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KTM-Radweg - Teil 1

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AM <strong>KTM</strong>-RADWEG<br />

Donnerstag, 04. September 2008<br />

O:\<strong>KTM</strong>-<strong>Radweg</strong> <strong>Teil</strong> 1 mit Bildern 20080904-20080906 20080913.doc<br />

Seite -- 1 --<br />

Etwas vor halb acht Uhr radeln wir in Richtung S45 los, der nächste Zug kommt bald – es ist<br />

einer um 10 Minuten früher als geplant – und wir fahren in Ruhe nach Heiligenstadt. Dort hat<br />

Paul noch Zeit, beim Anker Weckerl zu besorgen, und im Zug in Richtung Hadersdorf am<br />

Kamp wird gegessen, Paul schläft noch etwas weiter – er ist gestern abends erst spät schlafen<br />

gegangen (oder war es eher heute früh am Morgen?).<br />

In Hadersdorf steigen wir in den gegenüber wartenden Triebwagen um und fahren nach<br />

Langenlois.<br />

Am Bahnhof werden die Räder bepackt<br />

Über den sehr schönen Hauptplatz, bei dem es<br />

fantastisch aus einer Bäckerei geduftet hat, bei der<br />

war aber nicht gleich einkaufen waren, radeln wir<br />

zum Loisium, das wir das erste mal sehen. Für eine<br />

Besichtigung der fast einen Kilometer langen<br />

unterirdischen Gänge und die Ausstellung nehmen<br />

wir uns keine Zeit, es geht weiter.<br />

In Zöbing oder Schönberg beginnt es etwas zu<br />

regnen und wir stellen uns kurze Zeit unter einen<br />

Baum. Es bleibt aber der einzige Regen, den wir auf<br />

dieser Tour haben, nachmittags spüren wir dann<br />

noch einmal kurz Tropfen, die aber an unserem<br />

Gewand rascher trocknen als sie herunter fallen.<br />

Hauptplatz von Langenlois<br />

Loisium<br />

Durch Gars am Kamp radeln wir durch, vorbei an Dungel´s Gesundheitshotel, sehen das alte<br />

Kamptalbad, aber nach dem Kreisverkehr gibt es nichts Besonderes mehr.


Bad in Gars am Kamp<br />

Die Rosenburg<br />

Ab dem Schloss Rosenburg, das links von der Straße weithin sichtbar hoch oben auf einem<br />

Felsen steht, geht es bergauf. Es gibt vorerst keine <strong>Radweg</strong>e mehr, dafür aber sehr wenig<br />

befahrene Straßen.<br />

Bis Altenburg geht es lange stetig bergauf,<br />

nicht besonders steil, aber wir schieben ein<br />

Stück, weil die Länge der Steigung doch<br />

sehr anstrengend ist.<br />

In Altenburg sehen wir uns das sehr schön<br />

renovierte Benediktiner-Barockstift an. Wir<br />

machen wohl keine Führung mit und<br />

kommen, da wir keinen Eintritt zahlen,<br />

auch nicht auf die Terrasse mit der als<br />

schön angekündigten Aussicht auf das<br />

Kamptal, dafür besichtigen wir die barocke<br />

Kirche und bummeln etwas in den<br />

Klosterhöfen herum.<br />

Stift Altenburg - vor dem Haupteingang<br />

Die Barocke Kirche von innen


In einem der Klosterhöfe<br />

Mittagspause in Altenburg<br />

In der Ortschaft Altenburg finden wir eine Bäckerei, die offen hat, und kaufen uns Gebäck<br />

mit Käse, Kipferln und dann noch Zimtschnecken, wir haben heute schon viele Kalorien<br />

verbraucht und werden auch noch einiges an Energien brauchen!<br />

Nach Altenburg geht es über fast nicht befahrene Straßen nach Mahrersdorf (natürlich<br />

bergauf), dann nach Feinfeld (zuerst steiler bergab, dann wieder bergauf), das Schloss<br />

Greilenstein besichtigen wir nur von außen (eine mehr als eine Stunde dauernde Führung<br />

hätte erst eine halbe Stunde später begonnen und wir haben heute noch einige Kilometer vor<br />

uns) und über Ramsau und Altpölla (wieder ziemlich lange bergauf) geht es durch eine Senke<br />

nach Tiefenbach. Vor Tiefenbach geht es steil bergab, dann schieben wir wieder einige Zeit<br />

bergauf.


