Affektive Störungen - Onlineschule - HPP24
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heilpraktiker<br />
psychotherapie<br />
© hpp-24 Monika Löttgen Im Himmel 38 58285 Gevelsberg<br />
AFFEKTIVE<br />
STÖRUNGEN
AFFEKTIVE STÖRUNGEN<br />
© hpp-24 Monika Löttgen Im Himmel 38 58285 Gevelsberg<br />
AFFEKTIVE<br />
STÖRUNGEN
Inhalt:<br />
1. Überblick<br />
2. Definition<br />
3. Klassifikation <strong>Affektive</strong> <strong>Störungen</strong><br />
4. Epidemiologie<br />
5. Unipolare Depression<br />
5.1. Symptome<br />
5.2. Erscheinungsformen<br />
5.3. Ätiopathogenes<br />
5.4. Diagnose<br />
5.5. Differenzialdiagnose<br />
5.6. Therapie<br />
5.7. Verlauf<br />
6. Unipolare Manie<br />
6.1. Symptome<br />
6.2. Diagnose<br />
6.3. Differentialdiagnose<br />
6.4. Therapie<br />
7. Bipolare affektive Störung<br />
8. Anhaltende affektive <strong>Störungen</strong><br />
9. Schriftliche Prüfung<br />
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AFFEKTIVE<br />
STÖRUNGEN<br />
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1. Überblick<br />
Eher psychotisch<br />
Eher neurotisch<br />
Manie<br />
manische Episode<br />
unipolar<br />
anhaltende<br />
affektive<br />
Störung<br />
Dysthymie Zyklothymia<br />
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manischdepressive<br />
Psychose<br />
Bipolare affektive Störung<br />
Zyklothymie<br />
<strong>Affektive</strong><br />
<strong>Störungen</strong><br />
depressive<br />
Anpassungsstörung<br />
depressive Episode<br />
„Endogene“Depression<br />
unipolar<br />
organisch<br />
affektive<br />
Störung<br />
rezidivierende<br />
depressive<br />
Störung<br />
AFFEKTIVE<br />
STÖRUNGEN<br />
- 4 -
Synonyme:<br />
Manie:<br />
manische Psychose, endogene Manie<br />
manisch-depressive Störung:<br />
bipolare affektive Störung, Zyklothymie (veraltet)<br />
Depression:<br />
unipolare Depression, endogene Depression, major Depression,<br />
rezidivierende Depressive Störung<br />
Dystymie:<br />
neurotische Depression, depressive Neurose<br />
Zyklothymia:<br />
affektive zykloide zyklothyme Persönlichkeitsstörung<br />
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AFFEKTIVE<br />
STÖRUNGEN<br />
- 5 -
2. Definition<br />
<strong>Affektive</strong> <strong>Störungen</strong> sind hauptsächlich durch eine Veränderung<br />
der Stimmung meist zur depressiven, oder zur gehobenen Stimmung<br />
hin charakterisiert.<br />
Der Stimmungswechsel hat oft auch eine Veränderung des<br />
Aktivitätsniveaus zur Folge.<br />
Zu den Krankheitsphasen kann es mit Auslöser (z.B. Verlust eines<br />
Angehörigen) oder ohne kommen.<br />
<strong>Affektive</strong> <strong>Störungen</strong> können auch durch somatische Krankheiten<br />
bedingt sein.<br />
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AFFEKTIVE<br />
STÖRUNGEN<br />
- 6 -
3. <strong>Affektive</strong> <strong>Störungen</strong>:<br />
traditionell:<br />
psychogen (reaktiv/neurotisch)<br />
endogen (anlagebedingt)<br />
somatogen (organisch-körperlich bedingt)<br />
Klassifikation erfolgt heute aufgrund von Symptomatik, Schweregrad,<br />
Krankheitsdauer und Rückfallrisiko.<br />
Einteilung nach ICD 10 aufgrund folgender Kriterien:<br />
Schwere der Erkrankung<br />
Auftreten psychotischer Phänomene<br />
Vorliegen somatischer Symptome<br />
Verlauf<br />
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STÖRUNGEN<br />
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Klassifikation affektive <strong>Störungen</strong> nach ICD 10:<br />
Manische Episode (F30)<br />
Bipolare affektive Störung (F31)<br />
Depressive Episode (F32)<br />
Rezidivierende depressive <strong>Störungen</strong> (F33)<br />
Anhaltende affektive <strong>Störungen</strong> (F34)<br />
Andere affektive <strong>Störungen</strong> (F38)<br />
Nicht näher bezeichnete affektive Störung (F39)<br />
