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octenisept® Wundkompendium - Schülke & Mayr

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octenisept ® <strong>Wundkompendium</strong><br />

octenisept ® in der antiseptischen Wundbehandlung<br />

Anke Bültemann, Veronika Gerber, Kerstin Protz


p 2


Inhalt<br />

1 <strong>Wundkompendium</strong><br />

Definition und Unterteilung der einzelnen Wundzustände _____________________________ 4<br />

Indikation einer antiseptischen Wundbehandlung ___________________________________ 4<br />

Hygienisches Vorgehen beim Verbandwechsel einer chronischen Wunde im ambulanten Bereich ___ 5<br />

Hygienisches Vorgehen beim Verbandwechsel einer chronischen Wunde im stationären Bereich ___ 6<br />

Anforderungen an Wundantiseptika ____________________________________________ 8<br />

Applikation von octenisept ® __________________________________________________ 8<br />

Indikation einer antiseptischen Behandlung oberflächlicher Wunden ___________________ 9<br />

Applikation von octenisept ® bei oberflächlichen Wunden ___________________________ 10<br />

Vorgehensweise 1: <strong>octenisept®</strong>-getränkte Kompressen _ __________________________________ 10<br />

Vorgehensweise 2: <strong>octenisept®</strong> aufsprühen oder übergießen _______________________________ 11<br />

Vorgehensweise 3: Umschläge mit <strong>octenisept®</strong> _______________________________________ 12<br />

Vorgehensweise 4: Eiswürfel aus <strong>octenisept®</strong> ________________________________________ 12<br />

Fallbeispiele für octenisept ® -Anwendungen bei oberflächlichen Wunden _________________ 13<br />

1. Erysipel bei Elephanthiasis _________________________________________________ 13<br />

2. Infiziertes Ulcus cruris ____________________________________________________ 14<br />

Indikation einer antiseptischen Behandlung tiefer Wunden __________________________ 15<br />

Applikation von octenisept ® bei tiefen Wunden __________________________________ 16<br />

Antiseptische Behandlung und Einlage ____________________________________________ 16<br />

2 Ergänzende Informationen<br />

Verträglichkeit von octenisept ® mit modernen Wundauflagen ___________________________ 17<br />

FAQ’s _________________________________________________________________ 18<br />

3 Weitere klinische Erfahrungen ______________________________________________ 22<br />

4 CD zum octenisept ® <strong>Wundkompendium</strong> – Der Verbandwechsel _____________________ 28<br />

Literatur ______________________________________________________________ 34<br />

p 3


1 <strong>Wundkompendium</strong><br />

Definition und Unterteilung der einzelnen<br />

| 1 |<br />

Wundzustände<br />

Aseptische Wunden<br />

sind frei von Entzündungszeichen und entstehen durch<br />

Operationen oder Verletzungen. Die Wundränder sind glatt<br />

durchtrennt und liegen dicht beieinander. Sie werden durch<br />

Nähte, Klammern, Kleber oder sog. Steristrips (spezielle<br />

Pflasterstreifen) verschlossen und heilen primär ab.<br />

Kontaminierte Wunden<br />

weisen ebenfalls keinerlei Entzündungszeichen auf, allerdings<br />

liegt bereits eine Besiedlung von sich nicht vermehrenden<br />

Bakterien vor. Solche Wunden werden offen<br />

behandelt und heilen sekundär. Beispiele für kontaminierte<br />

Wunden können Verbrennungen, chronische Wunden<br />

wie Dekubitus, Ulcus cruris venosum, und das Diabetische<br />

Fußulcus, aber auch Drainageaustrittstellen oder bewusst<br />

offen gehaltene Wunden, etwa bei Tracheostoma oder dem<br />

Anus praeter, sein.<br />

Indikation einer antiseptischen Wundbehandlung<br />

p 4<br />

Indikation Erkennungsmerkmale<br />

Wundinfektion<br />

(siehe Beispiel auf Seite 9)<br />

Gefahr einer Wundinfektion durch<br />

(siehe Beispiel auf Seite 9)<br />

Kolonisierte und kritisch kolonisierte Wunden<br />

werden ebenfalls offen behandelt. In Erstgenannten finden<br />

sich bereits vermehrungsfähige Bakterien, die die Wundheilung<br />

jedoch nicht nachhaltig beeinflussen. Letztere sind<br />

aber schon infektionsgefährdet, da die Gefahr besteht, dass<br />

die Keimbesiedelung auf den Körper (Wirt) übergeht.<br />

Auf dieses Übergangsstadium folgt die<br />

infizierte Wunde<br />

Diese ist an den signifikanten Entzündungszeichen Rötung,<br />

Schwellung, Überwärmung, Schmerzen und Funktionseinschränkung<br />

zu erkennen. Weitere typische Symptome sind<br />

große Exsudatmengen, eine unangenehme Geruchsentwicklung,<br />

eitrige Sekrete und bei Gewebeuntersuchungen<br />

hohe Keimzahlen über 106 koloniebildender Einheiten (KBE)<br />

pro Gramm Gewebe.<br />

Die Keimbesiedelung ist auf den Körper übergegangen, der<br />

Wirt reagiert.<br />

• Kardinalsymptome der infizierten Wunde: Rötung, Schwellung, Überwärmung,<br />

Schmerz und Funktionseinschränkung<br />

• Häufig erhöhte Exsudatmengen, Eiter und unangenehme Gerüche<br />

• Vorliegender mikrobiologischer Keimnachweis<br />

• Bei Gewebeuntersuchungen sehr hohe Keimzahlen:<br />

> 106 koloniebildende Einheiten [KBE] pro Gramm Gewebe<br />

• Nekrosen und Fibrinbeläge auf der Wundoberfläche<br />

• Nicht Beachtung von hygienischen Grundsätzlichkeiten: z. B. unsteriles Arbeiten und dadurch<br />

Gefahr der Keimverschleppung, kein Tragen von Schutzkleidung (Einmalhandschuhe und -schürze)<br />

und Vernachlässigung der Händedesinfektion, mehrmalige Verwendung von Einmalmaterialien<br />

• Lokalisation der Wunde: z. B. Diabetisches Fußsyndrom, Dekubitus in der Sakralregion, Bauchwunde<br />

in direkter Nähe zu Stomaanlagen<br />

• Schwierige hygienische Verhältnisse: z. B. Manipulation am Verband durch den Patienten, Haustiere<br />

