Luxuriöse Schlupflöcher für schmutziges Geld
Luxuriöse Schlupflöcher für schmutziges Geld
Luxuriöse Schlupflöcher für schmutziges Geld
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
212012 ~13<br />
firmen Avrora und Granite Group tätig ist,<br />
bestreitet das.<br />
Galina Sato ist auch die Schlüsselfigur<br />
beim Hotel Albana in Weggis, das 2007 <strong>für</strong><br />
vier Millionen Franken verkauft wurde.<br />
Käufer war der Russe Alexander Udodov<br />
respektive die Avrora Albana GmbH in<br />
Zürich. Diese will 45 Millionen in ein Kongresshotel<br />
investieren. Gegenwärtig ruht<br />
das Projekt, weil Einsprachen des Heimatschutzes<br />
und von 22 Bürgern vor Verwaltungsgericht<br />
hängig sind. Ausländische<br />
Investitionen in Hotelprojekte sind beliebt,<br />
weil der Erwerb nicht der Lex Koller unterliegt,<br />
die den Grundstückserwerb durch<br />
Ausländer einschränkt. Marco Bosshardt,<br />
Ehemann von Galina Sato und Projektleiter<br />
in Weggis, sagt: «Wenn das Projekt nicht<br />
bewilligt wird, würde das Hotel verlottern,<br />
und schliesslich werden dann Wohnungen<br />
gebaut, was nicht den Vorstellungen der<br />
Investoren entspricht.» Könnte man Wohnungen<br />
bauen, würde allerdings das Land<br />
um ein Mehrfaches an Wert zunehmen.<br />
Das «Albana» war während Generationen<br />
in derselben Familie. Veräussert wurde<br />
es, weil es <strong>für</strong> Hotels kaum mehr möglich<br />
sei, Kredite zu vernünftigen Bedingungen<br />
zu erhalten - so der Verkäufer, der anonym<br />
bleiben will. Bei ihm hatte sich Galina Sato<br />
gemeldet, bald war man sich handelseinig.<br />
Für ihn habe das Geschäft einen seriösen<br />
Anstrich gehabt, sagt der Verkäufer, auch<br />
weil zuerst eine vertrauenswürdige Immobilienfirma<br />
und ein bekannter Architekt<br />
die Verhandlungen geführt hätten und der<br />
Verkaufserlös über die CS gekommen sei.<br />
Kurz daraufwurden diese aber ersetzt, und<br />
dem Verkäufer gingen noch andere Lichter<br />
auf: «Ich habe festgestellt, dass sich die<br />
Käuferschaft hinter einer Firma versteckt,<br />
die auf den Marshallinseln domiziliert ist,»<br />
Insider: «Ich erschrecke immer wieder»<br />
Eigenartige Geschäfte gibt es auch im<br />
Kunsthandel, der ebenfalls vom <strong>Geld</strong>wäschereigesetz<br />
ausgenommen ist. Wie<br />
mehrere Kenner der Szene bestätigen, wird<br />
in diesem Markt oft bar gezahlt. Und wo<br />
Bargeld im Spiel ist, ist die <strong>Geld</strong>wäscherei<br />
nicht weit weg. «Mir ist ein Fall bekannt,<br />
bei dem ein Kunstwerk im Wert von einer<br />
Million Franken im Tresorraum einer Bank<br />
gegen einen Barcheck die Hand gewech-<br />
«Es fliesst sehr viel in- und<br />
ausländisches Schwarzgeld<br />
in den Kunstmarkt.»<br />
Andrea Rascher, Raubkunst-Spezialist<br />
seit hat», erzählt ein mit der Kunstszene<br />
intim vertrauter Anwalt. Er fügt bei: «Ich<br />
erschrecke immer wieder, auf welch unverfrorene<br />
Weise im Kunsthandel <strong>Geld</strong> gewaschen<br />
wird.» Etliche Kunsthändler seien<br />
sehr willfährig, wenn ihre Kunden Barzahlung<br />
bevorzugen würden. So ist einem<br />
anderen Insider aufgefallen, dass jeweils<br />
nach Abschluss der Kunstmesse Art Basel<br />
die Kunsthändler grosse Mengen Bargeld<br />
bei den Banken einzahlen würden.<br />
Die UBS, die die Art Basel seit Jahren<br />
sponsert, berät wohlhabende Kunden bei<br />
Kunsttransaktionen. Dieses «Art Banking»<br />
wurde 2009 zwar aufgehoben, später in<br />
reduziertem Umfang aber wiederaufgenommen.<br />
Gerüchteweise habe das mit<br />
<strong>Geld</strong>waschproblemen in Zusammenhang<br />
gestanden, was die UBS indes verneint.<br />
Immerhin sagte die Leiterin des UBS Art<br />
Competence Center, Patricia C. Amberg,<br />
schon 2010: «<strong>Geld</strong>wäschereiversuche über<br />
Kunstobjekte sind nicht selten.»<br />
Der Kunsthandel wehrt sich dagegen,<br />
dass sein Geschäft dem <strong>Geld</strong>wäschereigesetz<br />
unterstellt wird. Die Branche vertraut<br />
auf die Selbstregulierung. Die Mitglieder<br />
des Kunsthandelsverbands der<br />
Schweiz, sagt Präsident Claudius Ochsner,<br />
sollten keine Barbeträge im Gegenwert von<br />
mehr als 10000 Euro annehmen. Und bei<br />
Überweisungen kann man das Problem<br />
abschieben: «Es liegt an der Bank, bei einer<br />
Zahlung abzuklären, ob das <strong>Geld</strong> aus einer<br />
sauberen Quelle stammt.» Die Selbstregulierung<br />
sei ein erster Schritt - «angesichts<br />
der Probleme aber ein Tropfen auf einen<br />
heissen Stein», sagt der Zürcher Raubkunst-Spezialist<br />
Andrea Rascher. «Es fliessen<br />
sehr grosse Summen von in- und ausländischem<br />
Schwarzgeld in diesen Markt,<br />
daher braucht es ganz klar eine Unterstellung<br />
unter das <strong>Geld</strong>wäschereigesetz.»<br />
Das Problem, weshalb seine Branche<br />
immer wieder mit <strong>Geld</strong>wäscherei in Verbindung<br />
gebracht wird, ortet Verbandspräsident<br />
Ochsner bei den unorganisierten<br />
kleinen oder nur gelegentlichen Händlern.<br />
«Wir wissen, dass es hier schwarze Schafe<br />
hat, aber wir können sie nicht kontrollieren»,<br />
sagt er. Experte Mark Pieth vergleicht<br />
den Kunsthandel mit dem Handel von<br />
Fussballspielern: «Hier wie dort weiss man<br />
Klimaschutz ist <strong>für</strong> alle selbstverständlich. Das Klima in Innenräumen wird dabei oft vernachlässigt. Trockene und mit Partikeln<br />
belastete Luftbeeinträchtigt die Atemwege. Die Luftbehandlungsgeräte von AIR·O·SWISS und BONECO sorgen <strong>für</strong> Abhilfe<br />
und ein optimales Raumklima. Ihrem Zuhause und·Ihrer Gesundheit zuliebe. www.airoswiss.ch<br />
Der Ultraschallvernebler U650 ist exklusiv in FustElektrohooshoh-Hliolen erhältlich.<br />
AIR-O-SWISSG<br />
ADVANCED AIR TREATMENT SYSTEMS<br />
ONECO<br />
improving your quolily of life