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AFFEKTIVE<br />
STÖRUNGEN<br />
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4. Epidemiologie affektive <strong>Störungen</strong><br />
<strong>Affektive</strong> <strong>Störungen</strong> können unipolar oder bipolar verlaufen.<br />
Unipolare Verläufe mit ausschließlich depressiven Episoden sind<br />
deutlich häufiger als bipolare Verläufe.<br />
Am seltensten sind unipolar manische Episoden.<br />
Die Erkrankung kann ein- oder mehrphasig auftreten.<br />
Am häufigsten sind mehrphasig auftretende depressive Verläufe.<br />
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STÖRUNGEN<br />
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unipolare<br />
affektive Störung<br />
♀:♂ = 2:1<br />
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Manie ♀:♂ = 1:1<br />
bipolare<br />
affektive Störung<br />
♀:♂ = 1:1<br />
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STÖRUNGEN<br />
- 10 -
Depressive Erkrankungen<br />
gehören heute zu den häufigsten psychischen Erkrankungen.<br />
Punktprävalenz: 5-10% der dt. Bevölkerung (ca. 4 Mio) leiden<br />
an behandlungsbedürftigen Depression.<br />
Lebenszeitprävalenz: 15-17 % =15-17 % der Menschen in BRD<br />
erkranken im Laufe ihres Lebens an einer Depression<br />
( ca. 8-12 % der Männer und ca. 10-25 % der Frauen)<br />
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AFFEKTIVE<br />
STÖRUNGEN<br />
Erstmanifestationen im Schnitt zw. 20.-29. und zw. 50-59. Lebensjahr<br />
Frauen zweimal häufiger als Männer betroffen<br />
typische Phasendauer: einige Wochen bis viele Monate<br />
etwa 10-20 % chronische Verläufe, > 2 Jahre<br />
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Bipolare <strong>Affektive</strong> <strong>Störungen</strong>:<br />
Lebenszeitprävalenz: 1-2 %<br />
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STÖRUNGEN<br />
Erkrankung beginnt im Schnitt eher als unipolare Depression:<br />
Ersterkrankung im Schnitt mit 16-18 Jahren<br />
Männlich – Weiblich 1:1<br />
haben einen schwereren Verlauf als unipolare <strong>Störungen</strong><br />
haben ein höheres Suizidrisiko als unipolare <strong>Störungen</strong><br />
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5. Definition Depression:<br />
„zu Tode betrübt“<br />
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Depressionen (von lat. „deprimere“ = herunter-, niedergedrückt )<br />
können ein vielgestaltiges Bild zeigen. Sie werden auch:<br />
„Melancholie“, „Major Depression“, „Depressive Episode“, oder früher<br />
„endogene Depression“ genannt.<br />
Die Unterteilung der affektiven <strong>Störungen</strong> erfolgt auf Grund des<br />
Schweregrades und unterschiedlicher Verlaufscharakteristika. Der Verlauf<br />
ist in der Regel phasenhaft. Unbehandelt dauert eine Phase ca. sechs bis<br />
acht Monate.<br />
Krankheitsphasen wechseln mit gesunden Intervallen.<br />
Achtung: Bei Depressionen hohes Suizidrisiko!<br />
Als Therapeut mögliche Suizidalität immer ansprechen!!!!!!!!!<br />
Depressive<br />
Einzel-<br />
episode<br />
Monopolar<br />
Depressiver<br />
Verlauf<br />
- 13 -
Verlaufsformen der Depression:<br />
Major Depression, einzelne Episode<br />
Major Depression,<br />
einzelne Episode, chronisch<br />
Major Depression, rezidivierend,<br />
mit Vollremission im Intervall<br />
Major Depression, rezidivierend,<br />
ohne Vollremission im Intervall<br />
Major Depression, einzelne Episode, eine dysthyme Störung überlagernd<br />
(»double depression«)<br />
Dysthyme Störung<br />
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AFFEKTIVE<br />
STÖRUNGEN
5.1 Symptome<br />
Achtung:<br />
Bei Depression hohes<br />
Suizidrisiko!!!!!!!!<br />
Leitsymptome<br />
Weitere Symptome<br />
Schlafstörungen<br />
Grübeln<br />
(formale<br />
Denkstörungen)<br />
