28.10.2013 Aufrufe

Darwin und die Evolution - Focus-multimedia

Darwin und die Evolution - Focus-multimedia

Darwin und die Evolution - Focus-multimedia

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Darwin</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong><br />

<br />

2009


2<br />

<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

A Lehrplanbezug S. 3<br />

B Einleitende Informationen S. 4<br />

C Auflistung aller Me<strong>die</strong>n mit Inhaltsbeschreibung S. 6<br />

D Grafische Darstellung der Programmierung S. 16<br />

E ROM-Teil / Arbeitsmaterial S. 18<br />

F Bonusmaterial S. 22<br />

G Informationen zur Benutzung <strong>die</strong>ser DVD S. 27<br />

H Unterrichtsentwürfe S. 29<br />

I Corrigenda S. 38<br />

J Bildnachweis / Credits S. 38<br />

K Impressum S. 40


<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong><br />

Lehrplanbezug A<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Belege für das Faktum der <strong>Evolution</strong> benennen <strong>und</strong> das Zusammenwirken<br />

von Mutation, Selektion <strong>und</strong> Isolation bei der Entstehung neuer<br />

Arten verstehen<br />

<strong>Evolution</strong> des Menschen: biologische <strong>und</strong> kulturelle <strong>Evolution</strong>;<br />

wesentliche Unterschiede zwischen Mensch <strong>und</strong> Menschenaffen<br />

beschreiben<br />

<strong>Evolution</strong> ist ein andauernder Prozess<br />

Fossilien, Fossilienarten<br />

Brückentiere/Mosaiktiere<br />

Tarnung/Warnung<br />

Merkmale der Wirbeltierklassen: homologe <strong>und</strong> analoge Organe<br />

Ostafrika – Wiege der Menschheit?<br />

<strong>Evolution</strong>stheorien: Lamarck, Cuvier, <strong>Darwin</strong>, Haeckel, Wallace<br />

3


4<br />

<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong><br />

B<br />

Einleitende Informationen<br />

Kein Lehrplan im Fach Biologie, der auf <strong>Evolution</strong> verzichten könnte;<br />

aus gutem Gr<strong>und</strong>.<br />

Die Kenntnis <strong>und</strong> das Verständnis des Prinzips <strong>Evolution</strong> bieten <strong>die</strong> Gr<strong>und</strong>lage<br />

für das Verständnis aller Teilbereiche der Biologie. Das Verständnis für<br />

den Vorgang, durch den sich <strong>die</strong> Welt des Lebendigen nach der Entstehung<br />

des Lebens nach <strong>und</strong> nach entwickelt hat <strong>und</strong> weiterhin entwickelt, ist für<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler aller Schulen <strong>die</strong> sichere Basis, auf der der Unterrichtsstoff<br />

aus dem weiten Feld der Biologie festgemacht <strong>und</strong> Inhalte in<br />

Beziehung zueinander gesetzt werden können.<br />

<strong>Evolution</strong>, heute wichtiger denn je! – so könnte man fast formulieren...<br />

Im Jubiläumsjahr 2009 erinnern zahlreiche Veröffentlichungen an <strong>die</strong><br />

Geschichte der <strong>Evolution</strong>sforschung <strong>und</strong> an <strong>die</strong> „Helden“ <strong>die</strong>ser Geschichte,<br />

allen voran Charles <strong>Darwin</strong>, der 2009 seinen 200-sten Geburtstag gefeiert<br />

hätte <strong>und</strong> der vor exakt 150 Jahren sein bahnbrechendes Werk über <strong>die</strong> Entstehung<br />

der Arten veröffentlichte.<br />

Aber nicht nur <strong>die</strong>ses Jubiläum nimmt focus-<strong>multimedia</strong> zum Anlass, eine<br />

umfassend informative <strong>und</strong> visuell anregende DVD auf den Markt der<br />

Bildungsme<strong>die</strong>n zu bringen. Auch <strong>die</strong> Tatsache, dass es aus kreationistischen<br />

Kreisen <strong>und</strong> von Vertretern einer Intelligent Design Schöpfungsvariante<br />

immer vehementere Versuche gibt, <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong>stheorie geistig <strong>und</strong> pseudowissenschaftlich<br />

in Frage zu stellen, ist Anlass genug, Schülern <strong>die</strong> faszinierende<br />

Klarheit <strong>und</strong> einleuchtende Einfachheit der Mechanismen der <strong>Evolution</strong><br />

vor Augen zu führen.<br />

<strong>Evolution</strong>sbiologen beschäftigen sich nicht mit Sinnfragen, denn <strong>die</strong>se<br />

liegen außerhalb ihres Forschungsgebiets. Religion <strong>und</strong> <strong>Evolution</strong> stehen so<br />

gesehen gar nicht im Widerspruch, da sie auf verschiedenen Ebenen agieren.<br />

‚Religiöse Bedürfnisse können von <strong>Evolution</strong>sbiologen nicht befriedigt werden,<br />

hier sind andere Kräfte gefragt. Ebenso wenig gehört aber eine Schöpfungsgeschichte<br />

in den Biologieunterricht.<br />

Sich mit der <strong>Evolution</strong>sforschung auseinander zu setzen, dazu soll jeder<br />

Schüler <strong>und</strong> jede Schülerin aufgerufen sein.<br />

Ein schlimmes Kapitel in der Geschichte der <strong>Evolution</strong>sbiologie ist <strong>die</strong><br />

Instrumentalisierung der Bef<strong>und</strong>e, etwa um <strong>die</strong> Höherwertigkeit bestimmter<br />

Rassen bei den Menschen zu begründen <strong>und</strong> mit Hilfe der Eugenik<br />

Menschenzucht zu betreiben oder im so genannten Sozialdarwinismus<br />

Menschen in höhere <strong>und</strong> niedrigere Klassen einzuteilen.


<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong><br />

Heftig diskutiert gehört <strong>die</strong> Anwendung der <strong>Evolution</strong>sforschung auf dem<br />

Gebiet der Genetik, wo moderne Technik Eingriffe ins Erbgut ermöglicht,<br />

deren Folgen unabsehbar sind.<br />

Im Vordergr<strong>und</strong> soll allerdings <strong>die</strong> Freude stehen, sich mit einem Wissensgebiet<br />

zu beschäftigen, das das Prinzip von Werden <strong>und</strong> Vergehen auf <strong>die</strong>ser<br />

Erde begreifbar macht <strong>und</strong> der Schlüssel zum Verständnis der vielen faszinierenden<br />

Erscheinungsformen, einschließlich des Menschen, in der Natur ist.<br />

„Die <strong>Evolution</strong>stheorie ist das tiefgreifendste, machtvollste<br />

Gedankengebäude, das in den letzten 200 Jahren erdacht wurde.“<br />

Jared Diamond<br />

5<br />

B


6<br />

<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong><br />

C<br />

Auflistung aller Me<strong>die</strong>n mit Inhaltsbeschreibung<br />

Einführungsfilm<br />

Der 4-minütige Einführungsfilm zeigt einen Zusammenschnitt von Film-<br />

sequenzen aus den drei auf der DVD behandelten Themen. Er vermittelt<br />

einen ersten Eindruck davon, „was den Zuschauer erwartet“.<br />

1. Charles <strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> Mechanismen der <strong>Evolution</strong><br />

Film<br />

1.1.01 Schnelle Autos, langsame Schnecken<br />

Eine virtuelle Begegnung mit Charles <strong>Darwin</strong> persönlich führt zu der merkwürdigen<br />

Frage, was Autos mit <strong>Evolution</strong> zu tun haben. Nach einigem Grübeln<br />

beim Anblick von Baureihen dämmert den beiden, dass <strong>die</strong> Entwicklungskriterien<br />

<strong>und</strong> Experimente von Autobauern <strong>und</strong> - designern eine Menge mit<br />

Selektion, Mutation, Rekombination <strong>und</strong> Artbildung zu tun haben.<br />

Naturforscher Alex müht sich beim Rätselraten mit Schnecken, etwas mehr<br />

zum Thema Variation <strong>und</strong> ihrem evolutionären Sinn zu erfahren.<br />

1.1.02 Gr<strong>und</strong>lagen der Genetik (Mutation / Selektion)<br />

Die genetischen Gr<strong>und</strong>lagen der <strong>Evolution</strong> bereiten Jana <strong>und</strong> Alex Kopfzerbrechen.<br />

Auch <strong>Darwin</strong> muss leider passen, denn zu seiner Zeit war Genetik noch<br />

Neuland. In einem Film im Internet aber finden <strong>die</strong> beiden Redakteure das<br />

Thema einleuchtend <strong>und</strong> einfach anhand von Lego-Schildkröten erklärt.<br />

Ein schönes Beispiel für Mutation entdeckt Jana im Meeresaquarium.<br />

Grafik<br />

1.2.01 Erdhörnchen<br />

Die Grafik zeigt <strong>die</strong> zwei Erdhörnchen-Arten auf den beiden Seiten des Grand<br />

Canyon: ein sehr anschauliches Beispiel für einen Isolationsmechanismus,<br />

<strong>die</strong> geographische Isolation.<br />

Die zwei Eichhörnchenarten leben an den sich gegenüberliegenden Rändern<br />

des Grand Canyon: Der Fluss Colorado hat eine tiefe Schlucht gegraben,<br />

<strong>die</strong> für <strong>die</strong> Eichhörnchen ein unüberwindliches Hindernis darstellt. Hier werden<br />

einzelne Tiere von Populationen der Elternart abgetrennt. Zwischen der<br />

Ausgangspopulation <strong>und</strong> der Splitterpopulation - den abgetrennten Tieren -<br />

findet jetzt kein Genfluss mehr statt, also kein Austausch von Genen.


