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CH-D Wirtschaft - Swiss Shippers' Council

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WIRTS<strong>CH</strong>AFT<br />

• AEO – lohnt sich die Zertifizierung?<br />

• Trade Compliance und Exportkontrolle<br />

• MWST und Zoll: Symphonie in C-Dur<br />

ISSN 1420-0953 <strong>CH</strong>-D<br />

1 • 2013


180x262_<strong>CH</strong>_<strong>Wirtschaft</strong>_sw.indd 1 30.10.12 15:16


«<strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong>»<br />

Nr. 1/Januar 2013<br />

62. Jahrgang<br />

Erscheint monatlich<br />

Mitgliederzeitschrift der<br />

Handelskammer<br />

Deutschland–Schweiz<br />

Die Logistikbranche ist nach Handel und<br />

Automobilwirtschaft mit 200 Mrd. Euro<br />

Umsatz die drittgrösste <strong>Wirtschaft</strong>sbranche<br />

in Deutschland und beschäftigt 2,64<br />

Mio. Arbeitnehmer. In der Schweiz setzte<br />

die Branche bei stetigem Wachstum<br />

2011 über 37,1 Mrd. Franken um und<br />

beschäftigt über 172.000 Personen.<br />

Eine effiziente Logistik ist unverzichtbarer<br />

Bestandteil und Basis für die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der <strong>Wirtschaft</strong>sstandorte<br />

Deutschland und Schweiz. Gerade<br />

leistungsfähige Logistikunternehmen ermöglichen<br />

es, dass sich zwischen unseren<br />

Ländern grenzüberschreitenden<br />

Unternehmensnetzwerke aus Lieferanten,<br />

Herstellern und Dienstleistern bilden<br />

konnten.<br />

Wie bedeutend der Warenaustausch<br />

zwischen Deutschland und der Schweiz<br />

ist, belegt die Anzahl der LKW‘s, die<br />

über den Hauptverkehrsträger Strasse<br />

Waren befördern: je 110.000 Lastwagen<br />

transportieren jeden Monat Güter über<br />

die Rheingrenze.<br />

Sollten Sie Logistiklösungen suchen, so<br />

werden Sie bei den Spediteuren in unserem<br />

Mitgliederkreis fündig!<br />

Wir wünschen Ihnen ein erfolgreiches<br />

Geschäftsjahr 2013.<br />

Ihr Ralf J. Bopp, Direktor<br />

Handelskammer Deutschland-Schweiz<br />

Inhalt<br />

Manfred Haas, Direktor Schweiz Streck Transport AG<br />

AEO – lohnt sich die Zertifizierung? .................................................................... 2<br />

Marc Bernitt, Director Trade & Customs KPMG AG, Schweiz<br />

Präsident Aussenhandels- & Zollkommission <strong>Swiss</strong> Shippers‘ <strong>Council</strong><br />

Trade Compliance und Exportkontrolle –<br />

«Chefsache» für Schweizer Firmen ...................................................................... 4<br />

Lukas Bühlmann, Rechtsanwalt, LL.M, Bühlmann Rechtsanwälte AG<br />

Reto Gamme, Zollfachmann, juristischer Mitarbeiter, Bühlmann Rechtsanwälte AG<br />

E-Commerce und Zoll – in a nutshell ................................................................... 7<br />

Simeon L. Probst, lic. iur., dipl. Steuerexperte,Director VAT & Customs,<br />

PricewaterhouseCoopers AG, Basel<br />

MWST und Zoll: Symphonie in C-Dur ................................................................ 10<br />

Dr. Monika Molnàr, LL.M., Expertin für internationales Mehrwertsteuerrecht<br />

und Zollrecht, Treureva AG, Zürich<br />

Maryann Rohner, lic.oec.HSG, dipl. Steuerexpertin und <strong>Wirtschaft</strong>sprüferin<br />

Treureva AG, Zürich<br />

Praxisinfo für grenzüberschreitende Importe ................................................... 13<br />

Import, Export und Lagerung von Kulturgütern ............................................... 15<br />

Urs Jaun, lic.iur., Zollfachmann mit Eidg. Fachausweis,<br />

Beauftragter der Handelskammer Deutschland-Schweiz für<br />

aussertarifäre Handelshemmnisse, Zoll- und Integrationsfragen<br />

EU: EORI-Nummer für <strong>Wirtschaft</strong>sbeteiligte<br />

Verzollungsverfahren 42 oder 63 ........................................................................ 17<br />

Projekt «Zollveranlagungsprozesse» ................................................................. 18<br />

Das GVZ JadeWeserPort: Business in Pole-Position ....................................... 21<br />

Rubriken<br />

Besuchen Sie unsere Website:<br />

www.handelskammer-d-ch.ch<br />

<strong>CH</strong>-D Kontaktbörse ............................................................................................. 23<br />

Messen und Ausstellungen ................................................................................ 25<br />

Neues aus Bern und Berlin ................................................................................. 27<br />

<strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013 1


Manfred Haas<br />

Manfred Haas<br />

Direktor Schweiz<br />

Streck Transport AG<br />

Manfred.haas@streck.ch<br />

Wenn sich Produkte, Services und<br />

Preise in einem wettbewerbsintensiven<br />

Umfeld kaum noch unterscheiden, bleiben<br />

Qualität und Reputation eine der<br />

wenigen Unterscheidungsmerkmale. Die<br />

AEO-Zertifizierung signalisiert Bonität,<br />

Compliance, Sicherheit und Qualität.<br />

Seit dem Terroranschlag auf das<br />

World Trade Center in New York 2001<br />

sind die Diskussionen über die Sicherheit<br />

internationaler Warenhandelsketten<br />

und damit verbundener gesetzlicher<br />

Vorschriften für den grenzüberschreitenden<br />

Güterverkehr nicht abgerissen.<br />

Nach den USA haben zahlreiche Länder,<br />

einschliesslich der EU, Indien, China,<br />

Nigeria, Kanada, Australien, Neuseeland<br />

usw., Bestimmungen zur Sicherung der<br />

Warenkette erlassen und ihren Zollkodex<br />

um ein «Security Amendment» ergänzt.<br />

Die Sicherheitsmassnahmen betreffen<br />

sowohl die Ein- und Ausfuhr, als auch<br />

die Durchfuhr von Waren. In diesem<br />

Zusammenhang führten die USA die<br />

AEO – lohnt sich die<br />

Zertifizierung?<br />

C-TPAT-Zertifizierung und die EU den<br />

Status des zugelassenen <strong>Wirtschaft</strong>sbeteiligten<br />

(Authorised Economic Operator,<br />

kurz AEO genannt) ein.<br />

Schweiz – ein Puzzleteil im globalen<br />

Sicherheitsnetz<br />

2009 handelte die Schweiz mit der EU<br />

ein Abkommen über Zollerleichterungen<br />

und Zollsicherheit aus, das die Schweiz<br />

in den Sicherheitsraum der EU integriert.<br />

Darauf basierend hat die Schweiz ihre<br />

rechtlichen Grundlagen angepasst und<br />

u.a. den AEO-Status eingeführt. Dieser<br />

wird juristischen Personen erteilt, welche<br />

hinsichtlich der Sicherheit der internationalen<br />

Lieferkette als zuverlässig gelten.<br />

Dem zugelassenen <strong>Wirtschaft</strong>sbeteiligten<br />

werden u.a. Erleichterungen<br />

bei sicherheitsrelevanten Kontrollen<br />

und Bürgschaftsleistungen gewährt.<br />

Der AEO ist zwischenzeitlich ein international<br />

anerkanntes Gütesiegel für<br />

Sicherheit. Er wird von Staaten, mit welchen<br />

die Schweiz ein entsprechendes<br />

Abkommen geschlossen hat, anerkannt<br />

(momentan die EU, demnächst auch<br />

Norwegen, später Japan, USA, China).<br />

Die kürzlich bekannt gegebene gegenseitige<br />

Anerkennung der EU (AEO)- und<br />

US-amerikanischen (C-TPAT) Sicherheitsprogramme<br />

dürfte die Attraktivität<br />

des AEO-Status ebenfalls steigern.<br />

Eine Zulassung nach C-TPAT ist<br />

derzeit nur Unternehmen mit Sitz in<br />

den USA möglich. Das AEO-Konzept<br />

ist jedoch umfassender als das C-TPAT-<br />

Programm. Es bezieht sich auf sämtliche<br />

Warenströme, während C-TPAT im<br />

Wesentlichen auf den Import in die USA<br />

fokussiert.<br />

Während in Deutschland und anderen<br />

europäischen Ländern immer mehr Firmen<br />

bei Leistungsausschreibungen und<br />

Auftragsvergaben von ihren Logistikdienstleistern<br />

den Nachweis des AEO-<br />

Status verlangen, ist dies in der Schweiz<br />

Die Übergabe des AEO Zertifikats an Manfred Haas, Direktor Schweiz der<br />

Streck Transport AG<br />

2 <strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013


Die EU-Delegation und Mitarbeitende der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV)<br />

sowie der Streck Transport AG beim «Joint Validation Visit» im Import-Umschlagterminal<br />

der Streck Transport AG, Möhlin. © Streck Transport<br />

bisher kaum der Fall. Bis Herbst hatten<br />

sich trotz der intensiven Handelsbeziehungen<br />

zwischen der Schweiz, und der<br />

EU nicht einmal 20 Firmen (Spediteure<br />

und Verlader) AEO zertifizieren lassen.<br />

Zu diesen Pionieren gehört die Firma<br />

Streck Transport AG.<br />

Nutzen übersteigt Kosten<br />

Warum lohnen sich die Investitionen in<br />

eine AEO-Zertifizierung für einen KMU-<br />

Speditionsdienstleister wie die Firma<br />

Streck? Unseres Erachtens sind wirtschaftliche<br />

Vorteile durch vereinfachte<br />

Zollverfahren und Bürgschaftsleistungen<br />

keineswegs allein ausschlaggebend.<br />

Vielmehr zeigt die AEO-Zertifizierung,<br />

dass der bereits in früheren Jahren von<br />

uns eingeschlagene Weg richtig ist.<br />

Unsere Kunden und Partner können darauf<br />

vertrauen, dass ihre Ware bei Streck<br />

sicher ist. Die Sicherheit und damit auch<br />

die Qualität sämtlicher Prozesse wird<br />

noch einmal erhöht.<br />

Eingebettet in das firmenübergreifende<br />

Qualitätsmanagementsystem, ist die<br />

AEO Zertifizierung ein zusätzliches Merkmal<br />

für eine effiziente Abwicklung grenzüberschreitender,<br />

regionaler und globaler<br />

Warenflüsse. Neben der Einhaltung von<br />

Zollvorschriften wird dem Unternehmen<br />

eine absolut ordentliche Geschäfts- und<br />

Buchführung bescheinigt. Die Sicherheitsstandards<br />

sind hoch, bis hin zu einer<br />

modernen IT-Infrastruktur. Vor allen<br />

Dingen aber kann der Kunde sicher sein,<br />

dass alle notwendigen Compliance-Prüfungen<br />

eingehalten werden und somit seine<br />

eigene Compliance gewährleistet ist.<br />

Der Aufwand für die Zertifizierung ist<br />

nicht zu unterschätzen. Die Vorbereitungen<br />

bei Streck Transport erfolgten<br />

parallel zum Tagesgeschäft mit eigenen<br />

Ressourcen. Von der internen Vorermittlung,<br />

über die Antragstellung, Audits und<br />

Nachfragen, bis zur Bewilligung verging<br />

rund ein Jahr, teilweise auch verursacht<br />

durch inhaltliche Anpassungen der Zertifizierungsnormen.<br />

Darüber hinaus ist ein<br />

kontinuierliches Monitoring notwendig.<br />

So müssen alle zollrelevanten Änderungen<br />

im Unternehmen der Zollbehörde<br />

mitgeteilt werden.<br />

Gemeinsame EZV und EU Validierung<br />

Anfang Juni 2012 wurde der Streck<br />

Transport AG, Möhlin, der AEO-Status<br />

von der Eidgenössischen Zollverwaltung<br />

(EZV) erteilt, nachdem Streck Transport<br />

bereits 2009 in Deutschland als AEO zer-<br />

tifiziert worden war. Die AEO-Zertifizierung<br />

ist ein weiterer Baustein im ausgefeilten<br />

Qualitätsmanagementsystem der<br />

Spedition. Diese ist u.a. auch HACCP,<br />

ISO 9001:2008, ISO 14001:2004 und<br />

SQAS zertifiziert. Im Oktober erfolgte<br />

zusätzlich die Zertifizierung nach dem<br />

BRC Standard (BRC=British Retail Consortium)<br />

für einen namhaften Zulieferer<br />

der Lebensmittelindustrie.<br />

Das Schweizer AEO-Programm wurde<br />

in enger Abstimmung mit der EU<br />

entwickelt. Die AEO-Prüfung bei Streck<br />

Transport in Möhlin wurde als «Joint<br />

Validation Visit» von der Eidgenössischen<br />

Zollverwaltung (EZV) in Anwesenheit<br />

einer 11-köpfigen EU-Delegation<br />

durchgeführt. Letztere wollte sehen,<br />

wie die EZV in der Praxis prüft und ob<br />

diese Kontrollen den EU-Standards<br />

entsprechen. Die Anwesenheit der<br />

EU-Vertreter bedeutete, dass ein sehr<br />

intensives Audit stattfand. Alle sicherheitsrelevanten<br />

Punkte wurden genau<br />

hinterfragt und kontrolliert. Die Streck<br />

Transport AG hat diese erschwerten Bedingungen<br />

aber gerne auf sich genommen.<br />

Schliesslich kommt die EU nicht<br />

alle Tage bei einer mittelständischen<br />

Schweizer Spedition zu Besuch. Ausserdem<br />

hat das Unternehmen das Audit<br />

mit Bravour bestanden.<br />

Firmenportrait<br />

Die Streck Transport AG ist ein<br />

Unternehmen der Streck Transport-Gruppe.<br />

Die Streck Transport<br />

AG beschäftigt in der Schweiz 365<br />

Mitarbeitende in sechs Niederlassungen.<br />

Es werden 25.000 Paletten-Stellplätze<br />

bewirtschaftet und<br />

jährlich über 400.000 Sendungen<br />

bewegt. Die Geschäftsfelder umfassen<br />

die nationale und internationale<br />

Distribution und Beschaffung<br />

mit einem eigenen Netzwerk in der<br />

Schweiz und einem europäischen<br />

Kooperationsnetzwerk sowie weltweite<br />

See- und Luftfrachten. Diese<br />

werden durch Logistiklösungen für<br />

Industrie- und Konsumgüter, pharmazeutische<br />

Waren sowie Kühl- und<br />

Gefahrgut ergänzt.<br />

Die Streck Transport-Gruppe unterhält<br />

16 Niederlassungen mit rund<br />

1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

in Deutschland und der<br />

Schweiz. Erzielt wird ein Umsatz<br />

von 300 Mio. <strong>CH</strong>F. Jährlich werden<br />

1,3 Mio. Sendungen transportiert.<br />

Die Lagerkapazitäten umfassen<br />

92.700 Stellplätze.<br />

<strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013 3


Marc Bernitt<br />

Director Trade & Customs<br />

KPMG AG, Schweiz<br />

Präsident Aussenhandels- &<br />

Zollkommission <strong>Swiss</strong> Shippers‘ <strong>Council</strong><br />

Tel. +41 58 249 20 91<br />

Fax +41 58 249 76 17<br />

Marc Bernitt<br />

Die Bedeutung des Aussenhandels für<br />

die Schweiz nimmt stetig zu. In Zeiten<br />

der Staatsschuldenkrise im Euro-Raum,<br />

suchen immer mehr Unternehmen ihre<br />

Märkte weltweit. Parallel dazu steigt die<br />

Komplexität durch internationale Regelungen<br />

und Vorschriften im Bereich Exportkontrolle<br />

und «Trade Compliance»,<br />

deren Vorschriften sich nahezu täglich<br />

ändern. So haben z.B. die Entwicklungen<br />

in Syrien zu verstärkten Sanktionen<br />

und Embargos geführt, die auch von der<br />

Schweiz umgesetzt werden. Insbesondere<br />

Schweizer Firmen, die über eine<br />

internationale Arbeitsteilung verfügen,<br />

stehen dabei in einem Konflikt. Einerseits<br />

gilt es, ihre Lieferketten effizient zu<br />

organisieren und andererseits, der Flut<br />

an regulatorischen Vorschriften anwendungssicher<br />

zu beherrschen – und das<br />

in Zeiten knapper Ressourcen.<br />

– Welche Risiken und Auswirkungen<br />

beinhalten Trade-Compliance und Exportkontrolle?<br />

Trade Compliance<br />

und Exportkontrolle –<br />

«Chefsache» für<br />

Schweizer Firmen<br />

– Was umfassen daher Trade-Compliance<br />

und Exportkontrolle?<br />

– Und warum ist Trade-Compliance und<br />

Exportkontrolle «Chefsache»?<br />

Trade-Compliance und Exportkontrolle<br />

– nicht identifizierte Risiken<br />

Der zunehmende, in der Zoll- & Exportkontrolle<br />

gebräuchliche Begriff «Compliance»,<br />

kommt aus dem Englischen<br />

(«to comply»: einhalten, befolgen). Unter<br />

Compliance Management versteht man<br />

dabei die Selbstverpflichtung eines Unternehmens,<br />

Strukturen und Regeln zu<br />

schaffen, die sicherstellen, dass allen<br />

Mitarbeitern die wichtigsten Vorschriften<br />

bekannt sind und sich diese an die<br />

rechtlichen Rahmenbedingungen halten.<br />

Einzelne Personen selbst sollen dem<br />

Unternehmen so keinen Schaden zufügen<br />

können.<br />

Ein Versagen in der Trade-Compliance<br />

ist oftmals auf eine unzureichende<br />

Kenntnis der am Exportprozess beteiligten<br />

Mitarbeitern zurückzuführen, die die<br />

komplexe Thematik der Exportkontrolle<br />

nicht richtig einschätzen. Dem geht nicht<br />

selten eine mangelnde Sensibilisierung<br />

auf Ebene der Geschäftsleitung voraus,<br />

Internationale Lieferketten<br />

Prototypen<br />

Muster<br />

25%<br />

Roh<br />

Materialien<br />

die ihrer organisatorischen Richtlinienkompetenz<br />

im Bereich der Exportkontrolle<br />

nur unzureichende Bedeutung<br />

widmen. Die Folgen sind zum Einen ein<br />

drohender Imageverlust, der sich nachhaltig<br />

auf die öffentliche Wahrnehmung<br />

und den Unternehmenswert auswirkt.<br />

Schwerwiegender sind zum Anderen<br />

ein möglichliche Ausschluss vom US-<br />

Handel, empfindliche Geldstrafen für<br />

Schweizer Firmen und vor allem strafrechtliche<br />

Konsequenzen durch die Behörden<br />

gegenüber Einzelnen Beteiligten<br />

in der Lieferkette.<br />

Was umfasst Trade-Compliance<br />

und Exportkontrolle?<br />

Nach dem Grundsatz der Bundesverfassung,<br />

garantiert die Schweiz Handelsfreiheit.<br />

Das impliziert, dass Ausfuhren<br />

aus der Schweiz grundsätzlich ohne vorherige<br />

Genehmigung seitens der Exporteure<br />

durchgeführt werden können. Dem<br />

gegenüber ist die Ausfuhr von bestimmten<br />

Gütern, wie z.B. Kriegsmaterial, Nukleargüter,<br />

besondere militärische Güter<br />

etc., gesetzlich reglementiert. Auch<br />

werden Güter, die sowohl für zivile als<br />

auch für militärische Zwecke verwendet<br />

werden können, sogenannte «Dual-Use-<br />

4 <strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013<br />

Halbfertig<br />

Produkte<br />

© [year] [legal member firm name], a [jurisdiction] [legal structure] and a member firm of the KPMG network of independent member firms affiliated with KPMG International Cooperative (‘KPMG International’), a<br />

<strong>Swiss</strong> entity. All rights reserved.<br />

Fertigprodukte<br />

25%<br />

12%<br />

11%<br />

16% 19% 19%<br />

Zölle (*)<br />

MWSt (**)<br />

(*) Zoll erhoben in Abhängigkeit der Klassifizierung, Ursprung und Wert von Erzeugnissen<br />

(**) Höhe der MWSt (Einfuhrsteuer) in Abhängigkeit der Region ausgehend vom Zollwert + weiterer Leistungselemente erhoben.<br />

0


Güterbegriff<br />

Güter», vom Exportkontrollrecht erfasst,<br />

das die Handelsfreiheit bisweilen eingeschränkt.<br />

Das Exportkontrollrecht<br />

erweitert dabei den herkömmlichen Be-<br />

griff der Ausfuhr und erfasst neben der<br />

physischen Verbringung von Waren aus<br />

der Schweiz auch die Datenübermittlung<br />

(Software) und die Zurverfügungstellung<br />

von Technologie (Knowledge) innerhalb<br />

der Schweiz. Zu beachten ist, dass auch<br />

dem Güterbegriff eine umfassende Bedeutung<br />

zukommt. So werden z.B. auch<br />

Technologien und spezifisches technisches<br />

Wissen, das für die Entwicklung,<br />

Herstellung oder Verwendung eines Produktes<br />

nötig ist, ebenfalls einbezogen.<br />

Zum technischen Wissen gehören<br />

Konstruktionszeichnungen, Pläne, Diagramme,<br />

Modelle, Formeln, technische<br />

Entwürfe und Spezifikationen, Handbücher<br />

und Anleitungen einschliesslich<br />

derjenigen auf Datenträgern. Als technische<br />

Unterstützung gelten beispielsweise<br />

Anweisungen, Vermittlung von<br />

Fähigkeiten und Betriebskenntnissen,<br />

Schulung, Arbeitshilfe sowie Beratung.<br />

Die Exportkontrolle soll verhindert<br />

werden, dass vorstehend erwähnte Güter<br />

in Kriegs- und Spannungsgebiete, in<br />

Länder mit Massenvernichtungswaffen<br />

und an Organisationen des Terrorismus<br />

geliefert werden.<br />

Um die Exportkontrolle möglichst<br />

umfassend abdecken zu können, sind<br />

diverse rechtliche Grundlagen zu konsultieren,<br />

die nachfolgend auszugsweise<br />

aufgezählt werden:<br />

– Güterkontrollgesetz (GKG) mit Güterkontrollverordnung<br />

(GKV)<br />

– Kriegsmaterialgesetz (KMG)<br />

– Chemikalienkontrollverordnung (ChKV).<br />

Embargos und Lieferungen an<br />

Personen und Organisationen<br />

Durch mehrere int. Rechtsvorschriften,<br />

die auf Beschlüssen der Vereinten Nationen<br />

beruhen, sollen Terroristen und<br />

Terrororganisationen Gelder, Vermögenswerte<br />

und andere wirtschaftliche<br />

Güter gemäss Exportkontrollrecht<br />

Ware Technologie Software<br />

© [year] [legal member firm name], a [jurisdiction] [legal structure] and a member firm of the KPMG network of independent member firms affiliated with KPMG International Cooperative (‘KPMG International’), a<br />

<strong>Swiss</strong> entity. All rights reserved.<br />

Ressourcen entzogen werden. Auch soll<br />

verhindert werden, dass diese Zugriff<br />

auf neue wirtschaftliche Ressourcen<br />

erhalten.<br />

Die Umsetzung dieser Sanktionen erfolgt<br />

in der Schweiz auf der Grundlage<br />

des Embargogesetzes (EmbG), deren<br />

Massnahmen sich in den Namens listen<br />

der betroffenen Personen, Organisationen<br />

und Länder widerspiegeln. Wie<br />

am Beispiel des arabischen Frühlings<br />

zu sehen, sind diese Listen nicht statisch,<br />

sondern sind je nach internationaler<br />

politischer Lage der Anpassung<br />

unterworfen . In der Konsequenz stellt<br />

eine Warenlieferung oder Zahlung an<br />

gelistete Personen einen Verstoss gegen<br />

das Schweizer Embargogesetz dar,<br />

mit entsprechenden Sanktionen gegenüber<br />

den handelnden Personen bzw.<br />

Firmen.<br />

US-Re-Exportkontrollrecht<br />

Für Schweizer Firmen, die Lieferbezüge<br />

aus den Vereinigten Staaten verzeichnen,<br />

gewinnt die Beachtung des<br />

US-Re-Exportrechts besondere Bedeutung.<br />

Im Gegensatz zum Schweizer<br />

Exportkontrollrecht, wird nach dem US<br />

Grundverständnis von einer weltweiten<br />

Zuständigkeit amerikanischer Behörden<br />

für die Kontrolle amerikanischer Produkte<br />

und Technologien ausgegangen. Eine<br />

Trade Compliance<br />

Schweizer Firma, die z.B. US-Produkte<br />

importiert und im Rahmen eines Produktionsprozesses<br />

verarbeitet, fällt ab<br />

bestimmten Wertgrenzen ebenfalls unter<br />

das US-Re-Exportrecht. Übersteigt<br />

beispielsweise der US-Wertanteil einer<br />

als sensibel eingestufte US-Ware eines<br />

durch eine Schweizer Firma weiter verarbeiteten<br />

Exportproduktes 25 %, muss<br />

eine Genehmigung des Bureau of Industry<br />

and Security (BIS) eingeholt werden,<br />

bevor die vorgesehene Ausfuhr nach<br />

den US-Re-Exportrecht als bewilligt gilt<br />

(De-Minimis Regel). Des Weiteren reduziert<br />

sich für Lieferungen von sensiblen<br />

US-Gütern an Länder, denen gegenüber<br />

Embargos bestehen (EAR § 746) oder,<br />

die nach der US Sichtweise den int.<br />

Terrorismus unterstützen, dieser Wertanteil<br />

auf 10 %.<br />

Welche Waren, Software oder Technologien<br />

aufgrund ihrer technischen<br />

Beschaffenheit bzw. ihrer Verwendungsmöglichkeiten<br />

Gegenstand der amerikanischen<br />

Exportkontrollen sind, ergibt<br />

sich auf der Grundlage der «Commerce<br />

Controll List» (CCL). Der Abgleich dieser<br />

Listen setzt freilich neben der korrekten<br />

Klassifizierung von Waren, der so genannten<br />

Zolltarif-Nr., ebenfalls genaue<br />

Kenntnisse hinsichtlich der unterschiedlichen<br />

Kategorien, Gattungen und Kennungen<br />

voraus. In der Folge ergibt die<br />

korrekte warenspezifische Zuordnung<br />

das ECCN-Code (ECCN = «Export Controll<br />

Classification Number»).<br />

Darüber hinaus gilt es neben der<br />

korrekten warenspezifischen Klassifizierung<br />

zusätzlich, die verschiedenen US-<br />

Boykottlisten zu kennen, worin natürliche<br />

Personen aufgelistet sind, die nicht<br />

als vertrauenswürdige Handelspartner<br />

gelten, solche, die in der Vergangenheit<br />

die Richtlinien der USA missachtet<br />

haben oder natürliche und juristische<br />

Personen, für die eine Weitergabe von<br />

US-Gütern nicht erlaubt und somit jedes<br />

Handelsgeschäft untersagt wird.<br />

<strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013 5<br />

1


US-Re-Exportkontrolle<br />

Verkäufer<br />

US<br />

Komponenten<br />

Organisation Trade-Compliance<br />

© [year] [legal member firm name], a [jurisdiction] [legal structure] and a member firm of the KPMG network of independent member firms affiliated with KPMG International Cooperative (‘KPMG International’), a<br />

