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BIBLISCHER BOTSCHAFTER<br />
Ihr wer<strong>de</strong>t die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen<br />
Unabhängiges Mitteilungsblatt<br />
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Ausgabe D <strong>Dr</strong>. Werner <strong>Papke</strong>, Herausgeber August 1999<br />
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11. August 1999: Die totale<br />
SONNENFINSTERNIS<br />
Was kommt auf uns zu?<br />
Abb. 1 Weg <strong>de</strong>s Kernschattenkegels <strong>de</strong>s Mon<strong>de</strong>s durch Deutschland und Österreich<br />
während <strong>de</strong>r totalen Sonnenfinsternis am 11. August 1999 (Deutscher Wetterdienst)
2 BIBLISCHER BOTSCHAFTER<br />
Am 11. August 1999, Punkt 11 Uhr 30 und 57 Sekun<strong>de</strong>n Mitteleuropäischer Sommerzeit<br />
(MESZ), ist es so weit! Dann tritt <strong>de</strong>r Mond von Westen her zwischen Sonne<br />
und Er<strong>de</strong>: die letzte totale Sonnenfinsternis <strong>de</strong>s Jahrtausends beginnt! <strong>Dr</strong>ei<br />
Stun<strong>de</strong>n und sieben Minuten lang wird <strong>de</strong>r Schatten <strong>de</strong>s Mon<strong>de</strong>s vom Nordatlantik<br />
her über Europa und das südliche Asien bis zum Golf von Bengalen wan<strong>de</strong>rn und<br />
auf seiner Bahn die Erdoberfläche und ihre Bewohner nacheinan<strong>de</strong>r in Dunkel hüllen.<br />
Fast in ganz Europa wird man bei günstiger Witterung die Finsternis live verfolgen<br />
können. Doch nur wer sich gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r rund 110 Kilometer breiten Kernschattenzone<br />
<strong>de</strong>s Mon<strong>de</strong>s aufhält, wird die Sonne völlig – total – hinter <strong>de</strong>m Mond<br />
verschwin<strong>de</strong>n sehen.<br />
Zwischen etwa 12 Uhr 28 und 12 Uhr 40 eilt <strong>de</strong>r Kernschatten <strong>de</strong>s Mon<strong>de</strong>s, von<br />
England und Frankreich kommend, unaufhaltsam quer durch Süd<strong>de</strong>utschland –<br />
Saarbrücken, Offenburg, Ba<strong>de</strong>n-Ba<strong>de</strong>n, Karlsruhe, Stuttgart, Ulm, Augsburg, München<br />
und Rosenheim tauchen <strong>de</strong>r Reihe nach in <strong>de</strong>n Kernschattenkegel <strong>de</strong>s Mon<strong>de</strong>s<br />
ein (Abb. 1). Knapp eine Minute später erreicht die Finsternis in Salzburg gera<strong>de</strong><br />
ihren Höhepunkt. Keine 10 Minuten danach ist <strong>de</strong>r Plattensee südwestlich von Budapest<br />
ganz im Finsternisschatten eingeschlossen. Die verfinsterte Sonne steht jetzt<br />
genau im Sü<strong>de</strong>n (Meridian) über <strong>de</strong>m See: es ist 12 Uhr mittags wahrer Ortszeit. Der<br />
Kernschatten <strong>de</strong>s Mon<strong>de</strong>s hat nun fast die Hälfte seiner Bahn zurückgelegt. Dann<br />
wan<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>r Kernschattenkegel weiter nach Rumänien über die südlichen Karpaten,<br />
überquert danach das Schwarze Meer und verläßt endgültig Europa, zieht durch Anatolien<br />
in <strong>de</strong>r Türkei, streift Syrien und <strong>de</strong>n Irak und gelangt über die Zagros-Berge<br />
<strong>de</strong>s Iran und <strong>de</strong>n Sü<strong>de</strong>n Pakistans nach Indien, um beim Sonnenuntergang in Kalkutta<br />
vor <strong>de</strong>r Ostküste <strong>de</strong>s indischen Subkontinents im Indischen Ozean spurlos von <strong>de</strong>r<br />
Er<strong>de</strong> zu verschwin<strong>de</strong>n.<br />
Die ganze „alte Welt“ ist diesmal von <strong>de</strong>r Sonnenfinsternis am 11. August betroffen,<br />
wobei die Finsternis im alten Römischen Reich südlich <strong>de</strong>s Limes am größten<br />
ist. Verschont vor <strong>de</strong>r Sonnenfinsternis bleiben nahezu ganz Amerika, Südafrika,<br />
das fernöstliche Asien, Indonesien, die Philippinen, Japan, Neuguinea, und alle Inseln<br />
im Pazifischen Ozean.<br />
In Jerusalem, das südlich <strong>de</strong>r Totalitätszone liegt und ebenfalls zum Römischen<br />
Reich gehörte, wird die Sonne gegen 14 Uhr 41 Mitteleuropäischer Sommerzeit für<br />
gut zwei Minuten verfinstert sein, jedoch nur zu 80 Prozent – ein Hoffnungsschimmer,<br />
<strong>de</strong>r inmitten <strong>de</strong>r Finsternis für <strong>de</strong>n „Überrest Zions“ am Horizont erscheint?!<br />
Unheils-Zeichen am Himmel<br />
Seit alters hat <strong>de</strong>r Mensch immer wie<strong>de</strong>r das beeindrucken<strong>de</strong> Schauspiel einer Sonnenfinsternis<br />
beobachten können. Unwillkürlich wird er sich dabei seiner eigenen<br />
Ohnmacht angesichts <strong>de</strong>r Größe <strong>de</strong>s Schöpfers bewußt. Die ältesten uns bekannten<br />
Aufzeichnungen von Sonnen- und Mondfinsternissen stammen aus <strong>de</strong>m Zweistromland.<br />
Hier, an <strong>de</strong>n Ufern von Euphrat und Tigris, stand nach <strong>de</strong>r Sintflut die<br />
Wiege <strong>de</strong>r heidnischen Astrologie. Schon für die Priesterastronomen aus Babylon
BIBLISCHER BOTSCHAFTER 3<br />
galt die Verfinsterung <strong>de</strong>s Tagesgestirns als böses Omen für Krieg, Hunger, Seuchen<br />
und Tod. Als im Jahre 2153 v.Chr. in China unerwartet eine totale Sonnenfinsternis<br />
stattfand, ließ <strong>de</strong>r chinesische Kaiser Tschung-kangh seine bei<strong>de</strong>n Hofastronomen<br />
Hi und Ho enthaupten, weil sie ihm das Unheil verkün<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Ereignis nicht rechtzeitig<br />
angesagt hatten. Der griechische Geschichtsschreiber Herodot berichtet, daß die<br />
Ly<strong>de</strong>r und Me<strong>de</strong>r aufgrund <strong>de</strong>r ominösen Sonnenfinsternis vom 28. Mai 585 v.Chr.<br />
nach sechs Jahren Krieg spontan zum Frie<strong>de</strong>nsschluß bereit waren.<br />
Sonne, steh still!<br />
Schon auf <strong>de</strong>m ersten Blatt <strong>de</strong>r Bibel lesen wir, daß Sonne, Mond und Sterne „zu<br />
Zeichen“ seien. Das erste Zeichen am Himmel, das uns in <strong>de</strong>r Bibel überliefert wird,<br />
