DSCHUNGELPFADE - Siam Bike Tours
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120<br />
THAILAND<br />
<strong>DSCHUNGELPFADE</strong><br />
TOUR 12/2007<br />
Feinster Sand zwischen den Zehen, bester Asphalt unter den Pneus: Phuket, Thailands
größte Insel, kombiniert perfekt Strandurlaub und Fahrspaß. Für Rennradler ein heißer Geheimtipp im Winter<br />
Wild und abenteuerlich: Rund um die<br />
Hauptstadt Phuket finden Radler herrliche<br />
Straßen, die mitten in den Dschungel führen<br />
121
THAILAND<br />
TEXT: SVEN BREMER<br />
FOTOS: GÜNTER STANDL<br />
Bananenblätter flattern, überdimensionalen Fächern<br />
gleich, im Wind, der wie ein Föhn auf heißester<br />
Stufe von der Andamanensee herüberbläst. Das<br />
Thermometer zeigt 33 Grad, die Armbanduhr 9 Uhr. Kurt<br />
Schlaepfer, genannt „Kurti“, läuft der Schweiß in kleinen<br />
Rinnsalen den Körper herunter. Auf seinem kahlen Schädel<br />
glitzern die Tropfen im Licht der Morgensonne. Dabei<br />
hat er gerade einmal sein Trikot zurecht gezupft und die<br />
Trinkflaschen in den Haltern seines Rennrads verstaut.<br />
Gefahren ist der ehemalige Elite-Amateur aus der Schweiz<br />
noch keinen einzigen Meter. Und schon die ersten haben<br />
es in sich: Auf der Küstenstraße im Südwesten der Insel<br />
Phuket wechseln sich heftige, aber meist kurze Stiche von<br />
durchaus mal 18 bis 20 Prozent ab mit sanft geschwungenen<br />
Serpentinen, die durch Kautschuk-Plantagen und dichten<br />
Regenwald führen. Der Blick schweift über sattgrüne<br />
Kasurin-Fichten auf die türkis schimmernde Andamanensee,<br />
in der unzählige vorgelagerte Inseln wie riesige, träge<br />
Amphibien im Morgendunst liegen.<br />
So steil wie an der Westküste Phukets geht es im Osten<br />
der thailändischen Insel nicht zu – dort, wo Mangrovenwälder<br />
die flachen Küstenabschnitte<br />
säumen. Auch die Topografie im Inselinneren<br />
und auf dem Festland ist moderater,<br />
allenfalls wellig. Schwitzen tun<br />
Radler fraglos auch dort. Das tropische<br />
Klima ist Wohltat, aber auch Herausforderung.<br />
Kurt Schlaepfer jedenfalls<br />
genießt es. „Ich habe es lieber heiß. Zu<br />
Hause schlotterst du zu dieser Jahreszeit<br />
noch im Thermoanzug“, sagt Kurti.<br />
„Wenn du dagegen hier in der Regenzeit<br />
mal nass wirst, ist das eine willkommene<br />
Abwechslung; schließlich bist<br />
du ruck-zuck wieder trocken“, ergänzt<br />
sein Kumpel Martin Brot, der gemeinsam<br />
mit Schlaepfer in Thailand den Radtouren anbieter<br />
„<strong>Siam</strong> <strong>Bike</strong> <strong>Tours</strong>“ gegründet hat.<br />
Nur wenige Kilometer entfernt von der Küste führt<br />
Kurtis Route hinein ins pralle Alltagsleben der Thailänder.<br />
In eine Welt, der zwar noch immer der Zauber des fernöstlichen<br />
Lebens innewohnt, die aber nur noch wenig zu tun<br />
hat mit der gängigen Vorstellung vom Paradies. Es geht<br />
laut zu und hektisch. Tuk-Tuks – so heißen Mopeds in<br />
Thailand – knattern mit Höllenlärm und Höllentempo<br />
vorbei, transportieren mal ein Ungetüm von Kühlschrank,<br />
mal zwei bis drei Personen, es können aber auch vier sein.<br />