<strong>Swiss</strong> entity. All rights reserved.<br />

Trade-Compliance und Exportkontrolle<br />

ist «Chefsache»<br />

Rechnung <strong>Swiss</strong> Co<br />

<strong>CH</strong><br />

Rechnung<br />

ZOLL ZOLL<br />

© [year] [legal member firm name], a [jurisdiction] [legal structure] and a member firm of the KPMG network of independent member firms affiliated with KPMG International Cooperative (‘KPMG International’), a<br />

<strong>Swiss</strong> entity. All rights reserved.<br />

Mit dem Beschluss des Bundesrats vom<br />

15. September 2011, werden Verstösse<br />

gegen die Meldepflicht oder das Ausfuhrverbot<br />

von zivilen oder militärischen<br />

Gütern, die zur Produktion von Massenvernichtungswaffen<br />

verwendet werden<br />

können, strenger geahndet. Wurden bis<br />

dahin Versötsse der Güterkontrollverordnung<br />

lediglich mit Bussen bis zu maximal<br />

<strong>CH</strong>F 5000 ausgesprochen, werden Ver-<br />

Fertigteile<br />

Kunde<br />

JP<br />

Extern Intern<br />

Externe<br />

Vorschriften<br />

Exportkontrolle<br />

US, <strong>CH</strong> und EU<br />

Embargoes<br />

Sanktionen<br />

Produkte &<br />

Technologien<br />

Endverwendung<br />

Vermittlungen<br />

Risk<br />

Organisation<br />

Trade<br />

Compliance<br />

Opportunitäten<br />

Interne<br />

Umsetzung<br />

Klassifizierung<br />

6 <strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013<br />

Ursprung<br />

Geschäftspartner<br />

Bewilligungen<br />

Rekordkeeping /<br />

Screening<br />

Ongoing<br />

Monitoring / Schulung<br />

stösse nun mit Geldstrafen bis zu <strong>CH</strong>F<br />

100‘000 Franken in der Schweiz gebüsst.<br />

Trade-Compliance und Exportkontrolle<br />

ist daher «Chefsache».<br />

Angesichts der schwerwiegenden<br />

Folgen exportkontrollrechtlicher Verstösse,<br />

kommt der Unternehmensleitung<br />

eine «Match-entscheidende» Bedeutung<br />

zu. Um die Einhaltung exportkontrollrechtlicher<br />

Vorschriften in Schweizer<br />

Firmen zu gewährleisten, bedarf es der<br />

Veranstaltungsvorschau:<br />

Mehrwertsteuer Workshop<br />

am 19. März 2013, 9.00 – 17.00 Uhr,<br />

<strong>Swiss</strong>ôtel in Zürich-Oerlikon<br />

Organisation der Exportkontrolle. So<br />

sollte ein internes Exportkontrollsystem<br />

bereits im Entwicklungsstadium eines<br />

Produktes beginnen und sich durch die<br />

gesamte Lieferkette eines Produktes<br />

von der Auftragsannahme bis hin zur<br />

Auslieferung umfassen. Auch bereits<br />

bei der Geschäftsanbahnung mit möglichen<br />

Lieferanten und Kunden sollten<br />

relevante Informationen über zukünftige<br />

Geschäftspartner, Lieferorte und beabsichtigte<br />

Verwendungszwecke mit den<br />

einschlägigen Bestimmungen abgeglichen<br />

werden.<br />

Neben einem klaren «Commitment»<br />

seitens der Geschäftsleitung zur Trade-<br />

Compliance, sind durch geeignete Personalauswahl<br />

Verantwortlichkeiten zu<br />

benennen, betriebliche Abläufe auf die<br />

4<br />

Einhaltung von Vorschriften abzuglei-<br />

3<br />

chen und durch einen regelmässigen<br />

Monitoringplan, Prozesse abzusichern.<br />

Freilich setzt das einen umfassenden<br />

Informationsfluss zwischen den am Prozess-Beteiligten<br />

Unternehmensteilen,<br />

zwischen R&D, von Einkauf über Produktion<br />

bis zum Verkauf und IT voraus.<br />

Insbesondere geeignete IT-Tools, die<br />

zum Abgleich von Boyklisten, Denied-<br />

Party-Screening und Sanktionslisten-<br />

Überprüfung notwendig sind, sind dabei<br />

unerlässlich (z.B. «Trade-Wizards» von<br />

der Firma Amber Road).<br />

Zu welchen negativen Folgen die<br />

Nichtbeachtung von Exportkontroll-<br />

Vorschriften persönlich führen können,<br />

ist am Beispiel eines in UK ansässigen<br />

65 Geschäftsführers zu sehen, der seinerzeit<br />

US-Batterien über die Niederlanden<br />

in den Iran exportierte. Aufgrund<br />

eines späteren Auslieferbegehrens<br />

der US-Behörden, sitzt der ehemalige<br />

Geschäftsführer nun in Untersuchungshaft<br />

in New Mexico. Falls verurteilt, droht<br />

eine Strafe von bis zu 35 Jahren. Hier<br />

hatte sich die Erkenntnis offenbar nicht<br />

rechtzeitig durchgesetzt, dass Trade-<br />

Compliance «Chefsache» ist (Quelle:<br />

BBC News Kent, 20. Juni, 2011 sowie<br />

The Telegraph, 26. April, 2012).


Lukas Bühlmann<br />

Rechtsanwalt, LL.M<br />

Bühlmann Rechtsanwälte AG<br />

043 500 62 90<br />

buehlmann@br-legal.ch<br />

www.br-legal.ch<br />

Reto Gamma<br />

Zollfachmann, juristischer Mitarbeiter<br />

Bühlmann Rechtsanwälte AG<br />

043 500 62 90<br />

gamma@br-legal.ch<br />

www.br-legal.ch<br />

Lukas Bühlmann Reto Gamma<br />

Bedeutung des grenzüberschreitenden<br />

Onlinehandels<br />

Der grenzüberschreitende Onlinehandel<br />

boomt: Im Jahr 2011 wurden Waren im<br />

Wert von rund 550 Millionen Franken<br />

via E-Commerce in die Schweiz importiert.<br />

Die Schweiz ist für Onlinehändler<br />

nicht zuletzt wegen des starken Frankens<br />

besonders interessant, wären da<br />

nur nicht diese Zollgrenze zwischen den<br />

beiden Ländern und die auf den ersten<br />

Blick komplizierten Schweizer Zollvorschriften.<br />

Häufig werfen diese komplexe<br />

rechtliche und praktische Fragen auf,<br />

die die Chancen des Cross-Border-Onlinehandels<br />

rasch als Risiken erscheinen<br />

lassen. Auf viele Fragen gibt es aber<br />

klare Antworten und Empfehlungen, mit<br />

welchen die Risiken minimiert werden<br />

können. Nachfolgend werden einige der<br />

für den E-Commerce besonders relevanten<br />

Zollvorschriften herausgegriffen<br />

und vorgestellt.<br />

E-Commerce und Zoll –<br />

in a nutshell<br />

Unterschiede in der Zollbemessung<br />

Die Schweiz wendet als eines von<br />

wenigen Ländern auch heute noch ausschliesslich<br />

so genannte spezifische Zölle<br />

an. Bei dieser Zollart ist nicht der Wert<br />

für die Zollbemessung massgebend,<br />

sondern eine spezifische Masseinheit. In<br />

der Schweiz sind dies beispielsweise die<br />

Stückzahl, die Länge oder das Gewicht.<br />

Beim grössten Teil der schweizerischen<br />

Tarifnummern wird die Zollabgabe<br />

aufgrund des Bruttogewichts<br />

berechnet. Die Zollansätze für Industrieprodukte<br />

liegen dabei meist unter einem<br />

Franken pro Kilogramm Bruttogewicht.<br />

Bei Händlern aus der EU wirft der Gewichtszoll<br />

oft Fragen auf, da ihnen dieses<br />

System unbekannt ist. Gerade bei<br />

Sendungen von geringem Gewicht und<br />

verhältnismässig hohem Wert, wie sie<br />

im Onlinehandel häufig sind, hat der Gewichtszoll<br />

aber durchaus auch Vorteile.<br />

Solche Sendungen können vielfach zollfrei<br />

oder mit geringer Zollbelastung eingeführt<br />

werden.<br />

Hohe Zollansätze kommen hauptsächlich<br />

bei Lebensmitteln, Alkoholika,<br />

Tabakwaren, Textilien und Schmuck aus<br />

Edelmetallen zur Anwendung. Bei diesen<br />

Waren ist deshalb auch bei kleinen<br />

Sendungen mit Einfuhrzollabgaben zu<br />

rechnen.<br />

Waren, die Ursprung in der EU haben,<br />

können mit einem Ursprungsnachweis in<br />

der Regel zollfrei in die Schweiz eingeführt<br />

werden. Wichtig ist dabei aber, dass<br />

der Ausführer den Ursprung auch bei einer<br />

nachträglichen Kontrolle nachweisen<br />

kann. Dies kann je nach Sachverhalt insbesondere<br />

mit Lieferantenerklärungen<br />

oder detaillierten Produktionskalkulationen<br />

geschehen. Die Nachweisbarkeit<br />

der Ursprungseigenschaft ist aufgrund<br />

der damit zusammenhängenden finanziellen<br />

und strafrechtlichen Risiken eine<br />

wichtige Frage, mit welcher sich jeder<br />

Ausführer beschäftigen sollte, bevor er<br />

Ursprungsnachweise ausstellt.<br />

Mehrwertsteuer und weitere<br />

Abgaben<br />

Neben den Zollabgaben wird – von ein<br />

paar wenigen Ausnahmefällen abgesehen<br />

– bei jeder Einfuhr die auf dem<br />

Warenwert berechnete Einfuhrmehrwertsteuer<br />

fällig. Der Einfuhrsteuersatz<br />

beträgt in der Regel 8 %. Für gewisse<br />

Waren wie beispielsweise Lebensmittel,<br />

Bücher, Zeitungen oder Zeitschriften<br />

gilt ein ermässigter Satz von 2,5 %. Die<br />

Schweizer Mehrwertsteuersätze liegen<br />

damit deutlich unter denjenigen Ansätzen,<br />

die in den EU-Ländern gelten.<br />

Neben Zoll- und Mehrwertsteuerabgaben<br />

erhebt die Zollverwaltung gestützt<br />

auf eine Vielzahl von nichtzollrechtlichen<br />

<strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013 7


Bundesgesetzen weitere Einfuhrabgaben.<br />

Sie ist zudem ermächtigt, Waren,<br />

die nicht den schweizerischen Vorschriften<br />

entsprechen, an der Grenze zurückzubehalten.<br />

Grenzüberschreitend liefernden Onlineshops<br />

wird deshalb empfohlen, zu<br />

prüfen, ob ihre Produkte in der Schweiz<br />

speziellen Abgaben oder gesetzlichen<br />

Sondervorschriften unterliegen. Sollte<br />

dies zutreffen, ist der Kunde spätestens<br />

im Bestellverlauf darauf aufmerksam zu<br />

machen, dass zusätzliche Einfuhrabgaben<br />

anfallen können. Bei Waren, für welche<br />

in der Schweiz Sondervorschriften<br />

anwendbar sind und die deshalb in der<br />

angebotenen Form nicht in die Schweiz<br />

importiert oder in der Schweiz in Verkehr<br />

gebracht werden dürfen, sollte ein klarer<br />

Hinweis platziert werden, dass diese<br />

nicht an Kunden in der Schweiz versendet<br />

werden. Bei länderspezifischen<br />

Shops wird empfohlen, entsprechende<br />

Waren gar nicht erst ins schweizerische<br />

Sortiment aufzunehmen.<br />

Keine Erhebung von Abgaben<br />

unter 5 Franken<br />

Bei einer Einfuhr werden dem Zollpflichtigen<br />

zwei Veranlagungsverfügungen<br />

ausgestellt: Auf einer wird die geschuldete<br />

Einfuhrsteuer aufgeführt («Veranlagungsverfügung<br />

Mehrwertsteuer»), auf<br />

der anderen die Zölle und alle weiteren<br />

Abgaben («Veranlagungsverfügung<br />

Zoll»). Erhoben werden Abgaben erst,<br />

wenn sie einen Betrag von 5 Franken<br />

überschreiten. Mit anderen Worten bedeutet<br />

dies, dass Sendungen mit einem<br />

Wert von maximal 62 Franken mehrwertsteuerfrei<br />

in die Schweiz eingeführt werden<br />

können. Sendungen, deren Inhalt<br />

dem ermässigten Mehrwertsteuersatz<br />

unterliegt, sind gar bis zu einem Wert<br />

von 200 Franken mehrwertsteuerfrei.<br />

Der Wert, der für die Bemessung der<br />

Mehrwertsteuer relevant ist, setzt sich<br />

zusammen aus dem Warenwert inklusive<br />

aller Nebenkosten bis zum ersten inländischen<br />

Bestimmungsort (Transport,<br />

Versicherung etc.) und denjenigen Abgaben,<br />

die mit der Veranlagungsverfügung<br />

Zoll erhoben werden.<br />

Aufgrund dieser Ausgangslage würde<br />

es sich auf den ersten Blick aufdrängen,<br />

Sendungen von hohem Wert<br />

in verschiedene kleine Sendungen zu<br />

«zerlegen» und einzeln zu verschicken.<br />

Bei diesem Vorgehen könnten die einzelnen<br />

Sendungen unter die Abgabenfreigrenze<br />

fallen. Davon ist jedoch abzuraten,<br />

denn die Zollverwaltung kann<br />

die abgabenfreie Einfuhr verweigern,<br />

wenn sie feststellt, dass die genannten<br />

Freigrenzen missbräuchlich ausgenutzt<br />

werden.<br />

Politiker und Konsumentenschützer<br />

fordern immer wieder höhere Abgabenfreigrenzen.<br />

Ein Vergleich mit der deutschen<br />

Regelung zeigt allerdings, dass<br />

die schweizerischen Freigrenzen bereits<br />

jetzt grosszügig ausgestaltet sind: In<br />

Deutschland sind Sendungen mit einem<br />

Wert bis zu 22 Euro gänzlich abgabenfrei.<br />

Bis zu einem Wert von 150 Euro sind<br />

sie zollfrei, die Einfuhrsteuer wird jedoch<br />

erhoben. Sendungen mit einem höheren<br />

Wert sind sowohl zoll- als auch einfuhrsteuerpflichtig.<br />

Vereinfachungen für «Kleinsendungen»<br />

Typischerweise online eingekauft werden<br />

Kleider, Elektrogeräte, CDs und<br />

Bücher. Oft handelt es sich um kleine<br />

Sendungen mit geringem Gewicht und<br />

Wert. Die schweizerische Zollverwaltung<br />

gewährt diverse verfahrenstechnische<br />

Vereinfachungen für so genannte Kleinsendungen.<br />

Der Begriff ist etwas irreführend,<br />

denn ob eine Sendung eine Kleinsendung<br />

ist, bestimmt sich in erster Linie<br />

danach, ob neben der Mehrwertsteuer<br />

weitere Abgaben anfallen. Fallen keine<br />

Zölle oder andere Abgaben an, gelten<br />

Sendungen bis zu einem Wert und Gewicht<br />

von 1000 Franken bzw. Kilogramm<br />

als Kleinsendungen.<br />

Als Kleinsendungen gelten Sendungen,<br />

– deren Bruttogewicht nicht mehr als<br />

1000 Kilogramm ist;<br />

– deren Mehrwertsteuerwert nicht höher<br />

als 1000 Franken ist;<br />

– die keiner Zeugnis-, Bewilligungs- oder<br />

Kontrollpflicht unterliegen und<br />

– deren mit der Veranlagungsverfügung<br />

Zoll erhobenen Einfuhrabgaben nicht<br />

mehr als 5 Franken betragen.<br />

Solche Sendungen können durch den<br />

Anmelder vereinfacht elektronisch abgefertigt<br />

werden («e-dec easy»). Bei einer<br />

Anmeldung mit e-dec easy kann der Anmelder<br />

eine reduzierte Zollanmeldung<br />

abgeben, in welcher zahlreiche sonst<br />

zwingend notwendige Angaben nicht<br />

erfasst werden müssen. Dies vereinfacht<br />

und beschleunigt die Zollveranlagung<br />

erheblich.<br />

Kleinsendungen, die abgabenfrei eingeführt<br />

werden können, dürfen durch<br />

den Anmelder mit einer Sammelzollanmeldung,<br />

einem Kleber oder einem<br />

Stempel «abgabenfrei» abgefertigt werden.<br />

Eine elektronische Zollanmeldung<br />

ist in diesen Fällen nicht nötig. Auch dies<br />

stellt eine wesentliche Vereinfachung<br />

und Beschleunigung des Verfahrens<br />

dar. Oft verrechnen die Dienstleister<br />

für solche Zollanmeldungen keine Verzollungsgebühren.<br />

Fällt eine Ware unter<br />

die Abgabenfreigrenze, entstehen somit<br />

in der Regel keine weiteren Kosten für<br />

die Verzollungsdienstleistung.<br />

Spezialregelung der Haftung<br />

im Postverkehr<br />

Das Schweizer Zollgesetz sieht eine<br />

weitgefasste Regelung der Haftung für<br />

Einfuhrabgaben vor. Vereinfacht gesagt<br />

werden alle Personen zollzahlungspflichtig,<br />

die in irgendeiner Weise mit<br />

einer Verzollung zu tun haben, insbesondere<br />

der Anmelder, der Warenführer, der<br />

Auftraggeber und der Importeur.<br />

Im Post- und Kurierverkehr wird auch<br />

der Empfänger Schuldner der Zollabgabe,<br />

es sei denn, der Versender habe die<br />

Zollschuld ausdrücklich übernommen,<br />

was nur selten der Fall sein dürfte. Aus<br />

diesem Grund erhebt die Zollverwaltung<br />

die Abgaben regelmässig direkt<br />

beim Empfänger. Dieser erhält neben<br />

der Rechnung für die erworbene Ware<br />

somit eine zweite Rechnung für die Einfuhrabgaben<br />

und die Verzollungsdienstleistung.<br />

Eine solche Rechnung kann die<br />

vermeintlich günstig im Ausland erworbenen<br />

Gegenstände deutlich verteuern<br />

und beim Kunden für Ärger sorgen.<br />

Da die schweizerische Preisbekanntgabeverordnung<br />

vorschreibt, dass dem<br />

Kunden der Endpreis bekanntgegeben<br />

werden muss, verstösst ein Onlineshop<br />

gegen schweizerisches Recht, wenn<br />

er seine Kunden nicht darauf hinweist,<br />

dass Zölle oder anderen Abgaben<br />

anfallen können. Unter dem bekanntzugebenden<br />

Endpreis ist der letztlich zu<br />

bezahlende Preis zu verstehen, inklusive<br />

aller Steuern und Abgaben. Die «zweite<br />

Rechnung» dürfte aber auch für die Reputation<br />

des Onlinehändlers schädlich<br />

sein. Ob ein Kunde erneut in einem Shop<br />

einkaufen wird, der ihn nicht auf die zusätzlichen<br />

Kosten hingewiesen hat, darf<br />

bezweifelt werden.<br />

Da Verstösse gegen die Preisbekanntgabeverordnung<br />

mit Bussen<br />

bestraft werden können sowie aus<br />

Kundenfreundlichkeitsgründen sollte<br />

der Kunde im Bestellprozess deshalb<br />

deutlich darauf hingewiesen werden,<br />

dass bei der Lieferung in die Schweiz<br />

Einfuhrabgaben anfallen können und<br />

diese zu seinen Lasten gehen. Zudem<br />

sollte dem Kunden mitgeteilt werden,<br />

welche Bemessungsgrundlagen für die<br />

Berechnung der Einfuhrabgaben relevant<br />

sind. Zum Beispiel in einer Tabelle,<br />

8 <strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013


in der er ablesen oder berechnen kann,<br />

welche Abgaben entstehen werden. Das<br />

«Verstecken» eines solchen Hinweises in<br />

den AGB ist nicht zu empfehlen, da der<br />

Kunde diese nur in den seltensten Fällen<br />

vollständig lesen wird. Idealerweise sollte<br />

dem Kunden die Höhe der anfallenden<br />

Einfuhrabgaben direkt im Bestellvorgang<br />

angezeigt werden. Dies ist in der Praxis<br />

unter anderem wegen des Gewichtszollsystems<br />

aber nur schwer umsetzbar.<br />

Retouren<br />

Im Jahr 2011 wurden Waren im Wert<br />

von rund 1,8 Milliarden Franken in die<br />

Schweiz ein- und wieder ausgeführt. Der<br />

Retourwarenverkehr ist damit wirtschaftlich<br />

von erheblicher Bedeutung. Gerade<br />

im Online-Handel kommt es häufig vor,<br />

dass Kunden Waren zurücksenden, zum<br />

Beispiel wegen der Ausübung eines<br />

Widerrufsrechts oder wegen Falschlieferungen.<br />

Werden Waren in die Schweiz<br />

importiert und unverändert an den Absender<br />

im Ausland zurück geschickt,<br />

werden die erhobenen Einfuhrzölle bei<br />

der Wiederausfuhr zurückerstattet. Eine<br />

Zollrückerstattung wird aber nur dann<br />

gewährt, wenn die Waren innerhalb von<br />

drei Jahren infolge Annahmeverweigerung,<br />

Rückgängigmachung des Vertrags<br />

oder Unverkäuflichkeit an den Versender<br />

zurückgesandt werden.<br />

Die Mehrwertsteuerabgaben werden<br />

hingegen in der Regel nicht zurückerstattet.<br />

Einzig in Fällen, in denen die<br />

Person, welche die Einfuhrmehrwertsteuer<br />

bezahlt hat, nicht vorsteuerabzugsberechtigt<br />

ist, wird eine Rückerstattung<br />

gewährt. Bei den Kunden von<br />

E-Commerce-Unternehmen handelt es<br />

sich häufig um Privatpersonen, die nicht<br />

vorsteuerabzugsberechtigt sind. Wenn<br />

diese die Einfuhrsteuer selbst bezahlen,<br />

können sie diese in der Regel auch wieder<br />

zurückfordern. Die Rückerstattung<br />

ist unabhängig vom Grund der Wiederausfuhr,<br />

muss aber innert 5 Jahren nach<br />

der Einfuhr erfolgen.<br />

In der Theorie ist eine Rückerstattung<br />

der Einführabgaben also in fast allen<br />

erdenklichen Fällen möglich. Praktisch<br />

jedoch gestaltet sich das Ganze um<br />

einiges schwieriger. Die Zollverwaltung<br />

verlangt, dass die Rückerstattung in der<br />

Zollanmeldung beantragt und die Rückwareneigenschaft<br />

belegt wird. Konkret<br />

werden folgende Unterlagen verlangt:<br />

die Ausfuhrzollanmeldung, ein Erstattungsgesuch<br />

in Briefform, das Einfuhrdokument<br />

im Original, Rechnungen,<br />

Lieferscheine oder ähnliche Dokumente<br />

sowie die Korrespondenz mit dem ausländischen<br />

Lieferanten, aus welcher der<br />

Grund der Wiederausfuhr ersichtlich ist.<br />

Aufgrund dieser Vorschriften ist<br />

durchaus denkbar, dass der administrative<br />

Aufwand die Rückerstattung nicht<br />

Veranstaltungshinweis:<br />

Seminar «CE-Kennzeichnung»<br />

Am 5. März 2013, 9.00 – 17.00 Uhr<br />

Courtyard Marriott, Zürich Oerlikon<br />

rechtfertigt und trotzdem eine doppelte<br />

Abgabenbelastung entsteht. Zu beachten<br />

ist neben dem Administrativaufwand<br />

auch, dass die Rückerstattung der Abgaben<br />

gebührenpflichtig ist. Die Gebühren<br />

betragen dabei 5 % des zurückerstatteten<br />

Betrags, mindestens jedoch 30<br />

Franken. In Fällen, in denen es um kleine<br />

Beträge geht, sollte in der Praxis deshalb<br />

auf die Rückerstattung verzichtet werden.<br />

Konkret lohnt sich eine Rückerstattung<br />

frühes tens dann, wenn Abgaben<br />

von mehr als 30 Franken betroffen sind.<br />

Ist nur die Einfuhrsteuer entstanden, entspricht<br />

dies einem Warenwert von mindestens<br />

376 Franken.<br />

Auch in diesem Bereich ist die<br />

Schweizer Regelung – zumindest theoretisch<br />

– im Vergleich zur EU-Vorschrift<br />

sehr grosszügig und wirtschaftsfreundlich<br />

ausgestaltet. Das EU-Recht sieht<br />

eine detailliertere und eingeschränktere<br />

Regelung für die Rückerstattung von<br />

Abgaben auf ausländischen Retourwaren<br />

vor. Die Fallgruppen sind dabei<br />

nicht so offen formuliert wie in der<br />

Schweiz. Eine Rückerstattung ist nur<br />

vorgesehen, wenn die Ware schadhaft<br />

ist oder nicht den Vertragsbedingungen<br />

entspricht. Eine Rückerstattung wegen<br />

Rückgängigmachung des Vertrags, wie<br />

sie das Schweizer Recht vorsieht, ist<br />

im EU-Recht nicht zu finden. Die Frist,<br />

innert welcher eine Rückerstattung beantragt<br />

werden muss, beträgt zudem nur<br />

12 Monate.<br />

Die CE-Kennzeichnung wird häufig als «Reisepass» für den europäischen Binnenmarkt bezeichnet.<br />

