Über die allgemeinste Erniedrigung des Liebeslebens ... - Glowfish
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Psychoanalyse, so gewinnt man folgende Auskunft<br />
über <strong>die</strong> dabei wirksamen psychosexuellen<br />
Vorgänge. Die Grundlage <strong>des</strong> Leidens ist hier<br />
wiederum – wie sehr wahrscheinlich bei allen<br />
neurotischen Störungen – eine Hemmung in der<br />
Entwicklungsgeschichte der Libido bis zu ihrer<br />
normal zu nennenden Endgestaltung. Es sind hier<br />
zwei Strömungen nicht zusammengetroffen, deren<br />
Vereinigung erst ein völlig normales Liebesverhalten<br />
sichert, zwei Strömungen, <strong>die</strong> wir als <strong>die</strong> zärtliche<br />
und <strong>die</strong> sinnliche voneinander unterscheiden können.<br />
Von <strong>die</strong>sen beiden Strömungen ist <strong>die</strong> zärtliche <strong>die</strong><br />
ältere. Sie stammt aus den frühesten Kinderjahren,<br />
hat sich auf Grund der Interessen <strong>des</strong><br />
Selbsterhaltungstriebes gebildet und richtet sich auf<br />
<strong>die</strong> Personen der Familie und <strong>die</strong> Vollzieher der<br />
Kinderpflege. Sie hat von Anfang an Beiträge von<br />
den Sexualtrieben, Komponenten von erotischem<br />
Interesse mitgenommen, <strong>die</strong> schon in der Kindheit<br />
mehr oder minder deutlich sind, beim Neurotiker in<br />
allen Fällen durch <strong>die</strong> spätere Psychoanalyse<br />
aufgedeckt werden. Sie entspricht der primären<br />
kindlichen Objektwahl. Wir ersehen aus ihr, daß <strong>die</strong><br />
Sexualtriebe ihre ersten Objekte in der Anlehnung an<br />
<strong>die</strong> Schätzungen der Ichtriebe finden, gera<strong>des</strong>o, wie<br />
<strong>die</strong> ersten Sexualbefriedigungen in Anlehnung an <strong>die</strong><br />
zur Lebenserhaltung notwendigen Körperfunktionen<br />
erfahren werden. Die »Zärtlichkeit« der Eltern und<br />
Pflegepersonen, <strong>die</strong> ihren erotischen Charakter selten