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PLANQUADRAT - michael-koeller.de

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Projektabwicklung 3<br />

Das Negativimage von Planern begrün<strong>de</strong>t sich insbeson<strong>de</strong>re<br />

auf <strong>de</strong>m Überziehen von Kosten und Terminen, aber<br />

auch auf sich oftmals akkumulieren<strong>de</strong>n Ärger während <strong>de</strong>s<br />

Projektes im Allgemeinen. Architekten und Ingenieure gehen<br />

weltweit treuhän<strong>de</strong>risch mit Milliar<strong>de</strong>nwerten um und<br />

doch sind die o.g. Punkte ein oftmals zu beklagen<strong>de</strong>s Ergebnis.<br />

Viele Architekten verstehen sich als Künstler. In <strong>de</strong>r Praxis<br />

müssen sie dann schmerzlich erfahren, dass die Arbeit <strong>de</strong>s<br />

Architekten zu einem Großteil aus nichtkünstlerischen Tätigkeiten<br />

besteht. Baukultur kann nicht hoch genug angesie<strong>de</strong>lt<br />

sein, aber Bauen besteht nicht nur aus Ästhetik, son<strong>de</strong>rn<br />

überwiegend aus Abläufen und <strong>de</strong>n sich daraus ergeben<strong>de</strong>n<br />

Arbeitsprozessen. Nicht <strong>de</strong>r künstlerische Anspruch an<br />

sich, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r einseitige künstlerische Anspruch bringt<br />

<strong>de</strong>n Berufsstand <strong>de</strong>s Architekten zu oft in Mißkredit.<br />

<strong>PLANQUADRAT</strong>


2<br />

Wunsch <strong>de</strong>s Bauherrn<br />

Vorschlag <strong>de</strong>s Architekten<br />

Verän<strong>de</strong>rung durch <strong>de</strong>n Statiker<br />

Von <strong>de</strong>n Behör<strong>de</strong>n genehmigt<br />

Von <strong>de</strong>r Baufirma ausgeführt<br />

Nach <strong>de</strong>r Mängelbeseitigung


Beobachtung<br />

Lei<strong>de</strong>r muss man heute noch zu <strong>de</strong>r Erkenntnis kommen,<br />

das viele Architekten, Ingenieurbüros und Projektsteuerer,<br />

im Gegensatz zur stationären Industrie noch mit veralteten<br />

prozessorientierten Metho<strong>de</strong>n arbeiten.<br />

Gleichzeitig lei<strong>de</strong>t auch noch die Realisierung auf <strong>de</strong>r Baustelle<br />

unter einem Mangel an Arbeitsvorbereitung, Logistik<br />

und auch an Verständnis für die Nöte <strong>de</strong>s Bauherrn. Dabei<br />

scheint das Zusammenspiel „Planung - Ausführung“ unter<br />

einer ganz beson<strong>de</strong>ren Spannung zu stehen.<br />

Eine Baustelle ist ein Produktionsbetrieb, <strong>de</strong>r am Ort <strong>de</strong>s<br />

Bauwerks aufgebaut, während <strong>de</strong>r Bauzeit unterhalten, danach<br />

<strong>de</strong>montiert und zur nächsten Baustelle transportiert<br />

wird. Ziel dieses Produktionsbetriebes ist es, ohne Unterbrechung<br />

o<strong>de</strong>r Hemmung <strong>de</strong>r Produktion das Werk zu vollen<strong>de</strong>n.<br />

Ein Unternehmer, <strong>de</strong>r seinen Betrieb so begreift, kann kein<br />

Interesse an Behin<strong>de</strong>rungsanzeigen, Nachträgen o<strong>de</strong>r dgl.<br />

haben; er hat aber sehr wohl Interesse an verständlichen,<br />

fehlerfreien und gut koordinierten Zeichnungen, Berechnungen,<br />

Beschreibungen und Plänen, die obendrein termingerecht<br />

geliefert wer<strong>de</strong>n.<br />

Und daran hapert es nur allzu oft.<br />

3


Inhaltsverzeichnis<br />

Beobachtung 3<br />

Inhaltsverzeichnis 4 - 5<br />

Vorwort 6<br />

1. Phasenorientierte Abwicklung<br />

<strong>de</strong>r Planungsarbeit<br />

1.1 Leistung und Verantwortung 7<br />

1.2 Bedarfsplanung 7<br />

1.3 Planungsschritte 8 - 9<br />

1.4 Kapazitätsplanung 9 - 10<br />

2. Phasenorientierte Abwicklung<br />

<strong>de</strong>r Realisierung<br />

2.1 Vorwort 11<br />

2.2 Projektstart 12 - 13<br />

2.3 Projektorganisation 13 - 16<br />

2.4 Projektsteuerung 16 - 17<br />

2.5 Störungen im Projekt 18<br />

2.6 Stakehol<strong>de</strong>r Management 19<br />

3. Hierarchien in <strong>de</strong>r Projektabwicklung<br />

3.1 Vorwort 20<br />

3.2 Projektteam 20 - 21<br />

3.3 Projektplanung 21 - 23<br />

4. Organisation, Koordination, Information,<br />

Dokumentation<br />

4.1 Vorwort 24<br />

4.2 Organisation 24 - 25<br />

4.3 Koordination 25<br />

4.4 Information 26<br />

4.5 Dokumentation 27<br />

5. Qualität<br />

5.1 Vorwort 28<br />

5.2 Erfüllungsqualität 29<br />

5.3 Objektqualität 29<br />

5.4 Projektqualität 30<br />

4


6. Kosten<br />

6.1 Vorwort 31<br />

6.2 Kostenstrukturierung 32<br />

6.3 Kostenschätzung 32 - 33<br />

6.4 Kostenberechnung 33<br />

6.5 Kostenverfolgung 33 - 34<br />

6.6 Kostendatenblatt <strong>de</strong>s Einzelgewerkes 36 - 37<br />

6.7 Bürgschaften 38<br />

6.8 Bau-Ausgabebuch 38 - 39<br />

7. Termine<br />

7.1 Vorwort 40<br />

7.2 Termindarstellung 40 - 41<br />

7.3 Zeitplanung beim Baugeschehen 42<br />

7.4 Ablauf <strong>de</strong>r Terminplanungsarbeit 42 - 43<br />

8. Vertragsstrafen 43<br />

5


Vorwort<br />

Planquadrat will <strong>de</strong>m vorgenannten Missstand entgegenwirken<br />

und die Konfrontation zwischen Planern und Umsetzen<strong>de</strong>n<br />

[Bauleitung, SiGeKo] minimieren.<br />

Mit unserem Angebot, Leistungen von Leistungsphase<br />

[LPH] 0-9, wollen wir eine ganzheitliche Abwicklung eines<br />

Projektes ermöglichen.<br />

Keine Trennung von Genehmigungs- und späterer Ausführungsplanung,<br />

keine Trennung von Planung und Bauleitung.<br />

Wir gehen sogar einen Schritt weiter und bieten unsere<br />

Leistung als Generalplaner an. Somit können Ablaufprozesse<br />

auf <strong>de</strong>r Planungsebene von uns gesteuert und beeinflusst<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Die folgen<strong>de</strong>n Seiten sollen Ihnen einen Einblick in unsere<br />

Vorstellungen <strong>de</strong>r Projektabwicklung geben.<br />

Es ist eine grundsätzliche Betrachtung als angestrebtes<br />

Qualitätsziel, die je nach Projektgröße mehr o<strong>de</strong>r weniger<br />

Umsetzung erfährt.<br />

6


1. Planungsarbeit<br />

1.1 Leistung und Verantwortung<br />

Zum Projektstart müssen die Verantwortlichkeiten sowie die<br />

zugehörigen Vollmachten ein<strong>de</strong>utig geklärt sein. Dies kann<br />

durch eine „Leistungsmatrix“ beschrieben wer<strong>de</strong>n.<br />

In <strong>de</strong>r Matrix wer<strong>de</strong>n die Leistungen und Vorgänge <strong>de</strong>r beteiligten<br />