Interesseverlust<br />
Freudlosigkeit<br />
Ängste<br />
(Ängste,<br />
Zwänge)<br />
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Gedrückte<br />
Stimmung<br />
(Störung der<br />
Affektivität)<br />
Depressionen<br />
Symptome<br />
Innere Unruhe<br />
(<strong>Störungen</strong> der<br />
Affektivität)<br />
Antriebsminderung<br />
(Störung des<br />
Antriebs)<br />
Wahnideen<br />
(inhaltliche<br />
Denkstörungen<br />
Gefühl der<br />
Gefühllosigkeit<br />
(Störung der<br />
Affektivität)<br />
Denkhemmung<br />
(formale<br />
Denkstörungen)<br />
AFFEKTIVE<br />
STÖRUNGEN<br />
- 15 -
Psychopathologische Befunde der Depression<br />
Psychopathologischer Befund Symptome<br />
Stimmung und Affekt<br />
Formales Denken<br />
Inhaltliches Denken<br />
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Gedrückt, niedergeschlagen, Gefühl<br />
der Gefühllosigkeit<br />
Verlangsamt (objektiv)<br />
Gehemmt (subjektiv), Grübeln<br />
Krankheits-, Schuld-, Verarmungs-,<br />
nihilist. Wahn<br />
Ängste Zukunftsängste, diff. Ängste<br />
Antrieb und Psychomotorik<br />
Suizidalität häufig<br />
Aufmerksamkeit und Konzentration vermindert<br />
Körperliche Symptome<br />
Vermindert (objektiv)<br />
Gehemmt (subjektiv)<br />
Verarmte Psychomotorik<br />
Vital-, Schlaf-, Sexualstörungen<br />
Appetitlosigkeit, diff. Schmerzen<br />
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STÖRUNGEN<br />
- 16 -
Häufigkeit typischer Depressionssymptome<br />
Schlafstörungen<br />
gedrückte Stimmung<br />
Konzentrationsstörungen<br />
Suizidgedanken<br />
Müdigkeit<br />
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Appetitstörungen<br />
Wahnideen<br />
Suizidversuche<br />
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Beachte:<br />
oft körperliche Symptome also Vitalstörungen wie<br />
Verminderung der körperlichen Frische und Energie, Schlaf-<br />
und Sexualstörungen, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust<br />
oder Übergewicht, undefinierbare Schmerzempfindungen vorhanden.<br />
Wenn der Zusammenhang zwischen diesen Vitalstörungen und der<br />
psychiatrischen Erkrankung nicht erkannt wird, ist das Ergebnis der rein<br />
somatisch ausgerichteten Therapie oft äußerst unbefriedigend sowohl für<br />
den Arzt als auch für den Patienten.<br />
Wenn ausgeprägte Konzentrations- und Gedächtnisstörungen bestehen,<br />
spricht man auch von Pseudodemenz!<br />
Zur Unterscheidung lässt sich sagen, echte Demenzkranke wollen ihre<br />
Erkrankung bagatellisieren, depressive Menschen empfinden ihr<br />
Gedächtnis als schlechter, als es tatsächlich ist.<br />
- 18 -
Circulus Vitiosus:<br />
GEDANKEN<br />
»Ich habe versagt«<br />
»Ich müsste längst wieder<br />
fit sein«<br />
GEFÜHLE<br />
Interessenlosigkeit<br />
Traurigkeit<br />
Schuldgefühle<br />
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KÖRPER<br />
Schlafstörungen<br />
Innere Unruhe<br />
VERHALTEN<br />
- Patientin bleibt zu Hause und geht nicht zur<br />
Arbeit.<br />
- Sie läuft morgens im Schlafzimmer auf und ab<br />
und bleibt den restlichen Tag im Bett liegen.<br />
- Sie spielt nicht mehr mit den Enkelkindern.<br />
- Sie entschuldigt sich ständig bei anderen, dass<br />
sie noch nicht wieder gesund ist<br />
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STÖRUNGEN<br />
- 19 -
Typische kognitive Denkfehler:<br />
Voreilige Schlüsse<br />
obwohl gegebene Tatsachen dagegen sprechen, werden<br />
negative Interpretationen daraus gezogen<br />
Bsp: „Ich kann mich nicht aufraffen arbeiten zu gehen. Meine<br />
Arbeit ist eh´wertlos.“<br />
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Gedankenlesen<br />
Man glaubt zu wissen, was andere Negatives über einen denken.<br />
Bsp: Kollegen hören auf zu sprechen, wenn ich mich der Gruppe<br />
nähere. „Die können mich nicht leiden und haben gerade über<br />
