29.10.2013 Aufrufe

Newsletter Juli 2012 - misericordia.ch

Newsletter Juli 2012 - misericordia.ch

Newsletter Juli 2012 - misericordia.ch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Luzern, den 20. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

Liebe Vereinsmitglieder und Gönner<br />

Mit diesem S<strong>ch</strong>reiben mö<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong> Eu<strong>ch</strong> Anteil nehmen lassen an dem Leben einer<br />

Peruanerin, die von Misericordia für ihren Englis<strong>ch</strong>-Unterri<strong>ch</strong>t unterstützt wird. Sie hat<br />

ein Leben, das dur<strong>ch</strong> viele Aufs und Abs gekennzei<strong>ch</strong>net ist. Dies ist typis<strong>ch</strong> für viele<br />

in diesem Land. Der monatli<strong>ch</strong>e Beitrag für sie beträgt 52 Franken.<br />

„Mein Name ist Hillary Espinoza Guerrero, geboren am 21. Januar 1993. Meine<br />

Mutter heisst Rita Guerrero und mein Vater Alfonso Espinoza ( 2009). I<strong>ch</strong> habe drei<br />

Halbbrüder mütterli<strong>ch</strong>erseits und eine Halbs<strong>ch</strong>wester väterli<strong>ch</strong>erseits. Gino ist der<br />

älteste, er ist 34 Jahre alt. Dann kommt Paul, er ist 33 Jahre alt und verheiratet,<br />

seine To<strong>ch</strong>ter heisst Nicole. Jimmy ist 32 Jahre alt. Meine Halbs<strong>ch</strong>wester ist 12<br />

Jahre alt, sie heisst Adriana, sie geht immer no<strong>ch</strong> zur S<strong>ch</strong>ule.<br />

I<strong>ch</strong> habe die obligatoris<strong>ch</strong>en elf S<strong>ch</strong>uljahre abges<strong>ch</strong>lossen und no<strong>ch</strong> während der<br />

S<strong>ch</strong>ulzeit habe i<strong>ch</strong> die S<strong>ch</strong>ule für Grafikdesign besu<strong>ch</strong>t. Als die S<strong>ch</strong>ulzeit vorbei war,<br />

ging i<strong>ch</strong> in die Uni San Martin de Porres, um Hotellerie und Tourismus zu studieren.<br />

Leider musste i<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on im zweiten Zyklus die Ausbildung abbre<strong>ch</strong>en. Erstens weil<br />

diese si<strong>ch</strong> ganz anders als in meinen Vorstellungen erwies. Zweitens, weil i<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />

wollte, dass meine Mutter no<strong>ch</strong> mehr Geld unnötigerweise ausgibt, das sie so<br />

mühsam jeden Monat zusammenbra<strong>ch</strong>te.<br />

Ein Jahr später bekam i<strong>ch</strong> die Chance, meiner grossen Leidens<strong>ch</strong>aft na<strong>ch</strong>zugehen:<br />

das Singen. I<strong>ch</strong> meldete mi<strong>ch</strong> beim Institut Allegro an, wel<strong>ch</strong>es i<strong>ch</strong> leider wieder na<strong>ch</strong><br />

zwei Zyklen aufgeben musste, da es einen Notfall in der Familie gab. Meine Mutter<br />

verlor das Sehvermögen an einem Auge und die Therapiekosten waren sehr ho<strong>ch</strong>.<br />

Wir konnten ni<strong>ch</strong>t für alle Kosten aufkommen, also musste i<strong>ch</strong> das Studieren<br />

vers<strong>ch</strong>ieben. Trotzdem habe i<strong>ch</strong> immer no<strong>ch</strong> Kontakt mit Musikerkollegen und i<strong>ch</strong><br />

lerne viel von Ihnen. I<strong>ch</strong> liebe Musik, singen, Volleyball zu spielen, s<strong>ch</strong>wimmen,<br />

kleine Tiere und ab und zu ko<strong>ch</strong>e i<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> gerne.<br />

Als i<strong>ch</strong> klein war, träumte i<strong>ch</strong> davon Volleyball-Spielerin zu werden oder Tierärztin.<br />

Als i<strong>ch</strong> grösser wurde, wollte i<strong>ch</strong> Psy<strong>ch</strong>ologin oder Musikerin werden. Heute wüns<strong>ch</strong>e<br />

i<strong>ch</strong> mir einen Job bei einer Kreuzfahrt-Unternehmung für ein paar Jahre. So könnte<br />

i<strong>ch</strong> genug Geld sparen, um ein Haus für verlasse Hunde zu kaufen oder zu bauen,<br />

so eine Art „Zuflu<strong>ch</strong>t“ für sie. Später hoffe i<strong>ch</strong>, i<strong>ch</strong> kann mi<strong>ch</strong> voll und ganz der Musik<br />

und der Kir<strong>ch</strong>gemeinde widmen. Heute lerne i<strong>ch</strong> Englis<strong>ch</strong>: ni<strong>ch</strong>t nur, weil es die Basis<br />

für viele Arbeiten ist, sondern weil es mir gefällt und i<strong>ch</strong> es für wi<strong>ch</strong>tig halte. Wenn i<strong>ch</strong><br />

fertig bin, würde i<strong>ch</strong> gerne Italienis<strong>ch</strong> lernen. Vor zwei Jahren fasste i<strong>ch</strong> ein Ziel:<br />

mindestens diese zwei Fremdenspra<strong>ch</strong>en zu lernen.<br />

Verein Misericordia, Langensandstrasse 8, 6005 Luzern<br />

www.<strong>misericordia</strong>.<strong>ch</strong>, info@<strong>misericordia</strong>.<strong>ch</strong>


Wie es in meinem Umfeld aussieht? Fast alle meine Freunde sind aus der<br />

Kir<strong>ch</strong>gemeinde und die meisten sind Musiker. Was mir besonders an ihnen gefällt,<br />

ist, dass, wenn es mir ni<strong>ch</strong>t gut geht oder i<strong>ch</strong> traurig bin, sie mi<strong>ch</strong> ermutigen anstatt<br />

au<strong>ch</strong> traurig zu werden. Sie bringen mi<strong>ch</strong> zum lä<strong>ch</strong>eln und helfen mir einen neuen<br />

Anfang zu ma<strong>ch</strong>en. I<strong>ch</strong> kann ihnen vertrauen und mi<strong>ch</strong> darauf verlassen, dass sie für<br />

mi<strong>ch</strong> beten und mi<strong>ch</strong> immer mit offenen Armen aufnehmen werden.“<br />

Hillary dankt allen für die grosse Unterstützung.<br />

Freundli<strong>ch</strong>e Sommergrüsse<br />

Cornelia Gubser<br />

Verein Misericordia, Langensandstrasse 8, 6005 Luzern<br />

www.<strong>misericordia</strong>.<strong>ch</strong>, info@<strong>misericordia</strong>.<strong>ch</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!