Ein Tuk-Tuk-Pilot, kaum älter als zwölf, hält ein Handy in<br />
der rechten Hand, isst mit links ein Sandwich und lenkt<br />
mit den Füßen; steuert geschickt durch das Chaos und<br />
umkurvt zwei Arbeitselefanten am Straßenrand.<br />
„Du schaust es dir an und denkst: Das geht nicht. Und<br />
dann geht es doch hervorragend“, sagt Kurti, „weil jeder auf<br />
den anderen Rücksicht nimmt.“ Auch die Abgase der Tuk-<br />
Tuks stören kaum, schließlich werden die Geruchsnerven<br />
von erfreulicheren Düften umschmeichelt. Von denen der<br />
zahlreichen Garküchen am Straßenrand. Und außerdem<br />
122 TOUR 12/2007
Besinnlich<br />
und chaotisch:<br />
Höhlentempel<br />
Wat Suwan Kuha<br />
in Phang Nga<br />
(rechts), Verkehr<br />
in Phuket Town<br />
(unten)<br />
Prächtig und<br />
exotisch: Wat<br />
Chalong, der<br />
größte buddhistische<br />
Tempel<br />
auf Phuket (ganz<br />
links), und die<br />
Bucht von Ao<br />
Makham (links)<br />
biegt man kurz darauf wieder ab, fährt heraus aus dem Lärm<br />
und hinein ins Naturparadies. Dorthin, wo im Dschungel<br />
Wasserfälle mit lautem Getöse versuchen, das Zirpen der<br />
Grillen, das zu einem stetem Pfeifen anschwillt, zu übertönen.<br />
Wo am Strand Segelboote in der Dünung auf und ab schaukeln,<br />
und wo die Abendsonne so kitschig untergeht, dass sich<br />
die Postkartenhändler gegenseitig auf die Füße treten, um die<br />
schmachtende Begeisterung der zahlreichen Touristen gleich<br />
zu Geld zu machen. Für Martin und Kurti macht all das den<br />
Reiz von Phuket aus. „Es ist unglaublich abwechslungsreich<br />
hier, es gibt immer etwas zu sehen“, sagt Kurti. Seit zwanzig<br />
Jahren bereisen die beiden Schweizer Thailand, vor fünf Jahren<br />
haben sie entdeckt, dass man dort wunderbar Rennrad fahren<br />
kann. Seit 2005 bieten sie geführte Touren an.<br />
Doch auch Deutsche schätzen Thailand als Rennradziel:<br />
Michael Schweizer und Tjarko Cuppens vom PZ Racing Team<br />
aus Aachen sind in Thailand sogar schon Rennen gefahren.<br />
Mit ihrer Mannschaft nahmen sie an der Tour of <strong>Siam</strong> teil.<br />
Teamkapitän Cuppens hatte die Idee und Kontakte, dazu eine<br />
gehörige Portion Abenteuerlust. Also setzten sich die Rennfahrer<br />
vom Fuß der Eifel an einem Wintertag bei fünf Grad<br />
minus in den Flieger, um bei der Tour of <strong>Siam</strong> mitzuradeln.<br />
„Natürlich machte uns der Temperatur unterschied von mehr<br />
als 30 Grad zu schaffen; das war brutal“, sagt Cuppens und<br />
lacht. Er erinnert sich, dass die thailändischen Fahrer mit<br />
Armlingen und Westen unterwegs waren. „Ist ziemlich frisch<br />
heute“, wurden die Deutschen aufgeklärt, als sie die Thais<br />
fragten, warum sie bei 28 Grad Celsius so eingepackt waren.<br />
Die Aachener waren aber überrascht von der guten Organisation<br />
des Rennens. „Die war fast so gut wie bei der Bayern-<br />
Rundfahrt“, sagt Michael Schweizer. „Die Straßen in Thailand<br />
sind super und sie waren sehr gut abgesperrt.“ Zu schaffen<br />
machte ihm eher die Fahrweise der Einheimischen. „Kurven<br />
fahren ist nicht so ihr Ding“, drückt er sich diplomatisch aus.<br />