Leistungsträger zugeordnet. Darüber hinaus wird<br />

<strong>de</strong>r Grad <strong>de</strong>r Verantwortlichkeit differenziert und abgestuft<br />

festgelegt.<br />

Begriffe wie :<br />

Initiative, Entscheidung / Freigabe und Genehmigung, Mitarbeit,<br />

Protokollführung, Finanz- und Mittelfreigabe<br />

sollen hier kurz genannt wer<strong>de</strong>n.<br />

1.2 Bedarfsplanung<br />

Der Be<strong>de</strong>utung von Vorabklärungen und <strong>de</strong>m Erarbeiten<br />

von Grundlagen im Hinblick auf die Nutzung, und das vor<br />

Beginn <strong>de</strong>s Investitionsvorhabens, kann überhaupt nicht<br />

genug Aufmerksamkeit beigemessen wer<strong>de</strong>n.<br />

Die großen Chancen bei <strong>de</strong>r Entwicklung eines Nutzerbedarfsprogramms<br />

liegen in <strong>de</strong>n am Beginn <strong>de</strong>s Projektes<br />

uneingeschränkten Freiheitsgra<strong>de</strong>n [Brainstorming etc.] im<br />

Hinblick auf Planungs- und Umsetzungsentscheidungen.<br />

Ein Nutzerbedarfsprogramm hoher Qualität ist die beste<br />

Grundlage für Planungsentscheidungen. Grundlage kann<br />

dafür die DIN 18205 sein, die Norm für Bedarfsplanung.<br />

Für das Bauwesen sind zu nennen:<br />

• die methodische Ermittlung <strong>de</strong>r Bedürfnisse von<br />

Bauherrn und Nutzern<br />

• <strong>de</strong>ren zielgerechte Aufarbeitung als „Bedarf“ sowie<br />

• <strong>de</strong>ssen Umsetzung in bauliche Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

7


1.3 Planungsschritte<br />

Mit die wichtigste Projektphase für <strong>de</strong>n Bauherrn ist die<br />

Bedarfsplanung. So sollte es auch beim Architekten sein.<br />

Der „Grundlagenermittlung - Leistungsphase 1“ wird vom<br />

Architekten oft viel zu wenig Beachtung geschenkt. Allzuschnell<br />

wird gleich mit <strong>de</strong>n nächsten LPH‘s „Vorentwurf und<br />

Entwurf“ begonnen. Versäumnisse in <strong>de</strong>r ersten Leistungsphase<br />

sind später aber kaum wie<strong>de</strong>r gutzumachen.<br />

Die entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Weichen, und damit die Beeinflussbarkeit<br />

in positiver als auch in negativer Hinsicht auf die Ziele<br />

<strong>de</strong>s Investitionsvorhabens, wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r ersten Leistungsphase<br />

gestellt. [siehe dazu die Graphik]<br />

Zur Graphik :<br />

Geglie<strong>de</strong>rt in drei Optimierungsphasen zeigt sie <strong>de</strong>utlich,<br />

dass die ersten bei<strong>de</strong>n Phasen 73% <strong>de</strong>r Beeinflussbarkeit<br />

eines Projektes zulassen. In <strong>de</strong>r 3. Phase gibt es nur noch<br />

8


einen Bewegungsspielraum von 22%, <strong>de</strong>r sich dann auch<br />

noch über die Leistungsphasen 3-7 hinzieht und damit als<br />

relativ gering zu bewerten ist.<br />

Im Gegensatz dazu steigen die Kosten ab <strong>de</strong>r LPH 6 für die<br />

Beeinflussbarkeit erheblich. Im Grun<strong>de</strong> kann hier nur noch<br />

reagiert und nicht mehr agiert wer<strong>de</strong>n.<br />

In <strong>de</strong>r „Leistungsphase 1“ gehört eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung<br />

dazu.<br />

Über wirtschaftlichkeitsbezogene und konstruktionsbezogene<br />

Kennzahlen können Bau-, Betrieb-, und Unterhaltungsbetrachtungen<br />

durchgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Zielgrößen einer späteren Vermarktbarkeit bei Renditeobjekten<br />

können schon in dieser frühen Phase überprüft wer<strong>de</strong>n.<br />

Wirtschaftlichkeitsbezogene Kennzahlen<br />

WRN = Bruttorauminhalt / wirtschaftlich [vermietbare] Nutzfläche<br />

WRG = Bruttorauminhalt / Bruttogeschossfläche [ohne / mit Keller]<br />

WNG = Wirtschaftliche Nutzfläche / Bruttogeschossfläche [ ohne / mit<br />

Keller]<br />

Konstruktionsbezogene Kennzahlen<br />

KON = Fassa<strong>de</strong>n- + Dachflächen / wirtschaftliche Nutzfläche<br />

KVN = Konstruktions- + Verkehrsfläche / wirtschaftliche Nutzfläche<br />

KRO = Bruttorauminhalt / Fassa<strong>de</strong>n- + Dachflächen<br />

Auf die weiteren Leistungsphasen soll an dieser Stelle nicht<br />

weiter eingegangen wer<strong>de</strong>n, da sie für die Abwicklung im<br />

alltäglichen Arbeitsprozess eines Planungsbüros verantwortlich<br />

sind.<br />

1.4 Kapazitätsplanung<br />

Die Phasenstruktur <strong>de</strong>r HOAI ist mit <strong>de</strong>n zugeordneten<br />

Leistungspaketen sehr gut geeignet, darauf eine Kapazitätsplanung<br />

aufzubauen. Diese Kapazitätsplanung ist ein<br />

brauchbares Instrument sowohl für das eigene Büro zum<br />

Zweck <strong>de</strong>r Leistungskontrolle, als auch für die Ressourcen-<br />

9


Kontrolle <strong>de</strong>r in das Projekt mit eingebun<strong>de</strong>nen Ingenieurbüros,<br />

bei z.B. Generalplanerleistungen.<br />

Kapazitätsplanung auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r Phasenhonorare<br />

und <strong>de</strong>r geplanten Mitarbeiterzahl lassen eine recht genaue<br />

Terminplanung <strong>de</strong>r Planungsphase zu.<br />

Das Gleiche gilt natürlich auch für die Ausführungsphase<br />

hier können Versäumnisse in <strong>de</strong>r Terminplanung stark in die<br />

Kosten gehen.<br />

Bauzeitenablaufpläne und ihre strikte Einhaltung bil<strong>de</strong>n einen<br />

Grundstock für die Kapazitätsplanung <strong>de</strong>r ausführen<strong>de</strong>n<br />

Gewerke. Klare Termine und die Verlässlichkeit auf diese<br />

Termine kommen je<strong>de</strong>m Gewerk entgegen. Der Begriff<br />

<strong>de</strong>r Verbindlichkeit kommt hier in Spiel. [Dazu siehe weiter<br />

unten]<br />

10


2. Realisierung<br />

2.1 Vorwort<br />

Kann man bei <strong>de</strong>r Realisierung auf die eigene Planung noch<br />

Einfluss nehmen, so sind die Einwirkungsmöglichkeiten auf<br />

die Planungen Dritter meist gering o<strong>de</strong>r überhaupt nicht<br />

möglich.<br />

Dieses seit altersher bekannte Dilemma wird immer wie<strong>de</strong>r<br />

totgeschwiegen, obwohl an dieser Schnittstelle große Vermögensverluste<br />

entstehen.<br />

Derjenige, <strong>de</strong>r diese Schnittstelle in <strong>de</strong>n Griff bekommt, hat<br />

bei <strong>de</strong>r Ausführung schon halb gewonnen.<br />

Am besten bekommt man dieses Problem in <strong>de</strong>n Griff, wenn<br />

man die Einstellung vertritt „wenn man an<strong>de</strong>ren hilft, hilft<br />