Vor dem Schloss Greilenstein<br />

Schloss Greilenstein<br />

Schloss Greilenstein 1<br />

Innenhof des Schlosses<br />

Von Altpölla nach Krumau geht es über Serpentinen steil bergab in das Kamptal nach<br />

Krumau am Kamp, unmittelbar dahinter mit einer Steigung, bei der wir wieder etwas<br />

schieben, in das nun flachere Kamptal bis zur Dobra-Sperre, auf deren Höhe wir wieder<br />

hinauf müssen, wir schieben also wieder.<br />

Burg Krumau<br />

Ruine Dobra<br />

Entlang des Dobra-Stausees geht es eben weiter, ich fotografiere die Ruine Dobra, die<br />

Landschaft neben dem Stausee ist schön. Der Campingplatz am gegenüber liegenden Seeufer<br />

ist noch gut besetzt.


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Der nächste Stausee ist bei Ottenstein, also wieder steil bergauf auf die Höhe der Staumauer.<br />

Wir schieben beide eine längere Strecke, bis über der Höhe des Sees sind, meine Füße<br />

schmerzen schon recht und ich bin ziemlich müde, wenn nicht gar erschöpft.<br />

Die erste Ortschaft, in die wir kommen, ist Peygarten-Ottenstein und im ersten Gasthof, der<br />

am Weg liegt, fragen wir, ob es noch freie Zimmer gibt.<br />

Und tatsächlich: Im Peygartnerhof von Alessa und Gerald Duchek sind noch Zimmer frei.<br />

Und weil die Welt recht klein ist und die Chefin meint, dass ich sicher schon einmal bei ihr<br />

war, weil ich ihr so bekannt vorkomme, stellen wir zu unserer Überraschung fest, dass die<br />

Dame die Tochter eines Klienten von mir ist, die mir vor vielen Jahren immer wieder<br />

Buchhaltungsunterlagen in das Büro gebracht hat. Davon also unsere Bekanntschaft!<br />

Ich bin froh, dass wir Zimmer haben, und erhole mich einige Zeit im Liegen. Zum<br />

Abendessen gibt es für mich in dieser wunderbaren Schwammerlgegend gebackene Krause<br />

Glucke, Paul bekommt etwas wie Kasnocken im Pfandl, dazu noch Grammeln, sehr opulent,<br />

aber trotzdem sehr gut. Das und die Biere dazu haben wir uns heute redlich verdient!<br />

Heute sind wir immerhin (lt. Garmin Forerunner) 2.500 m bergauf und 2.300 m bergab<br />

gefahren. Und es waren lt. Tacho 78,23 Km.<br />

Freitag, 05. September 2008<br />

Die Sonne scheint, die restlichen Wolken verziehen sich, ich schreibe noch vor dem<br />

Frühstück in der Sonne im Freien meinen Bericht von gestern.<br />

Frühstück gibt’s vom Buffet, wir tragen Semmeln, Wurst, Käse, Marmelade und die Kaffees<br />

und Orangensäfte zum Tisch im Freien vor dem Lokal: Es ist wunderschönes Wetter, nicht zu<br />

kalt, um im Hemd im Freien zu sitzen.<br />

Im Peygartenhof haben wir übernachtet


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Seite -6-<br />

Schon bald nach 09:00 geht es los, wir bepacken die Räder und radeln in Richtung Rastenfeld<br />

ein kurzes Stück auf der etwas stärker befahrenen Straße, dann geht es – natürlich mit<br />

Steigung – vorbei an der Burg Rastenberg, dann eine steile Abfahrt mit einem ebensolchen<br />

