Wir sind für Sie da ... ... in Diemelsee - WLZ/FZ-online.de

Wir sind für Sie da ...
... in Diemelsee
Eine Reise durch das Waldecker Land Titelfoto: Natalie Volkenrath

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Gemeinde diemelsee
Einwohner: 4944 mit Haupt-, 332 mit Nebenwohnsitz
(Stichtag: 30.06.2012, Quelle: Gemeinde Diemelsee)
2628 männliche, 2648 weibliche Einwohner (Stichtag: 30.06.2012)
Haushalte (2012): 2150
Einwohner-Prognose 2030: 4200 (Quelle: Hessen-Agentur)
Fläche: 12 170 Hektar
Postleitzahl: 34519
Bürgermeister: Volker Becker (parteilos)
Parlament: 31 Sitze, SPD (11), CDU (9), FWG (7), FDP (4)
Ortsteil AdOrf
Einwohner (30.06.2012): 1592 mit Haupt-, 63 mit Nebenwohnsitz
Einwohner (1900): 1120
Haushalte (2012 / 1900): 600 / 172
Fläche: 1607 Hektar
Erste urkundliche Erwähnung: 1120
Ortsteil BenkhAusen
Einwohner (30.06.2012): 157 mit Haupt-, 15 mit Nebenwohnsitz
Einwohner (1900): 170
Haushalte (2012 / 1900): 85 / 26
Fläche: 500 Hektar
Erste urkundliche Erwähnung: 1072
Ortsteil deisfeld
Einwohner (30.06.2012): 86 mit Haupt-, 11 mit Nebenwohnsitz
Einwohner (1900): Zahl aus der ehemaligen Enklave liegt nicht vor
Haushalte (2012 / 1900): 65 /Zahl liegt nicht vor
Fläche: 388 Hektar
Erste urkundliche Erwähnung: 1332
Ortsteil flechtdOrf
Einwohner (30.06.2012): 562 mit Haupt-, 19 mit Nebenwohnsitz
Einwohner (1900): 424
Haushalte (2012 / 1900): 210 / 61
Fläche: 1382 Hektar
Erste urkundliche Erwähnung: 830
Ortsteil GieBrinGhAusen
Einwohner (30.06.2012): 139 mit Haupt-, 10 mit Nebenwohnsitz
Einwohner (1900): 279
Haushalte (2012 / 1900): 95 / 40
Fläche: 708 Hektar
Erste urkundliche Erwähnung: 1168
Ortsteil herinGhAusen
Einwohner (30.06.2012): 360 mit Haupt-, 70 mit Nebenwohnsitz
Einwohner (1900): 262
Haushalte (2012 / 1900): 190 / 45
Fläche: 608 Hektar
Erste urkundliche Erwähnung: 1043
Ortsteil OttlAr
Einwohner (30.06.2012): 155 mit Haupt-, 27 mit Nebenwohnsitz
Einwohner (1900): 195
Haushalte (2012 / 1900): 70 / 32
Fläche: 831 Hektar
Erste urkundliche Erwähnung: 1512
Ortsteil rheneGGe
Einwohner (30.06.2012): 429 mit Haupt-, 25 mit Nebenwohnsitz
Einwohner (1900): 533
Haushalte (2012 / 1900): 180 / 79
Fläche: 1225 Hektar
Erste urkundliche Erwähnung: 1120
Ortsteil schweinsBühl
Einwohner (30.06.2012): 120 mit Haupt-, 10 mit Nebenwohnsitz
Einwohner (1900): 180
Haushalte (2012 / 1900): 55 / 26
Fläche: 746 Hektar
Erste urkundliche Erwähnung: 1075
Ortsteil stOrmBruch
Einwohner (30.06.2012): 309 mit Haupt-, 23 mit Nebenwohnsitz
Einwohner (1900): 325
Haushalte (2012 / 1900): 110 / 50
Fläche: 1037 Hektar
Erste urkundliche Erwähnung: 1052
Ortsteil sudeck
Einwohner (30.06.2012): 143 mit Haupt-, 16 mit Nebenwohnsitz
Einwohner (1900): 208
Haushalte (2012 / 1900): 85 / 27
Fläche: 662 Hektar
Erste urkundliche Erwähnung: 1141
Ortsteil VAsBeck
Einwohner (30.06.2012): 491 mit Haupt-, 28 mit Nebenwohnsitz
Einwohner (1900): 459
Haushalte (2012 / 1900): 250 / 73
Fläche: 1031 Hektar
Erste urkundliche Erwähnung: 1120
Ortsteil wirmiGhAusen
Einwohner (30.06.2012): 401 mit Haupt-, 150 mit Nebenwohnsitz
Einwohner (1900): 539
Haushalte (2012 / 1900): 155 / 80
Fläche: 1445 Hektar
Erste urkundliche Erwähnung: 1043
Diemelsee Mittwoch, 15. August 2012
Wasser, Wald, Wiesen und Felder: Die flächengrößte Gemeinde des Landkreises besticht nach wie vor durch ihre wunderschöne Natur,
obwohl wertvolles Acker- und Weideland beim Bau der Diemeltalsperre von 1912 bis 1923 den Belangen der Wasserwirtschaft
und des Tourismus weichen musste. archivfotos: natalie Volkenrath / heinz-Dieter Volkenrath
Diemelsee im Wandel der Zeit
Zwischen Mittelalter und Moderne: 13 Dörfer, Natur und Talsperre prägen Gemeinde
Talsperre, Erzgrube, romanische
Kirchen, Kloster,
Naturpark, Windkraftanlagen,
Tourismus, Handwerk,
Land- und Energiewirtschaft:
Die vielen Gesichter
der Großgemeinde
Diemelsee, zu der sich 13
selbstständige Gemeinden
am 31. Dezember 1971 zusammenschlossen,faszinieren
Einheimische und
Gäste bis heute.
