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erstellt von der Japanischen Gesellschaft für Immunology (JSI)<br />

illustriert von Tomoko Ishikawa<br />

ins Englische übersetzt von Anjali Patel und veröffentlicht mit Hilfe des Europäischen Verbundes<br />

der Immunologischen Gesselschaften (EFIS)<br />

ins Deutsche übersetzt in einem Kooperationsprojekt zwischen Immunologen an der Universität<br />

Erlangen und Oberstufenschülern am Marie-Therese-Gymnasium Erlangen und veröffentlicht<br />

mit Hilfe der Deutschen Gesellschaft für Immunologie (DGfI)<br />

www.immunologie.de<br />

www.efis.org<br />

Das faszinierende Immunsystem<br />

Das faszinierende<br />

Immunsystem<br />

Wie es deinen Körper schützt!


Das faszinierende<br />

Immunsystem<br />

Wie es deinen Körper schützt!<br />

zusammengestellt von der Japanischen Gesellschaft für Immunologie (JSI)<br />

illustriert von Tomoko Ishikawa<br />

übersetzt ins Deutsche unter der Schirmherrschaft der<br />

Deutschen Gesellschaft für Immunologie (DGfI)


Herausgeber: Japanische Gesellschaft für Immunologie und (in alphabetischer Reihenfolge)<br />

Hiroshi Kawamoto Forschungszentrum für Allergie und Immunologie, RIKEN<br />

Sachiko Miyake Nationales Institut für Neurowissenschaften, Nationales Zentrum für Neurologie und<br />

Psychiatrie<br />

Masayuki Miyasaka Graduiertenschule der Medizin an der Universität von Osaka<br />

Toshiaki Ohteki Medizinisches Forschungsinstitut, Tokio<br />

Medizinische und Zahnmedizinische Universität<br />

Noriko Sorimachi Forschungsinstitut, Internationales Medizinisches Zentrum von Japan<br />

Yousuke Takahama Institut für genomische Forschung an der Universität von Tokushima<br />

Shinsuke Taki Graduiertenschule der Medizin an der Universität von Shinshu<br />

Titel der Originalarbeit in japanischer Sprache: KARADA WO MAMORU MENEKI NO FUSHIGI<br />

Name der Gesellschaft: YODOSHA Co., Ltd.<br />

Inhaber des Urheberrechts: Japanische Gesellschaft für Immunologie<br />

Illustrator: Tomoko Ishikawa<br />

eingebunden von: Takashi Ono<br />

Yaruyaru Ya Honpo<br />

Übersetzung in englische Sprache: Anjali Patel<br />

Dieses Buch wurde mit aller Sorgfalt geschrieben. Dennoch<br />

übernehmen Herausgeber, Autoren und Editoren keine Garantie für<br />

die Fehlerfreiheit der enthaltenen Informationen. Leser werden<br />

angehalten zu bedenken, dass Aussagen, Daten, Abbildungen und<br />

wissenschaftliche Details versehentliche Fehler enthalten können.<br />

Bibliografische Information veröffentlicht durch<br />

Die Deutsche Nationalbibliothek<br />

Die Deutsche Nationalbibliothek führt diese Publikation in der<br />

Deutsche National bibliografie; ausführliche bibliografische<br />

Informationen sind verfügbar im Internet unter:<br />

http://dnb.d-nb.de.<br />

© 2011 Deutsche Gesellschaft für Immunologie (DGfI)<br />

Alle Rechte vorbehalten (einschließlich der Übersetzungsrechte in<br />

weitere Sprachen). Jegliche Kopie, in welcher Form auch immer, einschließlich<br />

Fotodruck, Diafilm und anderer Medien, sowie die Übernahme<br />

und Übersetzung in Maschinenschrift und Digitalisierung ist<br />

ohne schriftliche Einverständnisnahme seitens EFIS oder der Japanischen<br />

Gesellschaft für Immunologie untersagt. Es ist davon auszugehen,<br />

dass registrierte Eigennamen, eingetragene Handelsmarken,<br />

etc., die in diesem Buch verwendet wurden, auch wenn diese nicht<br />

ausdrücklich als solche gekennzeichnet sind, rechtlich geschützt sind.<br />

Gedruckt in der Bundesrepublik Deutschland<br />

Gedruckt auf umweltverträglichem Papier<br />

Schriftsatz: Dr. rer. nat. Rebecca Winkelmann<br />

Druck und Bindung: Pelz Verlag, Freiburg<br />

ISBN: 978-3-00-035120-4


Die genehmigte Übersetzung der englischsprachigen Version in die deutsche Sprache<br />

war ein Gemeinschaftsprojekt folgender Personen und Einrichtungen<br />

Schüler des Wissenschafts-Seminars "Immunologie" am Marie-Therese-Gymnasium, Erlangen:<br />