<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong><br />

Mit ihrem isolierten Genpool kann <strong>die</strong> Splitterpopulation ihren eigenen evolutionären<br />

Weg einschlagen. Eine neue Art entsteht nun durch Veränderungen<br />

der Allelfrequenz durch Selektion, genetische Drift <strong>und</strong> Mutation .<br />

Weitere Isolationsmechanismen sind: Habitatisolation, Verhaltensisolation,<br />

Zeitliche Isolation, Mechanische Isolation, Postzygotische Barrieren.<br />

Bild<br />

1.3.01 Giraffen<br />

Giraffen sind ein schönes Beispiel, wie <strong>die</strong> natürliche Selektion bestimmte<br />

günstige Merkmale bei Lebewesen mit fortschreitender <strong>Evolution</strong> immer stärker<br />

ausprägt.<br />

Lamarck hingegen stellte in seiner frühen <strong>Evolution</strong>stheorie von 1809 <strong>die</strong><br />

These auf, dass Tiere erworbene Eigenschaften weitergeben. Die Giraffe<br />

recke ihren Hals nach Blättern <strong>und</strong> bekomme deshalb Kälber mit verlängertem<br />

Hals. Ein Wille nach Vervollkommnung sei <strong>die</strong> Triebfeder der <strong>Evolution</strong>.<br />

2. Nachweise der <strong>Evolution</strong>stheorie<br />

Film<br />

2.1.01 Auf Fossilienjagd – tot oder lebendig<br />

Bei der schweißtreibenden <strong>und</strong> schmerzhaften Jagd auf Fossilien lernen Alex<br />

<strong>und</strong> Jana etwas über <strong>die</strong> Arbeitsmethoden der Paläontologen. Warum sind<br />

Fossilien so essentiell für <strong>die</strong> Forscher, was kann man anhand von fossilen<br />

F<strong>und</strong>en über das Alter der Erde <strong>und</strong> <strong>die</strong> Entwicklung des Lebens sagen?<br />

Wieso ist der Urvogel Archaeopteryx ein ganz besonderes Fossil ? Der Text<br />

des „Archaeopteryx – Raps“ stellt <strong>die</strong> richtigen Fragen. Der Zuschauer lernt,<br />

dass der Urvogel ein Brückentier zwischen zwei Tiergruppen ist, das Merkmale<br />

von beiden Gruppen aufweist.<br />

In der Plauderst<strong>und</strong>e mit einem außerordentlich lebendigen „lebenden<br />

Fossil“, dem Schnabeltier, lernen Jana <strong>und</strong> Alex, wie <strong>Evolution</strong> nachgewiesen<br />

<strong>und</strong> bewiesen werden kann. Denn das Schnabeltier ist, wie der Archaeopteryx,<br />

ein Bindeglied zwischen Tiergruppen <strong>und</strong> außerdem ein lebendes Fossil,<br />

ein Tier das seit Jahrmillionen fast unverändert existiert.<br />

2.1.02 Embryologie, Morphologie, Analogie, Homologie<br />

Jana <strong>und</strong> Alex wollen den Begriff Embryologie klären <strong>und</strong> erkennen<br />

dabei, dass sie selbst sich zu Beginn ihrer Entwicklung kaum von anderen<br />

7<br />

C


8<br />

<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong><br />

C Wirbeltieren unterschieden haben. Das führt einerseits zu einem Streit <strong>und</strong><br />

andererseits zu der Erkenntnis, dass alle Wirbeltiere auf einen gemeinsamen<br />

Ursprung zurückzuführen sind.<br />

2.1.03 Tarnung / Warnung (Mimese )<br />

Im Meeresaquarium bekommt Jana Beispiele für Tarnung, Warnung <strong>und</strong><br />

Mimese zu sehen, alles Taktiken von Lebewesen, um einerseits Fressfeinde<br />

<strong>und</strong> andererseits Beute zu täuschen <strong>und</strong> hinters Licht zu führen. Im Laufe<br />

der <strong>Evolution</strong> steigern <strong>die</strong>se tarnenden <strong>und</strong> warnenden Eigenschaften <strong>und</strong><br />

Merkmale den Überlebenserfolg.<br />

Grafik<br />

Homologie<br />

2.2.01 Morphologische Ähnlichkeiten (Ober- <strong>und</strong> Unterarm, Handknochen)<br />

Unter Homologie versteht man <strong>die</strong> gr<strong>und</strong>sätzlichen Übereinstimmungen von<br />

Organen. Das vorliegende Beispiel ist der Vergleich einer Menschenhand mit<br />

einem Fledermausflügel, einer Delfinflosse, <strong>und</strong> einem Gürteltiervorderbein.<br />

Der Aufbau aus Arm-, Handwurzel-, Mittelhand- <strong>und</strong> Fingerknochen ist gleich,<br />

also homolog, auch wenn sie durch verschiedene Anpassungen zu funktionsverschiedenen<br />

Organen geworden sind. Dies ist ein Beweis für einen gemeinsamen<br />

Vorfahren – einen frühen Säuger - von Mensch, Fledermaus, Delfin<br />

<strong>und</strong> Gürteltier.<br />

2.2.02 Unterschiedliche Wirbelsäulen<br />

Ein weiteres Beispiel für Homologie ist <strong>die</strong> Wirbelsäule aller Wirbeltiere, <strong>die</strong><br />

sich je nach Anforderung verschieden entwickelt haben. Ein frühes Wirbeltier<br />

war der gemeinsame Vorfahr. Der Vogel hat eine steife Wirbelsäule zum Fliegen,<br />

der Mensch eine doppel-S-förmige für den elastischen aufrechten Gang,<br />

der Schlange <strong>die</strong>nt <strong>die</strong> Wirbelsäule für ihre extreme Beweglichkeit <strong>und</strong> als<br />

Ersatz für <strong>die</strong> Extremitäten, der Giraffe für einen stabilen tetrapoden Gang.<br />

2.2.03 Fledermaus<br />

Fledermaus <strong>und</strong> Flugh<strong>und</strong> sind <strong>die</strong> einzigen fliegenden Säugetiere. Ihre<br />

äußeren Extremitäten wurden im Laufe der <strong>Evolution</strong> entsprechend dem<br />

Selektionsdruck dem Fliegen angepasst <strong>und</strong> erschlossen den Tieren eine<br />

neue ökologische Nische.


Embryologie<br />

<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong><br />

2.2.04 Embryos unterschiedlicher Wirbeltiere<br />

Embryonen belegen Haeckels biogenetische Gr<strong>und</strong>regel. Alle Wirbeltiere<br />

machen in der embryonalen Phase eine ähnliche Entwicklung durch wie <strong>die</strong><br />

einfachsten Wirbeltiere (Fische), je höher entwickelt um so später ist <strong>die</strong> endgültige<br />

Form zu erkennen. Kiemenbögen, Schwanz <strong>und</strong> Ähnliches werden<br />

jeweils nur angelegt <strong>und</strong> wieder verbaut. Eine Menschenfrau hat also nie<br />

während der Schwangerschaft ein Amphibium in der Gebärmutter!<br />

Geographische Isolation<br />

2.2.05 Schmetterlinge - Troides Falter (Indonesischer Archipel)<br />

Bei Anklicken der Rechtspfeile auf den Bildern erscheint das Verbreitungsgebiet<br />

der jeweiligen Schmetterlingsart.<br />

Die Schmetterlinge zeigen <strong>die</strong> Wirkung von Isolation durch Meeresarme.<br />

Teilpopulationen sind voneinander geografisch isoliert (separiert). Die Teilpopulationen<br />

entwickeln sich mangels Vermehrungskontakt unabhängig<br />

weiter. Unterschiedliche Ansprüche ihres Lebensraumes <strong>und</strong> genetische Zufälle<br />

(Flaschenhalseffekt, Gendrift) lassen sie sich von einer gemeinsamen<br />

Stammform wegentwickeln. Anfangs sind es nur kreuzbare Rassen/Unterarten,<br />

später dann Arten, <strong>die</strong> auch nach evtl. Aufhebung der Isolation keine<br />

gemeinsame Population mehr bilden können.<br />

2.2.06 Erdhörnchen (Grand Canyon)<br />

Auch bei den Erdhörnchen wirkte <strong>die</strong> Separation. Es genügt ein langer, wenige<br />

h<strong>und</strong>ert Meter breiter Canyon, um <strong>die</strong> Mischung der Gene der Teilpopulationen<br />

zu unterbinden.<br />

Bild<br />

Tarnung/Warnung<br />

2.3.01 Wandelndes Blatt<br />

Mimese ist eine besondere Form der Tarnung, <strong>die</strong> z.B. das Wandelnde Blatt<br />

betreibt, eine Gespenstheuschrecke. Ihr Aussehen ist eine evolutionäre<br />

Anpassung, <strong>die</strong> dazu geführt hat, dass sie den Blättern ihrer Umwelt zum Verwechseln<br />

ähnlich sieht. Mimese bewirkt, dass ein Lebewesen zum Beispiel<br />

von einem potentiellen Fressfeind zwar noch wahrgenommen werden kann,<br />

aber für etwas Uninteressantes gehalten wird.<br />

9<br />

C


10<br />

<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong><br />

C 2.3.01 Buckeldrachenkopf<br />

Auch der Drachenkopf ist ein sehr anschauliches Beispiel für Mimese, also<br />

das Nachahmen der Umgebung (Blätter, Meeresboden etc.), um sich zu<br />

tarnen. Dem Drachenkopf <strong>die</strong>nt Mimese, um von seiner Beute nicht gesehen<br />

zu werden.<br />

2.3.03 Gestreifter Anglerfisch<br />

Der Anglerfisch ist einerseits durch Mimese getarnt, andererseits nutzt er<br />

aggressive Mimikry. Er hat einen beweglichen, oft wurm- oder fischförmigen<br />

Anhang am Kopf, der Beute anlockt. Dieser Köder ist aus einem modifizierten<br />

Flossenstrahl der Rückenflosse entstanden.<br />

2.3.04 Hornissenglasflügler<br />

Der Hornissenglasflügler, ein Schmetterling aus der Familie der Glasflügler,<br />

betreibt Mimikry, indem er einer Hornisse stark ähnelt. Mimikry bedeutet,<br />

dass eine harmlose Art <strong>die</strong> Gestalt, <strong>die</strong> Farbe oder auch <strong>die</strong> Bewegung einer<br />

giftigen, ungenießbaren oder wehrhaften Art nachahmt um gefährlich zu wirken.<br />

2.3.05 Feuersalamander<br />

Der Feuersalamander glänzt schwarz <strong>und</strong> trägt ein auffälliges Muster aus<br />

gelben oder orangefarbenen Flecken oder Streifen. Durch das auffällige Aussehen<br />

warnt der Feuersalamanders seine Feinde. Die Ohrendrüsen können<br />

ein giftiges Sekret, das Samandarin, abgeben. Mit Hilfe <strong>die</strong>ses Gifts kann der<br />

Feuersalamander Feinde wie Fuchs, H<strong>und</strong> oder Katze in <strong>die</strong> Flucht schlagen.<br />

2.3.06 Delfin<br />

Der Delfin ist ein Säuger (Fingerknochen, Milchdrüsen, Warmblütigkeit, Lunge,..),<br />

wirkt aber in der äußeren Erscheinung eher wie ein Fisch (weshalb auch<br />

heute noch manchmal fälschlicherweise „Walfisch“ gesagt wird).<br />

Schon länger wissen <strong>Evolution</strong>sbiologen, dass Delfine <strong>und</strong> Wale gemeinsame<br />

Vorfahren mit Arten haben, <strong>die</strong> noch heute Wälder, Wüsten <strong>und</strong> Steppen<br />

besiedeln, zum Beispiel mit Flusspferden, Kamelen <strong>und</strong> Rehen. In einem 15<br />

Millionen Jahre währenden Prozess wechselten <strong>die</strong> Urahnen der heutigen<br />

Meeressäuger wieder das Element: Nachdem ursprünglich alles Leben aus<br />

dem Wasser gekommen war, gingen sie vom Land wieder zurück ins Wasser.<br />

Ein schönes Beispiel dafür, dass <strong>Evolution</strong> keine Richtung <strong>und</strong> keinen Zweck<br />

verfolgt.


