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Auf dem Jakobsweg von Mössingen nach Konstanz

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Mein <strong>Jakobsweg</strong> 1 - <strong>von</strong> <strong>Mössingen</strong> <strong>nach</strong> <strong>Konstanz</strong> - 147 km<br />

<strong>von</strong> Do.07.06.2012 bis So.10.06.2012<br />

Vorwort<br />

Mein Name ist Ulrich. Ich bin Mitglied bei der Hohenzollerischen Jakobusgesellschaft.<br />

Dieser Bericht dient dazu anderen, noch unentschlossenen Mut zu machen den Hohenzollerischen<br />

<strong>Jakobsweg</strong> und den anschließenden Linzgauer <strong>Jakobsweg</strong>, <strong>von</strong> Hechingen bis <strong>Konstanz</strong>, zu gehen.<br />

Ich hatte beschlossen den Weg <strong>von</strong> mir zu Hause zu beginnen. Es sind <strong>von</strong> <strong>Mössingen</strong> ca. 11 km.<br />

Weitere 136 km <strong>von</strong> Hechingen bis <strong>Konstanz</strong>. In allem zusammen ca. 147 km.<br />

Sie können es mir gleichtun und den Weg auf einmal laufen. Oder Sie laufen den Weg in kleinen<br />

Etappen. Die Tagesetappen können Sie <strong>nach</strong> Ihrem physischen und auch psychischen vermögen<br />

einteilen wie Sie wollen. Nur Sie alleine bestimmen dies.<br />

In den Verschiedenen Führern und in den Beschreibungen die Sie aus <strong>dem</strong> Internet herunterladen<br />

können, sind die 6 Etappen zwischen 15 und 27 km lang.<br />

Es ist leichter als Sie denken. Sie müssen nur einmal anfangen. Denn der Weg fängt im Kopf an.<br />

Wenn Sie bereit dazu sind, gehen Sie.<br />

Sehr wichtig ist jedoch eine gute Vorbereitung<br />

Befragen Sie Freunde und Bekannte die schon gepilgert sind.<br />

Informieren sie sich bei der Hohenzollerischen Jakobusgesellschaft oder bei den anderen<br />

Jakobsgesellschaften im Internet.<br />

Besorgen Sie sich folgende Sachen:<br />

Beschreibungen des Wegs im Internet. Links sind auf der Seite der Hohenzollerischen<br />

Jakobusgesellschaft, z.B.:<br />

Seite <strong>von</strong> Wolfgang W. Meyer<br />

Seite <strong>von</strong> Via Beuronensis<br />

Bücher über den Hohenzollerischen <strong>Jakobsweg</strong>, z.B.:<br />

<strong>von</strong> Wolfgang W. Meyer „<strong>Jakobsweg</strong>e Baden Württemberg“<br />

<strong>von</strong> Karin Gessler „Unterwegs auf Jakobuswegen“


Über<strong>nach</strong>tungsliste <strong>von</strong> Wolfgang W. Meyer<br />

Listen <strong>von</strong> Deuter herunterladen<br />

Packliste mit nützlichen Ausrüstungsgegenständen<br />

Wie packe ich meinen Rucksack richtig<br />

Wie stelle ich meinen Rucksack richtig ein<br />

Noch fehlende Ausrüstungsgegenstände kaufen<br />

Tagebuch kaufen<br />

Geistig vorbereiten, das allerwichtigste. Auch das Scheitern einkalkulieren<br />

Weitere Vorbereitung kurz vorher<br />

Rucksack richtig einstellen<br />

Ausrüstung nochmals überprüfen<br />

Letzte noch fehlende Sachen kaufen<br />

Den Rucksack einmal probepacken, dabei entscheiden was wegfällt oder ob es i.O. ist<br />

Pilgerausweis und Muschel bereitlegen<br />

ein Ersatzhandy mitnehmen (meine Erfahrung)<br />

Sollten Sie dieses alles befolgt haben gehen Sie los. Zögern Sie nicht.<br />

Und jetzt wünsche ich ihnen viel Glück bei Ihrem Pilgerweg.<br />

Ich habe in meinem Bericht die Stolperfallen, Irrwege und Falschkennzeichnungen des Weges extra<br />

beschrieben, damit Sie vielleicht die Fehler nicht machen.<br />

Und jetzt zu meinem Weg.<br />

Pilgerreise<br />

1.Tag Do.07.06.2012 Fronleichnam


07:10 Uhr: Meine erste Etappe. Von <strong>Mössingen</strong> <strong>nach</strong> Hechingen St.Luzen.<br />