Anstieg (mit Schieben) wieder hinauf. Und hügelig weiter nach Wolfsberg und Friedensbach.<br />

In Peygarten hat es ein Baby gegeben<br />

Burg Rastenfeld<br />

Unterwegs nach Zwettl<br />

Burg Rastenfeld<br />

Burg Rastenfeld


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Seite -7-<br />

In Friedensbach entscheiden wir uns, auf der normalen Hauptstraße nach Zwettl zu fahren,<br />

noch dazu wäre die Radroute an dieser Stadt vorbei gegangen. Es ist zwar viel Verkehr, aber<br />

die Straße ist sehr breit und es fahren auch einige Traktoren auf der Straße, die vielen<br />

Kraftfahrzeuge müssen nicht nur auf uns Rücksicht nehmen. Leider übersehen wir, dass<br />

mindestens die Hälfte der etwa 6 Km langen Strecke nach Zwettl bis Rudmanns<br />

Wirtschaftswege auf beiden Seiten der Straße ein verkehrsfreies Fahren ermöglicht hätten, nur<br />

ist zwischen den Wirtschaftswegen und der Hauptstraße immer ein tiefer Graben, sodass wir<br />

nicht hinüberwechseln.<br />

In Zwettl geht es zuerst bergab bis zu einem Kreisverkehr, dann fahren wir am <strong>Radweg</strong> bei<br />

einer Holzbrücke über den Kamp und sehen die Altstadt Zwettl hinter einem Parkhaus hoch<br />

oben über uns.<br />

Genau hier treffen wir die Familie Alessa und Gerhard Duchek nochmals, die wir vor der<br />

Abreise vom Peygartenhof nicht mehr sahen und von denen es nun Erinnerungsfotos gibt.<br />

Frau und Herr Duchek<br />

Mit dem Lift geht es vom Kamp-Niveau hinauf in die Altstadt, die erste Steigung, die wir<br />

nicht mit eigener Kraft schaffen müssen.<br />

Zwettl hat eine schöne Altstadt, und das bei strahlend blauem Himmel. Es ist genussvoll! Wir<br />

bummeln mit den Rädern etwas herum, sehen und einen Hundertwasser-Brunnen an<br />

(Hundertwasser hatte in der Nähe ein Bauernhaus) und das Sgrafitto-Rathaus, die schönen<br />

bunten Häuser am Hauptplatz , der natürlich auch hier nicht eben sein kann. Später setzen wir<br />

uns in ein nettes Kaffeehaus im Freien in die Sonne und genießen gerührten Eiskaffee. Es<br />

geht uns gut! Und meine Erschöpfung von gestern abends ist auch weg, es tun nicht einmal<br />

die Muskeln mehr weh.


Zwettl: Rathaus mit Sgraffitto<br />

Am Hauptplatz<br />

Hundertwasser-Brunnen 1<br />

Hzndertwasserbrunnen<br />

Auch im Zentrum ist es nicht eben<br />

Dreifaltigksitssäule


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Nochmals das Rathaus mit Sgraffitto<br />

Seite -9-<br />

Nach der Besichtigung der Altstadt geht es wieder hinunter zum Kamp, nach dem<br />

Kreisverkehr das letzte mal über den Kamp und dann verlassen wir das Kamptal. Nun fahren<br />

wir – teilweise steil bergauf und mit Schieben – zum Stift Zwettl, das etwa 3 Km außerhalb –<br />

oder besser oberhalb - von Zwettl liegt. In der Sonne wird inzwischen bergauf es ganz schön<br />

heiß. Zum Kloster können wir dafür die letzten 100 Meter hinunterrollen, das müssen wir halt<br />

nachher wieder hinauf!<br />

Das Zisterzienser-Kloster besichtigen wir natürlich und machen einige Fotos, alles ist schön<br />

renoviert (natürlich hängen auch Tafeln, dass die Renovierung mit öffentlichen Mitteln<br />

erfolgte), die Kirche ist leider wegen „brutaler Diebstähle“ versperrt, ich mache Fotos durch<br />