Auch ihr Fahrverhalten im Feld sei, gelinde gesagt, gewöhnungsbedürftig.<br />
Nur die Moral der Thais, die sei bewundernswert:<br />
„Die sprinten noch um Platz hundert und geben Vollgas,<br />
selbst wenn sie längst abgehängt sind.“<br />
Ein einziges Profiteam existiert in Thailand: Team Bara<br />
Winsor. Dazu kommen Renngruppen von der Polizei oder<br />
der Armee. „Das sind zumeist Jungs aus finanziell nicht so gut<br />
TOUR 12/2007 123
INFOS<br />
124<br />
THAILAND<br />
gestellten Familien“, erklärt Herbert Huber, ein deutscher<br />
Radsport-Verrückter, den es nach Thailand verschlagen<br />
hat, wo er ein Rennrad-Internat unterstützt. Dass dort<br />
jedoch ein thailändischer Jan Ullrich heranwächst, sei bei<br />
der geringen Zahl der Radsportler nicht zu erwarten. Das<br />
Niveau der Thai-Profis liege zwischen unterster Profi-<br />
Klasse und guten Amateuren in Deutschland.<br />
Dass es nur wenige thailändische Hobby-Fahrer gibt,<br />
hat einen banalen Grund. Die meisten können sich das<br />
Material nicht leisten. Hungern muss zwar niemand der<br />
rund 65 Millionen Untertanen von König Bhumipol, doch<br />
viele leben von der Hand in den Mund. Ein Bauarbeiter<br />
verdient am Tag ungefähr 200 Baht, keine fünf Euro.<br />
ZUR ORIENTIERUNG<br />
Thailands Größe entspricht der Frankreichs.<br />
Im Süden grenzt es an Malaysia, im Nordwesten<br />
an Burma, im Nordosten an Laos<br />
und im Osten an Kambodscha. Während<br />
sich im Norden Berge bis über 2.500 Meter<br />
erheben, überzieht im Süden Regenwald<br />
ein Hügelland. Die 539 Quadratkilometer<br />
große Insel Phuket liegt an der Westküste,<br />
800 Kilometer südlich von Bangkok.<br />
TOURENCHARAKTERISTIK<br />
In Thailand herrscht Linksverkehr! Auf den<br />
großen Straßen teilt man sich die Standspur<br />
mit den Mopeds. Der Asphalt ist fast<br />
überall hervorragend, es rollt wunderbar.<br />
Wenn es rollt. Denn besonders an der Küste<br />
TOUR 12/2007<br />
Erfrischend und<br />
natürlich: die<br />
Fröhlichkeit der<br />
Thais (oben).<br />
Schmackhaft und<br />
preiswert: die<br />
unerschöpflichen<br />
Leckereien<br />
thai ländischer<br />
Garküchen (rechts)<br />
ist Radfahren Schwerstarbeit. Kurze,<br />
aber knackige Anstiege sind oft mehr als<br />
15 Prozent steil. Ein Rettungsring hinten<br />
oder eine Dreifach- oder Kompaktkurbel<br />
vorne sind deshalb zu empfehlen. Die<br />
höchste Erhebung auf Phuket erreicht<br />
etwas mehr als 500 Meter.<br />
BESTE REISEZEIT<br />
Meteorologen nennen Thailands Klima<br />
tropisch-monsual. Im Gegensatz zu Nord-<br />
Thailand ist es auf Phuket ausgeglichen.<br />
Die beste Reisezeit, die „kühle“ Zeit, liegt<br />
zwischen November und März. „Kühl“<br />
bedeutet, dass die Temperaturen 30 Grad<br />
nicht übersteigen. Von Ende März bis Mai<br />
wird es heiß, dann, bis in den späten Okto-<br />
ber, herrscht Regenzeit auf der Insel. Kälter<br />
als 25 Grad wird es jedoch so gut wie nie.<br />
ANREISE<br />
Condor fliegt dienstags und samstags ab<br />
Frankfurt nonstop nach Phuket; auf dem<br />
Rückflug mit Zwischenlandung in Sharjah.<br />