Ann-Kathrin Baßler Sophia Mardin<br />

Kathleen Bremer Tanja Rziha<br />

Colin Diederichs Kerstin Sterna<br />

Max Himmler Martin Strowik<br />

Alexander Jäck Shawna von Hacht<br />

Benjamin Krugman Lilli Wolf<br />

Marius Kuschma Hannah Zenker<br />

Doktoranden des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützten Doktorandenkollegs<br />

GK 592 und der B-Zellforschergruppe 832 am Universitätsklinikum und der Universität, Erlangen:<br />

Übernahme des Lektorats:<br />

Anne Bärenwaldt Ingrid Obermeier<br />

Sebastian Brachs Martina Porstner<br />

Andreas Brandl Sandra Schreiber<br />

Sebastian Dütting Selina Sitte<br />

Agnes Giniewski Christine Staab<br />

Xandra Grünz Stefanie Thiele<br />

Julia Jellusova Rebecca Winkelmann<br />

Heinrich Heidbüchel, Schulamtsdirektor a.D.<br />

Wissenschaftliche Überarbeitung und Erstellung der Endfassung:<br />

© 2011 Deutsche Gesellschaft für Immunologie (DGfI)<br />

Marie-Therese-Gymnasium OStR. Wolfgang Beck<br />

Erlangen<br />

Abteilung für Molekulare Immunologie, Prof. Dr. rer. nat. Hans-Martin Jäck<br />

Medizinische Klinik III Dipl. Mol. Med. Martina Porstner<br />

Nikolaus-Fiebiger-Zentrum Dr. rer. nat. Wolfgang Schuh<br />

Universität Erlangen-Nürnberg Dr. rer. nat. Rebecca Winkelmann<br />

Erlangen


Vorwort zur deutschen Übersetzung<br />

Das faszinierende Immunsystem<br />

Wie es deinen Körper schützt!<br />

Antikörper, Allergie, B-Zelle aber auch AIDS und Krebs – alles Begriffe, die du bestimmt schon<br />

einmal gehört oder gelesen hast. Wenn du dich mit dem Immunsystem des Menschen näher<br />

befasst, dann wirst du ganz häufig über diese und andere Fachwörter „stolpern“. Dieses Buch soll<br />

dir nun eine Hilfe sein, all diese Fachwörter zu verstehen und einordnen zu können und es soll<br />

dir vor allem dabei helfen, das ganze Immunsystem kennen zu lernen.<br />

Dieses Buch wurde ursprünglich 2008 von der „Japanischen Gesellschaft für Immunologie“<br />

erstellt und 2009 von Dr. Anjali Patel ins Englische übersetzt. Das Vorwort zur englischen<br />

Fassung von 2009 beendet Prof. Dr. Stefan H. E. Kaufmann, der Altpräsident der Europäischen<br />

Gesellschaft für Immunologie, mit der Aufforderung, das Buch in noch viele weitere Sprachen zu<br />

übersetzen.<br />

Eine Gruppe von jungen Immunologen und Gymnasiasten aus Erlangen hat es sich dann zur<br />

Aufgabe gemacht, die Übersetzung ins Deutsche zu übernehmen. Unter der Schirmherrschaft<br />

der Deutschen Gesellschaft für Immunologie ist in einem Gemeinschaftsprojekt der<br />

Doktoranden des Graduiertenkollegs 592 und der B-Zellforschergruppe 832 an der Universität<br />

Erlangen-Nürnberg und der Schüler des Wissenschaftsseminars am Marie-Therese-Gymnasium<br />

Erlangen dieses Werk für dich übersetzt und überarbeitet worden. Die Schüler haben sich viel<br />

Mühe gegeben, die komplizierten Zusammenhänge verständlich zu erklären und wünschen dir<br />

bei deiner Entdeckungsreise durch unser Immunsystem viele „Aha“-Erlebnisse.<br />

„Das faszinierende Immunsystem“ – ein Buch, das hoffentlich auch dich davon überzeugt, dass<br />

dein Körper etwas ganz Besonderes besitzt, nämlich das Immunsystem. Es schützt uns alle jeden<br />