das Gitter am hinteren Ende der Kirche.<br />

Vor dem Stift Zwettl geht es zuerst länger steil<br />

bergauf, dann kurz bergab<br />

Vor dem Stift


Ein Stochennest am Stift<br />

Die Stiftskirche<br />

Im großen Hof des Stifts<br />

Blick vom Kircheneingang nach Norden


Nach der Stiftsbesichtigung schieben wir die Räder wieder etwas, dann geht es – nur mit<br />

sanften Steigungen – vorbei am Truppenübungsplatz, von dem wir auch vereinzelt Donner<br />

hören, Das muss wohl von militärischen Übungen sein.<br />

Unterwegs – es wird etwas<br />

flacher<br />

Beim Museum Dürnhof queren wir die stark befahrene Hauptstraße und versuchen, auf dieser<br />

Straße einen Abschneider zu machen, aber nach nicht einmal 100 Metern bleibt Paul stehen<br />

und meint, dass wir eigentlich auf einer Radtour sind und er auf dieser Straße nicht weiter<br />

fahren möchte: Ein Fahrer in einem Audi-Cabriolet ist bei Gegenverkehr weniger als 10 cm<br />

an ihm vorbei gefahren. Ich beschließe, dass ich bei unserer nächsten Radtour Abstandsweiser<br />

an die Räder montiere, ich muss nur suchen, wo ich so etwas bekomme. Aber natürlich hat<br />

Paul recht, wir wollen uns nicht gefährden und die stark befahrene Straße ist noch dazu recht<br />

schmal, gar nicht so wie die Straße, die nach Zwettl führte. Wir drehen also um, auch wenn<br />

die Radroute länger ist und mehr Steigungen bringt.


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Vor Gradnitz geht es steil bergab, dann erwischen wir einen falschen Weg, da wir zu früh<br />

nach rechts abbiegen, sehen etwas vor uns den richtigen Weg und fahren querfeldein über<br />

eine Wiese.<br />

Die Ortschaften, die wir durchfahren, sind alle klein und man sieht keine Menschen auf der<br />

Straße, es fahren nur Traktoren, PKWs sind fast keine zu sehen und begegnen uns auch nur<br />

ganz selten auf den schmalen Landstraßen.<br />

Wir passieren Großhaslau, das aber sicher nicht groß ist, dann fahren wir an Teichen bei<br />

Ritzmannshof vorbei, ohne baden zu gehen (es hätte schon etwas gereizt, aber wir wollen<br />

weiter und wir sehen auch keine Badestege, bei denen wir ins Wasser gehen könnten) und<br />

passieren Großglobnitz – ebenfalls nicht groß.<br />

Am Ortsbeginn von Ottenschlag machen wir Mittagspause auf einem Bankerl bei einem<br />

Marterl und essen FinnCrisp mit Paradeisern. Noch haben wir ausreichend Wasser zu trinken,<br />

aber bald sollten wir für Nachschub sorgen. Heute haben wir wirklich viel getrunken, auch<br />

zum Eis gab es schon ein Glas Sodawasser und bis jetzt waren es 2 Liter, die Paul weniger<br />

mit sich führt (Paul hat viel leichteres Gepäck und hat dafür von mir die Lebensmittel<br />

bekommen).<br />

Mittagspause vor Ottenschlag<br />

Warnungs, Wolfenstein, Rieweis, Echsenbach sind die nächsten Ortschaften, die wir<br />

passieren, dann kommen wir erstmals an die Thaya, den Kamp haben wir bei Zwettl das letzte<br />

mal gesehen.<br />

Halbwegs eben geht es neben Bahn und Thaya nach Schwarzenau, Limpfings, Willings,<br />

Windigsteig und Meires nach Vestenpoppen und Wohlfahrtshaus, wobei wir uns wundern,<br />

dass es in Vestenpoppen ein Wohlfahrtshaus gibt, und radeln dann an der nicht mehr so stark<br />

befahrenen Hauptstraße nach Waidhofen an der Thaya.