09:10 Uhr: Kleine Pause. Der erste Stempel in meinen Pilgerausweis. Besuch der Kirche.<br />

09:30 Uhr: Anschließend <strong>Auf</strong>bruch. Endlich auf <strong>dem</strong> <strong>Jakobsweg</strong>. Die erste offizielle Etappe auf <strong>dem</strong><br />

<strong>Jakobsweg</strong> hat begonnen. Hechingen <strong>nach</strong> Burladingen ca. 18 km.<br />

Jetzt gehe ich über Schlatt <strong>nach</strong> Jungingen Kleine Pause bei unserer Jakobusstatue am<br />

Fuße der Wallfahrtskirche St. Sylvester. Dann Besuch der Kirche mit Schwarzer Madonna<br />

<strong>von</strong> Einsiedeln. <strong>Auf</strong>bruch.<br />

11:30 Uhr: Jetzt weiter <strong>nach</strong> Killer. Dort auf der alternativen Variante über Hausen, Starzeln <strong>nach</strong><br />

Burladingen. Ankunft bei der Kirche St.Georg<br />

****** Achtung! Dies Variante ist schlecht gekennzeichnet.<br />

Bei diese alternativen Variante gehen sie der Straße <strong>nach</strong> bis Starzeln, <strong>von</strong> dort in die<br />

Ortsmitte abzweigen, durch Starzeln durch. Weiter durch Hausen und dann auf <strong>dem</strong><br />

Fahrradweg parallel zur Bundesstraße <strong>nach</strong> Burladingen. Dort treffen Sie wieder auf den<br />

ursprünglichen Weg. Diese Variante ist zwar nicht so steil und ist ca. 2km kürzer, aber<br />

dafür geht es immer stetig den Berg hoch.<br />

Der ursprüngliche Weg, der gut gekennzeichnet ist, führt <strong>nach</strong> Ringingen hoch und <strong>von</strong><br />

dort <strong>nach</strong> Burladingen. Dieser ist am Anfang ziemlich steil <strong>nach</strong> Ringingen hoch, dafür<br />

geht es dann eben weiter und <strong>nach</strong> Burladingen mit leichtem Gefälle wieder runter.


13:30 Uhr: Kleine Pause in Burladingen bei der Kirche St. Georg mit Besuch der Kirche. <strong>Auf</strong>bruch.<br />

Die zweite offizielle Etappe auf <strong>dem</strong> <strong>Jakobsweg</strong> hat begonnen. Burladingen <strong>nach</strong><br />

Veringenstadt ca. 20 km. Jetzt gehe ich über Gauselfingen <strong>nach</strong> Neufra.<br />

15:30 Uhr: Besuch der Kirche. Diese ist heute wegen Fronleichnam mit einem sehr schönen<br />

Blumenteppich geschmückt. Anschließend eine kleine Pause beim Friedhof <strong>von</strong> Neufra,<br />

der am Anfang vom Fehlatal ist. Telefonische Zimmerreservierung in Veringenstadt.<br />

<strong>Auf</strong>bruch.<br />

16:00 Uhr: Jetzt gehe ich durch das malerische Fehlatal,<br />

über Hermentingen und die Gallusquelle <strong>nach</strong> Veringenstadt.<br />

19:00 Uhr: Dort Bezug des Zimmers im Lauchertstüble. Ich bin total müde und kaputt.<br />

Ende des Ersten Tages. Zubringeretappe plus 2 offizielle Etappen ergeben 49 km.<br />

Unterwegs war ich 12 Std. <strong>von</strong> denen ich 10 Std. gelaufen bin.


2.Tag: Fr.08.06.2012<br />

08:00 Uhr: Besuch der Kirche, der Burg und der Burgkapelle in Veringenstadt. Die Kirche ist leider<br />

verschlossen und das Pfarrbüro ist wegen Urlaub geschlossen.<br />

09:20 Uhr: <strong>Auf</strong>bruch <strong>nach</strong> Sigmaringen.<br />

10:10 Uhr: Veringendorf erreicht.<br />

Auch diese Kirche ist verschlossen und das Pfarrbüro auch. Wieder Pech gehabt.<br />

Zwischen Veringendorf und Jungnau fängt es an zu regnen.<br />

11:00 Uhr: Jungnau erreicht. Die Kirche St.Anna ist offen. Wieder kein Stempel, dafür vor der Kirche<br />

ein Hinweis dass es in Sigmaringen einen Stempel gibt. Schon geht es weiter.<br />

Jetzt immer geradeaus <strong>nach</strong> Sigmaringen. Leider sind einige der Muschelzeichen sehr<br />

unglücklich angebracht, schlecht sichtbar oder in die falsche Richtung weisend.<br />

Nach ein paar Kilometer <strong>nach</strong> Jungnau kommt der sehr steile und 6 km lange Abstieg<br />

<strong>nach</strong> Sigmaringen.