Tag vor Krankheiten und Keimen. Wir hoffen, das Buch gefällt dir und wir freuen uns über deine<br />

Tipps, um es künftig noch verständlicher für dich und andere Kinder zu machen!<br />

Erlangen, Juni 2011<br />

Wolfgang Beck<br />

Marie-Therese-Gymnasium, Erlangen<br />

Hans-Martin Jäck, Martina Porstner, Wolfgang Schuh, Rebecca Winkelmann<br />

Abteilung für Molekulare Immunologie, Universität Erlangen-Nürnberg


Inhalt<br />

Vorwörter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

Teil I Alles über das Immunsystem<br />

1 Die Grundlagen des Immunsystems<br />

• Welche Aufgaben hat das Immunsystem? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

• Warum bekommt man manche Krankheiten nicht zweimal? . . . . . . . . . . . 16<br />

• Wo befindet sich das Immunsystem im Körper? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

• Die vielen unterschiedlichen Zelltypen des Immunsystems . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

• Drei Wege, einen Krankheitserreger zu beseitigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

2 Wie das Immunsystem arbeitet<br />

• Wie das Immunsystem verschiedenartige Krankheitserreger unterscheidet 24<br />

• Wie es die verschiedenen Erreger erkennt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

• Wie erinnert sich das Immunsystem an Erreger, die es schon einmal<br />

gesehen hat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

3 Wo Zellen des Immunsystems entstehen und wo sie<br />

ihre Arbeit verrichten<br />

• Wo entstehen Immunzellen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

• Wo arbeiten Immunzellen und wie gelangen sie dort hin? . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

• Wie Immunzellen ihren Weg durch den Körper finden . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

• Wie Immunzellen sich gegenseitig helfen können . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

• Wie das Immunsystem sich selbst reguliert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

• Warum das Immunsystem nicht den Körper oder die Nahrung angreift . . 42


Teil II Alles über Krankheiten<br />

1 Bekämpfung von Infektionskrankheiten<br />

• Alles über Pathogene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />

• Welche Arten von Infektionskrankheiten gibt es? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />

• Was ist AIDS? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />

• Ist eine Ansteckung mit Vogelgrippe vermeidbar? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />

• Wie können Impfungen helfen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />

2 Autoimmunkrankheiten<br />

• Was ist eine Autoimmunkrankheit? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />

• Welche Arten von Autoimmunkrankheiten gibt es? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />

• Gelenkrheumatismus und seine Behandlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />

3 Allergien sind ebenfalls Immunantworten<br />

• Was ist eine Allergie? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />

• Sogar diese Stoffe können Allergien auslösen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64<br />

• Wie Asthma entsteht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66<br />

• Kann man Heuschnupfen heilen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68<br />

4 Kann das Immunsystem zur Heilung von Krebs<br />

beitragen?<br />

• Was ist Krebs? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70<br />

• Wie das Immunsystem gegen Krebs vorgeht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72<br />

• Behandlung von Krebs mit Hilfe einer Immuntherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />

