29.10.2013 Aufrufe

TG-Bericht 03/2005 Saisonrückblick: Perspektivteam ... - TG Biberach

TG-Bericht 03/2005 Saisonrückblick: Perspektivteam ... - TG Biberach

TG-Bericht 03/2005 Saisonrückblick: Perspektivteam ... - TG Biberach

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>TG</strong>-<strong>Bericht</strong> <strong>03</strong>/<strong>2005</strong><br />

<strong>Saisonrückblick</strong>: <strong>Perspektivteam</strong> wird Meister und gute Bilanzen<br />

machen Lust auf mehr<br />

In der vergangenen Saison boten die Schachteams der <strong>TG</strong> durchweg gute Leistungen, können mit<br />

dem Aufstieg des Nachwuchsteams einen weiteren Erfolg feiern und blicken alle mit viel Hoffnung<br />

und großen Ambitionen dem Start in die neue Saison entgegen. In sämtlichen Mannschaften stehen<br />

die Zeichen auf Angriff auf die Tabellenspitze.<br />

Erste Mannschaft nicht immer mit dem Glück im Bunde, aber trotzdem im Mittelfeld<br />

Nachdem die Rückkehr in die Verbandsliga nach zweijähriger Abstinenz im Frühjahr letzten Jahres<br />

geschafft war, konnte die Erste noch einen weiteren Coup vermelden. Mit Oliver Weiß, den es<br />

zwischenzeitlich beruflich ins Badische verschlagen hatte und der sich dort schachlich für Baden-Oos<br />

in der Oberliga engagierte, kehrte einer der alten Leistungsträger an die Riß zurück und verstärkte<br />

die Schachabteilung. Da gleichzeitig der alte Stamm des Landesligameisters gehalten werden konnte,<br />

war man für die Verbandsliga gut gerüstet. Allerdings führte der erste Spieltag gleich zum großen<br />

Favoriten Weiler im Allgäu, der, mit großem Etat ausgestattet, auf die Spielstärke von reisefreudigen<br />

Osteuropäern setzt. Trotz großem Kampf wurden die Biber von einer tschechisch-kroatischen<br />

Fremdenlegion regelrecht überrollt und mußten mit 2:6 die Segel streichen. Immerhin gelang Oliver<br />

Rechtsteiner ein klarer Sieg gegen den einzigen „echten“ Weiler. Mit dieser Hypothek im Gepäck<br />

traf man in Runde 2 bereits auf Esslingen, die mit einem äußerst knappen Sieg in der letzten Runde<br />

vor zwei Jahren den Kopf aus Schlinge zogen und statt dessen <strong>Biberach</strong> zum Abstieg verdammten.<br />

Entsprechend motiviert ging die erste Mannschaft zu Werke, geriet zuerst aber unter Druck und<br />

vergab in Zeitnot weitere Punkte. Letztendlich bogen die Schachbiber die Begegnung noch um und<br />

siegten insbesondere Dank toller Leistungen von Tobias Merk und erneut Oliver Rechtsteiner knapp,<br />

aber berechtigt mit 4,5:3,5. Der nächste Weg führte mit gemischten Gefühlen an den Neckar, da<br />

gegen den Oberligaabsteiger Tübingen beide Spitzenbretter fehlten. Mit einem Blitzsieg von<br />

Rechtsteiner und außerordentlich starken Leistungen von Holger Namyslo und Rainer Wohlfahrt an<br />

den vorderen Brettern bereitete man dem Favoriten viel Kopfzerbrechen und mußte sich erst nach<br />

sechs Stunden mit 3,5:4,5 geschlagen geben. Vor Weihnachten wollte die Erste wieder für ein<br />

ausgeglichenes Punktekonto sorgen, dem Stand aber der alte Angstgegner Kirchheim im Wege.<br />

Beim 4:4 ließen die Schachbiber etliche gute Chancen aus, hatten im Gegenzug auch manche<br />

kritische Situation zu überstehen und rätseln nach dem wichtigen Sieg von Frank Wohlfahrt heute<br />

noch, ob damit ein Punkt gewonnen wurde - oder insgesamt einer verloren ging. Nach der<br />