mich gesprochen.“<br />
Katastrophisieren<br />
Bsp: „Bei der Wirtschaftslage ist mein Geld bald futsch. Es hat ja<br />
doch alles keinen Zweck. Sparen lohnt nicht, bald nage ich<br />
am Hungertuch.“<br />
- 20 -
Übergeneralisierung<br />
Ein negatives Erlebnis wird verallgemeinert.<br />
Bsp. „Schon bei der Führerscheinprüfung bin ich<br />
durchgefallen. Ich versage immer bei Prüfungen.“<br />
Übertreibungen und Untertreibungen<br />
Leistungen und Situationen werden entweder über- oder<br />
unterschätzt<br />
Bsp: „Ich bin zu spät gekommen. Bestimmt verliere ich jetzt meinen<br />
Job.“<br />
Imperative<br />
Man hat eine bestimmte Vorstellung davon, wie man sich verhalten<br />
sollte, wie man zu sein habe.<br />
Bsp: „Ich müsste, ich sollte, eigentlich muss ich ...... „<br />
geistige Filter<br />
Es wird nicht die Gesamtheit der Situation betrachtet, sondern nur<br />
der negative Teil herausgesucht, so dass die Realität verzerrt wahrgenommen<br />
wird.<br />
Alles oder Nichts Denken<br />
Man denkt nur in zwei Kategorien: schwarz oder weiß.<br />
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- 21 -
5.2.<br />
Gehemmte<br />
Depression<br />
Somatogene<br />
Depression<br />
Sonderformen<br />
InvolutionsoderSpätdepression<br />
Erscheinungsformen<br />
wahnhafte<br />
Depression<br />
Agierte<br />
Depression<br />
Depression<br />
Erscheinungsformen<br />
Altersdepression<br />
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Wochenbett<br />
Depression<br />
Larvierte<br />
Depression<br />
Anankastische<br />
Depression<br />
Rapid<br />
Cycling<br />
Endogene<br />
Depression<br />
AFFEKTIVE<br />
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- 22 -
„endogene“ Depression:<br />
Gefühl der Gefühllosigkeit, Morgentief, Durchschlafstörungen,<br />
morgendliches Früherwachen, Denkhemmung,<br />
Vitalstörungen<br />
Auftreten von Wahn = psychotische Depression<br />
gehemmte Depression: Psychomotorik + Antrieb<br />
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agitierte Depression: ängstliche Getriebenheit, Bewegungsunruhe,<br />
unproduktiv hektisches Verhalten<br />
larvierte Depression: Beschwerdebild wird dominiert von<br />
körperlichen Beschwerden, Schlafstörungen, Abgeschlagenheit<br />
anankastische Depression: Zwangssymptome im Vordergrund<br />
Spätdepression: Auftreten nach dem 45. Lebensjahr<br />
- 23 -
„ Altersdepression: Auftreten nach dem 60. Lebensjahr<br />
Wochenbettdepression: meist in den ersten 2 Wochen nach<br />
Entbindung<br />
Rapid Cycling: mehr als 4 depress. o. manische Phasen pro Jahr<br />
Somatogene Depression: organische Ursachen<br />
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5.3.<br />
Ursachen sind in der anlagebedingten Verletzlichkeit<br />
(Vulnerabilitätskonzept) und multifaktoriell zu sehen!!<br />
Neurobiologische Faktoren<br />
- Verminderung von Noradrenalin<br />
und Serotonin<br />
- Regulationsstörung in<br />
Hypothalamus-Hypophysen-<br />
Achse<br />
- Chronobiologische Faktoren<br />
saisonale Rhythmusstörung<br />
Genetische Faktoren<br />
- Prädisposition<br />
Depression<br />
Ursachen<br />
- Somatische Erkrankungen<br />
- Depressionsauslösende<br />
Medikamente<br />
- Physikalische Einwirkungen<br />
z.B. Lichtentzug<br />
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Psychologische Faktoren<br />
- Kritische Lebensereignisse<br />
- Psycho.analytische Faktoren<br />
- Konzept der gelernten<br />
Hilflosigkeit<br />
- Persönlichkeitsfaktoren<br />
AFFEKTIVE<br />
STÖRUNGEN<br />
- 25 -
5.2. Äthiopathogenese (Ursachen)<br />
Depressionen:<br />
Die Ursachen sind bis heute nur teilweise bekannt. Man geht von<br />
einer komplexen und multifaktoriellen Entstehungsgeschichte aus.<br />
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STÖRUNGEN<br />