Im Februar kosten Hin- und Rückflug ab<br />
962 Euro. Für den Transport des Rades (vorher<br />
anmelden) fallen 50 Euro an. Kontingentierte<br />
Oneway-Tickets gibt es ab 181 Euro.<br />
Infos unter www.condor.com oder Telefon<br />
0 18 05/76 77 57 (14 Cent/Minute).<br />
Thai Airways fliegt von Frankfurt zweimal,<br />
von München und Zürich einmal täglich<br />
nach Phuket, stets mit Zwischenstopp in<br />
Bangkok. Hin- und Rückflug kosten in der
Lediglich in Bangkok existiert eine kleine Radsport-Szene.<br />
Abends treffen sich gut situierte Thais in der Nähe des<br />
Flughafens – das Rennrad auf der Sitzbank des Porsche-<br />
Cabrios oder im riesigen Pick-Up verstaut –, um einige<br />
Runden zu drehen. „Für die meisten von uns ist ein Rennrad<br />
unerschwinglich“, sagt Prasut Chitmart, der in Karon<br />
auf Phuket einen Fahrradladen betreibt. „Aber es gibt ein<br />
paar Verrückte, die sich das Geld über Monate vom Mund<br />
absparen.“ Er selbst sitzt meist auf dem Mountainbike.<br />
Martin Brot will ihn vom Rennrad überzeugen. „Warte ab,<br />
ich arbeite dran“, sagt er und lacht, „in einem Jahr habe ich<br />
dich so weit, dass du aufs Rennrad wechselst.“<br />
Phuket war stets eine der reichsten Regionen des Landes.<br />
Früher brachte der Abbau von Kautschuk und Zinn den<br />
Menschen ein gutes Einkommen. Heute ist es der Tourismus,<br />
der aber auch einen Schatten auf die sonnen verwöhnte<br />
Region wirft. Der ausgelöste Bauboom hat merkwürdige<br />
Blüten getrieben – vor allem in Patong, einem ehemaligen<br />
Fischerdorf, das heute nur noch aus Beton, Metall, Neon<br />
und schlechtem Geschmack zu bestehen scheint. Andererseits:<br />
Wer sich am „Ballermann“ auf Mallorca amüsiert, der<br />
wird auch in Patong seinen Spaß haben. Und wer den<br />
Trubel scheut, der findet, ähnlich wie auf der Balearen-<br />
Insel, auch ruhigere Ecken. Als Standort für Rennradfahrer<br />
ist die Insel ideal. Sie wird direkt von Deutschland aus angeflogen,<br />
Urlauber finden Hotels aller Kategorien. Die<br />
Straßen sind vom Feinsten, die medizinische Versorgung<br />
ist annähernd auf europäischem Niveau. Und als Alternative<br />
zum Radfahren locken Tauchabenteuer oder Bootstouren<br />
durch die Inselwelt der Andamanensee.<br />
Die Thais begegnen den Fremden liebenswert und<br />
höflich, selbst wenn mancher Tourist ihre religiösen und<br />
kulturellen Sitten missachtet. Besonders Renn radler, die<br />
Exoten unter den Urlaubern, werden freundlich gegrüßt.<br />
Wer anhält, bekommt als erstes per Hand den Reifendruck<br />
geprüft. Wenn der stimmt, lächelt man zufrieden. Zufrie-<br />
Hauptsaison ab 900 Euro, in der Nebensaison<br />
ab 700 Euro. Die Flugzeit bis Bangkok<br />
beträgt elf Stunden, plus eine Stunde<br />
nach Phuket. Falls 20 Kilo Gepäck (in der<br />
Economy-Class) nicht überschritten werden,<br />
ist die Mitnahme des Fahrrads kostenlos.<br />
Darüber kostet jedes Kilo rund 90 Cent. Infos<br />
www.thaiair.de oder Telefon 0 69/92 87 44 44<br />
Reisende aus westeuropäischen Ländern<br />
benötigen kein Visum, sie erhalten bei der<br />