12:50 Uhr: Endlich den Ortsanfang <strong>von</strong> Sigmaringen erreicht. Ich gehe an der Zollerbrauerei vorbei.<br />

Dann durch eine Unterführung. Beim Bootshaus gehe ich über den Holzsteg und dann<br />

Richtung Schloß.<br />

13:20 Uhr: Schloß Sigmaringen erreicht. Kleine Rast im Schloßcafe. Anschließend gehe ich in die<br />

Kirche St.Johann. Endlich 14:00 Uhr, jetzt müsste das Pfarrbüro St.Johann wieder auf<br />

haben. An der Türe finde ich nur einen Zettel vor “Heute Mittag geschlossen“. Schon<br />

wieder keinen Pilgerstempel. Dafür bekomme ich in der Tourist-Info einen Stempel .<br />

14:30 Uhr: Jetzt gehe ich weiter auf <strong>dem</strong> kürzesten Weg <strong>nach</strong> Laiz. Am Campingplatz vorbei und<br />

dann immer auf der linken Seite der Donau <strong>nach</strong> Laiz.<br />

14:50 Uhr: Am Ortseingang <strong>von</strong> Laiz komme ich an <strong>dem</strong> Wasserkraftwerk vorbei. An der Brücke<br />

sehe ich die Kirche <strong>von</strong> Laiz, gehe gleich weiter <strong>nach</strong> Inzigkofen.<br />

15:30 Uhr: In Inzigkofen gehe ich zuerst zur Klosterkirche. Schaue die Kirche an, bewundere die<br />

sehr kunstvolle Balustrade. Weiter durch die Klosteranlage und den Park, dort mache ich<br />

eine kleine Pause.<br />

Jetzt muss wieder aufgepasst werden. Der gekennzeichneten Weg geht ca. 500 m den<br />

Berg runter, dann wieder links hoch. Jetzt komme ich zu einer Stelle an welcher eine sehr<br />

wiedersprüchliche Kennzeichnung vorhanden ist. Muscheln die wieder den Weg zurück<br />

anzeigen oder <strong>nach</strong> links in den Ort zeigen. Erst durch Nachfragen bei einem<br />

Ortskundigen erfahre ich das es jetzt rechts und da<strong>nach</strong> an einem Neubaugebiet vorbei,<br />

weitergeht. Jetzt kann ich den Weg in die richtige Richtung <strong>nach</strong> Vilsingen fortsetzen.<br />

Besser wäre es gewesen, <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> Park, die kleine Allee die in einem Linksbogen<br />

weitergeht zu gehen, da wäre ich auch an <strong>dem</strong> gleichen Punkt rausgekommen wo ich<br />

jetzt stehe.<br />

Auch wäre der Weg gleich <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> Park, links durch den Ort auch richtig gewesen.<br />

17:00 Uhr: Nach mehreren Kilometern über das freie Feld erreiche ich Vilsingen.<br />

In einem großen Bogen gehe ich durch den Ort und an der Kirche vorbei. Ich verlasse<br />

Vilsingen wieder und gehe Richtung Engelswies.


17:45 Uhr: Ich erreiche Engelswies. Ich beschließe nicht in den Ort zu gehen sondern gleich am<br />

Ortseingang <strong>nach</strong> links in Richtung Meßkirch zu gehen. <strong>Auf</strong> offenem Feld treffe ich wieder<br />

auf die <strong>Jakobsweg</strong>markierungen. Es ist jetzt ca. 18:00 Uhr. Jetzt ein Zimmer in Meßkirch<br />

zu suchen da es noch ca. 10 km, also 2 Std sind.<br />

Es gibt 2 Varianten <strong>nach</strong> Meßkirch, einmal den Radweg der ist befestigt dafür aber<br />

ca. 2 km länger oder den offiziellen <strong>Jakobsweg</strong> die kürzere Variante, auf nicht so<br />

guten Wegen, am Waldrand <strong>nach</strong> rechts. Dort gibt es widersprüchliche oder sogar<br />

fehlende Markierungen. Aber <strong>nach</strong> der Erfahrung mit falsch oder wild durcheinander<br />

angebrachten <strong>Jakobsweg</strong>zeichen, z.B. um Inzigkofen herum, beschloss ich den<br />

