Dyspepsie - mediX schweiz
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Guidelines<br />
<strong>Dyspepsie</strong><br />
Erstellt von: Andrea Forgo/ Felix Huber ergänzt von H.U. Schläpfer und P. Rohr<br />
Erstellt/zuletzt revidiert am: 13.12.2007<br />
Definition<br />
Chronischer oder rezidivierender Schmerz oder Unbehagen im Oberbauch (Frühes<br />
Sättigungsgefühl, postprandiales Völlegefühl, Nausea, Blähungen, epigastr. Sz).<br />
Kann, muss aber nicht mit dem Essen in Zusammenhang stehen.<br />
Epidemiologie<br />
Symptome bei 20-40% der Bevölkerung, gleich häufig bei Männern und Frauen,<br />
häufiger zwischen 20-40 Jahren, als bei älteren Personen, ausser Sodbrennen.<br />
Ätiologie der <strong>Dyspepsie</strong> (1, 2)<br />
Funktionelle D.: 57%<br />
Ulkus: 10 -18% (Diese Zahl ist sicher zu hoch und hängt stark vom Kollektiv ab,<br />
auch von der geographsichen Region und dem Zeitabschnitt, in<br />
dem die Zahlen erhoben wurden)<br />
Gastroösophagealer Reflux mit od. ohne Ösophagitis: ca. 15%<br />
Duodenitis: 8% (unsicherer Begriff)<br />
Magenkarzinom: 2% (gemäss H.U. Schläpfer zu hoch)<br />
Abklärungen/Diagnostik und Therapie<br />
Siehe auch Figur 1- 3 aus (1)<br />
Eine Abdomensonographie eignet sich v.a. zum Ausschluss einer Cholezystolithiasis<br />
(3), einer chron. Pankreatitis oder eines Pankreaskarzinoms. Bei den oft<br />
uncharakteristischen Symptomen ist es trotzdem eine gute Suchmethode die<br />
kostengünstig ist und eine besorgte Situation beruhigen kann.<br />
Bei Hinweisen auf organische Erkrankung Hämatogramm, BSG, ALT (GPT), alk.<br />
Phosphatase, Amylase ((2), (3) S. 1177)<br />
- Bei < 50 (2) bzw. 55 (1) -jährigen Patienten ohne Alarmsymptome<br />
(bleeding, anemia, early satiety, unexplained weight loss, progressive<br />
1
dysphagia, odynophagia, recurrent vomiting, family history of GI cancer,<br />
previous esophagogastric malignancy)<br />
Empirische PPI-Therapie während 6 Wochen bei Angehörigen einer Bevölkerung mit<br />
tiefer H. pylori Prävalenz (10% (Balkan, Türkei, Afrika) sinnvoll.<br />
H. pylori-Test bei hoher Prävalenz oder bei fehlender, klinischer Besserung auf<br />
empirische Therapie:<br />
Stuhl-Test mit Spezifität 91,9%und Sensitivität 92,4%. Kosten: 55 TP<br />
Atemtest leicht besser mit Spezifität 95%, Sensitivität 95%. Kosten: 90TP<br />
Wichtig: Der Ag-Stuhltest ist einfacher und kann immer durchgeführt werden, vor<br />
einem Atemtest sollten PPI mind. 2 Wochen abgesetzt werden.<br />
H.P. Test Pos: Eradikation und weitere Säuresuppression bei Persistenz der<br />
Beschwerden<br />
Eradikationsschema:<br />
7-10 Tage: Omeprazol 2x20mg, Amoxicillin 2x1000mg und Clarithromycin<br />
2x500mg<br />
Maximale Compliance wichtig, evtl. Dispenser, mit 10 Tagen Therapie kann<br />
Eradikationserfolg 5-8% gesteigert werden. Erfolgsrate in der CH 80-85% mit 7 Tage-<br />
Behandlung.<br />
Alternatives Behandlungsschema:<br />
7-10 Tage: Omeprazol 2x20, Metronidazol 2x500mg, Clarithromycin 2x500mg<br />
