GERNOT STELLBERGER Ökonomische Entwicklungs
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Abbildung 1: Nutzenwirkungen aus Werte- und Normenbefolgung<br />
Quelle: Eigene Darstellung.<br />
Befolgung<br />
Positive<br />
Sanktionierung<br />
Positiver Eingang<br />
in die individuelle<br />
Nutzenfunktion<br />
(intrinsischer<br />
Situationsanreiz)<br />
Werte und Normen als<br />
gesellschaftlich<br />
Institutionalisiert<br />
Anspruch der<br />
Gesellschaft auf<br />
Befolgung<br />
Neutral<br />
(keineSanktionierung)<br />
Positiver Eingang<br />
in die individuelle<br />
Nutzenfunktion<br />
(extrinsischer<br />
Situationsanreiz)<br />
Nichtbefolgung<br />
Negative<br />
Sanktionierung<br />
Negativer Eingang<br />
in die individuelle<br />
Nutzenfunktion<br />
Die Möglichkeit der verschiedenen Präferenzausprägungen, wie sie mit BECKERS An-<br />
satz vereinbar sind, erfährt bei SCHRAMM eine Systematisierung. 49 Er unterscheidet als<br />
formales allgemeingültiges Präferenzkriterium die Zweckrationalität, nach der das Handeln<br />
eines jeden Individuums prinzipiell ausgerichtet ist. Das bedeutet, dass hier der<br />
Kern des ökonomischen Ansatzes insofern liegt, als dass über dieses grundlegende Präferenzkriterium<br />
sichergestellt wird, dass sich die Individuen, auch wenn sich ihre übrigen<br />
Interessen unterscheiden, nach dem Opportunitätskostenkalkül ausrichten. Das<br />
heißt, auch wenn jeder seine Interessen verfolgt, wie er es für sich selbst für richtig hält,<br />
so impliziert dies aber, dass er dies zweckrational tut. Auch moralische Motivationsgründe<br />
werden damit zweckrational zur Geltung gebracht. SCHRAMM bezeichnet diese<br />
formal zugrundeliegende Präferenzstruktur als ökonomisch3. Auf dieser formalen Ebene<br />
aufbauend wird eine zweite Ebene definiert, die den Spielraum für unterschiedliche Präferenzgestaltung<br />
bzw. Vorteilsinhalte öffnet. SCHRAMM beschränkt sich komplexitätsreduzierend<br />
auf eine ökonomische und eine moralische Dimension. Unter dem allgemeinen<br />
ökonomischen Präferenzkontext (ökonomisch2) ist das eigennutzorientierte Handeln<br />
49 Vgl. SCHRAMM (2004), S.13 bzw. SCHRAMM (2005) S. 17.<br />
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