Fahrradweg durch <strong>dem</strong> Wald <strong>nach</strong> Menningen, Igelswies und Meßkirch zu nehmen.<br />

„Sicher ist Sicher“!!!<br />

18:45 Uhr: Ausgerechnet jetzt fällt mein Handy aus. Zimmersuch zwecklos. Ich beschließe<br />

in Menningen an die erstbeste Haustüre zu gehen und dort zu telefonieren.<br />

19:20 Uhr: In Menningen wird mir geholfen, dort kann ich telefonieren und buche mein Zimmer bei<br />

Frau Mollzahn in Meßkirch.<br />

Deswegen der Tip mit <strong>dem</strong> Ersatzhandy. Es gibt ja sehr günstige Prepaid-Handys.<br />

19:44 Uhr: Weiter über Igelswies <strong>nach</strong> Meßkirch.<br />

20:00 Uhr: Ankunft in Meßkirch.<br />

In Meßkirch holt mich Frau Mollzahn am Kreisverkehr ab. Eigentlich wollte Frau Mollzahn<br />

gar keine Gäste mehr, da Sie am Samstag frei hat und am Sonntag in den Urlaub fährt.<br />

Ihre Hilfsbereitschaft ist sehr groß.<br />

Weil sie morgen kein Frühstück anbietet zeigt sie mir noch mehrere Bäckereien, wo ich<br />

Frühstücken kann.<br />

Das Fazit <strong>von</strong> Heute:<br />

Ich bin heute nicht so fertig, aber meine Füße sind total kaputt! Deswegen heute nur 35 km !!!<br />

Ende des Zweiten Tages. Unterwegs war ich wieder 12 Std. <strong>von</strong> denen ich 10 Std. gelaufen bin.<br />

3.Tag: Sa.09.06.2012


06:00 Uhr: <strong>Auf</strong>stehen. Heute will ich unbedingt Überlingen erreichen!!!<br />

07:30 Uhr: Ich gehe in die Innenstadt zuerst zum Schloß.<br />

Dann weiter zur Kirche, schaue mir diese an und dann gibt es endlich wieder einen<br />

Stempel in meinen Pilgerausweis.<br />

Jetzt gehe ich weiter zu einem Cafe, das gönne ich mir einfach. Da kann ich gemütlich<br />

hinsitzen. Anschließend meine Trinkvorräte auffüllen. 8 Halbliter Flaschen mit<br />

Mineralwasser. Die werde ich heute fast alle aufbrauchen!!!<br />

08:50 Uhr <strong>Auf</strong>bruch <strong>nach</strong> Wald > Pfullendorf > Überlingen.<br />

09:20 Uhr: Habe Schnerkingen passiert und gehe jetzt auf Wald zu.<br />

Jetzt muss wieder aufgepasst werden. Als ich im Waldstück beim Hochsitz ankomme,<br />

ist die Abzweigung mit so vielen Muscheln gekennzeichnet, dass es Sonnenklar ist. Jetzt<br />

geht es geradeaus weiter. Dafür verpasse ich die Markierung bevor es aus <strong>dem</strong><br />

Waldstück raus geht bei der Verbindungsstraße. Ich entscheide mich, ohne mich<br />

nochmals genauer umzusehen geschweige denn ein Stück zurück zu gehen, für den<br />

direkten Weg auf der Straße, da sind es noch ca. 1km bis Wald.<br />

11:00 Uhr: Ich erreiche Wald.


Jetzt gehe ich durch den Ort zur Klosterkirche und schaue mir diese an. Auch hier kann<br />

ich wieder einen Stempel im meinem Pilgerpass einfügen. Ich verlasse die Kirche und<br />

mache davor eine kurze Rast. Anschließend gehe ich kurz <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> Kloster rechts weg<br />

auf einem kleinen Weg in Richtung Otterswang. Weiter <strong>nach</strong> Burraumühle, Reischach<br />

und an <strong>dem</strong> kleinen Weiler „Bethlehem“ vorbei. Ich gehe auf Gaisweiler zu sehe ab jetzt<br />

Pfullendorf.<br />

12:40 Uhr: Jetzt durch den Seepark in Pfullendorf. Welch schöne Anlage!!! Ich verlasse wieder den<br />

Seepark und gehe die Straße vor bis zur Hauptstraße. Dann folge ich den Radwegschildern,<br />

eigentlich immer geradeaus, aber zum Schluss hoch bis in die Innenstadt.<br />

13:00 Uhr: Innenstadt erreicht.<br />

Ich gehe zur Jakobuskirche hoch betrete diese durch den oberen Eingang. Welch schöne<br />