Bei klinischer Besserung muss nach Eradikation nicht nochmals ein HP Test<br />
gemacht werden. Bei nachgewiesenem Ulkus mit H.P. empfiehlt sich hingegen ein<br />
Test nach Eradikation.<br />
H.P. Test Neg: PPI 4-8 Wochen<br />
Bei niedriger Wahrscheinlichkeit einer organischen Erkrankung hilft eine Endoskopie<br />
wenig weiter, bei einigen Pat. kann es zur Beruhigung beitragen, nicht aber bei<br />
Überängstlichen (7). Bei jungen Pat. mit persist. <strong>Dyspepsie</strong>symptomen kann eine<br />
Endoskopie erwogen werden. Die Gastroskopie scheint, im Vergleich mit dem<br />
Kolonoskopiescreening für das Kolon-Ca, kein kosteneffektiver Resourceneinsatz zu<br />
sein (8).<br />
2
- Bei >50 (2) bzw. 55 (1)-jährigen Pat., bzw. jüngeren Pat. mit Alarmsymptomen<br />
und neu aufgetretenen dyspeptischen Symptomen oder Pat. mit erfolgloser<br />
Ersttherapie (keine Besserung nach 2 Wochen PPI od. persisterende Symptome<br />
nach 4-8 Wochen PPI (2) oder Wiederauftreten der Symptome nach Absetzen der<br />
Säurehemmer):<br />
-<br />
Endoskopie: state of the art um Karzinome, Ulcera, oder Reflux-Ösophagitis bzw.<br />
Barrett-Ösophagus zu suchen. Wenig Komplikationen, jedoch recht teuer (400-<br />
600Fr.)<br />
Figure 1. Initial management of dyspepsia<br />
COX: cyclooxygenase; GERD: gastroesophageal reflux disease; NSAID: nonsteroidal anti-inflammatory drugs.<br />
Talley, NJ. Gastroenterology 2005; 129:1753.<br />
Figure 2. Management of dyspepsia based on age and alarm features bei<br />
H.P. Prävalenz > 10 %.<br />
3
EGD: esophagogastroduodenoscopy.<br />
Talley, NJ. Gastroenterology 2005; 129:1753.<br />
Figure 3. Management of functional dyspepsia<br />
IBS: Irritable Bowel Syndrome.<br />
Talley, NJ. Gastroenterology 2005; 129:1753.<br />
4
Funktionelle <strong>Dyspepsie</strong><br />
Rom III Klassifizierung nach Drossman 2006: Mindestens 3 Monate und vor mind. 6<br />
Monaten erstmals aufgetreten ohne Beweis einer organischen Krankheit und ohne<br />
Zusammenhang mit Defäkation oder Veränderung der Stuhlbeschaffenheit.<br />
H. pylori verursacht nur selten Funkt. <strong>Dyspepsie</strong> (1)<br />
Einteilung nach Rom III in<br />
1) Epigastrisches Schmerzsyndrom (intermittierende Sz im Epigastrium mind.<br />
1x/Woche, mind mittelschwer)<br />
2) Postprandial distress syndrome (postpr. Völlegefühl nach normaler<br />
Mahlzeit mehrfach/Woche und/oder mehrfach/Woche vorzeitiges<br />
Sättigungsgefühl, das zur Beendigung der Mahlzeit führt)<br />
Therapie der Funktionellen <strong>Dyspepsie</strong><br />
medikamentös:<br />
- H. pylori-Nachweis neg:<br />
beim postprandial Distress syndrome ev. prokinetische Therapie, z.B. Motilium<br />
oder Metoclopramid (Paspertin, Primperan), die Wirkung ist jedoch schlecht<br />
belegt (9).<br />
- H. pylori-Nachweis pos:<br />
Bei funktioneller <strong>Dyspepsie</strong> profitieren nur wenige (ca. 6% jenen mit<br />
funktioneller <strong>Dyspepsie</strong> und positivem H.P. Test (3) S. 1182- von einer<br />
Eradikation (NNT 18, (1, 10)).<br />
Nicht medikamentös (3) S. 1182)) :<br />