Jahreswende schienen sich zum ersten und einzigen Mal in dieser Saison, die Schachgöttin Caissa mit<br />

der Glücksgöttin Fortuna zu <strong>Biberach</strong>s Gunsten verbündet zu haben. Gegen Langenau stand die<br />

Erste nach einigen überraschenden Niederlagen auf Verlust, ehe Reimund Lutzenberger mit einer<br />

spektakulären Partie das Blatt wendete. Den entscheidenden Punkt zum nächsten 4:4 Unentschieden<br />

brachte dann Oliver Weiß, der in einer Partie mit allen Höhen und Tiefen seinen Gegner geschickt in<br />

die Falle laufen ließ. Die Freude währte jedoch nicht lange, da man beim kommenden<br />

Überraschungsmeister und einstigen Mitaufsteiger Ebersbach Federn lassen mußte. Trotz guter<br />

Leistungen stand man am Ende beim 3,5:4,5 recht unglücklich mit leeren Händen da. Daraufhin kam<br />

es in der folgenden Runde gegen Steinlach zu einem sehr schnellen und sehr friedlichen


Mannschaftsremis, das noch alle Chancen für den sicheren Klassenerhalt aufrecht erhielt -<br />

vorausgesetzt nach einer Serie von Unentschieden und knappen Niederlagen gelingen zum Abschluß<br />

zwei Siege. Entsprechend motiviert ging die erste Mannschaft zur Sache und lehrte zunächst dem<br />

direkten Konkurrenten Post Ulm II das Fürchten. Ohne Einzelniederlage und mit durchweg<br />

exzellenten Partien trug <strong>Biberach</strong> einen deutlichen 6,5:1,5 Sieg davon. Am spektakulärsten waren<br />

dabei wohl die brillanten Königsangriffe von Rainer Wohlfahrt und Ergänzungsspieler Herbert<br />

Haberbosch. Zum Saisonabschluß mußte sich dann auch Rangendingen geschlagen geben. Gegen die<br />

erbitterte Gegenwehr des designierten Absteigers mußten die Biber ihre ganze Routine aufbieten, ehe<br />

ein knapper 4,5:3,5 Sieg feststand. Schlüssel zum Erfolg war dieses Mal ein schöner Königsangriff<br />

von Dirk Schindler. In der Endabrechnung hatte sich <strong>Biberach</strong> nach neun Runden bei<br />

ausgeglichenem Punktekonto einen guten sechsten Platz unter zehn Mannschaften erspielt.<br />

Herausragender Punktesammler war Oliver Rechtsteiner mit 5,5 Punkten aus 8 Runden, dicht gefolgt<br />

von Holger Namyslo (6/9) und Rainer Wohlfahrt (5/8), während der Rest der Mannschaft im<br />

wesentlichen solide 50%-Bilanzen aufweisen kann. Auf die drei eingesetzten Ersatzspieler war bei<br />

zusammen 3,5 Punkten aus 7 Spielen ebenfalls Verlaß. Für die kommenden Saison haben sich zwar<br />

die Hoffnungen auf weitere Verstärkungen zerschlagen, aber die Ambitionen in der Mannschaft sind<br />

trotzdem groß. Erklärtes Ziel ist ein Platz im vorderen Drittel. Dieser sollte auch gut möglich sein,<br />

wenn sich jeder noch ein wenig steigert und Caissa oder Fortuna ein wenig öfter ihre Gunst<br />

gewähren - oder geht dann vielleicht noch mehr?<br />

Der ewige Favorit: Die Zweite<br />

Die zweite Mannschaft zählt seit Jahren zum (erweiterten) Favoritenkreis der Bezirksklasse, scheitert<br />

aber ebenso regelmäßig an den eigenen Nerven und an Personalnot. In der abgelaufenen Saison sah<br />

man sich mit Landesligaabsteiger Blaustein I zudem einem beinahe übermächtigen Konkurrenten<br />

gegenüber. Andererseits kam Adrian Stehr aus der Ersten zurück und übernahm das Spitzenbrett. Es<br />

gab also heimliche Hoffnungen auf eine Außenseiterchance. Diese erlitten sogleich zum<br />