Barockkirche, ist sehenswert. Auch hier liegt der Stempel offen herum und ich stemple<br />

jetzt gleich meinen Pilgerausweis. Dann gehe ich wieder um die Kirche herum zur<br />

Jakobsstatue und mache noch schnell ein Foto. Jetzt mache ich eine kleine Pause.<br />

13:55 Uhr: Ich breche wieder auf und gehe die Steige runter bis zur Kreuzung. Habe mich<br />

entschieden die Variante direkt <strong>nach</strong> Großstadelhofen, auf <strong>dem</strong> „<strong>Jakobsweg</strong>“ zu gehen.<br />

Die Straße heißt wirklich so. Der Weg ist nicht sehr schön. Es geht sehr lange an der<br />

Kaserne vorbei und auf der linken Seite vom Flugplatz. Ich muß auf der Straße gehen, da<br />

sonst keine Möglichkeit vorhanden ist. Es kommen dafür sehr wenig Autos entgegen. Der<br />

Weg ist langweilig und ziemlich öde. Hätte besser den anderen, über Aftholderberg,<br />

genommen. Der wäre rechts vom Flugplatz, aber dafür auf einem neuangelegten schönen<br />

Weg entlanggeführt.<br />

14:50 Uhr: Jetzt erreiche ich Großstadelhofen. Ich gehe gleich durch das kleine Dorf an der kleinen<br />

Kapelle vorbei. Am Ortsende, bevor es in den „Tobelweg“ geht mache ich eine kleine<br />

Pause


Jetzt geht es hoch <strong>nach</strong> Kirnbach und weiter <strong>nach</strong> Großschö<strong>nach</strong>. Vor Großschö<strong>nach</strong><br />

gehe ich <strong>nach</strong> links in Richtung Ramsberg mit St. Wendelin. Im Wald ist neben <strong>dem</strong> Weg<br />

eine kleine private „Lourdes-Grotte“. Weiter bis zum Schild „Ramsberg ca. 200m“, das<br />

sind 200m sehr steil und spiralförmig den Berg hoch.<br />

16:10 Uhr: Es gibt dort Oben die sehr schöne kleine und spartanische St.Wendelinskapelle auf <strong>dem</strong><br />

Ramsberg. Auch hier oben gibt es wieder einen Stempel für meinen Pilgerausweis.<br />

Anschließend geht es den Bergkegel genauso Steil auf <strong>dem</strong> gleichen weg wieder runter.<br />

Unten geht es weiter <strong>nach</strong> Großschö<strong>nach</strong>. Von dort geht die Straße zuerst runter, aber<br />

auf der anderen Seite sehr steil <strong>nach</strong> Taisersdorf hoch.<br />

17:00 Uhr: In Taisersdorf war, wie sonst fast überall, die Kirche geschlossen. Kurzes verschnaufen<br />

und dann gleich weiter. Ich verlasse Taiserdorf und gehe die Straße runter weiter die<br />

Straße wieder hoch und in einen Hohlweg rein. Dann <strong>nach</strong> der Happenmühle links rein.<br />

17:30 Uhr: Jetzt komme ich zu der Gedenkstätte für das Flugzeugunglück <strong>von</strong> Überlingen im Jahr<br />

2002. Es ist die 2.Gedenkstätte. Diese besteht aus einem Gedenkstein und einer<br />

Stahlkugel. Ein Teil der „Zerrissenen Perlenkette“. Hier bei Taiserdorf, ist <strong>nach</strong> <strong>dem</strong><br />

Zusammenstoß, das DHL-Frachtflugzeug abgestürzt. Hier sind die 2 Piloten ums Leben<br />

gekommen. Die Absturzstelle der Passagiermaschine ist in Überlingen-Brachenreuthe<br />

direkt neben der Waldorfschule. Dort sind 69 Menschen ums Leben gekommen. Hier ist<br />

auch die Hauptgedenkstätte. Auch hier ist eine Tafel mit den Namen der 49 Kinder und 20<br />

Erwachsenen aus Baschkirien und der größte Teil der „Zerrissenen Perlenkette“.<br />

Diese Gedenkstätte ist <strong>von</strong> Owingen oder vom Golfplatz Owingen durch die der<br />

<strong>Jakobsweg</strong> geht gut zu erreichen. Da lohnt sich der Abstecher vom Weg. Dieser ist gut<br />

jeweils 2 km hin und 2 km wieder zurück. Oder es kann <strong>von</strong> der Gedenkstätte direkt <strong>nach</strong><br />

Überlingen gegangen werden.<br />

Die 3. Gedenkstätte ist in der Schweiz bei der Flugsicherung Skyguide. Hier wird des<br />

getöteten Fluglotsen gedacht. Dieser wurde <strong>von</strong> einem Vater getötet der bei <strong>dem</strong><br />

Unglück, 2 Kinder und seine Frau verloren hatte, über dieses nicht wegkam und die<br />

Schuld <strong>dem</strong> Fluglotsen gab.