Ein Produkt darf nur in den Verkehr gebracht und in Betrieb genommen werden, wenn es den<br />

Bestimmungen sämtlicher anwendbarer EU-Richtlinien entspricht, und wenn ein Konformitätsbewertungsverfahren<br />

gemäss den anwendbaren EG-Richtlinien durchgeführt worden ist.<br />

Eine Einladung mit Anmeldeunterlagen finden Sie unter:<br />

www.handelskammer-d-ch.ch/Veranstaltungen<br />

<strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013 9


Simeon L. Probst<br />

lic. iur., dipl. Steuerexperte<br />

Director VAT & Customs,<br />

PricewaterhouseCoopers AG, Basel<br />

Tel +41 58 792 53 51<br />

Mobile: +41 79 743 40 14<br />

Email: simeon.probst@ch.pwc.com<br />

Simeon L. Probst<br />

Bei grenzüberschreitenden Warenlieferungen<br />

wirft das Zoll- und MWST-Recht<br />

Fragen auf: Welche Behörde ist zuständig?<br />

Wie sehen Art und Umfang der<br />

Deklaration aus? Wer ist gesellschaftsintern<br />

verantwortlich, und wie gestalten<br />

sich die Schnittstellen? Tatsache ist: Es<br />

braucht ein koordiniertes Zusammenspiel<br />

aller Beteiligten – wie in einem<br />

Orchester. Nachfolgend gehen wir der<br />

Frage auf den Grund, was für eine Harmonie<br />

zwischen den involvierten Akteuren<br />

und Parteien bei der Warenein- und<br />

-ausfuhr nötig ist.<br />

Die verschiedenen «Stimmen»<br />

der Wareneinfuhr<br />

Das Überwachen und das Einziehen<br />

der indirekten Steuern und Abgaben<br />

unterstehen der Eidgenössischen Zollverwaltung.<br />

Fragen und Unklarheiten<br />

zur Einfuhrsteuer (also der MWST auf<br />

MWST und Zoll:<br />

Symphonie in C-Dur<br />

der Einfuhr) sind an die Sektion MWST<br />

der Zollverwaltung zur richten. Für die<br />

Rückerstattung der bezahlten Einfuhrsteuer<br />

über den Vorsteuerabzug hingegen<br />

ist bis auf wenige Ausnahmen<br />

(etwa bei einer Mehrfachveranlagung)<br />

die Eidgenössische Steuerverwaltung<br />

zuständig – ebenso für die Inlandsteuer.<br />

Es ist daher möglich, dass die Einfuhrsteuer<br />

und die Inlandsteuer im Zusammenhang<br />

mit derselben Lieferung<br />

mehrwertsteuerlich unterschiedlich behandelt<br />

werden.<br />

Verschiedene Zuständigkeiten zei gen<br />

sich oft auch bei den importierenden<br />

Gesellschaften selbst: Sämtliche Tätigkeiten<br />

im Zusammenhang mit den<br />

Wareneinfuhren und Zollangelegenheiten<br />

werden von der Logistikabteilung<br />

ausgeführt, während die Rückforderung<br />

der bezahlten Einfuhrsteuer in der Verantwortung<br />

der Finanzabteilung liegt.<br />

Heisst: Eine enge Zusammenarbeit, die<br />

klare Definition von Verantwortlichkeiten<br />

und schliesslich die interne Kommunikation<br />

sind zentrale Erfolgsfaktoren.<br />

Damit ein «Einfuhr-Orchester» harmonisch<br />

klingt, muss ein Unternehmen<br />

fünf Grundsatzfragen klären und die<br />

Auswirkungen seiner Entscheidungen<br />

kennen:<br />

1. Parteistellung<br />

Der Warenversender (im Ausland), der<br />

Importeur und der Warenempfänger im<br />

Zollinland sind bei einer Wareneinfuhr<br />

die direkt beteiligten Parteien. Weitere<br />

Parteien können in der Lieferkette<br />

dazwischengeschaltet oder sämtliche<br />

Funktionen durch die gleiche Gesellschaft<br />

ausgeführt werden (zum Beispiel<br />

bei der sogenannten Verbringung<br />

eigener Waren aus dem Zollausland in<br />

ein Lager in der Schweiz). Die wichtigste<br />

Partei aus Sicht der MWST und<br />

des Zollrechts ist der Importeur. Dieser<br />

Begriff wird auch im Gesetz und in den<br />

diversen Praxispublikationen verwendet.<br />

Als Importeur wird bezeichnet,<br />

wer Güter ins Zollinland einführt (oder<br />

auf seine Rechnung einführen lässt)<br />

und damit als Abnehmer von Waren<br />

aus dem Ausland gilt. Der Importeur<br />

ist u.a. verantwortlich für die korrekte<br />

Zolltarifierung und für den Nachweis<br />

der Ursprungseigenschaft der Waren.<br />

Schliesslich ist er Schuldner der Zollabgaben<br />

und der Einfuhrsteuer. Welche<br />

Partei als Importeur auftreten soll, kann<br />

durch das Anpassen von Lieferstrukturen<br />

frei gewählt werden. Handelt es<br />

sich jedoch beim Importeur und beim<br />

Warenempfänger um unterschiedliche<br />

Parteien, kommt eventuell die sogenannte<br />

Unterstellungserklärung zur<br />

Anwendung. Mit dieser lässt sich aus<br />

mehrwertsteuerlicher Sicht ein Lieferort<br />

im Ausland in die Schweiz verschieben.<br />

2. Zollverfahren<br />

Mit fünf verschiedenen Zollverfahren hat<br />

der Importeur die Qual der Wahl:<br />

a. Überführung in den zollrechtlich<br />

freien Verkehr (zur definitiven Einfuhr<br />

von Waren)<br />

b. Transitverfahren<br />

c. Zolllagerverfahren (für Waren, die<br />

vorderhand oder nicht in das Zollinland<br />

eingeführt werden sollen)<br />

d. Verfahren der vorübergehenden<br />

Verwendung (vor allem bei grenzüberschreitenden<br />

Mietgeschäften)<br />

e. Verfahren der aktiven Veredelung (die<br />

Waren werden nach der Bearbeitung<br />

wieder ins Ausland verbracht)<br />

Jedes Zollverfahren hat sowohl Vorteile<br />

als auch Tücken. Es können Bewilligungen,<br />

erhöhte Anforderungen an die<br />

Nachweise sowie allfällige Sicherheiten<br />

verlangt werden. In der Regel gilt: Wer<br />

ein anderes Verfahren als die Überführung<br />

in den zollrechtlich freien Verkehr<br />

(a) wählt, muss unbedingt weitere Abklärungen<br />

und Vorkehrungen treffen.<br />

10 <strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013


3. Qualifikation der Waren<br />

Sämtliche Waren erhalten bei der Einfuhr<br />

eine Doppelbezeichnung: die effektive<br />

Warenbezeichnung aus mehrwertsteuerlicher<br />

Sicht und eine Zolltarifnummer<br />

aus Zollsicht. Die zollrechtliche Einreihung<br />

von Waren lässt keine Schlüsse auf<br />

die Mehrwertsteuerbehandlung zu – und<br />

auch umgekehrt funktioniert das nicht.<br />

Für die MWST dient die Warenbezeichnung<br />

der Definition des anwendbaren<br />

Steuersatzes. Die zugewiesene Zolltarifnummer<br />

ist die Grundlage zur Festsetzung<br />

allfälliger Zollabgaben und Kontingente.<br />

Sie ist aber auch Basis, Nachweis<br />

und Berechnungsgrundlage für den<br />

präferenziellen Ursprung. Gerade die<br />

angewendeten Zolltarifnummern liegen<br />

bei vielen Gesellschaften im Argen: Sind<br />

sie einmal in der IT hinterlegt, werden<br />

sie nicht mehr weiter geprüft, sondern<br />

vom System vorgegeben. Es empfiehlt<br />

sich, die Zolltarifierung von Zeit zu Zeit<br />

zu prüfen, und dies bei Anpassungen<br />

im Warensortiment sogar im Detail. Bei<br />

Unsicherheiten und für mehr Rechtssicherheit<br />

kann das Unternehmen bei<br />

der Zollverwaltung eine «verbindliche<br />

Zolltarifauskunft» einholen.<br />

4. Bemessungsgrundlage<br />

Im Schweizer Zollrecht werden spezifische<br />

Zölle erhoben. Für diese sind nicht<br />

der Wert der Waren, sondern Gewicht,<br />

Stück, Meter oder Liter massgebend.<br />

In der Schweiz kennen wir also keinen<br />

Zollwert, wie dies im Ausland der Fall ist.<br />

Für die MWST muss das Unternehmen<br />

jedoch einen korrekten Wert angeben,<br />

und zwar das Entgelt oder einen Marktwert/Drittpreis.<br />

Hier spielt grundsätzlich<br />

keine Rolle, ob die Ware verkauft, selber<br />

verbracht oder als Geschenk- resp.<br />

Gratis sendung geliefert wird.<br />

5. Zolldeklaration<br />

Die Papierdeklaration gehört bald der<br />

Vergangenheit an. Das Zauberwort<br />

heisst hier «e-dec», also elektronische<br />

Deklaration. Ab dem 1. Januar 2013<br />

sind Zollanmeldungen mit dem Formular<br />

11.010 für eine definitive Wareneinfuhr<br />

nicht mehr zulässig. Dieses Obligatorium<br />

hat übrigens nichts mit der<br />

Ausstellung und dem Erhalt der elektronischen<br />

Veranlagungsverfügung zu tun,<br />

die wohl erst in ein paar Jahren eingeführt<br />

wird. Jede Gesellschaft muss sich<br />

also schon bald mit der IT-gestützten<br />

Zolldeklaration auseinandersetzen. Hier<br />

stellt sich dann unter anderem die Frage<br />

der Aufbewahrung der elektronischen<br />

Dokumente und der Prüfspur. Ist eine<br />

Ware zur Einfuhr angemeldet, beginnt<br />

eine Frist von 30 Tagen; so lange haben<br />

die Meldepflichtigen Zeit, die Zollanmeldung<br />

zu prüfen und allfällige Korrekturen<br />

anzugeben. Nach Ablauf dieser<br />

Frist können sie grundsätzlich keine<br />

Änderungen mehr vornehmen. Jede<br />

Gesellschaft muss sicherstellen, dass<br />

die verantwortliche Person die Einfuhrdokumente<br />

fristgerecht überprüft und<br />

für korrekt befindet.<br />

Nachdem ein Unternehmen die oben<br />

erwähnten Punkte geklärt hat, muss es<br />

die Verantwortlichkeiten und Schnittstellen<br />

festlegen. Dies wiederum dient ihm<br />

als Basis zur Planung und Optimierung<br />

der Lieferstruktur.<br />

Der Zoll und die Geigen kennen<br />

sich bereits (Auszüge aus der NZZ<br />

vom 28. April 2010)<br />

«Die renommierte Violinistin Patricia<br />

Kopatchinskaja wurde am Zoll des<br />

Flughafens Zürich angehalten und<br />

stundenlang verhört […]. Seither<br />

ist die Guarneri- Geige mit einem<br />

Schätzwert von 4,5 Millionen Euro<br />

in Gewahrsam der Zollbehörden.<br />

[…] Zwar habe Kopatchins kaja einen<br />

Vertrag vorweisen können, der<br />

die Geige als Leihgabe der ÖNB<br />

ausweist. Doch zusätzlich brauche<br />

es eine ‹Zollanmeldung für die vorübergehende<br />

Verwendung› der Geige<br />

[…]. Sei dieses Formular ausgefüllt,<br />

fehle nur noch eine Bürgschaft für<br />

die Einfuhrabgabe in Höhe von 7,6<br />

Prozent des Schätzwerts, entsprechend<br />

der Mehrwertsteuer, also<br />

rund 450 000 Franken. Darum wäre<br />

die Musikerin […] auch nicht herumgekommen,<br />

wenn sie die Geige<br />

beim Einreisen korrekt deklariert<br />

hätte.»<br />

Einklang bei der Warenausfuhr<br />

Für die Warenausfuhr gibt es weitaus weniger<br />

Regelungen als für die Einfuhr: Bei<br />

der MWST muss der Versender in einer<br />

angemessenen Form nachweisen können<br />

(Stichwort «freie Beweiswürdigung»),<br />

dass die Waren das Zollinland verlassen<br />

haben. Beim Zoll muss er die Ware<br />

korrekt anmelden, sonst könnte die Lieferung<br />

blockiert werden. Dies betrifft jedoch<br />

ausschliesslich die Schweizer Seite.<br />

Die Regelungen des Empfangslands<br />

gilt es bei jeder Ausfuhr zu prüfen und die<br />

Dokumente, Warenbezeichnungen usw.<br />

entsprechend anzupassen. Hier sind vier<br />

Schlüsselthemen zu beachten:<br />

1. Parteien<br />

Bei der Warenausfuhr müssen grundsätzlich<br />

zwei Parteien angegeben<br />

werden (neben dem Spediteur resp.<br />

Zolldeklarant): der Versender und der<br />

Empfänger. Der Versender – auch Ausführer<br />

oder Exporteur genannt – bewirkt<br />

damit die Befreiung von der MWST. Sind<br />

mehrere Lieferanten an einer Ausfuhr<br />

beteiligt (sogenanntes Reihengeschäft),<br />

müssen die weiteren Parteien als Nachweis<br />

nur eine Kopie der Veranlagungsverfügung<br />

vorliegen haben.<br />

2. Zollverfahren<br />

Bei der Warenausfuhr werden drei Zollverfahren<br />

unterschieden:<br />

a. Ausfuhrverfahren (definitives Verbringen<br />

von Waren in das Zollausland)<br />

b. Vorübergehende Verwendung (die<br />

Waren sollen nach einer bestimmten<br />

Zeit wieder in die Schweiz verbracht<br />

werden)<br />

c. Verfahren der passiven Veredelung<br />

(nach einer erfolgten Bearbeitung im<br />

Ausland werden die Waren wieder in<br />

das Zollinland verbracht)<br />

Werden Waren nicht mittels Ausfuhrverfahren<br />

(a) exportiert, muss der<br />

Versender abklären, welche anderen<br />

Zollverfahren er anwenden soll. Diese<br />

sind mit diversen Bewilligungen und<br />

Bedingungen verbunden.<br />

3. Vereinfachungen<br />

Gerade im Bereich des Ursprungsrechts<br />

nutzen viele Gesellschaften die Vereinfachung<br />

über den Status des «ermächtigten<br />

Ausführers»: Die Inhaber einer<br />

solchen Bewilligung dürfen Ursprungsnachweise<br />

mit einer Erklärung auf der<br />

Rechnung ausstellen und können auf<br />

EUR.1 oder EUR-MED verzichten. Seit<br />

dem 1. Juli 2012 gilt in diesem Bereich<br />

die «Verordnung über das Ausstellen<br />

von Ursprungsnachweisen» (VAU). Diese<br />

schreibt den Bewilligungsinhabern<br />

diverse Pflichten vor, unter anderem die<br />

Meldung einer verantwortlichen Person<br />

mit vertieften Ursprungskenntnissen, die<br />

aktive Mitwirkung bei einer Kontrolle der<br />

Zollverwaltung und die aktive Kommunikation<br />

mit der Zollverwaltung. Die betroffenen<br />

Gesellschaften tun gut daran, ihre<br />

Organisation anzupassen, qualifiziertes<br />

Personal zu benennen, ihre Lieferstruktur<br />

(vom Einkauf über die Produktion bis<br />

zum Verkauf) zu analysieren und Nachweise<br />

korrekt zu erbringen.<br />

4. Individuelle Regelungen im<br />

Empfangsland<br />

Eine ausführende Gesellschaft sollte<br />

diese Regelungen prüfen und ihre<br />

Lieferstruktur oder die Dokumente entsprechend<br />

anpassen. Hierbei sind die<br />

folgenden Punkten wichtig:<br />

a. Wertangabe in den Zolldokumenten<br />

(Ist der korrekte Zollwert angegeben?)<br />

b. Detaillierte Beschreibung der Waren<br />

<strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013 11


c. Angewendete Incoterms (DDP kann<br />

zu einer MWST-Registrierung führen)<br />

d. Notwendigkeit einer Handelsrechnung<br />

für die Verzollung (oder reicht<br />

eine Proformarechnung resp. Zollrechnung?)<br />

e. Ursprungsangaben in den Dokumenten<br />

(Deklaration EUR.1 oder EUR-<br />

MED oder gar kein Ursprung)<br />

f. Liefer- und Rechnungsdatum<br />

Mit diesen Eckwerten kann der Exporteur<br />

seinem ausländischen Kunden<br />

S<strong>CH</strong>ULUNGSPROGRAMM<br />

MEHRWERTSTEUER UND ZOLL<br />

die Verzollung bei der Wareneinfuhr<br />

erleichtern. Werden die Waren jedoch in<br />

das eigene Auslieferungslager im Ausland<br />

verbracht, so ist vor allem der Zollwert<br />

korrekt festzulegen.<br />

Bei der Warenausfuhr gilt das Hauptaugenmerk<br />

also der korrekten Dokumentation<br />

und dem Ursprungsrecht.<br />

Damit sich der richtige Ursprung ermitteln<br />

lässt, müssen Einkauf, Produktion,<br />

Verkauf und Finanzabteilung koordiniert<br />

zusammenwirken.<br />

Die Harmonie des Miteinanders<br />

Ein Orchester kann erst dann erfolgreich<br />

spielen, wenn jeder einzelne Musiker<br />

sein Instrument beherrscht und mit den<br />

anderen eine Einheit bildet. Dasselbe<br />

kommt insbesondere bei grenzüberschreitend<br />

tätigen Gesellschaften zum<br />

Tragen: Jeder Verantwortliche muss sein<br />

Fachgebiet kennen und mit anderen<br />

Fachleuten und Abteilungen zusammenarbeiten.<br />

Nur so können sie als harmonisches<br />

Ganzes agieren und auftreten.<br />

Die Mehrwertsteuer spielt nicht nur bei der Abschlussgestaltung eine Rolle. Die Mehrwertsteuer begleitet das<br />

tägliche Geschäft. Das Jahr 2013 bringt sowohl für in der Schweiz als auch international tätige Unternehmen<br />

Neuerungen. Das Beobachten der Entwicklung der Mehrwertsteuer ist unerlässlich.<br />

Folgende Workshops bieten wir in Zürich an:<br />

Modul I:<br />

Grundsätze der Mehrwertsteuer für Einsteiger<br />

15. Januar 2013, 9:00 – 12:00 Uhr<br />

Modul II:<br />

Mehrwertsteuer für Praktiker<br />

22. Januar 2013, 9:00 – 12:00 Uhr<br />

Modul III:<br />

Mehrwertsteuer im grenzüberschreitenden Waren- und Dienstleistungsverkehr<br />

29. Januar 2013, 9:00 – 12:00 Uhr<br />

Vertiefungskurs im Bereich Kunst:<br />

Mehrwertsteuer und Zollmodalitäten im Kontext mit Kunstobjekten<br />

30. Januar 2013, 9:00 – 12:00 Uhr<br />

Vertiefungskurs im Bereich Transportwesen:<br />

Mehrwertsteuer und zollrechtliche Finessen für Logistik und Transportwesen<br />

31. Januar 2013, 9:00 – 12:00 Uhr<br />

Selbstverständlich führen wir auf Wunsch auch individuelle, auf Ihr Unternehmen zugeschnittene Ausbildungen<br />