in der häuslichen Versorgung und mangelnde Körperhygiene


1 <strong>Wundkompendium</strong><br />

Nach Diagnostik und Therapie der wundauslösenden<br />

Ursachen, beschleunigen lokale Maßnahmen der symptomatischen<br />

Therapie, wie z. B. eine individuell angepasste<br />

Wundversorgung und eine ggf. notwendige lokale Antiseptik,<br />

den Heilungsprozess.<br />

Die optimale Wundversorgung wird phasengerecht auf die<br />

Abläufe und Zustände innerhalb der Wunde und am vorliegenden<br />

Befund orientiert, sowie auf den Fortschritt der<br />

Abheilung reagierend, zeitnah angepasst. Eine einleitende<br />

Wundreinigung zu Beginn der Therapie, befreit die Wunde<br />

Hygienisches Vorgehen beim Verbandwechsel einer<br />

| 2 |<br />

chronischen Wunde im ambulanten Bereich<br />

Ziele des Verbandwechsels:<br />

• Wundkontrolle<br />

• Wundbeurteilung und Therapieanpassung<br />

• Verhinderung der Einschleppung von Keimen<br />

und Bakterien<br />

• Bekämpfung einer bereits bestehenden<br />

oder beginnenden Infektion<br />

Grundsätzliches:<br />

• Jede Wunde ist aseptisch zu behandeln, da Keimbesiedelung<br />

eine Wundheilung behindert und in<br />

einigen Fällen unmöglich macht.<br />

Vorbereitung des Verbandwechsels einer<br />

chronischen Wunde:<br />

Festlegen der Reihenfolge: von rein zu unrein,<br />

Tourenplanung entsprechend festlegen<br />

1. Aseptische Wunden<br />

2. Kontaminierte Wunden<br />

3. Kolonisierte Wunden<br />

4. Infizierte Wunden<br />

5. Infizierte Wunden mit MRSA/ORSA oder VRE<br />

(Vancomycin resistente Enterokokken)<br />

von Nekrosen und Fibrinbelägen, Fremdkörpern, Abfallstoffen<br />

und überschüssigem Wundexsudat. Unter den genannten<br />

Störfaktoren lassen sich vorhandene Fistelungen und<br />

Unterminierungen nicht erkennen, da der Wundgrund und<br />

somit der tatsächliche Umfang und Zustand der Wunde<br />

nicht beurteilbar ist. Infektionen können sich unbeobachtet<br />

ausbilden. Erst nach einem umfangreichen Debridement,<br />

welches neben dem avitalem Gewebe auch gleichzeitig eine<br />

bakterielle Belastung reduziert, ist eine ergebnisorientierte<br />

lokale Wundtherapie möglich.<br />

• Patienteninformation<br />

• Analgesie bedenken und Wirkeintritt abwarten<br />

• Arbeitsfläche schaffen (Wischdesinfektion)<br />

• Abwurfbehälter (nicht aus Glas gemäß UVV Unfallverhütungsverordnung)<br />

für benutzte Instrumente,<br />

spitze Gegenstände und Verbandstoffe bereitstellen<br />

• Fenster und Türen schließen<br />

• Keine anderen Tätigkeiten während des Verbandwechsels<br />

im Zimmer wie Putzarbeiten, Betten machen<br />

• Unbeteiligte Personen und Haustiere fernhalten<br />

• Vorbereitung der benötigten Utensilien auf einer<br />

sauberen Unterlage (nichts im Patientenbett/auf dem<br />

Fußboden ablegen!)<br />

• Steriles Material patientenfern und<br />

unsteriles Material patientennah anordnen<br />

• Patienten entsprechend lagern<br />

• Schutzunterlage verwenden<br />

• Schutzkleidung/Einmalschürze anziehen<br />

(keine langärmeligen Jacken tragen)<br />

• Auf gute Beleuchtung achten<br />

• Materialien vorbereiten<br />

• Hände desinfizieren<br />

• Einmalhandschuhe anziehen<br />

p 5


1 <strong>Wundkompendium</strong><br />

Durchführung des Verbandwechsels einer<br />

chronischen Wunde:<br />

• Anwendung des „Non-touch-Prinzips“ mit unsterilen<br />

Handschuhen und sterilen Instrumenten oder<br />

Verwendung steriler Handschuhe<br />

• Bei aufwendigen Verbandwechseln eine zweite Person<br />

zum Anreichen hinzuziehen<br />

• Alten Verband mit Einmalhandschuhen, tiefer liegende<br />

Tamponaden mit steriler Pinzette/sterilen Handschuhen<br />

abnehmen<br />

• Inspektion der alten Wundauflage, danach im<br />

bereitgestellten Abwurfbehälter entsorgen<br />

• Handschuhwechsel und hygienische Händedesinfektion<br />

• Aseptische Wunden von innen nach außen reinigen<br />

• Septische Wunden von außen nach innen reinigen<br />

• Wundumgebung nicht tupfen sondern wischen;<br />

pro Wischvorgang eine Kompresse/Tupfer verwenden<br />

• Reinigen mit geeigneter Spüllösung,<br />

z. B. NaCl 0,9 % / Ringerlösung<br />

• Infizierte und infektionsgefährdete Wunden mit einem<br />

zeitgemäßen Antiseptikum behandeln<br />

• Inspektion der gereinigten Wunde<br />

• Handschuhwechsel und hygienische Händedesinfektion<br />

• Phasengerechte und individuell angepasste Versorgung<br />

der Wunde nach ärztlicher Verordnung<br />

• Verband fixieren<br />

• Handschuhe entsorgen<br />

• Hygienische Händedesinfektion<br />

Nachsorge des Verbandwechsels einer<br />

chronischen Wunde:<br />

• Patient in angenehme Sitz-/Liegeposition bringen<br />

• Wischdesinfektion der Arbeitsfläche<br />

(Flächendesinfektionsmittel)<br />

• Müllbeutel verschließen, erneuern und außerhalb des<br />

Zimmers entsorgen<br />

• Gebrauchte Instrumente in Desinfektionslösung im entsprechenden<br />

Behältnis bis zur Wiederaufbereitung lagern;<br />

ACHTUNG: “wo immer möglich, ist die Trocken-<br />

| 3 |<br />

entsorgung zu bevorzugen”<br />

• Hygienische Händedesinfektion<br />

• Dokumentation und Führung des Wundprotokolls<br />

p 6<br />

Hygienisches Vorgehen beim Verbandwechsel einer<br />

chronischen Wunde im stationären Bereich<br />

Ziele des Verbandwechsels:<br />

• Wundkontrolle<br />

• Wundbeurteilung und Therapieanpassung<br />

• Verhinderung der Einschleppung von Keimen<br />

und Bakterien<br />

• Bekämpfung einer bereits bestehenden oder<br />

beginnenden Infektion<br />

Grundsätzliches:<br />

• Jede Wunde ist aseptisch zu behandeln, da<br />

Keimbesiedelung eine Wundheilung behindert<br />

und in einigen Fällen unmöglich macht.<br />

Vorbereitung des Verbandwechsels einer<br />

chronischen Wunde:<br />

Festlegen der Reihenfolge: von rein zu unrein<br />

1. Aseptische Wunden<br />

2. Kontaminierte Wunden<br />

3. Kolonisierte Wunden<br />

4. Infizierte Wunden<br />

5. Infizierte Wunden mit MRSA/ORSA oder VRE<br />

(Vancomycin resistente Enterokokken)<br />

• Patienteninformation<br />

• Analgesie bedenken und Wirkeintritt abwarten<br />

• Der Verbandwagen wird vor der Tür des Patientenzimmers<br />

belassen, ansonsten Gefahr der<br />

Keimverschleppung<br />

• Vorbereitung der benötigten Utensilien auf dem<br />

Verbandwagen<br />

• Auf einem per Wischdesinfektion gereinigten Tablett<br />

die Materialien ins Zimmer transportieren; ggf.<br />

Entsorgungsbehälter für spitze Gegenstände<br />

mitnehmen<br />

• Arbeitsfläche im Patientenzimmer schaffen,<br />

z. B. Patientenklapptisch (Wischdesinfektion)<br />

• Steriles Material patientenfern und<br />

unsteriles Material patientennah anordnen<br />

• Nichts im Patientenbett ablegen<br />

• Abwurfbehälter bereitstellen<br />

• Fenster und Türen schließen


1 <strong>Wundkompendium</strong><br />

• Keine anderen Tätigkeiten während des Verband-<br />

wechsels im Zimmer wie Putzarbeiten, Betten machen<br />

• Unbeteiligte Personen fernhalten; ggf. Sichtschutz<br />

organisieren („Spanische Wand“)<br />

• Patienten entsprechend lagern<br />

• Schutzunterlage verwenden<br />

• Schutzkleidung/Einmalschürze anziehen<br />

(keine langärmeligen Jacken tragen)<br />

• Auf gute Beleuchtung achten<br />

• Materialien vorbereiten<br />

• Hände desinfizieren<br />

• Einmalhandschuhe anziehen<br />

Durchführung des Verbandwechsels einer<br />

chronischen Wunde:<br />

• Anwendung des „Non-touch-Prinzips“ mit unsterilen<br />

Handschuhen und sterilen Instrumentarien oder Verwendung<br />

steriler Handschuhe<br />

• Bei aufwendigen Verbandwechseln eine zweite Person<br />

zum Anreichen hinzuziehen<br />

• Alten Verband mit Einmalhandschuhen, tiefer liegende<br />

Tamponaden mit steriler Pinzette/sterilen Handschuhen<br />

abnehmen<br />

• Inspektion der alten Wundauflage, danach im bereit<br />

gestellten Abwurfbehälter entsorgen<br />

• Handschuhwechsel und hygienische Händedesinfektion<br />

• Aseptische Wunden von innen nach außen reinigen<br />

• Septische Wunden von außen nach innen reinigen<br />

• Wundumgebung nicht tupfen, sondern wischen;<br />

pro Wischvorgang eine Kompresse/Tupfer verwenden<br />

• Reinigen mit geeigneter Spüllösung,<br />

z. B. NaCl 0,9 % / Ringerlösung<br />

• Infizierte und infektionsgefährdete Wunden mit einem<br />

zeitgemäßen Antiseptikum behandeln<br />

• Inspektion der gereinigten Wunde<br />

• Handschuhwechsel und hygienische Händedesinfektion<br />

• Phasengerechte und individuell angepasste Versorgung<br />

der Wunde nach ärztlicher Verordnung<br />

• Verband fixieren<br />

• Handschuhe entsorgen<br />

• Hygienische Händedesinfektion<br />

Nachsorge des Verbandwechsels einer<br />

chronischen Wunde:<br />

• Patient in angenehme Sitz-/Liegeposition bringen<br />

• Wischdesinfektion der Arbeitsfläche<br />

(Flächendesinfektionsmittel)<br />

• Müllbeutel verschließen, erneuern und außerhalb<br />

des Zimmers entsorgen<br />

• Gebrauchte Instrumente in Desinfektionslösung<br />

im entsprechenden Behältnis bis zur<br />

Wiederaufbereitung lagern;<br />

ACHTUNG: “wo immer möglich, ist die<br />

| 3 |<br />

Trockenentsorgung zu bevorzugen”<br />

• Hygienische Händedesinfektion<br />

• Dokumentation und Führung des Wundprotokolls<br />

p 7


1 <strong>Wundkompendium</strong><br />

| 4,5 |<br />

Anforderungen an Wundantiseptika<br />

In Lehrbüchern wird empfohlen, Antiseptika nur bei vorliegender Wundinfektion einzusetzen.<br />

Diese Empfehlung beruht auf der Erfahrung und Annahme, dass Antiseptika die Wundheilung durch<br />

Verhinderung der Zellneubildung behindern. Das trifft auch auf viele Antiseptika zu.<br />

Daher sollte ein Wundantiseptikum…<br />

• nicht die Wundheilung behindern<br />

• keine Schmerzen verursachen<br />

• keine toxischen Substanzen enthalten<br />

• mit den Wundauflagen kombinierbar sein<br />

• ein umfassendes Wirkspektrum haben<br />

• in Körperhöhlen angewendet werden können<br />

• die Wundumgebung nicht schädigen<br />

• auch über einen längeren Zeitraum ohne Nebenwirkungen<br />

und Wirkverlust eingesetzt werden können<br />

• keine Resistenzen entwickeln<br />

Applikation von octenisept ®<br />

<strong>octenisept®</strong> kann bei der antiseptischen Wundbehandlung in unterschiedlicher<br />

Weise appliziert werden. Die Applikationsart hängt dabei von der Wundbeschaffenheit ab.<br />

p 8<br />

Warum octenisept ® ?<br />

Es erfüllt alle genannten Anforderungen.<br />

Zusätzlich hat <strong>octenisept®</strong> folgende Eigenschaften:<br />

• es ist farblos – behindert nicht die Sicht auf das<br />

Einsatzgebiet<br />

• es besitzt ein umfassendes Keimspektrum: eine echte<br />

Alternative zur lokalen Antibiotikatherapie<br />

• es ist schnell wirksam<br />

• es hat die größtmögliche Wirkbreite bei geringsten<br />

Nebenwirkungen<br />

• es ist verdünnt einsetzbar*<br />

• es kann ohne Wirkverlust erwärmt und gelagert werden<br />

• es ist frei von aliphatischen Alkoholen, daher kein<br />

Austrocknen der Haut<br />

• es ist wässrig, kann daher eingefroren werden**<br />

* Wirksamkeitsbeleg von verdünntem <strong>octenisept®</strong><br />

** siehe Anwendungsbeispiel auf Seite 12<br />

Oberflächliche Wunden Applikation Tiefe Wunden Applikation<br />

Wundfläche mit Nekrosen und/<br />

oder Fibrinbelägen<br />

Infizierte Wundflächen<br />

Kontaminierte Wundflächen<br />

Sprühen, Übergießen,<br />

Umschläge, UAW*<br />

Sprühen, Übergießen,<br />

Umschläge, UAW*<br />

Sprühen, Übergießen,<br />

UAW*<br />

Erysipel, Phlegmone Eiswürfel, Umschläge<br />

Wundtaschen mit Nekrosen<br />

und/oder Fibrinbelägen<br />

Abszess<br />

Infizierte Körperhöhlen<br />

*UAW = Ultraschallassistierte Wundreinigung<br />

** Beim Ausspülen ist darauf zu achten, dass das Präparat nicht unter Druck ins Gewebe eingebracht bzw. injiziert wird<br />

und ein Abfluss jederzeit gewährleistet ist (z. B. Drainage, Lasche).<br />

Ausspülen**, UAW*<br />

Ausspülen**, UAW*,<br />

getränkte Tamponaden,<br />

lokale Unterdrucktherapie mit<br />

integrierter Spülung<br />

Ausspülen**, UAW*,<br />

lokale Unterdrucktherapie mit<br />

integrierter Spülung


1 <strong>Wundkompendium</strong><br />

Indikation einer antiseptischen Behandlung<br />

oberflächlicher Wunden<br />

Infektionsgefährdete Wunde Merkmale<br />

Infizierte Wunde Merkmale<br />

• Aufgrund der Lokalisation besteht die Gefahr des<br />

Eintrages von Keimen in die Wunde<br />

• Fibrinbeläge<br />

• Der Verband ist schwierig zu fixieren<br />

• Mazeration<br />

• Rötung der Wundumgebung<br />

• Überwärmung des betroffenen Bereiches<br />

• Schwellung<br />

• Schmerz<br />

• Funktionseinschränkung<br />

• Geruch<br />

• Nekrosen und Fibrinbeläge<br />

• Keimnachweis durch Wundabstrich<br />

p 9


1 <strong>Wundkompendium</strong><br />

Applikation von octenisept ® bei<br />

oberflächlichen Wunden<br />

Vorgehensweise 1: octenisept ® -getränkte Kompressen<br />

Kurz vor Behandlungsbeginn wird die Originalverpackung (Bild 1) nur teilweise geöffnet (Bild 2) und<br />

anschließend octenisept ® in die Originalverpackung gegossen (Bild 3). Die Kompresse saugt das<br />

octenisept ® auf und kann bis zum Gebrauch verschlossen aufbewahrt werden.<br />

p 10<br />

Bei der beschriebenen Vorgehensweise ist sichergestellt,<br />

dass die Mindesteinwirkzeit von einer Minute<br />

eingehalten wird, ohne den Arbeitsablauf unterbrechen<br />

zu müssen.<br />

• Entfernung und Begutachtung des alten Verbandes<br />

• Sichtkontrolle: Infektionszeichen vorhanden?<br />

• Wenn ja, Abstrichentnahme<br />

• Sterile Kompressen mit <strong>octenisept®</strong> tränken und auf<br />

die Wundfläche legen<br />

• Einwirkzeit von 1 Minute beachten<br />

• Bei Wundbelägen: Tupfer andrücken und abheben.<br />

Auf der Wundfläche soll nicht gerieben werden, um die<br />

neu gebildeten Zellen nicht zu zerstören.<br />

Fibrinbeläge und Zelltrümmer verfärben die Tupfer<br />

gelblich. Den Vorgang so oft wiederholen, bis die Tupfer<br />

weiß bleiben. Pro Vorgang einen neu getränkten Tupfer<br />

verwenden.<br />

• Fotodokumentation und phasengerechte Wundbehandlung<br />

durchführen.