-Ernährungsberatung (Meidung von unverträglicher Speisen und scharfen Gewürzen)<br />
-Lifestyleänderung: Nikotinstop, weniger Alkohol, mehr Sport, Vermeiden von Stress<br />
-Psychische Stabilisierung (z.B. Autogenes Training, Psychotherapie)<br />
Pat. mit persistierenden Beschwerden trotz adäquater Abklärung und Therapie evtl.<br />
psychotherapeutisch (kognitive VT oder Hypnose vielversprechend (11) bzw. mit<br />
trizyklischen (3) S. 1182) Antidepressiva (z.B. Amitryptilin (Tryptizol, Saroten),<br />
Clomipramin (Anafranil) ) oder Mianserin (Mianserin mepha) behandeln, obwohl<br />
diese Th. noch nicht etabliert sind (1).<br />
Ulcus (Magen, Duodenum)<br />
Therapie<br />
H. Pylori pos: Eradikation immer angezeigt. Im Unterschied zur funktionellen<br />
<strong>Dyspepsie</strong> profitieren über 80 % von einer Eradikation. Verzicht auf Rauchen/NSAR.<br />
(2)<br />
H. pylori neg.: Omeprazol 20mg 1-0-0 über 4 Wochen (Duodenalulcus) bzw. 8<br />
Wochen (Magenulcus) (12).<br />
5
Bei Symptompersistenz über 8 Wochen sollte eine Kontrollgastroskopie durchgeführt<br />
werden und bei Ulcuspersistenz weitere 8 Wochen 1x täglich ein PPI verabreicht<br />
werden (2) (Evtl: PPI wechseln oder Dosis verdoppeln). Jedes Ulcus ventriculi muss<br />
nach 4-6 Wochen endoskopisch kontrolliert und allenfalls biopsiert werden (DD<br />
Magen-Ca. Erosionen im Ventrikel und Fundus sind mit 6 mal erhöhtem Risiko für<br />
Magen Ca assoziiert. Dennoch muss nicht bei jeder H.P. pos <strong>Dyspepsie</strong> nach einem<br />
Ca gesucht werden.<br />
Reflux<br />
Anamnese<br />
Sodbrennen (=retrosternales Brennen) ist das wichtigste Symtom des Refluxes. 75%<br />
der Pat. mit Reflux haben Sodbrennen (2). Zunahme der Beschwerden im Bücken<br />
und Liegen, nach grossen Mahlzeiten, nach Alkohol, Kaffee, Fruchtsaft, Schokolade,<br />
Nikotin.<br />
Diagnostik<br />
Bei Pat. mit typischen Symptomen, unter 50 (2) ohne Alarmsymptome<br />
(Gewichtsverlust, anhaltende Inapetenz, Dys/Odynophagie, familiäre<br />
gastrointestinale Ca-Belastung, Hämatemesis, Ulcusanamnese, rez. Erbrechen)<br />
kann auf eine primäre Endoskopie verzichtet werden.<br />
Therapie<br />
-nicht medikamentös:<br />
bei nächtlichen Beschwerden Unterlegen der Bettstatt am Kopfende, das Hochstellen<br />
des Kopfendes verursacht oft einen Knick im Oberbauch mit Druckerhöhung.,<br />
Gewichtsreduktion bei Adipositas und auch bei Normalgewicht (18), späte, fettreiche,<br />
üppige, saure Mahlzeiten meiden, Xanthine (Kaffee, Schokolade), Pfefferminze,<br />
Kochsalz, Süssigkeiten, Alkohol, Nikotin meiden, keine engen Kleider.<br />
Ca-Antagonisten, Betablocker, Nitropräparate, Anticholinergika und Theophyllin<br />
begünstigen Reflux! ((14) S.146, (2)).<br />
-medikamentös:<br />
PPI 1-2xtgl. (beide Dosen sollten vor dem Essen verabreicht werden) entweder step<br />
down (nach unten titrieren) oder step up (nach oben titrieren).<br />
Therapiedauer:<br />
Nach UpToDate (15):<br />
Therapie der erosiven und nicht erosiven Refluxkrakheit mind. 8 Wochen: z.B.<br />
