28.10.2013 Aufrufe

Gemeindebrief1-2011.pdf - Ev. Kirchenkreis Sonneberg

Gemeindebrief1-2011.pdf - Ev. Kirchenkreis Sonneberg

Gemeindebrief1-2011.pdf - Ev. Kirchenkreis Sonneberg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Gott ist gut<br />

Liebe Leserinnen und Leser<br />

Wir brauchen keine Kirche! Sie<br />

wird als Agentur für Sinnstiftung<br />

nicht mehr gebraucht.<br />

So hat es kürzlich der bekennende<br />

Atheist und Kirchenkritiker Carsten<br />

Frerk in einer Diskussion gesagt. Und<br />

wer sich die Zahl der Gottesdienstbesucher<br />

an einem normalen Sonntagmorgen<br />

in <strong>Sonneberg</strong> anschaut,<br />

der kann auf den Gedanken kommen,<br />

dass der Mann Recht hat. Die überwiegende<br />

Mehrzahl der <strong>Sonneberg</strong>er<br />

hat am Sonntagvormittag scheinbar<br />

Wichtigeres zu tun, als Gottesdienst<br />

zu feiern. Also brauchen wir wirklich<br />

keine Kirche mehr? Ist sie tatsächlich<br />

überflüssig?<br />

Ich behaupte: Es ist nicht die Kirche,<br />

die überflüssig ist, sondern die Frage,<br />

ob wir sie noch brauchen. Denn ob es<br />

eine Kirche gibt oder nicht, entscheiden<br />

nicht wir Menschen, sondern<br />

der Vater im Himmel selber. Er ist es,<br />

der die Kirche ins Leben ruft und sie<br />

erhält. So formuliert Martin Luther:<br />

Wir sind es doch nicht, die da könnten<br />

die Kirche erhalten, unsere Vorfahren<br />

sind es auch nicht gewesen,<br />

unsere Nachkommen werden es auch<br />

nicht sein, sondern der ist es gewesen,<br />

ist’s noch und wird es sein,<br />

der da spricht: Ich bin bei euch alle<br />

Tage bis an der Welt Ende: Jesus<br />

Christus.<br />

Kirche gibt es also nicht, weil irgendwelche<br />

Menschen meinen, dass das<br />

eine tolle Sache sei. Es gibt sie auch<br />

nicht, weil sie die beste Geschäftsidee<br />

aller Zeiten ist (C. Frerk). Es gibt sie,<br />

weil der Vater im Himmel sie gewollt<br />

hat. Und er hat sie deshalb gewollt,<br />

damit du und ich Frieden und Heil<br />

für unsere Seele und unseren Leib<br />

finden. Die Kirche ist der Ort, an dem<br />

wir Jesus finden, und somit unseren<br />

Frieden, in diesem Leben und<br />

Moment mal ...<br />

Gemeindebrief<br />

<strong>Ev</strong>angelisch Lutherische Kirchengemeinde <strong>Sonneberg</strong><br />