1 <strong>Wundkompendium</strong><br />

Vorgehensweise 2: octenisept ® aufsprühen oder übergießen<br />

Diese Vorgehensweise wird dann empfohlen, wenn die Wundoberfläche frei von Nekrosen ist und das<br />

Antiseptikum ungehindert alle Areale benetzt. Die Einwirkzeit ergibt sich aus der Trocknungszeit. Da<br />

nicht nachgespült oder abgetrocknet wird, ist die Mindesteinwirkzeit garantiert.<br />

Entfernung und Begutachtung des alten Verbandes<br />

• <strong>octenisept®</strong> aufsprühen oder übergießen<br />

• Fotodokumentation und phasengerechte Wundbehandlung<br />

durchführen: bei infizierten Wunden<br />

muss mindestens einmal täglich ein Verbandwechsel<br />

erfolgen<br />

p 11


1 <strong>Wundkompendium</strong><br />

Vorgehensweise 3: Umschläge mit octenisept ®<br />

Diese Methode ist dann geeignet, wenn sich die Keime überwiegend unter der Haut befinden. Durch<br />

die Dauerbefeuchtung tritt eine in diesem Fall erwünschte Mazeration ein, die ein Eindringen des<br />

Antiseptikums in die entzündeten Areale verbessert.<br />

Vorgehensweise 4: Eiswürfel aus octenisept ®<br />

Diese Vorgehensmethode ist geeignet bei Erysipel und Phlegmone. Neben der Keimreduzierung<br />

tritt auch eine kühlende, schmerzstillende und abschwellende Wirkung ein. Ergänzt werden sollte<br />

diese Methode durch die Vorgehensweise 3 – also Umschläge mit octenisept ® .<br />

p 12<br />

• Sterile Kompressen mit <strong>octenisept®</strong> tränken und<br />

auflegen<br />

• Vorgang wiederholen sobald die Kompressen nicht<br />

mehr ausreichend feucht sind<br />

• Der Gesamtzeitraum von 8 Stunden hat sich als ausschließliche<br />

lokale Therapie der Infektion klinisch<br />

bewährt. Eine systemische Antibiotikatherapie wird der<br />

behandelnde Arzt je nach Krankheitsbild anordnen.<br />

Danach phasengerechte Wundbehandlung mit antiseptischer<br />

Therapie kombinieren (siehe Vorgehensweise 1<br />

und 2)<br />

• Umgebende Haut vor Austrocknung schützen<br />

• <strong>octenisept®</strong> in einen geeigneten Behälter gießen und<br />

im Medikamentenkühlschrank einfrieren<br />

• Mit einem Eiswürfel aus gefrorenem <strong>octenisept®</strong> über<br />

die entzündeten Bereiche streichen<br />

• Angetrocknetes Exsudat auf der Haut kann mechansich,<br />

durch in eine Kompresse eingelegten Eiswürfel,<br />

entfernt werden<br />

• Die Maßnahme mehrmals täglich wiederholen.<br />

Bewährt haben sich Intervalle von 4 Stunden


1 <strong>Wundkompendium</strong><br />

Fallbeispiele für octenisept ® -Anwendungen<br />

bei oberflächlichen Wunden<br />

1. Erysipel bei Elephanthiasis<br />

Aufnahmebefund<br />

Die Entzündungszeichen im linken Bein sind deutlich<br />

sichtbar. Die Blasen sind mit infektiöser Flüssigkeit gefüllt,<br />

die Keime enthält. Das Bein ist geschwollen, stark gerötet<br />

und überwärmt. Die Patientin hat starke Schmerzen.<br />

Lokale Therapie<br />

Da <strong>octenisept®</strong> nur bei direktem Kontakt mit Keimen<br />

wirkt, musste ein lokaler Zugang geschaffen werden.<br />

Durch feuchte Umschläge entsteht eine gewollte<br />

Mazeration die diesen ermöglicht. Mit Eiswürfeln aus<br />

<strong>octenisept®</strong> wurde das Bein 3 x täglich während acht<br />

Tagen abgerieben.<br />

Mit gefrorenem <strong>octenisept®</strong> in einer Mullkompresse werden<br />

Exsudatreste und Hautschuppen vorsichtig mechanisch<br />

entfernt. So werden die freigesetzten Keime sofort durch<br />

<strong>octenisept®</strong> auf der Haut abgetötet. Die Wundflächen<br />

werden anschließend wieder mit <strong>octenisept®</strong>-Umschlägen<br />

behandelt, bis alle Infektionszeichen abgeklungen sind.<br />

Das war zwei Tage später der Fall.<br />

Die Therapie wird umgestellt:<br />

Ein nonadhäsiver Hydroaktivverband und eine Kompressionstherapie<br />

führten dazu, dass fünf Tage später<br />

die Wunden abgeheilt sind.<br />

p 13


1 <strong>Wundkompendium</strong><br />

2. Infiziertes Ulcus cruris<br />

p 14<br />

Aufnahmebefund<br />

Der 74-jährige Patient hat seit 25 Jahren „offene Beine“<br />

unklarer Genese. Er kommt wegen einer dekompensierten<br />

Herzinsuffizienz in die Klinik und muss zunächst intensivmedizinisch<br />

behandelt werden. Parallel wird eine lokale<br />

antiseptische Therapie mit <strong>octenisept®</strong>-Umschlägen<br />

begonnen, da die Infektion der Wunden sich ungünstig<br />

auf seinen Gesamtzustand auswirkte.<br />

Therapie<br />

1. Tag: Umschläge mit <strong>octenisept®</strong><br />

2. – 4. Tag: Sprühdesinfektion mit <strong>octenisept®</strong> und<br />

anschließende mechanische Reinigung mit<br />

<strong>octenisept®</strong>-getränkten Kompressen.<br />

Hydrogel auf die Beläge und Wundabdeckung<br />

mit Hydroaktivverband. Leichte Kompression.<br />

5. – 20. Tag: Sprühdesinfektion mit <strong>octenisept®</strong> und<br />

Wundabdeckung mit Hydroaktivverband.<br />

Leichte Kompression.<br />

Die Wundränder und die Hautinseln wurden durchgehend<br />

mit einem transparenten Hautschutzfilm vor Mazeration<br />

geschützt. Nach drei Wochen Behandlung ist eine deutliche<br />

Besserung erkennbar: die Infektion ist bereits nach 48<br />

Stunden rückläufig, die Fibrinbeläge sind nach vier Tagen<br />

weg und die Hautinseln vergrößern sich. Frisches Granulationsgewebe<br />

wächst bis auf Hautniveau.<br />

Eine gemeinsame Wundversorgung mit dem ambulanten<br />

Pflegedienst stellt die kontinuierliche Therapie auch nach<br />

der Entlassung sicher.<br />

Es wird weiterhin eine Sprühdesinfektion mit <strong>octenisept®</strong><br />

empfohlen, da eine Re-Infizierung durch die eingeschränkten<br />

hygienischen Verhältnisse im Umfeld des Patienten<br />

droht. Es stellte sich heraus, dass in den vergangenen 25<br />

Jahren die Ulcera mehrmals fast abgeheilt waren und sich<br />

durch Infektion immer wieder vergrößerten.


1 <strong>Wundkompendium</strong><br />

Indikation einer antiseptischen Behandlung tiefer Wunden<br />

Im Gegensatz zu den oberflächlichen Wunden ist bei tiefen infizierten Wunden immer eine Auswirkung<br />

auf den gesamten Organismus zu erwarten. Daher ist die lokale antiseptische Behandlung<br />

nur ein Bestandteil der ärztlichen Behandlung im Zusammenhang mit der systemischen Therapie.<br />

Trotzdem wird auch bei tiefen Wunden eine antiseptische Therapie bereits bei Verdacht auf eine<br />

Infektion und bei drohender Infektion empfohlen.<br />

Infektionsgefährdete Wunde Merkmale<br />

Infizierte Wunde Merkmale<br />

• Aufgrund der Lokalisation besteht die Gefahr des<br />

Eintrages von Keimen in die Wunde<br />

• Nekrose und/oder Fibrinbeläge<br />

• Der Verband ist schwierig zu fixieren<br />

• Rötung der Wundumgebung<br />

• Überwärmung des betroffenen Bereiches<br />

• Schwellung<br />

• Schmerz<br />

• Funktionseinschränkung<br />

• Geruch<br />

• Nekrose und/oder Fibrinbeläge<br />

• Keimnachweis durch Wundabstrich<br />

• Osteomyelitis<br />

p 15


1 <strong>Wundkompendium</strong><br />

Applikation von octenisept ® bei tiefen Wunden<br />

Antiseptische Behandlung und Einlage<br />

Bei Behandlungsmengen von mehr als 50 ml kann octenisept ® mit Ringerlösung 1:1 verdünnt<br />

werden. Ein Anwärmen der Spülflüssigkeit ist in diesem Fall ebenfalls empfehlenswert.<br />

p 16<br />

In die sterile Schale wird <strong>octenisept®</strong> eingefüllt.<br />

So kann auch angewärmte Ringerlösung oder 0,9 %-ige<br />

NaCl-Lösung im Verhältnis 1:1 zugemischt werden. Die<br />

Spülflüssigkeit wird in eine Blasenspritze aufgezogen.<br />

Mit einem Absaugkatheter oder Einmalkatheter wird die<br />

Spülflüssigkeit in die Wundhöhle eingebracht. Dabei ist<br />

unbedingt darauf zu achten, dass die Flüssigkeit nicht unter<br />

Aufwendung von Druck appliziert wird und wieder frei aus<br />

der Wunde abfließen kann.<br />

Die erforderliche Menge ist abhängig von der Wundgröße<br />

und den Wundverhältnissen: die Maßnahme wird dann<br />

beendet, wenn klare Flüssigkeit ausläuft.<br />

Einen schmalen Polyurethan-Streifen mit <strong>octenisept®</strong><br />

tränken und lose einlegen, bis ein Drittel der Wundtasche<br />

gefüllt ist.<br />

Achtung: Manche Materialien können stark aufquellen. Um<br />

sicherzustellen, dass kein Material beim Verbandwechsel in<br />

der Wundhöhle verbleibt, wird der Polyurethan-Streifen als<br />

Lasche so eingelegt, dass ein Ende heraushängt.