mit 1-2x/Tag 20mg Omeprazol<br />
Nach EBM:<br />
6
- leichte Ösophagitis 4-6 Wochen (1x20mg Omeprazol, 1x40mg<br />
Pantoprazol, (2x150mg Ranitidin 12 Wochen lang!)) (2)<br />
- schwere Ösophagitis 8-12 Wochen (1-2x/Tag 20-40mg Omeprazol)<br />
Bei Therapieversagen, komplexer Symptomatik, kontinuierlichem Therapiebedarf<br />
(13), täglichen oder häufigen Symtomen >3Wochen sollte ein Blutbild und eine<br />
Gastroskopie durchgeführt werden (2)<br />
Eine normale Gastroskopie schliesst Reflux nicht aus (50-60% haben normale<br />
Gastroskopie, objektiver Nachweis mittels 24-h-pH-Metrie) (Zurückhaltend anwenden<br />
da die Aussagekraft bescheiden ist; allenfalls wenn kein Ansprechen auf PPI und<br />
Gastro durchgeführt wurde. Am sinnvollsten wenn Antireflux-Op geplant, siehe unten.<br />
Bei chronischem Husten, Heiserkeit allenfalls an Reflux denken. Cave: wenn<br />
Refluxbeschwerden plötzlich verschwinden, muss an einen Barrett-Oesophagus<br />
gedacht werden (Umwandlung des Plattenepithels in metaplastische Schleimhaut:<br />
Präkanzerose), kommt bei 10-20% der Refluxpat. vor ((14) S 145 und (2) S. 352)<br />
(wahrscheinlich zu hohe Zahl). Ein Barrett-Oesophagus braucht eine PPI-<br />
Dauertherapie.<br />
Nach Rezidiv innerhalb 3 Mte (15) sollte eine Endoskopie zum Ausschluss eines<br />
Barrett-Ösophagus und zur Histologie bezüglich H. pylori durchgeführt werden.<br />
Die Rezidivhäufigkeit innerhalb 1 Jahres liegt bei ca. 80%.<br />
Nach Rezidiv innerhalb 3 Mte Indikation für Dauertherapie mit PPI gegeben. Pat.<br />
kann Medis selber dosieren, Langzeittherapie meistens ausreichend mit<br />
Einmaldosierung, allenfalls nur jeden 2., 3. oder 4. Tag.<br />
Rolle der H2-Blocker: bei PPI-Unverträglichkeit, intermittierenden Symptomen oder<br />
aber bei schweren Refluxerkrankungen, die unter PPI nachts trotzdem Schmerzen<br />
haben, es sollte jedoch ein Zeitabstand zum PPI eingehalten werden! (15).<br />
-chirurgische Therapie: Indikation für laparoskopische Fundoplikatio (wird nur noch<br />
selten durchgeführt), postop. 3% Rezidive/Jahr, geleg. Postop. Beschwerden wie<br />
Dysphagie, epigatrs. Sz, Unfähigkeit aufzustossen oder zu erbrechen (Praxis 149):<br />
-Chirurgische Kompetenz<br />
-Rezidivierend Pneumonien<br />
-Laryngospasmen<br />
-Blutungen und Anämie (kommt vor allem bei paraoesophagealen Hernien vor, die<br />
gute Op-Resultate haben.)<br />
-Wunsch des Pat., nicht lebenslänglich Medikamente nehmen zu müssen. (Dies wird<br />
allerdings mit der Operation oft nicht erreicht und mindestens die Hälfte der Pat.<br />
brauchen nachher immer noch PPI)<br />
Nicht operiert werden sollten Pat., die nicht auf PPI ansprechen, da dann eher ein<br />
hypersensitiver Ösophagus, eine Fkt. <strong>Dyspepsie</strong> oder eine<br />
Osophagusmotilitätsstörung vorliegen.<br />
Vor jeder Fundoplikatio sollte eine pH-Metrie und eine Manometrie zur Erkennung<br />
dieser vorhergenannten Fälle durchgeführt werden.<br />
Endoskopische Th.verfahren zeigten bisher im Langzeitverlauf keine Überlegenheit<br />