Stadtkirche St. Peter und Gemeindezentrum Wolkenrasen<br />

März – April – Mai 2011<br />

im künftigen Leben. Wieder sagt es<br />

Martin Luther deutlich: Wer Christus<br />

finden soll, der muss die Kirche am<br />

ersten finden … Nun ist die Kirche<br />

nicht Holz und Stein, sondern der<br />

Haufe christgläubiger Leute. Zu dem<br />

muss man sich halten und sehen, wie<br />

die glauben, leben und lehren. Die<br />

haben Christus gewiss bei sich, denn<br />

außer der christlichen Kirche ist keine<br />

Wahrheit, kein Christus, keine Seligkeit.<br />

Gott und Christus sind in seiner Kirche,<br />

in seiner Gemeinde, zu finden.<br />

Sie sind nicht im Vogelgezwitscher,<br />

nicht im Rauschen der Tannenwipfel<br />

und nicht im Klang der Glocken, die<br />

von fern her übers Tal schallen. Sie<br />

sind in seiner Kirche zu finden. Und<br />

das ist da, wo Menschen in seinem<br />

Namen versammelt sind. Das ist da,<br />

wo das Wort von der Erlösung des<br />

verlorenen Menschen durch Jesus<br />

Christus, das <strong>Ev</strong>angelium, gepredigt<br />

wird. Das ist da, wo Taufe und Abendmahl<br />

gefeiert werden, wie es in der<br />

Bibel beschrieben ist. Das ist da, wo<br />

das Lob Gottes gesungen wird. Da in<br />

der Kirche, da ist Jesus Christus zu<br />

finden. Kirche, das ist nicht in erster<br />

Linie ein Gebäude. So schön unsere<br />

Kirche auch ist, sie ist nicht das Wichtigste,<br />

wenn es um Kirche geht. Kirche<br />

ist zuerst die Gemeinde. Das sind<br />

Menschen, die Jesus Christus vertrauen,<br />

weil sie erlebt haben, wie er<br />

ihr Leben verändert hat. Weil der Vater<br />

im Himmel das will, dass Sie und ich<br />

Frieden für Seele und Leib finden,<br />

darum gibt es seine Kirche. Und da<br />

spielt es keine Rolle, ob irgendwer sie<br />

für überflüssig erklärt oder nicht. Es ist<br />

ja nicht so, dass die Kirche überall auf<br />

der Welt auf dem Rückzug ist. Es gibt<br />

genügend Gegenden auf dem Erdball,<br />

in denen die Kirche stark wächst.<br />

Entscheidend für die Kirche ist, dass<br />

der Vater im Himmel sie will und ja zu<br />

ihr sagt. Es ist sicher richtig, dass sich<br />

die Kirche hierzulande momentan in<br />

keinem guten Zustand befindet. Und<br />

es ist auch richtig, dass einiges in der<br />

Kirche schief gelaufen ist und schief<br />

läuft. Es ist sicher auch richtig, dass<br />

die Kirche ihre Formen und vieles an<br />

den äußeren Dingen verändern muss.<br />

Und es ist leider auch richtig, dass<br />

die „christgläubigen Leute“ Schuld auf<br />

sich laden und in vielen Dingen nicht<br />

besser sind als die anderen. Sie sind<br />

nicht besser, aber sie sind auf jeden<br />

Fall besser dran, wenn sie mit Jesus<br />

Christus ernst machen. Denn wenn<br />

sie das tun, dann wissen sie, dass sie<br />

nicht auf ewig in ihrer Schuld stecken<br />

bleiben müssen. Dann wissen sie,<br />

dass es Vergebung und echten Neuanfang<br />

gibt. Dann wissen sie, dass die<br />

Kirche und die Menschen darin dazu<br />

da sind, um allen Leuten genau das<br />

zu sagen. Sie sind dazu da, ihnen zu<br />

sagen, dass ihr Leben nicht für immer<br />

und ewig ein gescheitertes und verlorenes<br />

Leben bleiben muss, weil Gott<br />

sie liebt und ja zu ihnen sagt.<br />

Dass Sie und ich dieses befreiende<br />

und erlösende Wort Gottes hören<br />

können, dazu ist die Kirche da.<br />

Es ist keine Frage, dass wir genau<br />

das brauchen, das Wort, das uns<br />

befreit und erlöst, von unserer Schuld,<br />

von dem Gefühl nicht zu genügen,<br />

von der Angst zu versagen und wertlos<br />

zu sein. Das Wort, das uns Mut<br />

und Zukunft gibt, das Wort, dass jeder<br />

Mensch in den Augen Gottes unendlich<br />

viel wert ist.<br />

Wir brauchen keine Agentur für Sinnstiftung,<br />

da hat unser Kirchenkritiker<br />

Recht. Aber wir brauchen die liebevolle<br />

und barmherzige Anrede unseres<br />

Vaters im Himmel. Wir brauchen das<br />

Wort, das uns Zukunft und Perspektive<br />

eröffnet. Dass sie dieses befreiende<br />

und erlösende Wort Gottes in<br />

unserer Kirche hören können und sich<br />

von Herzen darüber freuen können,<br />

wünscht Ihnen<br />

Ihr Pfarrer Rainer Kunz


Thema<br />

Die Bedeutung<br />

des Hauses<br />

für den<br />

Glauben<br />

1. Wo wohnt Gott?<br />

Diese Frage kann jedes Kind beantworten:<br />

Im Himmel! Der Himmel<br />

ist sein Haus! Fragen wir die Bibel,<br />

dann heißt es: Der Himmel ist sein<br />

Thron und die Erde seine Fußbank.<br />

(Jes.66,1)<br />

Gott hat uns Menschen gerne bei<br />

sich, aber er erwartet nicht, dass wir<br />

ihn besuchen kommen.<br />

Und weil wir ihn im Himmel nicht<br />

besuchen können, kommt Gott zu uns<br />

auf die Erde. Seinen ersten Besuch<br />

machte er bei Abraham zu Hause, in<br />

der Stadt Ur am Eufrat in Babylon:<br />

„Abraham, ich brauche dich! Pack<br />

deine sieben Sachen und zieh weg<br />

von hier! Ich will mit Dir eine große<br />

Geschichte beginnen. Zieh aus und<br />

wandere in ein neues Land. Wohin?<br />

