28.10.2013 Aufrufe

Visionen für das Moor - pri... - Oberes Rhinluch

Visionen für das Moor - pri... - Oberes Rhinluch

Visionen für das Moor - pri... - Oberes Rhinluch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Visionen</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> <strong>Moor</strong><br />

21. August 2008 | 00:10 Uhr | von Claudia Rieger<br />

Vergrößern<br />

Kaum noch zu sehen, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> <strong>Rhinluch</strong> ein<br />

Niedermoor ist.Landschaftsförderverein <strong>Oberes</strong><br />

<strong>Rhinluch</strong>; ddp; dpa<br />

angehört.<br />

SVZ.de - URL: http://www.svz.de/<br />

LINUM/BONN - Jana Albrecht und Torsten Seeger wollen nicht weniger als <strong>das</strong> Obere <strong>Rhinluch</strong>,<br />

eine Niedermoorlandschaft im Norden des Havellandes, als großen natürlichen<br />

CO2-Speicher zurückgewinnen. Außerdem sollen Landwirte und<br />

andere kleine Unternehmer der Region so einbezogen werden, <strong>das</strong>s auch sie vom wachsenden<br />

Naturschutz profitieren. Mit dieser Idee haben sich die beiden Biologen und ihre Mitstreiter des<br />

in Linum ansässigen Landschaftsfördervereins (LFV) <strong>Oberes</strong> <strong>Rhinluch</strong> an einem<br />

Bundeswettbewerb beteiligt - und kamen unter die letzten zehn von 122 Bewerbern.<br />

Was auf den ersten Blick wie ein aussichtsloses Unterfangen wirkt, ist aus der Erfahrung und<br />

den gesammelten Ideen jahrelanger ehrenamtlicher Arbeit entstanden. "Unseren Verein gibt es<br />

seit 1991. Vergangenen November hörten wir von dem Wettbewerb ’Naturschutzgroßprojekte<br />

und ländliche Entwicklung’ des Bundesumwelt- und des Bundeslandwirtschaftsministeriums<br />

gehört. Gemeinsam mit dem Nabu Berlin und der Naturschutzstation <strong>Rhinluch</strong> haben wir dann<br />

eine Projektvision ermittelt", berichtet Jana Albrecht, die wie Torsten Seeger dem LVF-Vorstand<br />

Die Idee: Das <strong>Moor</strong> im 20 000 Hektar großen Oberen <strong>Rhinluch</strong>, <strong>das</strong> in der Folge intensiver Bewirtschaftung seit den 1970er Jahren immer<br />

mehr austrocknet, soll zumindest teilweise revitalisiert werden. Denn einerseits gilt der Torfboden laut Seeger als kohlendioxidsenkend.<br />

Andererseits, und <strong>das</strong> sei weit wichtiger, wollten die Naturschützer verhindern, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> schrumpfende <strong>Moor</strong> zunehmend<br />

CO2 abgibt. "Im Torf, der aus Pflanzenresten besteht, sind Kohlenstoffe gespeichert. Wenn sich <strong>das</strong> <strong>Moor</strong><br />

zurückzieht, gelangen diese durch Abbauprozesse wieder in die Atmosphäre", erklärt Seeger.<br />

Um <strong>das</strong> <strong>Moor</strong> wiederzubeleben, soll Albrecht zufolge Wasser, <strong>das</strong> es im <strong>Rhinluch</strong> im Winter meist zu viel und im Sommer zu wenig gebe,<br />

übers Jahr gleichmäßig zur Verfügung stehen. Da<strong>für</strong> müsse in Zeiten des Wasserüberschusses <strong>das</strong> Nass per vorhandenem<br />

Grabensystem auf Rückhalteflächen abgeleitet und dort quasi zwischengeparkt werden.<br />

Doch genau deshalb ist <strong>das</strong> Projekt bei Landwirten in der Region umstritten, <strong>das</strong> geben auch die Naturschützer unumwunden zu. Die<br />

Kritiker haben vor allem Angst, <strong>das</strong> die von ihnen bewirtschafteten Flächen überschwemmt und damit <strong>für</strong> sie unbrauchbar werden<br />

könnten. "Wir wollen den Bauern klarmachen, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Wasser ihnen keine Areale wegnimmt", sagt Albrecht. Für die Rückhaltung würden<br />

nur lange nicht mehr genutzte Flächen verwendet, die entweder eingedeicht seien oder würden.<br />

Die Wettbewerbsprojekte wie <strong>das</strong> im <strong>Rhinluch</strong> sind aber auf die Verbindung von Naturschutzzielen und ländlicher Entwicklung angelegt.<br />

Deshalb sollen Landwirte und andere Unternehmer in Nebenprojekten zum Zug kommen. "Jeder der will, kann seine Vorstellungen zum<br />

Projekt äußern. Außerdem können Ideen, etwa eine kleine Herberge <strong>für</strong> die von der Natur angezogenen Touristen aufzumachen,<br />

ausgearbeitet werden. Gemeinsam puzzeln wir dann <strong>das</strong> große Projekt zusammen", sagt Albrecht.<br />

Die Jury des deutschlandweiten Wettbewerbs, den <strong>das</strong> Bundesamt <strong>für</strong> Naturschutz betreut, fand diese Projektvision offenbar<br />

überzeugend. Mit der Wahl unter die letzten zehn Teilnehmer bekamen die Initiatoren 10 000 Euro <strong>für</strong> eine konkrete Ausarbeitung ihres<br />

Vorhaben bis zum 31. Dezember. .<br />

Albrecht und Seeger rechnen Mitte 2009 mit der Entscheidung, welche fünf Kandidaten jeweils mit<br />

Fördergeld des Bundes in Millionenhöhe rechnen dürfen. "Würde <strong>das</strong> klappen", so Albrecht, "könnten<br />

wir über zehn Jahren hinweg eine naturverträgliche Bewirtschaftung des Gebiets entwickeln."<br />

ZURÜCK ZU SUCHE<br />

Leserkommentare<br />

Weiterführende Links<br />

MEHR AUF PRIGNITZER.DE<br />

"Natur ist etwas sehr Wertvolles"


© SVZ.de 2009<br />

Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Zeitungsverlag Schwerin GmbH & Co. KG

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!