gegenüber medikamentöser Langzeittherapie, ausserdem sind Komplikationen<br />
möglich. Ein transmurales Nahtverfahren hat bisher eine objektive Effizienz bei<br />
geringen NW bewiesen, Langzeitresultate fehlen aber noch (14) S. 149)).<br />
7
Verlaufskontrollen<br />
Eine leichte Ösophagitis muss nicht endoskopisch nachkontrolliert werden. Die<br />
Heilung einer schweren/mittelschweren Ösophagitis muss endoskopisch bestätigt<br />
werden. Ein Barrettösophagus sollte wegen des Adeno-Ca-Risokos im 2-(bei sehr<br />
kurzem Barrett, der ja manchmal sehr grosszügig diagnostiziert wird, und fehlenden<br />
Metaplasien genügen auch 3 Jahre, bei bestehenden Dysplasien engmaschiger)<br />
Jahresabstand endoskopisch kontrolliert werden (2).<br />
Bei Pat. ohne Barrett-Oesophagus in einer initialen Endoskopie ist das Ca-Risiko zu<br />
tief, um eine Verlaufsendoskopie zu rechtfertigen. Ausnahmen bilden Pat., welche<br />
eine Blutung, Dysphagie, oder eine signifikante Symptomänderung unter Therapie<br />
entwickeln (15).<br />
Allgemeines zu den PPI (16):<br />
Einnahme 30 Min. vor dem Essen<br />
Eine 1x tägliche Verabreichung unterdrückt die Säureproduktion maximal nach 5<br />
Tagen (H2-Antagonisten erzielen einen schnelleren Wirkungsbeginn). Die Symptome<br />
verschwinden aber bereits wesentlich früher.<br />
Vergleich von PPI’s<br />
Es gibt Unterschiede in der Bioverfügbarkeit (Pantoprazol, Lansoprazol (Agopton) am<br />
höchsten), dem Zeitpunkt des Wirkungseintrittes (Rabeprazol (Pariet) am<br />
schnellsten), der Gastrospezifität (Pantoprazol (Pantozol) am gastrospezifischten).<br />
Die klinische Relevanz dieser Unterschiede ist jedoch nicht etabliert, die<br />
Mehrheit der Differenzen ist klein und von unsicherer klinischer Relevanz.<br />
Sicherheit/ Interaktionen<br />
PPI’s sind eine extrem sichere Stoffklasse. Die Langzeitsicherheit ist am besten<br />
für Omeprazol dokumentiert (erster verfügbarer PPI). Daten sprechen für<br />
Langzeitsicherheit auch >15 Jahre. Die grössten Befürchtungen betreffen den Effekt<br />
der langen Hypergastrinämie, die mögliche Assoziation mit einer Magenatrophie und<br />
einer Hypochlorhydrie. Eine mögliche Assoziation mit Hüftfrakturen und Pneumonie<br />
konnte bisher nicht bewiesen werden.<br />
.<br />
Kein PPI muss bei hepatischer oder Niereninsuffizienz in der Dosis angepasst<br />
werden<br />
Für Omeprazol und Esomeprazol (Nexium) erscheint wegen ihrem Abbau über<br />
CYP2c19 das Interaktionspotential am höchsten. Dagegen wurden für Rabeprazol<br />
(Pariet) sehr wenig Interaktionen dokumentiert. Pantoprazol hat das tiefste<br />
Interaktionspotential (tiefstes Potential für P450 Metabolismus).<br />
Trotz dieser Unterschiede sind klinisch relevante Interaktionen selten. Es<br />
könnenInteraktionen mit Phenytoin, Diazepam, Carbamacepin und Digoxin<br />
auftreten.<br />
8
Schwangerschaft<br />
Mit den H2-Antagonisten Ranitidine und Cimetidine gibt es am meisten<br />
Erfahrungen, diese scheinen sicher in der SS. Mit PPI’s gibt es weniger<br />