2 Ergänzende Informationen<br />

Verträglichkeit von octenisept ® mit modernen<br />

| 6 |<br />

Wundauflagen<br />

In der modernen Wundversorgung kommen die Wundauflagen<br />

in direkten Kontakt mit dem Antiseptikum oder<br />

werden satt mit dem Antiseptikum getränkt und in die<br />

Wunde eingelegt.<br />

Daraus ergibt sich die Fragestellung, ob die Wirksamkeit<br />

des Antiseptikums durch die Wundauflage negativ<br />

beeinflusst wird. Hierzu wurden in-vitro Untersuchungen<br />

| 7 |<br />

durchgeführt.<br />

Im Testmodell des Agardiffusionstests (analog den Untersuchungen,<br />

die zur Hemmhofbestimmung bei Antibioka<br />

verwendet werden) wurden verschiedene moderne<br />

Wundauflagen (Größe jeweils 2 cm) mit einer definierten<br />

Menge an antimikrobiellem Wirkstoff bzw. Präparat<br />

(<strong>octenisept®</strong>, Rivanol und Lavasept) beaufschlagt und im<br />

Brutschrank bebrütet und auf Hemmhof geprüft.<br />

Zur Bestimmung auf Hemmhof wurden die Agarplatten<br />

zuvor mit S. aureus bzw. P. aeruginosa beimpft.<br />

Folgende Wundauflagen wurden untersucht:<br />

Produkt Typ Hersteller<br />

3M Tegaderm<br />

Alginat<br />

3M Tegaderm<br />

Hydrokolloid<br />

Alginat 3M<br />

Hydrokolloid 3M<br />

SeaSorb Soft Alginat Coloplast<br />

Comfeel Plus Hydrokolloid Coloplast<br />

Urgosorb Alginat Urgo<br />

Urgotül<br />

Netz aus Polyester-<br />

Fasern<br />

Urgo<br />

Algoplaque Film Hydrokolloid Urgo<br />

Im Agardiffusionstest zeigte sich, dass hinsichtlich der<br />

Hemmhofbildung deutliche Unterschiede betreffend der<br />

Präparate und der Wundauflagen bestehen.<br />

<strong>octenisept®</strong> zeigte gegenüber S. aureus mit allen getesteten<br />

Wundauflagen sowohl bei 25 %, 50 % und unverdünnt ausreichende<br />

Hemmhofbildung. Bei P. aeruginosa war dies bei<br />

unverdünntem <strong>octenisept®</strong> ebenfalls der Fall.<br />

Für eine Anwendungsempfehlung werden quantitative<br />

Daten benötigt – der Hemmhoftest liefert nur qualitative<br />

Daten – um sicherzustellen, dass genügend antimikrobieller<br />

Wirkstoff für die Wachstumshemmung von Bakterien<br />

(= Bakteriostase) oder die Abtötung von Bakterien<br />

(= Bakterizidie) zur Verfügung steht.<br />

Daher wurde für die Kombination von <strong>octenisept®</strong> und<br />

ausgewählten modernen Wundauflagen die Verfügbarkeit<br />

des antimikrobiellen Wirkstoffes Octenidindihydrochlorid<br />

bestimmt.<br />

Das in den Agar diffundierte Octenidin wurde hierzu quantitativ<br />

bestimmt. Hierzu wurden jeweils 47 µg Octenidin auf<br />

die zu prüfende Wundauflage gegeben und die Agarplatte<br />

bebrütet. Im Agar wurden von minimal 8 % bis maximal<br />

74 % des aufgetragenen Octenidin gefunden.<br />

Berechnet man auf diesem Ergebnis die Mengen Octenidin<br />

die in der Praxis und somit in die Wunde gelangen, wird in<br />

jedem Fall genügend Octenidin frei, um die Bakterien am<br />

Wachstum zu hemmen bzw. abzutöten.<br />

<strong>octenisept®</strong> wird auf Grundlage dieser Untersuchungen von<br />

keiner modernen Wundauflage in seiner antimikrobiellen<br />

Wirksamkeit negativ beeinflusst.<br />

p 17


2 Ergänzende Informationen<br />

FAQ’s<br />

Fragen zur Wirksamkeit<br />

1. Ist octenisept ® gegen MRSA wirksam?<br />

p 18<br />

Ja.<br />

<strong>octenisept®</strong> ist gegen eine Vielzahl von MRSA auf Wirksamkeit<br />

positiv geprüft worden. Es wurden in keinem<br />

Fall grundlegende Unterschiede in der Wirksamkeit im<br />

Vergleich zu sensitiven S. aureus Stämmen ermittelt.<br />

Resistenzbildung gegenüber Octenidin ist nicht bekannt.<br />

2. Ist octenisept ® gegen Hautpilze wirksam?<br />

Ja.<br />

Bei <strong>octenisept®</strong> handelt es sich um ein fungizides<br />

Präparat, dass gegen eine Vielzahl von verschiedenen<br />

Pilzen in-vitro eine gute Wirksamkeit aufweist. Gegen<br />

Fußpilz hat sich das Präparat im klinischen Versuch als<br />

wirksam herausgestellt.<br />

3. Kann octenisept ® den Biofilm in der Wunde<br />

durchdringen?<br />

In vitro-Wirksamkeit von Octenidin und Polihexanid<br />

gegen Biofilme aus Pseudomonas<br />

aeruginosa im Labor.<br />

N. Harbs, J. Siebert<br />

GMS Krankenhaushyg. Interdiszip 2007; 2 (2): Doc45 (20071228)<br />

4. Wirkt octenisept ® auch reinigend oder<br />

ausschließlich antiseptisch?<br />

Ja, auch sehr gut reinigend.<br />

Durch die Anwesenheit von geringen Mengen eines<br />

oberflächigen Netzmittels (Tensid) wird die Oberflächenspannung<br />

des Präparates stark erniedrigt und<br />

die Benetzung der Wundoberfläche somit begünstigt.<br />

Damit wird gleichzeitig eine Reinigungswirkung erzielt.<br />

Fragen zur Verträglichkeit<br />

5. Kann es durch octenisept ® zu einer Elektrolytverschiebung<br />

im Wundmilieu kommen und<br />

damit zu einer Störung der Wundheilung?<br />

Nein.<br />

Obgleich <strong>octenisept®</strong> nicht isotonisch ist, sind Störungen<br />

des Elektrolythaushalts in der Wunde, die zu<br />

Wundheilungsstörungen bei der wiederholten, zeitlich<br />

befristeten Anwendung führen, bisher nicht bekannt.<br />

Auch eine über vier Wochen andauernde tägliche<br />

Anwendung auf chronischen Wunden im Vergleich zur<br />

Ringerlösung führte zu keinen Wundheilungsstörungen,<br />

sondern im Gegenteil zu einer Förderung der Granulation.<br />

Notwendige Verdünnungen können mit sterilem<br />

Wasser oder auch physiologischen Verdünnungsmedien<br />

durchgeführt werden.<br />

6. Ist octenisept ® in der praktischen Anwendung<br />

zytotoxisch?<br />

Nein.<br />

Alle antiseptisch bzw. antimikrobiell wirkenden Stoffe<br />

besitzen naturgemäß eine mehr oder weniger ausgeprägte<br />

zytotoxische Wirksamkeit, die sich in-vitro in Zellund<br />

Gewebekulturen nachweisen lässt (Kramer et al.<br />

1993, 1996). So aussagekräftig solche in-vitro Ergebnisse<br />

im Einzelnen sein mögen, die entscheidende Frage ist<br />

aber die nach der Relevanz und der Übertragbarkeit<br />

dieser Befunde auf die Praxis (Niedner 1996). Darüber<br />

hinaus sind die herangezogenen Methoden häufig nur<br />

unzureichend validiert, als dass sie verlässliche Ergebnisse<br />

für die Praxis liefern könnten.<br />

Eine abschließende Bewertung der Übertragbarkeit<br />

der in vitro Ergebnisse auf den Menschen muss deshalb<br />

dem klinischen Versuch am Menschen und den<br />

vielfältigen Erfahrungen mit dem Präparat in der Praxis<br />

vorbehalten bleiben.<br />

<strong>octenisept®</strong> ist seit dem Jahre 1995 für die unterstützende<br />

Wundbehandlung zugelassen. Es zeichnet sich<br />

neben seiner guten Wirksamkeit durch eine sehr gute<br />

lokale Verträglichkeit aus. Wie Polihexanid und PVP-Iod


2 Ergänzende Informationen<br />

weist auch Octenidin bzw. <strong>octenisept®</strong> (0,1 % Octenidin,<br />

2 % Phenoxyethanol) eine nachweisbare Zytotoxizität<br />

in vitro auf. Bei weiterführenden Zellkulturtests konnte<br />

allerdings gezeigt werden, dass Octenidin mit Zellen<br />

bzw. Proteinen starke Wechselwirkungen eingeht und<br />

Komplexe bildet, die unter Erhalt der antimikrobiellen<br />

Wirksamkeit eine stark reduzierte Zytotoxizität aufweisen<br />

(Kramer et al. 2006). Das ist eine ungewöhnliche,<br />

bisher nicht beschriebene Wechselwirkung eines Antiseptikums<br />

mit Zell-, Gewebe- bzw. Matrixbestandteilen.<br />

Diese Eigenschaft wirkt sich in vivo günstig auf die Verträglichkeit<br />

aus, weil nur die oberste Zellschicht mit dem<br />

Wirkstoff exponiert wird und dieser aus den gebildeten<br />

Komplexen in geringen nicht zytotoxischen Konzentration<br />

wieder in die Umgebung abgegeben wird und<br />

damit weiter bioverfügbar bleibt. Zugleich ist denkbar,<br />

dass durch die „Wundversiegelung“ die nachfolgende<br />

bakterielle Kolonisation unterbunden wird.<br />

Dieses Phänomen liefert eine plausible Erklärung für die<br />

Diskrepanz zwischen den bisherigen in-vitro-Befunden<br />

in Zell- und Gewebekulturen, die mit <strong>octenisept®</strong> erhalten<br />

wurden, und den günstigen präklinschen sowie klinischen<br />

Beobachtungen. So wird diese gute Verträglichkeit<br />

bereits in einer präklinischen Untersuchung an einem-<br />

Tiermodell zur Beeinflussung der Wundheilung deutlich<br />

(Kramer et al. 2004). Im verwendeten Tiermodell wurden<br />

künstliche, standardisierte Wunden von weiblichen<br />

Ferkeln über insgesamt 28 Tage täglich mit u. a.<br />

<strong>octenisept®</strong> und Ringerlösung behandelt. Die Wunden<br />

wurden in regelmäßigen Abständen größenmäßig (planimetrisch)<br />

vermessen und zusätzlich histopathologisch<br />

auf Veränderungen durch die Antiseptika-Gabe untersucht.<br />

Im Ergebnis kam es in der <strong>octenisept®</strong>-Gruppe in<br />

den ersten 18 Tagen zu einer geringeren Wundkontraktion<br />

als bei Ringerlösung. Ein Unterschied im Wundverschluss<br />

zwischen Ringerlösung und <strong>octenisept®</strong> (28,3<br />

Tage) war jedoch nicht zu erkennen. So war ein Unterschied<br />

in der Wundgröße im Vergleich zu Ringer-Lösung<br />

zum Ende der Beobachtungszeit nicht mehr vorhanden.<br />

Unabhängig von der Behandlung kam es über den gesamten<br />

Beobachtungszeitraum in keinem Fall zu<br />

histologischen Veränderungen. Aus den Ergebnissen<br />

lässt sich der Schluss ziehen, dass <strong>octenisept®</strong> eine vergleichbar<br />