2.3.07 Ameise mit Läusen<br />

<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong><br />

Ameisen sind Meister im Entwickeln von Symbiosen, also Lebensgemeinschaften<br />

zu beiderseitigem Vorteil . Die Läuse versorgen <strong>die</strong> Ameisen mit<br />

überschüssigen Kohlenhydraten <strong>und</strong> werden von den Ameisen bewacht <strong>und</strong><br />

bei Bedarf umgesiedelt. Auch ein Beispiel für Koevolution: Ein evolutionärer<br />

Prozess der wechselseitigen Anpassung zweier interagierender Arten aufeinander,<br />

der sich über sehr lange Zeiträume in der Stammesgeschichte beider<br />

Arten erstreckt.<br />

Analogien<br />

2.3.08 Igel<br />

Der europäische Igel, ein Insektenfresser, hat - wie Ameisenigel <strong>und</strong> Stachelschwein<br />

- als Schutzmassnahme aus speziellen Haaren Stacheln entwickelt.<br />

Hier liegt eine konvergente Entwicklung vor.<br />

2.3.09 Stachelschwein<br />

Auch das Stachelschwein, ein Nagetier, hat Stacheln, analog zu den Stacheln<br />

von Igel <strong>und</strong> Ameisenigel. Analoge Merkmale ähneln sich nicht nur in<br />

der Funktion, sondern teilweise auch äußerlich, teilweise sogar (oberflächlich)<br />

anatomisch. Sie sind aber stammesgeschichtlich unterschiedlich <strong>und</strong><br />

unabhängig voneinander entstanden. Man bezeichnet ihre Entstehung<br />

auch als konvergente Entwicklung oder kurz Konvergenz. Sie stellen keine<br />

Verwandtschaftsbeziehungen dar, lassen aber durch Analogie Rückschlüsse<br />

auf ähnliche Umweltbedingungen <strong>und</strong> Lebensweisen zu.<br />

2.3.10 Schnabeligel<br />

Der Schnabeligel, auch Ameisenigel genannt, ist ein Kloakentier <strong>und</strong> hat<br />

ebenfalls als Schutzmaßnahme aus speziellen Haaren Stacheln entwickelt.<br />

Eine konvergente Entwicklung mit dem europäischen Igel (Insektenfresser)<br />

<strong>und</strong> dem Stachelschwein (Nagetier).<br />

Fossilien<br />

2.3.11 Ginkgo<br />

Die Abteilung Ginkgophyta (Ginkgopflanzen) existiert schon seit dem Unterperm,<br />

vor 290 Millionen Jahren. Die größte Artenzahl hatten <strong>die</strong> Ginkgophyta<br />

von der Trias bis zur Kreide. Ginkgo biloba gilt als das älteste lebende Fossil<br />

der Pflanzenwelt, dessen nähere Verwandte alle ausgestorben (extinkt) sind.<br />

C<br />

11


12<br />

<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong><br />

C 2.3.12 Quastenflosser<br />

Der Quastenflosser ist ein lebendes Fossil, weil er in fast unveränderter Form<br />

seit vielen Millionen Jahren – meist in einer Umgebung, <strong>die</strong> sich kaum ändert,<br />

in seinem Fall <strong>die</strong> Tiefsee – seine Nische besiedelt hat <strong>und</strong> keine andere Art<br />

so gut angepasst ist, dass er durch sie verdrängt werden konnte.<br />

2.3.13 Archaeoptryx<br />

Drei Abbildungen des Archaeoptryx , in denen man sich mit den Vor- <strong>und</strong><br />

Rückpfeilen bewegen kann: Als Fossil, als Skelettnachbildung des Archaeoptryx<br />

bavaricae <strong>und</strong> als Fantasiemodell mit einer möglichen Gefiederfarbe.<br />

Für <strong>die</strong> Wissenschaft wurde der Archaeopteryx zum klassischen Beispiel<br />

einer Übergangsform zwischen Reptilien <strong>und</strong> Vögeln, ganz im Sinne der von<br />

Charles <strong>Darwin</strong> 1859 begründeten Abstammungslehre. Archaeopteryx ist ein<br />

einzigartiges connecting link <strong>und</strong> ein Beweis der <strong>Evolution</strong>stheorie.<br />

2.3.14 Pfeilschwanzkrebs<br />

Die Ordnung der Schwertschwänze kann man bis ins Silur (vor 440 Millionen<br />

Jahren) belegen, <strong>die</strong> Überfamilie der Limulacae reicht immerhin etwa 390-<br />

248 Millionen Jahre zurück.<br />

Da <strong>die</strong> morphologischen Unterschiede zu den heute lebenden Formen sehr<br />

gering <strong>und</strong> damit zu vernachlässigen sind, kann man also tatsächlich von<br />

einem lebenden Fossil sprechen.<br />

3. Die Entwicklung des Menschen<br />

Film<br />

3.1.01 Biologische Entwicklung des Menschen<br />

Bei ihrem „Besuch“ im Naturk<strong>und</strong>e-Museum machen Jana <strong>und</strong> Alex unverhofft<br />

eine Reise in <strong>die</strong> Entwicklungsgeschichte des Menschen. Die faszinierende<br />

Vielfalt vor -<strong>und</strong> frühmenschlicher Überlebensstrategien verschafft<br />

ihnen einen Einblick in ihre eigene Vergangenheit <strong>und</strong> biologische Herkunft.<br />

Und all das erfahren sie von der überaus gut informierten Putzfrau des<br />

Museums.<br />

3.1.02 Kulturelle Entwicklung des Menschen (komplexe Version)<br />

Dieser Film liegt in unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad vor (s. auch<br />

3.1.03).<br />

Bis vor nicht allzu langer Zeit waren Menschen fast ausschließlich den<br />

Mechanismen der biologischen <strong>Evolution</strong> unterworfen, so wie alle anderen


<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong><br />

Lebewesen auch. Die kulturelle <strong>Evolution</strong> bezeichnet <strong>die</strong> Entwicklung der<br />

menschlichen <strong>Evolution</strong> auf der Basis seiner geistigen <strong>und</strong> kulturellen Fähigkeiten.<br />

Die Überlebensstrategie des modernen Menschen liegt zum Teil in der<br />

biologischen Nichtanpassung. Wie biologische <strong>und</strong> kulturelle <strong>Evolution</strong> Hand<br />

in Hand gehen <strong>und</strong> den Menschen zu dem gemacht haben was er heute ist,<br />

damit beschäftigt sich <strong>die</strong>ses Modul.<br />

3.1.03 Kulturelle Entwicklung des Menschen (einfache Version)<br />

Die kulturelle <strong>Evolution</strong> bezeichnet <strong>die</strong> Entwicklung der menschlichen<br />

<strong>Evolution</strong> auf der Basis seiner geistigen <strong>und</strong> kulturellen Fähigkeiten. In <strong>die</strong>ser<br />

Version ist <strong>die</strong> kulturelle Entwicklung des Menschen textlich einfach <strong>und</strong> vom<br />

Bild anschaulich begleitend dargestellt (s. auch 3.1.02, komplexe Version).<br />

Grafik<br />

3.2.01 Out of Africa:<br />

Die sogenannte Out-of-Africa-Theorie basiert auf Fossilienf<strong>und</strong>en, denen<br />

zufolge <strong>die</strong> Ausbreitung vor etwa 60.000 bis 70.000 Jahren durch eine zweite<br />

Auswanderungswelle des Homo sapiens aus Afrika in alle anderen Regionen<br />

der Erde begann. Genetische Analysen des Y-Chromosoms <strong>und</strong> der Mitochondrien<br />

des Menschen stützen inzwischen <strong>die</strong> Out-of-Africa-Theorie.<br />

3.2.02 Entwicklung der Hominiden<br />

Man nimmt heute an, dass <strong>die</strong> Menschwerdung vor etwa acht bis fünf Millionen<br />

Jahren in Afrika begann. Stammesgeschichtlich haben sich <strong>die</strong> Vorfahren<br />

der Schimpansen zu <strong>die</strong>ser Zeit von der zum Menschen führenden Entwicklungslinie<br />

abgetrennt. Zu den relativ gut bekannten Vorläufern des Menschen<br />

gehören <strong>die</strong> Australopithecinen, Australopithecus anamensis, Australopithecus<br />

africanus <strong>und</strong> Australopithecus afarensis. Zu einer Sonderlinie von<br />

Australopithecinen mit einem robusteren Gebiss wird <strong>die</strong> Gattung Paranthropus,<br />

mit dem Vertreter Paranthropus Boisei, gezählt.<br />

Vermutlich aus den Australopithecinen entwickelten sich vor zwei bis drei<br />

Millionen Jahren <strong>die</strong> ersten Vertreter der Gattung Homo, deren Fossilien<br />

insbesondere aufgr<strong>und</strong> von Werkzeugf<strong>und</strong>en zu Homo gestellt wurden. Dazu<br />

gehören Homo rudolfensis, Homo habilis <strong>und</strong> <strong>die</strong> etwas jüngere Art Homo<br />

ergaster, später erectus. Die Verwandtschaftsbeziehungen <strong>die</strong>ser Arten sind<br />

bislang umstritten.<br />

Vor ca. 800.000 Jahren entwickelte sich aus Homo erectus eine Form mit<br />

größerem Gehirn, <strong>die</strong> als Homo heidelbergensis bezeichnet wird. Aus Homo<br />

erectus heidelbergensis entwickelten sich in Europa <strong>die</strong> Neandertaler (Homo<br />

C<br />

13


14<br />

<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong><br />

C<br />

neanderthalensis), während zur selben Zeit aus den in Afrika verbliebenen<br />

Populationen des Homo erectus der Archaische Homo sapiens hervorging<br />

<strong>und</strong> später Homo sapiens, der heutige Mensch.<br />

3.2.03 Entwicklung von Schädel <strong>und</strong> Gehirnvolumina<br />

In der <strong>Evolution</strong> des Menschen fällt vor allem ein stetig größer werdendes Gehirnvolumen<br />

auf. Der Neandertaler hatte zwar ein gleich großes, sogar größeres<br />

Gehirn als der Homo sapiens. Allerdings war <strong>die</strong> Oberfläche der Hirnrinde,<br />

wo heute <strong>die</strong> höheren geistigen Funktionen ablaufen, kleiner. Die langsame<br />

Absenkung des Kehlkopfes spielte eine große Rolle bei der sich entwickelnden<br />

Fähigkeit zu sprechen.<br />

Bild<br />

3.3.01 Australopithecus afarensis<br />

Vermutlich ein früher Vorfahr des Menschen, der schon aufrecht ging, aber<br />

noch viel auf Bäumen lebte.<br />

3.3.02 Homo rudolfensis<br />

Vertreter der Gattung Homo, der in einer steppenartigen Umwelt lebte <strong>und</strong><br />