geschah an Sonne und Mond zugleich, als die Israeliten nach <strong>de</strong>r Eroberung von Jericho<br />
<strong>de</strong>n Amoritern bei Gibeon eine schwere Nie<strong>de</strong>rlage zufügten. Damals gebot<br />
Josua <strong>de</strong>r Sonne und <strong>de</strong>m Mond vor <strong>de</strong>n Ohren und Augen <strong>de</strong>r Israeliten: „Sonne,<br />
steh still zu Gibeon, und Mond, im Tal Ajalon!“ Und „die Sonne blieb stehen mitten<br />
am Himmel und beeilte sich nicht unterzugehen, ungefähr einen ganzen Tag lang.“<br />
Welch ein gewaltiges Natur-Schauspiel! Wie müssen sich die Israeliten siegesgewiß<br />
in <strong>de</strong>n Kampf gestürzt haben, während die Amoriter in Panik flohen! Man stelle sich<br />
vor: Genau am Mittag blieb die Sonne im Meridian („mitten am Himmel“) von Gibeon<br />
stehen und verharrte fast 12 Stun<strong>de</strong>n lang in dieser Stellung über <strong>de</strong>m Horizont,<br />
ehe sie nach rund sechs weiteren Stun<strong>de</strong>n im Westen unterging. Da Ajalon<br />
westlich von Gibeon liegt, hing <strong>de</strong>r Mond als abnehmen<strong>de</strong>r Halbmond fast 12 Stun<strong>de</strong>n<br />
lang tief über <strong>de</strong>m Westhorizont. „Es war kein Tag wie dieser, we<strong>de</strong>r vorher,<br />
noch danach, daß Jahwe (so) auf die Stimme eines Menschen gehört hätte; <strong>de</strong>nn<br />
Jahwe kämpfte für Israel“ (Josua 10, 12.13 b.14).<br />
Als <strong>de</strong>r Schatten rückwärts schritt<br />
Das zweite nicht min<strong>de</strong>r be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Zeichen <strong>de</strong>s Himmels wird uns aus <strong>de</strong>r Zeit<br />
Hiskias, eines Zeitgenossen Sanheribs von Assyrien, berichtet. Der Prophet Jesaja<br />
wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>m Gott Israels zum todkranken König von Juda geschickt, um ihm zu<br />
sagen: „So spricht Jahwe: Bestell <strong>de</strong>in Haus! Denn du wirst sterben!“ (2. Könige 20,<br />
1). Doch Hiskia <strong>de</strong>mütigte sich vor Jahwe und „weinte sehr“. Jesaja hatte Jerusalem<br />
noch nicht verlassen, da erhielt er <strong>de</strong>n göttlichen Auftrag, zu Hiskia zurückzukehren<br />
und ihm diesmal zu sagen: „Siehe, ich (Jahwe) will dich heilen; am dritten Tag wirst<br />
du ins Haus Jahwe´s (in <strong>de</strong>n Tempel) hinaufgehen. Und ich will zu <strong>de</strong>inen Tagen<br />
fünfzehn Jahre hinzufügen…“ „Und Hiskia sagte zu Jesaja: ´Was ist das Zeichen,<br />
daß Jahwe mich heilen wird´ …“ „Jesaja sagte: ´Dies wird das Zeichen von Jahwe<br />
sein …: Soll <strong>de</strong>r Schatten (an <strong>de</strong>r babylonischen Sonnenuhr <strong>de</strong>s Ahas) zehn Stufen<br />
vorwärts gehen, o<strong>de</strong>r soll er zehn Stufen zurückgehen?´ Da sagte Hiskia: ´Es ist <strong>de</strong>m<br />
Schatten ein leichtes, sich (an <strong>de</strong>r Sonnenuhr) um zehn Stufen zu neigen; nein, son<strong>de</strong>rn<br />
<strong>de</strong>r Schatten soll zehn Stufen rückwärts gehen´“. „Da rief <strong>de</strong>r Prophet Jesaja
4 BIBLISCHER BOTSCHAFTER<br />
Jahwe an. Und er ließ <strong>de</strong>n Schatten um (so viele) Stufen (<strong>de</strong>r Sonnenuhr) zurückgehen,<br />
wie die Sonne an <strong>de</strong>n Stufen (<strong>de</strong>r Sonnenuhr) <strong>de</strong>s Ahas hinabgegangen war,<br />
zehn Stufen zurück“ (Verse 2-6.8-11). Der Schatten lief 10 Stufen o<strong>de</strong>r 10 Grad<br />
rückwärts, was einer Zeitspanne von 40 Minuten entspricht.<br />
Die Magier und <strong>de</strong>r Stern von Bethlehem<br />
Derselbe Prophet Jesaja war es, <strong>de</strong>r im<br />
8. Jahrhun<strong>de</strong>rt v.Chr. das dritte biblische<br />
Zeichen <strong>de</strong>s Himmels voraussagte,<br />
ein Zeichen, das <strong>de</strong>m ganzen<br />
Hause Davids galt und die Geburt <strong>de</strong>s<br />
Messias von einer Jungfrau aus <strong>de</strong>m<br />
Hause Davids anzeigen sollte (Jesaja<br />
7, 14). Diese Voraussage ging tatsäch-<br />
lich über sieben Jahrhun<strong>de</strong>rte später<br />
exakt in Erfüllung, als am Abend <strong>de</strong>s<br />
30. August (julianisch) im Jahre 2<br />
v.Chr., an <strong>de</strong>m Jesus geboren wur<strong>de</strong>,<br />
die Magier nach Sonnenuntergang die<br />
schmale Neulichtsichel <strong>de</strong>s Mon<strong>de</strong>s<br />
über <strong>de</strong>m Westhorizont beobachtet<br />
hatten und plötzlich nur 30 Grad<br />
oberhalb <strong>de</strong>r Mondsichel im Schoße<br />
<strong>de</strong>r Jungfrau hinter <strong>de</strong>m Löwen ein<br />
neuer Stern strahlend erschien (Abb.<br />
2). Das war für die Magier das<br />
ein<strong>de</strong>utige Zeichen, daß in diesem<br />
Moment <strong>de</strong>r lang ersehnte Erlöser <strong>de</strong>r<br />
Menschheit von einer Jungfrau im<br />
jüdischen Lan<strong>de</strong> geboren war (siehe<br />
mein Buch „DAS ZEICHEN DES<br />
MESSIAS“). Seit Urzeiten war die<br />
Jungfrau hinter <strong>de</strong>m Löwen als<br />
Sternbild <strong>de</strong>r Mutter <strong>de</strong>s kommen<strong>de</strong>n<br />
Erlösers bekannt. Bereits im dritten<br />
Jahrtausend v.Chr. nannten die<br />
Babylonier dies Sternbild ERUA,<br />
„diejenige, die <strong>de</strong>n in E<strong>de</strong>n verheißenen<br />
Samen gebären wird“. Nach<br />
Abb. 2 Der Stern von Bethlehem erschien am<br />
Abend <strong>de</strong>s 27. August 2 v.Chr. (30. August julianisch)<br />
im Schoße <strong>de</strong>r Jungfrau ERUA hinter<br />
<strong>de</strong>m Löwen. Sie war seit Urzeiten schon das<br />
Abbild <strong>de</strong>r Mutter <strong>de</strong>s kommen<strong>de</strong>n Erlösers am<br />
Himmel. Aus: <strong>Papke</strong>, Werner: DAS ZEICHEN<br />
DES MESSIAS, Abb. 16)<br />
<strong>de</strong>m Sün<strong>de</strong>nfall, noch im Garten von E<strong>de</strong>n, hatte Gott Adam und Eva die Verheißung<br />
<strong>de</strong>s Erlösers gegeben, <strong>de</strong>s „Samens“ <strong>de</strong>s „Weibes“ (1. Mose 3, 15). Er sollte<br />
die Menschheit vom Tod erlösen und ins verlorene Paradies zurückbringen.