Die 4. Gedenkstätte ist auf <strong>dem</strong> Südfriedhof <strong>von</strong> Ufa, der Hauptstadt <strong>von</strong> Baschkirien.<br />

Diese Gedenkstätte besteht aus einem Denkmal und <strong>dem</strong> Gräberfeld in <strong>dem</strong> die 69<br />

Baschkirischen Opfer begraben sind.<br />

Erst zuhause habe ich realisiert, dass das fast genau 10 Jahre her ist. Da hatte ich als ich<br />

wieder zu Hause war die Dokumentation über den Absturz am 01.07.2002 angeschaut.<br />

Da war ich sehr betroffen und da läuft es einem kalt den Rücken runter.<br />

17:50 Uhr: Ich laufe in Hohenbodman ein und setze mich unter einen großen Baum mit einer<br />

Ruhebank. Dies ist eine 1000 Jahr alte Linde und soll die älteste Linde in Deutschland<br />

sein. Dort mache ich eine Rast. Jetzt sehe ich ein Schild „Überlingen noch 8,5 km“. Da<br />

beschließe ich heute noch <strong>nach</strong> Überlingen zu laufen. Ca. 1,5-2 Std. das geht noch.<br />

Jetzt Zimmersuche. Ich bekomme eines im Hotel Zähringer Hof. Ich kündige meine<br />

Ankunft zwischen 20:00 und 21:00 Uhr an.<br />

Jetzt muss wieder aufgepasst werden. Ich gehe den Beschilderten Weg bis ich auf<br />

einen Wald komme. <strong>Auf</strong> einmal keine Markierung mehr! Sonst wird überall markiert, oft<br />

auch auf ein paar Meter mehrere Muscheln und jetzt nichts mehr. Der „richtige Weg“ geht<br />

kurz vor <strong>dem</strong> Wald scharf 90° abknickend <strong>nach</strong> links. Dieser ist außer<strong>dem</strong> ca. 2km kürzer.<br />

Ich entschließe mich einfach weiter zu gehen. Jetzt rechts runter durch die Lichtung. Als<br />

ich wieder aus <strong>dem</strong> Wald draußen bin gehe ich durch ein Getreidefeld hoch zu einem<br />

kleinen Weiler. Hier gibt es endlich wieder ein Hinweisschild, das mich wieder durch den<br />

Wald <strong>nach</strong> Owingen runter führt.<br />

19:00 Uhr: In Owingen gehe ich durch den Ort an der Kirche vorbei.<br />

Außerhalb kommt ein Schild das über den Golfplatz <strong>nach</strong> Überlingen zeigt.<br />

19:50 Uhr: Jetzt bin ich am Golfplatz <strong>von</strong> Owingen. Manche spielen noch.


Ein paar fragen mich sogar ob sie mich mit <strong>dem</strong> Auto mitnehmen sollen. Ich verneine die<br />

gutgemeinte Frage. „Ein Pilger läuft“. Ich werde die paar Kilometer auch noch laufen.<br />

Nach <strong>dem</strong> Golfplatz gibt es 2 Schilder, rechts entlang 4km, gerade aus über die<br />

Kreisstraße noch 3km. Ich nehme die kürzere Variante.<br />

Die Straße runter. Ab jetzt sehe ich <strong>von</strong> weitem das Münster <strong>von</strong> Überlingen.<br />

Schon bin ich bei den ersten Häusern vorbei. Ich gehe zuerst gerade aus und folge den<br />

Muscheln <strong>nach</strong> unten. Jetzt gehe ich durch das Stadttor und passiere die Jodokkirche.<br />

Nun nehme ich den schnellsten Weg zum Nikolausmünster. Das ist leider auch schon zu.<br />

Also ab zu meinem Hotel. Dazu muss ich um das Münster herum gehen und noch ein<br />

Stück gerade aus.<br />

20:50 Uhr: Jetzt erreiche ich den Zähringer Hof. Jetzt habe ich das doch tatsächlich noch vor 21:00<br />