Genetische Faktoren: die Wahrscheinlichkeit an einer Depression, bes.<br />
bei einer bipolaren Störung, zu erkranken ist deutlich erhöht, wenn<br />
Verwandte ersten Grades ebenfalls an an einer affektiven Psychose erkrankt<br />
sind.<br />
Neurobiologische Faktoren:<br />
Störung der zellulären Signalübertragung im Gehirn<br />
bei Depressionen wird Verminderung der Neurotransmitter<br />
Noradrenalin und Serotonin vermutet. Heute spricht man vom<br />
Konzept der Dysblance verschiedener Neurotransmitter<br />
Regulationsstörungen in Hypothalamus-Hypophysen-<br />
Nebennierenrinden- bzw. Schilddrüsen-Achse<br />
- 26 -
chronobiologische Faktoren deuten auf eine<br />
saisonale Rhythmik hin,vermehrte Depressionshäufung<br />
im Herbst und Winter, vermehrte Depressionen in der<br />
„dunklen“ Jahreszeit auch in skandinavischen Ländern<br />
Psychologische Faktoren:<br />
kritische Lebensereignisse oft im Vorfeld von Depressionen, auch<br />
dauerhafte Überlastung und andauernder Stress kann zur<br />
Depression als unspezifischen Stressreaktion führen<br />
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AFFEKTIVE<br />
Psychodynamische-Psychoanalytische Modellvorstellungen gehen<br />
z.B. von Störung der Mutter-Kind-Beziehung in den frühen<br />
Lebensjahren als bedeutend für die Entwicklung einer depressiven<br />
Persönlichkeitsstruktur<br />
Kognitions- und lerntheoretische Modellvorstellungen glauben die<br />
negative Wahrnehmung der Umwelt und der eigenen Person<br />
wird erlernt, es gibt das Konzept der „gelernten Hilflosigkeit“<br />
STÖRUNGEN<br />
- 27 -
Persönlichkeitsfaktoren<br />
Somatische Auslöser sind auch Ursache für eine affektive Störung:<br />
körperliche Erkrankungen akut oder chronisch<br />
depressionsauslösende Medikamente<br />
physikalische Einwirkungen wie z.B. Lichtentzug<br />
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STÖRUNGEN<br />
- 28 -
5.4. Diagnose<br />
Herausfinden, ob die depressive Verstimmung Krankheitswert hat.<br />
Anamnese + psych.path.Befund<br />
diagnostisches Basisprogramm mit internistischen und neurologischen<br />
Untersuchungen<br />
Laborparameter<br />
EEG, EKG<br />
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STÖRUNGEN<br />
Diagnosekritierien nach ICD 10:<br />
Leitsymptome: - gedrückte Stimmung<br />
- Interessenverlust, Freudlosigkeit<br />
- Antriebsmangel, erhöhte Ermüdbarkeit<br />
Zusatzsymptome: - verminderte Konzentration + Aufmerksamkeit<br />
- vermindertes Selbstwertgefühl + Selbstvertrauen<br />
- Schuld- und Wertlosigkeitsgefühle<br />
- negative + pessimistische Zukunftsgedanken<br />
- Suizidgedanken, -handlungen,<br />
Selbstverletzungen<br />
- 29 -
- Schlafstörungen<br />
- verminderter Appetit<br />
Zur Diagnose notwendig sind das Auftreten von mindestens<br />
zwei Leitsymptomen und mindestens zwei Nebensymptomen<br />
mindestens zwei Wochen lang.<br />
Einstufung der Schweregrade abhängig von Anzahl der<br />
auftretenden Nebensymptome.<br />
Schweregrade:<br />
leichte depressive Episode<br />
mittelgradige depressive Episode<br />
schwere depressive Episode ohne psychotische Symptome<br />
schwere depressive Episode mit psychotischen Symptomen<br />
- event. zusätzlich mit Wahnideen<br />
- depressiver Stupor<br />
Mindestdauer: 2 Wochen<br />
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- 30 -
5.5. Differenzialdiagnose<br />
Symptomatische<br />
Depression<br />
als Folge körperlicher<br />
also extrazerebraler<br />
Erkrankungen<br />
Ausschluss<br />
organischer Ursachen<br />
= somatogene<br />
Depression<br />
Organische<br />
Depression<br />
als Folge struktureller<br />
Veränderungen des<br />
Gehirns<br />
Abgrenzungen von Angsterkrankungen<br />
Abgrenzung zu beginnender Demenz<br />
Abgrenzung zu schizoaffektiven und schizophrenen Psychosen<br />
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Pharmakogene<br />