man sich selbst am meisten“.<br />

Mit die wichtigsten Kriterien für eine erfolgreiche Projektabwicklung<br />

in <strong>de</strong>r Realisierungsphase sind neben hoher fachlicher<br />

und menschlicher Qualifikation :<br />

1. Systematischer, effizienter Projektstart<br />

2. Klärung <strong>de</strong>r Projektorganisation<br />

3. Entwicklung von technischen Lösungen<br />

4. Prozesssteuerung<br />

5. Ausgeprägte Kun<strong>de</strong>norientierung<br />

„Geistige Mauern“ beim Lösen komplexer Aufgaben<br />

bedingt durch mangeln<strong>de</strong>n interdisziplinären<br />

Informationsaustausch<br />

11


2.2 Projektstart<br />

Der Projektstart muss als Investition in die Zukunft gesehen<br />

wer<strong>de</strong>n, bei <strong>de</strong>m ein grober aber realistischer und vor allem<br />

akzeptierter Projektplan entsteht, <strong>de</strong>r das gegenseitige Verständnis<br />

för<strong>de</strong>rt, die Verantwortungsbereiche klar <strong>de</strong>finiert<br />

und die Grundlage für die Zusammenarbeit im Projektteam<br />

darstellt.<br />

Probleme entstehen beim Projektstart oft dadurch, dass we<strong>de</strong>r<br />

die Aufgabenstellung vollständig geklärt ist, noch eine<br />

klare Projektstruktur vorliegt.<br />

Darüber hinaus muss sich ein Team von Mitarbeitern aus<br />

unterschiedlichsten Organisationseinheiten zusammenfin<strong>de</strong>n<br />

und auf ein Vorgehen einigen, eine oft nicht leichte<br />

Aufgabe.<br />

Ein Projekt kann nur dann gut abgewickelt wer<strong>de</strong>n, wenn<br />

sowohl die Sach-, Prozess-, als auch Teamprobleme geklärt<br />

sind.<br />

Oft erwarten die Beteiligten, dass konkrete Aufgaben möglichst<br />

umgehend in Angriff genommen wer<strong>de</strong>n und das ers-<br />

12


te Ergebnisse bereits nach kurzer Zeit vorliegen. Dies führt<br />

aber in <strong>de</strong>r Regel dazu, dass eine sorgfältige und umfassen<strong>de</strong><br />

Planung <strong>de</strong>s Projektes unterbleibt und statt <strong>de</strong>ssen<br />

Einzelaufgaben in Angriff genommen wer<strong>de</strong>n, bevor <strong>de</strong>ren<br />

Priorität und Lösungsweg festliegt.<br />

Dies muss durch eine gezielte Projektorganisation unterbun<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

2.3 Projektorganisation<br />

Bei <strong>de</strong>r Projektorganisation unterschei<strong>de</strong>t man zwischen<br />

Aufbau- und Ablauforganisation.<br />

Für <strong>de</strong>n Projektstart sind aufbauorganisatorische Maßnahmen<br />

notwendig, welche die Rahmenbedingungen <strong>de</strong>s Projektstarts<br />

festlegen. Das be<strong>de</strong>utet, das Team muss zusammengestellt<br />

wer<strong>de</strong>n. Hierzu gehören, wenn es sich um eine<br />

Generalplanung han<strong>de</strong>lt, Mitarbeiter <strong>de</strong>s eigenen Büros und<br />

entsprechen<strong>de</strong> Mitarbeiter <strong>de</strong>r einzelnen beteiligten Fachingenieurdisziplinen.<br />

Die Aufbauorganisation mit ihren hierarchischen Unter- und<br />

Überstellungen wird durch ein Organigramm abgebil<strong>de</strong>t.<br />

Somit können sich alle Beteiligten ein klares Bild über Verantwortlichkeiten<br />

machen. Sogenannten „Quereinsteigern“<br />

13


wird die Möglichkeit gegeben sofort einen Überblick zu erhalten.<br />

Hier sollen fünf verschie<strong>de</strong>ne Möglichkeiten <strong>de</strong>r Aufbauorganisation<br />

im Verhältnis Auftraggeber / Planung / Ausführung<br />

aufgezeigt wer<strong>de</strong>n :<br />

Projektsteuerung in verantwortlicher Linienfunktion auf <strong>de</strong>r Seite <strong>de</strong>s Auftraggebers<br />

Das ist die Form mit <strong>de</strong>n weitestgehen<strong>de</strong>n Delegationen<br />

von Auftraggeberaufgaben und -rechten an <strong>de</strong>n Projektsteuerer.<br />

Projektsteuerer als Berater o<strong>de</strong>r als Stabstelle <strong>de</strong>s Auftraggebers<br />

Das ist die häufigste Form für <strong>de</strong>n Einsatz eines Projektsteuerers<br />

auf <strong>de</strong>r Hierarchieebene <strong>de</strong>s Auftraggebers.<br />

14<br />

Projektmanagement mit verantwortlicher Linienfunktion als Generalprojektleiter<br />

<strong>de</strong>s Planungsteams


Das ist die typische Form <strong>de</strong>s Einsatzes eines Generalplaners.<br />

Er betreibt in erster Linie internes Projektmanagement<br />

im Hinblick auf die Integration <strong>de</strong>r Fachplaner.<br />

Projektmanagement als Generalplaner / Generalunternehmer<br />

Das ist die Form, bei <strong>de</strong>r Planungsaufträge insgesamt an einen<br />

Generalplaner und die Ausführungsaufträge insgesamt<br />

an einen Generalunternehmer vergeben wer<strong>de</strong>n.<br />

Projektmanagement als Totalübernehmer<br />

Wenn Planungsleistungen, Bauunternehmens- und Handwerkerleistungen<br />

unter <strong>de</strong>m Dach eines einzigen Auftrages<br />

vereinigt und an einen Unternehmer vergeben wer<strong>de</strong>n,<br />

spricht man von einen Totalübernehmer.<br />

Die oben dargestellten Strukturen sind im Vorfeld grundsätzlich<br />

zu klären. Aus <strong>de</strong>r gewählten Struktur entwickelt sich<br />

dann das Organigramm <strong>de</strong>r Aufgaben und Hierarchien.<br />

Die Leistungen die Planquadrat anbieten kann erstrecken<br />

15


sich von <strong>de</strong>r klassischen Planung [LPH 1-9] und gehen bis<br />

zur Generalplanung.<br />

Die Generalplantätigkeit ist eine Form <strong>de</strong>r Zusammenarbeit<br />

zwischen allen am Bauwerk tätigen Planern, die beauftragt<br />

und geführt wer<strong>de</strong>n vom Generalplaner. Das bisher beim<br />

Bauherrn angesie<strong>de</strong>lte notwendige Schnittstellenmanagement<br />

wird auf <strong>de</strong>n Generalplaner übertragen.<br />

Die Führung <strong>de</strong>r Gruppe übernimmt in <strong>de</strong>r Regel, bedingt<br />

durch seine Pflicht zur technischen Koordination und Integration,<br />

<strong>de</strong>r Architekt, <strong>de</strong>r dann mit seinen eigenen und<br />