Von natalie Volkenrath
Diemelsee. Die Geschichte
der 13 Orte Adorf, Benkhausen,
Deisfeld, Flechtdorf, Giebringhausen,
Heringhausen, Ottlar,
Rhenegge, Schweinsbühl,
Stormbruch, Sudeck, Vasbeck
und Wirmighausen geht weit zurück
(siehe Statistik): Versteinerte
Meerestiere, die auf dem Martenberg
bei Adorf gefunden wurden,
sind rund 300 Millionen
Jahre alt. Sie liegen in der „Adorfer
Stube“, die für die Gliederung
des unteren Oberdevons – ein
Devon ist eine Phase des Erdaltertums
– weltweit von Bedeutung
ist. Flechtdorf, das 830 als
Besitz des Klosters Corvey genannt
wird, ist ältester Ortsteil
der heutigen Gemeinde. Bis auf
Deisfeld und Ottlar werden alle
weiteren Dörfer im 11. und 12.
Jahrhundert erstmals erwähnt.
Von Mönchen und Knappen
Von einer bewegten Geschichte
zeugen sowohl Baudenkmäler
als auch historisch geprägte
Vereine: Zu ihnen gehören
beispielsweise die Flechtdorfer
Klosterkirche
mit ihrer
im LandkreiseinzigartigenDoppelturmfassade
und
dem vor wenigenJahrenfreigelegtenLettner.
Der Förderverein „Kloster
Flechtdorf“ macht sich seit 2006
für die Sanierung der benachbarten
ehemaligen Benediktinerabtei
stark. Romanische Kirchen
gibt es über Flechtdorf hinaus
in Adorf, Heringhausen,
Schweinsbühl und Sudeck (siehe
Seite 8).
Als das Mittelalter in die Neuzeit
übergeht, sichern die wehrfähigen
Männer die Dörfer, die
im Grenzgebiet zwischen der
Grafschaft Waldeck, dem Herzogtum
Westfalen und dem
Hochstift Paderborn liegen. Aus
diesen Zusammenschlüssen gehen
die historischen Schützen-
gesellschaften und -vereine hervor,
die in Adorf (seit 1514), Rhenegge
(seit 1660), Wirmighausen
(seit 1688) und Flechtdorf (seit
1732) bestehen. Inzwischen feiert
jeder Verein alle fünf Jahre,
sodass sich die historischen Heimatfeste,
die Tausende Besucher
anziehen, abwechseln.
Vom 17. bis ins 20. Jahrhundert
prägt der Eisenerztagebau
von der Adorfer „Grube Christiane“
aus das Leben in der Region.
Nach der Schließung der Grube
1963 öffnen sich die Tore zur
Adorfer Unterwelt 1986 erstmals
für Gäste (Seite 3). Das Besucherbergwerk
ist seitdem wichtiger
Bestandteil des Tourismuskonzepts.
Es gehört zum „Geopark
Grenzwelten“ und soll im
Rahmen des Leader-Programms
modernisiert werden. Diemelsee
bildet zusammen mit Korbach
und Willingen die Lea der-Region
Naturpark Diemelsee.
Wasser verändert Leben
Sowohl für den bereits 1965 gegründeten
Naturpark als auch
für die 1971 entstandene Großgemeinde
ist der Diemelsee Namensgeber.