Depression<br />
durch<br />
Medikamente<br />
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STÖRUNGEN<br />
- 31 -
Beispiele für Ursachen somatogener Depression:<br />
- neurologische Erkrankungen wie Hirntumore,<br />
M.Parkinson, MS, ALS, Enzephalitis<br />
- Internistisch: essentielle Hypertonie, Hypo-/Hyperthyreose<br />
- Infektionen: Lues, TBC, AIDS, Borreliose<br />
- Vergiftungen z.B. durch Alkohol<br />
- Malignome wie Bronchialkarzinom, Ovarialkarzinom...<br />
- depressionsauslösende Medikamente (Antibiotika, die Pille...)<br />
5.6. Therapie:<br />
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AFFEKTIVE<br />
STÖRUNGEN<br />
- Antidepressiva, Beachte: Antidepressiva habe 8 – 14 tägige Wirklatenz,<br />
oft erst antriebssteigernde Wirkung, dann aufhellende Wirkung, d.h.<br />
Suizidgefährdung steigt!!!!!!!!!!<br />
- Psychotherapie<br />
- Schlafentzugtherapie / Schlafphasenvorverlagerung<br />
- Lichttherapie<br />
- Elektrokrampftherapie (besonders bei therapieresistenten,<br />
wahnhaften Depressionen)<br />
- 32 -
Beispiele für Psychopharmaka<br />
Ältere Antidepressiva Nebenwirkungen<br />
trizyklische Antidepressiva<br />
Mao-Hemmer<br />
(Monaminooxidasehemmer)<br />
Neuere Antidepressiva<br />
SSRI<br />
(selektive<br />
Serotoninwiederaufnahmehemmer)<br />
NaSSA<br />
(nonadrenerg und spezifisch<br />
Serotonerges Antidepressivum)<br />
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Mundtrockenheit, RR<br />
Müdigkeit, Obstipation, Zittern<br />
Mundtrockenheit, Unruhe,<br />
Kopfschmerzen, Schlafstörungen<br />
Sind häufig besser verträglich als die<br />
Älteren<br />
Übelkeit, Unruhe, Müdigkeit,<br />
Schlafstörungen, Kopfschmerzen<br />
Leichte. Morgendl. Benommenheit<br />
Gewichtszunahme, Mundtrockenheit<br />
AFFEKTIVE<br />
STÖRUNGEN<br />
- 33 -
Beispiele für Psychotherapie:<br />
kognitive Verhaltenstherapie zur Beeinflussung<br />
negativer Denkschemata,<br />
Ziel: Erarbeitung alternativer Denk- und Verhaltensmuster<br />
Interpersonelle Psychotherapie (IPT) ausgehend davon dass<br />
psychosoziale und interpersonelle Erfahrungen des Patienten<br />
großen Einfluss auf Entwicklung einer Depression haben<br />
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AFFEKTIVE<br />
STÖRUNGEN<br />
Verhaltenstherapie: Aktivitätstraining, Soziales Kompetenztraining,<br />
Selbstkontrollverfahren wie Gedankenstopp-Training<br />
Tiefenpsychologische Therapien<br />
- 34 -
5.7. Verlauf<br />
25 % der Depressionen verlaufen einphasig, 75 % rezidivieren,<br />
man muss mit ca. 4 Episoden rechnen.<br />
unbehandelt dauert eine Episode ca. sechs – acht Monate<br />
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AFFEKTIVE<br />
STÖRUNGEN<br />
Die Länge des erkrankungsfreien Intervalls dazwischen verkürzt sich mit<br />
zunehmender Phasenfrequenz.<br />
Das Zeitfenster von Beginn einer Episode bis zum Beginn der nächsten<br />
Episode dauert ca. 4-5 Jahre.<br />
Depressive Episoden dauern im höheren Alter länger.<br />
- 35 -
6. Definition Manie:<br />
„Himmelhochjauchzend“<br />
Manien sind gekennzeichnet durch übermäßig gehobene Stimmung,<br />
beschleunigtes Denken und Selbstüberschätzung.<br />
Diese Stimmung ist verbunden mit Hyperaktivität, Rededrang und<br />
vermindertem Schlafbedürfnis. Soziale Hemmungen gehen verloren,<br />
die Aufmerksamkeit macht leichter Ablenkbarkeit Platz.<br />
Die Selbstüberschätzung kann bis zum Größenwahn gehen. Es kann<br />
zu leichtsinnigen Geldausgaben kommen, die Betroffenen sind oft<br />
Distanzlos, enthemmt und das Fehlen eines Krankheitsgefühls macht<br />
die Behandlung oft gegen den Willen des Betroffenen notwendig.<br />
Manie bedingt oft Schuldunfähigkeit und fehlende Testierfähigkeit.<br />
Die zwangsweise Unterbringung wegen Selbst-oder<br />
Fremdgefährdung ist häufig erforderlich.<br />