gute lokale Gewebeverträglichkeit wie Ringerlösung<br />

aufweist. Diese Befunde werden gestützt durch<br />

Ergebnisse von Untersuchungen zur Behandlung von<br />

chronischen Wunden (Dubois et al. 1989, Vanscheidt<br />

et al. 2005). Bei Vanscheidt et al. (2005) wurden chronische<br />

Ulcera von 43 Patienten täglich über 4 Wochen<br />

im Vergleich zu Ringer-Lösung mit <strong>octenisept®</strong> behandelt.<br />

Es kam unter <strong>octenisept®</strong> zu einer Minderung der<br />

Infektionszeichen sowie zu einer signifikanten Verbesserung<br />

der Granulation. Eine negative Beeinflussung der<br />

Wundheilung wurde nicht beobachtet.<br />

Auch auf Verbrennungswunden wurde die problemlose<br />

Anwendung dokumentiert (Menke et al. 2001). In<br />

einer prospektiven Untersuchung kam <strong>octenisept®</strong> bei<br />

20 Patienten mit Verbrennungen 2. und 3. Grades von<br />

20 – 50 % der Körperoberfläche großflächig im Rahmen<br />

der offenen Wundbehandlung zur Anwendung. Dabei<br />

standen die lokale und systemische Verträglichkeit im<br />

Vordergrund. Im Median kamen 1450 ml <strong>octenisept®</strong><br />

über 8 Tage zum Einsatz. Bei keinem Patienten traten<br />

nach Anwendung mit dem Präparat lokale Unverträglichkeitsreaktionen<br />

auf. Auch relevante systemische<br />

Nebenwirkungen wurden während des Untersuchungszeitraumes<br />

nicht beobachtet.<br />

Zum Vergleich der Verträglichkeit von Wundantiseptika<br />

wurde der sogenannte Biokompatibilitätsindex (BI)<br />

eingeführt (Kramer et al. 2006). Der BI ergibt sich aus<br />

dem unter gleichen Versuchsbedingungen ermittelten<br />

Quotienten der IC50 im Zytotoxizitätstest in-vitro und<br />

der Konzentration, die im quantitativen Suspensionstest<br />

gegenüber Testbakterien mindestens eine 3 lg-Reduktion<br />

ergibt. Hierbei schneidet Octenidin am günstigsten<br />

ab, d. h. unter Zugrundelegung des BI ist Octenidin z. B.<br />

Polihexanid, an therapeutischen Breiten überlegen, weil<br />

die Wirksamkeit von Octenidin deutlich höher ist, ohne<br />

dass die Zytotoxizität in gleichem Ausmaß vorhanden ist.<br />

p 19


2 Ergänzende Informationen<br />

7. Kann eine verbleibende octenisept ® -Lösung<br />

p 20<br />

in der Wunde in Verbindung mit Silberpräparaten<br />

toxisch wirken?<br />

Nein.<br />

Lokale antiseptische Maßnahmen, z. B. mit <strong>octenisept®</strong>,<br />

stellen bei infizierten oder infektionsgefährdeten Wunden<br />

einen wichtigen Beitrag im Rahmen der wirksamen<br />

Wundbehandlung dar. Abhängig vom Wundstatus<br />

kommen dabei verschiedene Wundauflagen unterschiedlichster<br />

Hersteller zum Einsatz. Die Frage, die<br />

sich in diesem Zusammenhang stellt, ist die nach einer<br />

vorstellbaren negativen Wechselwirkung zwischen der<br />

eingesetzten Wundauflage und dem zuvor verwendeten<br />

<strong>octenisept®</strong>; einerseits könnte die Funktion der<br />

Wundauflage durch eine Wechselwirkung leiden bzw.<br />

andererseits könnte <strong>octenisept®</strong> in seiner Wirksamkeit<br />

inhibiert werden.<br />

Erste eigene Untersuchungen zur Beeinträchtigung<br />

der lokalen Wirksamkeit von Wundantiseptika durch<br />

moderne Wundauflagen (Zeitschrift für Wundheilung<br />

2002, Nr. 5 S. 177 – 181) zeigten keine grundlegenden<br />

Probleme bei der Kombination von <strong>octenisept®</strong> mit handelsüblichen<br />

Wundauflagen. Aufgrund des schnellen<br />

Wirkungseintritts von <strong>octenisept®</strong> birgt eine beschränkte<br />

Resorption der Wirkstoffe durch die Wundfaser<br />

nach Abschluss der antiseptischen Maßnahme keinen<br />

Nachteil, zumal von einer Wirkstofffreisetzung weiterhin<br />

ausgegangen werden kann. Aus den praktischen<br />

Erfahrungen der letzten Jahre mit einer Vielzahl weiterer<br />

Wundauflagen, einschl. Silberauflagen, sind uns keine<br />

Reklamationen hinsichtlich möglicher Wechselwirkungen<br />

bekannt geworden. Damit werden die anfänglichen<br />

Befunde bestätigt.<br />

Diese Aussage schließt nicht aus, dass es nicht doch in<br />

Einzelfällen und abhängig von den Einsatzbedingungen<br />

zu Beeinträchtigungen der Funktion einzelner Wundauflagen<br />

kommen kann. Wir bitten in diesem Fall um<br />

Benachrichtigung, damit wir zu einer schnellen Problemlösung<br />

beitragen können.<br />

Fragen zu Anwendungsbereichen<br />

8. Warum darf octenisept ® sowohl zur Schleimhautantiseptik<br />

als auch zur Wundantiseptik<br />

eingesetzt werden?<br />

<strong>octenisept®</strong> ist für beide Indikationen zugelassen.<br />

<strong>octenisept®</strong> wurde 1990 als Schleimhautantiseptikum in<br />

Deutschland zugelassen. Eine Indikationserweiterung<br />

auf unterstützende Wundbehandlung erfolgte 1995.<br />

9. Ist octenisept ® zur intraoperativen Spülung<br />

großflächiger Wunden geeignet?<br />

Ja.<br />

<strong>octenisept®</strong> ist zur unterstützenden Wundbehandlung<br />

zugelassen. Diese Indikation schließt auch die Behandlung<br />

großflächiger Wunden (z. B. Verbrennungswunden)<br />

mit ein, zumal Octenidin nicht in relevanten Mengen<br />

systemisch absorbiert wird und damit lediglich oberflächig<br />

zur Wirkung kommt.<br />

10. Kann octenisept ® am Knorpel angewendet<br />

werden ?<br />

Nein.<br />

Nicht an intaktem, vitalem Knorpelgewebe.<br />

11. Ist octenisept ® zur Spülung der Bauchhöhle<br />

zugelassen ?<br />

Nein.<br />

Hierbei handelt es sich um eine Kontraindikation. Die<br />

Bedingungen für eine sichere Anwendung sind z. Zt.<br />

nicht durch klinische Studien abgesichert.


2 Ergänzende Informationen<br />

Fragen zur Anwendungsdauer<br />

12. Darf octenisept ® bis zur Epithelisierung<br />

verwendet werden?<br />

Ja, sofern medizinisch notwendig.<br />

Störungsfrei granulierende und epithelisierende Wunden<br />

bedürfen i. d. R. keiner weiteren antiseptischen<br />

Maßnahmen.<br />

Sollte in diesen Phasen ein erhöhtes Infektionsrisiko<br />

bestehen, kann nach den vorliegenden Erfahrungen<br />

<strong>octenisept®</strong> auch auf diesen Wunden ohne die Gefahr<br />

von Wundheilungsstörungen eingesetzt werden.<br />

13. Wie lange kann octenisept ® angewendet<br />

werden? Bedeutet 14 Tage Anwendung<br />

innerhalb von 14 Tagen oder Anwendungen<br />

an 14 Tagen?<br />

2 bzw. 4 Wochen.<br />

Die zugelassene Anwendung von 14 Tagen bezieht sich<br />

auf die kontinuierliche Anwendung über diesen Zeitraum.<br />

Jedoch bestätigen Anwendungsbeobachtungen<br />

und Praxisberichte auch die sichere Anwendung über<br />

4 Wochen.<br />

14. Wie lange kann octenisept ® nach Anbruch<br />

verwendet werden?<br />

3 Jahre<br />

Fragen zur Anwendung mit Verbandstoffen<br />

15. Wie oft muss der Verbandwechsel bei Anwendung<br />

von octenisept ® vorgenommen werden?<br />

Alle 12 – 24 Stunden.<br />

Aufgrund der nachgewiesenen Remanenz von 24<br />

Stunden für Octenidin kann der Verbandswechsel und<br />

die wiederholte Anwendung von <strong>octenisept®</strong> abhängig<br />

vom Zustand und von der Exsudation der Wunde<br />

in Wechselintervallen von 12 – 24 Stunden erfolgen,<br />

ohne dass mit einer Beeinträchtigung der Wirksamkeit<br />

gerechnet werden muss.<br />

16. Kann man octenisept ® zum Anfeuchten von<br />

Aquacel oder anderen Verbandstoffen<br />

verwenden?<br />

Ja.<br />

<strong>octenisept®</strong> ist sehr gut geeignet, siehe Frage 7.<br />

17. Ist die Anwendung von octenisept ® mit<br />

Silberverbänden möglich?<br />

Ja, aber nicht notwendig.<br />

Als remanenter Wirkstoff verbleibt Octenidin für längere<br />

Zeit auf der Wunde und entfaltet auch über die eigentliche<br />

Anwendung hinaus seine Wirksamkeit. Eine<br />

Kombination von Ag-Verbänden mit <strong>octenisept®</strong> ist bei<br />

Sicherstellung eines regelmäßigen Verbandwechsels<br />

mit wiederholter Anwendung von <strong>octenisept®</strong> somit aus<br />

unserer Sicht nicht notwendig.<br />

p 21


3 Weitere klinische Erfahrungen<br />

octenisept ® wird in der Praxis bei aseptischen Wunden, kontaminierten Wunden, kolonisierten,<br />

kritisch kolonisierten Wunden und vor allem bei infizierten Wunden eingesetzt. Die folgenden<br />

Behandlungsbeispiele zeigen exemplarisch die klinischen Erfahrungen von octenisept ® .<br />

Indikation Wundinfektion<br />

| 8 |<br />

Beispiel Einsatz beim diabetischem Gangrän<br />

p 22<br />

16.05. Wundzustand bei Einweisung<br />

Vorausgegangen war die häusliche, unsachgemäß<br />

durchgeführte Fußpflege durch die Patientin selbst.<br />

Bei der Beseitigung einer hornigen Druckstelle<br />

(Hühnerauge) mit Verletzung der Haut und Infektion;<br />

hervorgerufen durch zu enges Schuhwerk mit Innennaht.<br />

Am 17.05. Amputation der V. linken Zehe.<br />

23.05. Wundzustand eine Woche nach OP<br />

Rötung und Schwellung.<br />

Nach Teilentfernung der Fäden zeichnen sich in der Tiefe<br />

des Wundkanals nekrotische Gewebeteile ab.<br />

Vor und nach einem vorsichtigen Teildebridement<br />

antiseptische Behandlung mit <strong>octenisept®</strong>:<br />

Aufsprühen von <strong>octenisept®</strong> bzw. Einlegen von mit<br />

<strong>octenisept®</strong>-getränktem Polyurethanschaum.<br />

26.05.<br />

Die Restfäden sind entfernt. Die Wunde ist stark belegt.<br />

Wundreinigung mit <strong>octenisept®</strong>-getränkten Tupfern.


3 Weitere klinische Erfahrungen<br />

31.05.<br />

Der entzündliche Zustand hat sich zurückgebildet,<br />

trotz aller Bemühungen nur geringe Verbesserung.<br />

Die Patientin ist weiterhin nicht kooperativ.<br />

Wundrevision unter Operationsbedingungen.<br />

Danach Wundversorgung wie vorne beschrieben.<br />

07.06.<br />

Gut durchblutete Granulationsfläche.<br />

Mazeration am Wundrand.<br />

13.07.<br />

Wundheilung schreitet voran.<br />

Die Wunde ist fast geschlossen.<br />

31.07.<br />

Die Wunde ist geschlossen.<br />

p 23


3 Weitere klinische Erfahrungen<br />

Indikation infektionsgefährdete Wunde<br />

Beispiel Perianalabszess<br />

Nach Ausräumung eines Perianalabszesses verblieb eine große Wundfläche, die direkten Kontakt<br />

mit dem Anus hatte. Die Patientin lehnte die Anlage eines passageren Anus praeter ab.<br />

p 24<br />

23.07.<br />

Spülung mit <strong>octenisept®</strong>, Hydrogel auf die Fibrinbeläge<br />

und Nekrosen, Polyurethanstreifen mit <strong>octenisept®</strong><br />

getränkt und auf der Wundfläche verteilt.<br />

27.07.<br />

Es wurde so verbunden, dass die Wundflächen<br />

aneinander lagen.<br />

31.07.<br />

Angepasste Therapie:<br />

Proteasehemmer, kein Hydrogel mehr, Folienverband<br />

zur Abdeckung. <strong>octenisept®</strong> bleibt wesentlicher<br />

Bestandteil der Therapie wegen der Darmkeime.<br />

31.07.<br />

Obwohl die Patientin direkt in die Wunde abführt,<br />

sind keinerlei Entzündungszeichen vorhanden.