Einreise (mit Reisepass) eine Aufenthaltsgenehmigung<br />
bis zu 30 Tagen.<br />
MIETWAGEN<br />
Ein Pick-Up kostet bei Budget inklusive Versicherung,<br />
mit unbegrenzten Kilometern, 150<br />
bis 200 Euro pro Woche (www.budget.de).<br />
Romantisch und einsam:<br />
Ka Lim Beach kurz<br />
vor Sonnenuntergang<br />
SPRACHE<br />
In den Touristenzentren wird englisch gesprochen,<br />
abseits der gängigen Pfade fast<br />
nur thailändisch. Die Beschilderung ist in<br />
den Touristenregionen zweisprachig.<br />
UNTERKUNFT<br />
Anständige Zimmer und Bungalows kosten<br />
ab 20 Euro, ein Doppelzimmer in besseren<br />
Resorts zwischen 50 und 100 Euro. Alle<br />
Preise beziehen sich auf die Hauptsaison<br />
(11. Januar bis 30. April 2008)<br />
Betriebsamer Südwesten: Andaman<br />
Cannacia Resort & Spa, Telefon 00 66/76/<br />
2 84 21 14, www.phuket-cannacia.com<br />
Das stilvolle Hotel der gehobenen Mittelklasse<br />
mit super Service liegt auf einem<br />
denheit und Gelassenheit, das ist es auch, was Tjarko<br />
Cuppens besonders imponiert: „Thais sind relaxed. Was<br />
heute nicht geht, geht eben morgen. Oder übermorgen“, beschreibt<br />
er seine Eindrücke. Thailänder leben im Hier und<br />
Jetzt. Vielleicht hat diese Einstellung – und ihre Religion,<br />
der Buddhismus – es ihnen erleichtert, die Tragödie des<br />
Tsunami vom 26. Dezember 2004 zu verarbeiten.<br />
Überall auf Phuket weisen Schilder den Weg zur<br />
Tsunami Evacuation Route. 279 Opfer hat die Welle auf<br />
Phuket gefordert – in der nördlich angrenzenden Region<br />
um Khao Lak waren es mehr als 4.500. Phukets kleines<br />
Fischerdorf Ban Naam Kaen hat es am ärgsten getroffen.<br />
Der Weg dorthin führt vorbei an Ruinen, Straßen enden<br />
im Nirgendwo. Die Brise vom Meer wirbelt den Sand auf,<br />
den die Flut weit ins Landesinnere getragen hat. Fast jeder<br />
hier hat Familienangehörige und Besitz verloren, doch die<br />
meisten sind geblieben, haben sich wieder etwas aufgebaut.<br />
Die Menschen, die so sehr unter der Flutkatastrophe gelitten<br />
haben – sie lächeln. Das arg strapazierte Klischee vom<br />
„Land des Lächelns“ scheint zuzutreffen. Wenngleich sich<br />
hinter einem Lächeln alles verbergen kann. „Es gibt so viele<br />
verschiedene Arten des Lächelns“, verrät Martin Brot. Und<br />
obwohl er schon so lang nach Thailand reist, hat er es, wie<br />
er zugeben muss, „längst nicht ergründet.“ Das dürfte ein<br />
Ziel für ihn sein, in den kommenden Jahren. Den Rennradsport<br />
in Thailand populär zu machen, ein anderes.<br />
Hügel mit Blick über die Bucht von Kata.<br />
Einziger Nachteil: Am Ende jeder Tour wartet<br />
ein hochprozentiger Schlussanstieg.<br />
Doppelzimmer kosten ab 80 Euro.<br />
Woraburi Phuket Resort & Spa, Telefon<br />
00 66/76/39 66 38, www.woraburi.com<br />
Angenehme Zimmer, am nicht besonders<br />
idyllischen Karon-Beach gelegen.<br />
Doppelzimmer ab 100 Euro.<br />
Ruhiger Nordwesten: Nai Thonburi Beach<br />
Resort, Telefon 00 66/76/2 05 50 04,<br />
www.naithonburi.com<br />
Edles Resort am idyllischen Naithon Beach.<br />
Doppelzimmer kosten 100 Euro.<br />
Phuket Naithon Resort, Telefon 00 66/76/<br />