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AFFEKTIVE<br />
STÖRUNGEN<br />
- 36 -
Manische<br />
Einzelepisode<br />
Unipolar<br />
Manischer<br />
Verlauf<br />
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AFFEKTIVE<br />
STÖRUNGEN<br />
- 37 -
6.1.<br />
Leitsymptome<br />
weitere Symptome<br />
Euphorie<br />
(affektive Störung)<br />
Inadäquat<br />
gehobene<br />
Stimmung<br />
(affektive Störung)<br />
Hyperaktivität<br />
(Störung des<br />
Antriebs)<br />
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Antriebssteigerung<br />
(Störung des<br />
Antriebs u.<br />
Psychomotorik)<br />
Manie<br />
Symptome<br />
Ideenflucht<br />
(Formale<br />
Denkstörung)<br />
Beschleunigtes<br />
Denken<br />
(Formale<br />
Denkstörung)<br />
Rededrang<br />
(Störung des<br />
Antriebs)<br />
Selbstüberschätzung<br />
(affekt. Störung)<br />
bis zum<br />
Größenwahn<br />
(inhaltl.<br />
Denkstörung)<br />
AFFEKTIVE<br />
STÖRUNGEN<br />
- 38 -
Psychische Symptome der Manie<br />
Psych .Path. Befund Symptome<br />
Stimmung und Affekt Gehoben, euphorisch o. gereizt<br />
Formales Denken Beschleunigt, ideenflüchtig<br />
Inhaltliches Denken<br />
Antrieb + Psychomotorik<br />
Aufmerksamkeit + Konzentration vermindert<br />
Beachte: eine Manie hat oft Schuldunfähigkeit, fehlende Testierfähigkeit und<br />
Geschäftsunfähigkeit zur Folge<br />
Zwangseinweisung kann zum Schutz des Kranken notwendig sein!!!<br />
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Größengedanken o.-wahn<br />
Selbstüberschätzung<br />
Gesteigerter Antrieb (ziellos)<br />
Logorrhoe<br />
Krankheitseinsicht Nicht vorhanden<br />
Körperlich reduziertes<br />
Schlafbedürfnis, verminderter Appetit<br />
Körperliches Grundgefühl: frisch und<br />
energiegeladen<br />
AFFEKTIVE<br />
STÖRUNGEN<br />
- 39 -
Häufigkeit typischer Manie-Symptome:<br />
Ablenkbarkeit<br />
Ideenflucht<br />
Logorrhoe<br />
Euphorie<br />
Schlafstörungen<br />
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Selbstüberschätzung<br />
Feindseligkeit<br />
Wahnideen<br />
Alkoholmissbrauch<br />
Hypersexualität<br />
AFFEKTIVE<br />
STÖRUNGEN<br />
- 40 -
Gegenüberstellung der typischen Symptome<br />
depressiver und manischer Episoden:<br />
Affektivität<br />
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Depression Manie<br />
Niedergeschlagen<br />
Verlust von Freude<br />
Interesseverlust<br />
Euphorisch,<br />
große Initiative<br />
viele Interessen<br />
Antrieb gehemmt gesteigert<br />
Formales Denken<br />
Inhaltliches<br />
Denken<br />
verlangsamt<br />
gehemmt<br />
Wahnideen wie<br />
Verarmung,<br />
Versündigung,<br />
beschleunigt bis<br />
zur Ideenflucht<br />
Größenwahn<br />
Psychomotorik gehemmt gesteigert<br />
Schlaf<br />
Quälende<br />
Schlafstörungen<br />
Morgendliches<br />
Früherwachen<br />
Reduziertes<br />
Schlafbedürfnis ohne<br />
Leidensdruck<br />
AFFEKTIVE<br />
STÖRUNGEN<br />
- 41 -
Sehr selten erkranken Menschen ausschließlich an einer<br />
Manie. Häufig kommt es irgendwann im Leben auch zu einer<br />
depressiven Phase, so dass die manische Phase dann zu der so<br />
genannten bipolaren Störung gehört.<br />
6.2. Diagnose Manie:<br />
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AFFEKTIVE<br />
STÖRUNGEN<br />
psychopathologische Befund<br />
Fremd – und Eigenanamnese<br />
Diagnosekriterien nach ICD 10:<br />
Hauptsymptome: - abnorme, anhaltend gehobene oder reizbare<br />
Stimmung<br />
Zusatzsymptome: - gesteigerte Aktivität , motorische Ruhelosigkeit<br />
- Selbstüberschätzung / Größenwahn<br />
- vermindertes Schlafbedürfnis<br />
- gesteigerte Gesprächigkeit / Rededrang<br />
- Aufmerksamkeit und Konzentration<br />
vermindert, Ablenkbarkeit<br />
- 42 -
Schweregrad:<br />
- Ideenflucht<br />
- leichtsinniges, tollkühnes Verhalten<br />
- gesteigerte Libido, sexuelle Taktlosigkeit<br />