Nur Mut! Ich werde es dir zeigen. Und<br />

Abraham verlässt sein Vaterhaus und<br />

seine Freunde und zieht los in die<br />

Fremde. Und Gott begleitet ihn und<br />

bestätigt ihm unterwegs, dass alles in<br />

Ordnung ist.<br />

Wo wohnt Gott? In den<br />

Geschichten von Abraham,<br />

Isaak und Jakob,<br />

Josef und Mose.<br />

Ja, einige hundert Jahre wandert Gott<br />

mit seinen Leuten durch die Weltgeschichte.<br />

Aber mit der Zeit wird es<br />

deutlich: Dieses ständige unterwegs<br />

sein, das Nomadenleben ist kein<br />

Dauerzustand.<br />

2. Etwas Festes braucht der<br />

Mensch!<br />

Ohne feste Behausung lebt man<br />

ständig unsicher. Als die Israeliten mal<br />

wieder lange durch die Wüste unterwegs<br />

waren, bauten sie sich kurzerhand<br />

ein Götterbild, einen goldenen<br />

Stier (Kalb). Sie wollten endlich etwas<br />

haben zum Anbeten und Opfern. Aber<br />

der Gott Abrahams war entsetzt! So<br />

etwas wollte er nicht haben. Und zor-<br />

nig bestraft er die Goldschmiede und<br />

das ganze Pack der Anbeter.<br />

Und weil das nicht der richtige Weg<br />

war und Verwirrung schafft, stiftete<br />

Gott den Israeliten ein „Haus der<br />

Begegnung“. Genauer, er gibt ihnen<br />

einen Bauplan für ein heiliges Zelt:<br />

„Baut dieses Zelt auf und ich<br />

will dort wohnen und ihr könnt<br />

mich besuchen!<br />

Darum nannten sie dieses Zelt ein<br />

„Zelt der Begegnung“ – Stiftshütte – ,<br />

das Gott gestiftet hat (2. Mose 26).<br />

Und dabei ist doch sonnenklar:<br />

Gott braucht kein Haus.<br />

Wir Menschen brauchen es!<br />

Waren die Weideflächen mal wieder<br />

abgegrast, räumte man das Lager<br />

ab und zog weiter. Gottes Zelt wurde<br />

auch abgebaut und verladen. Und<br />

Gott wanderte mit. Und an jedem<br />

neuen Lagerplatz richteten sie Gottes<br />

Zelt wieder auf. Nach 40 Jahren<br />

Nomadenleben besiedelten sie das<br />

Heilige Land und bauten sich feste<br />

Häuser. Aber Gott wohnte noch lange<br />

in seinem Zelt. Viele, viele Jahre<br />

später schämte sich der König David<br />

für diesen Zustand. Er sprach so: „Ich<br />

wohne in einem Palast und du campierst<br />

in einem Zelt? Das ist unerträglich!<br />

Ich will Dir ein Haus bauen!<br />

Einen Tempel, wie ihn alle Völker für<br />

ihre Götter haben!“ Kennt ihr Gottes<br />

Antwort?<br />

„Was willst du? Du willst mir<br />

ein Haus bauen? Ich werde<br />

dir ein Haus bauen!“ Was Gott<br />

damit wohl gemeint hat?<br />

Tatsächlich baute viele Jahre später<br />

Davids Sohn und Thronfolger Salomo<br />

den Salomonischen Tempel.<br />

Diese lange Vorgeschichte nimmt<br />

einen tragischen Verlauf. Die Propheten<br />

müssen immer wieder darauf<br />

hinweisen, dass Gott ehrlich gesucht<br />

und von ganzem Herzen geglaubt<br />

werden will. Es ist ein Trugschluss zu<br />

glauben, Gott wohnt im Tempel, also<br />

kann uns nichts passieren, egal was<br />

wir tun. Wer sich in falscher Sicherheit<br />

auf den Tempel als Wohnung Gottes<br />

verlässt, der lebt in einem schwerwie-<br />

2<br />

genden Irrtum. Der Tempel ist keine<br />

Garantie für Gottes Zuwendung. Gott<br />

bemäntelt nicht den Ungehorsam,<br />

den Unglauben beschützt er nicht.<br />

So muss Gott für Klarheit sorgen und<br />

lässt im Jahr 587 den Tempel dem<br />

Erdboden gleich machen. Jesaja kann<br />

sagen: „Gott wohnt nicht in Häusern,<br />

die von Menschenhänden erbaut sind.<br />

(66,1-2)<br />

Gott wohnt im Lobgesang<br />

Israels und dort wo er<br />

angebetet und gehorsam<br />

verehrt wird.<br />

„Gott wohnt dort, wo man ihn<br />

einlässt!“ (M.Buber)<br />

3. Unser Glaube braucht<br />

ein schützendes Haus.<br />

Im Prozess, der zum Todesurteil führt,<br />

wird Jesus die folgende Aussage<br />

vorgeworfen: „Ich will diesen Tempel<br />

abbrechen und in drei Tagen wieder<br />

aufbauen!“ Das hat die Ordnungshüter<br />

und Schriftgelehrten auf die<br />

Palme gebracht. Diese maßlose<br />

Selbstüberschätzung und Gotteslästerung<br />

muss mit dem Tod bestraft werden.<br />

Aber haben sie denn verstanden,<br />

was Jesus mit diesen Worten sagen<br />

wollte? In Joh. 2, 21 steht: Jesus<br />

sprach vom Tempel seines Leibes,<br />

der abgebrochen und nach drei Tagen<br />

wieder auferstehen wird. Also eröffnet<br />

Jesus in seiner Auferstehung ein<br />

Haus des Glaubens für alle Welt.<br />

Jesus macht den Missverständnissen<br />

und Verwirrungen ein Ende. Er<br />

baut ein neues Haus des Glaubens<br />

durch seine Auferstehung. Aber der<br />

Ausdruck bauen ist vielleicht nicht<br />

ganz zutreffend. Er eröffnet in seiner<br />

Person eine ewige Gemeinschaft mit<br />

denen, die an ihn glauben und vertrauen.<br />

Und damit soll gesagt werden:<br />

Die Gemeinschaft der<br />

Glaubenden selbst ist das Haus<br />

des Glaubens, wo<br />

Gott wohnt, gewissermaßen<br />

„eine Körperschaft<br />

österlichen Rechts“.<br />

Also weniger eine Organisation als<br />

ein Organismus, ein Leib mit vielen<br />

Körperteilen.


