MARKTBERICHT September 2010/02 - Moll Marzipan GmbH
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<strong>MARKTBERICHT</strong> <strong>September</strong> <strong>2010</strong>/<strong>02</strong><br />
Mandeln<br />
Seit unserem letzten Bericht vor 2 Wochen hat sich, außer das die Preise aufgrund des stärker<br />
gewordenen Euros nachgegeben haben, sehr wenig verändert. In den letzten 4 Wochen änderte<br />
sich der Eurokurs von 1,265 auf 1,358.<br />
Wir erwarten, dass die Preise, abgesehen von Wechselkursänderungen, bis Ende <strong>2010</strong> oder<br />
Anfang 2011 fest bleiben und mögliche Verknappungen in Europa können im Oktober und<br />
November zu hohen Aufschlägen für Lokoware führen. Die Ernte erfolgt dieses Jahr s ehr spät.<br />
Dies bedeutet, dass Standard-Mandeln, die hauptsächlich gehandelte Qualität für <strong>Marzipan</strong> und<br />
Präparate, nicht vor Mitte/Ende November in Europa eintreffen werden.<br />
Von mehreren Seiten hört man, dass die späte Ernte und der Mangel an Ware in einer niedrigen<br />
<strong>September</strong>verladezahl resultieren wird. Wir erwarten am 08. Oktober eine sehr hohe Zahl –<br />
mindestens 134 mio lbs – und möglicherweise einen neuen Rekord. Wenn dies so eintrifft,<br />
welche Auswirkungen hat dies kurzfristig auf die Mandelpreise? Im letzten <strong>September</strong> hat<br />
Kalifornien 134,2 mio lbs verschifft, in 2008 die Rekordzahl von 137,2 mio lbs. Wie auch zuvor<br />
entsteht das starke Wachstum durch Exporte nach China, Indien, den Mittleren Osten und durch<br />
den einheimischen Markt in den USA selbst. Europa gibt nach wie vor Rätsel auf, da die<br />
abgenommenen Mengen noch immer enttäuschend sind.<br />
Haselnüsse<br />
Im Juli berichteten wir über unsere Besorgnis bezüglich Verfügbarkeit und Preise von frühen<br />
Lieferungen aus der neuen Ernte, weil viele Käufer nur ihren Bedarf an alter Ernte gedeckt<br />
hatten. Wir gingen durch schwierige Zeiten, weil die niedrigeren Preise, auf die viele warteten,<br />
nicht kamen, da die Bauern ihre Bestände zurück hielten.<br />
Nach dem Ende von Ramadan herrschte die Erwartung vor, dass das Warenangebot durch<br />
Lieferungen seitens der Bauern steigen wird, da nun auch Ware aus den Höhenlagen verfügbar<br />
war. Bis jetzt hat sich dies nicht bewahrheitet, aber wir erwarten in den nächsten Wochen ein<br />
Ansteigen der Lagerbestände bei den Verarbeitern.<br />
Es wird berichtet, dass die <strong>2010</strong>er Ernte in der Türkei bei ca. 600.000 to in der Schale liegen<br />
soll. Viele sehen ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage.<br />
Wir sind noch immer der Meinung, dass in 4-6 Wochen die Preise, wenn alle Pipelines gefüllt<br />
sind, nachgeben können. Aber wie immer sind die Entwicklungen in der Türkei schwer<br />
vorherzusehen.<br />
bittere Aprikosenkerne<br />
Die <strong>2010</strong>er Ernten von bitteren Aprikosenkernen sind in allen Ländern sehr enttäuschend. Aus<br />
China wird berichtet, dass die Hälfte der Ernte in diesem Jahr dem Frost zum Opfer gefallen<br />
ist. Die Türkische Ernte soll sich ebenfalls aus ähnlichen Gründen um 55% reduzieren.<br />
Erntemengen anderer Anbauländer wie z.B. den USA, Syrien, Pakistan, Afghanistan und<br />
Griechenland sind ebenfalls deutlich kleiner. Meist sind solche Nachrichten sehr übertrieben,<br />
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aber warum sollte sich ein Farmer nicht den Vorteil der extrem hohen Preise zu Nutze machen<br />
wollen, wenn er aktuell noch Kerne frei zur Verfügung hat und die Preise dauerhaft hoch sind ?<br />
Es scheint so, dass der Mangel von Angeboten die schlechten Erntenachrichten bestätigt.<br />