BIBLISCHER BOTSCHAFTER 5<br />
Das von Jesaja zuvor verkün<strong>de</strong>te Zeichen am Himmel war ein hinreichen<strong>de</strong>s, aber<br />
auch unbedingt notwendiges Indiz für die Geburt Jesu auf Er<strong>de</strong>n in diesem Augenblick.<br />
Denn Maria selbst konnte natürlich kein Zeichen für die Geburt <strong>de</strong>s Erlösers<br />
von einer Jungfrau sein. Gemäß <strong>de</strong>m Evangelium <strong>de</strong>s Matthäus hat außer Maria<br />
niemand von <strong>de</strong>n Ju<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>m Hause Davids gewußt, daß Maria ihren ersten Sohn<br />
Jesus ohne Zutun eines Mannes als Jungfrau empfangen und auch geboren hatte.<br />
Sogar Joseph, ihr Verlobter, war kein Augenzeuge ihrer Empfängnis, er mußte sich<br />
vielmehr auf <strong>de</strong>n Bericht <strong>de</strong>s Engels Gabriel verlassen. Erst als das Zeichen „oben in<br />
<strong>de</strong>r Höhe“ (Jesaja 7, 11) im Schoße <strong>de</strong>r Jungfrau hinter <strong>de</strong>m Löwen erschien, konnte<br />
man überhaupt sicher wissen, daß nun <strong>de</strong>r Messias von einer jüdischen Jungfrau aus<br />
<strong>de</strong>m Stamm Davids geboren war, wie es Jesaja prophezeit hatte.<br />
2000 Jahre nach Jesu Geburt – und was kommt dann?<br />
Nun sagt Jesus in seiner berühmten Ölbergre<strong>de</strong> auch für die Zeit unmittelbar vor<br />
seiner triumphalen Wie<strong>de</strong>rkunft gewaltige Zeichen am Himmel voraus:<br />
„Jerusalem wird zertreten wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Nationen, bis die Zeiten <strong>de</strong>r Nationen<br />
vollen<strong>de</strong>t sind. Und es wer<strong>de</strong>n Zeichen an Sonne, Mond und Sternen sein und auf<br />
<strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> Angst <strong>de</strong>r Nationen in Ratlosigkeit bei brausen<strong>de</strong>m und wogen<strong>de</strong>m Meer,<br />
während die Menschen verschmachten vor Furcht und Erwartung <strong>de</strong>r Dinge, die über<br />
<strong>de</strong>n Erdkreis kommen; <strong>de</strong>nn die Kräfte <strong>de</strong>r Himmel wer<strong>de</strong>n erschüttert wer<strong>de</strong>n;<br />
die Sonne wird verfinstert wer<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>r Mond seinen Schein nicht geben,<br />
und die Sterne wer<strong>de</strong>n vom Himmel fallen. Dann wird das Zeichen <strong>de</strong>s Sohnes<br />
<strong>de</strong>s Menschen am Himmel erscheinen. Und dann wer<strong>de</strong>n sie <strong>de</strong>n Sohn <strong>de</strong>s Menschen<br />
kommen sehen mit Macht und großer Herrlichkeit“ (Lukas 21, 25-27; Matthäus<br />
24, 29). Wann ist es so weit?<br />
Zumin<strong>de</strong>st sollte uns nach<strong>de</strong>nklich stimmen, daß merkwürdigerweise am Abend<br />
<strong>de</strong>s 27. August 1999 gera<strong>de</strong> 2000 volle Sonnenjahre seit <strong>de</strong>r Geburt Jesu vergangen<br />
sind. (Unsere Zeitrechnung „nach Christus“, die auf <strong>de</strong>n englischen Benediktiner-Mönch<br />
Beda Venerabilis (672-735) zurückgeht, hinkt <strong>de</strong>r wahren Zeitrechnung<br />
„nach <strong>de</strong>r Geburt Jesu“ um 1 Jahr und 4 Monate hinterher. Am 27. August 1999 beginnt<br />
bereits das Jahr 2001 nach Jesu Geburt!) Vielleicht noch <strong>de</strong>nkwürdiger ist es<br />
aber, daß damals, am Abend <strong>de</strong>s 27. August im Jahre 2 v.Chr. (am 30. August julianisch),<br />
als Jesus geboren wur<strong>de</strong>, gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 1. Tischri, <strong>de</strong>r jüdische Neujahrstag,<br />
begann, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Bibel als Yom teru‛a, „Tag <strong>de</strong>r (letzten) Posaune“, bezeichnet<br />
wur<strong>de</strong>. Nach <strong>de</strong>m von Rabbi Hillel II. um 360 n.Chr. eingeführten jüdischen Kalen<strong>de</strong>r,<br />
<strong>de</strong>n die Ju<strong>de</strong>n noch heute benutzen, tritt die totale Sonnenfinsternis am 11. August<br />
1999 gera<strong>de</strong> am Tag vor <strong>de</strong>m 1. Ellul ein, und einen Mondmonat später, am 10.<br />
September 1999, beginnt <strong>de</strong>r 1. Tischri. Dann sind auch exakt 2000 jüdische Luni-<br />
Solar-Jahre vergangen! Sollten all diese Koinzi<strong>de</strong>nzen rein zufällig sein? Könnte<br />
nicht die letzte totale Sonnenfinsternis <strong>de</strong>s Jahrtausends auch die letzte vor <strong>de</strong>n apokalyptischen<br />
Katastrophen sein? Hat uns die totale Sonnenfinsternis vom 11. August<br />
in dieser Hinsicht vielleicht etwas Entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s zu sagen?
6 BIBLISCHER BOTSCHAFTER<br />
Sonnenfinsternis: ein Zeichen <strong>de</strong>s Himmels<br />
Nun wird man einwen<strong>de</strong>n, daß eine totale Sonnenfinsternis ein ganz natürliches, <strong>de</strong>n<br />
Gesetzen <strong>de</strong>r Himmelsmechanik unterworfenes, berechenbares Ereignis ist. Die letzte<br />
in Europa sichtbare totale Sonnenfinsternis mit ähnlichem Verlauf fand vor 300<br />
Jahren am 23. September 1699 statt, und die nächste wür<strong>de</strong>, wenn alles beim alten<br />
bliebe, in 82 Jahren, am 3. September 2081, in Europa zu beobachten sein. Manch<br />
einer wird daraus allzu leichtfertig <strong>de</strong>n Schluß ziehen, daß eine Sonnenfinsternis<br />
<strong>de</strong>shalb kein Zeichen und schon gar kein biblisches sein könne. Gewiß! Schon <strong>de</strong>r<br />
Prophet Jeremia warnte die Ju<strong>de</strong>n im Namen Jahwe´s eindringlich: „Erschreckt nicht<br />
vor <strong>de</strong>n Zeichen <strong>de</strong>s Himmels, auch wenn die Nationen vor ihnen erschrecken!“<br />
(Jeremia 10, 2). Und die Gläubigen <strong>de</strong>s Neuen Bun<strong>de</strong>s haben erst recht keinen<br />
Grund, sich vor <strong>de</strong>n Zeichen <strong>de</strong>s Himmels zu fürchten. Aber das heißt ganz sicher<br />
nicht, daß wir die Zeichen am Himmel nicht beachten sollten. Das stün<strong>de</strong> in direktem<br />
Wi<strong>de</strong>rspruch zur Heiligen Schrift. Von <strong>de</strong>r Genesis bis zur Offenbarung lenkt<br />
Gott unseren Blick immer wie<strong>de</strong>r zum gestirnten Himmel hinauf. Wie müssen Hiob<br />
(38, 31 ff.), Abraham (1. Mose 15, 5) und David (Psalm 8, 4; 19, 1-7) ergriffen gewesen<br />
sein, wenn sie ihr Haupt zum Himmelszelt emporhoben! Als die Magier aus<br />
<strong>de</strong>m Osten drei Monate nach <strong>de</strong>m Erscheinen <strong>de</strong>s Sterns von Bethlehem in Jerusalem<br />
ankamen und mitten in <strong>de</strong>n Trubel <strong>de</strong>s Chanukka-Festes mit <strong>de</strong>r Frage hineinplatzten:<br />
„Wo ist <strong>de</strong>r König <strong>de</strong>r Ju<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r geboren ist; <strong>de</strong>nn wir haben seinen Stern<br />