durch.<br />

Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeit unter:<br />

www.treureva.ch/agendanews/veranstaltungenagenda/<br />

12 <strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013


Dr. Monika Molnár<br />

LL.M. (Taxation)<br />

Expertin für internationales<br />

Mehrwertsteuerrecht und Zollrecht<br />

Treureva AG<br />

Zürich<br />

Dr. Monika Molnár<br />

Maryann Rohner<br />

lic.oec.HSG<br />

dipl. Steuerexpertin<br />

dipl. <strong>Wirtschaft</strong>sprüferin<br />

Treureva AG<br />

Zürich<br />

Planen Sie als ausländische Unternehmung<br />

in der Schweiz eine Ausstellung<br />

durchzuführen oder als ausländischer<br />

Aussteller an einer Messe teilzunehmen?<br />

Nachstehend die wichtigsten Fragen<br />

und Antworten aus der Praxis, welche<br />

für grenzüberschreitende Importe von<br />

Messe- und Ausstellungsgegenständen<br />

relevant sind.<br />

1. Welches Zollamt ist zuständig?<br />

Werden vom Ausland Gegenstände in die<br />

Schweiz für Messen und Ausstellungen<br />

eingeführt, müssen besondere Vorkehrungen<br />

getroffen werden um unnötige<br />

Zoll- und MWST-Kosten zu vermeiden.<br />

Es empfiehlt sich, eine vorgängige Abklärung<br />

bezüglich Besonderheiten der<br />

Deklaration mit der zuständigen Zollkreisdirektion<br />

vorzunehmen.<br />

Siehe dazu: www.ezv.admin.ch/dienstleistungen<br />

/01808/index.html?lang=de<br />

Praxisinfo für grenzüberschreitende<br />

Importe<br />

Checkliste für Messen und Ausstellungen<br />

Maryann Rohner<br />

2. Was passiert, wenn die Zollstelle<br />

ausserhalb der Zoll öffnungszeiten<br />

erreicht wird?<br />

Wird die geschlossene Zollstelle ohne<br />

korrekte Abfertigung mit einem Warentransport<br />

überquert, liegt eine Zuwiderhandlung<br />

gegen das Zoll- und Mehrwertsteuergesetz<br />

vor. Eine Zollabfertigung<br />

ausserhalb der Zollöffnungszeiten ist<br />

nach vorgängiger Absprache mit der<br />

zuständigen Zollstelle möglich. Die ausserordentliche<br />

Abfertigung erfolgt gegen<br />

Gebühren.<br />

Betreffend Gebühren und Zollabfertigung<br />

ausserhalb der ordentlichen Zollöffnungszeiten<br />

erhalten Sie Auskunft<br />

unter:<br />

www.ezv.admin.ch/dienstleistungen/<br />

01808/index.html?lang=de<br />

www.ezv.admin.ch/kontakt/01912/<br />

index.html?lang=de<br />

3. Was bedeutet Carnet ATA?<br />

Ein Carnet ATA ist ein internationales<br />

Dokument, welches es erlaubt, Gegenstände<br />

(Waren) für eine vorübergehende<br />

Verwendung ins Zollinland einzuführen.<br />

Dieses Verfahren ist auch für Messe- und<br />

Ausstellungsgegenstände geeignet, können<br />

sie doch ohne Belastung von Zollgebühren<br />

und Mehrwertsteuer ins Inland<br />

verbracht werden. Das Carnet ATA wird<br />

von Industrie- und Handelskammern gegen<br />

Leistung eines Depot ausgestellt und<br />

entbindet den Inhaber bei einem Grenzübertritt<br />

von allen Sicherheitsleistungen<br />

(Gebühren, Depotzahlungen beim Zoll).<br />

Weitere Details unter:<br />

www.ezv.admin.ch/zollinfo_firmen/<br />

verzollung/00367/index.html?lang=de<br />

4. Wann darf das Carnet ATA nicht<br />

verwendet werden?<br />

Ein Carnet ATA darf nicht verwendet<br />

werden für:<br />

– Vermietung<br />

– Leasing<br />

– Waren zum ungewissen Verkauf<br />

Vermietung von Gegenständen und<br />

Leasinggeschäfte unterliegen grundsätzlich<br />

der Mehrwertsteuer. Werden Waren<br />

zum ungewissen Verkauf in die Schweiz<br />

eingeführt, muss das Zollverfahren<br />

«Vorübergehende Verwendung» (vormals<br />

«Freipass» genannt) angewendet werden.<br />

In diesem Fall wird bei der Einfuhr in die<br />

Schweiz ein Depot verlangt.<br />

Siehe dazu:<br />

www.zurichcci.ch/de/carnet_ata.html<br />

5. Wie lange ist das Carnet ATA gültig?<br />

Das Carnet ATA ist für 1 Jahr gültig.<br />

<strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013 13


6. Was passiert, wenn der Gegenstand<br />

erst nach Ablauf der<br />

Gültigkeit des Carnet ATA aus<br />

der Schweiz ausgeführt wird?<br />

Bei der Wiederausfuhr wird die Einfuhrmehrwertsteuer<br />

(8 % / 2.5 %) erhoben.<br />

7. Was passiert, wenn der Gegenstand<br />

bei der Wiederausfuhr nicht<br />

ordnungsgemäss abgefertigt<br />

werden kann, da die Zollstelle<br />

geschlossen ist?<br />

Wird die Zollabfertigung nicht bestätigt,<br />

kann die Handelskammer das Depot<br />

nicht zurückbezahlen.<br />

8. Was muss bei Kunstgegenständen<br />

besonders beachtet werden?<br />

Kunst- und Ausstellungsgegenstände<br />

für öffentlich zugängliche Museen sind<br />

zollfrei, wenn sie von Museen selbst oder<br />

unmittelbar für diese eingeführt werden<br />

und nicht weitergegeben werden. Diese<br />

Gegenstände sind auch dann zollfrei,<br />

wenn sie an folgenden Orten ausgestellt<br />

werden:<br />

– in öffentlichen Parkanlagen sowie auf<br />

öffentlichen Plätzen und Strassen<br />

– in Gebäuden und Anlagen öffentlichrechtlicher<br />

Institutionen<br />

– in privaten Gebäuden und Anlagen, sofern<br />

diese allgemein zugänglich sind und<br />

nicht kommerziellen Zwecke dienen.<br />

Die abgabenfreie Einfuhr von Kunstgegenständen<br />

und Sammlungsstücken<br />

muss vor der Einfuhr schriftlich mit<br />

einem speziellen Formular (Nr. 11.32)<br />

bei der zuständigen Zollkreisdirektion<br />

beantragt werden.<br />

Siehe dazu:<br />

www.ezv.admin.ch/zollinfo_firmen/<br />

02713/02721/index.html?lang=de<br />

9. Was bedeutet Kulturgut und was<br />

muss beachtet werden?<br />

Um als Kulturgut im Sinne des Kulturgütertransfergesetzes<br />

zu gelten, muss<br />

ein Objekt:<br />

– aus religiösen oder weltlichen Gründen<br />

für Archäologie, Vorgeschichte,<br />

Geschichte, Literatur, Kunst oder Wissenschaft<br />

bedeutungsvoll sein,<br />

– zu einer der in Artikel 2 der UNESCO-<br />

Konvention 1970 genannten Objekt-<br />

Kategorien gehören.<br />

Für Kulturgüter gelten besondere<br />

Vorschriften. Siehe dazu Entscheidungshilfen<br />

und Checkliste des Bundesamtes<br />

für Kultur:<br />

www.bak.admin.ch/kulturerbe/<br />

04371/04385/index.html?lang=de<br />

10. Gelten besondere Zollvorschriften<br />

für tragbare Instrumente?<br />

Ja. Werden tragbare Instrumente für<br />

Konzerte in der Schweiz eingeführt oder<br />

für Unterrichtszwecke verwendet, kann<br />

die Zollabfertigung vereinfacht erfolgen.<br />

Die Vereinfachung gilt auch für Leihinstrumente,<br />

die einer Person zur Verfügung<br />

gestellt werden, unabhängig davon,<br />

ob diese ihren Wohnsitz im In- oder<br />

Ausland hat.<br />

Siehe dazu:<br />

www.ezv.admin.ch/zollinfo_privat/zu_<br />

beachten/03277/index.html?lang=de<br />

Bei älteren Instrumenten sind auf<br />

jeden Fall die Bestimmungen des Kulturgütertransfergesetzes<br />

zu beachten.<br />

11. Gilt ein Klavier als tragbares<br />

Instrument?<br />

Nein.<br />

Hegetschweiler AG Telefon +41 (0)44 945 51 52<br />

Media-Verwaltung Telefax +41 (0)44 945 53 07<br />

Im Chupferplätz 7 · Postfach 49 media@hegetschweiler.eu<br />

<strong>CH</strong>-8605 Gutenswil www.hegetschweiler.eu<br />

12. Können Studien und Werke von<br />

Schweizer Künstlern, die zu<br />

Studienzwecken vorübergehend<br />

im Ausland weilen, zollfrei<br />

ein geführt werden?<br />

Originalarbeiten, die Schweizer Künstler<br />

mit Wohnsitz in der Schweiz während<br />

eines zeitlich befristeten Studienaufenthalts<br />

im Ausland geschaffen<br />

haben, können zollfrei in die Schweiz<br />

eingeführt werden. Voraussetzung ist,<br />

dass sich der Gegenstand im Zeitpunkt<br />

der Einfuhr im Eigentum des Künstlers<br />

befindet.<br />

13. Was gilt als Studienaufenthalt?<br />

Als Studienaufenthalt gelten Aus- und<br />

Weiterbildungen:<br />

– an Schulen, welche durch öffentliche<br />

oder private Kulturförderungsinstitutionen<br />

unterstützt werden, oder<br />

– in Form der Zusammenarbeit mit anderen<br />

Künstlern oder Institutionen zum<br />

Erlernen oder Vertiefen künstlerischer<br />

Techniken und Fertigkeiten.<br />

14. Können Kunstwerke von<br />

Kunstmalern und Bildhauern<br />

mehrwertsteuerbefreit in die<br />

Schweiz eingeführt werden?<br />

Ja, sofern die Gegenstände von Künstlern<br />

persönlich geschaffen wurden und<br />

von ihnen selbst oder in ihrem Auftrag in<br />

die Schweiz eingeführt werden.<br />

15. Können Kunstwerke von allen<br />

Künstlern mehrwertsteuerbefreit<br />

in die Schweiz eingeführt<br />

werden?<br />

Nein, nur Kunstmaler und Bildhauer<br />

sind von der Einfuhrmehrwertsteuer<br />

befreit.<br />

Exklusiv-Vertretung für Publikationen und Internetmedien<br />

der Handelskammer Deutschland–Schweiz.<br />

Mit den Medien der Handelskammer Deutschland–Schweiz erreichen Sie über<br />

21’000 Führungskräfte in Deutschland und in der Schweiz.<br />

Wir bieten Ihnen einen optimalen Mediamix durch die Inseraten-Schaltung in<br />

der monatlich erscheinenden Kammerzeitschrift «<strong>CH</strong>–D <strong>Wirtschaft</strong>», durch den<br />

Internetauftritt und durch die Werbung in unseren Fachpublikationen.<br />

14 <strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013


Einführung<br />

Dr. Monika Molnár<br />

LL.M. (Taxation)<br />

Expertin für internationales<br />

Mehrwertsteuerrecht und Zollrecht<br />

Treureva AG<br />

Zürich<br />

Maryann Rohner<br />

lic.oec.HSG<br />

dipl. Steuerexpertin<br />

dipl. <strong>Wirtschaft</strong>sprüferin<br />

Treureva AG<br />

Zürich<br />

Am 2. Oktober 2012 fand in Zürich das<br />

1. Symposium «VAT meets ART» unter<br />

der Leitung von Dr. Monika Molnár statt.<br />

Eines der Themen war die gesetzeskonforme<br />

Einfuhr, Lagerung und Ausfuhr<br />

von Kulturgütern aller Art.<br />

Das Kulturgütertransfergesetz<br />

Am 1. Juni 2005 sind in der Schweiz das<br />

Bundesgesetz über den internationalen<br />

Kulturgütertransfer (KGTG) und die Vollziehungsverordnung<br />

(KGTV) in Kraft<br />

getreten. Das Gesetz basiert auf der<br />

UNESCO-Konvention 1970 über Massnahmen<br />

zum Verbot und zur Verhütung<br />

der rechtswidrigen Einfuhr, Ausfuhr und<br />

Übereignung von Kulturgut. Es ist die<br />

Umsetzung der erwähnten Konvention<br />

für die Schweiz.<br />

Wer und was sind betroffen?<br />

Vor allem in Kunsthandel und Auktionswesen<br />

tätige Personen haben gemäss<br />

dem Gesetz verschiedene Sorgfaltspflichten<br />

zu beachten, wenn Kultur güter<br />

gemäss Kulturgütertransfergesetz eingeführt,<br />

in der Schweiz gelagert oder<br />

ausgeführt werden.<br />

Kulturgüter im Sinne des Gesetzes<br />

sind alle Objekte, die aus religiösen oder<br />

weltlichen Gründen für Archäologie,<br />

Vorgeschichte, Geschichte, Literatur,<br />

Kunst oder Wissenschaft bedeutungsvoll<br />

sind. Diese Kulturgüter sind in Art. 1<br />

der UNESCO-Konvention 1970 definiert.<br />

Dazu gehören beispielsweise<br />

– Seltene Sammlungen der Zoologie,<br />

Mineralogie und Anatomie<br />

– Mehr als 100jährige Antiquitäten, z.B.<br />

Möbel und Musikinstrumente<br />

Import, Export und Lagerung<br />

von Kulturgütern<br />

Sind Sie im Kunsthandel oder im Auktionswesen<br />

tätig und handeln Sie in der Schweiz und international<br />

mit Kulturgütern?<br />

Die folgenden Staaten haben die UNESCO-Konvention 1970 ratifiziert<br />

Afghanistan<br />

Ägypten<br />

Albanien<br />

Algerien<br />

(Amerika siehe<br />

Vereinigte Staaten)<br />

Angola<br />

Äquatorialguinea<br />

Argentinien<br />

Armenien<br />

Aserbaidschan<br />

Australien<br />

Bahamas<br />

Bangladesch<br />

Barbados<br />

Belarus<br />

Belgien<br />

Belize<br />

Bhutan<br />

Bolivien<br />

Bosnien und<br />

Herzegowina<br />

Brasilien<br />

Bulgarien<br />

Burkina Faso<br />

China<br />

(exkl. Hong Kong)<br />

Costa Rica<br />

Côte d’Ivoire<br />

Dänemark<br />

Deutschland<br />

Dominikanische<br />

Republik<br />

Ecuador<br />

El Salvador<br />

(England siehe<br />

Vereinigtes Königreich)<br />

Estland<br />

Finnland<br />

Frankreich<br />

Gabun<br />

Georgien<br />

Grenada<br />

Griechenland<br />

Guatemala<br />

Guinea<br />

Haiti<br />

Honduras<br />

Indien<br />

Irak<br />

Iran<br />

Island<br />

Italien<br />

Japan<br />

Jordanien<br />

Kambodscha<br />

Kamerun<br />

Kanada<br />

Katar<br />

Kirgisistan<br />

Kolumbien<br />

Kongo (Kinshasa)<br />

Korea (Nord-)<br />

Korea (Süd-)<br />

Kroatien<br />

Kuba<br />

Kuwait<br />

Libanon<br />

Libyen<br />

Litauen<br />

Madagaskar<br />

Mali<br />

Marokko<br />

Mauretanien<br />

Mauritius<br />

Mazedonien<br />

Mexiko<br />

Moldawien<br />

Mongolei<br />

Montenegro<br />

Nepal<br />

Neuseeland<br />

Nicaragua<br />

Niederlande<br />

Niger<br />

Nigeria<br />

Norwegen<br />

Oman<br />

Pakistan<br />

Panama<br />

Paraguay<br />

Peru<br />

Polen<br />

Portugal<br />

Ruanda<br />

Rumänien<br />

Russland<br />

Sambia<br />

Saudi-Arabien<br />

Schweden<br />

Schweiz<br />

Senegal<br />

Serbien<br />

Seychellen<br />

Slowakei<br />

Slowenien<br />

Spanien<br />

Sri Lanka<br />

Südafrika<br />

Syrien<br />

Tadschikistan<br />

Tansania<br />

Tschad<br />

Tschechische Republik<br />

Tunesien<br />

Türkei<br />

Ukraine<br />

Ungarn<br />

Uruguay (USA siehe<br />

Vereinigte Staaten)<br />

Usbekistan<br />

Venezuela<br />

Vereinigte Staaten<br />

Vereinigtes Königreich<br />

Vietnam<br />

Zentralafrikanische<br />

Republik<br />

Zimbabwe<br />

Zypern<br />

Quelle: http://erc.unesco.org/cp/convention.asp?KO=13039&language=F<br />

<strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013 15


– Bilder, Skulpturen und Montagen in<br />

irgendeinem Material<br />

– Seltene Manuskripte<br />

– Briefmarken<br />

– Foto- und Filmarchive<br />

Zur Klärung der Frage, ob es sich bei<br />

einem bestimmten Gut um ein Kulturgut<br />

handelt, hat das Bundesamt für Kultur<br />

eine Checkliste publiziert<br />

(www.bak.admin.ch/kulturerbe/04371/<br />

index.html?lang=de)<br />

Vorgehen beim Zoll –<br />

Wichtige Hinweise<br />

Ein Kulturgut darf nur ein- oder ausgeführt<br />

werden, wenn seine rechtmässige<br />

Herkunft sichergestellt ist. Der Zoll kontrolliert<br />

den Kulturgütertransfer an der<br />

Grenze. Es bestehen spezielle Deklarationspflichten.<br />

Eine unrichtige Deklaration<br />

oder die rechtswidrige Einfuhr sind<br />

strafbar. Die Zollbehörden sind ermächtigt,<br />

verdächtige Kulturgüter zurückzubehalten,<br />

Abklärungen durchzuführen und<br />

gegebenenfalls den Strafverfolgungsbehörden<br />

Anzeige zu erstatten.<br />

Wer ein Kulturgut ein-, durch- oder<br />

ausführt hat in der Zollanmeldung<br />

detaillierte Angaben über den Objekttyp<br />

und den Ursprung bzw. die Herkunft des<br />

Kulturguts zu machen. Ob eine Ausfuhrbewilligung<br />

eingeholt werden muss,<br />

hängt von den jeweiligen nationalen Vorschriften<br />

des Staates ab, aus dem das<br />

Kulturgut exportiert wird.<br />

Zur Wahrung kultur- und aussenpolitischer<br />

Interessen und zur Sicherung<br />

des kulturellen Erbes hat die Schweiz<br />

mit verschiedenen Ländern Staatsverträge<br />

abgeschlossen. Für Einfuhren<br />

von Kulturgütern aus diesen Staaten<br />

muss eine Ausfuhrbewilligung vorgelegt<br />

werden (z.B. Ausfuhr einer Stradivari<br />

aus Italien in die Schweiz). Wer Kulturgüter<br />

aus einem Staat einführt, welcher<br />

die UNESCO-Konvention 1970 ratifiziert<br />

hat, muss in der Zolldeklaration angeben,<br />

ob die Ausfuhr aus dem Vertragsstaat<br />

bewilligungspflichtig ist oder nicht.<br />

Das Formular «Ein-, Durch- und Ausfuhr<br />

von Kulturgütern» / «Deklaration für<br />

die Einlagerung von Kulturgut» ist erhältlich<br />

unter www.bak.admin.ch/kgt.<br />

Die Zolltarifnummern und die anzugebenden<br />

statistischen Schlüssel finden<br />

sich im elektronischen Zolltarif der<br />

Schweiz unter www.tares.ch.<br />

Wer Kulturgüter bei der Ein- oder<br />

Ausfuhr vorsätzlich unrichtig deklariert,<br />

wird mit Gefängnis bis zu einem Jahr<br />

oder Busse bis zu <strong>CH</strong>F 100‘000 bestraft<br />

(Art. 24 Abs. 1 lit. c KGTG). Bei<br />

Fahr lässigkeit kann die Busse bis <strong>CH</strong>F<br />

20‘000 betragen.<br />

Die Einfuhr ist gemäss Kulturgütertransfergesetz<br />

rechtswidrig, wenn<br />

sie eine bilaterale Vereinbarung über<br />

die Einfuhr oder die Rückführung von<br />

Kulturgut verletzt oder wenn sie gegen<br />

eine befristete Massnahme des Bundesrates<br />

zum Schutz des kulturellen Erbes<br />

eines fremden Staates verstösst. Informationen<br />

über bilaterale Vereinbarungen<br />

werden auf der Website des Bundesamts<br />

für Kultur publiziert<br />

(www.bak.admin.ch/kgt).<br />

Sorgfaltspflichten<br />

Die im Kunsthandel und Auktionswesen<br />

tätigen Personen sind verpflichtet, die<br />

rechtmässige Herkunft des Kulturguts<br />

sicherzustellen. Weiter müssen Sie ein<br />

ausführliches Beschaffungsregister führen<br />

und folgendes Vorgehen beachten:<br />

– Beschaffung von Informationen über<br />

den Verkäufer oder die einliefernde Person<br />

(Name, Vorname, Geburtsdatum,<br />

Wohnsitz und Staatsangehörigkeit)<br />

Deklaration für die Einlagerung von Kulturgut<br />

Eidgenössisches Finanzdepartement EFD<br />

Eidgenössische Zollverwaltung EZV<br />

Nr. __________________<br />

Gemäss Artikel 26 der Verordnung über den internationalen Kulturgütertransfer (KGTV; SR 444.11) ist die<br />

Einlagerung von Kulturgut schriftlich anzumelden.<br />

Vordokument: Versendungsland:<br />

Versender: Empfänger:<br />

Zeichen, Nr., Anzahl, Verpackung: Bruttogewicht:<br />

Genaue Warenbezeichnung (inkl. Objekttyp und Herstellungs- oder Fundort):<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Ausfuhrbestimmungen des Versendungslandes (zutreffendes ankreuzen):<br />

Versendungsland ist kein Vertragsstaat 1<br />

Versendungsland ist ein Vertragsstaat 1<br />

, die Ausfuhr unterliegt in diesem Vertragsstaat keiner Bewilligung<br />

1<br />

Versendungsland ist ein Vertragsstaat , die Ausfuhr aus diesem Vertragsstaat ist bewilligungspflichtig:<br />

Bewilligung Nr. vom (sofern vorhanden)<br />

Anmelder/Vertreter: Ort und Datum:<br />

– Überprüfung der Angaben anhand eines<br />

beweiskräftigen Dokuments, falls<br />

Zweifel an deren Richtigkeit bestehen<br />

– Einholen einer schriftlichen Erklärung<br />

des Verkäufers bzw. der einliefernden<br />

Person über die Verfügungsberechtigung<br />

über das Kulturgut<br />

– Information des Kunden über bestehende<br />

Ein- und Ausfuhrregelungen<br />

von Vertragsstaaten der UNESCO-<br />

Konvention von 1970<br />

– Buchführung über die Beschaffung von<br />

Kulturgut: Beschreibung und Ursprung<br />

bzw. Herkunft des Kulturguts, Datum<br />

der Übertragung, Ankaufspreis bzw.<br />

Schätzwert, ferner die Angaben zur<br />

Identität und die Erklärung über die<br />

Verfügungsberechtigung (oben).<br />

Die zu einem Kulturgut angelegte Dokumentation<br />

ist während 30 Jahren aufzubewahren.<br />

Empfehlung<br />

Beachten Sie beim grenzüberschreitenden<br />

Handel mit Kulturgütern die notwendigen<br />

Deklarationspflichten. Falls Sie erwägen,<br />

im Ausland ein Kulturgut zu erwerben und<br />

in die Schweiz einzuführen, ist es empfeh-<br />

lenswert, sich genügend Zeit für die Abklärung<br />

der gesetzlichen Verpflichtungen<br />

und für die Zollformalitäten einzuräumen.<br />

Unterschrift und Name des Anmelders:<br />

Für das Zollamt:<br />

16 <strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013


Urs Jaun<br />

Urs Jaun, lic.iur.<br />

Zollfachmann mit Eidg. Fachausweis<br />

Beauftragter der Handelskammer<br />

Deutschland-Schweiz<br />

für aussertarifäre Handelshemmnisse,<br />

Zoll- und Integrationsfragen<br />

Gurnigelweg 21, <strong>CH</strong>-3006 Bern<br />

Tel. +41 (0)31 351 78 92<br />

Fax +41 (0)31 351 79 83<br />

uv.jaun@bluewin.ch<br />

Bekanntlich führte die EU vor einiger Zeit<br />

im Rahmen des Risikomanagements die<br />

EORI-Nummer für «<strong>Wirtschaft</strong>sbeteiligte»<br />

ein, zu denen, bei grenzüberschreitenden<br />

Warentransaktionen, auch der<br />

Warenempfänger bzw. die Warenempfängerin<br />

gehört. Nach Art. 4k Abs. 1, 1.<br />

Satz, der EU-Durchführungsverordnung<br />

zum EU-Zollkodex (Verordnung [EWG]<br />

Nr. 2454/93 der Kommission vom 2. Juli<br />

1993 – ZK-DVO) «dient die EORI-Nummer<br />

zur Identifizierung von <strong>Wirtschaft</strong>sbeteiligten<br />

und anderen Personen in ihren<br />

Beziehungen zu den Zollbehörden».<br />

Der «<strong>Wirtschaft</strong>sbeteiligte» ist ein<br />

Begriff des EU-Zollrechts. Definiert<br />

wird der «<strong>Wirtschaft</strong>sbeteiligte» in Art. 1<br />

Ziffer 12 ZK-DVO. Die Bestimmung hat<br />

folgenden Wortlaut: «<strong>Wirtschaft</strong>sbeteiligter»<br />

ist «eine Person, die im Rahmen<br />

ihrer Geschäftstätigkeit mit unter das<br />

[EU-] Zollrecht fallenden Tätigkeiten befasst<br />

ist». Darunter fallen «nicht nur alle<br />

unmittelbar Beteiligten (z.B. Ausführer,<br />

EU: EORI-Nummer für<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sbeteiligte Verzollungsverfahren<br />

42 oder 63<br />

Klarstellung der deutschen Zollverwaltung zur<br />

Angabe einer EORI-Nummer für Warenempfänger<br />

in Einfuhr-Zollanmeldungen<br />

Anmelder, Vertreter), sondern auch alle<br />

mittelbar Beteiligten …» (vgl. Homepage<br />

der DE-Zollverwaltung www.zoll.de,<br />

«Fragen und Antworten» / «Wer benötigt<br />

eine EORI- Nummer?»). Als «mittelbar<br />

Beteiligter» an einem (z. B. Einfuhr-) Zollverfahren<br />

gilt auch der Warenempfänger<br />

bzw. die Warenempfängerin, selbst<br />

wenn es sich dabei um ein Kleinst-<br />

Unternehmen handelt (z.B. ein kleines<br />

Spezialgeschäft oder ein Quartierladen).<br />

Die deutsche Zollverwaltung, d.h. das<br />

Zentrum für Informationsverarbeitung<br />

und Informationstechnik in D-65936<br />

Frankfurt a.M., hat am 15. März 2012<br />

die ATLAS-Info 2018/12 publiziert und<br />

damit folgende Klarstellung für Reihengeschäfte<br />

und Anmeldungen zum Verfahren<br />

42 und 63 vorgenommen:<br />

«Wenn sich an die Einfuhr unmittelbar<br />

eine steuerbefreiende innergemeinschaftliche<br />

Lieferung anschliesst (§ 5<br />

Abs. 1 Nr. 3 DE-UStG; Verfahrenscode<br />

42 oder 63), wird aus umsatzsteuerrechtlichen<br />

Gründen das Unternehmen<br />

als Empfänger angegeben, dem die Gegenstände<br />

tatsächlich auszuliefern sind.<br />

Sofern der Empfänger in zollrechtlicher<br />

Hinsicht nicht an der Einfuhr beteiligt<br />

ist, liegt im Hinblick auf ihn eine<br />

Tätigkeit, die unter das Zollrecht fällt,<br />

nicht vor. Der Empfänger gilt somit nicht<br />

als <strong>Wirtschaft</strong>sbeteiligter. Die Angabe<br />

der EORI-Nummer eines Empfängers<br />

ist in diesen Fällen, d.h. insbesondere<br />

bei Reihengeschäften, entbehrlich.»<br />

Der Link zur ATLAS-Info 2018/12<br />

findet sich unter: http://www.zoll.de/<br />

DE/Fachthemen/Zoelle/ATLAS/ATLAS-<br />

Publikationen/Teilnehmerinformationen/<br />

teilnehmerinformationen_node.html.<br />

Es sei hier darauf hingewiesen, dass<br />

die deutsche Zollverwaltung für Fragen<br />

zum EU-Zollrecht das «Informations-<br />

und Wissensmanagement Zoll» zur<br />

Verfügung stellt (Adresse: Carusufer 3-5,<br />

D-01099 Dresden / Postfach 10 07 61<br />

D-01077 Dresden).<br />

Für spezifische Fragen zur EORI-<br />

Nummer ist dort die Zentrale<br />

(EORI-) Auskunft zuständig:<br />

Tel. +49 (0)351 44834-540<br />

Fax +49 (0)351 44834-590<br />

e-Mail info.eori@zoll.de<br />

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Schweiz<br />

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Handelskammer Deutschland-Schweiz<br />