Ohne einem Überhang der 2009er Ernte, die bereits seit 3-4 Monaten ausverkauft ist, gehen wir<br />
davon aus, dass die Rohwarenpreise bis zum Eintreffen der nächsten Ernte in Europa Ende<br />
<strong>September</strong> / Oktober 2011 sehr hoch bleiben werden. Es ist ebenso möglich, dass ohne eine<br />
restliche Menge aus der 2009er Ernte und der weltweit schlechten Ernte bereits die nächste<br />
Ernte im April / Mai 2011 komplett ausverkauft sein wird.<br />
Wir empfehlen dringend, den Bedarf an Persipanrohmasse zwischen 50-100% bis Mitte / Ende<br />
Oktober 2011 gegenzudecken.<br />
Cashewkerne<br />
W320er Cashewkerne wurden letzte Woche zu neuen Rekordpreisen in US-Dollar gehandelt. Die<br />
Exportzahlen aus Vietnam weisen einen Anstieg von 3% gegenüber dem Vorjahr aus.<br />
Interessanterweise, sind die Exportzahlen für Cashewkerne im ersten Halbjahr <strong>2010</strong> aus Indien<br />
gesunken, der Import von Ware in Schale ist jedoch gestiegen, und deutet eine<br />
Konsumsteigerung von ca. 10% jährlich der letzen 5 Jahr in Indien an. Vietnam wird<br />
wahrscheinlich im November über keine Rohware in Schale mehr verfügen und die nächste<br />
Ernte ist vorrausichtlich erst März 2011 erhältlich, somit stehen vermutlich 5 Monate ohne<br />
Ware zur Verarbeitung an. Wir erwarten eine sehr starke Nachfrage der Länder Indien und<br />
Vietnam für Rohmaterial aus Indonesien und Ost-Afrika.<br />
Es gibt einige Anzeichen, dass aufgrund der hohen Temperaturen während der letzten Monate,<br />
die brasilianische Cashew-Ernte deutlich kleiner ausfallen könnte als letztes Jahr.<br />
Wir denken, dass die meisten Einkäufer Ihren Bedarf für <strong>2010</strong> noch nicht gedeckt haben, was zu<br />
weiteren Preisanstiegen führen wird, während dessen die Versorgungslage schwieriger wird.<br />
Dies wird zwangsläufig Auswirkungen bis hin zum Ende des ersten Quartals 2011 haben.<br />
Bis zum zweiten Quartal 2011 sehen wir keine Anzeichen, dass die Preise nachlassen. Somit<br />
empfehlen wir, sich bis zum Ende des ersten Quartals einzudecken.<br />
Walnüsse<br />
China<br />
Die Nachfrage bzw. der Bedarf in China ist hoch und die Läger und Verarbeitungsbetriebe<br />
scheinen leer zu sein, somit kaufen chinesische Händler derzeit große Mengen kalifornische<br />
Ware in der Schale zu. Frost hat im Frühjahr zu Schäden in den nördlichen Anbaugebieten wie<br />
Shanxi geführt, demzufolge ist mit keiner guten Ernte in dieser Region zu rechnen. Die<br />
südlichen Anbauregionen wie zum Beispiel Yunnan sind nicht stark betroffen und könnten daher<br />
eine sehr gute Ernte bringen.<br />
Indien<br />
Die Preise in Indien sind aktuell aufgrund der bevorstehenden Feiertage sowie der weiter<br />
starken Inlandsnachfrage relativ hoch. Einige Lieferanten haben ihre Preise reduziert, um<br />
Geschäfte zu forcieren und um wettbewerbsfähig mit Kalifornien zu bleiben, derzeit stören<br />
aber religiöse und politische Kämpfe sowie Ausgangssperren in Kashmir und haben zu einem<br />
enormen Preisanstieg geführt.<br />
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Kalifornien<br />
Trotz der prognostizierten Rekordernte von 510.000 Tonnen in <strong>2010</strong> ist der Überhang an Ware<br />
aus der Ernte 2009 sehr gering, insbesondere China, die Türkei aber auch Indien kaufen derzeit<br />
viel Ware in den USA, um Ihren Bedarf abzudecken. Die amerikanische Inlandsnachfrage ist<br />
ebenfalls gut. Mit der 2-3 wöchigen Verzögerung der Ernte haben sich viele Betriebe vom Markt<br />
zurückgezogen und warten, bis Sie die Qualitäten der Ernte besser einschätzen können. Einige<br />