4. Glaubensgemeinschaft und<br />

Hausgemeinschaft der ersten<br />

Christen<br />

Dem aufmerksamen Leser des Neuen<br />

Testamentes fällt auf, dass die Anhänger<br />

Jesu keine eigenen Versammlungsräume,<br />

Gemeindehäuser und<br />

Kirchen besaßen. Die ersten Christen<br />

pilgerten wie alle Juden an den Festtagen<br />

zum Tempel von Jerusalem,<br />

bis dieser im Jahr 70 n. Ch. zerstört<br />

wurde. Dort feierte man hoch liturgische<br />

Gottesdienste mit ergreifenden<br />

Opferritualen. Am Sabbat besuchten<br />

sie, wo immer sie waren, die Synagogen<br />

des Landes. Hier wurde das Wort<br />

Gottes gelesen, ausgelegt und diskutiert.<br />

Das taten die jüdischen Schriftgelehrten<br />

auch mit Jesus und seinen<br />

Anhängern, wenn sie in die Synagoge<br />

kamen. Erst viel später wurden<br />

die Christen aus den Synagogen<br />

ausgeschlossen. Aber als Glaubensgemeinschaft<br />

trafen sie sich in den<br />

geräumigeren Häusern der Christen.<br />

In der Hausgemeinschaft versammelten<br />

sie sich zur Gemeinschaft und<br />

gemeinsamen Mahlzeit, zur Feier des<br />

heiligen Abendmahls, zum Beten und<br />

zur Lehre (Apg 2.42).<br />

Das „Haus für den Glauben“<br />

war die Gemeinschaft mit dem<br />

auferstandenen Herrn. So wie<br />

es Jesus gesagt hatte: „Wo<br />

zwei oder drei versammelt sind<br />

in meinem Namen, da bin ich<br />

mitten unter ihnen!“<br />

Und damit wird deutlich: Die Hauptsache<br />

sind nicht die Gebäude, die<br />

Kirchen und Gemeindehäuser, sondern<br />

die Gemeinschaft der Jesusanhänger<br />

ist das Haus des Glaubens<br />

und in dieser Gemeinschaft wird der<br />

Glaube gelebt und die Gegenwart<br />

des Herrn gefeiert.<br />

5. Und in der Gegenwart?<br />

Während der Planungsphase unseres<br />

Gemeindezentrums in der „Wolke<br />

14“ wurde ich von den Vertretern der<br />

Stadt und der beteiligten Firmen gefragt:<br />

„Braucht die Kirchen gemeinde<br />

denn keine Kirche mit Kirchenglocken,<br />

Altar und Kanzel, Orgel und<br />

Sakristei usw.?“ Die Verwunderung<br />

war entsprechend groß, als ich zu<br />

verstehen gab:<br />

„Die Kirche, das sind die<br />

Menschen, das ist die<br />

Gemeinschaft der Christen.“<br />

Die Kirche Jesu erbaut sich aus<br />

lebendigen Steinen, die als Gemeinschaft<br />

ein Haus des Glaubens, eine<br />

Herberge geworden sind. Und da<br />

wohnt Gott und bezeugt sich durch<br />

seinen heiligen Geist.<br />

Hier in den Versammlungen, in der<br />

Gemeinschaft wächst das Bewusstsein<br />

ihrer Einheit. Tagsüber sind die<br />

einzelnen Gemeindemitglieder zerstreut<br />

und gehen ihren täglichen Aufgaben<br />

und Herausforderungen nach,<br />

mitten in einer säkularisierten Umwelt,<br />

die in der Regel von Gott und Jesus<br />

Christus nichts wissen will, ihn unter<br />

Umständen auch aggressiv ablehnt<br />

und bekämpft. Wenn dann abends,<br />

an den Sonntagen, auf Freizeiten und<br />

Wochenenden die Christen wieder zusammen<br />

kommen zur Gemeinschaft,<br />

zum Lobgesang, zum Bibellesen,<br />

zum Gebet, zum Arbeiten, Feiern und<br />

Spielen in den Häusern und in den<br />

Gemeinderäumen und in den sozialen<br />

Einrichtungen, dann ereignet sich<br />

Kirche. Dort kann man seine Lasten<br />

abladen, Sorgen und Glück miteinander<br />

teilen und in allen Enttäuschungen<br />

getröstet und ermutigt werden.<br />

Dort kann man das Leben lernen und<br />

teilen, nachdenken, fragen, hinterfragen<br />

und miteinander ringen und<br />

umgehen lernen. Neues Verhalten,<br />

Rücksicht, Achtung, Liebe wird<br />

erfahren und geübt. Dort<br />

erlebt man die Kraft<br />

des Wortes<br />

Gottes,<br />

3<br />

Vergebung, neue Freude und Gewissheit<br />

im Glauben, Liebe, Hoffnung<br />

und Ermutigung für den Alltag. Dabei<br />

geht es nicht um Sympathie und<br />