<strong>de</strong>n integrierten Leistungen <strong>de</strong>r Fachplaner die Schnittstelle<br />

zum Auftraggeber darstellt. Im Verhältnis zu seinen Fachkollegen<br />

ist er <strong>de</strong>r Systemführer.<br />

2.4 Projektsteuerung<br />

Die Projektsteuerung erfor<strong>de</strong>rt eine systematische Planung<br />

<strong>de</strong>r ablaufen<strong>de</strong>n Prozesse. Erst durch die Projektplanung<br />

erhält <strong>de</strong>r Mitarbeiter die Mittel und Vollmachten, mit <strong>de</strong>nen<br />

er seine Aufgaben effizient, d.h. in kürzester Zeit, mit geringstem<br />

Aufwand und unter <strong>de</strong>n bestmöglichen Randbedingungen,<br />

durchführen kann.<br />

Hierfür ist erst einmal eine grobe Planung zu erstellen.<br />

Hierzu gehören folgen<strong>de</strong> Einzelpläne bzw. Tabellen :<br />

16


1. Projektstrukturplan<br />

2. Objektstrukturplan<br />

3. Baustelleneinrichtungsplan<br />

4. Phasenplan<br />

5. Zeitpläne<br />

6. Kostenmanagement<br />

Wer Planungsprozesse und damit eine Projektsteuerung koordinieren<br />

will, muss Kenntnisse dieser Prozesse besitzen.<br />

Nur dann ist es möglich sich mit <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Fachplanern<br />

zu besprechen und einvernehmlich festzulegen.<br />

Steuerungselemente wie :<br />

• Qualitätsmanagement<br />

• Statusbesprechungen / Statusmitteilungen<br />

• Projektsteuerungsbesprechungen<br />

• Planungsbesprechungen / Planliefertermine<br />

• Liste <strong>de</strong>r Aufgaben<br />

• Projektberichte<br />

• Entscheidungsmanagement<br />

• Kostenverfolgung<br />

• Vertragsmanagement<br />

kommen hier zum Einsatz.<br />

Die Steuerung <strong>de</strong>s Projektes sorgt für <strong>de</strong>n reibungslosen<br />

Ablauf aller Routinearbeiten. Für Verwaltungsaufgaben wer<strong>de</strong>n<br />

während <strong>de</strong>s Projektstarts nur wesentliche Randbedingungen<br />

festgelegt. Dazu gehören Unterschriftsberechtigungen,<br />

Festlegung von Kompetenzen <strong>de</strong>s Projektleiters o<strong>de</strong>r<br />

Generalplaners bzw. Generalunternehmers.<br />

Projektverwaltung und damit Projektsteuerung kann am<br />

einfachsten über ein geglie<strong>de</strong>rtes Projekthandbuch besorgt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

17


2.5 Störungen im Projekt<br />

Störungen im Projekt - wo immer sie auch auftreten und wodurch<br />

sie hervorgerufen wer<strong>de</strong>n - haben stets Verluste von<br />

Vermögenswerten zur Folge.<br />

Konflikte im Baugeschehen können entstehen:<br />

Beim Auftraggeber durch<br />

- mangelhafte Zielformulierung,<br />

- Nichttreffen von Entscheidungen,<br />

- häufige Än<strong>de</strong>rungen ...<br />

Beim Projektleiter durch<br />

- mangelhafte Fachkompetenz<br />

- mangelhafte Führungseigenschaften<br />

- mangelhaftes Durchsetzungsvermögen ...<br />

Bei <strong>de</strong>r Objektplanung und Realisierung durch<br />

- mangelhafte, unkoordinierte technische Lösungen,<br />

- Architekt und Fachplanern,<br />

- ausführen<strong>de</strong> Firmen ...<br />

Bei <strong>de</strong>r Abwicklung durch<br />

- nicht ein<strong>de</strong>utig geklärte Ziele,<br />

- mangelhafte Ablaufplanung,<br />

- Chaos bei <strong>de</strong>r Organisation, Koordination, Information<br />

- ungenügen<strong>de</strong> Terminplanung, Kostenplanung ...<br />

Die weitaus meisten Konflikte im Baugeschehen entstehen<br />

weniger durch mangelhafte technische Lösungen, son<strong>de</strong>rn<br />

in <strong>de</strong>n meisten Fällen wegen mangelhafter geplanter und<br />

durchgeführter Abläufe.<br />

Während sich mangelhafte technische Lösungen in<br />

Bauschä<strong>de</strong>n manifestieren, äußern sich Prozessfehler in<br />

nicht sichtbaren hohen finanziellen Einbußen auf Auftraggeber-,<br />

Planer- und Ausführungsseite, <strong>de</strong>n Ärger damit natürlich<br />

eingeschlossen.<br />

Diesen Konflikten muss man sich stellen, in<strong>de</strong>m man sie<br />

analysiert, bewertet, Metho<strong>de</strong>n und Werkzeuge zur ihrer Eliminierung<br />

er<strong>de</strong>nkt und diese konsequent anwen<strong>de</strong>t.<br />

Wenn es gelingt, Metho<strong>de</strong>n und Prozesse logisch und für<br />

je<strong>de</strong>n Beteiligten offen und klar koordiniert darzulegen, entfallen<br />

viele Reibungspunkte im Projekt.<br />

18


2.6 Stakehol<strong>de</strong>r*-Management<br />

Stakehol<strong>de</strong>r sind:<br />

Alle die innerhalb o<strong>de</strong>r außerhalb eines Projektes Stehen<strong>de</strong>n,<br />

welche an einem Projekterfolg o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ssen Verhin<strong>de</strong>rung<br />

[auch Scheitern] beson<strong>de</strong>rs interessiert sind, wie z.B.<br />

Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Projektteams, Anteilseigner, Auftraggeber,<br />

Arbeitnehmergruppen, Verbraucherverbän<strong>de</strong>, Gewerkschaften,<br />

Kommunen, Banken, Konkurrenten, Lieferanten,<br />

Bürgerinitiativen, Umweltschutzgruppen, Behör<strong>de</strong>n etc.<br />

Merkmal eines erfolgreichen Stakehol<strong>de</strong>rmanagements ist,<br />

dass sowohl unterstützen<strong>de</strong> als auch gegnerische Interessenlagen,<br />

wenn möglich, befriedigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Ohne die Beteiligung von Stakehol<strong>de</strong>rn, sowohl solchen, die<br />

außerhalb <strong>de</strong>s Projektes stehen, als auch solchen, die in<br />

das Projekt unmittelbar<br />

einbezogen sind, kann<br />

es zu erheblichen Problemen<br />

o<strong>de</strong>r Störungen<br />

bei <strong>de</strong>r Abwicklung<br />

kommen. Stakehol<strong>de</strong>rmanagement<br />

ist daher<br />

ein sehr wichtiger Teil<br />

<strong>de</strong>s Gesamtprojektmanagements.<br />

*) to have a stake in = an etwas interessiert sein<br />

19


3. Hierarchien<br />

3.1 Vorwort<br />

Bei <strong>de</strong>r Strukturierung eines Projektes unterschei<strong>de</strong>t man<br />

zwischen Aufbau- und Ablauforganisation. Während die<br />

Aufbauorganisation statischen Charakter hat, ist die Ablauforganisation<br />

durch Dynamik geprägt.<br />

In Bauprojekten geht es nicht ohne Unter- o<strong>de</strong>r Überstellungen,<br />

da ohne die klare Zuweisungen von Leistungen, Aufgaben<br />

und Verantwortungen das Chaos ausbrechen wür<strong>de</strong>.<br />

Diese Zuweisungen sind sinnvollerweise in einem Organigram<br />

sichtbar zu machen.<br />

3.2 Projektteam<br />

Hierarchien in einem Projektteam sind abhängig von Ver-<br />

antwortlichkeiten und Interessenlagen und glie<strong>de</strong>rn sich<br />

somit in verschie<strong>de</strong>ne Ebenen. Wir unterschei<strong>de</strong>n ein vier<br />

20


Ebenenmo<strong>de</strong>ll, das sich glie<strong>de</strong>rt in Auftraggeberebene, Planerebene,<br />