Uhr geschafft. Ich glaube das waren nicht nur 8,5 sondern eher 10km oder mehr.<br />

Jetzt bin ich geschafft und bin Müde. Außer<strong>dem</strong> muss ich morgens früh raus.<br />

Ab jetzt ins Bett und schlafen!<br />

Ich habe es wirklich geschafft <strong>nach</strong> 12 Std. unterwegs, da<strong>von</strong> 10 Std. gehen. Das sind ca. 45 km.<br />

4.Tag: So.10.06.2012<br />

06:00 Uhr: <strong>Auf</strong>stehen. Heute ohne Stress <strong>nach</strong> <strong>Konstanz</strong>! Ca. 18 km. Erst schaue ich mir Überlingen<br />

rund ums Münster und den Hafen an. Es regnet. Kurz vor 8:00 Uhr gehe ich ins Münster.<br />

Jetzt schnell ins Hotel, endlich mal ein richtiges Frühstück. <strong>Auf</strong>bruch!


Ich verlasse jetzt das Hotel und gehe schnell zum Hafen. Denn um 9:35 Uhr geht mein<br />

Schiff, das darf ich auf keinen Fall verpassen.<br />

09:35 Uhr: Überfahrt <strong>von</strong> Überlingen <strong>nach</strong> Walldorf. Es ist die erste Überfahrt an diesem Tag. Diese<br />

dauert 20 min. und verläuft sehr ruhig.<br />

09:50 Uhr: <strong>Auf</strong> <strong>nach</strong> <strong>Konstanz</strong>. Jetzt verlasse ich Wallhausen.<br />

Ich nehme die klassische Variante hoch auf <strong>dem</strong> „Bergrücken“.<br />

Die andere Variante, die an der Mainau vorbei geht möchte ich nicht, diese geht Immer an<br />

der Straße entlang.<br />

Ich gehe also die Straße hoch und am Ortsende gehe ich <strong>nach</strong> links über die Straße.<br />

Jetzt muss wieder aufgepasst werden. Hier gibt es nur sehr wenigen Muschel oder<br />

<strong>Jakobsweg</strong>zeichen. Nach kurzem Weg gibt es wieder mehrere Varianten. Ich entscheide<br />

mich für die Variante direkt <strong>nach</strong> Litzelstetten. Es geht durch abwechslungsreiche<br />

Landschaft. Von hier oben gibt es öfters einen schönen Blick auf den Bodensee.<br />

11:40 Uhr: Eintreffen in Litzelstetten. Dort durch den <strong>Konstanz</strong>er Weg. Am Ende des Wegs gehe ich<br />

bei einer Ampel über die Straße. Jetzt nehme ich den Weg über St. Katharina und Uni<br />

<strong>nach</strong> <strong>Konstanz</strong>. Es ist ein schöner, abwechslungsreicher und Fußschonender Weg, weil<br />

er nicht geteert ist. An St. Katharina vorbei, erreiche ich den Botanischen Garten der Uni<br />

<strong>Konstanz</strong>.<br />

Kurz <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> Botanischen Garten überquere ich beim Uniparkplatz die Straße, gehe<br />

parallel zum Parkplatz zuerst durch die Uni und da<strong>nach</strong> weiter, parallel zur<br />

Universitätsstraße, durch einen Waldweg.<br />

12:40 Uhr: Endlich erreiche ich den Ortsanfang <strong>von</strong> <strong>Konstanz</strong>. Nach kurzer Zeit auf der<br />

Friedrichstraße biege ich <strong>nach</strong> links in die Sonnenbühlstraße. Nach ca. 800m quere ich<br />

die Mainaustraße in die Hermann-<strong>von</strong>-Vicari-Straße und sehe auf der linken Seite die<br />

Maria-Hilf-Kirche. Jetzt muss wieder aufgepasst werden. Der Weg geht jetzt in den<br />

Lorettosteig. Das befolge ich uns stehe dann vor der Loretto-Kapelle. Von hier zeigen die<br />

Muscheln wieder zurück. Da ahne ich dass ich hier wieder mal in die falsche Richtung<br />

oder wenigstens auf einen unnötigen Umweg geführt worden bin.<br />

Also gehe ich ein Stück zurück und gerade aus in die Chr.-Dan.-Schenk-Straße. Diese<br />

führt in einem großen linksbogen entlang. Jetzt finde ich die Muschel an einem<br />

Treppenabgang, auf <strong>dem</strong> ich dann, jetzt <strong>nach</strong> links, abwärts gehe. Unten treffe ich ein