Werkzeuge herstellte.<br />

3.3.03 Homo ergaster/erectus<br />

Vertreter der Gattung Homo, der das Feuer beherrschte, Afrika verließ <strong>und</strong><br />

sich weit, bis nach Asien, verbreitete.<br />

3.3.04 Homo Neanderthalensis<br />

Er war der letzte fremdstämmige Zeitgenosse des heutigen Menschen. Der<br />

Neandertaler besiedelte Europa <strong>und</strong> Teile Asiens, stellte kunstvoll bearbeitete<br />

Werkzeuge her <strong>und</strong> ernährte sich auch von Fleisch <strong>und</strong> gekochter Nahrung.<br />

Dieser Seitenzweig der menschlichen <strong>Evolution</strong> starb aus. Vielleicht wurde<br />

ihm seine starke Muskulatur, <strong>die</strong> viel Energie verbrauchte, zum Verhängnis.<br />

3.3.05 Familie der Hominiden<br />

Obere Reihe, von links nach rechts: Kenyanthropus platyops, Homo neanderthalensis<br />

Mittlere Reihe, von links nach rechts: Australopithecus afarensis, Paranthropus<br />

boisei, Homo habilis<br />

untere Reihe, von links nach rechts: Australopithecus africanus, Homo erectus,<br />

Australopithecus anamensis, Homo rudolfensis.<br />

Ihrem zeitlichen Auftreten nach: Australopithecus anamensis, Australopithe-


<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong><br />

cus afarensis, Australopithecus africanus, Kenyanthropus platyops, Paranth- C<br />

ropus oder Australopithecus boisei, Homo rudolfensis, Homo habilis, Homo<br />

erectus, Homo neanderthalensis.<br />

3.3.06 Faustkeil<br />

Die Erschaffung des ersten Faustkeils kennzeichnet den Beginn der Altsteinzeit.<br />

Der Faustkeil <strong>die</strong>nte den Hominiden als vielseitiges Werkzeug.<br />

3.3.07 Entwicklung von Schädel <strong>und</strong> Hirnvolumen<br />

In der <strong>Evolution</strong> des Menschen fällt vor allem ein stetig größer werdendes Gehirnvolumen<br />

auf. Der Neandertaler hatte zwar ein gleich großes, sogar größeres<br />

Gehirn als der Homo sapiens. Allerdings war <strong>die</strong> Oberfläche der Hirnrinde,<br />

wo heute <strong>die</strong> höheren geistigen Funktionen ablaufen, kleiner. Die langsame<br />

Absenkung des Kehlkopfes spielte eine große Rolle bei der sich entwickelnden<br />

Fähigkeit zu sprechen.<br />

15


16<br />

<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong><br />

D Grafische Darstellung der Programmierung


<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong><br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

D<br />

17


18<br />

<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong><br />

E<br />

ROM-Teil / Arbeitsmaterial<br />

Arbeitsblätter, Lösungen, Infoblätter <strong>und</strong> <strong>die</strong> Grafiken mit dem Druckersymbol<br />

sind als doc- <strong>und</strong> pfd-Dateien im ROM-Teil im Ordner „Arbeitsmaterial“ abgelegt.<br />

Ein Ausdruck <strong>die</strong>ser Dokumente ist nur am Computer möglich.<br />

Mit einem Doppelklick auf „Arbeitsplatz“ (beim Betriebssystem VISTA „Computer“)<br />

auf dem Desktop erscheint u.a. das Symbol für das DVD – Laufwerk.<br />

Durch ein Anklicken des DVD–Laufwerk-Symbols mit der rechten Maustaste<br />

erscheint ein Fenster mit mehreren Befehlen. Klicken Sie mit der linken<br />

Maustaste einmal auf den Befehl „Öffnen“. Es erscheint u.a. der Ordner „Arbeitsmaterial“,<br />

der wiederum durch Doppelklick geöffnet wird.<br />

Es erscheinen nun drei Ordner, entsprechend den Themen auf der DVD:<br />

Charles <strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> Mechanismen der <strong>Evolution</strong>, Nachweise der <strong>Evolution</strong>stheorie,<br />

Die Entwicklung des Menschen, sowie ein Ordner „INFO <strong>Evolution</strong>sforscher“.<br />

Auf derselben Ebene findet der Benutzer eine doc- <strong>und</strong><br />

– identische – pfd-Datei „Inhaltsverzeichnis“. Darin sind sehr übersichtlich<br />

alle Arbeits-, Lösungs- <strong>und</strong> Infoblätter aufgelistet, <strong>die</strong> sich in den vier Ordnern<br />

befinden.<br />

Änderungen, <strong>die</strong> in doc-Dateien vorgenommen werden, können ausgedruckt,<br />

aber beim Schließen der Datei nicht gespeichert werden, da <strong>die</strong> Dateien<br />

schreibgeschützt sind. So kann zum Ausdrucken der Aufgabe <strong>die</strong> Lösung in<br />

einer doc-Datei vorübergehend gelöscht werden, beim Schließen der Datei/<br />

Grafik bleibt <strong>die</strong> Lösung erhalten.<br />

Von den zahlreichen Arbeitsblättern werden hier drei exemplarisch gezeigt:<br />

AB_Archaeopterix<br />

AB_Isolation bei Krähen<br />

AB_Morphologie bei Gliedmaßen


Charles <strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> Mechanismen der <strong>Evolution</strong><br />

Isolation bei Krähen<br />

ARBEITSBLATT<br />

Aufgabe<br />

<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong><br />

Im westlichen Europa lebt <strong>die</strong> Rabenkrähe <strong>und</strong> im östlichen Teil <strong>die</strong> Nebelkrähe.<br />

Dazwischen, hier grau gepunktet dargestellt, gibt es eine Bastardisierungszone, in<br />

der sich beide Typen kreuzen <strong>und</strong> diverse Mischlingsformen leben.<br />

Die beiden Krähentypen sind in verschiedenen Regionen beheimatet (östliches <strong>und</strong><br />

westliches Europa), aber kreuzbar. Sie sind beide aus einer Stammform<br />

hervorgegangen.<br />

In der letzten Eiszeit schoben sich riesige Eisflächen durch Mitteleuropa <strong>und</strong> haben<br />

<strong>die</strong> westliche <strong>und</strong> östliche Teilpopulation der ursprünglichen Krähe geografisch<br />

isoliert (=separiert), wodurch sich <strong>die</strong> Genpools beider Teile nicht mehr<br />

durchmischen konnten.<br />

1. Erkläre <strong>die</strong> Entstehung der beiden Krähentypen.<br />

2. Wie kann es zu einer solchen Bastardisierungszone kommen?<br />

E<br />

19


20<br />

<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong><br />

D Nachweise der <strong>Evolution</strong>stheorie<br />

Mosaiktier Archaeopterix<br />

ARBEITSBLATT<br />

Aufgabe<br />

Archaeopteryx ist ein Mosaiktier, das Merkmale aus deutlich verschiedenen<br />

Tiergruppen besitzt, <strong>die</strong> in der <strong>Evolution</strong> aufeinander folgen - hier von Reptilien <strong>und</strong><br />

Vögeln.<br />


<br />


<br />


<br />


<br />


<br />


<br />


<br />


<br />


<br />


<br />


<br />


<br />


<br />


<br />

1) Markiere <strong>und</strong> benenne links Reptilienmerkmale, rechts Vogelmerkmale.<br />

Gib hier auch Merkmale an, <strong>die</strong> nicht äußerlich sichtbar sind:<br />

(siehe dazu das Foto vom Archaeopterix als Fossil)<br />

2) Versuche (auf der Rückseite) mit Hilfe der Begriffe Mutation <strong>und</strong> Selektion zu<br />

erklären, wie es zur Entwicklung des Archaeopterix kam.


Nachweise der <strong>Evolution</strong>stheorie<br />

Morphologie bei Gliedmaßen<br />

ARBEITSBLATT<br />

Aufgabe<br />


<br />


<br />


<br />


<br />


<br />


<br />


<br />

<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong><br />

1. Ordne <strong>die</strong> vier Arme, <strong>die</strong> du unten siehst, den jeweiligen Besitzern zu.<br />

2. Wie können <strong>die</strong>se vier Armskelette helfen, den Vorgang der <strong>Evolution</strong> zu<br />

beweisen? Welcher Begriff erklärt hier <strong>die</strong> Ähnlichkeit zwischen <strong>die</strong>sen<br />

Armskeletten?<br />

3. Kennst du andere Körperteile oder Merkmale wenig verwandter Tierarten,<br />

auf <strong>die</strong> du den Begriff aus 2) anwenden kannst?<br />

D<br />

21<br />


22<br />

<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong><br />

F<br />

Bonusmaterial<br />

In dem Kapitel „Bonusmaterial“ stellen wir für <strong>die</strong> Lehrer <strong>und</strong> Lehrerinnen<br />

wichtige Begriffe, Zusammenhänge, aktuelle Entwicklungen zusammen, <strong>die</strong><br />

als kompakt zusammengefasstes Hintergr<strong>und</strong>wissen in den Unterricht einfließen<br />

können.<br />

Analogie<br />

Zum Thema „Analogie“ ist das Arbeitsblatt „Morphologie bei Meerestieren“<br />

gut einzusetzen, mit den Analogien von Wal, Seeh<strong>und</strong>, Pinguin, Lachs!!!<br />

Analoge Organe ähneln sich nicht nur in der Funktion, sondern teilweise auch<br />

äußerlich, teilweise sogar (oberflächlich) anatomisch. Sie sind aber stammesgeschichtlich<br />

unterschiedlich <strong>und</strong> unabhängig voneinander entstanden. Man<br />

bezeichnet ihre Entstehung auch als konvergente Entwicklung oder kurz Konvergenz.<br />

Sie stellen keine Verwandtschaftsbeziehungen dar, lassen aber durch Analogie<br />

Rückschlüsse auf ähnliche Umweltbedingungen <strong>und</strong> Lebensweisen zu.<br />

Häufig bilden Lebewesen mit analogen Organen ähnliche, überlappende ökologische<br />

Nischen.<br />

Ein Beispiel dafür sind <strong>die</strong> Flossenbildungen bei Fischen bzw. Walen. Die<br />

Flossen der Wale haben zwar gleiche Funktion <strong>und</strong> ähnliche Form wie <strong>die</strong> der<br />

Fische, sind aber stammesgeschichtlich aus den Gliedmaßen der ehemals<br />

landlebenden Säugetiere entstanden.<br />

Australopithecinen<br />

Frühe afrikanische Hominiden, <strong>die</strong> vor r<strong>und</strong> 4,4 bis 2,0 Millionen Jahren<br />

lebten. Sie hatten ein kleines Gehirn, gingen auf zwei Beinen, lebten aber<br />

vorwiegend auf Bäumen <strong>und</strong> stellten keine Steinwerkzeuge her.<br />

<strong>Darwin</strong>finken<br />

Die verschiedenen Finkenarten von den Galapagosinseln halfen <strong>Darwin</strong> zu<br />

verstehen, wie <strong>und</strong> wodurch Arten entstehen. Die Kombination aus räumlicher<br />

Beschränkung <strong>und</strong> naturgegebener Isolation lässt auf Inseln <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong>smuster<br />

besonders krass hervortreten (Inselbiogeographie).<br />

Eugenik<br />

1883 von dem britischen Naturforscher F. Galton geprägter Begriff für ein<br />

bevölkerungspolitisches Konzept, das <strong>die</strong> Erhaltung <strong>und</strong> Verbesserung der<br />

erblich guten Eigenschaften in einer Gesellschaft zum Inhalt hat.