Tödistrasse 60, 8002 Zürich<br />

www.handelskammer-d-ch.ch<br />

Telefon +41 (0)44 283 61 71<br />

auskunft@handelskammer-d-ch.ch<br />

<strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013 17


Inkrafttreten: 1. Januar 2013<br />

Im Rahmen des Projektes «Zollveranlagungsprozesse<br />

(ZVP)» untersuchte<br />

die Zollverwaltung (EZV) zusammen mit<br />

<strong>Wirtschaft</strong>svertretern verschiedene Ansätze,<br />

um die bestehenden Zollverfahren<br />

zu optimieren. Die Geschäftsleitung der<br />

EZV (GL EZV 3/2012) hiess u.a. nachstehende<br />

Massnahmen gut.<br />

1. Anpassung der Betriebszeiten und<br />

des Zeitpunkts der Warenfreigabe<br />

Gemäss dem Konzept für das vereinfachte<br />

Verfahren für Empfang und Versand<br />

kann der ZE/ZV zwar während<br />

sieben Tagen und 24 Stunden eine elektronische<br />

Zollanmeldung einreichen. Die<br />

Warenfreigabe erfolgt jedoch nur während<br />

den Betriebs- oder Öffnungszeiten<br />

der Zollstelle.<br />

1.1 Vereinfachtes Verfahren für Empfang<br />

(ZE)<br />

Ab 1. Januar 2013 gilt Folgendes:<br />

– Waren mit Selektionsresultat «frei/mit»<br />

oder «frei/ohne» und Abladebewilligung<br />

NCTS<br />

Waren, die «frei» («frei/mit» oder «frei/<br />

ohne») selektioniert sind, gelten nach<br />

Erhalt der Abladebewilligung NCTS und<br />

des Selektionsresultats als freigegeben<br />

und können unverzüglich abgeführt werden;<br />

dies sieben Tage pro Woche und<br />

24 Stunden pro Tag ohne Einschränkungen.<br />

Abladebewilligung NCTS<br />

Vorbehalten bleiben allfällige Einschränkungen<br />

gemäss ZE-Bewilligung<br />

und Abnahmebericht.<br />

Beispiel: Summarische Anmeldung<br />

NCTS um 01:25 Uhr Abladebewilligung<br />

NCTS um 01:25 Uhr (z.B. NCTS<br />

Projekt «Zollveranlagungsprozesse»<br />

Umsetzung der organisatorischen Massnahmen:<br />

– Anpassung der Betriebszeiten und des Zeitpunkts<br />

der Warenfreigabe<br />

– Vereinfachte Rückerstattung für ausländische Rückwaren<br />

– Ausdehnung der Frist zur Zollanmeldung beim ZE<br />

– Ausdehnung der Frist zur Überführung ins Transitverfahren<br />

beim ZV<br />

ohne Zollverschluss) Zollanmeldung<br />

um 01:30 Uhr / Selektionsresultat «frei/<br />

ohne» > Warenfreigabe um 01:30 Uhr<br />

Waren, die zwar «frei» selektioniert<br />

sind, jedoch die Abladebewilligung<br />

NCTS noch nicht erteilt wurde (z.B.<br />

Sendungen mit Zollverschluss), sind<br />

nicht freigegeben.<br />

Kleinsendungen, die mit Sammelzollanmeldung<br />

oder Kleber angemeldet<br />

werden, gelten weiterhin nur während<br />

den Betriebszeiten als freigegeben.<br />

Dies, weil keine elektronische Selektion<br />

durchgeführt werden kann.<br />

– Waren, bei denen Interventionszeiten<br />

laufen<br />

Waren, bei denen Interventionszeiten<br />

(NCTS und/oder e-dec) laufen, gelten<br />

erst nach Erhalt der Abladebewilligung<br />

NCTS und der Freigabemeldung<br />

e-dec als freigegeben. Die Interventionszeiten<br />

laufen nur während den<br />

Betriebszeiten der Kontrollzollstelle.<br />

Beispiel: Summarische Anmeldung<br />

NCTS um 01:25 Uhr Abladebewilli-<br />

gung NCTS um 01:25 Uhr (z.B. NCTS<br />

ohne Zollverschluss) Zollanmeldung<br />

um 01:30 Uhr / Selektionsresultat «gesperrt»<br />

> Warenfreigabe um 05:30 Uhr<br />

(nach Ablauf der Interventionsfrist<br />

e-dec)<br />

Kleinsendungen, die mit Sammelzollanmeldung<br />

oder Kleber angemeldet<br />

werden, gelten weiterhin nur während<br />

den Betriebszeiten als freigegeben.<br />

Dies, weil keine elektronische Selektion<br />

durchgeführt werden kann.<br />

– Warenfreigabe bei «regelmässigem<br />

Verkehr mit Fahrplan»<br />

Beim Prozess «Regelmässiger Verkehr<br />

mit Fahrplan» wird ein Freigabezeitpunkt,<br />

Montag bis Freitag, zwischen<br />

05:00 Uhr und 22:00 Uhr, definiert. Die<br />

Waren müssen vor dem definierten<br />

Freigabezeitpunkt elektronisch angemeldet<br />

werden. Die Abladebewilligung<br />

NCTS muss nicht vorliegen.<br />

Unabhängig des Selektionsresultats<br />

gelten solche Sendungen erst zum<br />

definierten Freigabezeitpunkt als freigegeben.<br />

18 <strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013


– Verfahren bei «Ausnahmsweise Zollanmeldung<br />

durch Dritte»<br />

Die Freigabe erfolgt während den Öffnungszeiten<br />

der Kontrollzollstelle im<br />

Einzelfall.<br />

Falls die IT-Systeme des ZE oder der<br />

Zollverwaltung nicht ordnungsgemäss<br />

funktionieren, ist eine Freigabe<br />

24 Stunden / 7 Tage die Woche nicht<br />

möglich. Es gelten die Bestimmungen<br />

der «Pannenlösung».<br />

Die Dienstvorschriften und die Mustervorlage<br />

des Abnahmeberichts werden<br />

entsprechend geändert.<br />

1.2 Vereinfachtes Verfahren für Versand<br />

(ZV)<br />

Ab 1. Januar 2013 gilt Folgendes:<br />

– Waren mit Selektionsresultat «frei»<br />

Waren, die «frei» selektioniert sind,<br />

gelten als freigegeben und können<br />

z.B. in ein Transitverfahren übergeführt<br />

werden; dies sieben Tage pro Woche<br />

und 24 Stunden pro Tag ohne Einschränkungen.<br />

– Waren, bei denen Interventionszeiten<br />

laufen<br />

Waren, bei denen Interventionszeiten<br />

(NCTS oder e-dec) laufen, gelten erst<br />

nach Erhalt der entsprechenden Freigabemeldung<br />

als freigegeben. Die Interventionszeiten<br />

laufen nur während<br />

den Betriebszeiten der Kontrollzollstellen.<br />

– Warenfreigabe bei «regelmässigem<br />

Verkehr mit Fahrplan»<br />

Beim Prozess «Regelmässiger Verkehr<br />

mit Fahrplan» wird ein Freigabezeit-<br />

punkt, Montag bis Freitag zwischen<br />

05:00 Uhr und 22:00 Uhr, definiert. Die<br />

Waren müssen vor dem definierten<br />

Freigabezeitpunkt elektronisch angemeldet<br />

werden.<br />

Unabhängig des Selektionsresultats<br />

gelten solche Sendungen erst zum<br />

definierten Freigabezeitpunkt als freigegeben.<br />

Falls die IT-Systeme des ZV oder der<br />

Zollverwaltung nicht ordnungsgemäss<br />

funktionieren, ist eine Freigabe<br />

24 Stunden / 7 Tage die Woche nicht<br />

möglich. Es gelten die Bestimmungen<br />

der «Pannenlösung».<br />

1.3 Verfahren an der Grenze im<br />

Strassenverkehr<br />

Der Zollanmelder konnte bisher zwar<br />

während sieben Tagen pro Woche und 24<br />

Stunden pro Tag eine elektronische Zollanmeldung<br />

einreichen. Die Warenfreigabe<br />

erfolgte jedoch nur während den Schalteröffnungszeiten<br />

der Grenzzollstelle.<br />

Ab 1. Januar 2013 gilt unter Vorbehalt<br />

besonderer Anordnungen der gegenüberliegenden<br />

ausländischen Zollstelle<br />

und der Besonderheiten bei Nebenzollstellen<br />

Folgendes:<br />

1.3.1 Einfuhr-Richtung<br />

– Selektionsresultate «frei/mit» und «frei/<br />

ohne»<br />

– Montag bis Freitag<br />

Waren, die «frei» («frei/mit» und «frei/<br />

ohne») selektioniert sind, gelten sofort<br />

als freigegeben<br />

und können zwischen 05:00 Uhr und<br />

22:00 Uhr unverzüglich nach Erhalt des<br />

Selektionsresultats abgeführt werden.<br />

– Samstag<br />

Waren, die «frei» («frei/mit» und «frei/<br />

ohne») selektioniert sind, gelten sofort<br />

als freigegeben und können innerhalb<br />

der Öffnungszeiten, die für den Transit<br />

im Handelswarenverkehr gelten (und<br />

sofern ziviles Zollpersonal im Dienst<br />

ist) unverzüglich nach Erhalt des Selektionsresultats<br />

abgeführt werden.<br />

Beispiele: Zollanmeldung am Dienstag<br />

um 01:30 Uhr / Selektionsresultat<br />

«frei/ohne» > Warenfreigabe am<br />

Dienstag um 05:00 Uhr<br />

Zollanmeldung am Sonntag um 01:30<br />

Uhr / Selektionsresultat «frei/ohne»<br />

> Warenfreigabe am Montag um<br />

05:00 Uhr<br />

– Selektionsresultat «gesperrt»<br />

Waren, die ausserhalb der Schalteröffnungszeiten<br />

der Zollstelle angemeldet<br />

und «gesperrt» selektioniert werden,<br />

bleiben bis zu Beginn der nächsten<br />

Schalteröffnungszeit gesperrt und<br />

dürfen nicht abgeführt werden. 1<br />

Vorausangemeldete Sendungen, welche<br />

während den Schalteröffnungszeiten<br />

vordisponiert wurden, gelten<br />

wie freiselektioniert, falls die Zollstelle<br />

keine Kontrolle angeordnet hat.<br />

Die Dienstvorschriften werden entsprechend<br />

geändert.<br />

Die Zollstellen legen die örtlichen Betriebsabläufe<br />

fest.<br />

1.3.2 Ausfuhr-Richtung<br />

Für selektionierte Ausfuhrzollanmeldungen<br />

gelten die Zeiten gemäss Ziffer 1.3.1.<br />

Die Selektion der Ausfuhrzollanmeldung<br />

e-dec und die Transiteröffnung<br />

<strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013 19


erfolgen nur während den Schalteröffnungszeiten<br />

der Zollstelle.<br />

1.4 Übrige Verkehrsarten (Bahn-, Schiff-<br />

und Luftverkehr)<br />

In den übrigen Verkehrsarten gelten die<br />

heute bestehenden Regelungen unverändert.<br />

2. Vereinfachte Rückerstattung für<br />

ausländische Rückwaren, die nicht<br />

ausgeliefert werden konnten<br />

Die Post und die Post-Konzessionäre<br />

können bereits heute ein vereinfachtes<br />

Rückerstattungsverfahren anwenden,<br />

wenn eine Sendung dem Empfänger<br />

nicht zugestellt werden kann. Ab dem<br />

1. Januar 2013 können alle Zollanmelder<br />

von dieser Vereinfachung profitieren.<br />

Folgende Voraussetzungen müssen erfüllt<br />

sein:<br />

– Die Sendung ist unzustellbar. Eine<br />

Sendung gilt als unzustellbar, wenn<br />

der Zollanmelder die Sendung dem<br />

Empfänger nicht zustellen kann (z.B.<br />

infolge Annahmeverweigerung, Adresse<br />

unbekannt, Empfänger verstorben,<br />

etc.). Dadurch kann der Frachtvertrag<br />

nicht endgültig erfüllt werden.<br />

– Die vollständige Sendung ist im Gewahrsam<br />

des Zollanmelders verblieben.<br />

– Der Zollanmelder muss den Nachweis<br />

erbringen, dass die Sendung nicht zugestellt<br />

werden konnte.<br />

Der Nachweis kann erbracht werden<br />

z.B. mit einem Vermerk über die Unzustellbarkeit<br />

und die Wiederausfuhr<br />

auf dem Lieferschein (Kopie davon ist<br />

im Dossier aufzubewahren) und/oder<br />

mit einem Auszug seines Track&Trace-<br />

Systems.<br />

Der Zollanmelder geht wie folgt vor:<br />

– Antrag auf Rückerstattung in der Ausfuhrzollanmeldung<br />

– E-dec Export: Rückerstattungstyp<br />

6 (Rückerstattung andere), TN:<br />

9999.9999, Veranlagungstyp 4<br />

(Rückwaren)<br />

– NCTS Ausfuhrabmeldung: Code 22<br />

plus Abfertigungsart-Code<br />

– NCTS Ausfuhrdeklaration: Code 22<br />

(Achtung: Nur mit korrekter Tarifnummer,<br />

nicht möglich mit Tarifnummer<br />

9999.9999).<br />

– Angabe des Rücksendegrundes in<br />

der Ausfuhrzollanmeldung (bzw. Ausfuhrabmeldung)<br />

im Feld «Bemerkungen».<br />

– Schriftlicher Antrag mit Formular 25.74<br />

B bei der Ausfuhrzollstelle innert 10<br />

Arbeitstagen seit der Ausfuhrveranlagung.<br />

Auf dem Antragsformular können<br />

mehrere Sendungen aufgeführt<br />

werden.<br />

– Wurden bei der Einfuhr die Veranlagungsverfügungen<br />

(Zoll und Mehrwertsteuer)<br />

in Papierform ausgestellt,<br />

sind diese im Original dem Antrag beizulegen.<br />

– Wurde bei der Einfuhr eine elektronische<br />

Veranlagungsverfügung (eVV)<br />

ausgestellt, beantragt der Zollanmelder<br />

im System e-dec, dass der auf der<br />

Einfuhrzollanmeldung aufgeführte Importeur,<br />

der die Annahme des eingeführten<br />

Gegenstands verweigert hat,<br />

durch die Adresse des ausländischen<br />

Versenders per Adresse des Zollanmelders<br />

ersetzt wird.<br />

Für die Rückerstattung wird dem<br />

Zollanmelder eine Gebühr von Fr. 1.– je<br />

Sendung berechnet (mindestens Fr. 44.–<br />

[halbe Stunde Aufwand] je Antrag [Form.<br />

25.74]).<br />

Für den Zollanmelder ZV SPILOG in<br />

Mülligen und Urdorf gilt weiterhin die bereits<br />

heute bestehende Regelung.<br />

Die Formulare 25.74 A (für ZV Spilog<br />

in Mülligen und Urdorf) und 25.74 B (für<br />

alle anderen Zollanmelder) können auf<br />

der Internetseite unter www.ezv.admin.<br />

ch / Zollinformation Firmen / Zollfreier<br />

Vorschau auf die kommenden Ausgaben der<br />

Februar-Ausgabe: <strong>Wirtschaft</strong>sstandort Deutschland<br />

März-Ausgabe: Unternehmenssteuern<br />

April-Ausgabe: Online-Handel<br />

Mai-Ausgabe: M&A / Nachfolgeregelung<br />

Warenverkehr / Rückwaren / heruntergeladen<br />

werden.<br />

Für ausländischen Rückwaren, die dem<br />

Empfänger oder Importeur ausgeliefert<br />

wurden, gelten die bisherigen Bestimmungen<br />

unverändert (vgl. Publikation 18.86).<br />

3. Ausdehnung der Frist zur Zollanmeldung<br />

beim zugelassenen<br />

Empfänger (ZE)<br />

Der Zugelassene Empfänger (ZE) hat<br />

neu die Möglichkeit, die zugeführten,<br />

gestellten und summarisch angemeldeten<br />

Waren bis spätestens am dreissigsten<br />

Kalendertag, der auf die Gestellung<br />

folgt, bei der Kontrollzollstelle anzumelden.<br />

Eine Verlängerung dieser Frist ist<br />

nicht möglich.<br />

Die Frist für die Zollanmeldung an der<br />

Grenze bleibt unverändert.<br />

Artikel 38 der Zollverordnung der EZV<br />

vom 4. April 2007, die Dienstvorschriften<br />

und die Mustervorlage des Abnahmeberichts<br />

werden entsprechend geändert.<br />

4. Ausdehnung der Frist zur Überführung<br />

in ein Transitverfahren<br />

beim zugelassenen Versender (ZV)<br />

Der Zugelassene Versender (ZV) hat neu<br />

die Möglichkeit, die zur Ausfuhr angemeldeten<br />

Sendungen bis spätestens am vierten<br />

Kalendertag, der auf die Anmeldung<br />

folgt, in ein Transitverfahren zu überführen.<br />

Die Dienstvorschriften und die Mustervorlage<br />

des Abnahmeberichts werden<br />

entsprechend geändert. Der Timer der<br />

entsprechenden Pendenzenliste wird<br />

bei nächster Gelegenheit ebenfalls angepasst.<br />

1 Laufende Vereinbarungen zur Veranlagung von<br />

Handelswaren ausserhalb der Öffnungszeiten<br />

bleiben bestehen (z.B. Zeitungen, dringende Kundendienstleistungen<br />

oder Frischprodukte)<br />

Redaktion: redaktion@handelskammer-d-ch.ch Anzeigendisposition: Telefon: +41 (0)44 945 51 52<br />