Schloss Schwarzenau<br />

Erstmals an der Thaya<br />

Unterwegs<br />

Als wir neben der Stadtmauer fahren, geht eine Abzweigung steil bergauf ins Zentrum und<br />

dieser Abzweigung folgen wir.<br />

Am Hauptplatz, der natürlich ziemlich steil bergauf geht, steht in der Mitte ein schönes<br />

Rathaus und dahinter ein Dreifaltigkeitsbrunnen, bei dem wir eine kurze Rast machen und<br />

trinken (unsere Wasserflaschen haben wir unterwegs bei einem Gasthaus in Limpfings wieder<br />

aufgefüllt). Wir überlegen, dass es besser wäre, wenn wir noch bis Thaya weiter fahren, da<br />

wir morgen bis Drosendorf fahren wollen, um dann mit dem Reblaus-Express nach Retz und<br />

von dort mit dem Zug nach Wien zu fahren. Ich rufe bei dem einzigen Gasthaus in Thaya an<br />

und tatsächlich, es gibt noch zwei freie Einzelzimmer! Also nichts wie los. Der Wirt meinte


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Seite -14-<br />

zwar, dass wir in einer Viertelstunde bei ihm sein werden, aber am <strong>Radweg</strong>, der mit vielen<br />

Schleifen entlang der Thaya führt, ist es weiter als auf der normalen Straße und so dauert es<br />

fast eine dreiviertel Stunde, bis wir die gut 10 Km geradelt sind.<br />

In Waidhofen an der Thaya<br />

Unterwegs vom fahrenden Rad zwischen Waidhofen und Thaya<br />

Im Gasthaus Haidl werden wir freundlich empfangen, die Zimmer sind viel schöner als wir in<br />

dieser kleinen Ortschaft vermutet haben, wir trinken etwas, vor wir uns duschen, dann<br />

machen wir kurze Pflege auf den Zimmern und essen beide gemeinsam ein ganzes Backhendl.<br />

Gegen 21:00 gehen wir in unsere Zimmer (kosten ebenso wie gestern je 30,00 EUR) und<br />

schlafen beide nach dem doch recht anstrengenden Tag sehr gut. Frühstück haben wir 08:00<br />

vereinbart.<br />

KM-Stand am Tacho: 152,5. Höhenmeter: 1.653 hinauf und 1.769 bergab.


Samstag, 06. September 2008<br />

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Das Wetter ist wieder schön. Es sind zwar am Morgen noch Wolken am Himmel, es ist warm.<br />

Als ich 4 Minuten nach 08:00 an Paul´s Türe klopfe, liegt er noch im Bett, ist aber zwei<br />

Minuten später schon fertig.<br />

Das Frühstück ist ausgezeichnet, ich esse zuerst Müsli mit Früchtejoghurt, dann ein<br />

Mohnstritzerl mit Schinken und Käse vom Buffet. Dazu lesen wir etwas im Kurier von heute<br />

über das Donauinselfest.<br />

Vor der Abfahrt<br />

Gasthaus Haidl in Thaya<br />

Bald nach 09:00 Uhr sind unsere Räder bepackt und wir überlegen, welchen Weg wir<br />

nehmen: Entweder wir halten uns an den <strong>Radweg</strong> nach Dobersberg, das wären 14 Kilometer<br />

mit einigen Bergauf-Strecken, oder wir fahren auf der Bundes- oder Landstraße (für die die<br />

Steigungen in der Radkarte nicht eingezeichnet sind) nur 8 Km nach Dobersberg. Die<br />

Entscheidung fällt für die kürzere Strecke, es ist am Samstag-Vormittag auch nur ganz wenig<br />

Verkehr auf der Straße.<br />

Von Thaya über Merkengersch nach Dobersberg sind nicht starke Steigungen, wir sind bald<br />

dort, und es haben uns auf den 8 Kilometern auch nur 8 PKWs überholt, es war also völlig<br />

unproblematisch. Wir freuen uns, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben.<br />