hervorgehen sehen!“ (Matthäus 2, 2), da versetzten sie Hero<strong>de</strong>s und die ganze<br />
Hauptstadt <strong>de</strong>s jüdischen Lan<strong>de</strong>s in panischen Schrecken. Obwohl <strong>de</strong>r Stern ein Zeichen<br />
für das ganze Haus Davids sein sollte, war in Jerusalem <strong>de</strong>r Stern von Bethlehem<br />
gar nicht weiter aufgefallen. Dies sollte uns eine Lehre sein!<br />
Im Vergleich zu <strong>de</strong>m spektakulären Stillstand von Sonne und Mond zu Gibeon<br />
und Ajalon und <strong>de</strong>m Zurückschreiten <strong>de</strong>s Schattens an <strong>de</strong>r Sonnenuhr <strong>de</strong>s Ahas<br />
nimmt sich <strong>de</strong>r Stern von Bethlehem recht beschei<strong>de</strong>n aus. Und <strong>de</strong>nnoch nennt Johannes<br />
dies Zeichen, das er in einer Vision auf <strong>de</strong>r Insel Patmos im Retrospekt noch<br />
einmal erscheinen sieht (Offenbarung 12, 1 ff.), „ein großes Zeichen am Himmel“.<br />
Neue Sterne sind ja keine Seltenheit am Himmel. Schon lange vor Jesus wur<strong>de</strong>n erwiesenermaßen<br />
neue Sterne beobachtet. Im Jahre 134 v.Chr. erschien im Sternbild<br />
<strong>de</strong>s Skorpions ein neuer Stern, <strong>de</strong>r so hell glänzte, daß er auch am Tage noch zu sehen<br />
war. Man müßte darum analog schließen, daß auch <strong>de</strong>r Stern von Bethlehem<br />
kein biblisches Zeichen sein könne. Offensichtlich wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Stern von Bethlehem<br />
nur <strong>de</strong>shalb zum Zeichen <strong>de</strong>s Messias, weil er gera<strong>de</strong> im Schoße <strong>de</strong>r Jungfrau E-<br />
RUA hinter <strong>de</strong>m Löwen erschien. Dieses uralte Sternbild <strong>de</strong>r Mutter <strong>de</strong>s Erlösers<br />
wur<strong>de</strong> von Jesaja im achten Jahrhun<strong>de</strong>rt v.Chr. im Auftrage Gottes noch einmal ausdrücklich<br />
als solches bestätigt.<br />
Ganz ähnlich wie beim Stern von Bethlehem wird auch eine Sonnenfinsternis erst<br />
durch <strong>de</strong>n Stand <strong>de</strong>r Sonne relativ zu <strong>de</strong>n Sternbil<strong>de</strong>rn und Planeten zu einem <strong>de</strong>utbaren<br />
Zeichen. Um allerdings dies Zeichen auch richtig im Sinne Gottes <strong>de</strong>uten zu<br />
können, müssen wir schon die biblische Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Sternbil<strong>de</strong>r und Wan<strong>de</strong>lster-
BIBLISCHER BOTSCHAFTER 7<br />
ne kennen. Dies war uns jedoch bisher versagt. Der gestirnte Himmel, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Alten<br />
noch ein aufgeschlagenes Offenbarungsbuch gewesen war, in <strong>de</strong>m sie in sternklaren<br />
Nächten die Botschaft <strong>de</strong>s Himmels zu lesen vermochten, blieb uns bisher verschlossen.<br />
Erst jetzt haben die Sterne von Babylon uns das so lange verschollene<br />
Geheimnis <strong>de</strong>s Himmels verraten. Wir haben <strong>de</strong>n Schlüssel wie<strong>de</strong>rent<strong>de</strong>ckt! Diese<br />
glückliche Fügung ist, davon bin ich zutiefst überzeugt, ein Wink <strong>de</strong>s Himmels, daß<br />
wir kurz vor <strong>de</strong>r Öffnung <strong>de</strong>r apokalyptischen Siegel stehen! Erst jetzt können wir<br />
auch die im Buch <strong>de</strong>r Offenbarung beschriebenen apokalyptischen Zeichen am<br />
Himmel richtig <strong>de</strong>uten und zu<strong>de</strong>m die mit <strong>de</strong>n Sternen verknüpfte Religion <strong>de</strong>r Hure<br />
Babylon (Offenbarung 17 und 18), die vor <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rkunft Jesu ihr Come-back erlebt,<br />
aber dann endgültig vernichtet wird, als satanische Imitation und Perversion <strong>de</strong>r<br />
geoffenbarten Ur-Wahrheit entlarven.<br />
Die richtige Deutung <strong>de</strong>r Sonnenfinsternis<br />
Die Magier, die vor 2000 Jahren <strong>de</strong>n Stern von Bethlehem erscheinen sahen und<br />
zum Erlöser <strong>de</strong>r Welt fan<strong>de</strong>n, kannten offensichtlich noch die reine „Urschrift <strong>de</strong>s<br />
Himmels“, die von Noah durch die Sinflut hindurchgerettet wor<strong>de</strong>n war, auch wenn<br />
sie im Laufe <strong>de</strong>r Jahrtausen<strong>de</strong> von Irrlehren immer mehr verdunkelt wur<strong>de</strong>. Wie<br />
wür<strong>de</strong>n die Magier, die „Weisen aus <strong>de</strong>m Morgenland“ (Martin Luther), die ebensowenig<br />
etwas mit Magie zu tun hatten wie die wahren Gläubigen mit <strong>de</strong>r etablierten<br />
Religion, die Sonnenfinsternis vom 11. August 1999 wohl <strong>de</strong>uten?<br />
Die Himmels-Konstellation am 11. August 1999 ist, wie wir gleich sehen wer<strong>de</strong>n,<br />
in <strong>de</strong>r Tat so einmalig, daß man die große eschatologische Be<strong>de</strong>utung dieser totalen<br />
Sonnenfinsternis kaum übersehen kann. In <strong>de</strong>n zweitausend Jahren seit Jesu Geburt<br />
gab es nicht eine einzige totale Sonnenfinsternis, die mit <strong>de</strong>rjenigen vom 11. August<br />
1999 i<strong>de</strong>ntisch ist.<br />
Sonne und Mond<br />
Zunächst müssen wir wissen, daß seit Urzeiten schon <strong>de</strong>r unstete, flüchtige und<br />
„launische“ Mond als Gestirn <strong>de</strong>s Kain ge<strong>de</strong>utet wur<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r seinen Bru<strong>de</strong>r Abel ermor<strong>de</strong>te<br />
und zur Strafe „unstet und flüchtig auf (über) <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>“ war (1. Mose 4,<br />
12.14). Eva selbst hatte geglaubt, daß Kain, ihr Erstgeborener, <strong>de</strong>r verheißene „Same“<br />
<strong>de</strong>s "Weibes“ sei, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Schlange <strong>de</strong>n Kopf zermalmen sollte (1. Mose 3, 15).<br />
Doch wie sehr hatte sie sich getäuscht! In Wahrheit wur<strong>de</strong> Kain geistlich als <strong>de</strong>r erste<br />
„Same“ <strong>de</strong>r alten „Schlange“ entlarvt (1. Johannes 3, 12). Nach <strong>de</strong>r Sintflut haben<br />
die Babylonier <strong>de</strong>n Mond konsequent zum Gestirn <strong>de</strong>s Tammuz, <strong>de</strong>s babylonischen<br />
Pseudo-Erlösers, erwählt; die Griechen und Römer nannten ihn Mithras. Bei <strong>de</strong>n In<strong>de</strong>rn<br />
hieß er auch Maitreya; die Buchstaben dieses Namens ergeben, hebräisch gelesen<br />
(hyartym), zusammen gera<strong>de</strong> 666! Die Bibel bezeichnet ihn als <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n<br />
Weltherrscher, <strong>de</strong>n „König von Babylon“ (Jesaja 14, 4) o<strong>de</strong>r „Antichrist“ (666),<br />
<strong>de</strong>r als <strong>de</strong>r letzte „Same <strong>de</strong>r Schlange“ auch <strong>de</strong>n persischen Magiern geläufig war.
