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Wechselwirkungen im System Erde-Atmosphäre - DMG

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Küstenbauwerken und Küstenökosystemen und höhere Besitz- und Infrastrukturverluste. Die<br />

Überschwemmung von menschlichen Ansiedlungen in Küstenzonen als Folge des Anstiegs<br />

des Meeresspiegels gilt als eines der am meisten verbreiteten direkten Risiken des<br />

Kl<strong>im</strong>awandels. Hinzu kommt die rasche Verstädterung tief liegender Küstenzonen in<br />

Industrienationen und Entwicklungsländern. Die in Küstennähe wachsende Bevölkerung und<br />

die von ihr geschaffenen Vermögenswerte sind <strong>im</strong>mer mehr kl<strong>im</strong>atischen Extremen<br />

ausgesetzt. Modellrechnungen sagen eine potenzierte Zunahme der Menschen, die durch<br />

Küstenstürme und Überschwemmungen betroffen sein werden, voraus. Die geschätzten<br />

möglichen Kosten für einzelne Länder belaufen sich auf mehrere Milliarden Dollar. Die<br />

Störanfälligkeit dieser <strong>System</strong>e hängt von einer Reihe von Faktoren ab, wie z.B. ihrer<br />

geografischen Lage, den sozialen, den ökonomischen Bedingungen und den<br />

Umweltbedingungen. Viele unterentwickelte Regionen sind besonders gefährdet, weil sie<br />

Kl<strong>im</strong>averänderungen besonders ausgesetzt sind, ein großer Teil ihrer Wirtschaft in<br />

kl<strong>im</strong>aempfindlichen Branchen angesiedelt ist, oder weil sie geringe Anpassungsfähigkeit<br />

besitzen. Anpassungsstrategien für Küstenzonen haben sich in den letzten Jahren <strong>im</strong>mer mehr<br />

von harten Schutzmaßnahmen wie Mauern und Buhnen zu weichen Vorkehrungen wie<br />

Sandvorspülung, kontrolliertem Rückzug und erhöhter Flexibilität von biophysikalischen und<br />

sozioökonomischen <strong>System</strong>en in Küstenregionen verschoben.<br />

Ozon in der <strong>Atmosphäre</strong><br />

Dr. habil. Ulrike Langematz, FU Berlin<br />

Folgende Themen werden u.a. behandelt: Messungen der atmosphärischen<br />

Ozonkonzentration; beobachtete kl<strong>im</strong>atologische Verteilung sowie zeitliche und räumliche<br />

Variabilität des Ozons; Einfluss von Chemie und Dynamik auf die Ozonverteilung;<br />

Ozontrends in der Stratosphäre und Troposphäre ("Ozonloch" vs. "Ozonminiloch") sowie<br />

deren Auswirkungen auf das Kl<strong>im</strong>a.<br />

Ozeanzirkulation und Kl<strong>im</strong>a<br />

Prof. Dr. Stefan Rahmstorf, PIK<br />

Die Weltmeere bedecken rund 71 Prozent der Erdoberfläche und absorbieren etwa die<br />

doppelte Menge an Sonnenenergie wie die Landoberflächen. Sie sind daher eine wichtige<br />

Komponente des Kl<strong>im</strong>asystems. Durch ihre riesige Wärmekapazität dämpfen sie<br />

Temperaturschwankungen, aber sie spielen auch eine wesentlich aktivere und dynamischere<br />

Rolle. Meeresströme transportieren riesige Wärmemengen quer über den Planeten - etwa<br />

ebensoviel Wärme wie die <strong>Atmosphäre</strong>. Doch anders als die <strong>Atmosphäre</strong> ist der Ozean<br />

zwischen Landmassen eingeschlossen, so dass sein Wärmetransport in best<strong>im</strong>mte Regionen<br />

gelenkt wird. Die <strong>im</strong>mer wieder auftretenden El Niño-Ereignisse <strong>im</strong> tropischen Pazifik<br />

demonstrieren eindrucksvoll, wie eine regionale Änderung von Meeresströmungen - in<br />

diesem Fall u.a. dem Humboldtstrom - die kl<strong>im</strong>atischen Verhältnisse um den ganzen Globus<br />

beeinflussen kann. Dürren in den Staaten des westlichen Pazifik, verheerende Waldbrände in<br />

Südost-Asien und Überschwemmungen in Teilen Afrikas sind nur einige der Folgen. Eine<br />

weitere Region, in der der Einfluss der Meeresströmungen sich besonders stark bemerkbar<br />

macht, ist der Nordatlantik. Er befindet sich an einem Ende eines Strömungssystems, das vom<br />

Antarktischen Ozean bis ins Nordmeer reicht und riesige Wärmemengen in unsere Breiten<br />

transportiert. Der Golfstrom und sein verlängerter Arm, der Nordatlantikstrom, spielen eine<br />

wichtige Rolle in diesem <strong>System</strong>, das als thermohaline Zirkulation bezeichnet wird. Der<br />

Ausdruck beschreibt die Antriebskräfte: Temperatur (thermo) und Salzgehalt (halin) des<br />

Meerwassers best<strong>im</strong>men die Dichteunterschiede, die die Strömung antreiben. Warmes Wasser<br />

strömt dabei in der nähe der Oberfläche nach Norden, gibt die Wärme an die Luft ab, sinkt<br />

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