www.handelskammer-d-ch.ch media@hegetschweiler.eu<br />

www.hegetschweiler.eu<br />

20 <strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013


Nach nun zweimonatiger Betriebsphase<br />

des JadeWeserPort zeichnet sich deutlich<br />

ab, dass der Standort planmässig<br />

läuft und von Reedern, Verladern und<br />

Ansiedlern gleichermassen angenommen<br />

wird.<br />

Der JadeWeserPort ist als internationaler<br />

Seehafen mit seiner besonderen<br />

nautischen Qualität im Konzert der<br />

Nordrange-Häfen angekommen. Wichtige<br />

Liniendienste wie die Asien-Europa-Route<br />

AE1 von Maersk und die regelmässigen<br />

Feederdienste des Seago<br />

«Russia Express Service» ins Baltikum<br />

haben den Hafen schnell fest aufgenommen.<br />

Neben der Aufgabe, die havarierte<br />

MSC Flaminia fachgerecht zu löschen,<br />

laufen die Hafenumschlagstätigkeiten<br />

wie geplant. Mit acht der ab 2013 insgesamt<br />

16 weltgrössten Containerbrücken<br />

werden derzeit die anlaufenden<br />

Containerschiffe schnell und sicher gelöscht.<br />

Flexible Straddle Carrier und die<br />

automatisierten Truck Gates sorgen für<br />

die unmittelbare und effiziente Einspeisung<br />

der Container in die folgenden<br />

Transport- und Lieferketten. Zusammen<br />

mit den bis 2018 lediglich reduziert anfallenden<br />

Liege- und Hafengebühren<br />

ergeben sich hier eine Vielzahl von harten<br />

Argumenten für einen effizienten,<br />

kostengünstigen und schnellen Hafenumschlag.<br />

Mit der Inbetriebnahme von<br />

zwei weiteren Gross-Liegeplätzen im<br />

Jahr 2013 werden weitere Reedereien<br />

und damit auch ein weiterer Anstieg der<br />

Hinterlandverkehre erwartet.<br />

«Allerdings macht das reine Hafen-<br />

Umschlagsgeschäft den Standort nicht<br />

aus», betont Dr. Jan Miller, Geschäftsführer<br />

der JadeWeserPort Logistics<br />

Zone. «Erfolgsentscheidend für den<br />

JadeWeserPort ist es, eine umfassende<br />

und zuverlässige Rolle als Schnittstelle<br />

in den internationalen Netzwerken der<br />

Zulieferung, Dienstleistung und Produktion<br />

spielen zu können».<br />

Das GVZ JadeWeserPort:<br />

Business in Pole-Position<br />

Die angestrebte Schaffung von Wertschöpfung<br />

und Mehrwertleistungen erfordert<br />

eine industrielle Rolle des Standortes<br />

und damit auch Flächen, die nach Art und<br />

Lage sowie hinsichtlich ihrer Anbindung<br />

dazu geeignet sind, eine Gelenkfunktion<br />

zwischen Hinterland und Hafenumschlag<br />

zu übernehmen, und ausserdem eine Infrastruktur<br />

aufweisen, die sich an den Kriterien<br />

Schnelligkeit, Effizienz, Sicherheit,<br />

Anbindung und Erweiterbarkeit messen<br />

lassen. Folgerichtig liegt die Logistik zone<br />

mit 160 Hektar direkt hinter dem Terminal,<br />

wo sie als Güterverkehrszentrum<br />

JadeWeserPort gemanagt wird.<br />

Das als Industriegelände klassifizierte<br />

Areal kann bis 50 Meter hoch bebaut<br />

werden, was z.B. auch die Errichtung<br />

von Hochregallagern oder Silos ermöglicht.<br />

Die Logistikgrundstücke werden<br />

bedarfsgerecht erschlossen und verfügen<br />

– zusätzlich zur gemeinsamen<br />

KV-Anlage – zum grössten Teil über die<br />

Möglichkeit, sich einen eigenen Gleisanschluss<br />

einzurichten. Ein weiteres<br />

wichtiges Ansiedlungskriterium ist der<br />

24/7-Geschäftsbetrieb. «Der laufende<br />

Hafenbetrieb belebt auch das Interesse<br />

– Noch ca. 110 Hektar zur Ansiedlung<br />

verfügbar<br />

– Verpachtung im Erbbaurechtsverfahren<br />

– Flächen von 1 – 20 Hektar<br />

– eigener Gleisanschluss realisierbar<br />

– Bebauung bis 50 Meter Höhe<br />

– Containerverholung über ‹Mafis›<br />

auf das GVZ-Grundstück<br />

– Sicherheitskonzept<br />

– elektronische Zu- und Ablaufsteuerung<br />

der LKW-Verkehre<br />

(in Entwicklung)<br />

– Truck-Service-Center auch für<br />

Giga-Liner<br />

– Büro-Zentrum mit Vermietungsstand<br />

von 83 %<br />

– Zollabfertigung direkt vor dem<br />

Container-Gate<br />

– direkter ampelfreier Anschluss an<br />

die Autobahn A29<br />

– Anschluss an das DB-Netz<br />

– sechsgleisige KV Anlage mit derzeit<br />

3, perspektivisch 5 Brücken<br />

– 16-gleisige Vorstellgruppe, Gleislängen<br />

von über 750 Metern für<br />

– Blockzüge.<br />

<strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013 21


an den Grundstücken» bemerkt Dr. Miller.<br />

«Für das erste Quartal 2013 zeichnen<br />

sich deutliche Vermarktungserfolge ab,<br />

so dass wir auch an dieser Stelle von<br />

einer planmässig zufriedenstellenden<br />

Entwicklung sprechen können».<br />

Das spezifische Merkmal des GVZ Jade-<br />

WeserPort ist seine besondere Trimodalität<br />

in Verbindung mit dem Container-<br />

Tiefwassehafen. Seeseitig eignet sich<br />

der Standort nicht nur für die grossen<br />

Schiffe, sondern bietet die bereits angesprochenen<br />

Vorteile im Feeder- oder<br />

Short-Sea Business. Diese Verbindung<br />

aus Short-Sea- und Deep-Sea-Linien<br />

bietet für viele Unternehmen, die bisher<br />

ihre Waren über Blockzüge an mehrere<br />

Standorte bringen mussten, um beide<br />

Verbindungen gleichermassen zu erhalten,<br />

entscheidende Vorteile. Dadurch,<br />

dass der JadeWeserPort beide Transportlinien<br />

anbietet, können zusätzliche<br />

Zubringer-Slots bei der Bahn und somit<br />

erhebliche Kosten gespart werden.<br />

Gerade die Kostenersparnis bei Hinterlandanbindungen<br />

ist für Verlader be-<br />

sonders wichtig. Ein exemplarischer<br />

Kostenvergleich eines Containers, der<br />

von Hong Kong über Hamburg nach<br />

München gebracht wird, zeigt, dass<br />

etwa 80 % der Kosten auf Transport und<br />

Umschlag von Hamburg nach München<br />

fallen. Der Seeweg von Hong Kong nach<br />

Hamburg hingegen erfordert nur 20 %<br />

der Kosten. Effiziente Hinterlandanbindungen<br />

sind daher essenziell. Über die<br />

umfangreiche Hafenbahninfrastruktur<br />

auf dem Gelände des JadeWeserPort<br />

sind für die Schienenanbindungen zu<br />

den wichtigsten Hubs in Deutschland<br />

und Europa die besten Voraussetzungen<br />

geschaffen. Mit der Fertigstellung der<br />

Zweigleisigkeit zwischen Oldenburg und<br />

Wilhelmshaven am 9. Dezember 2012,<br />

wird die Wettbewerbsfähigkeit voll ausspielt<br />

werden, denn für die kommenden<br />

Jahre sind auf der Strecke ausreichend<br />

Kapazitäten vorhanden. «Spannend sind<br />

in diesem Zusammenhang die derzeitigen<br />

Gespräche mit einigen Verladern,<br />

deren Pläne die Umleitung bestehender<br />

Schienenverkehre in Form von Ganzzügen<br />

zugunsten des JadeWeserPort<br />

vorsehen», so Miller weiter.<br />

Der direkte Autobahnanschluss wurde<br />

bereits betont. Der Vorteil ist nicht nur<br />

die Schnelligkeit im LKW-Verkehr, sondern<br />

vor allem Zuverlässigkeit, Sicherheit<br />

und Pünktlichkeit im Ergebnis.<br />

Erhebliches Optimierungspotenzial von<br />

Transportketten über den JadeWeser-<br />

Port besteht in der Nutzung von vorhandenen<br />

bzw. dem Aufbau von eigenen<br />

zentralen Distributions-Zentren vor Ort.<br />

Durch die Flächenverfügbarkeit sind<br />

Distributionskonzepte möglich, die ein<br />

Auspacken der Container direkt im Hafen<br />

ermöglichen und so kostenintensive<br />

Verbringung in einen Hinterlandstandort<br />

einsparen.<br />

All das sind wesentliche Argumente für<br />

eine Nutzung der Standortvorteile des<br />

JadeWeserPort für Kontraktlogistiker,<br />

Transporteure, Distributoren, Lageristen<br />

und hafennahe Dienstleister, die über<br />

diesen Standort ihre Warenströme konsolidieren<br />

und optimieren können und<br />

überdies im Güterverkehrszentrum einen<br />

geeigneten Brückenkopf-Standort<br />

finden.<br />

Der JadeWeserPort wird einer der Hot-<br />

Spots in der Logistiklandschaft Nordeuropas<br />

werden, daran zweifelt niemand.<br />

Das konkret vorhandene Potenzial durch<br />

die weiteren Ausbaustufen sowohl für<br />

den Hafen als auch für die Logistikzone<br />

untermauern diese positive Prognose.<br />

Bereits die ersten zwei Monate im Betriebsstatus<br />

zeigen, dass das Interesse<br />

an diesem Standort kontinuierlich<br />

zunimmt. Gespräche mit den Ansiedlungsinteressenten<br />

konkretisieren sich.<br />

«Erste Verlader auch aus der Region beziehen<br />

ihre Importe über den JWP, wie<br />

das jüngste Beispiel der Baumarktkette<br />

Nowebau zeigt. Es wird entscheidend<br />

sein, rechtzeitig genug einzusteigen, um<br />

von den guten Ausgangsbedingungen<br />

zu profitieren», so das Resümee von Dr.<br />

Jan Miller.<br />

22 <strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013


<strong>CH</strong>-D Kontaktbörse KB 1/2013<br />

«Gesuchte Geschäftsverbindungen –<br />

Interessante Objekte D⇔<strong>CH</strong>»<br />

DEUTS<strong>CH</strong>ER MARKT<br />

Hochwertiges Papier-, Deko- und Geschenkdesign<br />

Ellybis steht für hochwertige, bunte Papier-, Deko- und Geschenkartikel<br />

sowie Wohnaccessoires aus der Schweiz. Das<br />

unverwechselbare Erscheinungsbild mit Ornamenten, Illustrationen<br />

oder dem Vintage-Design erinnern an den Schweizer<br />

Ethno-Look, den britischen Landhausstil, an den französischen<br />

Einfluss oder Maritimes. Wir suchen für Ellybis (Gross-)<br />

Händler oder Handelsvertreter in Deutschland.<br />

Auskunft: marina.schmidt@handelskammer-d-ch.ch<br />

Ergänzungen Kernbanken-/Verarbeitungssysteme<br />

Finaware entwickelt Standardlösungen als Ergänzung zu<br />

Kernbanken- und Verarbeitungssystemen (z.B.: Olympic oder<br />

Avaloq. Die Produkte ermöglichen u.a. das Erfassen der Risikofähigkeit,<br />

Realtime-Darstellung von Anlagevorschlägen und<br />

Veränderungen von Risiken sowie Anlage- bzw. Umschichtungsvorschläge<br />

für alle Assetklassen nach frei wählbaren<br />

Strategieparametern. Wir suchen Kooperationspartner im IT-<br />

und Bankingumfeld, die diese Produkte mit anbieten.<br />

Auskunft: marina.schmidt@handelskammer-d-ch.ch<br />

Kaufgesuch: Unternehmung (KMU) im<br />

Bereich Industrie-Hydraulik 1060/EM<br />

Gesucht wird aus strategischen Gründen von einem Schweizer<br />

Produktions- und Handelsunternehmen ein Betrieb im Bereich<br />

Produktion und/oder Montage von hydraulischen und pneumatischen<br />

Anlagen. Der Betrieb sollte seinen Tätigkeitsschwerpunkt<br />

in der Industrie-Hydraulik haben. Auch Unternehmen mit<br />

Restrukturierungsbedarf kommen in Frage. Die Branchen, die<br />

bedient werden, sollten möglichst breit gefächert sein und der<br />

Jahresumsatz bei mind. 500‘000 EUR liegen.<br />

Auskunft: jeanette.dinse@handelskammer-d-ch.ch.<br />

S<strong>CH</strong>WEIZER MARKT<br />

Individuelle Rohrdrehgelenke und<br />

Drehdurchführungen<br />

IGATEC ist Spezialist für individuelle Rohrdrehgelenke und<br />

Drehdurchführungen. Eingesetzt werden sie bei der zeitgleichen/zeitlich<br />

versetzten Zuführung von flüssigen/gasförmi-<br />

gen Medien in rotierende Anlagenteile. Die Anwendung ist bei<br />

Hydraulikanwendungen in den unterschiedlichsten Industrien<br />

interessant. Gesucht sind Anwender und Händler für IGATEC<br />

in der Schweiz.<br />

Auskunft: marina.schmidt@handelskammer-d-ch.ch<br />

Komponenten für orthopädisches Schuhwerk<br />

SOLOR liefert sämtliche Vorformen und Elemente für orthopädisches<br />

Schuhwerk nach Mass. Ungezählte Materialeien und<br />

Modelle (wie Pelotten, Leisten, Sohlen, Absätze etc.) für indikationsgerechte<br />

orthopädische Damen-, Herren- und Sicherheitsschuhe<br />

ermöglichen höchste Produktevielfalt. Wir suchen<br />

spezialisierte Schuhhersteller sowie Händler von Schuhkomponenten<br />

in der Schweiz.<br />

Auskunft: marina.schmidt@handelskammer-d-ch.ch<br />

Thermoforming von Biokunststoffteilen<br />

Bauer Kunststofftechnik stellt einzig in Europa tiefgezogene,<br />

3-dimensionale und thermoformbare Biokunststoffteile her.<br />

Der nachhaltige, biologisch vollständig abbaubare Werkstoff<br />

ist in Verbindung mit Thermoforming eine sehr günstige Alternative<br />

zum Kunststoffspritzguss. Die Produkte (Armaturen,<br />

Abdeckungen, Verkleidungen etc.) findet man in jedem Industriebereich.<br />

Gesucht werden Land-, Bau- und Sondermaschinenhersteller,<br />

Fabrikanten im Bereich Beauty, Wellness, Sanitär,<br />

medizinischer Geräte sowie deren Zulieferer.<br />

Auskunft: marina.schmidt@handelskammer-d-ch.ch<br />

Qualitätssicherung mit Oberflächenkontrolloptik<br />

Verarbeitungsfehler in Oberflächen und Produkten schnell erkennen<br />

und eliminieren via Oberflächenkontrolloptik! Sie identifizieren<br />

Beulen, Dellen, Farbschlieren, Bläschen, Kratzer (mit<br />

blossem Auge nicht sichtbar) und beugen der Weiterverarbeitung<br />

bzw. Auslieferung fehlerhafter (Teil-)Produkte vor bzw.<br />

minimieren die Ausschussquote. Mit dieser schnellen, zuverlässigen<br />

Methode sparen Sie viel Zeit und Kosten. Uwe braun<br />

sucht produzierende Firmen (z.B.: Fahrzeugbau, Zulieferer,<br />

Möbel, Sanitär) sowie Holz- und Glasverarbeiter.<br />

Auskunft: marina.schmidt@handelskammer-d-ch.ch<br />

Abschied von Verschwendung im Spital<br />

Die Arbeit im Spital ist enorm von «unnützen» Tätigkeiten beeinflusst,<br />

wie Warten auf Informationen, etwas Transportieren/<br />

Suchen oder improvisiertes Arbeiten. Sie hindern Mitarbeiter<br />

an den eigentlichen Aufgaben. Im Lean-Management heisst<br />

<strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013 23


dies Verschwendung. Werden sie beseitigt, haben Mitarbeiter<br />

mehr Zeit für Patienten, verbessern die Qualität von Behandlung/Pflege<br />

und organisieren alle Abläufe von Beginn an sinnvoll<br />

– dadurch sinken Kosten spürbar. Die Leankultur GmbH<br />

sucht interessierte medizinischen Einrichtungen.<br />

Auskunft: elisabeth.gnirss@handelskammer-d-ch.ch<br />

Investitionsangebot: Unternehmen<br />

für textilen Sonnenschutz 550/EM<br />

Das in der Deutschschweiz domizilierte Unternehmen produziert,<br />

konfektioniert und vertreibt seit über 20 Jahren textilen<br />

Sonnenschutz. Die Firma, die kontinuierlich ausgebaut wurde,<br />

verfügt über einen sehr guten Namen und ist fest im Schweizer<br />

Markt etabliert. Beliefert wird hauptsächlich der Fachhandel.<br />

Die Übernahme dieses Unternehmens bietet vor allem<br />

Branchenspezialisten, die in den Schweizer Markt einsteigen<br />

möchten, ausgezeichnete Möglichkeiten.<br />

Auskunft: jeanette.dinse@handelskammer-d-ch.ch<br />

Investitionsangebot: Handelsunternehmen<br />

für Schwimmbad- und Wasserpflege 553/EM<br />

Das im Grossraum Basel beheimatete Unternehmen vertreibt<br />

die verschiedensten Produkte für Schwimmbäder und<br />

Schwimmbad-Wasserpflegemittel in der gesamten Schweiz.<br />

Die kleine Firma verfügt über einen sehr guten Namen und ist<br />

seit 1996 im Schweizer Markt etabliert. Die Übernahme dieses<br />

Unternehmens bietet vor allem Branchenspezialisten aber<br />

auch Privatpersonen, die sich selbstständig machen möchten,<br />

gute Möglichkeiten.<br />

Auskunft: jeanette.dinse@handelskammer-d-ch.ch<br />

Investitionsangebot: IT-Unternehmen<br />

mit marktreifem Identity Management<br />

Produkt / Benutzerkontenverwaltung 556/EM<br />

Der Gründer und Inhaber dieses in der Deutschschweiz ansässigen<br />

Unternehmens, welches ein hoch entwickeltes Produkt<br />

im Bereich IdM/Benutzerkontenverwaltung und Passwort-<br />

Synchronisation anbietet, sucht einen Käufer oder ggf. auch<br />

einen Investor. Eine Beteiligung oder Übernahme ist eine interessante<br />

Investition für ein bereits etabliertes IT-Unternehmen<br />

mit eigenen oder im Vertrieb stehenden Produkten. Ebenfalls<br />

geeignet ist dieses Unternehmen für Jungunternehmer mit entsprechenden<br />

Kenntnissen und Background. Der Inhaber und<br />

die mit dem Produkt bestens vertrauten Programmierer stehen<br />

weiterhin zur Verfügung und sind gerne bereit ihr Knowhow mit<br />

einzubringen.<br />

Auskunft: jeanette.dinse@handelskammer-d-ch.ch<br />

Investitionsangebot: Unternehmen<br />

für Strassen- und Tiefbau 557/EM<br />

Das in der Nordschweiz ansässige Unternehmen bietet professionelle,<br />

qualitativ hochwertige Bauleistungen rund um das<br />

Thema Erdarbeiten, Kanalbau, Plätze und Entwässerung. Die<br />

Firma, die Ende 2009 gegründet wurde, verfügt über einen sehr<br />

guten Namen und ist fest in der Region etabliert. Die Übernahme<br />

dieses Unternehmens bietet vor allem Branchenspezialis-<br />

ten aber auch branchennahen Unternehmen die Möglichkeit,<br />

Synergien zu nutzen und Marktanteile zu gewinnen bzw. in den<br />

Schweizer Markt einzusteigen.<br />

Auskunft: jeanette.dinse@handelskammer-d-ch.ch<br />

Investitionsangebot: Unternehmen<br />

für Natursteine 558/EM<br />

Die in der Deutschschweiz ansässige Firma, gegründet vor<br />

über 100 Jahren, bearbeitet Natursteine und ist auf Bildhauerei<br />

spezialisiert. Das Unternehmen, welches in der gesamten<br />

Schweiz über einen sehr guten Ruf verfügt, ist fest im Schweizer<br />

Markt etabliert. Die Übernahme dieses Unternehmens<br />

bietet vor allem Branchenspezialisten, die in den Schweizer<br />

Markt einsteigen möchten, ausgezeichnete Möglichkeiten Ihre<br />

Präsenz und Ihr Marktvolumen in der Schweiz aber auch in<br />

Deutschland auszubauen.<br />

Investitionsangebot: Unternehmen<br />

für Exklusiv-Reisen 559/EM<br />

Das in Süd-Deutschland ansässige Unternehmen bietet professionelle,<br />

qualitativ sehr hochwertige Reisen in den asiatischen<br />

Raum an. Die Firma, die 2001 gegründet wurde, verfügt<br />

über einen sehr guten Namen, ist fest im Markt etabliert und<br />

hat ein sehr gutes Beziehungsnetzwerk europaweit vor allem<br />

aber an den jeweiligen Destinations. Die Übernahme dieses<br />

Unternehmens bietet vor allem Schweizer Branchenspezialisten<br />

aber auch branchennahen Unternehmen die Möglichkeit,<br />

Synergien zu nutzen und Marktanteile zu gewinnen bzw. in den<br />

deutschen Markt einzusteigen.<br />

Kaufgesuch: Unternehmung im<br />

Bereich Bauelemente 1070/EM<br />

Von einem deutschen Produktions- und Handelsunternehmen<br />

wird eine Firma im Bereich Bauelemente (z. B. Fenster, Türen,<br />

Storen) gesucht. Der Betrieb sollte seinen Tätigkeitsschwerpunkt<br />

in der Herstellung und im Vertrieb dieser Bauelemente<br />

haben. Der Kundenstamm sollte möglichst breit aufgestellt<br />

sein und sich im mittleren bis hohen Preissegment befinden.<br />

Technische Daten:<br />

Erscheint: 11 x p.a. in der Kammerzeitschrift «<strong>CH</strong>-D<br />

<strong>Wirtschaft</strong>»<br />

1. Woche eines Monats, Ausnahme Nr. 7/8:<br />

15. Juli<br />

Anzeigenschluss: 1. des Vormonats, Ausnahme Nr. 7/8:<br />

15. Juni<br />

Format: 1-spaltig, 8,5 cm, ca. 50 Zeichen<br />

Anzeigentarif: Grundgebühr <strong>CH</strong>F 50.– / € 34,–<br />

+ pro angefangene Zeile <strong>CH</strong>F 30.– / € 20,–<br />

3-malige Schaltung des gleichen Inserates<br />

zum Preis von zwei Veröffentlichungen<br />

Internet: Ihr Angebot/Gesuch wird zusätzlich auf<br />

www.handelskammer-d-ch.ch veröffentlicht<br />

Rabatte: 20 % für Mitglieder der Handelskammer<br />

D-<strong>CH</strong><br />

Zuschlag: Inserate unter «Kennziffer» (Chiffre)<br />

<strong>CH</strong>F 20.–<br />

<strong>CH</strong>-Inserenten: Preisangaben + 8 % MwSt.<br />

Wir freuen uns auf Ihr Inserat:<br />

marina.schmidt@handelskammer-d-ch.ch<br />

24 <strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013


Messen und Ausstellungen<br />

Berlin<br />

Fruit Logistica<br />

6. bis 8. Februar 2013<br />

Die Branche unter der Lupe –<br />

Top-Themen im Rahmenprogramm<br />

der FRUIT LOGISTICA 2013<br />

Die FRUIT LOGISTICA bietet neben<br />

einer kompletten Marktübersicht über<br />

alle Produkte und Dienstleistungen der<br />

gesamten Wertschöpfungskette des<br />

Frischobst- und Gemüsemarketings<br />

auch ein hochkarätiges Konferenzprogramm.<br />

Fachbesucher der FRUIT LOGISTICA<br />

können sich im Rahmen verschiedener<br />

Vortragsveranstaltungen, Seminare und<br />

Podiumsdiskussionen über aktuelle<br />

Fragen, Herausforderungen und Trends<br />

der gesamten Branche informieren. Den<br />

Auftakt macht am Vortag der Messeeröffnung<br />

(5. Februar) das 32. Frische<br />

Forum Obst und Gemüse im ICC Berlin.<br />

Gefragt wird: «LEH – quo vadis? Neue<br />

Formate, neuer Look – Wohin bewegt<br />

sich der Handel?».<br />

Karlsruhe<br />

Learntec<br />

29. bis 31. Januar 2013<br />

E-Publishing auf LEARNTEC vernetzt<br />

die Branche<br />

Didaktik 2.0 beim Spitzentalk Bildung<br />

und <strong>Wirtschaft</strong> und beim Medienkompetenztag<br />

Mit dem neuen Themenbereich e-PUB@<br />

LEARNTEC bringt die 21. LEARNTEC<br />

Verlage, Didaktiker und e-Learning-<br />

Anbietern miteinander ins Gespräch.<br />

«E-Learning und E-Publishing sind zwei<br />

grosse Trends der Branche. Als Leitmesse<br />

für professionelle Bildung und<br />

IT laden wir Vertreter beider Strömungen<br />

dazu ein, voneinander zu lernen».<br />

Parallel zur Messe befasst sich der<br />

Spitzentalk Bildung und <strong>Wirtschaft</strong> des<br />

Landes Baden-Württemberg mit der<br />

Entwicklung digitaler Lernmedien für<br />

den Unterricht.<br />

Auch Lernen 2.0 für Kinder und Jugendliche<br />

wird Thema der LEARNTEC<br />

sein. Auf dem Spitzentalk Bildung und<br />

<strong>Wirtschaft</strong> am 31. Januar 2013 kommen<br />

Vertreter der <strong>Wirtschaft</strong>, der Kommunen<br />

und des Kultusministeriums Baden-<br />

Württemberg zusammen. Sie erörtern,<br />

wie die Lehrmaterialien der Zukunft aussehen<br />

sollen und wie On- und Offline-<br />

Medien in der Schule bestmöglich miteinander<br />

verbunden werden können.<br />

Nürnberg<br />

Biofach 2013<br />

13. bis 16. Februar 2013<br />

Küchenchefs lieben Bio<br />

– Top-Themen in der Gastro-Branche:<br />

Bio und Regionalität<br />

– Ausser-Haus-Verpflegung gewinnt an<br />

Bedeutung<br />

– Weltleitmesse als Treffpunkt für Kochprofis<br />

und Küchenchefs<br />

Immer mehr Menschen entscheiden sich<br />

für Bio-Lebensmittel – und das nicht nur<br />

in den eigenen vier Wänden. Bio steht für<br />

Ökologie und Nachhaltigkeit, aber auch<br />

für Genuss und Vielfalt. Und so achten<br />

Restaurantgäste bei ihren kulinarischen<br />

Entdeckungsreisen neben Regionalität<br />

und anderen Nachhaltigkeitsaspekten<br />

zunehmend auf Bio-Qualität. Auch in<br />

der Ausser-Haus-Verpflegung setzen<br />

immer mehr Unternehmen – so auch<br />

die NürnbergMesse als Veranstalter der<br />

BioFach – oder zum Beispiel Kindergärten<br />

und Schulen beim Catering auf<br />

Bio. Dieser Trend spiegelt sich auch auf<br />

der BioFach, Weltleitmesse für Bio-Produkte,<br />

die das nächste Mal vom 13. bis<br />

16. Februar 2013 stattfindet. Die Empfehlung<br />

des Küchenchefs für Wissens-<br />

hungrige: Gastro Forum, Gastro Lounge<br />

sowie ein Treffen mit den Bio-Mentoren.<br />

Und wenn der Kopf genug Futter<br />

bekommen hat, sollten Fachbesucher<br />

auch dem Gaumen etwas gönnen und<br />

die Menüs des Bio-Kochwettbewerbs<br />

BioToque geniessen.<br />

Insgesamt präsentierten sich auf dem<br />

Messe-Duo BioFach und Vivaness 2.420<br />

Aussteller den 40.315 Facheinkäufern.<br />

Benützen Sie den Vorverkauf für<br />

reduzierte Eintrittskarten<br />

bei der Vertretung der NürnbergMesse<br />

in der Schweiz:<br />

Handelskammer Deutschland-Schweiz<br />

Catherine Jesel<br />

Telefon 044 283 61 75<br />

catherine.jesel@handelskammer-d-ch.ch<br />

Vivaness 2013<br />

13. bis 16. Februar 2013<br />

Anspruchsvoll, unideologisch,<br />

modern sucht… Naturkosmetik!<br />

– Was zählt: Qualität, Wirksamkeit und<br />

Nachhaltigkeit<br />

– Entideologisierung und Natürlichkeit in<br />

allen Schattierungen<br />

– Frankreich und Italien zählen zu den<br />

Top-Märkten in Europa<br />

Immer mehr Kunden entscheiden sich<br />

bei Kosmetik für natürliche, hochwirksame<br />

und nachhaltig hergestellte Produkte.<br />

Naturkosmetik-Anwender von<br />

heute sind anspruchsvoll, unideologisch,<br />

modern und dabei immer auf der Suche<br />

nach inspirierenden Neuheiten. Diese<br />

finden Facheinkäufer auf dem jährlichen<br />

Branchentreff Vivaness, Leitmesse für<br />

Naturkosmetik und Wellness, der inspirierende<br />

Lifestyle- und Wohlfühloase<br />

und gleichzeitig internationale Business-<br />

Plattform der Entscheider im Markt für<br />

zertifizierte Naturkosmetik ist. Insgesamt<br />

präsentierten sich auf dem Messe-Duo<br />

BioFach und Vivaness 2.420 Aussteller<br />

den 40.315 Facheinkäufern.<br />

Benützen Sie den Vorverkauf für<br />

reduzierte Eintrittskarten bei der<br />

Vertretung der NürnbergMesse in der<br />

Schweiz:<br />

Handelskammer Deutschland-Schweiz<br />

Catherine Jesel<br />

Telefon 044 283 61 75<br />

catherine.jesel@handelskammer-d-ch.ch<br />

<strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013 25


Die Welt zu Gast in Nürnberg:<br />

Mitspielen auf der Spielwarenmesse 2013.<br />

– 64. Spielwarenmesse von Mittwoch, 30.01., bis Montag, 04.02.2013<br />

Die 64. Spielwarenmesse International Toy Fair Nürnberg bringt von Mittwoch<br />

bis Montag, 30.01.–04.02.2013 die Spielwarenprofis weltweit im Messezentrum<br />

Nürnberg zusammen.<br />

Rund 76.000 Händler und Einkäufer aus allen fünf Kontinenten informieren sich<br />

auf der Leitmesse über die Neuheiten und Trends der Spielwarenindustrie – 40<br />

Prozent davon besuchen ausschliesslich die Spielwarenmesse in Nürnberg.<br />

Darum dabei sein – Die Erfolgsfaktoren der Spielwarenmesse<br />

– Weltumspannend: 2.776 Aussteller aus 62 Ländern, 76.055 Besucher aus 120<br />

Ländern<br />

– Einzigartig: 808 der Aussteller sind auf keiner anderen Messe vertreten, 30.650<br />

Besucher kommen nur hierher<br />

– Branchenumfassend: 1 Mio. Produkte, darunter 70.000 Neuheiten, Marken<br />

und Massenartikel für alle Vertriebskanäle<br />

– Medialer Höhepunkt: 2.500 Journalisten in Nürnberg<br />

– Informativ: Umfassendes Wissensprogramm mit einem jährlich wechselnden<br />

Toy Fair Special, der Global Toy Conference und dem Toy Business Forum<br />

– Entscheidungsfreudig: 88,6 % der Besucher mit der Lizenz zum Ordern<br />

*Zahlen der Spielwarenmesse International Toy Fair Nürnberg 2012<br />

Benützen Sie den Vorverkauf für reduzierte Eintrittskarten bei der Vertretung der<br />