Saisonauftakt einen herben Dämpfer, als gegen Obersulmetingen völlig unerwartet, aber nicht ganz<br />

unverdient 3:5 verloren wurde. Hierbei gingen alle drei vorderen Bretter verloren - ein Umstand, der<br />

danach übrigens nicht mehr eintreten sollte. Entsprechend geschockt trat die Zweite bei Blaustein II<br />

zum ersten Auswärtsspiel an und hielt sich hier schadlos. Mit starker Leistung und ohne eine<br />

Einzelpartie zu verlieren, brachte das Team um Kapitän Richard Winter ein 6:2 zu unter Dach und<br />

Fach. Leider konnte der Elan dieses Sieges nicht genutzt werden und in der nächsten Runde mußte<br />

man sich gegen den Dauerrivalen Ehingen mit einem äußerst unglücklichen 4:4 zufrieden geben.<br />

Doch auch dieses Mal fand die Mannschaft die passende Antwort, Leidtragender wurde - wie auch<br />

schon in den Jahren zuvor - der Lieblingsgegner Weiße Dame Ulm II. Dieser wurde regelrecht<br />

überrollt und schaffte nur mit viel Müh und Not ein Remis am ersten und am achten Brett und<br />

entging mit 1:7 nur knapp der Höchststrafe. Jedoch sollte selbst diese hervorragende Leistung keine<br />

Sicherheit geben. Im folgenden Heimspiel gegen Angstgegner Langenau II scheiterte man trotz<br />

einem kampflosen Punkt an den eigenen Nerven und verlor unnötig 3,5:4,5. Mit 5:5 Punkten hatte<br />

man trotzdem noch eine Minichance, vorne ein Wörtchen mitzureden, da sich auch die Konkurrenz<br />

im Kreis geschlagen hatte. Die Begegnung mit Blaustein I sollte alle Träume allerdings unsanft und<br />

endgültig beenden. Erneut ging die Zweite kampflos in Führung und an den ersten drei Brettern<br />

sicherten sich die Biber mit starken Leistungen jeweils halbe Punkte. Der Rest der Mannschaft mußte<br />

sich aber dem großen Favoriten beugen und so resultierte eine deutliche 2,5:5,5 Niederlage. Die<br />

letzten beiden Runden brachten noch einen knappen, aber hochverdienten 4,5:3,5 Sieg gegen<br />

Absteiger Laichingen sowie eine 3:5 Niederlage im bedeutungslosen Match gegen Jedesheim II. In<br />

der Endabrechnung standen somit 7:9 Punkte und ein überraschend schlechter Platz 7. Allerdings<br />

darf nicht vergessen werden, daß Ehingen auf Platz 3 nur einen Punkt Vorsprung hatte und ein Sieg<br />

zum Auftakt gegen Obersulmetingen sogar die Vizemeisterschaft beschert hätte. In der<br />

Einzelabrechnung lagen Herbert Haberbosch, der sich gut von seiner Auftaktniederlage erholt zeigte,


mit 6,5 Punkten aus 8 Runden und Luzia Sander, die ausgerechnet am letzten Spieltag ihre erste<br />

Einzelniederlage hinnehmen mußte, mit 6/8 ganz vorne. Beide exzellente Ergebnisse wurden in der<br />

ganzen Liga nicht übertroffen. Nach der durchwachsenen Saison wurden im Sommer nun die<br />

Weichen wieder auf Angriff gestellt. Die Bezirksklasse ist durch den Umstand, daß es dieses Jahr<br />

keinen Absteiger aus der Landesliga gab, so „leer“ wie noch nie. Gleichzeitig vollzog der<br />