mittelgradig: Manie ohne psychotische Symptome<br />
- zusätzlich: berufliche / soziale Funktionsfähigkeit<br />
unterbrochen<br />
- Dauer: mindestens 1 Woche<br />
schwer: Manie mit psychotischen Symptomen<br />
- zusätzlich: Wahn<br />
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AFFEKTIVE<br />
STÖRUNGEN<br />
- 43 -
Ausschluss:<br />
- Schizophrenie<br />
- schizoaffektive Störung<br />
- Hyperthyreose, Anorexia Nervosa<br />
6.3. Differentialdiagnose:<br />
- Ausschluss somatogener Ursachen<br />
- manische Symptome im Rahmen der Schizophrenie sowie der<br />
schizoaffektiven Psychose<br />
- hyperthyme Persönlichkeitsstörung<br />
Beispiele für Ursachen somatogener und pharmakologischer Art:<br />
Somatogen:<br />
neurologisch: Hirntumore, MS, Epilepsie, Infektionen wie<br />
Enzephalitis<br />
internistisch: Hyperthyreose, M.Cushing, M.Addison<br />
Pharmakogen: Stereoide, Halluzinogene, L-Dopa, Alkohol<br />
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AFFEKTIVE<br />
STÖRUNGEN<br />
- 44 -
6.4. Therapie:<br />
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AFFEKTIVE<br />
STÖRUNGEN<br />
meist Stationär da Akutbehandlung wegen fehlendem Krankheitsgefühl<br />
oft schwierig;<br />
medikamentös: Carbamazepin, Neuroleptika<br />
Rezidivprophgylaxe: Lithium<br />
- 45 -
7. Bipolare affektive Störung Definition:<br />
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AFFEKTIVE<br />
Im Krankheitsverlauf kommen sowohl manische als auch depressive<br />
Episoden vor. Diese müssen sich nicht notwendigerweise ab -wechseln.<br />
Das Ersterkrankungsalter liegt hierbei zwischen 20 und 35 Jahren.<br />
STÖRUNGEN<br />
Eine bipolare affektive Störung wird auch manisch-depressive<br />
Erkrankung genannt. Der Begriff Zyklothymie ist ein alter Begriff für diese<br />
Krankheit.<br />
Sie ist gekennzeichnet durch: „Himmelhochjauchzend - zu Tode betrübt“.<br />
Der Verlauf ist in der Regel phasenhaft mit gesunden Intervallen dazwischen.<br />
Die Anzahl der krankhaften Episoden ist in der Regel höher mit einer<br />
kürzeren Phasendauer als bei unipolaren affektiven <strong>Störungen</strong>.<br />
- 46 -
Bibolar-I-Störung,<br />
letzte Episode depressiv<br />
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AFFEKTIVE<br />
STÖRUNGEN<br />
- 47 -
8. Anhaltende affektive <strong>Störungen</strong>:<br />
Dysthymia:<br />
Chronische depressive Verstimmung leichteren Grades. Betroffene<br />
fühlen sich schlapp, müde, schlafen schlecht, werden aber mit den<br />
Anforderungen des täglichen Lebens fertig.<br />
Diagnostik: länger als 2 Jahre andauernde depressive Verstimmung<br />
= „neurotische Depression“<br />
Therapie:<br />
Eventuell Kombination Antidepressiva mit kognitiver oder<br />
Verhaltenstherapie<br />
Dysthyme Störung<br />
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AFFEKTIVE<br />
STÖRUNGEN<br />
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Zyklothymia:<br />
Eine im frühen Erwachsenenleben einsetzende, chronisch verlaufende<br />
andauernde Instabilität der Stimmung mit zahlreichen Phasen leicht<br />
gehobener oder leicht depressiver Phasen.<br />
Zyklothyme Störung<br />
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AFFEKTIVE<br />
Stimmungsschwankungen werden oft ohne Bezug zu Lebensereignissen<br />
erlebt.<br />
Therapie: i.d. Regel keine<br />
STÖRUNGEN<br />
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Literaturhinweise<br />
Martin Seligman<br />
„Pessimisten küsst man nicht“<br />
Oliver Sacks:<br />
„Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte“<br />
Filmhinweise:<br />
„Adaption“ mit Nicolas Cage<br />
„Mr. Jones“ mit Richard Gere<br />
„Helen“ mit Ashley Judd<br />
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AFFEKTIVE<br />
STÖRUNGEN<br />
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