3 Weitere klinische Erfahrungen<br />

09.08.<br />

Entlassungsbefund.<br />

Die Patientin wird im Pflegeheim weiter versorgt.<br />

07.01.<br />

Da die Wunde noch nicht vollständig verschlossen ist,<br />

wird nach jedem Toilettengang der Wundbereich mit<br />

<strong>octenisept®</strong> besprüht.<br />

p 25


3 Weitere klinische Erfahrungen<br />

Zusammenfassung klinisch dokumentierter<br />

Erfahrung<br />

Chirurgische Ambulanz<br />

Erfahrungsbericht <strong>octenisept®</strong><br />

Dr. med. F. Biermann, Gronau, 24.05.1993<br />

Der Erfahrungsbericht von Herrn Dr. Biermann zeigt, dass<br />

bei der Wundversorgung von Schürf-, Biss- und Schnittwunden<br />

bei mehr als 1.000 Patienten in der Ambulanz<br />

eines Krankenhauses keine lokalen Nebenwirkungen, wie<br />

z. B. Rötungen, Schwellungen oder Wundheilungsstörungen,<br />

beobachtet wurden.<br />

Zusammenfassender Bericht über eine prospektive<br />

Anwendungsstudie mit <strong>octenisept®</strong><br />

Dr. Frick, Saarbrücken, 29.08.1995<br />

Die prospektive Anwendungsstudie mit <strong>octenisept®</strong> in<br />

der chirurgischen Ambulanz von Herrn Dr. Frick hatte<br />

zum Ziel, die objektiven und subjektiven Missempfindungen<br />

unmittelbar nach der Anwendung von <strong>octenisept®</strong><br />

zu dokumentieren.<br />

In die Bewertung wurden Schnitt-, Riss-, Quetsch- und<br />

Bisswunden sowie Ulzera cruris von 48 Patienten aufgenommen.<br />

In keinem Fall wurden Hautunverträglichkeiten,<br />

wie z. B. Rötungen oder Schwellungen, beobachtet.<br />

Außerdem wurden keine allergischen Reaktionen beobachtet<br />

und es traten keine Wundinfektionen auf.<br />

p 26<br />

Verbrennungspatienten<br />

Erfahrungsbericht über Verwendung von <strong>octenisept®</strong><br />

bei schwerer Verbrennungsverletzung<br />

M. Baerecke, A. Hiemetzberger, H. Piza,<br />

Krankenhaus Lainz/Wien, Januar 1993<br />

Im Krankenhaus Lainz (Wien) wurde <strong>octenisept®</strong> zur<br />

Wundversorgung bei einem schwerstverletzten Patienten<br />

eingesetzt.<br />

Der Patient erlitt Verbrennungen 2. bis 3. Grades (80 %),<br />

und <strong>octenisept®</strong> wurde zur adjuvanten Behandlung über<br />

drei Monate eingesetzt (systematische Behandlung mit<br />

Antibiotika, lokale Behandlung mit <strong>octenisept®</strong>).<br />

Der Patient wurde dabei zweimal täglich mit <strong>octenisept®</strong><br />

gewaschen und konnte damit über den Anwendungszeitraum<br />

infektionsfrei gehalten werden.<br />

Der Patient verstarb nach der Behandlung an der Verschlechterung<br />

seines Allgemeinzustandes. Ursächlich<br />

hierfür waren wahrscheinlich die schweren cerebralen<br />

Schäden, die der Patient durch einen Suizid-Versuch<br />

erlitten hatte.<br />

Erfahrungsbericht <strong>octenisept®</strong><br />

Primarius Dr. Wolf Pachinger, Klagenfurt, 09.09.1996<br />

<strong>octenisept®</strong> wird 1:1 verdünnt mit destilliertem Wasser,<br />

vordergründig bei Verbrennungswunden, aber auch bei<br />

Gewebsdefekten anderer Genese seit ca. zwei Jahren zur<br />

Anwendung gebracht. Hervorzuheben ist, dass <strong>octenisept®</strong><br />

von den Patienten ausgezeichnet toleriert wird und<br />

entsprechende mikrobielle Wirkung aufweist. Nebenwirkungen<br />

wurden bislang bei einer großen Anzahl von<br />

Patienten keine beobachtet.


3 Weitere klinische Erfahrungen<br />

Erfahrungsbericht (Ergebnisse) zur präoperativen<br />

Verwendung von <strong>octenisept®</strong> bei Schwerstverbrannten<br />

Oberarzt Dr. Menke,<br />

Berufsgen. Unfallklinik, Ludwigshafen, 17.01.2000<br />

In die Hauptstudie wurden 20 Patienten im Alter zwischen<br />

25 und 55 Jahren eingeschlossen, deren Verbrennungsgrad<br />

zwischen 20 % und 50 % lag. 15 Patienten<br />

waren Männer. Im Median waren 27,5 % der Körperoberfläche<br />

verbrannt. Verbrennungen 2. Grades betrafen<br />

im Median 17,8 % der Körperoberfläche, 13 % waren<br />

drittgradig verbrannt. Bei der Abschätzung der verwendeten<br />

Präparatemengen ergab sich eine gute Korrelation<br />

zwischen vorgelegter Präparatemenge und Zahl der<br />

verwendeten Kompressen. Je Behandlung kamen 1.450<br />

ml (Median) zur Applikation bei einer Range zwischen<br />

500 und 2.800 ml. Im Median wurde das Präparat acht<br />

Tage angewendet, bei einer Schwankungsbreite (Range)<br />

von 2 bis 13 Tagen. Bei keinem Patienten traten nach<br />

Anwendung mit dem Präparat <strong>octenisept®</strong> lokale Unverträglichkeitsreaktionen<br />

oder erkennbare systemische Nebenwirkungen<br />

auf, und die erhobenen Befunde ergaben<br />

keine Hinweise, dass die Anwendung des Präparates bei<br />

Schwerstverbrannten zur antiseptischen Behandlung vor<br />

Operationen oder bei Verbandwechseln kritisch oder zurückhaltend<br />

zu sehen ist. Die Befunde stehen vielmehr in<br />

guter Übereinstimmung mit den positiven Erfahrungen,<br />

die wir aus klinischer Sicht mit dem nun schon mehrere<br />

Jahre dauernden Einsatz des Präparates bei unseren<br />

Patienten gewonnen haben.<br />

Chirurgie<br />

Anwendungsbeobachtung von <strong>octenisept®</strong> zur präoperativen<br />

Haut- und Schleimhautantiseptik sowie zur unterstützenden<br />

Wund- und Nahtbehandlung bei Kleinkindern<br />

und Säuglingen<br />

1. Univ.-Klinik für Chirurgie, Prim. Doz. Dr. G. Menardi,<br />

Innsbruck, 23.04.1998<br />

Ziel dieser prospektiv durchgeführten Studie war es, die<br />

Anwendung von <strong>octenisept®</strong> an überwiegend Kleinkindern<br />

und Säuglingen systematisch über einen bestimmten<br />

Zeitraum zu erfassen. Dabei lag der Schwerpunkt der<br />

Anwendung von <strong>octenisept®</strong> neben der präoperativen<br />

Hautantiseptik insbesondere auf der postoperativen<br />

Wund- und Nahtversorgung, für die ein wässrig basiertes<br />

Präparat, aus Gründen der Verträglichkeit, im Vergleich<br />

zu einem alkoholbasierten Hautantiseptikum bevorzugt<br />

werden sollte. In die Studie eingeschlossen wurden 68<br />

Kinder, wobei 58 jünger als 8 Jahre waren. Das Präparat<br />

wurde bei septischen und aseptischen Operationen zur<br />

Haut- und Wunddesinfektion sowie vor postoperativen<br />

Verbandwechseln eingesetzt.<br />

Innerhalb der Nachbeobachtungszeit von vier bis 24<br />

Stunden nach Anwendung traten keine Reaktionen wie<br />

Schwellung, Rötung, allergische Reaktion, Papeln oder<br />

Nässen auf; ebenso konnten keine subjektiven Missempfindungen,<br />

wie Schmerzen, Brennen oder Jucken – soweit<br />

bei diesem Patienten gut erhebbar – mit <strong>octenisept®</strong> in<br />

Verbindung gebracht werden. Auch konnten über die<br />

Dauer der stationären Aufnahme keine Fälle von Wundinfektionen<br />

beobachtet werden, obgleich auch infektionsanfällige<br />

Eingriffe (z. B. Ventilrevision bei Hydrocephalus,<br />

Port-A-Katheter-Anlage) in die Zeit der Anwendungsbeobachtung<br />

fielen. Die systematische Erhebung von Daten<br />

zur Anwendung von <strong>octenisept®</strong> vor operativen Maßnahmen<br />

und zur Wundbehandlung bestätigt die in der Praxis<br />

beobachtete gute lokale Verträglichkeit des Präparates<br />

auch bei Kleinkindern und Säuglingen, so dass für eine<br />

sichere Anwendung auch in dieser Altersgruppe ausreichende<br />

Erfahrungen vorliegen.<br />

p 27


4 CD zum octenisept ® <strong>Wundkompendium</strong> – Der Verbandwechsel<br />

1. Vorbereitung des Verbandwechsels<br />

Festlegen der Reihenfolge: von rein zu unrein, Tourenplanung entsprechend festlegen<br />

1. Aseptische Wunden<br />

2. Kontaminierte Wunden<br />

3. Kolonisierte Wunden<br />

4. Infizierte Wunden<br />

5. Infizierte Wunden mit MRSA/ORSA oder VRE (Vancomycin resistente Enterokokken)<br />

• Patienteninformation<br />

• Analgesie und Wirkeintritt (mindestens 45 Minuten)<br />

abwarten. Emla-Creme kann auf zwei Arten appliziert<br />

werden:<br />

º Emla-Creme auf sterile, transparente Folie auftragen<br />

und diese anschließend auf die Wunde aufbringen<br />

º Die Emla-Creme kann direkt in die Wunde appliziert<br />

werden, da hierbei jedoch eine Kontaminationsgefahr<br />

besteht, ist diese Vorgehensweise nicht empfehlenswert<br />

• Arbeitsfläche schaffen (Wischdesinfektion)<br />

• Abwurfbehälter (nicht aus Glas gemäß UVV Unfallverhütungsverordnung)<br />

für benutzte Instrumente, spitze<br />

Gegenstände und Verbandstoffe bereitstellen<br />

• Fenster und Türen schließen<br />

• Keine anderen Tätigkeiten während des Verbandwechsels<br />

im Zimmer, wie Putzarbeiten, Betten machen<br />

• Unbeteiligte Personen und Haustiere fernhalten<br />

• Vorbereitung der benötigten Utensilien auf einer<br />

sauberen Unterlage (nichts im Patientenbett/auf dem<br />

Fußboden ablegen!)<br />

• Steriles Material patientenfern und unsteriles Material<br />

patientennah anordnen<br />

• Patienten entsprechend lagern<br />

• Schutzunterlage verwenden<br />

• Schutzkleidung/Einmalschürze anziehen<br />

(keine langärmeligen Jacken tragen)<br />

• Auf gute Beleuchtung achten<br />

• Materialien vorbereiten: <strong>octenisept®</strong> in Spritze aufziehen<br />

• Hände desinfizieren<br />

• Einmalhandschuhe anziehen<br />

p 28


4 CD zum octenisept ® <strong>Wundkompendium</strong> – Der Verbandwechsel<br />

Exkurs: die 6 Schritte der hygienischen Händedesinfektion (Standard-Einreibemethode gem. EN 1500)<br />

