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Fachkräftemangel - VPKBB

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<strong>Fachkräftemangel</strong> Vorwort<br />

Vorwort<br />

Die Entwicklung der Gesundheitswirtschaft wird neben offenen<br />

Finanzierungsfragen maßgeblich von der Verfügbarkeit qualifizierter Fachkräfte<br />

bestimmt. Medizinisch­technischer Fortschritt und demografischer<br />

Wandel führen zu überdurchschnittlichen Wachstumsraten und eröffnen<br />

weitere Beschäftigungspotenziale. Im Jahr 2009 wurden in Deutschland<br />

für Gesundheit circa 263 Milliarden Euro ausgegeben, das sind 10,5 %<br />

unseres Bruttoinlandsprodukts. 1 Heute sind rund 4,6 Millionen Menschen in<br />

der Gesundheitswirtschaft beschäftigt (mehr als 11 % aller Erwerbstätigen).<br />

Zwischen 2000 und 2010 hat die Zahl der Beschäftigten im Gesundheitswesen,<br />

dem größten Bereich der Gesundheitswirtschaft, um etwa eine<br />

halbe Million zugenommen, ein Wachstum von 12,2 %. Das Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Technologie prognostiziert sogar, dass im<br />

Jahr 2030 jeder fünfte Erwerbstätige in der Gesundheitswirtschaft arbeiten<br />

könnte. 2<br />

Gesamtwirtschaftlich gesehen kommen dem Gesundheitswesen<br />

mehrere bedeutende Rollen zu: Als Kern der Gesundheitswirtschaft ist<br />

es die Basis einer soliden Grundversorgung mit dem Gut Gesundheit.<br />

Darüber hinaus ist es ein wenig konjunkturanfälliger Wachstums­ und<br />

Beschäftigungstreiber und damit ein Stabilisator der deutschen Wirtschaft.<br />

Kritiker halten dem entgegen, dass die stark zunehmende Nachfrage nach<br />

medizinischer Versorgung Ressourcen verschlingt, die in dem Umfang<br />

nicht vom Sozialstaat finanziert werden können. Der Wandel der Gesundheits<br />

wirtschaft vom Kostentreiber zum Wachstumsmotor kann unabhängig<br />

von Finanzierungsfragen nur dann mittel­ und langfristig weiteres<br />

Wachstum generieren, wenn dieser personalintensiven Branche auch in<br />

Zukunft genügend Personal bzw. hinreichend Fachkräfte zur Verfügung<br />

stehen.<br />

In Anbetracht dieser Herausforderungen hat PricewaterhouseCoopers<br />

(PwC) als renommierter Dienst leister in der Beratung und Prüfung von<br />

Unternehmen der Gesundheits wirtschaft in Zusammenarbeit mit dem<br />

Darmstädter Forschungsinstitut WifOR unter Leitung von Dr. Dennis<br />

Ostwald, das sich auf Arbeitsmarktforschung sowie insbesondere Fragen<br />

der Gesundheitswirtschaft spezialisiert hat, diese Studie erstellt. Ziel ist<br />

es, die Personal entwicklung in ambulanten und stationären Einrichtungen<br />

für ärztliches und nicht­ärztliches Personal des Gesundheitswesens<br />

zu berechnen, zu analysieren und auf Basis einer validen Datenbasis<br />

Handlungs empfehlungen abzuleiten.<br />

Eine gravierende Entwicklung nimmt der <strong>Fachkräftemangel</strong>, das zeigen<br />

unsere Ergebnisse deutlich, in den Jahren 2020 und 2030. In diesem<br />

Zeitraum kommt es zu einem dramatischen Anstieg des Personalmangels<br />

sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich, bei Ärzten und<br />

nicht­ärztlichen Fachkräften. Nur wenn wir bereits heute entschieden<br />

gegensteuern, können wir die gewohnt gute Versorgung mit dem Gut<br />

Gesundheit auch über das Jahr 2020 hinaus in Deutschland aufrechterhalten.<br />

Hierfür sind neue Denkansätze notwendig, alte Strukturen sind<br />

infrage zu stellen. Politik, Wirtschaft und die Akteure des Arbeitsmarktes<br />

1 GBE (2009).<br />

2 Henke et al. (2009).<br />

5

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