8 BIBLISCHER BOTSCHAFTER<br />
Die Sonne o<strong>de</strong>r richtiger: <strong>de</strong>r Sonnengott galt in <strong>de</strong>n Mysterienkulten durchweg<br />
als Sinnbild Satans, <strong>de</strong>s ehemaligen „Engels <strong>de</strong>s Lichts“: Lucifer (Jesaja 14, 12).<br />
Der Greuel <strong>de</strong>r Sonnenanbetung wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>n Propheten Israels und Judas immer<br />
wie<strong>de</strong>r öffentlich als Satanskult angeprangert. Wir brauchen darüber kein Wort mehr<br />
zu verlieren. Wenn die Sonne am 11. August total finster wird, dann be<strong>de</strong>utet dies<br />
ganz einfach, daß <strong>de</strong>r Sonnengott, Satan, aus <strong>de</strong>m Himmel verschwun<strong>de</strong>n ist.<br />
Der Löwe von Juda hat überwun<strong>de</strong>n!<br />
Nun stehen Sonne und Mond am 11. August 1999 gera<strong>de</strong> vor <strong>de</strong>m Löwen (Abb. 3).<br />
Als Jakob, <strong>de</strong>r auch Israel genannt wur<strong>de</strong>, auf <strong>de</strong>m Sterbebett lag, versammelte er<br />
seine zwölf Söhne um sich und verkün<strong>de</strong>te ihnen, „was euch begegnen wird in <strong>de</strong>n<br />
letzten Tagen“ (1. Mose 49, 1). Daß er dabei die Sterne zu Zeugen nimmt und seine<br />
prophetischen Endzeitsprüche gleichsam in <strong>de</strong>n Sternen verankert, ist von <strong>de</strong>n Wei-<br />
Abb. 3 Sonne und Mond stehen während <strong>de</strong>r totalen Sonnenfinsternis am 11. August 1999 unmittelbar<br />
vor <strong>de</strong>m „Löwen von Juda“, unter <strong>de</strong>m sich die Hydra, das uralte Abbild <strong>de</strong>r Schlange von<br />
E<strong>de</strong>n, win<strong>de</strong>t.<br />
sen dieser Welt immer wie<strong>de</strong>r erkannt wor<strong>de</strong>n. Seinem Sohn Juda und somit <strong>de</strong>ssen<br />
Nachkommen weissagt Jakob unter an<strong>de</strong>rem: „Juda ist ein junger Löwe“ (Vers 8)<br />
und: „Nicht weichen wird das Zepter von Juda, noch <strong>de</strong>r Herrscherstab zwischen
BIBLISCHER BOTSCHAFTER 9<br />
seinen Füßen weg, bis daß <strong>de</strong>r Schilo kommt, <strong>de</strong>m gehört <strong>de</strong>r Gehorsam <strong>de</strong>r Völker“<br />
(Verse 9 und 10). Hier verkün<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r greise Israel zum erstenmal in <strong>de</strong>r Weltgeschichte,<br />
daß <strong>de</strong>r Messias aus <strong>de</strong>m Stamm Juda kommen wird. Sodann kennzeichnet<br />
er das uralte Sternbild <strong>de</strong>s Löwen als das Abbild <strong>de</strong>s Stammes Juda am Himmel.<br />
Und schließlich spricht er von <strong>de</strong>r Herrschaft <strong>de</strong>s „Schilo“ über die Völker <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong><br />
im messianischen Reich. Das Wort Schilo be<strong>de</strong>utet „Held“ o<strong>de</strong>r „<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>m es (das<br />
Zepter) rechtmäßig gehört“. Dieser „Held“ ist kein an<strong>de</strong>rer als Jesus, <strong>de</strong>r Messias,<br />
<strong>de</strong>r Erlöser <strong>de</strong>r Welt, <strong>de</strong>r in Jerusalem sein Reich über alle Völker aufrichten wird.<br />
Das Zepter zwischen <strong>de</strong>n Füßen <strong>de</strong>s Löwen steht selbstverständlich für <strong>de</strong>n „König<br />
<strong>de</strong>r Könige“ selbst. Am Himmel ist dies <strong>de</strong>r helle Ekliptikstern Regulus, <strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r<br />
totalen Sonnenfinsternis am 11. August plötzlich nur 13 Grad von Sonne und Mond<br />
entfernt am Himmel sichtbar wird. 2340 v.Chr., zur Zeit Sargons, <strong>de</strong>s „Gerechten<br />
Königs“ (Sharru-kin) von Akkad, <strong>de</strong>s ersten be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n semitischen Herrschers im<br />
südlichen Zweistromland nach <strong>de</strong>r Flut, wur<strong>de</strong> dieser Stern bewußt als „Stern <strong>de</strong>s<br />
Königs“ ((MUL).LUGAL) bezeichnet und behielt diesen Namen auch bei <strong>de</strong>n Griechen<br />
und Römern bei. Ptolemaios (Ptolemäus) bezeichnet <strong>de</strong>n Stern in seinem berühmten<br />
Sternkatalog als Basiliskos, „Königsstern“, und lokalisiert ihn wie die Babylonier<br />
„an <strong>de</strong>r Brust <strong>de</strong>s Löwen“. Der babylonische Löwe schreitet am Himmel<br />
dahin (Abb. 4), während die Ju<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Löwen liegend darstellten, wodurch <strong>de</strong>r Regulus,<br />
<strong>de</strong>r Zepter-Stern <strong>de</strong>s Königs, zwischen <strong>de</strong>n Füßen statt an <strong>de</strong>r Brust <strong>de</strong>s Löwen<br />
zu liegen kam. Im prophetischen Segen Jakobs heißt es darum auch von Juda:<br />
„Er kauert, er lagert sich wie ein Löwe!“ (Vers 8). Später wur<strong>de</strong> bekanntlich nicht<br />
nur <strong>de</strong>r helle Regulus, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r ganze Löwe <strong>de</strong>m Messias aus <strong>de</strong>m Stamm Juda<br />
zugeordnet.<br />
Am 11. August 1999 steht die verfinsterte Sonne (Satan) mit <strong>de</strong>m Mond (Antichrist)<br />
also unmittelbar vor <strong>de</strong>m himmlischen Abbild <strong>de</strong>s Messias, <strong>de</strong>s „Löwen aus<br />
<strong>de</strong>m Stamm Juda“, wie Jesus in <strong>de</strong>r Offenbarung (5, 5) genannt wird – und zwar nur<br />
ein einziges Mal, unmittelbar bevor er die sieben Siegel <strong>de</strong>r Apokalypse zu brechen<br />
beginnt. Als Jesus das erste Siegel bricht, erscheint auf Er<strong>de</strong>n prompt <strong>de</strong>r erste apokalyptische<br />
Reiter auf <strong>de</strong>m weißen Pferd: <strong>de</strong>r Antichrist, <strong>de</strong>r falsche Christus (Messias),<br />
<strong>de</strong>r Jesus imitiert. Auch Jesus wird, wenn er mit <strong>de</strong>n himmlischen Kriegsheeren<br />
zur Schlacht von Harmageddon aus <strong>de</strong>m Himmel herabkommt, von Johannes als<br />
Reiter auf einem weißen Pferd gesehen (Offenbarung 19, 11).<br />
Der <strong>Dr</strong>ache, die alte Schlange<br />
Unter <strong>de</strong>n Füßen <strong>de</strong>s Löwen von Juda am Himmel win<strong>de</strong>t sich die riesige Hydra, das<br />
uralte Sternbild <strong>de</strong>r von Gott verfluchten Schlange von E<strong>de</strong>n (Abb. 3 und Abb. 4).<br />
Schon die Babylonier stellten die Hydra mit sieben Köpfen dar, und auch <strong>de</strong>r Seher<br />
von Patmos sieht „<strong>de</strong>n großen <strong>Dr</strong>achen, die alte Schlange, <strong>de</strong>r Teufel und Satan ge-<br />
nannt wird“, mit „sieben Köpfen“ (Offenbarung 12, 3.9). Johannes erinnert an dieser<br />
Stelle <strong>de</strong>r Apokalypse bewußt an die Versuchungsgeschichte in E<strong>de</strong>n, als Satan sich
BIBLISCHER BOTSCHAFTER 11<br />
<strong>de</strong>r Schlange bediente, um Eva zu verführen. Auch im berühmten Gilgamesch-Epos,<br />
das aus <strong>de</strong>m dritten Jahrtausend v.Chr. stammt, wird die Schlange am Himmel <strong>de</strong>m<br />
Satan enigmatisch zugeordnet.<br />
Abb. 4 Der Löwe mit <strong>de</strong>m Königsstern an <strong>de</strong>r Brust <strong>de</strong>s Löwen und die Schlange am Himmel von<br />
Babylon um 2340 v.Chr. Hinter <strong>de</strong>m Löwen die Jungfrau ERUA, darunter <strong>de</strong>r Rabe Noahs, vor<br />
<strong>de</strong>m Löwen <strong>de</strong>r Krebs, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Cherub am Eingang <strong>de</strong>s Paradieses am Himmel repräsentierte.<br />
Aus: <strong>Papke</strong>, Werner: Die geheime Botschaft <strong>de</strong>s Gilgamesch, Chaldäische Sternkarte.<br />
Der Erzengel Michael behält <strong>de</strong>n Sieg!<br />
Doch stehen Sonne und Mond zugleich auch beim Krebs, <strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>n Alten als Cherub<br />
(karabu) <strong>de</strong>s verlorenen Paradieses galt sowie als mächtiger Engel, <strong>de</strong>r im Himmel<br />
als „Wächter“ fungiert. Wer mein Buch DIE GEHEIME BOTSCHAFT DES<br />
GILGAMESCH gelesen hat, <strong>de</strong>r weiß, daß <strong>de</strong>r Krebs im akkadischen Gilgamesch-<br />
Epos als „Wächter“ am Eingang <strong>de</strong>s „Ze<strong>de</strong>rnwal<strong>de</strong>s“ beschrieben wird, wobei <strong>de</strong>r<br />
Ze<strong>de</strong>rnwald auf <strong>de</strong>m Ze<strong>de</strong>rnberg im Nor<strong>de</strong>n sowohl das irdische als auch das himmlische<br />
Paradies vertritt.