Paar das sich sehr gut auskennt und mir den Weg zeigt. Als Pilger trifft man offensichtlich<br />

sehr viele hilfsbereite Menschen. Unten an der Treppe schaue ich <strong>nach</strong> links, und was<br />

sehe ich da, die Maria-Hilf-Kirche. Blöder und unnötiger Umweg <strong>von</strong> ca. 20-30 min.<br />

Jetzt gehe ich <strong>nach</strong> rechts wieder in die Hermann-<strong>von</strong>-Vicari-Straße bis es bei den<br />

Muschelmarkierungen links in den Stadtwald rein geht. Nach ca. 800 m kommt man bei<br />

der Richard-Wagner Straße raus. Diese geht man entlang, überquert die Eichhornstraße<br />

und geht an der Tennisanlage vorbei, bis zum Uferweg.<br />

Jetzt rechts in den Uferweg und diesen dann ca. 2km gehen. Dies sind ca. 30 min. An der<br />

Rheinbrücke die Treppen hoch. Oben <strong>nach</strong> links über die Brücke. Nach der Brücke ist<br />

<strong>nach</strong> ca. 200 m auf der rechten Seite ein Übergang über die Gleise. Ich überquere die<br />

Gleise und die Straße und gehe durch die Inselgasse, die ich <strong>nach</strong> ca. 100m <strong>nach</strong> links<br />

zum Münsterplatz wieder verlasse.<br />

Nach weiteren 100m erreiche ich den Münsterplatz. Ich gehe <strong>nach</strong> links und sehe schon<br />

vom weiten an der Glaspyramide meine Frau meinen Sohn die mich schon erwarten.<br />

13:50 Uhr: Ankunft am <strong>Konstanz</strong>er Marienmünster.


Da kommen einem so richtig die Gefühle hoch. Welch eine Freude! Jetzt ist es geschafft.<br />

Immer wenn <strong>nach</strong> mühsamen Weg ein Zwischenziel auftaucht oder wenn das Pilgerziel erreicht wird<br />

geht das Herz über.<br />

Ich verabschiede mich <strong>von</strong> meinem Weg und <strong>von</strong> meinem Pilgersein.<br />

Dann hole ich mir noch meinen letzten Stempel, bei der netten Frau am Infoschalter, für meinen<br />

Pilgerausweis. Sie fragt mich ob ich weitergehe und überreicht mir noch ein Merkblatt wie der<br />

<strong>Jakobsweg</strong> durch <strong>Konstanz</strong> führt.<br />

Jetzt schaue ich mich nochmals im Münster um und gehe zur Rotunde mit <strong>dem</strong> Jakobus. Anschließend<br />

verlasse ich das Münster wieder als „normale Person“.


Nachwort<br />

Von meiner Haustüre weg in <strong>Mössingen</strong> bis <strong>Konstanz</strong> an das Marienmünster in 3 1/3 Tagen und ca.<br />

147 km.<br />

Komisch, mit wie wenig Essen ein Mensch auskommen kann. Zum Frühstück 2 Butterbrezeln mit<br />

einem Kännchen Kaffee, zum Mittag eine Tasse Cappuccino und abends eine Vanilleschnecke. Dafür<br />

viel trinken, 7-8 kleine Flaschen Mineralwasser und Apfelsaftschorle.<br />

Das Laufen ging <strong>von</strong> Tag zu Tag besser.<br />

Brüning-Pass, Interlaken, Fribourg, Lausanne <strong>nach</strong> Genf. Von dort über die Grenze zuerst zu unserer<br />

Partnerstadt St-Julien-de-Genevois wo ich dann statt in Genf über<strong>nach</strong>ten könnte.<br />

Dann <strong>nach</strong> Le Puy, Cahors, Moissac.<br />

Dann entweder über Saint Jean Pied de Port, Roncevalles und Pamplona oder über Lourdes, Montfort-<br />

Pass.<br />

Dann auf <strong>dem</strong> Camino Frances <strong>nach</strong> Santiago de Compostella und zum Abschluss ans Ende der Welt<br />

> Finis Terra >Finisterre.<br />

Ich werde dahin kommen.<br />

Entweder auf einmal oder in Etappen, wie es die meisten Mitglieder der Jakobusgesellschaft<br />

Hohenzollern machen.<br />

Kartenquellen<br />

Die Karten und Routen wurden auf http://www.gpsies.com erstellt. Diese Seite ist frei zugänglich und<br />

dort kann jeder Karten und Routen erstellen. Diese beruhen auf den frei verfügbaren Karten <strong>von</strong><br />

http://www.openstreetmap.org.

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