NürnbergMesse in der Schweiz:<br />

Handelskammer Deutschland-Schweiz<br />

Catherine Jesel<br />

Telefon 044 283 61 75<br />

catherine.jesel@handelskammer-d-ch.ch<br />

Impressum_quer.qxd:Impressum 10.12.2012 13:58 Uhr Seite 1<br />

<strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong><br />

Monatszeitschrift der<br />

HANDELSKAMMER<br />

DEUTS<strong>CH</strong>LAND–S<strong>CH</strong>WEIZ<br />

Tödistrasse 60, <strong>CH</strong>-8002 Zürich<br />

Telefon: +41(0)44 283 6161<br />

Telefax: +41(0)44 283 6100<br />

E-Mail: auskunft@handelskammer-d-ch.ch<br />

Internet: www.handelskammer-d-ch.ch<br />

Schriftleitung:<br />

Ralf J. Bopp<br />

E-Mail: ralf.bopp@handelskammer-d-ch.ch<br />

Redaktion <strong>Wirtschaft</strong>sinformation<br />

Deutschland–Schweiz:<br />

Daniel Heuer<br />

E-Mail: daniel.heuer@handelskammer-d-ch.ch<br />

Redaktion Recht und Steuern<br />

Deutschland–Schweiz:<br />

Dr. Marion Hohmann-Viol, Rechtsanwältin<br />

E-Mail:<br />

marion.hohmannviol@handelskammer-d-ch.ch<br />

Recht und Steuern; Handelsvertreterfragen;<br />

Europa-Informationen<br />

Redaktion:<br />

Michael Koch<br />

E-Mail: redaktion@handelskammer-d-ch.ch<br />

Catherine Jesel<br />

E-Mail: catherine.jesel@handelskammer-d-ch.ch<br />

Messen und Ausstellungen allgemein;<br />

speziell Nürnberg, Spielwarenmesse und<br />

Offenbach<br />

Linda Oswald<br />

E-Mail: info@koelnmesse.ch<br />

Koelnmesse<br />

Inserateverwaltung:<br />

(ausser Vermittlungsinserate)<br />

HEGETS<strong>CH</strong>WEILER AG<br />

Media-Verwaltung<br />

Im Chupferplätz 7<br />

Postfach 49<br />

<strong>CH</strong>-8605 Gutenswil<br />

Telefon: + 41 (0)44 945 51 52<br />

Telefax: + 41 (0)44 945 53 07<br />

E-Mail: media@hegetschweiler.eu<br />

Internet: www.hegetschweiler.eu<br />

Druck:<br />

werk zwei Print + Medien Konstanz GmbH<br />

Max-Stromeyer-Strasse 180<br />

D-78467 Konstanz<br />

Telefon: 0049-7531/999-1870<br />

E-Mail: kontakt@werkzwei-konstanz.de<br />

Adresse Schweiz: Postfach 2171, 8280 Kreuzlingen<br />

Zürich<br />

Ornaris<br />

20. bis 22. Januar<br />

Die ORNARIS ist der unumgängliche<br />

Treffpunkt des Schweizer Detailhandels:<br />

Hier werden wegweisende Tendenzen<br />

wahrgenommen und erfolgsversprechende<br />

Geschäftsbeziehungen für die<br />

Zukunft geknüpft.<br />

Trends der kommenden Saison<br />

Gemäss Trendforschungen gibt sich die<br />

neue Generation von Objekten schlicht<br />

und zeitlos. Geometrische Formen<br />

rücken in den Mittelpunkt und überflüssige<br />

Extras werden weggelassen. Nach<br />

einer Phase, in der barocke Einflüsse<br />

dominierten, orientierten sich die Designer<br />

heute wieder vermehrt an Funktionalismus<br />

und Pragmatismus. Auch<br />

die Mode und ihre Accessoires, die sich<br />

gerade dem Farbenrausch hingaben,<br />

finden künftig wieder zu mehr Nüchternheit<br />

zurück. Trendfarben wie Stein<br />

oder Sand dürften es im Verkauf einfach<br />

haben. Aber auch starke Unifarben mit<br />

Lack optik halten sich ebenso wie der<br />

nordisch dezente Stil. Der Mustermix<br />

bleibt romantisch-zart, er bringt aber<br />

auch Streifen, Blumen Folkloremotive<br />

und Illustrationen in gewagter Manier<br />

zusammen.<br />

Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge<br />

und Inserate geben nicht immer die Meinung der<br />

Handelskammer Deutschland–Schweiz wieder.<br />

Die in dieser Zeitschrift publizierten Inserate<br />

dürfen von Dritten weder ganz noch teilweise<br />

kopiert, bearbeitet oder sonstwie verwertet<br />

werden. Ausgeschlossen ist insbesondere<br />

auch eine Einspeisung auf Online-<br />

Dienste, unabhängig davon, ob die Inserate<br />

zu diesem Zweck bearbeitet werden oder<br />

nicht. Die Handelskammer Deutschland–<br />

Schweiz und die Inserenten untersagen ausdrücklich<br />

die Übernahme auf Online-Dienste<br />

durch Dritte. Jeder Verstoss gegen dieses<br />

Verbot wird von der Handelskammer<br />

Deutschland–Schweiz rechtlich verfolgt.<br />

Copyright<br />

Alle Rechte, insbesondere alle Urheberund<br />

Verlagsrechte, sind vorbehalten.<br />

Nachdruck und Vervielfältigung, auch<br />

auszugsweise, einschliesslich Speicherung<br />

und Nutzung auf optischen und<br />

elektronischen Datenträgern ist nur mit<br />

vorheriger Zustimmung der Redaktion<br />

und mit ungekürzter Quellenangabe<br />

gestattet.<br />

26 <strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013


Neues aus Bern und Berlin<br />

Bern<br />

Berufliche Vorsorge:<br />

Finanzielle Lage der Vorsorgeeinrichtungen<br />

im Jahr<br />

2011 – Neue Bewertungsgrundlage<br />

in Vorbereitung<br />

Der jährliche Bericht über die finanzielle<br />

Lage der Vorsorgeeinrichtungen zeigt<br />

per Ende 2011, dass sich die Situation<br />

gegenüber dem Vorjahr verschlechtert<br />

hat: Der Anteil der Pensionskassen in<br />

Unterdeckung hat sich deutlich erhöht.<br />

Aufgrund der aktuell guten Anlageerträge<br />

ist indes damit zu rechnen, dass sich<br />

bis Ende 2012 die Unterdeckungen der<br />

Vorsorgeeinrichtungen wieder verringern<br />

werden. Zur Sicherung der Kontinuität<br />

präsentiert die Oberaufsichtskommission<br />

Berufliche Vorsorge (OAK BV) in Zusammenarbeit<br />

mit dem Bundesamt für<br />

Sozialversicherungen (BSV) nochmals<br />

die Ergebnisse dieser jährlichen Erhebung.<br />

Ab dem kommenden Jahr wird<br />

diese nun aber auf eine aktuellere und<br />

aussagekräftige Bewertungsgrundlage<br />

gestellt. Insbesondere soll mit der Erhebung<br />

des technischen Zinssatzes eine<br />

effektive Vergleichbarkeit der einzelnen<br />

Deckungsgrade erreicht werden.<br />

Bis anhin erstellte das Bundesamt für<br />

Sozialversicherungen (BSV) zuhanden<br />

des Bundesrates jährlich einen Bericht<br />

über die finanzielle Lage der Vorsorgeeinrichtungen.<br />

Im Rahmen der Strukturreform<br />

hat der Bundesrat diese Aufgabe<br />

nun neu der Oberaufsichtskommission<br />

Berufliche Vorsorge (OAK BV) übertragen.<br />

Punkto Aktualität, Vergleichbarkeit<br />

und Aussagekraft genügt die vorliegende<br />

Erhebung dem Anspruch nach einer<br />

risikoorientierten Aufsicht anerkanntermassen<br />

nur bedingt. Deshalb wird die<br />

Erhebung für das Folgejahr (Abschlüsse<br />

per 31.12.2012) angepasst, um künftig<br />

dem Bedürfnis nach möglichst aktuellen<br />

und aussagekräftigen Informationen<br />

nachzukommen. Geplant ist, dass die<br />

Zahlen per Ende 2012 bereits im ersten<br />

Quartal 2013 erhoben werden. Vor allem<br />

aber soll mit der Erfassung des zur Berechnung<br />

der erwarteten Rendite nötigen<br />

technischen Zinssatzes sowie weiterer<br />

Kennzahlen eine Vergleichbarkeit<br />

der Deckungsgrade der einzelnen Vorsorgeeinrichtungen<br />

ermöglicht werden.<br />

Deutlich mehr Vorsorgeeinrichtungen<br />

mit Unterdeckungen<br />

Um die Kontinuität zu wahren, hat die<br />

OAK BV in Zusammenarbeit mit dem<br />

BSV die bisherige Umfrage bei den<br />

Aufsichtsbehörden für den Stichtag<br />

31.12.2011 im gleichen Umfang wie bisher<br />

durchgeführt. Diese umfasst Vorsorgeeinrichtungen<br />

mit und ohne Staatsgarantie<br />

sowie Sammeleinrichtungen.<br />

Nicht mehr im Bericht enthalten sind<br />

dagegen die in der beruflichen Vorsorge<br />

tätigen Lebensversicherer. Ein separater<br />

Bericht dazu wurde im September<br />

2012 von der Eidgenössischen Finanzmarkaufsicht<br />

FINMA publiziert («Offenlegung<br />

der Betriebsrechnung 2011»).<br />

Per Ende 2011 wiesen 483 Vorsorgeeinrichtungen<br />

in ihren Jahresrechnungen<br />

eine Unterdeckung aus, wovon 52 mit<br />

einer Staatsgarantie ausgestattet sind.<br />

Hinzu kommen 30‘854 meist kleinere<br />

Vorsorgewerke von Sammeleinrichtungen,<br />

welche ebenfalls einen Deckungsgrad<br />

von weniger als 100 % aufweisen.<br />

Der Anteil von Vorsorgeeinrichtungen mit<br />

einer Unterdeckung hat sich damit von<br />

10.9 % per Ende 2010 auf 17.0 % per<br />

Ende 2011 stark erhöht. Zugenommen<br />

hat auch die Zahl der Vorsorgeeinrichtungen<br />

mit einer erheblichen Unterdeckung,<br />

das heisst einem Deckungsgrad<br />

von weniger als 90 %.<br />

Fehlbetrag von 41,5 Milliarden<br />

Schweizer Franken<br />

Die absolute Höhe der Unterdeckung ist<br />

im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls stark<br />

gestiegen. Der kumulierte Fehlbetrag<br />

belief sich per Ende 2011 auf 41.5 Mrd.<br />

Franken (Vorjahr 34.9 Mrd. Franken) Mit<br />

31.1 Mrd. Franken stammte der grösste<br />

Teil dieses Fehlbetrags unverändert von<br />

Vorsorgeeinrichtungen mit Staatsgarantie.<br />

Für weitere 0.3 Mrd. Franken an Deckungslücken<br />

waren Vorsorgewerke von<br />

Sammelstiftungen verantwortlich. Die<br />

Unterdeckungen bei den übrigen Vorsorgeeinrichtungen<br />

betrugen 8.9 Mrd.<br />

Franken.<br />

Im Vergleich zu 2010 haben sich damit<br />

sowohl die Anzahl der Vorsorgeeinrichtungen<br />

mit Unterdeckung, als auch<br />

die absoluten Fehlbeträge sowie der<br />

betroffene Personenkreis erhöht. Zurückzuführen<br />

ist dies in erster Linie auf<br />

die Verluste an den Finanzmärkten. Die<br />

kapitalgewichtete Performance aller in<br />

der Analyse untersuchten Vorsorgeeinrichtungen<br />

betrug in der Untersuchungsperiode<br />

gesamthaft -1.3 %, während<br />

sich der gewichtete Deckungsgrad<br />

um 2.9 % verringerte. Insgesamt zeigt<br />

sich, dass die Spuren der Finanzkrise<br />

weiterhin deutlich sichtbar sind und die<br />

Deckungsgradsituation im Vergleich zu<br />

Ende 2007 nach wie vor unbefriedigend<br />

ausfällt.<br />

Aufgrund der aktuell guten Anlageerträge<br />

ist indes damit zu rechnen, dass<br />

sich bis Ende 2012 die Unterdeckungen<br />

der Vorsorgeeinrichtungen wieder<br />

verringern werden. Wegen den weltweit<br />

unverändert extrem tiefen Zinsen dürfte<br />

es jedoch auch in den nächsten Jahren<br />

schwierig bleiben, die zur Stabilisierung<br />

resp. Verbesserung des Deckungsgrads<br />

notwendigen Kapitalrenditen zu erwirtschaften.<br />

Adresse für Rückfragen:<br />

Herr Manfred Hüsler<br />

Direktor Sekretariat OAK BV<br />

Tel. Nr. 031 322 94 93<br />

manfred.huesler@oak-bv.admin.ch<br />

Kantonale Bruttoinlandprodukte<br />

2010<br />

Erste Schätzungen des BIP<br />

nach Kantonen<br />

Das Bundesamt für Statistik (BFS) veröffentlicht<br />

zum ersten Mal Schätzungen<br />

des Bruttoinlandproduktes (BIP) nach<br />

Kantonen und Grossregionen für den<br />

Zeitraum 2008 bis 2010. Die Daten liefern<br />

nicht nur Informationen zum <strong>Wirtschaft</strong>swachstum<br />

der Kantone, sondern<br />

beleuchten – nach Branchengruppen<br />

aufgeschlüsselt – auch die <strong>Wirtschaft</strong>sstruktur<br />

der Kantone. Da die verwendeten<br />

Methoden noch neu sind und die Ergebnisse<br />

über einen längeren Zeitraum<br />

konsolidiert werden müssen, sind die<br />

Resultate als provisorisch zu betrachten.<br />

Die ersten Schätzungen des BIP nach<br />

Kantonen und nach Branchengruppen<br />

sind zu laufenden Preisen sowie zu Preisen<br />

des Vorjahres verfügbar. Das BIP pro<br />

Kopf gibt zudem Aufschluss über den in<br />

jedem Kanton pro Kopf erzielten Wohlstand.<br />

Sämtliche Informationen stehen<br />

auf der Website des BFS zur Verfügung.<br />

<strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013 27


Von Schwankungen geprägter<br />

Zeitraum<br />

Der Zeitraum 2008–2010, für den die<br />

regionalen Schätzungen durchgeführt<br />

wurden, war geprägt von starken Konjunkturschwankungen,<br />

was die Analyse<br />

der Ergebnisse erschwerte. Die Rezession<br />

im Jahr 2009 (Abnahme des BIP um<br />

1,9 %) widerspiegelt die Auswirkungen<br />

der Verschlechterung der Weltwirtschaft<br />

auf die Schweizer Exportbranchen und<br />

der Finanzkrise auf die Banken und Versicherungen.<br />

Sämtliche Grossregionen<br />

waren mit einer starken Verlangsamung<br />

ihrer <strong>Wirtschaft</strong> konfrontiert. Dies lässt<br />

sich durch die Auswirkungen der Finanzkrise<br />

auf die Banken und insbesondere<br />

durch den Einbruch der Wertschöpfung<br />

in den Exportbranchen erklären. So sind<br />

es in erster Linie industrielle Kantone<br />

wie der Jura und Neuenburg, die die<br />

negativsten Ergebnisse zu konstanten<br />

Preisen verbuchten (-5,7 % und -6,5 %).<br />

Dies erklärt auch den starken Rückgang<br />

des BIP im Espace Mittelland. In den<br />

beiden Kantonen Wallis und Schwyz<br />

stieg das BIP entgegen des allgemeinen<br />

Trends an (+2,5 % bzw. +1 %). Dieses<br />

positive Wachstum im Wallis lässt sich<br />

insbesondere mit der Energieproduktion,<br />

den industriellen Branchen, die im<br />

Vergleich zur Gesamtheit der Industriezweige<br />

der Krise besser standhielten,<br />

sowie den zunehmenden Aktivitäten im<br />

Rückversicherungsgeschäft begründen.<br />

Letzteres erklärt auch das gute Ergebnis<br />

des Kantons Schwyz.<br />

Das Jahr 2010 war hingegen geprägt<br />

vom starken Anstieg des BIP (+3,0 %),<br />

was sich sowohl im sekundären als auch<br />

im tertiären Sektor widerspiegelt. Innerhalb<br />

der beiden Sektoren entwickelte<br />

sich das <strong>Wirtschaft</strong>swachstum in den<br />

verschiedenen Branchen jedoch sehr<br />

unterschiedlich. Diese Unterschiede<br />

beim Wachstum liefern grösstenteils die<br />

Erklärung für die Ergebnisse der Kantone<br />

und Grossregionen.<br />

Die Zentralschweiz, die Ostschweiz<br />

und die Genferseeregion verzeichneten<br />

ein stärkeres BIP-Wachstum zu konstanten<br />

Preisen als die Gesamtschweiz<br />

(+6,2 %, +4,7 % und +3,7 %). Die ausgezeichneten<br />

Resultate der meisten Zentral-<br />

und Ostschweizer Kantone sind auf<br />

die Dynamik der industriellen Branchen<br />

und der nicht finanziellen Dienstleistungen<br />

sowie auf die geringere Abhängigkeit<br />

vom Finanzsektor zurückzuführen.<br />

Letzterer belastete die Ergebnisse des<br />

Kantons Zürich erneut stark.<br />

Erste Schätzungen<br />

Da die Konjunktur stark von der Finanzkrise<br />

und dem weltweiten <strong>Wirtschaft</strong>saufschwung<br />

geprägt wird, ist bei der<br />

Analyse eine gewisse Vorsicht geboten.<br />

Die Bestimmung des BIP eines Landes<br />

ist nämlich dann heikel, wenn starke und<br />

abrupte Schwankungen auftreten und die<br />

<strong>Wirtschaft</strong>ssituation der verschiedenen<br />

Branchen heterogen ist. Noch schwieriger<br />

wird die Aufgabe bei den Regionen<br />

und Kantonen. Ausserdem gilt es zu beachten,<br />

dass diese neuen Schätzungen<br />

teilweise auf Statistiken beruhen, die<br />

nicht spezifisch mit dem Ziel erarbeitet<br />

wurden, regionale Daten zu liefern. Aus<br />

diesem Grund mussten teilweise Hypothesen<br />

formuliert werden. Die Schätzungen,<br />

insbesondere nach Branchen und<br />

Kantonen, sind deshalb mit Vorsicht zu<br />

interpretieren. Starke Wachstumsfluktuationen<br />

bei den Branchen können auch<br />

auf besondere Ergebnisse von Betrieben,<br />

die innerhalb einer Branche eine wichtige<br />

Rolle spielen, zurückzuführen sein.<br />

15’000 m 2 Gewerbebauland<br />

zu verkaufen<br />

bei Aarau (Kantonshauptort) an bester<br />

zentraler Lage, sehr gute Vekehrsanbindungen<br />

nach Zürich–Basel–Bern,<br />

vernünftiger Preis.<br />

Informationen unter:<br />

Tel. +41 (0)56 246 14 83 oder<br />

betschart.walter@bluewin.ch<br />

Moderat positive<br />

Konjunkturperspektiven<br />

Konjunkturprognosen der Expertengruppe<br />

des Bundes – Winter 2012/2013.<br />

Auch in der Schweiz wurde die Konjunktur<br />

2012 durch das schwächere weltwirtschaftliche<br />

Umfeld gebremst, und<br />

die Arbeitslosigkeit nimmt leicht zu. Das<br />

BIP-Wachstum blieb indes klar im positiven<br />

Bereich (Prognose 2012 +1 %). Die<br />

kurzfristigen Konjunkturaussichten für<br />

die kommenden Monate sind durchzogen,<br />

Anzeichen für eine ausgeprägtere<br />

Verschlechterung sind aber nach wie<br />

vor nicht auszumachen. Vorausgesetzt,<br />

dass die Schuldenkrise im Euroraum<br />

unter Kontrolle bleibt und die Weltwirtschaft<br />

allmählich festeren Tritt fasst,<br />

dürfte der schweizerische Konjunkturmotor<br />

in den nächsten beiden Jahren<br />

zusehends wieder an Fahrt gewinnen.<br />

Die Expertengruppe des Bundes behält<br />

ihre bisherige Einschätzung bei, dass für<br />

2013 mit einem moderaten BIP-Wachstum<br />

(+1,3 %) zu rechnen ist, welches<br />

sich 2014 festigen dürfte (+2 %). Bei der<br />

Arbeitslosigkeit muss für 2013 noch von<br />

einer weiteren leichten Zunahme ausgegangen<br />

werden.<br />

Internationale Konjunktur<br />

Die fragile weltwirtschaftliche Erholung<br />

geriet 2012 einmal mehr ins Stocken.<br />

Die schlechte <strong>Wirtschaft</strong>s- und Finanzlage<br />

im Euro-Raum strahlte vermehrt<br />

auf andere Weltregionen, darunter die<br />

bislang wachstumsstarken Schwellenländer,<br />

aus. Zum Jahresende sind indes<br />

neben nach wie vor viel Schatten immerhin<br />

auch wieder erste Lichtblicke auszumachen,<br />

die für die nächsten beiden<br />

Jahre eine allmähliche Verbesserung des<br />

internationalen Konjunkturumfelds der<br />

Schweiz erwarten lassen.<br />

So haben in der Euro-Schuldenkrise<br />

die Massnahmen der EZB (Bereitschaft<br />

zum Ankauf von Staatsanleihen der Peripherieländer)<br />

zumindest vorübergehend<br />

für Entspannung an den Finanzmärkten<br />

gesorgt und ein Zeitfenster geschaffen,<br />

um glaubwürdige fiskalische und<br />

strukturelle Reformen aufzugleisen. Den<br />

Euro-Südländern werden von verschiedener<br />

Seite (u.a. der OECD) deutliche<br />

Fortschritte bei den Strukturreformen<br />

und der Verbesserung ihrer Konkurrenzfähigkeit<br />

attestiert. Trotz dieser positiven<br />

Tendenzen bleiben allerdings die Konjunkturaussichten<br />

vorerst noch äusserst<br />

gedämpft. Der Euroraum als Ganzes<br />

dürfte nach 2012 auch 2013 nochmals<br />

einen <strong>Wirtschaft</strong>srückgang erleiden und<br />

sich erst 2014 zu erholen beginnen. Da-<br />

28 <strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013


hinter verbergen sich wie bisher grosse<br />

Länderunterschiede. Vor allem in den<br />

krisengeschüttelten Südländern, in denen<br />

die fiskalpolitische Konsolidierung<br />

und Entschuldungsprozesse im privaten<br />

Sektor die Konjunktur stark belasten, ist<br />

noch kein Ende der schweren Rezession<br />

in Sicht. Demgegenüber stehen in<br />

den nicht unter gravierenden Strukturproblemen<br />

leidenden Kernländern wie<br />

Deutschland die Chancen gut, dass es<br />

bei einer vorübergehenden Konjunkturdelle<br />

bleibt.<br />

Von den aussereuropäischen <strong>Wirtschaft</strong>sräumen<br />

sind mehrheitlich moderat<br />

positive Impulse für die Weltwirtschaft<br />

zu erwarten. Für die USA wird allgemein<br />

mit einer Fortsetzung der (verhaltenen)<br />

<strong>Wirtschaft</strong>serholung gerechnet. Voraussetzung<br />

ist allerdings, dass zwischen den<br />

politischen Parteien ein Budgetkompromiss<br />

gefunden wird, um kurzfristig eine<br />

zu abrupte Fiskalkonsolidierung («fiscal<br />

cliff») mit schädlichen Folgen für die Konjunktur<br />

zu verhindern. Die wachstumsstarken<br />

Schwellenländer in Asien und<br />

anderen Weltregionen, in denen sich die<br />

Wachstumsraten 2012 ebenfalls merklich<br />

verlangsamten, dürften ihre Schwächephase<br />

bald wieder überwinden können.<br />

In China etwa deuten die jüngsten<br />

Indikatoren darauf hin, dass die Talsohle<br />

erreicht ist und die <strong>Wirtschaft</strong> wieder festeren<br />

Tritt zu fassen beginnt.<br />

Konjunkturprognose Schweiz<br />

Die schweizerische Konjunktur wurde<br />

2012 durch das ungünstige aussenwirtschaftliche<br />

<strong>Wirtschaft</strong>s- und Währungsumfeld<br />

zwar gebremst, jedoch nicht zum<br />

Erliegen gebracht. Nach wechselhaftem<br />

Quartalsverlauf (negatives 2. Quartal,<br />

starkes 3. Quartal) rechnet die Expertengruppe<br />

für das Gesamtjahr 2012 mit<br />

einem <strong>Wirtschaft</strong>swachstum von 1 %<br />

(unveränderte Prognose). Dies ist weniger<br />

als in den vorangegangenen Jahren<br />

(2010 wuchs die <strong>Wirtschaft</strong> um 3 %,<br />

2011 trotz einsetzender Abkühlung noch<br />

um 1,9 %), aber deutlich entfernt von einer<br />

Rezession, wie sie viele Euro-Länder<br />

verzeichnen.<br />

Dass sich die Schweizer <strong>Wirtschaft</strong><br />

abermals – wie schon in der globalen<br />

Finanzkrise 2008/09 – unter schwierigen<br />

Bedingungen relativ gut behaupten<br />

konnte, ist dem Zusammenspiel aus<br />

solider Inlandkonjunktur und der teilweisen<br />

Krisenresistenz der Exportwirtschaft<br />

zu verdanken. Inlandorientierte <strong>Wirtschaft</strong>ssektoren<br />

wie Bau, öffentliche und<br />

private Dienstleistungen profitieren von<br />

der stetigen Zuwanderung und den tiefen<br />

Zinsen. Im Exportbereich ist die Si-<br />

tuation generell schwierig, jedoch tragen<br />

die Euro-Untergrenze sowie einzelne<br />

robuste Branchen wie Pharma und Uhren<br />

zur Entschärfung bei. Auf der andern<br />

Seite leiden namentlich die MEM-Branchen<br />

sowie der Tourismus stark unter<br />

der <strong>Wirtschaft</strong>s- und Währungslage und<br />

stehen unter erhöhtem Anpassungs-<br />

und Margendruck.<br />

Die kurzfristigen Konjunkturaussichten<br />

für die kommenden Monate sind<br />

durchzogen, Anzeichen für eine krisenhafte<br />

Verschlechterung aber nach wie<br />

vor nicht auszumachen. Vorausgesetzt,<br />

dass die Schuldenkrise im Euroraum<br />

unter Kontrolle bleibt und die Weltwirtschaft<br />

allmählich festeren Tritt fasst,<br />

dürfte der schweizerische Konjunkturmotor<br />

in den nächsten beiden Jahren<br />

zusehends wieder an Fahrt gewinnen.<br />

Für das Jahr 2013 rechnet die Expertengruppe<br />

mit einem moderaten BIP-<br />

Wachstum von 1,3 %, womit die bisherige<br />

Prognose (1,4 %) nahezu unverändert<br />

beibehalten wird. Da der wirtschaftliche<br />

Aufschwung sukzessive an Kraft gewinnen<br />

dürfte, wird für 2014 ein stärkeres<br />

Wachstum von 2 % erwartet.<br />

Die Branchenentwicklung dürfte weiterhin<br />