12 BIBLISCHER BOTSCHAFTER<br />
Ganz offensichtlich ist <strong>de</strong>r Krebs, biblisch betrachtet, das Sternbild <strong>de</strong>s Erzengels<br />
Michael, <strong>de</strong>s „großen Fürsten, <strong>de</strong>r für die Söhne <strong>de</strong>ines Volkes (Israel) eintritt“, wie<br />
<strong>de</strong>r Prophet Daniel im sechsten Jahrhun<strong>de</strong>rt v.Chr. von <strong>de</strong>m Engel Gabriel erfuhr<br />
(Daniel 12, 1). Michael wird in <strong>de</strong>r „Zeit <strong>de</strong>r Bedrängnis“ vor <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rkunft Jesu<br />
„auftreten“, einer Zeit, „wie sie (noch) nie gewesen ist, seit<strong>de</strong>m irgen<strong>de</strong>ine Nation<br />
entstand bis zu jener Zeit.“ (Vergleiche Matthäus 24, 21.) Doch noch ehe Michael<br />
für Israel eintritt, wird er <strong>de</strong>n Satan, die alte Schlange, aus <strong>de</strong>m Himmel vertreiben<br />
und auf die Er<strong>de</strong> werfen (Offenbarung 12, 7-9).<br />
Elia kommt wie<strong>de</strong>r!<br />
Nun ist aber während <strong>de</strong>r totalen Sonnenfinsternis am 11. August unter <strong>de</strong>m Krebs,<br />
westlich (rechts) von Sonne und Mond, noch <strong>de</strong>r Merkur zu sehen, <strong>de</strong>r sonnennächste<br />
Planet, <strong>de</strong>r in unseren Breiten normalerweise nicht sichtbar ist (Abb. 3). Er gilt<br />
seit alters als göttlicher Bote, <strong>de</strong>r sich durch göttliche Zeichen und Wun<strong>de</strong>r legitimiert.<br />
Jedoch hatte Merkur o<strong>de</strong>r Hermes beziehungsweise Stilbon, wie ihn die Griechen<br />
nannten, immer schon zwei Gesichter – er konnte als wahrer o<strong>de</strong>r als falscher<br />
Prophet auftreten. So weist <strong>de</strong>r Merkur einerseits sicher auf <strong>de</strong>n Propheten Elia hin,<br />
<strong>de</strong>r vor <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rkunft Jesu zurückkehren wird und in Jerusalem große Zeichen<br />
und Wun<strong>de</strong>r vollbringt, um Israel, das untreue „Weib“ Jahwe´s, zu ihm zu bekehren<br />
und auf die Wie<strong>de</strong>rkunft seines Sohnes, <strong>de</strong>s Messias Jesus, vorzubereiten! „Siehe“,<br />
verkün<strong>de</strong>t Jahwe <strong>de</strong>m ganzen Haus Israel durch <strong>de</strong>n Propheten Maleachi, „ich sen<strong>de</strong><br />
euch <strong>de</strong>n Propheten Elia, bevor <strong>de</strong>r Tag Jahwe´s kommt, <strong>de</strong>r große und furchtbare.<br />
Und er wird das Herz <strong>de</strong>r Väter zu <strong>de</strong>n Söhnen und das Herz <strong>de</strong>r Söhne zu ihren<br />
Vätern umkehren lassen, damit ich nicht komme und das Land mit <strong>de</strong>m Bann schlage“<br />
(Maleachi 3, 23).<br />
An<strong>de</strong>rerseits aber müssen wir in <strong>de</strong>m Planeten Merkur auch <strong>de</strong>n falschen Propheten,<br />
<strong>de</strong>n Propagandaminister <strong>de</strong>s Antichrist, sehen. Er wird in Jerusalem Feuer vom<br />
Himmel fallen lassen und Zeichen und Wun<strong>de</strong>r tun wie Elia und alle Er<strong>de</strong>nbewohner<br />
zwingen, ein bestimmtes Ritzzeichen mit <strong>de</strong>m Namen <strong>de</strong>s Antichrist o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
Zahl seines Namens, 666, an <strong>de</strong>r rechten Hand o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Stirn zu tragen; ohne dies<br />
Ritzzeichen wird niemand kaufen o<strong>de</strong>r verkaufen können (Offenbarung 13, 18).<br />
Die Braut wird vorher entrückt!<br />
Östlich (links) von Sonne und Mond wird am 11. August die Venus strahlend sichtbar<br />
sein, <strong>de</strong>r einzige Planet, <strong>de</strong>r weiblich ist und schon immer als die jungfräuliche<br />
„Braut <strong>de</strong>s Königs“ galt. Während <strong>de</strong>r totalen Finsternis weilt die Venus gera<strong>de</strong><br />
beim Regulus, <strong>de</strong>m Stern <strong>de</strong>s „Königs“, <strong>de</strong>s „Löwen aus <strong>de</strong>m Stamm Juda“ (Offenbarung<br />
5, 5). Welch eine herrliche Botschaft <strong>de</strong>s Himmels, die mit <strong>de</strong>r Botschaft <strong>de</strong>r<br />
Bibel in wun<strong>de</strong>rbarer Harmonie ist! Wenn es auf <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> finster wird, noch ehe <strong>de</strong>r<br />
Antichrist auf <strong>de</strong>r Weltbühne erscheint (2. Thessalonicher 2, 1 ff.) und ehe die apokalyptischen<br />
Katastrophen über die Er<strong>de</strong> hereinbrechen (Offenbarung 3, 10), ist die
BIBLISCHER BOTSCHAFTER 13<br />
„Braut“ Jesu, die Gemein<strong>de</strong>, längst bei ihrem Bräutigam im Himmel (1. Thessalonicher<br />
4, 13 ff.; Offenbarung 22, 1 ff.)! Die gläubige Gemein<strong>de</strong> wird in <strong>de</strong>r Bibel als<br />
die eine Braut Jesu, <strong>de</strong>s Sohnes Gottes, gekennzeichnet. Paulus schreibt in seinem<br />
zweiten Brief an die Gläubigen in Korinth (11, 2): „Ich eifere um euch mit Gottes<br />
Eifer; <strong>de</strong>nn ich habe euch einem Mann verlobt, um (euch als) eine keusche Jungfrau<br />
(Singular!) vor <strong>de</strong>n Christus (<strong>de</strong>n „Gesalbten“, Jesus, Jeshu‛a, <strong>de</strong>n Messias) hinzustellen.“<br />
Das Weib Gottes bleibt auf <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> zurück<br />
Von <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r „Braut“ Jesu, muß Israel, das „Weib“ Gottes, streng unterschie<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n. Wenn die Braut <strong>de</strong>s Sohnes Gottes die Er<strong>de</strong> verläßt, wird Israel,<br />
das Weib Gottes, zurückbleiben und durch die Bedrängnis während <strong>de</strong>r Herrschaft<br />
<strong>de</strong>s Antichrist gehen müssen. Gott hatte am Sinai mit Israel einen Ehebund geschlossen:<br />
„Denn <strong>de</strong>in Gemahl ist <strong>de</strong>in Schöpfer, Jahwe <strong>de</strong>r Heerscharen ist sein<br />
Name“ (Jesaja 54, 5). „Als Israel jung war, gewann ich es lieb“. Dies läßt Gott sein<br />
Volk durch <strong>de</strong>n Propheten Hosea (11, 1) wissen. Aber Israel hat <strong>de</strong>n Ehebund gebrochen<br />
und ist an<strong>de</strong>ren Göttern nachgelaufen. Darum hat sich Jahwe von seinem<br />
ehebrecherischen Weib geschie<strong>de</strong>n. Doch wird Jahwe am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Tage seinem untreuen<br />
Weib vergeben und sich ihm wie<strong>de</strong>r zuwen<strong>de</strong>n (Hosea 2, 16-22).<br />
Tatsächlich ist auch Israel, das Weib Gottes, am Himmel abgebil<strong>de</strong>t und wird am<br />
11. August während <strong>de</strong>r totalen Finsternis am gestirnten Himmel sichtbar sein. Kehren<br />
wir, um dies zu zeigen, noch einmal zur Geburt Jesu vor 2000 Jahren zurück!<br />
Weiter östlich (links), hinter <strong>de</strong>m Löwen von Juda, steht, wie wir schon wissen, seit<br />
Urzeiten das Sternbild <strong>de</strong>r Maria, <strong>de</strong>r Mutter Jesu. Als <strong>de</strong>r Engel Gabriel von Gott in<br />
das kleine Städtchen Nazareth in Galiläa zu Maria, <strong>de</strong>r Verlobten <strong>de</strong>s Joseph, gesandt<br />
wur<strong>de</strong>, um ihr zu sagen, daß sie schwanger wer<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>n verheißenen Erlöser<br />
gebären wür<strong>de</strong>, und Maria verwun<strong>de</strong>rt fragte: „Wie soll das zugehen, da ich von<br />
keinem Mann weiß?“ (Lukas 1, 34), da antwortete ihr <strong>de</strong>r Engel: „Der heilige Geist<br />
(Gottes) wird über dich kommen, und Kraft <strong>de</strong>s Höchsten wird dich überschatten;<br />
darum wird auch das Heilige, das geboren wer<strong>de</strong>n wird, Sohn Gottes genannt<br />
wer<strong>de</strong>n“ (Vers 35). Analog dürfen wir folgern, daß auch Maria, die Mutter Jesu,<br />
rechtens das „Weib Gottes“ genannt wer<strong>de</strong>n muß. Maria steht damit stellvertretend<br />
für ganz Israel, das „Weib Gottes“. Deshalb muß auch das Sternen-„Weib“ hinter<br />
<strong>de</strong>m Löwen, das Johannes in seiner Patmos-Vision „am Himmel“ sieht, zwei Rollen<br />
übernehmen, die zeitlich 2000 Jahre voneinan<strong>de</strong>r getrennt sind: Maria bei <strong>de</strong>r Geburt<br />
Jesu (Offenbarung 12, 1.2.5) und Israel in <strong>de</strong>r kommen<strong>de</strong>n Zeit <strong>de</strong>r Bedrängnis<br />
(Offenbarung 12, 6.13-17), wenn <strong>de</strong>r vom Erzengel Michael aus <strong>de</strong>m Himmel vertriebene<br />
„Satan, die alte Schlange“, das „Weib“ mit <strong>de</strong>m „Kranz von zwölf Sternen“<br />
auf <strong>de</strong>m Haupt, die <strong>de</strong>n zwölf Söhnen Israels entsprechen, verfolgt (siehe mein Buch<br />
„ZEICHEN DER FINSTERNIS“).<br />
Die Hure Babylon: von <strong>de</strong>n Sternen entlarvt!