Unterwegs vom fahrenden Rad am Weg nach Dobersberg<br />

In Dobersberg kaufen wir bei „Nah und Frisch“ ein paar Paradeiser, da wir unseren Vorrat<br />

gestern gegessen haben, auch ist in Dobersberg so etwas wie ein Ortsfest, es steht eine Bühne


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mitten auf der Straße und die ersten Leute stehen schon am frühen Vormittag mit einem Bier<br />

in der Hand herum.<br />

In Doberseberg<br />

Wir schieben die Räder an der Bühne vorbei, die noch unbespielt ist, nebenbei eine<br />

„Hochzeitslaube“, in der sich vielleicht Paare finden sollen (Bauer sucht Bäurin?), und radeln<br />

weiter in Richtung Karlstein.<br />

Im Waldviertel ist es wohl auch Brauch, dass nach der Geburt von Kindern vor dem<br />

Elternhaus ein großer Storch aufgestellt wird, manchmal mit einer Puppe im Schnabel, der<br />

allen die Freude über das Neugeborene verkündet. Wir haben das einige male gesehen.<br />

Nach Dobersberg ist wieder eine Entscheidung notwendig: Radroute mit etwa 15 bis 16 Km<br />

nach Karlstein oder Straße mit nur 8 Km? Wir entscheiden uns nochmals für die Straße. Die<br />

Radroute hätte wohl anfangs neben der Thaya und dort wahrscheinlich halbwegs eben<br />

geführt, dafür sind auf der Route, die nicht wir gewählt haben, nach Waldkirchen, Waldhers,<br />

Wetzles und Thures, alles ganz kleine Ortschaften, nach der Karte einige Steigungen zu<br />

bewältigen.<br />

Unterwegs nach Karlstein<br />

Also fahren wir auf der Landstraße die 8 Km nach Karlstein. Gleich hinter Dobersberg geht es<br />

steil bergauf (das wäre am <strong>Radweg</strong> auch gewesen), wir schieben etwas, dann geht es<br />

halbwegs angenehm und mit erträglichen Steigungen über Riegers weiter, nach Karlstein<br />

brausen wir vergnüglich in das Tal hinunter. Überholt haben uns auf dieser Strecke auch nur<br />

12 PKWs, also auch hier kein starker Verkehr. Auch die Radroute führt fast durchgängig auf<br />

Straßen, die auch von KFZ und Traktoren befahren werden, wir müssen auch dort aufpassen.<br />

Nach Karlstein führt die Radroute eine kurze Strecke steil bergauf, wir schieben wieder einige<br />

hundert Meter bergauf, dann biegt die Radroute wieder rechts ab und nochmals beschließen


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wir, nicht weiter zu schieben, sondern auf der „normalen“ Straße weiter zu fahren, die wieder<br />

etwas kürzer ist als die Radroute.<br />

Einfahrt nach Karlstein<br />

Im Thayatal nach Raabs<br />

Burg Karlstein<br />

Nach Karlstein führt die Radroute eine<br />

kurze Strecke steil bergauf, wir schieben<br />

wieder einige hundert Meter bergauf, dann<br />

biegt die Radroute wieder rechts ab und<br />

nochmals beschließen wir, nicht weiter zu<br />

schieben, sondern auf der „normalen“<br />

Straße weiter zu fahren, die wieder etwas<br />

kürzer ist als die Radroute.<br />

Die weitere Straße nach Raabs ist leicht<br />

hügelig, vor Raabs geht es dann lange<br />

bergab und wir genießen wieder die<br />

schnelle und anstrengungsfreie Fahrt.<br />

Nach der Burg Raabs fliesst die mährische Thayain<br />

die aus Österreich kommende Thaya


Drosendorf liegt hoch oben auf<br />

einem Felsen<br />

Für den Weg nach Drosendorf nehmen wir den <strong>Radweg</strong>, der diesmal sogar kürzer ist als es<br />

die Route über die Landstraße wäre. Gleich hinter Raabs geht es steil bergauf, wir schieben<br />

doch ziemlich lange unsere Räder bis fast Modsiedl, dann geht es weiter etwas leichter<br />

bergauf bis Zemmendorf und erst später bei der Auffahrt zum Zemmendorfer Berg schieben<br />

wir wieder etwas. Übereinstimmend haben wir festgestellt, dass es für uns angenehmer ist,<br />

wenn wir ein kurzes Stück die vollbepackten Räder schieben und uns etwas mehr Zeit lassen,<br />

als wenn wir am Abend total müde ankommen, wie wir es am ersten Tag erlebt haben.<br />