Fachbauleiterebene sowie Ausführungsebene.<br />

Beispielhaft soll ver<strong>de</strong>utlicht wer<strong>de</strong>n, wie solche Interessen<br />

aussehen können.<br />

Der Auftraggeber will zum günstigen Preis, in kürzester Zeit<br />

und in höchster Qualität sein Bauvorhaben verwirklichen.<br />

Die Planer müssen Gewinne erwirtschaften, um ihr Büro zu<br />

erhalten. Darüber hinaus streben sie gute ästhetische und<br />

technische Lösungen an.<br />

Die Fachbauleiterebene hat ein Interesse an gut koordinierten,<br />

fehlerfreien Zeichnungen, Beschreibungen und Berechnungen,<br />

die geeignet sind, die Baustellenproduktion zügig<br />

abzuwickeln.<br />

Die Ausführungsebene muss Gewinne erwirtschaften, um<br />

das Weiterbestehen <strong>de</strong>s Handwerkbetriebes o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Bauunternehmung<br />

zu sichern.<br />

Diese sehr unterschiedlichen Interessenlagen muss man<br />

verstehen, akzeptieren und versuchen mit <strong>de</strong>n eigenen Interessen<br />

wenn schon nicht in Einklang zu bringen, so doch<br />

wenigstens zu harmonisieren.<br />

Erst durch das Zusammenwirken bzw. das Zusammenarbeiten<br />

aller Ebenen wird das Bauteam, das aus Mitarbeitern<br />

je<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r genannten Ebenen besteht, zu einer integrierten<br />

effizienten Organisation.<br />

Auf je<strong>de</strong>n Fall sollte sicher gestellt sein, dass auf je<strong>de</strong>r<br />

Ebene ein Ansprechpartner bekannt ist, <strong>de</strong>r Fragen beantworten<br />

kann o<strong>de</strong>r sofort weiterleitet um sie beantworten zu<br />

können.<br />

3.3 Projektplanung<br />

Zuerst sind die Projektziele zu <strong>de</strong>finieren, um dann über<br />

Fragen <strong>de</strong>r Strukturierung und <strong>de</strong>r baulichen Umsetzung<br />

auf die unterste Ebene, die <strong>de</strong>r Methodik und <strong>de</strong>r Werkzeuge,<br />

zu kommen.<br />

Projektziele beschreiben Ergebnisse, die im Projekt erreicht<br />

21


wer<strong>de</strong>n sollen. Ohne klare Ziel<strong>de</strong>finition können Ziele nicht<br />

erreicht wer<strong>de</strong>n.<br />

Anzustreben ist immer eine Bedarfsplanung nach Zweck<br />

und Ziel. Anzustreben<strong>de</strong> Ziele können sein :<br />

• Übergeordnete Ziele [z.B. Sicherheit beim Flughafen]<br />

• Technische Ziele [Verringerung <strong>de</strong>r Energiekosten]<br />

• Qualitätsziele [im Ausbau / in <strong>de</strong>r Nutzung]<br />

• Terminziele<br />

• Vertragsziele<br />

Ziele müssen rangmäßig geordnet wer<strong>de</strong>n, um bei Konflikten<br />

das Ziel mit <strong>de</strong>r niedrigeren Rangfolge einem mit einer<br />

höheren Rangfolge unterzuordnen. Ziele sind <strong>de</strong>shalb in<br />

mehreren Ebenen pyrami<strong>de</strong>nförmig geglie<strong>de</strong>rt. Nur ein<br />

Hauptziel kann vor allen an<strong>de</strong>ren Nebenzielen verfolgt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die For<strong>de</strong>rung mancher Auftraggeber, alle genannten Ziele<br />

seien gleich wichtig, ist unsinnig.<br />

Die Projektplanung muss <strong>de</strong>shalb Ziele auf Nutzung, Funktion,<br />

Flächen und Bedarf, Gestaltung und Ausstattung, Budget<br />

und Zeitraum ein<strong>de</strong>utig festlegen. Diese Ziele sind dann<br />

22


in je<strong>de</strong>r Projektphase zu überprüfen und ggf. zu än<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r<br />

anzupassen. Oft wer<strong>de</strong>n Ziele nicht klar ausgesprochen,<br />

wer<strong>de</strong>n nicht beharrlich verfolgt, wer<strong>de</strong>n verlassen o<strong>de</strong>r<br />

wer<strong>de</strong>n als selbstverständlich vorausgesetzt. Diese Einstellung<br />

ist zu vermei<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn :<br />

Mangeln<strong>de</strong> Zielvorstellung, - verfolgung und -fortschreibung<br />

ist ein Kardinalfehler in Projekten<br />

Systematische Projektplanung für die gesamte Planungs-<br />

und Ausführungsdauer ist die Grundlage je<strong>de</strong>r Qualitäts-,<br />

Kosten- und Terminplanung.<br />

Einfamilienhäuser o<strong>de</strong>r größenähnliche Objekte haben mit<br />

dieser Frage wegen <strong>de</strong>r meist geringen Komplexität kaum<br />

Probleme. Aber wenn ein Gebäu<strong>de</strong> sich über Hun<strong>de</strong>rte von<br />

Metern aus<strong>de</strong>hnt, aus vielen Ebenen und Einzelbauteilen<br />

besteht und das vielleicht auch noch im engen innerstäd-<br />

tischen Bereich, ist die Projektplanung von erheblicher Be<strong>de</strong>utung.<br />

Beispiel:<br />

Bauzeitenplan mit taggenauer Festlegung <strong>de</strong>r Termine<br />

23


4. Organisation ....<br />

4.1 Vorwort<br />

Der Umfang <strong>de</strong>r in einem Projekt einzusetzen<strong>de</strong>n Organisationsmittel<br />

und Steuerungsinstrumente wird durch <strong>de</strong>ssen<br />

Komplexitätsgrad und weniger durch die Höhe <strong>de</strong>r Investitionskosten<br />

bestimmt.<br />

Nach <strong>de</strong>r Ziel<strong>de</strong>finition und <strong>de</strong>r Projektstrukturierung ist zu<br />

klären, wie die am Projekt Beteiligten zusammenwirken sollen.<br />

Die logische Folge ist die Planung <strong>de</strong>r Planung; daraus<br />

ergibt sich wie<strong>de</strong>rum die Organisation <strong>de</strong>r Information bzw.<br />

<strong>de</strong>r Dokumentation.<br />

4.2 Organisation<br />

Organisation ist die zielgerichtete Ordnung bzw. Regelung<br />

von Aufgaben [Funktionen] und Tätigkeiten [Arbeitvorgänge<br />

o<strong>de</strong>r -abläufen].<br />

Bei Bauprojekten sind in <strong>de</strong>r Hauptsache die Phasen <strong>de</strong>r<br />

Planung und Baurealisierung zu organisieren.<br />

Spricht man von Planung <strong>de</strong>r Planung ist das Ziel die integrierte<br />

Planung. Von integrierter Planung spricht man dann,<br />

wenn verschie<strong>de</strong>ne Fachdisziplinen nahezu gleichzeitig<br />

dasselbe Problem bei nahezu gleichem Informationsstand,<br />

bearbeiten und das unter Berücksichtigung <strong>de</strong>s Zeitfaktors.<br />

Eine klare Organisationstruktur zur Führung aller Planer in<br />

einem Bauvorhaben kann über eine „globale“ Projektstruktur<br />

dargestellt und geglie<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. [siehe obere Abbildung<br />

Folgeseite]<br />

24


4.3 Koordination<br />

Koordination heißt Abstimmen <strong>de</strong>r Leistungsteile <strong>de</strong>s eigenen<br />

Büros mit <strong>de</strong>n Leistungen an<strong>de</strong>rer zu einem sinnvollen<br />

und fehlerfreien Ganzen. Gute Koordination ist notwendig,<br />

um die Wertschöpfungskette nicht immer durch Ausfall-,<br />

Wartezeit o<strong>de</strong>r Zeit für Fehlerbehebung, zu unterbrechen.<br />

Wir unterschei<strong>de</strong>n zwischen übergeordneter, vertraglicher,<br />

kostenmäßiger, technischer und terminlicher Koordination.<br />

Eine kurze Darstellung zur Abgrenzung ist hierbei sinnvoll,<br />

da es sich in <strong>de</strong>r Regel nicht nur um einen Koordinator son<strong>de</strong>rn<br />

um unterschiedliche Personen han<strong>de</strong>lt.<br />

25


4.4 Information<br />

Information ist : Unterrichtung, Benachrichtigung, Aufklärung<br />

[auch eingeschränkt auf „zweckorientierte“ o<strong>de</strong>r zusätzliches<br />

neues Wissen vermitteln<strong>de</strong> Nachrichten], Mitteilung.<br />

Mo<strong>de</strong>rne Bedarfsplanung verlangt am Anfang <strong>de</strong>s Projektes<br />

eine hohe Informationsdichte und -fülle, dass es später<br />

kaum noch zu Än<strong>de</strong>rungen kommt, da die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

bereits in <strong>de</strong>n Entwurfsphasen hinreichend genau und zuverlässig<br />