<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong><br />

Ziel der Eugenik ist es, unerwünschte Eigenschaften, sogenannte Degenerationserscheinungen,<br />

in einer Gesellschaft auszumerzen (negative Eugenik)<br />

<strong>und</strong> erwünschte Eigenschaften zu fördern <strong>und</strong> so zu einer Höherentwicklung<br />

der Gesellschaft zu kommen (positive Eugenik), <strong>und</strong> zwar durch Erforschung<br />

der erbbiologischen Gesetze sowie Kontrolle <strong>und</strong> Beeinflussung der<br />

Fortpflanzungsprozesse. Die Eugenik gründet sich auf <strong>die</strong> Erkenntnisse der<br />

menschlichen Erblehre <strong>und</strong> <strong>die</strong> Fortpflanzungsbiologie <strong>und</strong> fußt auf der Überzeugung,<br />

dass der Mensch ausschließlich ein Produkt seiner Erbanlagen ist<br />

<strong>und</strong> somit auch <strong>die</strong> Entwicklung der Gesellschaft von der Gesamtheit der in<br />

ihr vertretenen Erbanlagen bestimmt wird.<br />

In Deutschland ergaben sich weitreichende Übereinstimmungen zwischen<br />

dem Eugenik-Gedanken <strong>und</strong> der Ideologie des Nationalsozialismus. Im Sinn<br />

einer „Höherzüchtung“ wurde im Dritten Reich planmäßig <strong>die</strong> Förderung „anlagemäßig<br />

wertvoller“ Familien <strong>und</strong> Erbstämme betrieben. Gleichzeitig wurde<br />

ein Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses erlassen, das Zwangssterilisationen<br />

bei allen als minderwertig eingestuften Bevölkerungsgruppen<br />

wie psychisch Kranken, Behinderten, Nichtsesshaften <strong>und</strong> Asozialen sowie<br />

ethnisch unerwünschten Gruppen wie Juden, Polen, Russen, Sinti <strong>und</strong> Roma<br />

ermöglichte. Die Pervertierung eugenischen Gedankenguts lieferte schließlich<br />

auch <strong>die</strong> Begründung für <strong>die</strong> Tötung „unwerten Lebens“ <strong>und</strong> <strong>die</strong> Ausrottung<br />

„rassisch Minderwertiger“ .<br />

Heute wird in Deutschland eugenisches Gedankengut zum einen aufgr<strong>und</strong><br />

seiner historischen Pervertierung von Humangenetikern strikt abgelehnt,<br />

zum anderen ist es auch wissenschaftlich nicht haltbar, da <strong>die</strong> Eigenschaften<br />

des Menschen nicht ausschließlich genetisch bestimmt sind, sondern auch<br />

von seinem sozialen Umfeld geprägt werden.<br />

<strong>Evolution</strong>, kann man der zusehen?<br />

Charles <strong>Darwin</strong> dachte, <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong> sei zu langsam, um sie direkt zu<br />

beobachten. Doch hier hatte er Unrecht:<br />

Als Charles <strong>Darwin</strong> während seiner Reise mit dem Forschungsschiff Beagle<br />

1835 <strong>die</strong> Galápagos-Inseln besuchte bemerkte er auf den Inseln mehrere<br />

sehr ähnliche Arten von Vögeln, <strong>die</strong> sich deutlich in der Form ihrer Schnäbel<br />

unterschieden. Offenbar nutzten <strong>die</strong> Tiere unterschiedliche Nahrungsquellen.<br />

Anders als <strong>Darwin</strong>, der lediglich fünf Wochen auf den Galápagos-Inseln verbrachte,<br />

nahmen sich Rosemary <strong>und</strong> Peter Grand von der amerikanischen<br />

Princeton University Zeit. Viel Zeit. Mehr als 30 Jahre beobachteten sie <strong>die</strong> Vogelpopulationen<br />

auf der Insel Daphne Major jedes Jahr über einen Zeitraum<br />

von sechs Monaten hinweg. Einige Jahre nach dem Beginn ihrer Stu<strong>die</strong>n kam<br />

es auf den Inseln zu einer schweren Dürre. Für <strong>die</strong> Finken blieben nur noch<br />

F<br />

23


24<br />

<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong><br />

F <strong>die</strong> großen, harten Samen von Kakteen <strong>und</strong> dem Bürzeldorn übrig. An <strong>die</strong>sen<br />

aber scheiterten viele Vögel.<br />

In normalen Jahren hatten etwa neun von zehn Finken <strong>die</strong> Trockenzeit überstanden.<br />

Doch nach der Dürre waren etwa 86 Prozent der Mittel-Gr<strong>und</strong>finken<br />

gestorben. Die Überlebenden zeichneten sich durch besonders große Schnäbel<br />

aus.<br />

Da <strong>die</strong> Finkenweibchen im Durchschnitt kleiner sind als <strong>die</strong> Männchen, überlebten<br />

von ihnen besonders wenige. Aufgr<strong>und</strong> des Männchen-Überschusses<br />

hatten <strong>die</strong> wenigen Weibchen <strong>die</strong> Möglichkeit, gezielt auszuwählen. Und sie<br />

bevorzugten offenbar unter den sowieso schon relativ großen Männchen <strong>die</strong><br />

allergrößten. Das spiegelte sich im Nachwuchs wieder. Die Schnäbel waren<br />

bei den Finken der nächsten Generation im Schnitt etwas größer als <strong>die</strong> der<br />

Elterngeneration vor der Dürre.<br />

Die Population der Mittel-Gr<strong>und</strong>finken auf Daphne Major hatte sich verändert,<br />

<strong>und</strong> zwar aufgr<strong>und</strong> der Umweltbedingungen (natürliche Selektion) <strong>und</strong><br />

den Vorlieben der Weibchen (sexuelle Selektion).<br />

Die Grants hatten das Glück, dass sie noch eine weitere Erkenntnis der <strong>Evolution</strong>sforscher<br />

bestätigen konnten: Die <strong>Evolution</strong> hat keine vorgegebene Richtung<br />

<strong>und</strong> verfolgt kein bestimmtes Ziel.<br />

Denn... Ende 1982 kam es auf den Galápagos-Inseln zu extremen Niederschlägen.<br />

Davon profitierten Ranken, <strong>die</strong> im nächsten Jahr <strong>die</strong> größeren<br />

Pflanzen wie den Bürzeldorn überwucherten. Ihre Samen aber sind klein <strong>und</strong><br />

weich. Ein großer Schnabel war kein Vorteil mehr. Im Gegenteil: Kleinere Vögel<br />

konnten sich offenbar effizienter ernähren, <strong>und</strong> sie brauchten auch weniger<br />

zu fressen. Während der anschließenden Trockenheit starben wieder viele<br />

Vögel. Doch <strong>die</strong>smal wurden vor allem größere Tiere Opfer der Dürre. Und <strong>die</strong><br />

durchschnittliche Schnabelgröße der Population veränderte sich erneut - jedoch<br />

in <strong>die</strong> andere Richtung - hin zum Kleineren. Über wenige Generationen<br />

hatte sich ein Merkmal der Vögel im Zusammenspiel von Genen <strong>und</strong> Umweltbedingungen<br />

mehrmals in entgegengesetzte Richtungen geändert.<br />

Gendrift<br />

Veränderung der Genhäufigkeit, <strong>die</strong> nicht durch Selektion, sondern durch Zufall<br />

entsteht. Kommt besonders in kleinen Populationen vor.<br />

Genfluß<br />

Wanderung von Genen zwischen verschiedenen Populationen einer biologischen<br />

Art.


<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong><br />

Koevolution<br />

F<br />

Unter Koevolution versteht man <strong>die</strong> wechselseitige Beeinflussung der Entwicklung<br />

zweier Arten im Laufe der <strong>Evolution</strong>.<br />

Ein Beispiel für <strong>die</strong> Koevolution ist eine bestimmte Leuchtkäferart. Männchen<br />

<strong>und</strong> Weibchen <strong>die</strong>ser Leuchtkäferart kommunizieren mit Lichtsignalen.<br />

Beide Geschlechter haben jeweils als Sender <strong>und</strong> Empfänger eine Koevolution<br />

durchlaufen. Lichtsignale <strong>die</strong>nen der Partnerfindung. Die Männchen der<br />

Leuchtkäfer-Art Photinus macdermotti senden fliegend artspezifische rhythmische<br />

Folgen von Lichtblitzen aus. Das Weibchen antwortet vom Boden aus<br />

mit einer Verzögerung von einer Sek<strong>und</strong>e auf jeden zweiten Lichtblitz des<br />

Männchens mit einem eigenen Lichtblitz. Das Männchen erkennt <strong>die</strong>ses Signal<br />

als artspezifische Antwort, landet bei dem blinkenden Weibchen <strong>und</strong><br />

paart sich mit ihm. Artfremde Weibchen konnten <strong>die</strong>sen Signalcode brechen.<br />

Sie antworten den Männchen mit genau dem Blinkmuster der Macdermotti-<br />

Weibchen. Die angelockten fremden Männchen werden nach der Landung<br />

als Beute gefressen. Hier kommt eine Koevolution zwischen Räuber <strong>und</strong><br />

Beute hinzu. Der durch <strong>die</strong> Räuberart ausgeübte Selektionsdruck zwingt <strong>die</strong><br />

Beuteart, ihre Kommunikation so abzuändern, dass sie wenigstens zeitweilig<br />

fälschungssicher kommunizieren kann.<br />

Kreationismus <strong>und</strong> Intelligent Design<br />

Schöpfung oder <strong>Evolution</strong>? Diese Frage wird auch 150 Jahre nach Entdeckung<br />

des Neandertalers weltweit brisant diskutiert. Vielen Menschen sticht<br />

es wie ein Dorn ins Auge, dass Affen oder gar „niedere“ Lebewesen zu ihrer<br />

Verwandtschaft zählen. Proteste gegen <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong>slehre sind nicht mehr<br />

nur aus dem mittleren Westen der USA zu hören, sondern auch in Deutschland,<br />

wo Umfragen zufolge mehr als ein Fünftel der Menschen Vorbehalte<br />

gegen <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong>sbiologie hat.<br />