Kornwestheimer Verbandsligaspieler Frank Zessin, der schon seit Jahren in der Gegend wohnt und<br />

an der Stadtmeisterschaft teilnimmt, auch schachlich den Ortswechsel und stößt zum <strong>Biberach</strong>er<br />

Team. Zudem findet Andy Fischer nach langer Schachabstinenz wieder immer mehr zu alter Stärke<br />

und altem Spielwitz zurück und mit Andreas Hahn wurde ein wertvoller Neuzugang (wenn auch<br />

zunächst leider „nur“ als Ergänzungsspieler) gewonnen. Damit ist die Zweite zumindest auf dem<br />

Papier so stark wie noch nie und die Personalsorgen haben sich deutlich entspannt. Der jahrelange<br />

„Ullrich-Komplex“ sollte in der neuen Besetzung jedenfalls zu überwinden sein, die Zielvorgabe ist<br />

eindeutig: Aufstieg in die Landesliga !!<br />

Dritte Mannschaft mit guter Saison<br />

Die dritte Mannschaft gilt zu Saisonbeginn regelmäßig als das Sorgenkind der Schachabteilung. Mit<br />

der dünnsten Personaldecke aller <strong>Biberach</strong>er Mannschaften ausgestattet, ist Mannschaftsführer<br />

Dieter Rybka um seinen Job, immer acht Spieler in der A-Klasse zusammenzubekommen, nicht<br />

sonderlich zu beneiden. Außerdem mußte die Mannschaft nach dem Abgang von Bertram Laub auch<br />

den Rücktritt von Urgestein Walter Kreß verkraften. Als Ersatz wurden die Jugendspieler und<br />

Nachwuchshoffnungen Daniel Zuger, Armand Heim und Edgar Boda-Majer aus dem <strong>Perspektivteam</strong><br />

hochgezogen und in die Kernmannschaft integriert. In ähnlichen Situationen hatte die Dritte in den<br />

vergangenen Jahren aber immer alle Skeptiker Lügen gestraft und war mit außerordentlichen<br />

Leistungen (obwohl nicht immer vollzählig) stets nur knapp am Wiederaufstieg in die Kreisklasse<br />

gescheitert. Allerdings schienen sich dieses Mal die Befürchtungen gleich am ersten Spieltag zu<br />

erfüllen. Mit weitgehend desolater Leistung kam man zu Hause 2,5:5,5 gegen Berghülen unter die<br />

Räder. Einzig Dieter Kuntnawitz konnte mit einem schönen Sieg voll überzeugen. Dafür hielt sich<br />

die Dritte in der folgenden Runde schadlos - und wieder einmal mußte ein Ulmer Team daran<br />

glauben. Am Ende stand ein überzeugender 5,5:2,5 Sieg gegen Post IV. Die Erfolgsträhne konnte<br />

gegen Neu Ulm II mit einem knappen 4,5:3,5 weiter ausgebaut werden. Der Sieg beruhte dabei<br />

vornehmlich auf einer sehr starken Leistung an den vorderen Brettern und einem spielentscheidenden<br />

Daniel Zuger. Das gleiche Resultat folgte gegen Langenau III, allerdings ist dieser Erfolg noch viel<br />

höher einzuschätzen. Stark ersatzgeschwächt konnte die Dritte sogar nur zu Siebt antreten,<br />

überzeugte aber mit geschlossener Mannschaftsleistung. Reinhard Zielke sicherte mit schöner<br />

Endspielleistung den Sieg und etablierte die Mannschaft nach fünf Stunden Spielzeit als schärfsten<br />

Verfolger von Tabellenführer Berghülen. Die Serie hielt auch beim Gastspiel von Jedesheim IV an<br />

der Riß. Zwar gab es für die vordere Hälfte dieses Mal wenig zu erben, aber die hinteren Bretter<br />

führten das Team zum Standardergebnis: 4,5:3,5. Nach einem Punktverlust von Berghülen gegen<br />

