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Info-Blatt Nr. 1<br />

Solidaritätskreis<br />

„Rücknahme der Abmahnung gegen Jörn Kleffel“<br />

Hannover, 06. Februar 2012<br />

Im Werk von VW Nutzfahrzeuge in Hannover-Stöcken kam es seit Jahren erstmals zu einer<br />

Abmahnung eines Kollegen wegen „Störung des Betriebsfriedens“. Anlass war eine kritische<br />

Rede des IGM-Vertrauensmanns Jörn Kleffel auf einer Montage-Abteilungsversammlung. Er<br />

sprach im Auftrag seiner Kollegen die steigende Arbeitsverdichtung in der Fahrzeugmontage<br />

an und verwies auf das Ergebnis des „Stimmungsbarometers“ von VW. Darin hatten 50 % der<br />

Befragten angegeben, nur teilweise, kaum noch oder gar nicht den Leistungsdruck und<br />

Anforderungen bewältigen zu können. Vertrauensleute und Kollegen aus der Montage hatten<br />

bereits mehrfach gegen die steigende Arbeitsbelastung protestiert, unter anderem gegen die<br />

Zusammenlegung zweier Meisterschaften. Im Oktober 2011 erlitt ein davon betroffener<br />

Meister aus der Cockpit-Montage einen Schlaganfall, an dessen Folgen er später verstarb. Es<br />

mögen viele Gründe zusammen getroffen sein. Fakt ist, dass steigende Arbeitsbelastung eine<br />

Ursache für körperliche und psychische Erkrankungen ist. „Denn für viele Arbeitsmediziner<br />

steht der Zusammenhang zwischen einer Arbeitswelt, in der mit immer härteren Bandagen<br />

gekämpft wird, und den seit Jahren steigenden psychischen Erkrankungen längst fest.<br />

Angesichts ständig neuer Anforderungen belastet viele Beschäftigte vor allem der Blick in die<br />

Zukunft, sagt der Arbeitswissenschaftler Menz“ („metallzeitung“ 12/2011)<br />

Solche Zusammenhänge in einem kritischen Redebeitrag auf einer betrieblichen<br />

Versammlung aufzugreifen, ohne Sanktionen befürchten zu müssen, ist ein demokratisches<br />

Recht der Meinungsäußerung. Jemanden dafür zu bestrafen ist der Versuch einer<br />

Einschüchterung der Belegschaft. Bei VW gibt es eine Vereinbarung „Partnerschaftliches<br />

Verhalten am Arbeitsplatz“. Wie passt zu der Vereinbarung, dass als Reaktion auf die Rede<br />

von Jörn Kleffel ein „Montageinfo“ des Abteilungsleiters an alle Montage-Abteilungen verbreitet<br />

wurde, in dem Teile der Rede aus dem Zusammenhang gerissen und Jörn Unterstellungen<br />

und Behauptungen vorgeworfen wurden? „Partnerschaftlich“ wäre die Aufforderung zu einem<br />

klärenden Gespräch zwischen Jörn Kleffel und dem Abteilungsleiter gewesen. Es ging aber<br />

offensichtlich darum, einen kritischen Gewerkschafter in Misskredit zu bringen.<br />

Hier soll von VW von einem brisanten Thema abgelenkt werden, indem ein Kollege, der es<br />

anspricht, zum Schweigen gebracht werden soll. Kritische Meinungen und Forderungen, die<br />

nicht zum „familienfreundlichen“ Image von VW passen und die ständige<br />

Produktivitätssteigerung in Frage stellen, sind unerwünscht und sollen offensichtlich zukünftig<br />

unterdrückt werden. Es wird ein Nebenschauplatz aufgemacht, indem die Angelegenheit auf<br />

eine persönliche Ebene gezogen wird, Stilmittel der freien Rede als persönliche Beleidigungen<br />

dargestellt und berechtigte Anliegen als persönliche Schuldzuweisungen ausgelegt werden.<br />

Die Abmahnung mit Kündigungsandrohung setzt dem ganzen die Krone auf!<br />

Dies geht alle Beschäftigten, Gewerkschafter und fortschrittliche Menschen an! Es ist ein<br />

Angriff auf die gewerkschaftliche Tätigkeit und die freie Meinungsäußerung. Jörn Kleffel erhält<br />

die volle Unterstützung sowie Rechtsschutz der IG Metall. Trotz der Nicht-Zustimmung des<br />

Betriebsrats, Protesten der Abteilungskollegen, von Vertrauensleuten und einer<br />

Unterschriftensammlung beharrt VW auf der Disziplinierung. Unser Solidaritätskreis will die<br />

VW-Belegschaft und die IG Metall unterstützen und die Vorgänge in Hannover bekannt<br />

machen. Wir wollen auch zukünftig offen und ohne Angst vor Repressalien auf<br />

Betriebsversammlungen unsere Meinungen und Kritiken vorbringen.<br />

Solidarität ist unsere Stärke!<br />

Für freie gewerkschaftliche Betätigung in den Betrieben!<br />

Unterstützt und verbreitet die Unterschriftensammlung der VW-Kollegen!<br />

Kommt zum Solidaritätskreis und spendet für die Prozesskosten!<br />

Kontakt: Ilse-Marie Stratmann, Tel: 0511-4751493, Email: ilse-marie.stratmann@freenet.de


Wir unterstützen und verbreiten die Unterschriftensammlung, die von Kollegen bei VW<br />

Nutzfahrzeuge Hannover initiiert wurde. Hier Auszüge des Textes im Wortlaut:<br />

Wiedereinführung der zweiten Meisterstelle im Cockpit<br />

Rücknahme der Abmahnung gegen Jörn Kleffel<br />

Wir (…) unterstützen die Forderung nach der Rücknahme der Abmahnung, die gegen Jörn<br />

Kleffel ausgesprochen wurde. Dieser Kollege hat auf Bitte seiner Kollegen und ihm<br />

Rahmen seiner Tätigkeit als Vertrauensmann lediglich einige Punkte thematisiert, die der<br />

Unternehmensleitung anscheinend unangenehm sind. Er forderte in seiner Rede auf der<br />

CC-Versammlung, die Zusammenlegung der zwei Meisterschaften im Cockpit wieder<br />

rückgängig zu machen, da jetzt ein Meister für 80 Kollegen zuständig ist. Außerdem<br />

sprach er den Schlaganfall des Meisters aus der Cockpit-Montage an. Die Meinung vieler<br />

Kollegen ist, dass der gewachsene Stress mit ein Grund für den Schlaganfall war. Wir sind<br />

der Meinung, dass auch solche Themen angesprochen werden sollten, ohne solch<br />

drastische Konsequenzen befürchten zu müssen. Dies dient nur dem Zweck der<br />

Verbesserung der Arbeitssituation. Freie Meinungsäußerung sollte auch bei solchen<br />

Themen gewährleistet werden. Steht bitte mit eurer Unterschrift hinter Jörn. Danke<br />

Name<br />

Betrieb/Organisation/<br />

Funktion<br />

ausgefüllte Listen bitte zurück an den Solidaritätskreis, siehe Vorderseite<br />

Unterschrift

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