Vor allem in Amerika fordern f<strong>und</strong>amentale „Kreationisten“ <strong>die</strong> Schöpfungsgeschichte<br />

als festen Bestandteil im Biologieunterricht an Schulen zu verankern.<br />

Kreationismus ist der Glaube an <strong>die</strong> buchstäbliche Wahrheit der Schöpfung,<br />

wie sie im ersten Buch Mose aufgezeichnet ist.<br />

Eine sanftere Form des Kreationismus, eine in den vergangenen Jahren auf<br />

beiden Seiten des Atlantiks populär gewordene, modernisierte Form der<br />

klassischen Schöpfungslehre ist das Intelligent Design. Die Verfechter der<br />

„Intelligent Design“ genannten Idee vermeiden eine Frontalkollision mit den<br />

Naturwissenschaften, indem sie Gr<strong>und</strong>züge der Erdgeschichte anerkennen.<br />

Sie behaupten allerdings, bei der Entstehung neuer Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten<br />

25


26<br />

<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong><br />

F wirke ein großer Gestalter mit. Das Wort Gott wird vermieden, um <strong>die</strong> Lehre<br />

für amerikanische Klassenzimmer tauglich zu machen, wo religiöse Inhalte<br />

strikt vom übrigen Unterricht getrennt werden.<br />

Den Verfechtern <strong>die</strong>ser quasi wissenschaftlichen Version des Kreationismus<br />

will es gelingen, den Eindruck zu erzeugen, es gebe ein wissenschaftlich begründetes<br />

Gegenmodell zu der etablierten <strong>Evolution</strong>slehre.<br />

„Intelligent Design“ versucht also <strong>die</strong> Perfektion der Lebewesen durch einen<br />

zielgerichteten Schöpfungsakt zu begründen.<br />

Mutation aktuell!<br />

Ein aktuelles Beispiel für Mutationen, ihre vor- <strong>und</strong> nachteilebringende Wirkung:<br />

Ein hoher Prozentsatz der Afrikaner ist deutlich anfälliger für das HIV<br />

Virus. Diesen Umstand „verdanken“ sie der Tatsache, dass sie eine genetische<br />

Disposition haben, <strong>die</strong> sie gegen <strong>die</strong> Malaria immun macht. Was also<br />

ursprünglich ein über Jahrh<strong>und</strong>erte gewachsener Vorteil war, ist jetzt auf einmal<br />

ein Nachteil.<br />

Rekapitulation<br />

Auftauchen einer Struktur oder eines anderen Merkmals im Larvenstadium<br />

oder unreifen Zustand, das einem Merkmal der ausgewachsenen Individuen<br />

einer Vorläuferart ähnelt; wird als Beleg für Abstammung von <strong>die</strong>sem Vorfahren<br />

gedeutet.<br />

Rudimentäres Merkmal<br />

Zurückgebildetes oder funktionsunfähiges Merkmal, das aber bei den Vorfahren<br />

einer biologischen Art eine Funktion erfüllte, wie beispielsweise <strong>die</strong><br />

Augen bei Höhlen bewohnenden Tieren oder der Blinddarm des Menschen.


Informationen zur Benutzung <strong>die</strong>ser DVD<br />

<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong><br />

Die vorliegende DVD ist ein <strong>multimedia</strong>les Medium. Auf ihr sind ganz unterschiedliche<br />

Me<strong>die</strong>n wie Filme, Bilder, Grafiken <strong>und</strong> Arbeitsblätter gespeichert.<br />

Die DVD startet automatisch mit einem Menü mit folgendem Thema:<br />

• Charles <strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> Mechanismen der <strong>Evolution</strong><br />

• Nachweise der <strong>Evolution</strong>stheorie<br />

• Die Entwicklung des Menschen<br />

• Lexikon<br />

• Druckersymbol<br />

• www.focus-<strong>multimedia</strong>.de<br />

Was ist neu für <strong>die</strong> Nutzer der bisher erschienenen DVDs von focus-<strong>multimedia</strong>?<br />

Wir haben <strong>die</strong> Menüführung vereinfacht: Der Nutzer gelangt jetzt über<br />

„Menü“ wieder zur Startseite <strong>und</strong> über <strong>die</strong> Reiter „Film“, „Grafik“, „Bild“ sofort<br />

zu den entsprechenden Auflistungen der drei unterschiedlichen Me<strong>die</strong>n<br />

zum ausgewählten Thema. Wenn es mehr Grafiken oder Bilder gibt, als in <strong>die</strong><br />

Auflistung einer Menüseite passen, kann man mit dem Rechtspfeil zur nächsten<br />

Auflistungsseite gelangen.<br />

Der Benutzer entscheidet sich nach wie vor für eines der Themen, z.B.<br />

„Charles <strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> Mechanismen der <strong>Evolution</strong>“. Er aktiviert das<br />

Thema mit der Entertaste der Fernbe<strong>die</strong>nung des DVD – Gerätes oder durch<br />

einfaches Anklicken mit der linken Maustaste. Er sieht nun vier Reiter: „Film“,<br />

„Grafik“, „Bild“, <strong>und</strong> etwas weiter rechts, „Menü“. Der Reiter „Film“ ist weiß<br />

hinterlegt, also aktiv. Deshalb werden dem Benutzer auf <strong>die</strong>ser Menüseite<br />

auch gleich <strong>die</strong> zwei Filme zu dem Thema angeboten:<br />

- Schnelle Autos, langsame Schnecken<br />

- Gr<strong>und</strong>lagen der Genetik (Mutation / Selektion)<br />

Der Nutzer kann sich nun für einen <strong>die</strong>ser Filme entscheiden, also anklicken<br />

<strong>und</strong> anschauen. Am Ende des Films wechselt <strong>die</strong> Programmierung automatisch<br />

wieder zur Filmliste. Will man den Film nicht bis zum Ende ansehen,<br />

gelangt man über „Menü“ (auf der DVD-Player-Fernbe<strong>die</strong>nung) zum Hauptmenü<br />

zurück oder – bei DVD-Abspielprogrammen - mit einfachem Klick der<br />

rechten Maustaste zu der Option „Menü auswählen“. Dort kann man sich<br />

zwischen Titel- <strong>und</strong> Hauptmenü entscheiden. Das Titelmenü bedeutet <strong>die</strong><br />

Startseite der DVD, das Hauptmenü zeigt wieder <strong>die</strong> Filmliste.<br />

G<br />

27


28<br />

<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong><br />

G<br />

Beim Windows Media Player erscheint nach dem Einfachklick der rechten<br />

Maustaste statt der Option „Menü auswählen“ <strong>die</strong> Wahlmöglichkeit“<br />

„DVD-Features“, <strong>und</strong> dann <strong>die</strong> Wahlmöglichkeit zwischen Haupt- oder Titelmenü.<br />

Der Nutzer kann aber auch - statt einen der Filme anzusehen - durch Anklicken<br />

einer der beiden Reiter <strong>die</strong> Funktionen „Grafik“ oder „Bild“ aktivieren,<br />

<strong>und</strong> sieht dann jeweils <strong>die</strong> Auflistung der zu dem gewählten Thema zur<br />

Auswahl stehenden Grafiken oder Bilder. (Siehe dazu auch <strong>die</strong> grafische<br />

Darstellung der Programmierung in <strong>die</strong>sem Booklet.) Innerhalb der Grafiken<br />

<strong>und</strong> Bilder bewegt sich der Benutzer wie gewohnt mit Links- <strong>und</strong> Rechtspfeilen<br />

für „zurück“ <strong>und</strong> „weiter“.<br />

Geblieben sind dort im unteren Bilddrittel auch <strong>die</strong> vertrauten unterschiedlichen<br />

Symbole Glühbirne <strong>und</strong> Drucker: Die Glühbirne bedeutet, dass es zu<br />

<strong>die</strong>sem Arbeitsauftrag, zu <strong>die</strong>ser Grafik eine Lösung gibt. Wird <strong>die</strong> Glühbirne<br />

durch <strong>die</strong> Entertaste aktiviert, findet der Benutzer <strong>die</strong> Lösung. Das Druckersymbol<br />

weist ihn darauf hin, dass er <strong>die</strong>ses Medium als Datei im ROM-Teil<br />

findet <strong>und</strong> über einen an den PC angeschlossenen Drucker ausdrucken kann.<br />

(Siehe dazu auch den Informationstext E-ROM-Teil / Arbeitsmaterial in <strong>die</strong>sem<br />

Booklet).<br />

Der/<strong>die</strong> BenutzerIn kann sich <strong>die</strong> Me<strong>die</strong>n zusammenstellen <strong>und</strong> zwischen<br />

ihnen frei wählen. In dem Begleitmaterial findet er/sie alle Me<strong>die</strong>n inhaltlich<br />

beschrieben, so dass er/sie sich über den Inhalt informieren kann.


Unterrichtsentwürfe<br />

<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong><br />

Für <strong>die</strong> Klassen 7 bis 9 <strong>und</strong> ab der 10. Klasse finden Lehrkräfte hier jeweils<br />

Unterrichtsentwürfe für drei Schulst<strong>und</strong>en. Es sind Vorschläge, <strong>die</strong> natürlich<br />

auch variiert werden können. Ebenso können <strong>die</strong> Inhalte der benötigten Arbeitsblätter<br />

(doc-Dateien) vor dem Ausdrucken z.B. nach Schwierigkeitsgrad,<br />

Ansprüchen verändert, d.h. vereinfacht oder anspruchsvoller geschrieben<br />

werden.<br />

UNTERRICHTsREIHE FüR EINE 7. BIs 9. KLAssE zUM THEMA EVOLUTION<br />

1.st<strong>und</strong>e – Mechanismen der <strong>Evolution</strong><br />

Benötigtes Material:<br />

DVD „<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong>“ <strong>und</strong> pro SchülerIn eine Kopie des Arbeitsblattes<br />

„<strong>Evolution</strong> beim Auto“ vom DVD-ROM-Teil der DVD<br />

Einstieg im Unterrichtsgespräch:<br />

Wer weiß etwas über Charles <strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong>? (4 min)<br />

Ankündigung der DVD <strong>und</strong> Vorführung des DVD-Einführungsfilms<br />

(4 min)<br />

Hauptarbeitsphase:<br />

Wie funktioniert also <strong>Evolution</strong>?<br />

Im Unterrichtsgespräch können Vorwissen <strong>und</strong> kleine Hinweise aus dem<br />

Einführungsfilm gesammelt werden. (4 min)<br />

Vorführung der Filmsequenz:<br />

Charles <strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> Mechanismen der <strong>Evolution</strong>: Schnelle Autos – langsame<br />

Schnecken (8min)<br />

Das Arbeitsblatt „<strong>Evolution</strong> beim Auto“ kann jetzt ausgeteilt <strong>und</strong> in Kleingruppen<br />

<strong>die</strong> Aufgabe 1) gelöst werden. (10min)<br />

Fixierung der Ergebnisse der St<strong>und</strong>e:<br />

Der Lehrer/<strong>die</strong> Lehrerin sammelt ein paar Lösungen zur Aufgabe 1) <strong>und</strong><br />

fasst an der Tafel zusammen, was <strong>die</strong> SchülerInnen abschreiben sollen<br />