Langenau war <strong>Biberach</strong> zwei Runden vor Schluß plötzlich auf einen Punkt an die Tabellenspitze<br />

herangerückt. Mit starken Leistungen der Spitzenbretter, Adolf Flor und Reinhard Zielke, sowie<br />

gewohnt sicherer Vorstellung der Mittelachse, Dieter Rybka und Daniel Zuger, sicherte man sich<br />

einen klaren 5:3 Erfolg gegen Weiße Dame Ulm IV und hatte damit das Feld für ein Show-down im<br />

Fernduell mit Berghülen bereitet. Allerdings war ein hoher Sieg in der letzten Runde Voraussetzung,<br />

um von einem eventuellen Punktverlust des Leaders zu profitieren - auf eine Niederlage Berghülens<br />

konnte man ohnehin kaum hoffen. Der Start in die letzte Runde war vielversprechend. Wiblingen<br />

konnte nur zu Sechst antreten und so führte die Dritte von Beginn an 2:0. Allerdings erwies sich der<br />

Druck als zu groß, denn danach gab es außer zwei Remis von Adolf Flor und Dieter Kuntnawitz<br />

zunächst nichts mehr zu holen. Einzig Nachwuchsstar Daniel Zuger fand zu gewohnter Form und<br />

sicherte mit einer schönen Partie zumindest das 4:4 Unentschieden. Der Punktverlust war jedoch nur<br />

halb so schlimm, da Berghülen souverän gegen Weiße Dame Ulm gewann und die Meisterschaft


sicherte. In der Schlußtabelle landete die dritte Mannschaft somit bei 11:3 Punkten vor Wiblingen auf<br />

dem stolzen zweiten Platz, trauerte aber dem verkorksten Saisonbeginn gegen Berghülen auch etwas<br />

hinterher. Die Einzelergebnisse sind ebenfalls überzeugend. Mit dem ungeschlagenen Dieter<br />

Kuntnawitz (5,5 Punkte aus 7 Runden), Dieter Rybka (5/7) und dem ebenfalls verlustpartiefreien<br />

Daniel Zuger (5/7) stellt <strong>Biberach</strong> die erfolgreichsten Spieler der A-Klasse nach dem Berghüler<br />

Benjamin Werner und dem Wiblinger Claus Eichenauer (je 6,5/7). Insbesondere die neue<br />

Nachwuchshoffnung Zuger „vergab“ eine noch bessere Bilanz, weil er aus mannschaftstaktischen<br />

Gründen zwei bis drei Partien trotz hervorragenden Gewinnaussichten remis gab. Nachdem an dieser<br />

Stelle angesichts des überraschend guten Abschneidens der dritten Mannschaft nun schon öfter große<br />

Hoffnungen in die jeweilige neue Saison gesetzt wurden, erhält dieser Optimismus erstmals auch<br />

personelle Unterfütterung. Von der Aufrüstung der zweiten Mannschaft profitiert nämlich auch die<br />

Dritte: Mit Jürgen Dollinger und Andreas Ege kehren zwei überaus erfahrene, zuverlässige und<br />

spielstarke Spieler an die vorderen Bretter zurück. Darüber hinaus konnte der alte Kern gehalten<br />

werden und mit Paul Rommee erhält Daniel Zuger Verstärkung durch eine weitere große<br />

Zukunftshoffnung. Die Personaldecke ist zudem ausreichend mit Ergänzungsspielern gespickt, sodaß<br />

ein nicht vollzähliges Antreten der Geschichte angehören sollte. Es gilt also das gleiche Fazit wie für<br />

die Zweite: Die Mannschaft ist so stark wie nie und das Saisonziel eindeutig. Auf geht’s, Jungs, die<br />

Kreisklasse erwartet Euch zurück !!<br />

<strong>Perspektivteam</strong> auf dem Vormarsch: Vierte wird Meister<br />

Das um die alten Haudegen Walter Scherer und Herbert Körner verstärkte <strong>Biberach</strong>er<br />