rechnen damit, dass es nur einen geringen Mangel an bestimmten Qualitäten geben wird,<br />
andere dagegen gehen aufgrund der großen Ernte von kleineren Walnüssen in dieser Saison aus.<br />
Fazit: Bedauerlicherweise haben sich die Chinesen in den letzten zwei Jahren vom klassischen<br />
Exporteur zum Importeur entwickelt. Ohne Überhang der vorherigen Ernte werden die<br />
Rohwarenpreise aus chinesischem Ursprung in dieser Saison viel höher ausfallen. Wir haben<br />
bereits einen Anstieg von 25-30% für Rohware aus Indien im Vergleich zur letzten Saison<br />
gesehen – Wir sollten davon ausgehen, dass auch diese Qualitäten preislich fest bleiben. Viele<br />
haben gehofft, niedrigere Preise aus Kalifornien zu bekommen, jedoch lässt jede Anfrage, die<br />
Kalifornien erreicht, im Vergleich zur letzten Saison die Preise ebenfalls ansteigen.<br />
Pistazien<br />
Wie bereits in unseren vorherigen Marktberichten verkündet, gibt es größere Engpässe bei der<br />
aktuellen Ernte. Wir empfahlen unseren Kunden Ihren Bedarf bis Januar 2011 zu decken. Da<br />
trotz mangelnder Rohware die Anfragen nicht nachlassen, steigen die Preise und einige<br />
Qualitäten sind bereits komplett ausverkauft.<br />
Obwohl die <strong>2010</strong>er Ernte sehr groß aussieht, ca. 200.000 Tonnen (im Vergleich zu 150.000<br />
Tonnen im Vorjahr), scheint die Menge an Pistazien, welche für die Produktion von grünen<br />
Kernen geerntet wurden, unter den Prognosen der meisten Exporteure zu liegen.<br />
Darüber hinaus waren Pistazien des Ursprungslandes Iran einer extremen Hitze ausgesetzt, was<br />
zu weniger Lieferungen von grünen Kernen führen wird. Obwohl wir alle mit günstigeren<br />
Preisen gerechnet haben, sehen wir gerade für die neue Ernte keine preisliche Erleichterung.<br />
Gründe hierfür sind der Mangel an Rohstoff der Ernte 2009/<strong>2010</strong> sowie der Bedarf für die Ernte<br />
<strong>2010</strong>/2011 (besonders zu Beginn der Saison).<br />
Die kommende Saison wird sich für all diejenigen schwierig gestalten, welche dunkelgrüne<br />
Kerne benötigen.<br />
Pecans<br />
Rohware aus der aktuellen Ernte ist schwer zu finden und wenn, dann sehr teuer. Die neue<br />
Ernte wird nicht vor Ende Dezember <strong>2010</strong> erwartet und dementsprechend müssen wir mit<br />
einigen Problemen in Form von verspäteten Lieferungen bis Ende des 1. Quartals 2011 rechnen.<br />
Wir empfehlen daher, Ihren Bedarf für das restliche Jahr kurzfristig zu decken, da wir kaum<br />
Chancen für günstigere Preise sehen.<br />
Die neue Ernte, welche auf ca. 292 mio. lbs. geschätzt wird, sieht aktuell sehr gut aus.<br />
Bedauerlicherweise wird aufgrund der aktuellen Engpässe davon ausgegangen, dass die<br />
Rohwarenpreise auch für die erwartete Ernte hoch bleiben werden. Davon sollen insbesondere<br />
die ersten Lieferungen betroffen sein. Des Weiteren zeigen bereits die Chinesen ihr<br />
Kaufinteresse für die neue Ernte, auch bei solch hohen Preisen. Allgemein gehen wir davon aus,<br />
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dass die Rohwarenpreise sobald die ersten Bedarfsmengen gedeckt sind wieder etwas<br />
nachgeben werden, jedoch wird dies vor März 2011 unwahrscheinlich sein.<br />
Währung<br />
Der Euro hat in den letzten 4 Wochen von einem Tief 1.265 zu aktuell 1.358 zugelegt. Dies hat<br />
bedeutsame Auswirkungen auf alle Rohstoffe die in US-Dollar gehandelt werden einschließlich<br />
Mandeln, Walnüsse, bittere Aprikosenkerne und Cashewkerne.<br />
MOLL <strong>Marzipan</strong> <strong>GmbH</strong><br />
Ihr Vertriebsteam<br />
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