Nachwörter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77<br />

Stichwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81


Teil I<br />

Alles über das<br />

Immunsystem


14<br />

1.<br />

Kennst du das Immunsystem? Wo<br />

befindet es sich in deinem Körper?<br />

Was weißt du über seine Funktion?<br />

Auch wenn du<br />

gesund bist, sollte dich<br />

die Funktion dieses komplexen<br />

Systems interessieren. Es ist für ein<br />

Menschenleben von entscheidender<br />

Bedeutung. Aber was denkst du<br />

würde passieren, wenn du keines<br />

hättest?<br />

Die Grundlagen des Immunsystems<br />

Welche Aufgaben hat das<br />

Immunsystem?<br />

Ungefähr eines von hunderttausend Kindern wird<br />

ohne jegliche Immunität geboren. Diese<br />

Erkrankung wird als „Schwere kombinierte Immunschwäche“<br />

oder kurz SCID (steht für den englischen<br />

Ausdruck severe combined immunodeficiency)<br />

bezeichnet. Babys, die mit diesem Fehler geboren<br />

werden, sind nicht vor Krankheitserregern<br />

geschützt. Krankheitserreger (auch Pathogene<br />

genannt) sind Bakterien, Viren, Würmer und Pilze,<br />

die dich krank machen können. Säuglinge mit der<br />

Immunschwäche SCID leiden deshalb oft unter<br />

Infektionskrankheiten.<br />

Schwere kombinierte<br />

Immunschwäche<br />

100,000


Du hast sicher schon von AIDS gehört. AIDS (steht<br />

für den englischen Ausdruck Acquired Immune<br />

Deficiency Syndrome) ist eine erworbene Abwehrschwäche<br />

gegen alle Arten von Keimen. Diese<br />

Abwehrschwäche wird durch humane<br />

Immundefizienz-Viren (HIV) ausgelöst.<br />

Das HI-Virus/HIV zerstört Immunzellen. Dadurch<br />

wird das Immunsystem außer Kraft gesetzt und der<br />

Körper verliert die Fähigkeit, sich aus eigener Kraft<br />

gegen Keime zu wehren.<br />

In der Luft schwirren viele<br />

verschiedene Keime herum,<br />

die besonders gefährlich<br />

werden, sobald man an einer<br />

Immunschwäche leidet.<br />

Wenn du ohne jegliche Immunität geboren wurdest<br />

oder dein Immunsystem nicht mehr richtig funktioniert,<br />

bist du einer Vielzahl von Keimen ausgeliefert, vor denen<br />

dich dein Immunsystem normalerweise schützt. Das ist dir<br />

inzwischen sicher bewusst geworden! Man könnte<br />

meinen, dass das Immunsystem nicht besonders viel zu<br />

tun hat, aber tatsächlich beschützt es dich Tag und Nacht.<br />

15


Teil II<br />

Alles über Krankheiten


46<br />

1.Bekämpfung von Infektionskrankheiten<br />

Alles über Pathogene<br />

Infektionskrankheiten werden durch Mikroorganismen verursacht, die in den Körper eindringen<br />

und sich dort vermehren. Sie sind so klein („mikro“), dass man sie mit dem bloßen Auge nicht<br />

sehen kann. Die Geschichte der Immunologie, die im 18. Jahrhundert mit der Entdeckung der<br />

aktiven Impfung durch Edward Jenner (1749-1823) begann, ist ebenfalls die Geschichte vom<br />

Kampf gegen Infektionskrankheiten. Dank des weltweiten Einsatzes des von Edward Jenner<br />

entdeckten Impfstoffs wurden die Pocken ausgerottet. Und Dank der vielen hervorragenden<br />

Impfstoffe, die seitdem entwickelt wurden, sind wir vor einer Vielzahl von Infektionskrankheiten<br />

geschützt.<br />

Mikroorganismen, die Infektionskrankheiten verursachen, werden Pathogene oder auch<br />

Keime genannt. Pathogene umfassen sowohl Bakterien als auch Viren. Bakterien sind Einzeller<br />

und sind nur ein paar Mikrometer groß.<br />

(1 Mikrometer ist 1/1000 mm)<br />

Ein Virus hat 1/1000<br />

der Größe eines Bakteriums<br />

Das ist winzig!<br />

Zelle<br />

mm mm mm<br />

Bakterium<br />

Virus<br />

• Die Pockenkrankheit ist eine Infektionskrankheit, die durch das Pockenvirus verursacht wird. Bei dieser<br />

Krankheit bekommst du bis zu 40°C Fieber und auf deinem ganzen Körper bilden sich Pusteln und Blasen.<br />

Viele Menschen sind früher an dieser Krankheit gestorben, doch dank Edward Jenners Impfstoff hat seit 1977<br />

keine einzige Person mehr diese Krankheit bekommen.<br />

• „Virus“ ist das lateinische Wort für Gift. Im alten Griechenland benutzte Hippokrates das Wort "Virus", um<br />

ein Gift zu bezeichnen, das eine Krankheit auslöst.


Mukosa<br />

Toxine<br />

Zelltod<br />

Bakterium<br />

Krebs<br />

Virus<br />

Außerhalb des Körpers<br />

Innerhalb des Körpers<br />

Auf welche Weise verursachen die Bakterien, die deinen Körper angreifen, eine Erkrankung?<br />

Bakterien produzieren Gifte (Toxine), die Zellen zerstören oder sie lahm legen. Außerdem sind<br />

in ihre Zellwand Strukturen eingebaut, die giftig wirken. Durch all diese Toxine können dann<br />

Fieber, Durchfall oder ein Abfallen des Blutdrucks verursacht werden. Bakterien haben also ein<br />