(10min):<br />

H<br />

29


H<br />

30<br />

<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong><br />

Biologische <strong>Evolution</strong><br />

Biologische <strong>Evolution</strong> ist <strong>die</strong> Entstehung neuer oder veränderter Arten<br />

durch folgende Mechanismen:<br />

- Die Nachkommen einer Art unterscheiden sich durch Vererbung beider<br />

Eltern <strong>und</strong> Mutation untereinander.<br />

- Die fitteren der Nachkommen überstehen <strong>die</strong> natürliche Auslese <strong>und</strong><br />

können sich <strong>und</strong> <strong>die</strong> veränderten Merkmale weiter vermehren.<br />

- Jede Generation hat so viel Nachkommen, dass <strong>die</strong> Verluste durch <strong>die</strong><br />

Auslese das Überleben der Art nicht gefährden.<br />

Abschluss:<br />

Hausaufgabe ist wahlweise :<br />

- Bearbeite Aufgabe 2)des Arbeitsblattes oder<br />

- Schreibe eine Zusammenfassung „Technische <strong>Evolution</strong> am<br />

Beispiel des Autos“<br />

2.st<strong>und</strong>e – Nachweise der <strong>Evolution</strong><br />

Benötigtes Material:<br />

DVD „<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong>“ <strong>und</strong> pro SchülerIn eine Kopie des Arbeitsblattes<br />

„Morphologie Gliedmaßen“ vom DVD-ROM-Teil der DVD, Fossilien aus<br />

der Sammlung<br />

Einstieg <strong>und</strong> Wiederholung:<br />

Überprüfen der HA (5 min)<br />

Vorführung der Filmsequenz: Charles <strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> Mechanismen der<br />

<strong>Evolution</strong>: Gr<strong>und</strong>lagen der Genetik (4 min)<br />

Wer kann am Beispiel der Schildkrötenevolution <strong>die</strong> drei wichtigsten Mechanismen<br />

der <strong>Evolution</strong> wiederholen? (5 min)<br />

(Siehe Unterrichtseinheit Mechanismen der <strong>Evolution</strong>)


Hauptarbeitsphase:<br />

Tafelanschrieb:<br />

Nachweise für das Wirken der <strong>Evolution</strong><br />

<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong><br />

Frage an <strong>die</strong> SchülerInnen: „Wer kann mir sagen, woran man das Wirken der<br />

<strong>Evolution</strong> erkennt?“<br />

Tafelanschrieb <strong>und</strong> Fossilie durchgeben lassen (8 min):<br />

- Fossilien sind Spuren früherer Lebewesen in Form von Versteinerungen,<br />

Abdrücken, Knochen, ...<br />

- Homologie: Wenn sich Merkmale oder Organe aus einer gemeinsamen<br />

Urform verschieden weiterentwickelt haben, nennt man sie homolog.<br />

Beispiel: Menschenarm, Fledermausflügel<br />

Vorführung der Filmsequenz: Nachweise der <strong>Evolution</strong>stheorie: Embryologie,<br />

Morphologie,... (3 min)<br />

Aufforderung an <strong>die</strong> SchülerInnen: „Nennt mir bitte den Nachweis für das<br />

Wirken der <strong>Evolution</strong>, der in <strong>die</strong>ser Filmsequenz zu sehen war!“ (5 min)<br />

Verlängerung des Tafelanschriebs:<br />

- Embryonen verschiedener Wirbeltiere ähneln sich anfangs sehr<br />

(homolog)<br />

Austeilen des Arbeitsblattes „Morphologie Gliedmaßen“.<br />

- In Kleingruppen können <strong>die</strong> ersten 2 Aufgaben gelöst<br />

werden. (12 min)<br />

(- Alternativ kann <strong>die</strong> Filmsequenz „Auf Fossilienjagd“<br />

gezeigt <strong>und</strong> besprochen werden. (8 min + 4 min))<br />

Abschluss:<br />

Kurze Wiederholung <strong>und</strong> HA:<br />

Aufgabe 3) des ABs (alternativ das ganze AB)<br />

H<br />

31


32<br />

<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong><br />

H 3.st<strong>und</strong>e – Tarnung/Warnung<br />

Benötigtes Material:<br />

DVD „<strong>Evolution</strong>“, Material aus der Sammlung (Stabheuschrecke, Hornisse,..)<br />

Einstieg <strong>und</strong> Wiederholung:<br />

Überprüfen der HA (5 min)<br />

- Zeigen von Objekten aus der Sammlung.<br />

(Alternativ: Filmsequenz von der DVD: Nachweise der <strong>Evolution</strong>stheorie:<br />

Tarnung/Warnung (3 min))<br />

Welche Formen der Warntracht/Tarntracht kennt ihr?<br />

Sammlung notieren (7min)<br />

Hauptarbeitsphase:<br />

Sammlung strukturieren zum Tafelanschrieb (20min):<br />

Warnung/Tarnung<br />

- Echte Warntracht tragen viele gefährliche oder giftige Tiere, um Feinde<br />

abzuschrecken. Diese Tiere sind oft grell gefärbt. Bsp.: ...<br />

- Mimikry: Eine Art Scheintracht, weil hier Tiere, <strong>die</strong> eingentlich harmlos<br />

sind, <strong>die</strong> Warntrachten der gefährlichen Tiere nachahmen. Bsp.: ...<br />

- Mimese: Tarntracht ist gegeben, wenn ein Tier Gegenstände oder Pflanzen<br />

nachahmt, um nicht gegessen oder nicht erkannt zu werden. Bsp: ...<br />

evtl.: Sonderform der<br />

- aggressiven Mimikry: Ein Tier ahmt im Aussehen oder Verhalten ein<br />

anderes Tier nach, um leichter an Beute zu kommen.<br />

Bsp.: Anglerfisch, Säbelzahnschleimfisch<br />

Alle <strong>die</strong>se Erscheinungen entstehen durch <strong>Evolution</strong> der äußeren<br />

Erscheinung (siehe Mechanismen).<br />

Je ähnlicher <strong>die</strong> Warnung/Tarnung, um so höher <strong>die</strong> Fitness der Art.


<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong><br />

Zur Wiederholung <strong>und</strong> Anwendung können Bilder von der DVD gezeigt<br />

werden: Nachweise der <strong>Evolution</strong>stheorie, z.B.: Tarnung/Warnung (8min)<br />

Abschluss:<br />

Kurze Wiederholung <strong>und</strong> HA:<br />

Die aufgeschriebenen Begriffe lernen <strong>und</strong> je mindestens ein neues Beispiel<br />

finden.<br />

UNTERRICHTsREIHE FüR KLAssE ODER KURs AB 10.KLAssE zUM THEMA<br />

EVOLUTION<br />

1.st<strong>und</strong>e – Mechanismen der <strong>Evolution</strong><br />

Benötigtes Material:<br />

DVD „<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong>“ <strong>und</strong> pro SchülerIn eine Kopie des Arbeitsblattes<br />

„Mutation bei Giraffen“ vom DVD-ROM-Teil der DVD. Je nach Ausstattung<br />

können Folien mit den INFO-Blättern zu <strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> Lamarck vorbereitet<br />

werden (DVD-ROM-Teil der DVD)oder <strong>die</strong>se bei Bedarf direkt zwischen<br />

den Filmmodulen angesteuert werden.<br />

Einstieg im Unterrichtsgespräch:<br />

Während „INFO_<strong>Darwin</strong>“ vom DVD-ROM-Teil projiziert wird:<br />

Wer weiß etwas über Charles <strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong>? (3 min)<br />

Ankündigung der DVD <strong>und</strong> Vorführung des DVD-Einführungsfilms<br />

(5 min)<br />

Lehrerbeitrag, während „INFO_Lamarck“ projiziert bleibt:<br />

Ein anderer <strong>Evolution</strong>sansatz stammt von Herrn Lamarck. Er glaubte, dass<br />

jedes Tier einen inneren Trieb zur Perfektion besitzt. Durch intensives<br />

Nutzen oder eben Nichtnutzen eines Organes würde <strong>die</strong>ses dem Bedürfnis<br />

angepasst <strong>und</strong> auch so an <strong>die</strong> Nachkommen weitergegeben. (3 min)<br />

Hauptarbeitsphase:<br />

Wie funktioniert also <strong>Evolution</strong> nach <strong>Darwin</strong>?<br />

Vorführung der Filmsequenz: Charles <strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> Mechanismen der<br />

<strong>Evolution</strong>: „Schnelle Autos – langsame Schnecken“ (8 min)<br />

Das Arbeitsblatt „Mutation bei Giraffen“ kann jetzt ausgeteilt <strong>und</strong> in Kleingruppen<br />

<strong>die</strong> Aufgabe 1)<strong>und</strong> 2) gelöst werden. (10 min)<br />

H<br />

33


34<br />

<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong><br />

H Fixierung der Ergebnisse der St<strong>und</strong>e:<br />

Der Lehrer/<strong>die</strong> Lehrerin sammelt ein paar Lösungen zur<br />

Aufgabe 1)<strong>und</strong> 2) <strong>und</strong> fasst an der Tafel zusammen, was <strong>die</strong> SchülerInnen<br />

abschreiben sollen (12 min):<br />

Biologische <strong>Evolution</strong><br />

Biologische <strong>Evolution</strong> ist nach <strong>Darwin</strong> <strong>die</strong> Entstehnung neuer oder veränderter<br />

Arten durch folgende Mechanisem:<br />

- Die Nachkommen einer Art unterscheiden sich durch Rekombination<br />

<strong>und</strong> Mutation untereinander (Variation).<br />

- Die fitteren der Nachkommen überstehen <strong>die</strong> natürliche Selektion <strong>und</strong><br />

können sich <strong>und</strong> <strong>die</strong> veränderten Merkmale weiter vermehren.<br />

- Jede Generation hat so viel Nachkommen, dass <strong>die</strong> Verluste durch <strong>die</strong><br />

Selektion das Überleben der Art nichrt gefährden.<br />

So entsteht in vielen Generationen allmählich aus einer Art eine neue.<br />

Es kann auch sein, dass <strong>die</strong> Art sich spaltet <strong>und</strong> zwei neue entstehen.<br />

Lamarck glaubte, individuell erworbene Eigenschaften (Modifikation)<br />

würden an <strong>die</strong> Nachkommen weitergegeben.<br />

Abschluss:<br />

Hausaufgabe ist wahlweise :<br />

- Bearbeite Aufgabe 3)des Arbeitsblattes oder<br />

- Schreibe eine Zusammenfassung „Technische <strong>Evolution</strong> am<br />

Beispiel des Autos“<br />

2. sTUNDE – NACHWEIsE DER EVOLUTION<br />

Benötigtes Material:<br />

DVD „<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong>“ <strong>und</strong> pro SchülerIn eine Kopie des Arbeitsblattes<br />

„Morphologie Gliedmaßen“ vom DVD-ROM-Teil der DVD, Fossilien aus<br />

der Sammlung.