Von Zemmendorf nach Nonndorf geht es noch etwas bergauf, dafür haben wir nach<br />

Drosendorf eine lange Abfahrt. Die Altstadt von Drosendorf steht auf einem auf drei Seiten<br />

von der Thaya umschlossenen hohen Felsen, also wieder schieben!<br />

Drosendorf liegt hoch oben auf einem Felsen ….<br />

…... also schieben!<br />

Drosendorf ist am Samstag mittags wie ausgestorben, es fahren fast keine Autos durch die<br />

Altstadt und mehr als 10 Leute sind uns nicht begegnet, obwohl das Wetter und die Zeit für<br />

Besichtungen eigentlich ideal wäre. Wir finden am Hauptplatz im Schatten zwei Bänke mit<br />

einem Tisch, vis a vis ist ein Lebensmittelgeschäft, das eigentlich schon zugesperrt hat, bei<br />

dem aber noch Leute herum stehen und plaudern. Ich kaufe noch rasch kaltes Mineralwasser,<br />

Weckerl und Käse und wir essen Paradeiser, Weckerl, FinnCrisp, Käse und dann noch<br />

Nußkipferl, die ich auch soeben gekauft habe, mit großem Genuss.


Mittagspause am Hauptplatz<br />

Am Hauptplatz von Drosendorf<br />

Das schöne Rathaus wird renoviert<br />

Der bis 1926 benützte Stadtbrunnen


Die Rolandsäule<br />

Sittenlose Weiber und trunksüchtige<br />

Männer wurden hier angeprangert.<br />

Was war eigentlich mit<br />

trunksüchtigen Weibern und<br />

sittenlosen Männern?<br />

Eigentlich könnten wir von hier aus bereits mit dem „Reblaus-Express“, einer Nostalgie- und<br />

Erlebniseisenbahn, nach Retz und von dort weiter nach Wien fahren, aber wir hätten bis 14:50<br />

auf den nächsten Zug warten müssen und beschließen, die 8 bis 10 Km nach Langau, der<br />

nächsten Haltestelle des Zugs nach Retz, weiter zu radeln. Von dort aus nach Retz wären es<br />

weitere 30 Km gewesen, die wir heute aber nicht mehr radeln wollen: Paul möchte möglichst<br />

bald nach Hause kommen, da er seine Freundin schon mehr als 3 Wochen nicht mehr gesehen<br />

hat.<br />

Hinter Drosendorf geht es zunächst auf der Landstraße steil bergauf (schieben!), dann zweigt<br />

rechts der <strong>Radweg</strong> in Richtung Galgenberg ab. Wir sehen, dass der <strong>Radweg</strong> weiter steil<br />

bergauf führen würde und fahren weiter ein Stück auf der Landstraße, da der <strong>Radweg</strong> ohnehin<br />

bald wieder die Straße kurz berühren wird. Auf der natürlich immer hügeligen Strecke über<br />

Heinrichsreith und einen Mauthof, der schon recht knapp an der Tschechischen Grenze steht –<br />

wir können weit zu unserem nördlichen Nachbarn sehen – fahren wir bis zur nächsten<br />

Abzweigung und nehmen weiter nach Langau den <strong>Radweg</strong>.