Antipathie, nicht um „psychisches<br />

Wohlbefinden“. Gottes Wort und<br />

Gastfreundschaft sind die Kennzeichen<br />

solcher Versammlungen mit<br />

Psalmen und neuen Liedern, auch<br />

der Gottesdienste. Hier durchpulst der<br />

Überschuss göttlicher Liebe die Schar<br />

der Christen. Gott wohnt im Haus des<br />

Glaubens, wie er es immer versprochen<br />

hat.<br />

Dieses Haus aus „lebendigen Steinen“<br />

braucht aber auch Strukturen<br />

und Organisationsformen – und wenn<br />

sie sich keine gibt, entstehen diese<br />

von selbst. Ordnungen helfen, dass<br />

das Leben in die Ordnung kommt.<br />

Damit diese Strukturen aber nicht erstarren<br />

und zum Selbstzweck werden,<br />

müssen sie immer wieder mit neuem<br />

Leben erfüllt und verwandelt werden –<br />

und mancher „Tempel“ muss auch mit<br />

Abriss rechnen – mit Menschen, die<br />

das Haus des Glaubens bilden und<br />

Gott einladen.<br />

„Das Haus ist nach dem<br />

Neuen Testament eine<br />

geistliche Realität.<br />

Hier wächst und bewährt sich<br />

der Glaube. So ist Christus<br />

selbst in die Häuser gegangen.“<br />

(Dietrich Bonhoeffer)<br />

Günther Kreis


aus der Kirche<br />

Eine (fast)<br />

neue Kirche …<br />

ist im Jahre 2009 entstanden, als sich die <strong>Ev</strong>angelisch-<br />

Lutherische Kirche in Thüringen und die <strong>Ev</strong>angelische<br />

Kirche der Kirchenprovinz Sachsen zusammen geschlossen<br />

haben. Damit ist, grob gesagt, aus den beiden evangelischen<br />

Kirchen in Thüringen und Sachsen-Anhalt eine<br />

<strong>Ev</strong>angelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) geworden.<br />

Zu dieser EKM gehören nun auch wir als <strong>Ev</strong>angelisch-Lutherische<br />

Kirchengemeinde <strong>Sonneberg</strong>. Die Kirche<br />

in Sachsen-Anhalt war eine evangelisch – unierte Kirche<br />

und die Kirche in Thüringen eine evangelisch – lutherische<br />

Kirche. Da erschien es als die beste Lösung die neue<br />

Kirche einfach nur <strong>Ev</strong>angelische Kirche in Mitteldeutschland<br />

zu nennen. Die einzelnen Kirchengemeinden können<br />

aber ihren Namenszusatz behalten. Unsere (fast) neue<br />

Kirche hat ca. 880.000 Mitglieder. Die Kirchenleitung ist<br />

zweigeteilt. Unsere Landesbischöfin, Frau Junkermann,<br />

hat ihren Sitz in Magdeburg. Das Kirchenamt, also die<br />

Verwaltung unserer neuen Kirche, wird ab dem Juni 2011<br />

in Erfurt seinen Sitz haben. Das soll so bleiben. Diese<br />

Fusion wurde gemacht, weil die Kirchenleitungen der<br />

beiden Kirchen der Ansicht waren, dass man mit einem<br />

Zusammenschluss einiges an Geld sparen kann. Sie<br />

waren auch der Meinung, dass zwei Kirchen mit jeweils<br />

ca. 400.000 Mitgliedern auf die Dauer nicht lebensfähig<br />

sind. Es spielt sich also auf der kirchlichen Ebene genau<br />

dasselbe ab, wie auf der staatlichen Ebene. Es wird überall<br />

über Gebiets- und Gemeindereformen diskutiert. Für die<br />

Mitglieder einer Kirchengemeinde wird sich zunächst nicht<br />

viel ändern. Wer lutherisch ist, bleibt lutherisch und wer<br />

reformiert ist bleibt reformiert. Wer uniert ist, bleibt uniert.<br />

Was es uns allerdings bringt sind ein paar neue Bezeichnungen.<br />

Die Superintendentur heißt jetzt <strong>Kirchenkreis</strong>. Der<br />

Visitator heißt jetzt Probst und der Oberpfarrer heißt jetzt<br />

Stellvertreter des Superintendenten. Was uns die Zukunft<br />

alles noch bringen wird, wissen wir gegenwärtig noch<br />

nicht. Was unsere (fast) neue Kirche allerdings hat, ist<br />

eine ziemlich große räumliche Ausdehnung. Sie reicht vom<br />

nördlichsten <strong>Kirchenkreis</strong> Salzwedel bis zum südlichsten<br />

<strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Sonneberg</strong>. Wer also in landeskirchlichen<br />