Nachwuchsteam war in den beiden ersten Jahren seines Bestehens jedesmal knapp am Aufstieg<br />

gescheitert und hatte gleichzeitig erfolgreich Jugendspieler ans Wettbewerbsschach herangeführt und<br />

an die Dritte abgegeben. Dieses Jahr krönte es seine Leistungen mit einem knappen, aber insgesamt<br />

mehr als verdienten Aufstieg in die C-Klasse. Beinahe schon traditionell ging der erste Spieltag<br />

knapp verloren. Dieses Mal waren die Spieler aus Westerstetten mit 3,5:2,5 die Glücklichen. Und mit<br />

der gleichen Konstanz wie in den Vorjahren setzte das <strong>Biberach</strong>er <strong>Perspektivteam</strong> anschließend zum<br />

unaufhaltsamen Sturmlauf an: Zunächst wurde Jedesheim V beim 6:0 Erfolg regelrecht vorgeführt<br />

und hergespielt, anschließend hatte man beim 4:2 gegen Weiße Dame Ulm VI geringfügig mehr<br />

Probleme und überließ dem Gegner ein paar Brettpunkte, allerdings nur, um dann Weiße Dame V<br />

beim 5:1 zu überrollen. Das Feld für die entscheidende Begegnung mit Tabellenführer Vöhringen IV<br />

war somit bereitet und die jungen Biber spielten blitzsauberes Schach, sodaß die beiden<br />

Mannschaftsführer nur mehr den Sack zumachen mußten. Das 3,5:2,5 brachte die vierte Mannschaft<br />

erstmals mit punktgleichen Westerstetter an die Tabellenspitze. Die letzte Runde gegen Langenau IV<br />

ging kampflos an <strong>Biberach</strong>. Gleichzeitig trennten sich Vöhringen und Westerstetten 3:3, sodaß den<br />

Bibern ein Entscheidungsspiel erspart blieb. Dafür war die Freude über den Aufstieg und Meistertitel<br />

um so größer. Als eifrige Punktesammler erwiesen sich neben den Routiniers Walter Scherer (5,5 aus<br />

6) und Herbert Körner (4,5 aus 6) quasi alle eingesetzten Jugendspieler. Besonders zu erwähnen sind<br />

vielleicht Lukas Egger mit ungeschlagenen 5 Punkten aus 6 Runden sowie Patrick Gruschka (4/5)<br />

und Benjamin Körner (4,5/6). Mit dieser Mannschaft und verstärkt um weitere <strong>Biberach</strong>er<br />

Nachwuchshoffnungen schaut das <strong>Perspektivteam</strong> auch zuversichtlich auf die kommende Saison in<br />

der höheren Klasse. Mit einer ähnlichen Leistung wie zuletzt kann <strong>Biberach</strong> sicherlich auch in der C-<br />

Klasse ein gewichtiges Wort an der Spitze mitreden.<br />

Dirk Schindler


Oberschwäbische Einzelmeisterschaften: Kein schlechtes Pflaster<br />

Bei den Oberschwäbischen Einzelmeisterschaften in Jedesheim / Illertissen schneiden die <strong>TG</strong>-Spieler<br />

erneut hervorragend ab. Jedes Jahr über Christi Himmelfahrt trifft sich Oberschwabens Schachwelt,<br />

um den Oberschwäbischen Meister zu ermitteln. Heuer fand das beliebte Turnier in Jedesheim bei<br />

Illertissen statt. Die Organisation hatte Bernhard Jehle übernommen, Inhaber des besten (und<br />

einzigen) Schachladens Oberschwabens, wodurch ein reibungsloser Turnierablauf sichergestellt war.<br />

Die insgesamt 98 Teilnehmer (74 im B-Turnier, 24 im A-Turnier, für das man qualifiziert sein muss)<br />

fanden in der Jedesheimer Gemeindehalle gute Spielbedingungen vor und wurden vom Jedesheimer<br />

Küchenteam während der vier Tage kulinarisch versorgt. Das <strong>Biberach</strong>er Häuflein bestand aus<br />