<strong>de</strong>finiert wur<strong>de</strong>n.<br />

Informationsdichte o<strong>de</strong>r - fülle be<strong>de</strong>utet Informationsgehalt,<br />

aber nicht Datenmenge. Ziel ist es vielmehr, mit relativ wenigen<br />

Daten umfassen<strong>de</strong> und aussagekräftige Informationen<br />

zu erhalten.<br />

Heutzutage erfolgt die Informationsbereitstellung über drei<br />

Wege :<br />

1. mündliche und telefonische Mitteilung,<br />

2. in Papierform durch Brief und Fax<br />

3. elektronische Mitteilung durch E-Mail<br />

Die Informationsebenen können leicht aus <strong>de</strong>m Organigramm<br />

abgeleitet wer<strong>de</strong>n. [siehe 2.3 Projektorganisation]<br />

Die Ordnung, Lenkung und Verteilung von informativen Einzeldokumenten<br />

wird durch die Projektstruktur hergestellt.<br />

26


4.5 Dokumentation<br />

Dokumentation ist nach herkömmlicher Definition die Sammlung<br />

und Speicherung, Ordnung und Auswahl, Verbreitung<br />

und Nutzbarmachung von Informationen.<br />

Aufgabe und Ziel <strong>de</strong>r Dokumentation ist es, Informationssuchen<strong>de</strong>n<br />

kontrollierte Informationen zur Verfügung zu stellen,<br />

die er für sein Han<strong>de</strong>ln braucht.<br />

Dokumentationen sind ursächlich dafür geschaffen <strong>de</strong>n<br />

Überfluss an Informationen zu reduzieren. Ursache <strong>de</strong>r Dokumentation<br />

ist also nicht <strong>de</strong>r Mangel.<br />

Dokumentationen von Bauvorhaben glie<strong>de</strong>rn wir in drei<br />

Gruppen :<br />

1. Dokumentation <strong>de</strong>r Planung und <strong>de</strong>s Planungsprozesses<br />

2. Dokumentation <strong>de</strong>r Realisierung und <strong>de</strong>s Realisierungsprozesses<br />

3. Dokumentation im Hinblick auf <strong>de</strong>n späteren Betrieb<br />

und <strong>de</strong>n Unterhalt <strong>de</strong>r Investition<br />

Achtung! Als weiterer Gesichtpunkt einer vernünftigen Dokumentation<br />

sei hier nur das Produktionshaftungsgesetz<br />

genannt.<br />

27


5. Qualität<br />

5.1 Vorwort<br />

Qualität von Prozessen bei <strong>de</strong>r Produktion von Produkten,<br />

aber auch Qualität von Dienstleistungen ist seit <strong>de</strong>n 90er<br />

Jahren in aller Mun<strong>de</strong>.<br />

Erzeugen von Qualität wird dabei nicht als Auslese am Endpunkt<br />

<strong>de</strong>s Produktions- bzw. <strong>de</strong>s Dienstleistungsprozesses<br />

verstan<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn als beherrschter, geplanter Prozess.<br />

Dafür wird <strong>de</strong>r gesamte Prozess in überschaubare Einzelprozesse<br />

geglie<strong>de</strong>rt und im Sinne eines kybernetischen Regelsystems<br />

überwacht.<br />

Die Überwachung erfolgt in <strong>de</strong>r Reihenfolge :<br />

1. Vorgabe von Solldaten<br />

Planen / Ermitteln / Festlegen / Vorgaben<br />

2. Kontrolle<br />

Überprüfen mit SOLL/IST-Vergleich<br />

3. Steuerung<br />

Abweichungsanalyse / Anpassen / Aktualisieren<br />

Durch die Teilung <strong>de</strong>s Gesamtprozesses in überschaubare<br />

Einheiten und <strong>de</strong>ren laufen<strong>de</strong> Überwachung wer<strong>de</strong>n Abweichungen<br />

von <strong>de</strong>r geplanten Qualität so frühzeitig sichtbar,<br />

dass bei Mängeln rechtzeitig gegengesteuert wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Qualität im Bauwesen - beson<strong>de</strong>rs im Bereich <strong>de</strong>r Abwicklung<br />

ist noch immer ein drängen<strong>de</strong>s Problem. Wenn viele<br />

Architekten o<strong>de</strong>r Ingenieure von „Qualität“ sprechen, <strong>de</strong>nken<br />

sie meist an das Endprodukt. Sie sehen vorrangig die<br />

formalen, gestalterischen und technischen Aspekte, hohe<br />

Qualität <strong>de</strong>r Prozesse interessieren dagegen kaum. Doch<br />

diese Qualitätsebene ist für uns ein wesentlicher Bestandteil<br />

unseres Schaffens. Wir sind bemüht auch hier einen<br />

Prozessstand zu erreichen, <strong>de</strong>n alle am Projekt Beteiligten<br />

zufrie<strong>de</strong>n stellt.<br />

Für uns unterschei<strong>de</strong>n wir zwischen Erfüllungsqualität, Objektqualität<br />

und Produktqualität. Was wir darunter verstehen<br />

sei im Folgen<strong>de</strong>n kurz erläutert.<br />

28


5.2 Erfüllungsqualität<br />

Erfüllungsqualität beinhaltet unter an<strong>de</strong>rem :<br />

• Zufrie<strong>de</strong>ne Kun<strong>de</strong>n und Auftraggeber<br />

• Prozessorientierung und Transparenz <strong>de</strong>r Abläufe<br />

• Fehlervermeidung und Fehlerbeseitigung<br />

• Effiziente Auftragsabwicklung<br />

• Ständige Qualitätsverbesserung<br />

5.3 Objektqualität<br />

Unter <strong>de</strong>m Begriff Objekt verstehen wir die sichtbare, physisch<br />

realisierte Lösung hinsichtlich <strong>de</strong>r Nutzung eines Bauwerks.<br />

Objektqualität drückt sich aus in :<br />

• Form [Gestaltung und Entwurfsi<strong>de</strong>e]<br />

• Funktion [Nutzungsqualität]<br />

• Struktur (tragen<strong>de</strong>s Gerüst und Füllelemente]<br />

• Berechnungen<br />

• Beschreibungen [Qualität]<br />

• Erhalt / Unterhalt / Umnutzung<br />

29


5.4 Projektqualität<br />

Projektqualität ist die Qualität <strong>de</strong>r geistigen Leistung und <strong>de</strong>s<br />

persönlichen Einsatzes, die zur Erreichung <strong>de</strong>s Projektziels<br />

beitragen. Sie beruht ganz wesentlich auf klaren, ausgewogenen<br />

Zielvorgaben. Produktqualität äußert sich in :<br />

• Zielmanagement<br />

• Management <strong>de</strong>r Abläufe<br />

• Management <strong>de</strong>r Leistungen<br />

• Kostenmanagement<br />

• Terminmanagement<br />

• Qualitätsmanagement<br />

Der Kreis schließt sich, wenn alle drei Qualitätsarten im Zusammenhang<br />

gesehen wer<strong>de</strong>n und das Werk vom Kun<strong>de</strong>n<br />

abgenommen wird.<br />

30


6. Kosten<br />

6.1 Vorwort<br />

Wie sagt <strong>de</strong>r Volksmund - „Beim Thema Kosten hört die<br />

Freundschaft auf“.<br />

Doch muss an dieser Stelle auch einmal gesagt wer<strong>de</strong>n :<br />

Grundlage <strong>de</strong>r Investitionsentscheidung ist die Projektvorphase.<br />