Gremien mitarbeitet, muss weitere Wege in Kauf nehmen.<br />

Das Entscheidende aber an einer Kirche ist weniger ihre<br />

Struktur und ihre Organisation. Das Wichtigste ist, dass sie<br />

ein Ort ist, an dem Menschen Jesus Christus begegnen<br />

können, ein Ort an dem sie das befreiende und erlösende<br />

Wort Gottes hören können, ein Ort an dem Menschen<br />

Frieden für Seele und Leib finden können. Wer sich aber<br />

dennoch etwas mit der äußeren Struktur befassen will, der<br />

schaue sich das hier abgedruckte Organisationsschema<br />

unserer (fast) neuen Kirche an.<br />

Da ist die erste Ebene: Die Ebene der Kirchengemeinde.<br />

Die Kirchengemeinde wählt alle sechs Jahre ihr<br />

Leitungsgremium, den Gemeindekirchenrat. Bei uns in der<br />

Kirchengemeinde <strong>Sonneberg</strong> sind das 10 Personen. Sie<br />

heißen: Arantxa Iglesias, Bettina Ebert, Elfriede Brückner,<br />

Kerstin Hartleb, Sabine Lehnhausen, Andreas Burdel,<br />

4<br />

Ulrich Engelhardt, Andreas Vonderlind und Thomas Reger.<br />

Ein Platz ist momentan nicht besetzt. Zum Gemeindekirchenrat<br />

gehören auch die drei Pfarrer, die bei uns in der<br />

Gemeinde Dienst tun. Das sind Pfarrer Günther Kreis,<br />

Pfarrer Rainer Kunz und Superintendent Wolfgang Krauß.<br />

Der Superintendent gehört aber auch ganz wesentlich zur<br />

zweiten Ebene.<br />

Da ist die zweite, die „mittlere Ebene“: Die Ebene des<br />

<strong>Kirchenkreis</strong>es. Der <strong>Ev</strong>angelische <strong>Kirchenkreis</strong> <strong>Sonneberg</strong><br />

umfasst 21 Kirchengemeinden und ist von der Fläche<br />

her fast deckungsgleich mit dem Landkreis <strong>Sonneberg</strong>.<br />

Das Leitungsgremium des <strong>Kirchenkreis</strong>es ist der Kreiskirchenrat.<br />

Sein Parlament ist die Kreissynode. Die Kreissynode<br />

setzt sich zum einen Teil aus Personen zusammen,<br />

die von den Gemeindekirchenräten des <strong>Kirchenkreis</strong>es<br />

gewählt werden, zum anderen Teil aus Personen, die bei<br />

der Kirche beschäftigt sind und vom Kreiskirchenrat berufen<br />

werden. Der Superintendent und sein Stellvertreter<br />

sind ebenso Mitglieder der Kreissynode. Sie gehören auch<br />

zum Kreiskirchenrat. Im Kreiskirchenrat sind auch der/ die<br />

Vorsitzende der Kreissynode und Personen vertreten, die<br />

aus der Mitte der Kreissynode gewählt werden. Auch der<br />

Leiter des Kreiskirchenamtes gehört zum Kreiskirchenrat.<br />

Zum Kreiskirchenrat <strong>Sonneberg</strong> gehören: Superintendent<br />

Wolfgang Krauß (<strong>Sonneberg</strong>), sein Stellvertreter Pfarrer<br />

Helmut­Otto Reich (Oberlind), Frau Kerstin Rösel (Vorsitzende<br />

der Kreissynode aus Neuhaus/Rwg.), Herr Andre<br />

Amberg (Effelder), Herr Andreas Burdel (<strong>Sonneberg</strong>),<br />

Frau Christine Schindhelm (Heinersdorf), Herr Horst Schubarth<br />

(Neuhaus-Schierschnitz) und Frau Heike Wichmann<br />

(<strong>Sonneberg</strong>). Aufgabe des Kreiskirchenrates ist es unter<br />

anderem die Stellen des <strong>Kirchenkreis</strong>es zu besetzen. Das<br />

sind die Stellen der Pfarrer, Kirchenmusiker, Gemeindepädagogen,<br />

technischen Mitarbeiter und Verwaltungsmitarbeiter.<br />

Besonders bei Pfarrstellen geschieht dies in<br />

Zusammenarbeit mit den Gemeindkirchenräten. Für die<br />

Dienstaufsicht über die Mitarbeiter des <strong>Kirchenkreis</strong>es ist<br />

der Superintendenten zuständig. Der Superintendent wird<br />

von der Kreissynode gewählt.<br />

Zu den Aufgaben der Kreissynode gehört es auch, den<br />

Stellenplan für den <strong>Kirchenkreis</strong> zu beschließen. Sie wählt<br />