14 BIBLISCHER BOTSCHAFTER<br />
Nun tritt in <strong>de</strong>m apokalyptischen Szenario aber noch ein ganz an<strong>de</strong>res „Weib“ auf,<br />
eine Dirne, die „beklei<strong>de</strong>t (war) mit Purpur und Scharlach und übergol<strong>de</strong>t mit Gold<br />
und E<strong>de</strong>lgestein und Perlen, und sie hatte einen gol<strong>de</strong>nen Becher in ihrer Hand, voller<br />
Greuel und Unreinheit ihrer Unzucht; und sie hatte an ihrer Stirn einen Namen<br />
geschrieben, ein Geheimnis (Mysterium): Babylon, die große, die Mutter <strong>de</strong>r Huren<br />
und <strong>de</strong>r Greuel <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>“ (Offenbarung 17, 4.5). Die Stärke Babylons war sein sorgsam<br />
gehütetes Geheimnis! Und wie hieß dieses Geheimnis? Imitation! In Babylon<br />
entstand nach <strong>de</strong>r Sintflut ein gigantisches, die ganze Welt umspannen<strong>de</strong>s religiöses<br />
System, in welchem das vor <strong>de</strong>r Sintflut von <strong>de</strong>n Söhnen Adams in die Sterne geschriebene<br />
Evangelium von <strong>de</strong>n chaldäischen Priestern usurpiert und zum Zwecke<br />
<strong>de</strong>r Beherrschung <strong>de</strong>r Welt pervertiert und in <strong>de</strong>n Schleier <strong>de</strong>r Allegorie gehüllt<br />
wur<strong>de</strong>. In<strong>de</strong>m sie das ihnen von Noah überlieferte Wissen über die Zeichen <strong>de</strong>s<br />
Himmels geheim hielten, verschafften sich die Chaldäer unumschränkte Macht im<br />
Staat und schließlich in <strong>de</strong>r ganzen Welt. Die führen<strong>de</strong>n Männer <strong>de</strong>r Griechen und<br />
Römer ließen sich unter <strong>de</strong>m Siegel <strong>de</strong>r Verschwiegenheit in die chaldäischen Mysterien<br />
einweihen, weil sie sich e-soterisches, das eigene Heil (griechisch: soteria)<br />
betreffen<strong>de</strong>s Wissen erhofften, das in <strong>de</strong>n Sternen geschrieben stand. Die babylonische<br />
Mysterienreligion rankte sich um ein „Weib“, Ischtar, die Gattin Nimrods, <strong>de</strong>s<br />
großen Jägers von Babylon, <strong>de</strong>r auch im 10. Kapitel <strong>de</strong>r Genesis erwähnt wird, <strong>de</strong>s<br />
ersten Weltherrschers nach <strong>de</strong>r Flut, und um ihren Sohn DUMU.ZI, semitisch:<br />
Tammuz, <strong>de</strong>r nach seinem gewaltsamen Tod zum babylonischen Pseudo-Erlöser erkoren<br />
wur<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r als Weltherrscher von Babylon wie<strong>de</strong>rgeboren wer<strong>de</strong>n sollte. Die<br />
Bibel bezeichnet <strong>de</strong>n babylonischen Mysterienkult als geistliche Hurerei. So wur<strong>de</strong><br />
Ischtar zum Inbegriff <strong>de</strong>r „großen Hure“ von Babylon. Nicht lange nach ihrem Tod<br />
wur<strong>de</strong> ihre Statue mit <strong>de</strong>m reinkarnierten Tammuz-Knaben im Arm öffentlich im<br />
ganzen Reich aufgestellt und angebetet, und als die Mysterienreligon zur Staatsreligion<br />
erklärt wor<strong>de</strong>n war, fehlte die babylonische Madonna mit <strong>de</strong>m Kind bald in<br />
keiner noch so kleinen Hütte. Und nicht lange danach tauchte sie unter an<strong>de</strong>rem<br />
Namen überall in <strong>de</strong>r Welt auf – in Ägypten bekanntlich als Isis mit <strong>de</strong>m Horus-<br />
Knaben.<br />
Wo ist nun Ischtar, welche die „Hure Babylon“, die Mysterienreligion von Babylon,<br />
vertritt, am Himmel zu fin<strong>de</strong>n? Natürlich kann es die babylonische Ischtar am Himmelszelt<br />
nicht vor Einführung <strong>de</strong>s babylonischen Mysterienkultes gegeben haben.<br />
Wir wer<strong>de</strong>n die „Hure Babylon“ am Himmel darum ganz sicher unter <strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>r<br />
Sintflut neu erfun<strong>de</strong>nen Sternbil<strong>de</strong>rn suchen müssen.<br />
Es gibt am Himmel von Babylon nur ein einziges „Weib“, von <strong>de</strong>m wir aufgrund<br />
meiner Forschungen inzwischen sogar genau wissen, wann es unter die Sterne gesetzt<br />
wur<strong>de</strong>, und das in <strong>de</strong>r Keilschriftliteratur eigens als „Ischtar von Babylon und<br />
Uruk“ und als „große Hure“ ausgewiesen ist (Abb. 5). Dies „Weib“ steht östlich<br />
(links) unterhalb <strong>de</strong>r schon vor <strong>de</strong>r Sintflut am Himmel verstirnten ERUA, welche<br />
das Abbild <strong>de</strong>r Mutter <strong>de</strong>s wahren Erlösers war und dann zum Abbild Israels, <strong>de</strong>s<br />
Weibes Gottes, wer<strong>de</strong>n sollte. Wie ich schlüssig zeigen konnte, ist Ischtar, die baby-
BIBLISCHER BOTSCHAFTER 15<br />
lonische Hure, zugleich mit <strong>de</strong>r Waage um 2340 v.Chr. aus <strong>de</strong>r Taube Noahs umgeformt<br />
wor<strong>de</strong>n (siehe mein Buch ZEICHEN DER FINSTERNIS). Aus <strong>de</strong>m Olivenblatt<br />
im Schnabel <strong>de</strong>r Taube Noahs wur<strong>de</strong> die Ähre in <strong>de</strong>r Hand <strong>de</strong>r Madonna, die<br />
enigmatisch <strong>de</strong>n reinkarnierten Tammuz darstellt. Bei <strong>de</strong>n Babyloniern hieß die<br />
Ähre shubultum, was im Hebräischen zu shibbolet wur<strong>de</strong>. Den hellen Stern (Alpha<br />
Virginis) an <strong>de</strong>r Spitze <strong>de</strong>r Ähre nennen wir heute noch mit <strong>de</strong>m lateinischen Namen<br />
Spica, „Ähre“. In <strong>de</strong>n Keilschrifttexten wird die babylonische Ischtar mit Purpurge-<br />
Abb. 5 Ischtar, die babylonische Hure, wur<strong>de</strong> um 2340 v.Chr. aus <strong>de</strong>r Taube Noahs geformt. Aus<br />
<strong>de</strong>m Olivenblatt im Schnabel <strong>de</strong>r Taube wur<strong>de</strong> die Ähre in <strong>de</strong>r Hand <strong>de</strong>r Madonna von Babylon.<br />
wän<strong>de</strong>rn beklei<strong>de</strong>t und mit funkeln<strong>de</strong>m Geschmei<strong>de</strong> um Hals und Brust beschrieben.<br />
Beson<strong>de</strong>rs gerühmt wird ihre aus 15 Perlen bestehen<strong>de</strong> Halskette, die schließlich<br />