<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong><br />

Einstieg <strong>und</strong> Wiederholung:<br />

Überprüfen der HA (5 min)<br />

Vorführung der Filmsequenz: Charles <strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> Mechanismen der<br />

<strong>Evolution</strong>: „Gr<strong>und</strong>lagen der Genetik“ (4 min)<br />

Wer kann am Beispiel der Schildkrötenevolution <strong>die</strong> drei wichtigsten Mechanismen<br />

der <strong>Evolution</strong> wiederholen? (4min)<br />

Hauptarbeitsphase:<br />

Tafelanschrieb:<br />

Nachweise für das Wirken der <strong>Evolution</strong><br />

Frage an <strong>die</strong> SchülerInnen:<br />

„Wer kann mir sagen, woran man das Wirken der <strong>Evolution</strong> erkennt?“<br />

Tafelanschrieb <strong>und</strong> Fossilie durchgeben lassen (6 min):<br />

- Fossilien sind Spuren früherer Lebewesen in Form von Versteinerungen,<br />

Abdrücken, Knochen, ...<br />

- Homologie: Wenn sich Merkmale oder Organe aus einer gemeinsamen<br />

Urform verschieden weiterentwickelt haebn, nennt man sie homolog.<br />

Beispiel: Menschenarm, Fledermausflügel<br />

Berühmte Fossilien sind <strong>die</strong> Abdrücke von Archaeopteryx:<br />

Bild: Nachweise der <strong>Evolution</strong>stheorie: Archaeopteryx (2 min)<br />

Danach:<br />

Vorführung der Filmsequenz: Nachweise der <strong>Evolution</strong>stheorie: „Embryologie,<br />

Morphologie,...“ (3 min)<br />

Aufforderung an <strong>die</strong> SchülerInnen : „Nennt mir bitte den Nachweise für das<br />

Wirken der <strong>Evolution</strong>, der in <strong>die</strong>ser Filmsequenz zu sehen war!“ (4 min)<br />

Verlängerung des Tafelanschriebs (2 min)<br />

H<br />

35


H<br />

36<br />

<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong><br />

- Embryonen verschiedener Wirbeltiere ähneln sich anfangs sehr<br />

(homolog). Dies entspricht der biogenetischen Gr<strong>und</strong>regel von Haeckel.<br />

Austeilen des Arbeitsblattes „Morphologie Gliedmaßen“.<br />

- In Kleingruppen können <strong>die</strong> ersten 2 Aufgaben gelöst<br />

werden. (12 min)<br />

(Alternativ kann <strong>die</strong> Filmsequenz: „Auf Fossilienjagd“ gezeigt <strong>und</strong> besprochen<br />

werden. (8min + 4min))<br />

Abschluss:<br />

Kurze Wiederholung <strong>und</strong> HA:<br />

Aufgabe 3)des ABs (alternativ das ganze AB)<br />

Und sucht per Internet oder Buch <strong>die</strong> biogenetische Gr<strong>und</strong>regel.<br />

3. sTUNDE – TARNUNG/WARNUNG<br />

Benötigtes Material:<br />

DVD „<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong>“, Material aus der Sammlung (Stabheuschrecke,<br />

Hornisse,..)<br />

Einstieg <strong>und</strong> Wiederholung:<br />

Überprüfen der HA (5min)<br />

- Zeigen von Objekten aus der Sammlung.<br />

(Alternativ: Filmsequenz von der DVD: Nachweise der <strong>Evolution</strong>stheorie:<br />

„Tarnung/Warnung“ (3 min))<br />

Bilder: Wandelndes Blatt, Hornissenglasflügler....<br />

Welche Formen der Warntracht/Tarntracht kennt ihr?<br />

Sammlung notieren (7 min)<br />

Hauptarbeitsphase:<br />

Sammlung strukturieren zum Tafelanschrieb (20min):


Warnung/Tarnung<br />

<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong><br />

- Echte Warntracht tragen viele gefährliche oder giftige Tiere, um Feinde<br />

abzuschrecken. Diese Tiere sind oft grell gefärbt. Bsp.: ...<br />

- Mimikry: Eine Art Scheintracht, weil hier Tiere, <strong>die</strong> eingentlich harmlos<br />

sind, <strong>die</strong> Warntrachten der gefährlichen Tiere nachahmen. Bsp.: ...<br />

- Mimese: Tarntracht ist gegeben, wenn ein Tier Gegenstände oder Pflanzen<br />

nachahmt, um nicht gegessen oder nicht erkannt zu werden. Bsp: ...<br />

evtl.: Sonderform der<br />

- aggressiven Mimikry: Ein Tier ahmt im Aussehen oder Verhalten ein<br />

anderes Tier nach, um leichter an Beute zu kommen.<br />

Bsp.: Anglerfisch, Säbelzahnschleimfisch<br />

Alle <strong>die</strong>se Erscheinungen entstehen durch <strong>Evolution</strong> der äußeren Erscheinung<br />

(siehe Mechanismen).<br />

Je ähnlicher <strong>die</strong> Warnung/Tarnung, um so höher <strong>die</strong> Fitness der Art.<br />

Zur Wiederholung <strong>und</strong> Anwendung können Bilder von der DVD gezeigt werden:<br />

Nachweise der <strong>Evolution</strong>stheorie: Tarnung/Warnung (8 min)<br />

Abschluss:<br />

Kurze Wiederholung <strong>und</strong> HA:<br />

Die aufgeschriebenen Begriffe lernen <strong>und</strong> zu einem Beispiel einen Aufsatz<br />

anfertigen, wie es in der <strong>Evolution</strong> zu Mimikry kommen kann.<br />

Inhalte der nächsten St<strong>und</strong>en : Koevolution, Konvergenz, Analogie <strong>und</strong><br />

Isolation<br />

H<br />

37


I<br />

J<br />

38<br />

<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong><br />

Corrigenda<br />

Ja, ja, der Fehlerteufel hat sich eingeschlichen, sorry!!<br />

1. Auf dem Lösungsblatt zum Arbeitsblatt „Morphologie bei Gliedmaßen“<br />

beim Thema „Nachweise der <strong>Evolution</strong>stheorie“ heißt es beim vierten Besitzer<br />

der Gliedmaßen fälschlicherweise „Eule“. Es ist aber das „Gürteltier“. Wir<br />

bitten, das vor Ausdruck in der doc-Datei zu ändern.<br />

2. Auf der DVD haben wir fälschlicherweise „Gingko“ geschrieben. Es muss<br />

natürlich „Ginkgo“ heißen.<br />

3. Ebenso: Nicht „Archaeopterix“, sondern „Archaeopteryx“<br />

Bildnachweis / Credits<br />

Giraffe (links): mongabay.com, Fotograf: Rob Roy<br />

Giraffe (rechts): http://de.northrup.org/photos/Animals, Fotograf: Tony Northrup<br />

Wandelndes Blatt (links): www.tiermotive.de, Fotograf: Wilfried Berns<br />

Buckeldrachenkopf: Fotograf: Dieter Klössing, Berlin<br />

Gestreifter Anglerfisch: www.starfish.ch, copyright / Fotografin: Teresa Zubi<br />

Hornissenglasflügler: Sergey M. Sazhin<br />

Feuersalamander: Foto <strong>und</strong> Copyright: Michael Linnenbach<br />

Delfin: wdcs, Fotograf: Blueworld<br />

Ameise mit Läusen: Fotograf: Friedrich Böhringer<br />

Ginkgo: Fotograf: Norbert Anspach<br />

Quastenflosser: © M. Auliya / WWF<br />

Archaeopteryx (Fossil): Museum für Naturk<strong>und</strong>e, Leibniz-Institut für <strong>Evolution</strong>s-<br />

<strong>und</strong> Biodiversitätsforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin<br />

Archaeopteryx (Skelettnachbildung): Paläontologische Staatssammlung, München<br />

Archaeopteryx (Gefieder): Museum Mensch <strong>und</strong> Natur, München<br />

Pfeilschwanzkrebs: Fotograf:chhmz<br />

Australopithecus afarensis: The Natural History Museum, London<br />

Homo ergaster: American Museum of Natural History, New York<br />

Neanderthalensis (Jäger): Neanderthal Museum, Mettmann<br />

Faustkeil: Neanderthal Museum, Mettmann<br />

Laotische Felsenratte: WWF


<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong><br />

Über 1000 neue Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten haben Forscher in den vergangenen<br />

zehn Jahren in der südasiatischen Mekong-Region entdeckt. Der WWF hat in<br />

Zusammenarbeit mit den zahlreichen Forschern <strong>die</strong> Ergebnisse in einem großen<br />

Mekong-Report zusammengefasst.“<br />

schädelnachbildungen / Rekonstruktionen der Hominiden: Hessisches Landesmuseum<br />

(wurden uns fre<strong>und</strong>licherweise kostenlos zur Verfügung gestellt!)<br />

C Wiss. Rekonstruktionen: W. Schnaubelt & N. Kieser - Atelier WILD LIFE ART für<br />

das Hessische Landesmuseum Darmstadt:<br />

Museum Mensch <strong>und</strong> Natur, München, Herr Dr. Apel<br />

SeaLife + Schulführungen:<br />

Nutzen Sie <strong>die</strong> günstigen Schulklassentarif! Die vielfältige <strong>und</strong> faszinierende<br />

Unterwasserwelt im SEA LIFE München ist für jede Altersstufe ein einzigartiges<br />

Erlebnis! Spielerisch <strong>und</strong> interaktiv kommen Sie den Meeresbewohnern bei<br />

Ihrem R<strong>und</strong>gang ganz nah. Das SEA LIFE München ist täglich ab 10.00 Uhr<br />

geschlossen. (Heiligabend geschlossen).<br />

Mineralientage München<br />

Fossilienmuseum Fürth, Ralf Walter, Das Mitmachmuseum, www.fossilien-museum.com<br />

Zoologische Staatssammlung, München, Herr Prof. Burmeister<br />

University of Melbourne<br />

BMW-Museum, München<br />

Paläontologische Staatssammlung, München, Herr Dr. Oliver Rauhut, Lydia<br />

Geißler<br />

Neanderthal Museum, Mettmann<br />

The Natural History Museum London<br />

American Museum of Natural History, New York<br />

Felsmalerei Australien, Kult & Tour Filmproduktion<br />

J<br />

39


K<br />

40<br />

<strong>Darwin</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Evolution</strong><br />

Impressum<br />

<br />

<br />

Idee <strong>und</strong> Redaktion: Reinold Schnatmann, focus-<strong>multimedia</strong><br />

Buch <strong>und</strong> Regie: Eva-Maria Scriba-Sebening<br />

Kamera: Markus Krämer, Alexander Böhle<br />

Schnitt: Stefan Frank<br />

Musik: Amadeo Tortora<br />

Grafik: Saba Bussmann<br />

Animation: Markus Schnatmann<br />

Programmierung: Christian Müller<br />

Booklet: Eva-Maria Scriba-Sebening<br />

Fachberatung <strong>und</strong> Unterrichtsmaterial: Gido Freyer<br />

Produktion: focus-<strong>multimedia</strong>, München © 2009

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!