20 52 33, www.phuketnaithonresort.com,<br />
Doppelzimmer ab 22 Euro.<br />
TOUR 12/2007 125
126<br />
THAILAND<br />
59 Kilometer, 590 Höhenmeter, maximal 18 Prozent Steigung<br />
Kata Beach – Bhan Kok – Nai Harn – Prom Thep Cape – Rawai Beach<br />
– Wat Chalong – Makham Bay – Chalong – Kata Beach<br />
Von Kata auf der Straße 4233 Richtung Prom Thep. An der ersten<br />
Steigung (Km 4,5) rechts halten. An einer Gabelung rechts, vor<br />
dem See links. Auf und ab entlang der Nai-Harn-Bucht. Vom<br />
Prom Thep Cape, dem südlichsten Punkt der Insel, kurz steil<br />
bergab, dann rechts (Km 11). Auf der 4024 am Rawai Beach entlang,<br />
nach 1,5 Kilometern links Richtung Wat-Chalong-Tempel,<br />
den man nach einem Kreisel (zweite Ausfahrt) erreicht. Am<br />
Tempel (Km 21) auf die 4022. Zweimal Richtung Phuket: an der<br />
nächs ten Ampel rechts, nach 1,5 Kilometern links. Nach weitern<br />
1,5 Kilometern auf der lebhaften 4021 rechts zur Mahkam Bay.<br />
Am Kreisel geradeaus, nach drei Kilometern rechts dem Schild<br />
„Novotel“ folgen, dann der Küstenstraße mit Blick auf die<br />
Chalong-Bucht. Vorbei am idyllischen Ao Yon Beach zur 4129.<br />
Dort links Richtung Phuket. An einer Ampel (Km 43) links Richtung<br />
Prom Thep Laem zu einem Markt. Dort rechts, an der 4021<br />
links. Am Kreisel in Chalong rechts nach Kata und Karon Beach.<br />
ROUTENTOUR 1 | Baywatching<br />
TOUR 2 | Auf den Spuren von 007<br />
128 Kilometer, 510 Höhenmeter, maximal sechs Prozent Steigung<br />
Sarasin Bridge – Khok Kloi – Tha Yu – Takua Thung –<br />
Phang Nga – Bang Siat – Khok Luat – Ao Luk – Ban Thung –<br />
Ban Khao Thong – Noppharat Thara Beach<br />
Mit dem Taxi zum Start an der Sarasin-Bridge im Norden von<br />
Phuket. Auf der Hauptstraße 4 Richtung Krabi. Kurz vor Phang<br />
Nga (Km 42) rechts auf die 415. Rechts (Km 58) auf die Nebenstraße<br />
1002 Richtung Ao Luk. Auf und ab durch die Kalksteinberge,<br />
durch Ao Luk hindurch zur 4, rechts. In Ban Thung (Km<br />
101) rechts, am Markt vorbei Richtung The Lane Bay. Nach 1,5<br />
Kilometern links, nach sieben Kilometern an der Gabelung geradeaus,<br />
Fluss überqueren, hinter dem Tempel Wat Khao Tiam Pa<br />
links. Bald rechts auf die 4034 nach Krabi und Ao Nang (manchmal<br />
als „Phra Nang“ ausgeschildert). Kilometer 122: rechts zum<br />
MASSAGE<br />
TOUR-Tipp: Gönnen Sie sich<br />
eine Massage wie bei den Radprofis.<br />
Studios gibt es an jeder<br />
Ecke. Für umgerechnet fünf bis<br />
zehn Euro bekommt man eine<br />
Thai-Massage oder die empfehlenswertere<br />
Öl-Massage – zwei<br />
Stunden lang! Für Radler-Beine<br />
und Radler-Rücken herrlich.<br />
ESSEN & TRINKEN<br />
Essen spielt in Thailand eine<br />
wichtige Rolle. Thais fragen weniger:<br />
„Wie geht's?“, sondern<br />
danach, was es zuletzt zu essen<br />
gab. Die Küche ist vielfältig:<br />
TOUR 12/2007<br />
Perfekt für müde Radlermuskeln:<br />
preiswerte Thai-Massage<br />
Zurück nach Phuket: Mit dem Boot durch die Adamanensee (Tour 2)<br />
Noppharat Thara Beach. An einer Schranke vorbei zum Strand,<br />
wo Longtail-Boote Radler und Rad zur Fähre bringen. Fährtickets<br />