Arsenal an Giftstoffen und Waffen, die dir Schaden zufügen können.<br />

Viren sind noch 100 bis 1000mal kleiner als Bakterien und können eine Vielzahl von<br />

verschiedenen Zelltypen befallen. Sobald sie einmal in eine Zelle eingedrungen sind, beginnen<br />

sie sich dort zu vermehren. Eine Virusinfektion kann entweder die normale Funktion einer Zelle<br />

so entgleisen lassen, dass diese stirbt, oder aber sie kann die Zelle dazu bringen, sich<br />

unkontrolliert zu teilen, so dass sie zu einer Krebszelle wird. Einige Arten von Viren vermehren<br />

sich nach der Infektion einer Zelle langsam und verursachen somit eine anhaltende, sogenannte<br />

persistierende Infektion. Andere Viren wiederum warten mit ihrer Vermehrung und verharren<br />

in der infizierten Zelle; sie lösen eine sogenannte schlummernde (latente) Infektion aus.<br />

47


Stichwortverzeichnis<br />

Stichwort Seite Erklärung<br />

Adhäsionsmolekül 33 Signalmoleküle zum Austausch von Botschaften, die auf der Oberfläche<br />

von Zellen gebunden sind.<br />

Adjuvans 70 Immunstimulatorische Substanz<br />

AIDS 11, 46 Erworbene Abwehrschwäche, die meistens tödlich endet; Auslösung<br />

durch HI-Virus/HIV.<br />

Allergen 58ff Substanzen wie Pollen oder Milben, auf die der Körper überempfindlich<br />

reagiert (Allergie).<br />

Allergie 58ff Reaktion von Immunzellen auf Substanzen, die normalerweise nicht<br />

gesundheitsschädigend sind; z.B. Pollen, Milben, Nahrungsmittel.<br />

Anaphylaktischer Schock 61 Plötzliche, extrem starke allergische Reaktion, die den ganzen Körper<br />

betrifft und lebensbedrohend sein kann.<br />

Antigen 23 Bruchstücke von Erregern, die von B- und T-Zellen über Antigenrezeptoren<br />

erkannt werden können.<br />

Anti-Histaminika 64 Medikamente gegen Heuschnupfen und andere allergische Reaktionen.<br />

Antikörper-produzierende<br />

Zelle<br />

26 B-Zelle, die aktiviert wurde und nun Antikörper produziert und ins Blut<br />

abgibt.<br />

Antigenpräsentation 23 Präsentation von Erregerbruchstücken auf der Oberfläche dendritischer<br />

Zellen.<br />

Antigenrezeptoren 20ff, 24ff Werkzeuge auf der Oberfläche von B- und T-Zellen, mit denen Erreger<br />

erkannt und voneinander unterschieden werden.<br />

Antigenspezifität 20 Das Immunsystem kann zwischen verschiedenen Erregern unterscheiden;<br />

je eine Immunzelle erkennt nur ein ganz bestimmtes Antigen.<br />

Antikörper 17, 19 Waffen der B-Zellen, die durch den Körper zirkulieren. Sie markieren<br />

Pathogene, damit sie von Makrophagen als „Mahlzeit“ erkannt werden.<br />

Antikörper-Therapie 71 Bei bestimmten Erkrankungen werden Antikörper als Medikament eingesetzt.<br />

Anti-Zytokin-Therapie 57 Blockiert die Wirkung von Zytokinen; wird z.B. beim Gelenkrheumatismus<br />

erfolgreich eingesetzt.<br />

Asthma 60 Allergische Reaktion der Atemwege.<br />

Atome 32 Kleinste chemische Einheit, in die man eine Substanz zerlegen kann.<br />

Autoimmunerkrankung/ 52ff Krankheit, deren Ursache eine überschießende Reaktion des Immunsys-<br />

Autoimmunität<br />

tems gegen körpereigenes Gewebe ist. Irrtümlicherweise erkennt das<br />

Immunsystem körpereigenes Gewebe als zu bekämpfenden Fremdkörper.<br />

Dadurch kommt es zu schweren Entzündungsreaktionen, die zu<br />

Schäden an den betroffenen Organen führen.<br />

Bakterien 10 Mikroskopisch kleine, meist einzellige Organismen, die oft krankheitserregend<br />

sind.<br />

B-Gedächtnis-Zelle 26 Erinnert sich an Erreger, die sie schon einmal getroffen hat und produziert<br />

innerhalb weniger Tage Antikörper von hoher Qualität.<br />

Blutstammzelle 29 = Hämatopoietische Stammzelle; Vorläufer der Blutzellen (weiße und<br />

rote Blutkörperchen)<br />

81

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