Der Artikel als pdf - Natur & Wirtschaft
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RAUM + UMWELT<br />
Ökologische Ausgleichsflächen<br />
Links:<br />
Chaussierter Hof<br />
der Wohnüberbauung<br />
Züri 50.<br />
Rechts:<br />
Geometrische<br />
Formen für<br />
eine naturnahe<br />
Anlage auf der<br />
ehemaligen<br />
Lehmgrube.<br />
Swisscom Binz,<br />
Zürich.<br />
BILD: ERNST HIE-<br />
STAND & PARTNER<br />
Kleines Bild:<br />
Scheinbockkäfer.<br />
BILD: GSZ<br />
14 kommunalmagazin 7-8/2004<br />
Stadt und Bauherren aussehen<br />
könnte, zeigen die grossen Bauvorhaben<br />
der SBB im Raum Zürich. Im<br />
Jahr 1994 nahmen Sachverständige<br />
eine Bewertung der zur Überbauung<br />
vorgesehenen Flächen vor. Danach<br />
wurden die ökologischen Ausgleichsmassnahmen<br />
definiert und umgesetzt.<br />
Schliesslich nützen aber alle<br />
Massnahmen nichts, wenn deren<br />
Erfolg nicht überprüft wird. Deshalb<br />
Stiftung <strong>Natur</strong> & <strong>Wirtschaft</strong><br />
Sälihalde 21<br />
6005 Luzern<br />
Tel. 041 249 49 99, Fax 041 249 40 01<br />
naturpark@naturundwirtschaft.ch<br />
www.naturundwirtschaft.ch<br />
Grün Stadt Zürich<br />
Amtshaus V<br />
8023 Zürich<br />
Tel. 044 216 27 68, Fax 044 212 09 38<br />
info@gsz.stzh.ch<br />
www.gsz.ch<br />
sieht das Ökokonzept für die Bahnbauten<br />
auch vor, nach zehn Jahren<br />
mit einer Bestandesaufnahme deren<br />
Erfolg zu kontrollieren.<br />
Welche <strong>Natur</strong> soll es sein?<br />
Die Diskussion um <strong>Natur</strong> in der<br />
Stadt hat gemäss Martina Brennecke<br />
auch viel mit Vorurteilen zu kämpfen.<br />
Nicht zuletzt erliegen noch viele Vertreter<br />
der gestaltenden Professionen<br />
der Vorstellung, dass <strong>Natur</strong> nur auf<br />
dem Land zu finden ist und in der<br />
Stadt nichts zu suchen hat. Diesem<br />
Vorurteil widersprach an der Tagung<br />
von Grün Stadt Zürich Ingo Kowarik<br />
aufs Heftigste. <strong>Der</strong> Professor vom<br />
Institut für Ökologie an der Technischen<br />
Universität Berlin bezeichnet<br />
Städte sogar <strong>als</strong> eigentliche «Zentren<br />
der Biodiversität». Denn innerhalb der<br />
Städte überleben Relikte ursprünglicher<br />
<strong>Natur</strong>schichten oft besser <strong>als</strong><br />
vor ihren Toren, wo Industrialisierung<br />
oder intensive Landwirtschaft meist<br />
homogene Strukturen schaffen. «In<br />
Städten», so der Berliner Professor,<br />
«entsteht eine neue Wildnis.» Eine<br />
mit Doppelcharakter <strong>als</strong> Kultur- und<br />
<strong>Natur</strong>produkt. Auf den ersten Blick<br />
ist der ästhetische Wert einer Brennnessel,<br />
eines Gestrüpps oder einer<br />
Kröte nicht ersichtlich. Wenn aber<br />
Planer, Architekten und Landschaftsgestalter<br />
den Doppelcharakter der<br />
städtischen Wildnis erkannt haben,<br />
entstehen auch ästhetisch sehr überzeugende<br />
Symbiosen von bebautem<br />
und unbebautem Raum.<br />
Beispiele gegen Vorurteile<br />
Hierfür listet der Leitfaden von<br />
Grün Stadt Zürich Dutzende von<br />
überzeugenden Beispielen auf, die<br />
sich heute schon auf dem Gebiet der<br />
Stadt Zürich finden lassen. Das<br />
ebenfalls im Juni mit dem Label<br />
<strong>Natur</strong>park ausgezeichnete Swisscom-<br />
Gebäude in der Binz, das im Jahr<br />
2000 umgebaute Verwaltungszentrum<br />
der Credit Suisse Uetlihof, das<br />
Kehrichtheizkraftwerk Hagenholz<br />
und diverse Wohnüberbauungen.