für 11 Euro kauft man am besten vorher auf Phuket bei Let’s Go<br />
Travel, Telefon 0 76/33 33 88. Eventuell verlangen die Kontrolleure<br />
200 Baht (4,50 Euro) für den Rad-Transport. In 1,5 Stunden<br />
durch die Inselwelt der Andamanensee, Kulisse des James-Bond-<br />
Films „Der Mann mit dem goldenen Colt“. Vom Hafen in Phuket<br />
Town zurück per Taxi – oder per Rad durchs Gewühl der Inselhauptstadt:<br />
Richtung Prom Thep, dann Kata und Karon Beach.<br />
TOUR 3 | Resort Hopping<br />
102 Kilometer, 790 Höhenmeter, maximal 20 Prozent Steigung<br />
Kata – Chalong – Bang Rong– Muang Mai – Nai Thong –<br />
Bang Tao – Kamala – Patong – Karon Beach – Kata<br />
Von Kata auf der 4028 Richtung Phuket Town. Am Kreisel in<br />
Chalong auf die 4022. Am Shopping-Center „Central“ geradeaus<br />
auf der 402 Richtung Phang Nga. Rechts (Km 16), nach 300 Metern<br />
links. Kilometer 22: links auf dem breiten Seitenstreifen der<br />
Autobahn Richtung Airport. Am Heldendenkmal (Km 27,5) rechts<br />
auf die 4027 nach Pa Khlok. Durch Straßendörfer bis Muang Mai.<br />
Dort links, am nächsten Wendepunkt umkehren. Zweimal links:<br />
auf die 4026 Richtung Airport, nach vier Kilometern auf die 4031<br />
Fisch, Meeresfrüchte und<br />
Huhn dominieren die<br />
Karte, stets wird dazu<br />
Reis serviert. Das Gemüse<br />
ist knackig und frisch.<br />
Exotische Früchte wie die<br />
Durian, eine nach Käse<br />
riechende Frucht,<br />
machen das Essen zum<br />
Abenteuer. Empfehlenswert<br />
ist die Tom-Yam-<br />
Suppe, eine säuerlichscharfe<br />
Suppe mit Garnelen,<br />
Fisch oder Hühnchen,<br />
mit Lemongras und<br />
diversen Kräutern abgeschmeckt.<br />
In Restau-<br />
rants, in denen Einheimische speisen, ist die<br />
Küche authentisch und meist recht scharf<br />
(„spicy“). Für etwas mehr als einen Euro bekommt<br />
man schon ein fantastisches Essen.<br />
Am Ende des Kata Beach liegen einige einfache<br />
Restaurants mit Meerblick. Und wer<br />
auf Gewohntes nicht verzichten mag – kein<br />
Problem. Im Schatten von Bananen und<br />
Palmen gibt es auf Phuket sogar Kassler<br />
mit Sauerkraut. Na, wer’s mag ...<br />
TOUR-Tipp: Seafood-Restaurant am Ao Yon<br />
Beach auf der Route 1.<br />
VERHALTENSTIPPS<br />
Berühren Sie Kinder nie am Kopf. Was bei<br />
uns als freundliches Tätscheln gang und<br />
gäbe ist, ist in Thailand verpönt. Der Kopf ist
Richtung Nai Yang Beach. Nach drei Kilometern rechts auf das<br />
teils steile Sträßchen zum schönen Nai Thon Beach (Hinweisschilder).<br />
Der Küste folgen, zuerst mit Meerblick, dann durch<br />
eine hässlich verbaute Ebene. Nächste Gabelung rechts auf<br />
die 4030. Nach der zweiten Ampel rechts nach Surin Beach und<br />
Kamala (4025). Über den Hügel und auf der Küstenstraße Richtung<br />
Patong, dort am Strand entlang. Vor dem Absolute Beach<br />
Resort links und sofort rechts Richtung Prom Thep. In Karon am<br />
Kreisel der Strandpromenade folgen nach Kata Beach.<br />
TOUR 4 | Dschungelfieber<br />
107 Kilometer, 700 Höhenmeter, maximal zehn Prozent Steigung<br />
(ohne den Abstecher nach Baan Nahm Khem)<br />