auch eine Person, die nicht hauptamtlich bei der Kirche<br />

angestellt ist, als Vertreter des <strong>Kirchenkreis</strong>es in die<br />

Landes synode. Das führt uns weiter zur nächsten Ebene.<br />

Da ist die dritte Ebene: Die Ebene der Landeskirche.<br />

Sie hat als Parlament die Landessynode und als Leitungsgremium<br />

den Landeskirchenrat. Den Vorsitz im Landeskirchenrat<br />

führt die Landesbischöfin/der Landesbischof.<br />

Wer möchte, kann sich gerne weiter informieren unter<br />

www.ekmd.de. Dort ist auch die Verfassung der EKM zu<br />

finden, in der das alles noch viel genauer beschrieben ist.<br />

Rainer Kunz


Unterwegs<br />

mit<br />

den<br />

„Zeitenspringern“<br />

Das Projekt „Zeitensprünge“<br />

ist eine Initiative der Stiftung<br />

Demokratische Jugend und wird<br />

unterstützt vom Landesjugendring<br />

Thüringen.<br />

Die Religionsklasse 7/8 der<br />

Bürgerschule <strong>Sonneberg</strong> suchte<br />

sich passend zum Lehrplan<br />

das Thema: „Jüdisches Leben in<br />

<strong>Sonneberg</strong>“ und fing gleich mit<br />

der Spurensuche an. Gemeinsam<br />

mit der Religionslehrerin Sibylle<br />

Lottes und unter Leitung der<br />

Gemeindepädagogin Jeannette<br />

Rockstroh wurden alte Aufzeichnungen,<br />

Bücher, Broschüren und<br />

Bilder gesammelt und ausgewertet.<br />

Im Internet wurde recherchiert<br />

und ein Besuch im Stadtarchiv<br />

vervollständigte die gesammelten<br />

Unterlagen. Noch vorhandene<br />

Gebäude, in denen jüdische<br />

Familien lebten oder Geschäfte in<br />

den 30iger Jahren waren, wurden<br />

ebenfalls ausfindig gemacht.<br />

Eine Fahrt nach Erfurt zur „Alten<br />

Synagoge“ war ein Höhepunkt<br />

der Projektarbeit. Hier erfuhren<br />

die Schülerinnen und Schüler viel<br />

über das jüdische Leben und das<br />

Judentum. Es war sehr interessant.<br />

Jeder Teilnehmer musste<br />

mehrere Fragebögen ausfüllen,<br />

die dann von Frau Lottes auch bewertet<br />

wurden. Hier wurde einmal<br />

mehr<br />

klar,<br />

wie gut<br />

man Gemeindepädagogik<br />

und<br />

Religionspädagogik<br />

verknüpfen kann.<br />

Diese etwas andere Unterrichtsform<br />

kam sehr gut an.<br />

Am 27. Januar, dem Holocaust­<br />

Gedenktag wurde das Ergebnis<br />

der Projektarbeit im Kleinen Saal<br />

des Gesellschaftshauses nach<br />

einer Kranzniederlegung, ab<br />

17.30 Uhr vorgestellt. Umrahmt<br />

vom Chor der Bürgerschule<br />

und einer Ausstellung wurde<br />

die Arbeit der Schülerinnen und<br />

Schüler präsentiert.<br />

Im Frühjahr wird Rabbiner Pal von<br />

der Jüdischen Gemeinde aus Erfurt<br />

an die Bürgerschule kommen,<br />

sich die Projektarbeit anschauen<br />

und über sein Leben und seine<br />

Erfahrungen im Zusammenleben<br />

von Juden und Christen heute<br />

berichten.<br />

Darauf sind alle schon<br />

sehr gespannt!<br />

Jeannette Rockstroh<br />

6<br />

Ich möchte eine alte Kirche sein<br />

voll Weihrauch, Dunkelheit und Kerzenschein.<br />

Wenn du dann diese trüben Stunden hast,<br />

gehst du herein mit deiner Last.<br />

Du senkst den Kopf, die große Tür fällt zu,<br />

nun sind wir ganz allein, ich und du.<br />

Ich streichle dich mit Dämmerung und Rauch,<br />

ich segne dich mit meiner Ampel auch.<br />

Ich fange mit der Orgel an zu singen ....<br />

Nicht weinen, nicht die Hände ringen!<br />

Hier hinten, wo die beiden Kerzen sind,<br />

Komm setzt dich hin du liebes Menschenkind!<br />

Glück ... Unglück... alles ist von Schmerzen schwer.<br />

Sei still, versinke, denk’ an gar nichts mehr.<br />

Lad’ alles ab in Gottes Haus<br />

und ruh’ in Gottes Arm dich aus.<br />

Gott wohnt in dir und du in ihm,<br />

so kannst getrost du deinen Weg wohl ziehn.<br />

Manfred Hausmann


Die heilige Taufe<br />

empfing<br />

Finn-Luca Schindhelm<br />

Wenn mir gleich<br />

Leib und Seele<br />

verschmachtet,<br />

so bist Du doch,<br />

Gott, allezeit<br />

meines Herzens Trost<br />

und mein Teil.<br />

Psalm 73<br />

Unsere Verstorbenen<br />

Käthe Turm, geb. Fleischmann 75 Jahre<br />

Horst Stauch 76 Jahre<br />

Alice Höllein, geb. Engel 88 Jahre<br />

Käthe Scheler, geb. Förtsch 81 Jahre<br />

Willy Malter 87 Jahre<br />

Maria Greiner, geb. Lauterbach 87 Jahre<br />

Hilda Hahn, geb. Matthäi 91 Jahre<br />

Margot Wöhner,<br />

geb. Reichenbacher 86 Jahre<br />

Volker Häußer 71 Jahre<br />

Erna Luther, geb. Alt 83 Jahre<br />

Helene Schönheit, geb. Gratsch 91 Jahre<br />

Ella Teuschel, geb. Bretschneider 99 Jahre<br />

Günter Gögel 72 Jahre<br />

Johanna Eschrisch, geb. Dietrich 92 Jahre<br />