1 | Handfläche auf<br />

Handfläche<br />

2. Durchführung des Verbandwechsels<br />

• Anwendung des „Non-touch-Prinzips“ mit unsterilen<br />

Handschuhen und sterilen Instrumenten oder Verwendung<br />

steriler Handschuhe<br />

• Bei aufwendigen Verbandwechseln eine zweite Person<br />

zum Anreichen hinzuziehen<br />

• Alten Verband mit Einmalhandschuhen, tiefer liegende<br />

Tamponaden mit steriler Pinzette/sterilen Handschuhen<br />

abnehmen<br />

• Inspektion der alten Wundauflage, danach im bereitgestellten<br />

Abwurfbehälter entsorgen<br />

• Handschuhwechsel und hygienische Händedesinfektion<br />

• Aseptische Wunden von innen nach außen reinigen<br />

• Septische Wunden von außen nach innen reinigen<br />

• Wundumgebung nicht tupfen sondern wischen; pro Wischvorgang<br />

eine neue/n Kompresse/Tupfer verwenden<br />

• Reinigen mit geeigneter Spüllösung,<br />

z. B. NaCl 0,9 % / Ringerlösung<br />

• Infizierte und infektionsgefährdete Wunden mit einem<br />

zeitgemäßen Antiseptikum reinigen, entweder mit<br />

º satt getränktem Tupfer oder<br />

º durch Ausspülen von offenen, freiliegenden Wundhöhlen<br />

| Forts. nächste Seite = S. 30 |<br />

2 | Handfläche über<br />

Handrücken<br />

3 | Handfläche auf<br />

Handfläche mit<br />

verschränkten, gespreizten<br />

Fingern<br />

4 | Außenseite der verschränkten<br />

Finger auf<br />

gegenüberliegende<br />

Handflächen<br />

5 | Kreisendes Reiben<br />

des rechten Daumens<br />

in der geschlossenen<br />

linken Handfläche<br />

6 | Kreisendes Reiben<br />

mit geschlossenen Fingerkuppen<br />

der Hand<br />

in der Handfläche<br />

p 29


4 CD zum octenisept ® <strong>Wundkompendium</strong> – Der Verbandwechsel<br />

p 30<br />

| Forts. von Seite 29 |<br />

• Inspektion der gereinigten Wunde<br />

• Handschuhwechsel und hygienische Händedesinfektion<br />

• Phasengerechte und individuell angepasste Versorgung<br />

der Wunde nach ärztlicher Verordnung<br />

• Verband fixieren<br />

• Handschuhe entsorgen<br />

• Hygienische Händedesinfektion<br />

Nachsorge des Verbandwechsels<br />

• Patient in angenehme Sitz-/Liegeposition bringen<br />

• Wischdesinfektion der Arbeitsfläche<br />

(Flächendesinfektionsmittel)<br />

• Müllbeutel verschließen, erneuern und außerhalb des<br />

Zimmers entsorgen<br />

• Zur Instrumentenaufbereitung ist “wo immer möglich,<br />

| 93 |<br />

die Trockenentsorgung zu bevorzugen”<br />

Wo dies nicht möglich ist:<br />

º Gebrauchte Instrumente in Desinfektionslösung im entsprechenden<br />

Behältnis bis zur Wiederaufbereitung lagern<br />

• Hygienische Händedesinfektion<br />

• Dokumentation und Führung des Wundprotokolls<br />

Ein paar Hinweise – 1. Wundgrößenbestimmung<br />

Es gibt verschiedene Möglichkeiten,<br />

die Wundgröße zu bestimmen:<br />

• Visuelle Einschätzung: ungenau, da subjektiv<br />

• Durchmessererfassung mit Einmalpapierlineal:<br />

Erfassung der größten Länge und Breite mit Orientierung<br />

anhand der Körperachsen; die Achsen stehen dabei im<br />

rechten Winkel zueinander<br />

• Tiefenbestimmung: mit sterilen Materialien wie z. B.<br />

Pinzette, Knopfkanüle, Spülkatheter, skalierte Messsonde<br />

und anschließender Größenangabe unter Zuhilfenahme<br />

eines Einmalpapierlineals; Achtung: bei Verwendung von<br />

sterilen Watteträgern besteht die Gefahr, dass Rückstände<br />

in der Wunde verbleiben!


4 CD zum octenisept ® <strong>Wundkompendium</strong> – Der Verbandwechsel<br />

• Unterminierung (Taschenbildung): Bestimmung nach der<br />

Uhrmethode (z. B. 12 Uhr kopfwärts und 6 Uhr fußwärts);<br />

ebenfalls unter Zuhilfenahme steriler Materialien<br />

(s. Tiefenbestimmung)<br />

• Tracing/Planimetrie: computergestützt und manuell;<br />

die Wundmaße werden durch Nachzeichnen auf einer<br />

sterilen gerasterten Wundfolie und anschließendem<br />

Kästchenzählen ermittelt; ein Kästchen entspricht einer<br />

Größeneinheit von 1 cm2 ; bei Verwendung einer doppelseitigen<br />

sterilen Folie wird die obere, nicht kontaminierte<br />

Folie in die Wunddokumentation abgeheftet; Achtung:<br />

Erstellungsdatum und Lage der Wunden kennzeichnen<br />

• EDV-gestützte Vermessung durch z. B. punktuelle<br />

Erfassung der Form des Wundrandes<br />

• Volumenbestimmung mit Flüssigkeit: Abkleben der<br />

Wunde mit einer sterilen Transparentfolie; dann angewärmte<br />

Ringerlösung oder NaCl 0,9 %-Lösung in einer<br />

Spritze aufziehen und unterhalb der Folie in die Wunde<br />

befüllen; anschließend Angabe des Wundvolumens in<br />

„ml“. Aufgrund der möglichen Verletzungsgefahr bei der<br />

letztgenannten Methode sind aus Gründen der Sicherheit<br />

die anderen beschriebenen Methoden zu bevorzugen.<br />

2. Wundreinigung und Wundrandschutz<br />

• Zum Anlösen von Fibrinbelägen ist es mitunter hilfreich, einige Zeit vor dem mechanischen Debridement mit<br />

<strong>octenisept®</strong>-getränkte Kompressen aufzulegen.<br />

• Die Kompressen können einfach im sterilen Originalbehältnis der Kompresse befeuchtet werden.<br />

• Wundrand schützen, z. B. einen transparenten Hautschutzfilm mit Cavilon. Da bekanntermaßen die Wunde vom<br />

Wundrand her zuwächst, ist dieser Bereich insbesondere vor Feuchtigkeit und Mazeration zu schützen.<br />

Dabei ist darauf zu achten, dass Cavilon dünn aufgetragen wird.<br />

p 31


4 CD zum octenisept ® <strong>Wundkompendium</strong> – Der Verbandwechsel<br />

3. Ultraschallassistierte (UAW) Wundreinigung<br />

Die UAW ist eine hocheffiziente Form der Wundreinigung. Aufgrund der starken Aerosolbildung und der damit verbundenen<br />

Keimübertragung sollte die Reinigungsflüssigkeit antimikrobiell wirksam sein. In vielen Kliniken wird hierzu in der<br />

Apotheke verdünntes <strong>octenisept®</strong> hergestellt (<strong>octenisept®</strong> mit 0,9 % NaCl-Lösung 1:1 verdünnt). Die UAW wird hierdurch<br />

nicht negativ beeinträchtigt. Dieses Vorgehen gewährleistet eine größtmögliche Sicherheit.<br />

4. Keimabstrich aus der Wunde<br />

Bei Verdacht auf Anaerobier (Wundgeruch!) ist ein schneller Transport in das Labor wichtig. Auf eine Kühlschranklagerung<br />

sollte verzichtet werden, da Anaerobier leicht absterben.<br />

Bei Entnahme aus Fistelmündungen mit einem Hautdesinfektionsmittel (octeniderm® oder kodan® tinktur forte) oder<br />

<strong>octenisept®</strong> oberflächlich desinfizieren und anschließend mit kleinem Abstrichtupfer Material aus der Tiefe gewinnen.<br />

Bei trockenen Wunden und granulomatösen Veränderungen ist statt Abstrich eine Probeexzision vorzuziehen. Vor allem<br />

bei langen Verläufen mit kleiner Ulcusbildung und passender Anamnese (Wasserkontakt, z. B. Aquarium) Untersuchung<br />

auf MOTT (Mycobacteria other than tubercle bacilli), z. B. Mycobacterium marinum, anfordern, da dies nicht zum Laborroutineprogramm<br />

bei Wundabstrichen gehört.<br />

Verschorfte und trockene Katheteraustrittsstellen mit befeuchtetem Tupfer (steriles Aqua bidest. oder sterile physiologische<br />

Kochsalzlösung) abstreichen. Weitere tiefergehende Informationen können den Empfehlungen der American<br />

Society for Microbiology entnommen werden. |9|<br />

p 32<br />

Abstrichtupfer zur Proben-Entnahmne<br />

Wunde mit der getränkten Kompresse reinigen und befeuchten<br />

Sterile Kompresse mit isotonischer Kochsalzlösung befeuchten<br />

Abstrichtupfer entnehmen


4 CD zum octenisept ® <strong>Wundkompendium</strong> – Der Verbandwechsel<br />

Probenentnahme von der gesamten Wundfläche. Achtung: Die Entnahme sollte möglichst aus den tieferen Wundschichten erfolgen,<br />

um nicht die oberflächliche, unkritische Wundbesiedelung zu erfassen.<br />

Tupfer in das Transport-Behältnis mit Nährmedium packen und beschriften.<br />

5. Hinweise zu octenisept ®<br />

• Bei Wundspüllungen ist darauf zu achten, dass das Präparat nicht unter Druck ins Gewebe eingebracht bzw. injiziert wird.<br />

• Bei Spülungen von Wundkavitäten ist darauf zu achten, dass ein Abfluss jederzeit gewährleistet ist (z. B. Drainage, Lasche).<br />

• <strong>octenisept®</strong> nach Gebrauch verschließen und das Behältnis ggf. Wisch-Desinfizieren.<br />

• <strong>octenisept®</strong> stets aus Originalgebinden verwenden und nicht mit anderen Präparaten mischen.<br />

• Die Einwirkzeit von mindestens einer Minute ist einzuhalten und darf nicht durch vorheriges Abtrocknen verkürzt werden.<br />

• Verbände, Inzisionsfolien können nach vollständigem Abtrocknen von <strong>octenisept®</strong> angelegt werden.<br />

• Spülungen der Nasenhöhle sind zu vermeiden.<br />

• <strong>octenisept®</strong> nicht mit Antiseptika auf PVP-Iod-Basis auf benachbarten Hautarealen<br />

verwenden, da es in den Grenz-bereichen zu starken braunen bis violetten<br />

Veränderungen kommen kann.<br />

• <strong>octenisept®</strong> sollte nicht zu Spülungen in der Bauchhöhle (z. B. intraoperativ) und<br />

der Harnblase und nicht am Trommelfell angewendet werden.<br />

• <strong>octenisept®</strong> nicht in größeren Mengen verschlucken oder in größeren Mengen<br />

in den Blutkreislauf, z. B. durch versehentliche Injektion, gelangen.<br />

• <strong>octenisept®</strong> kann bis auf Körpertemperatur erwärmt und gelagert werden.<br />

p 33


Literatur<br />

| 1 | Kerstin Protz, Moderne Wundversorgung (4. Aufl., 2007), Elsevier Verlag,<br />

| 2 | Standards (Leitlinien Verbandwechsel ambulant, Leitlinien Verbandwechsel stationär) Wundzentrum Hamburg<br />

p 34<br />

(www.wundzentrum-hamburg.de) und Robert-Koch-Institut (www.rki.de)<br />

| 3 | Instrumentenaufbereitung richtig gemacht, Arbeitskreis Instrumenten-Aufbereitung,<br />

Mörfelden-Walldorf 2005, 8. Auflage, Seite 20<br />

| 4 | A. Schwarzkopf, V. Gerber und J. Siebert, ZfW 3 (2003) 85-87<br />

| 5 | A. Kramer, G. Müller und O. Assadian, GMS Krankenhaushyg Interdiszip 2006; 1 (1): Doc 32<br />

|6 | <strong>octenisept®</strong> und moderne Wundauflagen, P. Goroncy-Bermes, H. Brill, B. Christiansen, H. Braunwarth.,<br />