zum Rosenkranz wur<strong>de</strong>. Ihr Attribut war im ganzen Altertum <strong>de</strong>r gol<strong>de</strong>ne Becher<br />
o<strong>de</strong>r Pokal, <strong>de</strong>n sie in ihrer Rechten hielt. Dieser Becher <strong>de</strong>r Ischtar, <strong>de</strong>r 15 Talente<br />
wog, soll Kyros bei <strong>de</strong>r Einnahme Babylons im Jahre 538 v.Chr. in die Hän<strong>de</strong> gefallen<br />
sein, wie uns Plinius im 33. Band seiner Historia Naturalis berichtet.<br />
Schon in <strong>de</strong>r altbabylonischen Pennsylvania-Tafel <strong>de</strong>s berühmten Gilgamesch-Epos<br />
schenkt die Hure Ischtar mit <strong>de</strong>r Ähre <strong>de</strong>m Enkidu sieben Krüge o<strong>de</strong>r Becher voll<br />
Gerstenbier ein (vergleiche Offenbarung 17, 2).<br />
15. August: Die Madonna fährt gen Himmel<br />
Die „Hure Babylon“ wird in Offenbarung 17 so präzise beschrieben, daß wir ihre<br />
I<strong>de</strong>ntität nicht verfehlen können. Dennoch haben die Chaldäer die Ischtar von<br />
Babylon mit <strong>de</strong>r ERUA, <strong>de</strong>r Mutter <strong>de</strong>s wahren Erlösers, und auch mit <strong>de</strong>r Venus,
16 BIBLISCHER BOTSCHAFTER<br />
<strong>de</strong>m Abbild <strong>de</strong>r Braut <strong>de</strong>s Königs, <strong>de</strong>rart vermengt, daß bald kaum jemand mehr das<br />
Original von <strong>de</strong>r Fälschung unterschei<strong>de</strong>n konnte. Als die Griechen schließlich<br />
aus bei<strong>de</strong>n Jungfrauen die eine Jungfrau (Parthenos, lateinisch: Virgo) machten, die<br />
an <strong>de</strong>r Ekliptik zwischen Löwe und Waage liegt, war die babylonische Verwirrung<br />
perfekt. Erst als <strong>de</strong>r wahre Erlöser von <strong>de</strong>r Jungfrau Maria geboren wur<strong>de</strong>, fiel die<br />
Maske <strong>de</strong>r Hure von Babylon. Doch schon drei Jahrhun<strong>de</strong>rte später verstand sie es<br />
meisterhaft, sich nun christlich zu tarnen, so daß noch heute viele Menschen meinen,<br />
die Hure Babylon sei die Braut Jesu.<br />
Die Nähe <strong>de</strong>r totalen Sonnenfinsternis zum Fest <strong>de</strong>r Himmelfahrt Marias am 15.<br />
August nötigt mich, zum Schluß doch noch einmal kurz darauf einzugehen, obwohl<br />
ich im BIBLISCHEN BOTSCHAFTER vom August 1998 schon ausführlich darüber<br />
berichtet habe. Die römische Kirche hat bekanntlich die Geburt Jesu vom Abend<br />
<strong>de</strong>s 30. August 2 v.Chr. um 1 Jahr und 4 Monate auf <strong>de</strong>n 25. Dezember 1<br />
v.Chr. verschoben, auf <strong>de</strong>n Tag <strong>de</strong>r Wintersonnenwen<strong>de</strong> im julianischen Kalen<strong>de</strong>r.<br />
Am 25. Dezember wur<strong>de</strong> im alten Rom die Geburt <strong>de</strong>s Mithras gefeiert. Im Jahre<br />
274 n.Chr. ersetzte Kaiser Aurelian Mithras durch <strong>de</strong>n Sonnengott, <strong>de</strong>n er unter <strong>de</strong>m<br />
Namen Sol invictus zum Reichsgott erklärte, so daß <strong>de</strong>r 25. Dezember seit<strong>de</strong>m als<br />
Dies natalis Solis invicti, „Geburtstag <strong>de</strong>s unbesiegten Sonnengottes“, im ganzen<br />
Römischen Reich gefeiert wur<strong>de</strong>. An die Stelle <strong>de</strong>r wahren Geburt Jesu am 30. August<br />
trat dann in <strong>de</strong>r Kirche Roms das Fest <strong>de</strong>r Himmelfahrt Marias am 15. August.<br />
An diesem Tag, an <strong>de</strong>m vor <strong>de</strong>r Zeitenwen<strong>de</strong> die Sonne gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Löwen verließ<br />
und in die griechische Jungfrau, unsere Virgo, eintrat und das Sternbild zu überstrahlen<br />
begann, so daß es vor <strong>de</strong>n Augen <strong>de</strong>r Sterblichen verschwand, feierten die<br />
Römer das Fest <strong>de</strong>r Himmelfahrt <strong>de</strong>r jungfräulichen Astraea, die mit <strong>de</strong>r Astarte und<br />
Ischtar i<strong>de</strong>ntisch ist. Am 8. September, wenn – vor <strong>de</strong>r Zeitenwen<strong>de</strong> – die Sonne aus<br />
<strong>de</strong>r Tierkreis-Jungfrau (Virgo) heraustrat, wur<strong>de</strong> die jungfräuliche Astraea am Morgen<br />
erstmals wie<strong>de</strong>r sichtbar. Dies ist <strong>de</strong>r Tag, <strong>de</strong>r noch heute in <strong>de</strong>r Kirche Roms<br />
als Geburtstag <strong>de</strong>r immerwähren<strong>de</strong>n Jungfrau-Madonna gilt. Die Kirche Roms hat<br />
das „Weib“ aus Offenbarung 12, die Mutter Jesu, zur Mutter <strong>de</strong>r angeblich allein<br />
selig machen<strong>de</strong>n Kirche gemacht, so daß das „Weib“, das vor <strong>de</strong>m <strong>Dr</strong>achen flieht,<br />
als die katholische Kirche ge<strong>de</strong>utet wird. Aber we<strong>de</strong>r ist die Jüdin Maria im ersten<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rt n.Chr. leibhaftig in <strong>de</strong>n Himmel aufgestiegen, noch wird die Gemein<strong>de</strong>,<br />
die Braut Jesu, während <strong>de</strong>r Bedrängniszeit auf Er<strong>de</strong>n sein. Die weiter oben zu Israel,<br />
<strong>de</strong>m „Weib Gottes“, gemachten Bemerkungen zeigen die ganze Verwerflichkeit<br />
<strong>de</strong>r Hure Babylon. Darum wird im Himmel ein großer Jubel erschallen, wenn Gott<br />
die „große Hure gerichtet“ hat (Offenbarung 19, 2). Denn dann endlich tritt <strong>de</strong>r<br />
Bräutigam mit seiner Braut, die nun sein „Weib“ gewor<strong>de</strong>n ist, aus seinem himmlischen<br />
Brautgemach heraus: „das Hochzeitsfest <strong>de</strong>s Lammes ist gekommen, und sein<br />
Weib hat sich bereit gemacht. Und es wur<strong>de</strong> ihr gegeben, daß sie sich klei<strong>de</strong> in feine<br />
Leinwand, glänzend, rein. Glückselig, die eingela<strong>de</strong>n sind zum Hochzeitsmahl <strong>de</strong>s<br />
Lammes (und <strong>de</strong>r Braut)! Dies sind die wahrhaftigen Worte Gottes“ (Offenbarung<br />
19, 7-9).<br />
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