Beim Mauthof<br />

Am Weg nach Langau<br />

Ab dem Zentrum von Langau geht es südlich zur Eisenbahnlinie. Wir finden den<br />

ausgeschilderten Bahnhof, aber das Gebäude ist leer und versperrt. Die Sonne scheint auf die<br />

Bänke, die unter dem Vordach stehen, wir setzen und irgendwo in den Schatten und warten<br />

auf den Zug, der erst in fast einer Stunde kommen wird. Wir sind fast die einzigen die<br />

zusteigen, erst knapp vor Abfahrt kommt noch ein Mädchen, das auch einsteigt.<br />

Am einsamen Bahnhof von Langau<br />

Der Reblaus-Express fährt ein!<br />

Der Versuch, ein Ticket über Handy-Ticketing bei der ÖBB zu kaufen, scheitert. Diese Linie<br />

wird zwar auf den ÖBB-Fahrplänen angezeigt, aber Tickets gibt es nicht online. Und bei der<br />

ÖBB-Servicenummer 05-1717-4-1 habe ich auch 20 Minuten warten müssen, bis jemand<br />

abgehoben hat, der nach einiger Suche Auskunft geben konnte, dass die Karten auch beim<br />

Schaffner im Zug gekauft werden können und dass die ÖBB selbst für diese Linie keine<br />

Karten verkauft.<br />

Der Zug kam pünktlich, wir kauften Karten um 10 EUR pro Person (mit einem käuflich um<br />

45 EUR zu erwerbenden NÖ-Ticket wäre die Fahrt gratis gewesen) und fahren mit einem von<br />

einer alten Diesel-Lok gezogenen kurzen Zug aus alten Waggons, bei denen man während der<br />

Fahrt noch auf Plattformen am Ende der Waggons im Freien stehen kann, gemütlich in<br />

Richtung Retz.


Wir fotografieren nicht nur, wir werden auch<br />

fotografiert!<br />

Mit dem Erlebniszug nach Retz<br />

In einem Speisewaggon trinken wir gespritzten Traubensaft, die Verpflegung im Zug wird<br />

abwechselnd von regionalen Winzern angeboten. Im Zug sitzen etliche Eisenbahn-Fans, die<br />

alles aufmerksam beobachten und fachkundige Kommentare abgeben.<br />

Mit dem Zug verlassen wir das Waldviertel und im Weinviertel tauchen die ersten<br />

Weingärten auf, bis wir nach etwas über 1 Stunde in einer großen Kurve nach Retz kommen,<br />

das gänzlich von Weingärten umgebenen ist.<br />

Im Weinfviertel vor Retz<br />

Wir umfahren Retz vom Norden


Die Räder werden aus dem Gepäckwaggon ausgeladen – es sind die einzigen, die mitfuhren –<br />

und am gleichen Bahnsteig weiter vorne geht es in den Zug nach Wien, der nicht einmal 10<br />

Minuten später abfährt.<br />

Im klimatisierten Doppeldecker geht es nun leise und kühl weiter, ganz anders als im<br />

Erlebniszug. Und das Handy-Ticketing hat hier funktioniert, wir haben Karten bis in die<br />

Krottenbachstraße.<br />

Paul zieht sein Straßengewand an, bei der Haltestelle Handelskai steigen wir um, Paul geht<br />

über den Übergang schnell zu Saturn, um eine CD zu besorgen, die aber noch nicht lieferbar<br />

ist, und von der S45-Haltestelle Krottenbachstraße radeln wir die letzten 3 Kilometer nach<br />

Hause.<br />

Schön wars! Und: Ich danke Dir, Paul, für die wundervollen gemeinsamen Tage!<br />

Und: Ich freue mich schon auf den 2. <strong>Teil</strong>, der uns dann von Langau über Retz nach Laa an<br />

der Thaya, vorbei an Poysdorf bis zur March und Hainburg führen wird!<br />

Tacho-Endstand: 204,8 Km<br />

Heute geradelte Höhenmeter laut Garmin Forerunner: 1.455 hinauf und 1.655 bergab (bergab<br />

war wohl auch der Höhenunterschied von Langau nach Wien mit drinnen!).<br />

Insgesamt waren es:<br />

Höhenmeter<br />

Datum Trip Gefahrene KM bergauf bergab<br />

04.09.2008 78,23 78,23 2.500 2.300<br />

05.09.2008 152,50 74,27 1.653 1.769<br />

06.09.2008 204,80 52,30 1.455 1.655<br />

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