Oft soll in dieser Phase ein finanzieller Zielkorridor<br />

von +/- 5% <strong>de</strong>r tatsächlichen Kosten festgeschrieben wer<strong>de</strong>n.<br />

Das ist dann allerdings die vorweggenommene Leistung<br />

einer an<strong>de</strong>ren Planungsphase und <strong>de</strong>shalb nur mit<br />

erhöhtem Aufwand zu ermitteln.<br />

Wir verstehen die Kunst <strong>de</strong>s Steuerns <strong>de</strong>r Kosten darin, für<br />

alle am Bau Beteiligten <strong>de</strong>n Prozess <strong>de</strong>r Kostenentwicklung<br />

offen und durchschaubar zu machen und durch rechtzeitiges<br />

Anbieten von Alternativen die Kostenentwicklung im Griff zu<br />

halten. Die folgen<strong>de</strong>n Seiten sollen Ihnen einen Überblick<br />

über unseren Umgang mit Kosten vermitteln.<br />

31


6.2 Kostenstrukturierung<br />

Grundlage <strong>de</strong>s Baukostenmanagements ist bei uns die DIN<br />

276.<br />

Alle Tabellen und Formblätter, die wir im Bezug auf die Kosten<br />

entwickelt haben, unterliegen dieser Struktur. Angefan-<br />

gen mit <strong>de</strong>r hier gezeigten Glie<strong>de</strong>rung bis hin zum „Kostendatenblatt<br />

<strong>de</strong>s Einzelgewerkes“.<br />

Die Kosten sind bei fast je<strong>de</strong>m Projekt eine <strong>de</strong>r Hauptprioritäten,<br />

wenn nicht sogar die Hauptpriorität. Sie im Griff zu<br />

behalten be<strong>de</strong>utet eine gute Vorplanung vorzunehmen und<br />

im Verlauf <strong>de</strong>s Projektes eine ständige Überprüfung und Abstimmung<br />

zwischen SOLL und IST.<br />

6.3 Kostenschätzung<br />

Wir haben uns angewöhnt eine Kostenschätzung schon auf<br />

<strong>de</strong>r Grundlage grober Mengengerüste und Kostengruppen<br />

32


aufzustellen. Somit ist gewährleistet, dass die wesentlichen<br />

Gewerke schon erfasst sind. Eine Berechnung nach Bauteilen<br />

erscheint uns an dieser Stelle zu unpräzise.<br />

6.4 Kostenberechnung<br />

Die Kostenberechnung ist dann die Vertiefung <strong>de</strong>r Kostenschätzung.<br />

Auf <strong>de</strong>r gleichen Formularebene [siehe oben]<br />

wer<strong>de</strong>n die Einzelgewerke genauer „unter die Lupe“ genommen,<br />

um die Aussagekraft <strong>de</strong>r sich abzeichnen<strong>de</strong>n Kosten<br />

zu erhöhen. Sie bil<strong>de</strong>t dann auch die Grundlage für <strong>de</strong>n<br />

Kostenanschlag und die Angebotsbeurteilung.<br />

33


6.5 Kostenverfolgung<br />

In <strong>de</strong>r Kostenverfolgung fin<strong>de</strong>t sich <strong>de</strong>r Kostenanschlag in<br />

<strong>de</strong>r Spalte 4 bzw. 6 wie<strong>de</strong>r. Die Kostenverfolgung ist so geglie<strong>de</strong>rt,<br />

dass sie sofort einen Überblick über die Kostenentwicklung<br />

je<strong>de</strong>s einzelnen Gewerkes, <strong>de</strong>r Kostengruppe und<br />

<strong>de</strong>r Gesamtkosten ermöglicht.<br />

Am Beispiel Parkettarbeiten wird dies in <strong>de</strong>m dargestellten<br />

Formblatt ver<strong>de</strong>utlicht.<br />

Das Formblatt <strong>de</strong>r Kostenverfolgung ist zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r<br />

Vergabe schon angelegt und somit ist es in dieser Phase<br />

34


möglich Abweichungen zwischen Kostenschätzung und<br />

Auftragsvergabe zu beurteilen und gegebenenfalls, korrigierend<br />

einzugreifen.<br />

Zu je<strong>de</strong>m Gewerk gibt es ein Blatt - „Kostendatenblatt <strong>de</strong>s<br />

Einzelgewerkes“ - in<strong>de</strong>m die Kostendaten eingetragen<br />

wer<strong>de</strong>n. Dieses Datenblatt ist mit <strong>de</strong>m Datenblatt <strong>de</strong>r „Kostenverfolgung“<br />

verknüpft, sodass die dynamische Datenbearbeitung<br />

sofort in die Übersicht <strong>de</strong>r Kostenverfolgung<br />

übernommen wird. Damit ist gewährleistet, dass bei <strong>de</strong>r<br />

kleinsten Än<strong>de</strong>rung eines Datenblattes die Gesamtübersicht<br />

sofort auf <strong>de</strong>n neuesten Stand gebracht wird.<br />

35


6.6 Kostendatenblatt <strong>de</strong>s Einzelgewerkes<br />

Das „Kostendatenblatt <strong>de</strong>s Einzelgewerkes“ bil<strong>de</strong>t <strong>de</strong>n<br />

Grundstock für die komplette Kostenverfolgung. Am Beispiel<br />

Parkettarbeiten wird hier dokumentiert, welche Informationen<br />

einzutragen sind bzw. eingetragen wer<strong>de</strong>n können.<br />

Zu nennen sind hier: Wert <strong>de</strong>r Kostenberechnung, <strong>de</strong>r<br />

Hauptauftrag, die Nachträge, die Rechnungslegung.<br />

In Absprache mit <strong>de</strong>m Auftraggeber wer<strong>de</strong>n die Kostenverfolgung<br />

und die Datenblätter in festgelegten Zeiträumen <strong>de</strong>r<br />

Dokumentation „Kostenverfolgung“ zur Verfügung gestellt.<br />

36


Mit <strong>de</strong>m Formular „Anlage zur Zahlungsfreigabe Schlussrechnung“<br />

wird <strong>de</strong>m Gewerk und <strong>de</strong>m Auftraggeber eine<br />

Übersicht, <strong>de</strong>r noch vertraglich zu berücksichtigen<strong>de</strong>n Kosten<br />

bzw. möglichen Aufwendungen Dritter, die in Abzug gebracht<br />

wer<strong>de</strong>n müssen, an die Hand gegeben.<br />

Der damit berechnete abschließen<strong>de</strong> Schlussrechnungsbetrag<br />

stellt die sogenannte Kostenfeststellung dar.<br />

An dieser Stelle ist jedoch noch darauf hinzuweisen, dass<br />

die Bürgschaften, als Sicherheit o<strong>de</strong>r Einbehalt, nach Ablauf<br />

<strong>de</strong>r Gewährleistungsfrist noch zur Auszahlung kommen.<br />

Dies wird in einer geson<strong>de</strong>rten Aufstellung dokumentiert.<br />

37


6.7 Bürgschaften<br />

Die Bürgschaftsübersicht stellt das letzte Glied in <strong>de</strong>r Dokumentation<br />

<strong>de</strong>r Kosten dar.<br />

Hier ist für <strong>de</strong>n Auftraggeber nie<strong>de</strong>rgeschrieben, wann wel-<br />

che Bankbürgschaften o<strong>de</strong>r Sicherheitseinbehalte in welcher<br />

Größe zu welchem Zeitpunkt fällig wer<strong>de</strong>n. Auch dieses<br />

Dokument ist in die Struktur <strong>de</strong>r DIN 276 eingeglie<strong>de</strong>rt.<br />

6.8 Bau-Ausgabebuch<br />

Abschließend soll noch erwähnt wer<strong>de</strong>n, dass bei einem<br />

durchzuführen<strong>de</strong>n Verwendungsnachweis, im Rahmen von<br />

För<strong>de</strong>rgel<strong>de</strong>rzuwendungen ein Bau-Ausgabebuch geführt<br />

wer<strong>de</strong>n muss. Am Beispiel <strong>de</strong>r Parkettarbeiten ist in <strong>de</strong>r un-<br />