heterogen verlaufen, allerdings<br />

spricht einiges dafür, dass sich die bislang<br />

ausgeprägten Unterschiede zwischen<br />

Inland- und Exportsektoren etwas<br />

verringern werden. Bei den Exporten<br />

scheint die Talsohle durchschritten und<br />

2013 und 2014 dürften allmählich wieder<br />

höhere Wachstumsraten erreicht<br />

werden. Demgegenüber könnte die Binnenkonjunktur<br />

vorübergehend etwas an<br />

Fahrt verlieren. So ist für den privaten<br />

Konsum angesichts der im Vergleich zu<br />

2012 weniger günstigen Einkommens-<br />

und Beschäftigungsaussichten mit einer<br />

leicht verlangsamten Expansion auszugehen.<br />

Die Unternehmensinvestitionen<br />

werden durch die schwächere Kapazitätsauslastung,<br />

insbesondere im Industriesektor,<br />

gebremst werden. Die Bauwirtschaft<br />

dürfte angesichts tiefer Zinsen<br />

und wachsender Bevölkerung insbesondere<br />

im Hochbau weiterhin Zuwächse<br />

verzeichnen.<br />

Die Aussichten für den Arbeitsmarkt<br />

haben sich etwas eingetrübt. Zwar nahm<br />

die Beschäftigung bis zum Herbst noch<br />

deutlich zu, jedoch deuten jüngste Umfragen<br />

vermehrt auf eine nachlassende<br />

Einstellungsneigung bei vielen Firmen<br />

sowohl in der Industrie als auch im<br />

Dienstleistungssektor hin. Das Beschäftigungswachstum<br />

könnte somit in den<br />

kommenden Quartalen vorübergehend<br />

zum Erliegen kommen, ehe sich die<br />

Konjunktur wieder stärker belebt. Der<br />

leichte Anstieg der Arbeitslosigkeit, der<br />

Anfang 2012 einsetzte, dürfte sich 2013<br />

noch weiter fortsetzen und 2014 ausklingen.<br />

Im Jahresdurchschnitt rechnet die<br />

Expertengruppe mit Arbeitslosenquoten<br />

von 2,9 % für 2012 sowie jeweils 3,3 %<br />

für 2013 und 2014.<br />

Konjunkturrisiken<br />

Weiterhin sind die internationalen Konjunkturaussichten<br />

mit einigen Unsicherheiten<br />

behaftet. Zwar ist das Risiko für<br />

eine Eskalation der Schuldenkrise im Euroraum<br />

durch die erfolgreichen Eindämmungsmassnahmen<br />

der letzten Monate<br />

gesunken, bewältigt ist die Krise jedoch<br />

noch längst nicht. Nicht auszuschliessen<br />

ist etwa, dass in den Euro-Krisenländern<br />

angesichts der schlechten <strong>Wirtschaft</strong>slage<br />

und sozialer Spannungen die Strukturreformen<br />

langsamer vorankommen<br />

als erhofft und die Verunsicherung an<br />

den Finanzmärkten zurückkehrt. Ein<br />

weiteres Risiko betrifft die unklare Budgetsituation<br />

in den USA: Das Scheitern<br />

einer Kompromisslösung («fiscal cliff»)<br />

würde – durch automatisch in Kraft tretende<br />

Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen<br />

– einen negativen Effekt auf<br />

das BIP-Wachstum der USA haben und<br />

je nach Ausmass auf die Weltwirtschaft<br />

ausstrahlen. Schliesslich ist die erwartete<br />

Wiederbelebung des Wachstums in<br />

den Schwellenländern derzeit noch mit<br />

Unsicherheit behaftet.<br />

Neben diesen negativen Risiken gibt<br />

es jedoch auch Aufwärtspotenzial für<br />

die internationale Konjunktur. So mehren<br />

sich in jüngster Zeit die Anzeichen, dass<br />

amerikanische Unternehmen Investitionen<br />

aufschieben, bis Klarheit bezüglich<br />

den Budgetbeschlüssen besteht. Ein<br />

Überwinden der US-Budgetproblematik,<br />

aber auch eine anhaltende Beruhigung<br />

im Euroraum, könnte somit zu Nachholeffekten<br />

bei den Investitionen führen und<br />

die internationale Konjunktur stärken.<br />

Adresse für Rückfragen:<br />

Eric Scheidegger, SECO,<br />

Leiter der Direktion für<br />

<strong>Wirtschaft</strong>spolitik,<br />

Tel. +41 (31) 322 29 59<br />

<strong>Swiss</strong>ness: Ja zum<br />

besseren Schutz,<br />

Kernpunkte noch nicht<br />

entschieden<br />

Die Marke «Schweiz» soll besser geschützt<br />

werden, darüber sind sich<br />

National- und Ständerat einig. Die<br />

beiden Kammern verfolgen jedoch<br />

<strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013 29


unterschiedliche Konzepte bei den anzuwendenden<br />

Kriterien. Für die <strong>Wirtschaft</strong><br />

ist wichtig, dass Missbräuche<br />

wirksam bekämpft werden und die Vorlage<br />

den Standort Schweiz insgesamt<br />

stärkt. Detailfragen sollten zusammen<br />

mit den Experten aus den Unternehmen<br />

beantwortet werden.<br />

Die <strong>Swiss</strong>ness-Vorlage ist eine Runde<br />

weiter. Nach dem Nationalrat hat sich<br />

am Montag auch der Ständerat für einen<br />

besseren Schutz der Marke «Schweiz»<br />

entschieden. Das ist gut: für den Standort,<br />

die Unternehmen und die Konsumentinnen<br />

und Konsumenten. Noch ist<br />

allerdings nicht abschliessend bestimmt,<br />

wie hoch einerseits der Anteil sein soll,<br />

der in einem Produkt sein muss, damit<br />

es als «<strong>Swiss</strong> made» gilt, und andererseits,<br />

welche Konzepte dabei verfolgt<br />

werden sollen: jene des National-, des<br />

Stände- oder des Bundesrats.<br />

Unterschiedliche Konzepte bei<br />

Lebensmitteln, unterschiedliche<br />

Schwellen bei Industriegütern<br />

Der Nationalrat will – wie die verarbeitende<br />

Nahrungsmittelindustrie – Lebensmittel<br />

in stark und schwach verarbeitete<br />

unterteilen. Das ist wichtig und richtig.<br />

Der Ständerat hält diese Lösung für zu<br />

kompliziert, entschied sich aber gleichzeitig<br />

bei den Berechnungen des Rohstoffgewichts<br />

für eine sehr bürokratische<br />

und nicht praktikable Variante. Bei den<br />

Industrieprodukten hatte die <strong>Wirtschaft</strong><br />

nach den Auseinandersetzungen im<br />

Nationalrat einen praktikablen Kompromissvorschlag<br />

präsentiert. Trotz der<br />

starken Voten im Plenum hat sich die<br />

Kleine Kammer dagegen entschieden.<br />

<strong>Wirtschaft</strong> setzt sich für praktikable<br />

Lösungen ein<br />

Seit Beginn der Revisionsarbeiten hat<br />

eine Arbeitsgruppe von economie suisse<br />

die Interessen der unterschiedlichen<br />

Branchen intern abgestimmt und mit<br />

den Experten Lösungsvorschläge erarbeitet,<br />

die im Alltag der Unternehmen<br />

gut umsetzbar sind. Diese Arbeiten würden<br />

erleichtert, wenn die Eckwerte des<br />

Verordnungsentwurfs nicht immer noch<br />

unter Verschluss gehalten oder nur sehr<br />

selektiv verbreitet würden. Das Parlament<br />

sollte die Bedürfnisse und Vorschläge<br />

der Unternehmen ernst nehmen<br />

und darf sich nicht in Differenzen über<br />

Prozentsätze blockieren. Wird die Vorlage<br />

zu kompliziert, stärkt sie den Standort<br />

Schweiz nicht.<br />

Quelle: economiesuisse<br />

Vollständige elektronische<br />

Beurkundung ermöglichen<br />

Verträge und andere Rechtsgeschäfte<br />

sollen künftig vollständig elektronisch<br />

beurkundet werden können. Der Bundesrat<br />

hat am 14.12. 2012 eine entsprechende<br />

Änderung des Zivilgesetzbuches<br />

(ZGB) in die Vernehmlassung geschickt.<br />

Die öffentliche Beurkundung dient<br />

dem Schutz der Parteien bei wichtigen<br />

Rechtsgeschäften, der Beweissicherung<br />

und der Schaffung klarer Verhältnisse.<br />

Angesichts ihrer grossen Bedeutung will<br />

der Bundesrat das Beurkundungsrecht<br />

weiterentwicklen und konsolidieren.<br />

Nach geltendem Recht muss das –<br />

in aller Regel am Computer entworfene<br />

– Original der öffentlichen Urkunde als<br />

Papierdokument erstellt werden. Um die<br />

öffentliche Urkunde im elektronischen<br />

Geschäftsverkehr einsetzen zu können,<br />

muss das Papierdokument in das<br />

elektronische Format zurückverwandelt<br />

werden. Dies verursacht einen unnötigen<br />

Mehraufwand und verunmöglicht<br />

eine rein elektronische Aktenführung<br />

im Sinn des E-Governments. Deshalb<br />

soll künftig das Original der öffentlichen<br />

Urkunde auch in elektronischer Form<br />

erstellt werden können. Die Vorlage legt<br />

zudem im Interesse der Klarheit und der<br />

Rechtssicherheit die von der Lehre und<br />

Rechtsprechung anerkannten Mindestanforderungen<br />

an die öffentliche Beurkundung<br />

gesetzlich fest.<br />

Adresse für Rückfragen:<br />

Hermann Schmid,<br />

Bundesamt für Justiz BJ,<br />

+41 31 322 40 87<br />

Berlin<br />

BDI zum EU-Patent:<br />

«Gute Nachricht für den<br />

Patent-Europameister<br />

Deutschland»<br />

– Grosse Erleichterung für den<br />

Mittelstand<br />

– Rund 75 Prozent weniger Kosten<br />

– Innovationsstandort Europa wird<br />

gestärkt<br />

«Mit dem EU-Patent entsteht ein kostengünstiges<br />

und rechtssicheres Patentsystem,<br />

von dem die patentstarke deutsche<br />

Industrie besonders profitieren wird. Das<br />

ist eine gute Nachricht für den Patent-<br />

Europameister Deutschland.» Das sagte<br />

BDI-Hauptgeschäftsführer Markus Kerber<br />

am Dienstag in Berlin anlässlich der<br />

Verabschiedung des Europäischen Patents<br />

durch das EU-Parlament.<br />

«Das EU-Patent senkt die Kosten<br />

und erleichtert die Rechtsdurchsetzung<br />

ausserordentlich, weil die Unternehmen<br />

auf einen Schlag praktisch flächendeckenden<br />

Patentschutz in ganz Europa<br />

erlangen», sagte Kerber. Davon werde<br />

insbesondere der Mittelstand profitieren,<br />

für den ein umfassender Patentschutz<br />

bislang aufgrund der hohen Kosten für<br />

Gebühren und Übersetzungen unerreichbar<br />

gewesen sei. «Im neuen EU-<br />

Patentsystem liegen die Ersparnisse für<br />

einen flächendeckenden Patentschutz<br />

voraussichtlich bei rund 75 Prozent der<br />

bisherigen Kosten. Damit stärkt das EU-<br />

Patent den Innovationsstandort Europa<br />

im weltweiten Wettbewerb», unterstrich<br />

der BDI-Hauptgeschäftsführer.<br />

«Aus praktischer Sicht sehr sinnvoll<br />

ist das dezentrale Gerichtssystem, das<br />

die besondere Expertise der deutschen<br />

Patentgerichte weiter nutzt», so Kerber<br />

weiter. Die deutsche Industrie reicht<br />

mehr als ein Drittel der Patentanmeldungen<br />

europäischer Unternehmen beim<br />

Europäischen Patentamt ein. Deutsch<br />

bleibt eine von drei Verfahrenssprachen<br />

im europäischen Patentverfahren.<br />

Einkommensverteilung<br />

Die deutsche Mittelschicht ist stabil<br />

Eine neue Studie des Deutschen Instituts<br />

für <strong>Wirtschaft</strong>sforschung (DIW) behauptet,<br />

dass die Mittelschicht in Deutschland<br />

im Jahr 2010 so klein gewesen sei<br />

wie nie zuvor. Das stimmt nicht: Aktuell<br />

ist sie in etwa so gross wie kurz nach der<br />

Wiedervereinigung.<br />

Tatsächlich ist der Bevölkerungsanteil<br />

der Mittelschicht zwischen dem Ende<br />

der 90er-Jahre und 2005 zwar leicht<br />

gesunken – allerdings nachdem ihr Anteil<br />

zuvor gestiegen war. Reale Einkommenseinbussen<br />

können ebenfalls nicht<br />

bestätigt werden, wie eine im August<br />

veröffentlichte Studie des IW Köln belegt:<br />

Insgesamt konnte die mittlere Einkommensschicht<br />

ihr durchschnittliches<br />

reales Nettoeinkommen seit Mitte der<br />

Neunziger Jahre um über 8 Prozent steigern.<br />

Eine Expertise des Instituts für Sozialforschung<br />

und Gesellschaftspolitik im<br />

aktuellen Armuts- und Reichtumsbericht<br />

der Bundesregierung unterstützt den<br />

Befund des IW Köln, dass Deutschland<br />

30 <strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013


eine stabile mittlere Einkommensschicht<br />

besitzt. Auch im subjektiven Empfinden<br />

der deutschen Bevölkerung ist die<br />

Mittelschicht fest verankert: Laut Allgemeiner<br />

Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften<br />

(ALLBUS) erklärten<br />

60 Prozent der Befragten im Jahr 2010,<br />

dass sie zur Mittelschicht gehören – so<br />

viele wie nie zuvor.<br />

Fachkräfteengpass<br />

Fast jede vierte Stelle blieb unbesetzt<br />

Unternehmen in Deutschland konnten<br />

im ersten Halbjahr 2011 rund 410.000<br />

offene Stellen nicht besetzen. Das entsprach<br />

22 Prozent aller vakanten Stelle.<br />

Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle<br />

Studie des Instituts für Arbeitsmarkt-<br />

und Berufsforschung (IAB). Lediglich zu<br />

Zeiten der New-Economy 2001 gab es in<br />

Deutschland grössere Probleme bei der<br />

Stellenbesetzung.<br />

Zwar hatten auf den ersten Blick weniger<br />

als zehn Prozent aller Betriebe damit<br />

zu kämpfen, Fachkräfte zu finden. Der<br />

Grossteil aller Betriebe hat im fraglichen<br />

Zeitraum allerdings überhaupt keine<br />

Fachkräfte gesucht. Im Umkehrschluss<br />

sind die Zahlen a lso durchaus alarmierend:<br />

Die 13 Prozent der Betriebe, die<br />

im ersten Halbjahr 2011 akut Fachkräfte<br />

suchten, blieben häufig erfolglos.<br />

Laut Daten der Bundesagentur für<br />

Arbeit werden neben Ärzten und Pflegekräften<br />

insbesondere technische Akademikerqualifikationen<br />

wie Ingenieure<br />

oder Informatiker, aber auch zahlreiche<br />

gewerblich-technische Ausbildungsberufe<br />

wie Dreher, Fräser und Schweisser<br />

händeringend gesucht. Ihren Bedarf<br />

an Arbeitskräften mit kaufmännischen,<br />

rechts-, geistes- oder sozialwissenschaftlichen<br />

Qualifikationen konnten<br />

und können die Betriebe hingegen noch<br />

immer weitgehend problemlos decken.<br />

Konjunktur schaltet auch<br />

in Deutschland einen Gang<br />

zurück<br />

Schumann: DIHK erwartet für 2013<br />

noch 0,7 Prozent Wachstum<br />

Die Bundesbank hat ihre Wachstumsprognosen<br />

für 2013 auf 0,4 Prozent<br />

zurückgefahren. Diese Prognose hält<br />

Alexander Schumann, Chefvolkswirt des<br />

Deutschen Industrie- und Handelskammertages<br />

(DIHK), für zu pessimistisch.<br />

«Die Auftragsrückgänge vom Sommer<br />

dämpfen nicht nur die Industrieproduktion<br />

spürbar», sagte Schumann<br />

dem «Handelsblatt». Damit sei klar:<br />

«Insgesamt schaltet die Konjunktur im<br />

nächsten Jahr auch in Deutschland einen<br />

Gang zurück.»<br />

Gegen eine so starke Bremsung, wie<br />

die Bundesbank sie prophezeie, sprächen<br />

jedoch «die robuste Entwicklung<br />

der Exportmärkte ausserhalb Europas<br />

sowie die günstigen Konsumperspektiven<br />

hierzulande», betonte der DIHK-<br />

Chefvolkswirt.<br />

Der DIHK erwarte deshalb für das<br />

kommende Jahr noch 0,7 Prozent<br />

Wachstum. «Grössere Sprünge verhindert<br />

die derzeit vorsichtige Investitionstätigkeit<br />

der Unternehmen in Deutschland<br />

und Europa», erläuterte Schumann.<br />

«Daran wird sich wenig ändern, bis das<br />

Vertrauen in die dauerhafte wirtschaftliche<br />

Stabilisierung der Euro-Zone zurückgekehrt<br />

ist.»<br />

Zuwanderung<br />

Deutschland immer beliebter<br />

Seit Jahren wandern immer mehr Menschen<br />

nach Deutschland ein. Auch 2012<br />

ist dieser Trend ungebrochen: In den ersten<br />

sechs Monaten sind 15 Prozent mehr<br />

Personen nach Deutschland gezogen als<br />

im vergleichbaren Zeitraum 2011. Das<br />

belegen die jüngsten Zahlen des Statistischen<br />

Bundesamts. Dieser Zustrom<br />

kommt der hiesigen <strong>Wirtschaft</strong> zu Gute,<br />

die Fachkräfte sucht. Den Krisenstaaten<br />

droht indes unter Umständen die Gefahr,<br />

dass ihr die jungen und qualifizierten Bewohner<br />

den Rücken kehren.<br />

Insgesamt wanderte von Januar<br />

bis Juni 2012 genau eine halbe Million<br />

Menschen in die Bundesrepublik ein.<br />

Das hatte verschiedene Gründe: Einerseits<br />

wirken aktuell die sogenannten<br />

Push-Faktoren, die die Menschen dazu<br />

treiben, ihr Land zu verlassen – die<br />

meisten Zuwanderer kommen aus den<br />

krisengeschüttelten Regionen der EU.<br />

Aus Spanien, Portugal und Griechenland<br />

wanderten in den ersten sechs<br />

Monaten 2012 zwischen 50 und 80<br />

Prozent mehr Personen nach Deutschland<br />

ein als im ersten Halbjahr 2011.<br />

Andererseits belegt der weiter zunehmende<br />

Zuzug wohl auch die steigende<br />

Attraktivität des Standorts Deutschland.<br />

Die Sprache, die ja häufig als<br />

Zuzugsbarriere gesehen wird, scheint<br />

kaum noch eine Rolle zu spielen. Eventuell<br />

ist der jüngste Anstieg auch schon<br />

ein Ergebnis all der Initiativen von Politik,<br />

<strong>Wirtschaft</strong> und Gesellschaft, mit<br />

denen Fachkräfte im Ausland gezielt<br />

angeworben werden.<br />

Für den hiesigen Arbeitsmarkt ist davon<br />

auszugehen, dass die Zuwanderer<br />

positive Impulse setzen. Denn in der<br />

Regel sind junge, qualifizierte Personen<br />

mobiler als andere Gruppen und deshalb<br />

eher bereit, ins Ausland zu gehen.<br />

Nach Daten des Mikrozensus bringen<br />

viele Migranten zudem berufliche Qualifikationen<br />

in eben den Bereichen mit, die<br />

auf dem deutschen Arbeitsmarkt fehlen:<br />

Technik, Medizin und Ingenieurwesen.<br />

Dennoch sollten Deutschlands Politiker<br />

zusammen mit ihren EU-Kollegen dafür<br />

sorgen, dass die Abwanderung der<br />

Fachkräfte gen Deutschland den europäischen<br />

Nachbarn nicht zu sehr schadet.<br />

Der sogenannte Braindrain liesse<br />

sich beispielsweise durch gut durchdachte<br />

Rückkehrerprogramme und<br />

strukturelle, nachhaltige Unterstützung<br />

vor Ort abmildern.<br />

<strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013 31


Teilrevision des Zollgesetzes:<br />

Vernehmlassungsverfahren eröffnet<br />

Der Bundesrat hat eine Teilrevision des<br />

Zollgesetzes in die Vernehmlassung<br />

geschickt. Die Revision betrifft mehrere<br />

Bereiche. Die Vernehmlassung dauert<br />

bis 31. März 2013.<br />

Das Zollgesetz vom 18. März 2005,<br />

das am 1. Mai 2007 in Kraft getreten ist,<br />

hat sich grösstenteils bewährt. Bei der<br />

geplanten Revision geht es darum, das<br />

Gesetz in einzelnen Bereichen zu optimieren.<br />

Aus wirtschaftlicher Sicht ist insbesondere<br />

die vorgesehene Anpassung der<br />

Bestimmungen über die offenen Zolllager<br />

und die Zollfreilager von Bedeutung.<br />

Zolllager soll es auch weiterhin geben.<br />

Künftig soll es aber nicht mehr möglich<br />

sein, inländische Waren zur Ausfuhr zu<br />

veranlagen, sie anschliessend aber noch<br />

in der Schweiz in einem Zolllager einzulagern.<br />

Im Sicherheitsbereich sollen einerseits<br />

die Kompetenzen der Eidgenössischen<br />

Zollverwaltung im Bereich der<br />

durch die Kantone delegierten Aufgaben<br />

klarer geregelt werden. Andererseits soll<br />

der im Schengener Bundesbeschluss<br />

festgeschriebene Mindestbestand des<br />

Grenzwachtkorps aufgehoben werden.<br />

Weiter betrifft die vorliegende Teilrevision<br />

des Zollgesetzes im Wesentlichen<br />

noch folgende Themen: Vereinbarungen<br />

Handelskammer Deutschland–Schweiz<br />

über die gegenseitige Anerkennung des<br />

Status von zugelassenen <strong>Wirtschaft</strong>sbeteiligten,<br />

Zollpfandverwertung, Vereidigung<br />

des Personals der Eidgenössischen<br />

Zollverwaltung, besondere<br />

Untersuchungsmassnahmen in der zollrechtlichen<br />

Strafverfolgung, Straffreiheit<br />

bei Missachtung von polizeilichen Vorschriften<br />

während Dienstfahrten.<br />

Adresse für Rückfragen:<br />

Michaela Rickenbacher<br />

Vizedirektorin und Chefin<br />

Haupt abteilung Recht und<br />

Abgaben, EZV<br />

031 322 65 03<br />

michaela.rickenbacher@ezv.admin.ch<br />

Veranstaltungskalender<br />

Datum Titel Art Ort<br />

08.01.2013 «Digitale Buschfeuer, Katastrophenresistenz und mehr:<br />

Global Risks Report 2013 des WEF“<br />

Dr. Reto Schneider, Head Emerging Risk Management<br />

<strong>Swiss</strong> Reinsurance Company<br />

Business-Lunch Zürich<br />

15.01.2013 «Go Europe West» Firmensprechtag<br />

zum Export<br />

Detmold<br />

16.01.2013 «Go Europe West» in die Schweiz<br />

Münster<br />

17.01.2013 «Go Europe West» Duisburg<br />

27.02.2013 «Österreich und Schweiz: Absatzchancen<br />

für Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen»<br />

Markterschliessungsseminar<br />

Aachen<br />

28.02.2013 «Unternehmensgründung in Deutschland» Seminar Zürich<br />

05.03.2013 CE-Kennzeichnung Seminar Zürich<br />

Zu diesen geplanten Anlässen kommen immer noch aktuelle Veranstaltungen hinzu.<br />

Bitte fordern Sie die Teilnehmerunterlagen unter auskunft@handelskammer-d-ch.ch an und informieren<br />

Sie sich auf unserer Webseite www.handelskammer-d-ch.ch unter der Rubrik «Veranstaltungen»<br />

32 <strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013


Für unsere<br />

Mitglieder legen wir den<br />

roten Teppich aus.<br />

Die Handelskammer Deutschland-Schweiz ist die erste Adresse in Fragen der bilate-<br />

ralen <strong>Wirtschaft</strong>sbeziehungen zwischen Deutschland, der Schweiz und dem Fürstentum<br />

Liechtenstein. Als moderne, kundenorientierte Dienstleistungsorganisation bietet sie<br />

ihren Mitgliedern viele Leistungen gratis und/oder zu reduzierten Honorarsätzen an:<br />

l Markterschliessung und Exportberatung<br />

l Geschäfts- und Kooperationspartner-Vermittlung<br />

l Mehrwertsteuer-Rückerstattungsverfahren<br />

l Fiskalvertretung<br />

l Rechts- und Steuerberatung<br />

l Standort- und Investitionsberatung<br />

l Messeberatung<br />

l Fachpublikationen, Merkblätter und Musterverträge<br />

Einen hohen Stellenwert hat die Kommunikation untereinander: Über 40<br />

Veranstaltungen pro Jahr, Seminare, Business-Lunches usw. führen die Mitglieder<br />

ins Zentrum des <strong>Wirtschaft</strong>sgeschehens. Ein umfassendes Kontaktnetz zu<br />

Unternehmen, Verbänden und Behörden steht den Mitgliedern als Plattform<br />

zur Verfügung. Und als Anlaufstelle hilft die Kammer ihren Mitgliedsfirmen in allen<br />

Fragen sowie bei Schwierigkeiten im grenzüberschreitenden <strong>Wirtschaft</strong>sverkehr.<br />

Besuchen Sie unsere Website www.handelskammer-d-ch.ch: Werden Sie Mitglied<br />

unserer Kammer, damit wir auch für Sie den roten Teppich ausrollen können.<br />

Tödistrasse 60 ∙ 8002 Zürich<br />

www.handelskammer-d-ch.ch


Hervorragend.<br />

Jeder Druckauftrag hat seine individuellen Anforderungen. Vertrauen Sie einem<br />

ausgezeichneten Unternehmen mit einem umfassenden Leistungsangebot.<br />

Ihre Druck sachen sind bei uns in guten Händen.<br />

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