Reinhard Zielke, Lucia Sander, Andreas Oettel, Adrian Stehr und Andreas Fischer im B-Turnier,<br />

sowie Holger Namyslo, Reimund Lutzenberger und Tobias Merk, die fürs A-Turnier qualifiziert<br />

waren. Mit Spannung wurde das Abschneiden von Andreas Oettel erwartet, der sich nach<br />

mehrjähriger Schachpause zum ersten Mal wieder ans Brett setzte. Ein paar Blitzpartien gegen<br />

Tobias Merk mussten als Vorbereitung ausreichen, bevor er es mit seinen ersten Gegnern zu tun<br />

bekam. Im Prinzip war aber bei ihm alles wie früher! Sein bestes Schach spielte er, wenn er von<br />

Beginn an in bedrängter Stellung war - da hatten seine siegessicheren Gegner meist nichts zu lachen.<br />

Als er jedoch in der vierten Runde Manfred Dorer (ein in <strong>Biberach</strong> wohlbekannter, alter Haudegen<br />

aus Ehingen) praktisch schon „in der Tasche“ hatte, verlor er prompt durch Zeitüberschreitung - vier<br />

Züge vor dem sicheren Matt! Trotz solcher kleinerer Pannen kam er am Ende auf 5 Punkte aus 7<br />

Partien, was den hervorragenden 9. Platz bedeutete - das hätte ihm wohl keiner zugetraut. Doch<br />

auch die anderen <strong>Biberach</strong>er trugen bestens zur Unterhaltung des Jedesheimer Publikums bei: Adrian<br />

Stehr beispielsweise, der mehrfach in hervorragenden Stellungen aus übergroßer Vorsicht<br />

Opfermöglichkeiten ausließ. Erst nachdem ihn seine Vereinskollegen sanft aufweckten („Da macht<br />

Dein Gegner einmal "buh!" und Du sitzt unter dem Tisch und klapperst mit den Zähnen!“), löste er<br />

die Handbremse. Zu spüren bekamen es dann seine Gegenüber in den letzten Runden. Vor allem<br />

Jürgen Bühler aus Blaustein, der in einen kurzen, trockenen Konter lief und überrascht aufgeben<br />

musste. Der Lohn waren am Ende 5 Punkte, einige schöne Partien und der tolle 8. Platz. Lucia<br />

Sander war als einzige <strong>Biberach</strong>erin angetreten um ihren Gegnern das Fürchten zu lehren. Das gelang<br />

ihr auch ohne Zweifel (4,5 Punkte, 12. Platz!) - nicht nur mit schönen Partien (stets im typischen<br />

„Sander-Stil“ mit vielen taktischen Tricks), sondern auch mit den anschließenden Analysen: „Des<br />

kaasch scho spiela, aber i glaub halt it, dass da noch dem Gurka-Zug dia Schtellong no halta<br />

kaasch!“. Leider musste sie in der letzten Runde gegen Ekatarina Jussupow (die 13-jährige Tochter<br />

des bekannten Super-Großmeisters und Deutschen Meisters Artur Jussupow) die Waffen strecken,<br />

sonst wäre sie sogar noch auf dem Treppchen gelandet. Letzteres gelang dafür Andreas Fischer.<br />

Seine grundsolide Partieanlage war sicherlich mit ein Garant für sein hervorragendes Abschneiden.<br />

Um es vorwegzunehmen: er wurde mit 5,5 Punkten Zweiter in diesem starken Teilnehmerfeld, nur<br />

Marc Kreuzahler aus Tettnang war noch vor ihm. Vor allem zu Turnierbeginn hatte Andy Fischer<br />

noch einige Schwierigkeiten bei der Verwertung eindeutiger Vorteile - die grauen Haare seiner<br />

Vereinskollegen legen davon Zeugnis ab. Doch zum Ende hin spielte er zunehmend souveräner und<br />

überraschte in der letzten Runde Freund und Feind, als er eine kritische Partie nach allen Regeln der<br />

Schachkunst noch drehte. Glückwunsch zu diesem Ergebnis! Und wie erging es dieses Mal Reinhard<br />