38


teren Darstellung die Glie<strong>de</strong>rung erklärt.<br />

Das Bau-Ausgabebuch verschafft <strong>de</strong>n Behör<strong>de</strong>n einen<br />

Überblick über <strong>de</strong>n Stand <strong>de</strong>r Ausgaben.<br />

Es ist geglie<strong>de</strong>rt nach Kostengruppen und / o<strong>de</strong>r erfolgten<br />

Zahlungsdaten. Das komplette Bau-Ausgabebuch ist Be-<br />

standteil eines Verwendungsnachweises.<br />

Letzendlich ist es eine tabellarische Darstellung aller Gewerke<br />

über Abschlagszahlungen, die in unserem „Kostendatenblatt<br />

<strong>de</strong>s Einzelgewerks“ erfasst sind.<br />

Eine Verknüpfung zu <strong>de</strong>n „Kostendatenblättern <strong>de</strong>r Einzelgewerke“<br />

besteht nicht, um das Bau-Ausgabebuch als Kontrollelement<br />

zu nutzen.<br />

39


7. Termine<br />

7.1 Vorwort<br />

Terminpläne sind eine Sicht [Spekulation] in die Zukunft,<br />

wenn sie ohne methodischen Hintergrund, nur auf Schätzungen<br />

und Erfahrungen aufgebaut sind, halten sie einem<br />

Vergleich mit <strong>de</strong>r Realität nicht stand. Grundlage je<strong>de</strong>r Terminplanung<br />

ist die Ablaufplanung. Wer das nicht in <strong>de</strong>r nötigen<br />

Tiefe tut, kommt zu falschen Ergebnissen und somit zu<br />

falschen Terminplänen.<br />

7.2 Termindarstellung<br />

7.2.1 Balkenplan<br />

Bei uns kommt <strong>de</strong>r Netzplan o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Balkenplan zur Anwendung.<br />

Wobei wir die Balkenplantechnik vorziehen. Der<br />

Balkenplan hat <strong>de</strong>n Vorteil, das er auf Baustellen eine höhere<br />

Akzeptanz hat. Er ist leicht verständlich und selbsterklärend.<br />

Mit ihm lassen sich darstellen :<br />

40<br />

• Ressourcen- und Kapazitätsplanung<br />

• Kostenplanung<br />

• Produktionsplanung<br />

• Bauplanung<br />

• Zeiterfassung<br />

• Terminplanung<br />

• Belegungspläne etc.


7.2.2 Phasenplan<br />

Phasenpläne sind ebenfalls graphisch dargestellt und von<br />

hoher Anschaulichkeit auch für <strong>de</strong>n Laien.<br />

In zeitlich festen Abstän<strong>de</strong>n wird <strong>de</strong>r Baufortschritt, von<br />

Bauteilen [siehe untere Darstellung], als Vorwegnahme <strong>de</strong>r<br />

Wirklichkeit dargestellt.<br />

41


7.3 Zeitplanung beim Baugeschehen<br />

Ein umfassen<strong>de</strong>s, lückenloses Ablaufmo<strong>de</strong>ll kann nur entwickelt<br />

wer<strong>de</strong>n, wenn die gesamte Ablaufkette :<br />

• Entwurf<br />

• Ausführungsplanung<br />

• Ausschreibung<br />

• Vergabe<br />

• Vertrag<br />

• Ausführung und<br />

• Abrechnung<br />

betrachtet wird.<br />

Durch die Glie<strong>de</strong>rung in Teilzeitpläne für Zeichnungen, Ausschreibung<br />

und Vergabe sowie Ausführung <strong>de</strong>r Roh- und<br />

Ausbauarbeiten erhält man ein erstes Zeitraster.<br />

Durch die heutigen Programme ist es möglich diese Teilglie<strong>de</strong>rungen<br />

in einer übergeordneten Darstellung in seiner<br />

Gesamtheit darzustellen.<br />

7.4 Ablauf <strong>de</strong>r Terminplanungsarbeit<br />

In Stichworten möchte ich hier <strong>de</strong>n Ablauf <strong>de</strong>r Terminplanung<br />

aufführen.<br />

Meilensteine fertigen für Zeichnerische Planung<br />

Bauablauf Rohbau<br />

Bauablauf Tech. Ausbau<br />

Bauablauf Ausbau<br />

Terminieren <strong>de</strong>r Entwurfsplanung<br />

Genehmigungsplanung<br />

Erster Grobterminplan dieser ist mit allen Beteiligten<br />

zu diskutieren / abzugleichen<br />

bis eine Übereinstimmung er-<br />

zielt ist.<br />

Überprüfung Grobterminplan<br />

Terminieren <strong>de</strong>r Ausführungsplanung<br />

Detailplanung<br />

Erster Ablaufterminplan Vertiefen<strong>de</strong> Ausführungspl.<br />

Ausschreibungen<br />

42


Berechnungen<br />

Überprüfung Ablaufterminplan<br />

Vergabe<br />

Erster Feinablaufplan<br />

Zweiter Feinablaufplan ...<br />

in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n<br />

beauftragten Unternehmen<br />

und Handwerkern<br />

Terminsteuerung laufen<strong>de</strong> Fortschrittskontrolle<br />

8. Vertragsstrafen<br />

Der eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Bauherr o<strong>de</strong>r Architekt verspricht sich<br />

von Konventionalstrafen eine wesentliche Min<strong>de</strong>rung ihres<br />

Ausführungs- und Terminrisikos. Doch die Realität bei Konventionalstrafen<br />

sieht wesentlich nüchterner und enttäuschen<strong>de</strong>r<br />

aus.<br />

Hier gilt, dass nur eine von an<strong>de</strong>ren Gewerken völlig unbeeinflusste<br />

Leistung einer Vertragsstrafe unterworfen wer<strong>de</strong>n<br />

sollte. Da die Anfor<strong>de</strong>rungen an ein wirksames Vertragsstrafenversprechen<br />

außeror<strong>de</strong>ntlich hoch sind, schränkt<br />

sich <strong>de</strong>r Kreis erfolgreich einzuklagen<strong>de</strong>r Vertragsstrafen<br />

erheblich ein.<br />

Ähnlich wie beim Setzen von Vertragsfristen muss davor gewarnt<br />

wer<strong>de</strong>, ohne sorgfältige Vorplanung das Heil <strong>de</strong>r Termineinhaltung<br />

allein von <strong>de</strong>r Präzision juristischer Formulierungen<br />

abhängig machen zu wollen. Eine systematische,<br />

lückenlos vorangetriebene technische Koordination ist eine<br />

wesentlich bessere Garantie für die Termineinhaltung als<br />

noch so ausgeklügelte vertragliche Vereinbarungen. Dies<br />

soll aber nicht heißen ohne juristische Hilfe auskommen zu<br />

wollen.<br />

Sauber ausgehan<strong>de</strong>lte Verträge unter Hinzuziehung fachjuristischer<br />

Beratung sind eine gute Grundlage für eine erfolgreiche<br />

Bauabwicklung.<br />

In diesem Sinne ein gutes Gelingen Ihres Projektes.<br />

43


Unsere<br />

Dienstleistung für Sie<br />

Leistungsangebot:<br />

- Architektur und Innenarchitektur<br />

In allen Leistungsphasen – bei Sanierungen, Umund<br />

Neubauten<br />

- Generalplanung<br />

„Von <strong>de</strong>r ersten I<strong>de</strong>e bis zur bezugsfertigen<br />

Ausführung“<br />

- Projektsteuerung, Consulting<br />

- Bearbeitung von För<strong>de</strong>rmittelanträgen<br />

Kontakt:<br />

Michael Köller<br />

Dipl.-Bauingenieur VBI<br />

Freier Architekt VDA, BDB<br />

Fon 0201.6125884<br />

Fax 0201.7221697<br />

Mail <strong>koeller</strong>@planquadrat-ml.<strong>de</strong><br />

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