Khao Lak – Takua Pa – Ban Phu – Plai Hang – Thung Maphrao –<br />
Ban Lam Ru – Khao Lak<br />
Mit Taxi oder Mietwagen<br />
nach Khao Lak.<br />
Auf der Küstenstraße<br />
nach Takua Pa. Wer sich<br />
über die Tsunami-<br />
Auswirkungen von 2004<br />
informieren möchte,<br />
kann zum Baan Nahm<br />
Khem Tsunami<br />
Memorial Park fahren,<br />
wo der Opfer des zer-<br />
Tsunami, Ende 2004: Ruinen als Erinnerung störten Fischerdorfs<br />
gedacht wird. In Takua<br />
Pa an der ersten Ampel rechts, leicht bergan Richtung Krabi. An<br />
der Gabelung (Km 35) rechts, in Ban Phu geradeaus über die<br />
Kreuzung, hundert Meter weiter links, kurz danach rechts. Hinterm<br />
Straßengewirr von Ban Phu (Km 37) den Schildern nach<br />
Phang Nga und Krabi folgen. Zweimal rechts: an der Weggabel<br />
(Km 45) auf die 4090 und bei Kilometer 55. Auf welligem Terrain<br />
durch den Regenwald zu einer kleinen Passstraße (Km 63). In<br />
Plai Hang an der Gabelung (Km 75) rechts auf die 4240, in Thung<br />
Maphrao (Km 90) zur Hauptstraße. Auf der Küstenstraße zurück.<br />
heilig. Ganz anders verhält es sich mit den<br />
Füßen. Die gelten als niedrigstes Körperteil,<br />
mit dem man nicht auf seinen Gegenüber<br />
zeigen sollte. Schon lässig übereinander<br />
geschlagene Beine können zu Irritationen<br />
führen. Nahezu jeder Thai verehrt das<br />
Königshaus. Abfällige Bemerkungen über<br />
König Bhumipol Adulyadej werden nicht gerne<br />
gehört, eventuell<br />
sogar bestraft.<br />
Tom-Yam-<br />
Suppe mit<br />
Krabben<br />
und Zitronengras<br />
FAHRRADSERVICE<br />
Kata: <strong>Siam</strong> <strong>Bike</strong> <strong>Tours</strong>, 135 Patak Road.<br />
Shop und Leihräder vom Schweizer<br />
Tourenanbieter: Leihrenner (Trek 1.000 und<br />
Trek 1.500) mit Ultegra-Ausstattung kosten<br />
ab 60 Euro pro Woche. <strong>Siam</strong> <strong>Bike</strong> <strong>Tours</strong> führt<br />
auch Touren auf Phuket sowie von Bangkok<br />
nach Phuket oder Koh Samui. Beispiel:<br />
„Seniorenreise Bangkok – Phuket“, 17. Februar<br />
bis 2. März 2008: 2.490 Euro. Infos:<br />
Telefon 00 66/8 97 30 74 41, www.siambiketours.com,<br />
www.bike-adventure-tours.ch<br />
Karon Beach: Beach Boys <strong>Bike</strong> Shop,<br />
Patak Road 27, Telefon 00 66/76/28 40 22<br />
Shop, der sich auf MTB spezialisiert hat,<br />
aber auch fürs Rennrad kompetente Hilfe<br />
bietet und Ersatzteile aus Bangkok besorgt.<br />
INFORMATIONEN<br />
In Deutschland: Thailändisches Fremdenverkehrsamt<br />
(TAT), Bethmannstraße 56,<br />
60311 Frankfurt/Main, Telefon 0 69/<br />
13 81 39-0, www.thailandtourismus.de<br />
Vor Ort: TAT Southern Office, 73–75 Phuket<br />
Road, Amphoe Muang, 83000 Phuket,<br />
Telefon 0066/ 76/21 10 36,<br />
E-Mail: tathkt@phuket.ksc.co.th<br />
LITERATUR & KARTEN<br />
Reiseführer: „Thailands Süden“, Reise-Know<br />
-How-Verlag, ISBN 3831712166; 17,50 Euro<br />
Karten: „Phuket“, 1:80.000, Borch Berndtson<br />
Maps, ISBN 978-3897075139; 4,90 Euro.<br />
Vor Ort: „Phuket, Phang Nga, Khao Lak“,<br />
1:125.000, ISBN 9747745836, rund 2,50 Euro<br />
TOUR 12/2007 127<br />
CHRISTIAN ROLLE; HOLZKIRCHEN