Wird die lokale Wirksamkeit von Wundantiseptika durch moderne Wundauflagen beeinträchtigt?<br />

Zeitschrift für Wundheilung, 5 (2002): 177 – 181 (Teil 1)<br />

| 7 | G. Müller und A. Kramer, Journal of Orthopaedic Research 23 (2005) 127 – 133<br />

| 8 | C. Biehl und M. Ressel, Interner Erfahrungsbericht S&M, Dannenberg März 1996<br />

| 9 | American Society for Microbiology, Murray et al (ed.), Manual of Clinical Microbiology Specimen Collection,<br />

Transport and Storage ASM Press 1995


Pflichttexte<br />

| D |<br />

octenisept ® :<br />

• Zusammensetzung: Arzneilich wirksame Bestandteile: 100g Lösung enthalten: Octenidinhydrochlorid 0,1g, Phenoxyethanol (Ph.Eur.) 2,0g · Sonstige Bestandteile : (3-Cocosfettsäure-<br />

amidopropyl)-dimethylazaniumylacetat, Natrium-D-gluconat, Glycerol 85%, Natriumchlorid, Natriumhydroxid, gereinigtes Wasser. • Anwendungsgebiete: Zur wiederholten, zeitlich<br />

begrenzten antiseptischen Behandlung von Schleimhaut und angrenzender Haut vor diagnostischen und operativen Maßnahmen – im Ano-Genitalbereich von Vagina, Vulva, Glans<br />

penis, auch vor Katheterisierung der Harnblase – in der Mundhöhle. Zur zeitlich begrenzten unterstützenden Therapie bei Pilzerkrankungen der Haut zwischen den Zehen sowie zur<br />

unterstützenden antiseptischen Wundbehandlung. • Gegenanzeigen: <strong>octenisept®</strong> sollte nicht zu Spülungen in der Bauchhöhle (z. B. intraoperativ) und der Harnblase und nicht am<br />

Trommelfell angewendet werden. <strong>octenisept®</strong> sollte nicht bei Unverträglichkeit gegenüber einem der Inhaltsstoffe angewendet werden. • Nebenwirkungen: Als subjektives Symptom<br />

kann in seltenen Fällen ein vorübergehendes Brennen auftreten. Bei Spülungen in der Mundhöhle verursacht <strong>octenisept®</strong> vorübergehend einen bitteren Geschmack. Sollten Sie andere<br />

als die hier beschriebenen Nebenwirkungen bei sich feststellen, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit. • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung:<br />

Um möglichen Gewebeschädigungen vorzubeugen ist darauf zu achten, dass das Präparat nicht unter Druck ins Gewebe eingebracht bzw. injiziert wird. Bei Wundkavitäten muss ein<br />

Abfluss jederzeit gewährleistet sein (z. B. Drainage, Lasche). <strong>octenisept®</strong> nicht in größeren Mengen verschlucken oder in größeren Mengen in den Blutkreislauf, z. B. durch versehentliche<br />

Injektion, gelangen lassen. (v01)<br />

| A |<br />

octenisept ® – Lösung zur Wund- und Schleimhautdesinfektion:<br />

Z. Nr. 1-20402 • Stoffgruppe: Antiseptikum • Zusammensetzung: 100 g enthalten: Arzneilich wirksame Bestandteile: Octenidindihydrochlorid 0,1 g, 2-Phenoxyethanol 2,0 g, in wässriger<br />

Lösung. • Eigenschaffen und Wirksamkeit: Die mikrobielle Wirksamkeit erstreckt sich auf die Bakterizidie, Fungizidie und Wirksamkeit gegenüber lipophilen und Hepatitis B-Viren. Die<br />

Wirksamkeitsspektren von 2-Phenoxyethanol und Octenidindihydrochlorid ergänzen einander diesbezüglich ausgezeichnet. Klinische Untersuchungen zur Wirksamkeit an der Vaginalund<br />

Mundschleimhaut wiesen Keimreduktionsfaktoren auf, die häufig besser als die anderer Präparate zu beurteilen sind. Diese Reduktionen ergaben sich sowohl für die Sofort- als auch<br />

für die Langzeitwirkung. Die Wirksubstanz Octenidindihydrochlorid wird durch die Haut oder die Schleimhaut nicht, der Wirkstoff 2-Phenoxyethanol nur in vernachlässigbarem Ausmaß<br />

resorbiert. Das Präparat wird als bitter empfunden. • Anwendungsgebiete: Zur antiseptischen Behandlung von Schleimhaut und Übergangsepithel, vor operativen Eingriffen. In der<br />

Mundhöhle (z. B. vor Zahnextraktionen oder Kürettagen.) Im Urogenitalbereich (z. B. vor Hysterektomien) und im Rektalbereich (z. B. vor dem Veröden von Hämorrhoiden). Zur Wund- und<br />

Nahtversorgung. Auch zur antiseptischen Behandlung infizierter Wunden der Haut. • Art der Anwendung: Auf die zu desinfizierenden Areale auftragen. Gegebenenfalls kann, insbesondere<br />

im Bereich der Mundhöhle, auch eine Spülung vorgenommen werden. • Anwendungshinweis: Es wird empfohlen, zum Verdünnen keimfreies, gereinigtes Wasser (früher: Aqua<br />

Bidestillata) zu verwenden. • Dosierung: Die zu desinfizierenden Areale vollständig benetzen und 1 Min. einwirken lassen. Bei Spülungen der Mundhöhle soll mit ca. 20 ml <strong>octenisept®</strong><br />

20 Sek. lang intensiv gespült und eine zusätzliche Einwirkzeit von 1 Min. vorgesehen werden. • Gegenanzeigen: Bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Bestandteile des Präparates.<br />

• Schwangerschaft und Stillperiode: <strong>octenisept®</strong> kann in der Schwangerschaft und Stillperiode angewendet werden. • Nebenwirkungen: Der bei Mundspülungen auftretende bittere<br />

Geschmack hält ca. eine Stunde an und hängt mit der Langzeitwirkung zusammen. • Besondere Warnhinweise zur sicheren Anwendung: <strong>octenisept®</strong> sollte nicht gleichzeitig mit<br />

PVP-Jod angewendet werden. <strong>octenisept®</strong> sollte nicht am Trommelfell angewendet werden. <strong>octenisept®</strong> ist nicht zur Daueranwendung vorgesehen. <strong>octenisept®</strong> sollte nicht in größeren<br />

Mengen verschluckt werden. Wird eine größere Menge verschluckt, so kann es zu Reizungen der Magen- und Darmschleimhaut kommen. Bei Wundspüllungen ist darauf zu achten,<br />

dass das Präparat nicht unter Druck ins Gewebe eingebracht bzw. injiziert wird. Bei Spülungen von Wundkavitäten ist darauf zu achten, dass ein Abfluss jederzeit gewährleistet ist (z. B.<br />

Drainage, Lasche). Für Kinder unerreichbar aufbewahren. • Packungsgrößen: 50 ml, 250 ml, 500 ml, 1000 ml • Haltbarkeit: 60 Monate. • Abgabe: Rezeptfrei, apothekenpflichtig.<br />

Der vollständige Text ist dem Austria Codex Fachinformationen zu entnehmen.<br />

| CH |<br />

octenisept ®<br />

• Zus: 1 mg Octenidinhydrochlorid/ml • Ind: Haut- und Schleimhautdesinfektion vor operativen und diagnostischen Eingriffen im Urogenital- und Rektalbereich. Vor Katheterisierung der<br />

Harnröhre oder Untersuchungen der Gebärmutter. Desinfektion der Mundschleimhaut. Desinfektion bei Verletzungen, Wunden und zur Nahtversorgung. <strong>octenisept®</strong> farblos ist für die<br />

Anwendung bei Säuglingen und Frühgeborenen geeignet. • Anwendung: Mittels Tupfer die zu desinfizierenden Areale vollständig benetzen und 1 min einwirken lassen. Mundhöhlenspülung:<br />

mit 20 ml <strong>octenisept®</strong> farblos 20 Sek intensiv spülen und 1 min einwirken lassen. • KI: Nicht am Auge und Ohr anwenden! Überempfindlichkeit • UAW: Geschmacksstörungen,<br />

Brennen, leichte Parästhesien, aseptische Peritonitis nach intraperitonealer Anwendung. Abgabekategorie D<br />

Die vollständige Fachinformation ist im Arzneimittelkompendium der Schweiz publiziert.<br />

Zul.-Nr./ No. AMM: 49 853 084<br />

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller:<br />

<strong>Schülke</strong> & <strong>Mayr</strong> GmbH, 22840 Norderstedt<br />

p 35


schülke weltweit:<br />

China<br />

<strong>Schülke</strong>&<strong>Mayr</strong> GmbH<br />

Shanghai Representative Office<br />

Shanghai 200041<br />

Telefon +86-21-62 17 29 95<br />

Telefax +86-21-62 17 29 97<br />

Italien<br />

<strong>Schülke</strong>&<strong>Mayr</strong> Italia S.r.l.<br />

20148 Mailand<br />

Telefon +39-02-40 21 820<br />

Telefax +39-02-40 21 829<br />

Polen<br />

Schulke Polska Sp. z o.o.<br />

01-793 Warszawa<br />

Telefon +48-22-568 22 02-03<br />

Telefax +48-22-568 22 04<br />

... sowie unsere internationalen Distributeure<br />

<strong>Schülke</strong>&<strong>Mayr</strong> GmbH<br />

22840 Norderstedt | Deutschland<br />

Telefon | Telefax +49 40 521 00 -0 | -318<br />

www.schuelke.com<br />

Ein Unternehmen der<br />

Air Liquide-Gruppe<br />

Deutschland<br />

<strong>Schülke</strong>&<strong>Mayr</strong> GmbH<br />

22840 Norderstedt<br />

Telefon +49-40-521 00 0<br />

Telefax +49-40-521 00 318<br />

Malaysia<br />

<strong>Schülke</strong>&<strong>Mayr</strong> (Asia) Sdn Bhd<br />

46000 Petaling Jaya, Selangor<br />

Telefon +60-3-77 83 56 98<br />

Telefax +60-3-77 84 79 31<br />

Schweiz<br />

<strong>Schülke</strong>&<strong>Mayr</strong> AG<br />

8003 Zürich<br />

Telefon +41-44-466 55 44<br />

Telefax +41-44-466 55 33<br />

Frankreich<br />

<strong>Schülke</strong> France SARL<br />

94250 Gentilly<br />

Telefon +33-1- 49 69 83 78<br />

Telefax +33-1- 49 69 83 85<br />

Niederlande<br />

<strong>Schülke</strong>&<strong>Mayr</strong> Benelux B.V.<br />

2003 LM-Haarlem<br />

Telefon +31-23-535 26 34<br />

Telefax +31-23-536 79 70<br />

Singapur<br />

<strong>Schülke</strong>&<strong>Mayr</strong> (Asia) Pte. Ltd.<br />

Singapur 768767<br />

Telefon +65-62-57 23 88<br />

Telefax +65-62-57 93 88<br />

Großbritannien<br />

<strong>Schülke</strong>&<strong>Mayr</strong> UK Ltd.<br />

Sheffield S9 1AT<br />

Telefon +44-114-254 35 00<br />

Telefax +44-114-254 35 01<br />

Österreich<br />

<strong>Schülke</strong>&<strong>Mayr</strong> Ges.m.b.H.<br />

1070 Wien<br />

Telefon +43-1-523 25 01 0<br />

Telefax +43-1-523 25 01 60<br />

2033 | III | 09.09 | A | westwerk<br />

Produktinformation wird nicht vom Änderungsdienst erfasst.<br />

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