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Varizen Der Beine Und Thrombophlebitis

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Das Risiko von Komplikationen (tiefe Venenthrombose, Lungenembolie,<br />

Verletzungen von Arterien oder Nerven) ist weniger als 1%. Jedoch sind rund 17%<br />

der Patienten von kleineren Komplikationen wie vorübergehenden Neuralgien<br />

betroffen.<br />

Venenmitel: Es gibt kaum eine Indikation für orale Venenmittel. Die Studienlage ist<br />

dürftig. Deshalb drängt sich ihre Verschreibung in der Praxis heute kaum auf. Für<br />

eine Reihe von oralen Venenmitteln kann ein symptomatischer Nutzen bei<br />

Beinbeschwerden im Rahmen einer chronischen venösen Insuffizienz als genügend<br />

dokumentiert gelten.<br />

Nachtrag <strong>Thrombophlebitis</strong><br />

Die oberflächliche <strong>Thrombophlebitis</strong> wurde lange Zeit als eine selbstlimitierende<br />

Erkrankung ohne wesentliche Morbidität oder Mortalität angesehen und mit<br />

entzündungshemmenden Medikamenten und einer Kompressionstherapie behandelt.<br />

Seit der Einführung der farbkodierten Doppler-Sonographie wurde jedoch vermehrt<br />

festgestellt, dass sich die oberflächliche <strong>Thrombophlebitis</strong> in das tiefe Venensystem<br />

ausdehnen kann. Dies einerseits über die Krosse der V. saphena magna bzw. der V.<br />

saphena parva, andererseits über die Perforansvenen. Neben der Propagation in die<br />

Tiefe ist auch eine sich parallel dazu entwickelnde tiefe Beinvenenthrombose nicht<br />

selten.<br />

Je nach Literaturangabe wird die Häufigkeit einer tiefen Beinvenenthrombose bei<br />

einer oberflächlichen <strong>Thrombophlebitis</strong> mit 6-44% angegeben.<br />

Risikofaktoren: Die Risikofaktoren, eine tiefe Beinvenenthrombose bei oberflächlicher<br />

<strong>Thrombophlebitis</strong> zu erleiden, wurden retrospektiv an 186 Patienten untersucht. Es<br />

sind dies: die rezidivierende <strong>Thrombophlebitis</strong> an sich, ebenso wie Risikosituationen<br />

(Immobilisation, Operation, Trauma, Schwangerschaft) männliches Geschlecht, Alter<br />

über 60 Jahren, bilaterale <strong>Thrombophlebitis</strong>, eine durchgemachte tiefe<br />

Beinvenenthrombose, eine Infektion und Bettlägrigkeit.<br />

Lungenembolie und <strong>Thrombophlebitis</strong>: In einer Studie wurde bei 7 von 21 Patienten<br />

mit der Klinik einer oberflächlichen <strong>Thrombophlebitis</strong> gleichzeitig eine Lungenembolie<br />

festgestellt.<br />

Diagnostik: Farbkodierten Doppler-Sonographie bei <strong>Thrombophlebitis</strong> oberhalb des<br />

Kniegelenks. Ev. Duplex nach 3-7 Tagen wiederholen. Unterhalb des Kniegelenks<br />

nur dann, wenn rezidivierende Thrombophlebitiden oder Risikofaktoren für tiefe<br />

Venenthrombose.<br />

Therapie<br />

Allgemeine Massnahmen: <strong>Der</strong> Patient soll mobilisiert werden. Lokal applizierte<br />

Salben haben im Vergleich zu Placebo keinen signifikanten Nutzen gezeigt. Zur<br />

Rezidivprophylaxe wird das Tragen von Kompressionsstrümpfen empfohlen.<br />

Je nach Ausdehnung der <strong>Thrombophlebitis</strong> wird eine Therapie mit<br />

niedermolekularem Heparin in therapeutischer Dosierung empfohlen.<br />

Orale Antikoaguation bei Thrombus in der proximalen V. saphena magna nahe der<br />

Krosse: für 6-12 Wochen.<br />

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