Ernst Leib 69 Jahre<br />

Hanna Thum, geb. Winn 82 Jahre<br />

70 Jahre<br />

Anita Bosecker<br />

Manfred Bürger<br />

Peter Eichhorn<br />

Bernd Engelhardt<br />

Manfred Fröber<br />

Inge Heß<br />

Manfred Heß<br />

Dieter Kernke<br />

Ursula Klug<br />

Waltraud Matthes<br />

Hermann Rebhan<br />

Manfred Roß<br />

Peter Sauer<br />

Irene Schmidt<br />

Uta Wildenberger<br />

Olga Savin<br />

75 Jahre<br />

Marga Affeldt<br />

Ursula Albert<br />

Gerda Baumberg<br />

Manfred Blinzler<br />

Gerda Büttner<br />

Marga Büttner<br />

Karin Enden<br />

Marianne Glaser<br />

Renate Heublein<br />

Sonja Jacob<br />

Ursula Kirste<br />

Erna Lang<br />

Albin Liebermann<br />

Hannelore Luthardt<br />

Hannelore Rauch<br />

Hannelore Rebhan<br />

Ilse Reiche<br />

Franz Scharfenberg<br />

Bärbel Schawaller<br />

Marianne Schott<br />

Werner Schwesinger<br />

Isolde Steiner<br />

Harald Strobel<br />

Ingeborg Traut<br />

Karl-Heinz Trott<br />

Gerlinde Wasserberg<br />

Siegfried Wende<br />

Isolde Wicklein<br />

7<br />

Herzliche<br />

Segenswünsche<br />

zum Geburtstag<br />

80 Jahre<br />

Gerhard Bertulis<br />

Brigitte Beyer<br />

Johanna Fischer<br />

Dieter Fröhlich<br />

Karl-Heinz Gräf<br />

Elisabeth Heublein<br />

Gerhard Pätzel<br />

Irene Schmidt<br />

Irene Schulze<br />

Hans Steiner<br />

Johanna Wiener<br />

Olga Jacob<br />

Eleonore Klugert<br />

Helene Voigt<br />

Hilde Bärmann<br />

85 Jahre<br />

Elfriede Aierle<br />

Horst Bauer<br />

Reinhold Bock<br />

Käthe Römhild<br />

Elfriede Sesselmann<br />

Else Töpfer<br />

Nortan Voigt<br />

Elfriede Schelhorn<br />

90 Jahre<br />

Heinz Faber<br />

Lotte Gräf<br />

Elfriede Kassel<br />

Marta Koch<br />

Heinrich Siepmann<br />

Alice Steffes<br />

Walter Steiner<br />

Elsa Weiß<br />

Elisabeth Holdt<br />

95 Jahre<br />

Elfriede Zentgraf<br />

100 Jahre<br />

Walter Schmitt<br />

101 Jahre<br />

Gerda Schneider


Glauben<br />

in Familie<br />

Bevor meine Tochter in den evang. Kindergarten „Unterm Regenbogen“ kam, hatte ich<br />

zwar keine Abneigung gegenüber Gott und seiner Kirche, aber ich habe mich auch nicht<br />

wirklich damit beschäftigt. Dann, während der „Kindergartenzeit“ wurde ich mit diesem<br />

Thema sozusagen konfrontiert und fand mich in einer Gemeinschaft aufgenommen, in<br />

der der Glaube an Gott jeden Tag wie selbstverständlich gelebt wurde. Und gerade<br />

diese Selbstverständlichkeit hat mich sehr beeindruckt und auch die Charaktere der<br />

Menschen, die in dem Kindergarten arbeiten. Güte und Freundlichkeit, Fröhlichkeit<br />

und Freude am Leben und Mut zum Leben. Das waren die Eigenschaften,<br />

die meine Tochter und mich täglich empfingen und wohl irgendwie auf uns<br />

abgefärbt haben mussten. Denn irgendwann haben wir ein Tischgebet<br />

gesprochen, irgendwann haben wir die Welt um uns herum als Gottes<br />

Werk angesehen, irgendwann haben wir kleine Freuden und Schönheiten<br />

im Alltag wahrgenommen und nicht darüber hinweg gesehen.<br />

Irgendwann haben wir Gott gedankt oder Ihn um Beistand gebeten.<br />

Dem Kindergartenalter sind wir inzwischen entwachsen. Wir erleben inzwischen<br />

den Schulalltag mit seinen viel ernsthafteren und schwierigeren<br />

Problemen als im Kindergarten. Aber die Liebe zu und der Glaube<br />

an Gott sind geblieben. Die Tischgebete sind liebgewordenes Ritual,<br />

die Welt um uns herum ist nicht mehr selbstverständlich. Und es kommt<br />

vor, dass meine Tochter einen Brief oder ein Bild für Gott auf unser<br />

Fensterbrett legt und sich dann freut, wenn er es sieht. Für meine<br />

Tochter und mich gehört der Glaube an Gott inzwischen zu<br />

unserem Leben wie das tägliche Aufstehen. Er ist Teil<br />

von uns und wir sind Teil von Ihm und das ist ein<br />

ganz wunderbares Gefühl, weil wir wissen,<br />

dass wir nie wirklich alleine sind.<br />

Christine Schönefeld<br />

Fotos von der Kinderprojektwoche in den Winterferien<br />

IMPRESSUM: „Moment mal ...“ erscheint<br />

vierteljährlich in einer Auflage von 3000 Stück<br />

und wird herausgegeben von der <strong>Ev</strong>ang. Luth.<br />

Kirchengemeinde <strong>Sonneberg</strong>, Kirchstraße 20,<br />

96515 <strong>Sonneberg</strong>, Tel.: 03675-469391, Konto-<br />

Nr.: 310 005 493. BLZ: 840 547 22.<br />

Redaktion: Pfr. R. Kunz (verantw.), Pfr. G. Kreis,<br />

Ch. Schönefeld, E. Kreis, Redaktionsschluss:<br />

GB Juni-Juli-August 2011 am 21. April 2011.<br />

Das Redaktionssteam freut sich über Anregungen<br />

und Leser-Beiträge.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!