Erfahrungen, jedoch sprechen diese gegen grössere Risiken. Es gibt Studien für<br />
Omeprazol, Lansoprazol und Pantoprazol, welche keine vermehrte teratogene<br />
Effekte zeigen. Eine Studie mit 3236 Schwangeren, in welcher Cimetidine, Ranitidine<br />
oder Omeprazol im 1. Trimester verabreicht wurde, zeigte keine teratogenen Effekte,<br />
vermehrte Frühgeburten oder Wachstumsverzögerungen (17).<br />
Preisvergleich<br />
Welcher PPI ist nun zu bevorzugen?<br />
Omeprazol scheint für alle Dosierungen am billigsten zu sein.<br />
Omeprazol<br />
Helvepharm<br />
20mg: 1.95 (14)<br />
1.76 (28)<br />
1.52 (56)<br />
1.21 (98)<br />
40mg: 2.88 (7)<br />
2.19 (28)<br />
1.88 (56)<br />
Äquvalenzdosen<br />
20mg<br />
Pantozol<br />
(Pantoprazol)<br />
20mg: 2.99 (15)<br />
2.30 (30)<br />
1.94 (60)<br />
40mg: 5.84 (7)<br />
4.17 (15)<br />
3.49 (30)<br />
3.00 (60)<br />
40mg<br />
Pariet<br />
(Rabeprazol)<br />
Agopton<br />
(Lansoprazol)<br />
Nexium<br />
(Esomeprazol)<br />
10mg: 1.99 (56) 15mg: 2.00 (56) 20mg: 4.23 (14)<br />
3.61 (28)<br />
2.96 (56)<br />
2.77 (98)<br />
20mg: 3.20 (56) 30mg: 3.20 (56) 40mg: 4.61 (14)<br />
3.91 (28)<br />
3.54 (56)<br />
3.37 (98)<br />
20mg<br />
30mg<br />
20mg<br />
Literatur:<br />
(1) AGA (American Gastroenterological Association) guideline 2005<br />
(2) E. Rebhandl, S. Rabady, F.H. Mader, Verlagshaus der Ärzte:<br />
EBM-Guidelines für Allgemeinmedizin. Kapitel 8.30-8.32: S. 352-361.<br />
(3) H. Koop: Diagnostik der Refluxkrankheit und der <strong>Dyspepsie</strong>. Praxis 2006; 95:<br />
1175 -1177.<br />
(4) Rupal Shah. Dyspepsia and Helicobacter pylori. BMJ 2007;334.41-3.<br />
(5) Talley N, Vakil NB, Moayyedy P. American Gastroenterological Association<br />
technical review: evaluation of dyspepsia. Gastroenterology 2005.<br />
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endoscopyeferrals. Eur J Gastroenterol Hepatol 2004; 16:981.<br />
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survey. BMJ 1997; 315:572.<br />
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screening for colorectal cancer. Ann Intern Med 2000; 133:573.<br />
(9) Moayyedi P, Soo S, Deeks J et al. Pharmacological interventions for non ulcer<br />
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9
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ulcer dyspepsia. Cochrane database Sys. Rev. 2005(1):CD 002096.<br />
(11) J.M. Gschossmann, M. Essig. Funktionelle <strong>Dyspepsie</strong>. Therapeutische<br />
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(13) American College of Gastroenterology updated guidelines for the diagnosis an<br />
treatment of gastroesophageal reflux disease. UpToDate 2007.<br />
(14) H. Gräter. Die gastroösophageale Refluxkrankheit- Update 2006. Praxis 2007,<br />
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(15) Medical management of gastroesophageal reflux disease in adults. UpToDate.<br />
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Women. NEJM 2006, 334:2340-2348.<br />
10