Zielke? Im letzten Jahr in Markdorf war er noch böse unter die Räder gekommen, aber - keine Frage<br />

- gewappnet mit guten Vorsätzen und dem ihn auszeichnenden Engagement stellte er sich wieder der<br />

Konkurrenz. Und so etwas zahlt sich meistens aus: Beim unnötigen Hergeben von Figuren zeigte er<br />

sich nun äußerst zurückhaltend und sammelte dafür einen Punkt nach dem anderen, bis es am Ende<br />

3,5 waren und er eine beachtliche ausgeglichene Bilanz vorweisen konnte. Das bedeutete den 39.<br />

Platz von 74 Teilnehmern und sein bisher bestes Turnierergebnis. Reinhard, das macht Lust auf<br />

mehr! Auch im A-Turnier gab es einiges zu sehen - man brauchte nur bei Reimund Lutzenbergers<br />

Partien vorbeizuschauen. Da er (nur auf dem Brett) keinem Streit aus dem Weg geht und sich<br />

darüber hinaus zu Partiebeginn gerne viel Zeit läßt, konnte man von ihm des Öfteren Zeitnotpartien<br />

in komplizierten (Andreas Fischer: „hanebüchenen“) Stellungen sehen. Aber er braucht das wohl, wie


hätte er sonst auf 4 Punkte und den sehr guten siebten Platz kommen können? Oder lag es daran,<br />

dass er in Jedesheim wohnt, und in Hausschuhen zur Partie hätte kommen können? Der Autor dieser<br />

Zeilen erlebte ein „gemischtes“ Turnier: einige schöne Ideen und Kombinationen, einige Anflüge von<br />

Schachblindheit und zwei langweilige Remispartien bescherten ihm am Schluß 3,5 Punkte und den<br />

14. Platz - ein gutes Ergebnis angesichts des starken Teilnehmerfeldes. Am schönsten war eine<br />

Gewinnpartie im Hurra-Stil gegen Nadja Jussupow (die Frau des schon erwähnten Super-<br />

Großmeisters), unverschämterweise mit einer Eröffnung, über die ihr Mann schon einige Bücher<br />

veröffentlicht hat. Und was war mit Holger Namyslo? Wie jedes Jahr hoffte er, keinen Pokal zu<br />

gewinnen (wo soll er sie alle hinstellen?), doch dafür spielt er einfach zu gut. Relativ unspektakulär<br />

punktete er sich so durch die Runden und gab nur hier und da mal ein Remis ab. Zum großen<br />

Showdown kam es dann in der letzten Runde gegen den Langenauer Thomas Herz. Beide konnten<br />

mit einem Sieg Erster werden und dementsprechend ging es zur Sache. Namyslo war mit den<br />

schwarzen Steinen in der etwas schlechteren Ausgangsposition, hatte seinem Gegner aber bald eine<br />

Figur abgeknöpft und stand auf Gewinn. Doch Herz kämpfte mit Zähnen und Klauen und rettete sich<br />

in ein Endspiel, in dem er noch Chancen hatte. Namyslo, der nun in starker Zeitnot war, verlor<br />

plötzlich seinen wichtigsten Bauern. Reimund Lutzenberger und Tobias Merk, die sich in der großen<br />

Zuschauertraube hinter ihm aufgestellt hatten, warfen sich Blicke zu, die Bände sprachen (Holger<br />

hinterher: „Ihr hättet Euch auch besser vor das Brett gestellt, vielleicht wäre ich dann aufgewacht!“).<br />

Beide sahen es nämlich kommen: durch einen weiteren Fehler war die Partie für den <strong>Biberach</strong>er<br />

sogar verloren, und Herz strahlte über das ganze Gesicht. Wer konnte es ihm nach so einer Leistung<br />

verdenken? Namyslo nahm es natürlich sportlich, mußte aber feststellen, dass er sich auf dem dritten<br />

Platz befand. Und was bedeutete das? Wieder ein Pokal...!<br />

Tobias Merk


Bilder zur Oberschwäbischen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!