Mit dem Bau der
Diemeltalsperre von 1912 bis
1923 (Seite 4) ändert sich das Leben
der Menschen im beschaulichen
Diemeltal, das neben
dem Bergbau vor allem von der
Landwirtschaft geprägt ist: Wertvolles
Acker- und Weideland
geht verloren. Zugleich entfaltet
das Wasser jedoch seine Sogkraft
und lockt seit Jahrzehnten
Feriengäste an den Stausee. Die
Entwicklung zur Tourismusregion
zieht von damals bis heute
Investitionen mit sich. Beispiele
sind das „Haus des Gastes“
und das Hallenbad
in He- ringhausen,
das Besucherbergwerk,
der Diemelsteig
und das
Adorfer
Geofoyer.Derzeitentsteht
im
LuftkurortHeringhausen
der (Abenteuer-)
Golfpark Diemelsee.
Land- und Energiewirte
Neben Fremdenverkehrsbetrieben
sind in Diemelsee
Händler, Handwerker und Gewerbetreibende
aktiv (Seite 5).
In der flächengrößten Gemeinde
des Landkreises bewirtschaften
darüber hinaus zahlreiche
Landwirte ihre Betriebe (Seite
5). Einige von ihnen haben sich
über die Förderung regenerativer
Energien ein zweites Standbein
geschaffen. Diemelsee gehört
zu den hessischen Kom-
munen, in denen sich die meisten
Windräder drehen (Seite 6).
Ortsteile stärken
Warum Diemelsee auf der
WLZ-Reise durch das Waldecker
Land einen Halt wert
ist, erklärt Bürgermeister
Volker Becker:
„Wir haben
eine wunderschöne
Natur,
die von Einhei-
mischen
und Gästen sehr
geschätzt wird
und auch Investoren begeistert.
Bei uns kann man die Seele baumeln
lassen.“
Um die geschichtsträchtige
Gemeinde in eine erfolgreiche
Zukunft zu führen, setzt Becker
vor allem auf die Weiterentwicklung
der Ortsteile. Geplant
ist zum Beispiel, sich mit
allen 13 Dörfern gemeinsam für
das neue Dorferneuerungsprogramm
zu bewerben. „Vor allem
im privaten Bereich sehe ich
noch viel Potenzial“, betont der
Chef der Gemeindeverwaltung
mit Sitz in Adorf.
Für Zukunft wappnen
Die Sanierung alter, teils bereits
leer stehender Häuser in
den Ortskernen unterstützt die
Kommune bereits ebenso über
Förderprogramme wie sie Bauherren
und jungen Familien unter
die Arme greift (weitere Informationen
gibt es unter www.
diemelsee.de). Leerständen und
Landflucht will der Bürgermeister
außerdem auf folgenden Wegen
entgegenwirken:
l langfristige Erhaltung der drei
Kindergärten in Adorf, Heringhausen
und Vasbeck und des
Schulstandortes Adorf,
l enge Kooperation mit dem
heimischen Gewerbeverein sowie
mit Landwirten und Gastronomen,
l weitere Förderung der erneuerbaren
Energien Wasser-
kraft, Windkraft (Stichwort Repowering)
und Sonnenenergie.
„Die Gemeinde hat ihre Dächer
schon fast in jedem Ortsteil für
Photovoltaik bereitgestellt. In
Adorf haben wir den Solarpark
und nun will ein Investor auf der
Mülldeponie bauen.“
l Vereinsförderung: „Die Diemelseer
engagieren sich in hohem
Maße ehrenamtlich“, lobt
Becker. „Ohne diese Eigenleistung
in Form von Muskelkraft
und Geld könnte die Gemeinde
viele Projekte nicht finanzieren“,
verweist er zum Beispiel
auf den Bau von Feuerwehrgerätehäusern.
Fördervereine
wie in Wirmighausen (Wirmetalhalle)
und Vasbeck (Freibad)
sind ebenfalls unersetzlich.
l Umsetzung von Leader-Projekten:
„Die Förderperiode läuft
2013 aus, aber wir hoffen auf
eine erneute Aufnahme in
das Programm“, erklärt
Becker. Die bislang
erfolgten
Investitionen
in Infrastruktur
und Arbeitsplätze
– mehr als 20 entstanden
– zeigten, dass
es im ländlichen Raum
Bedarf gebe. Mittel wünscht
sich der Bürgermeister vor allem,
um sich an das Strukturförderprogramm
„Regionale 2013“
der westfälischen Nachbarn anzuhängen
und die Infrastruktur
rund um den Diemelsee zu verbessern.
Strandpromenade, Erlebnispfad,
Hängebrücke und
Schwimmpontons sind nur einige
Ideen, die auf dem „Regionale“-Plan
stehen.
Marktrecht nutzen
„Die besten Projekte sind die,
von denen Bürger und Gäste etwas
haben“, blickt Becker voraus.
In diesem Sinne setzt er sich
nicht zuletzt für den Erhalt des
Adorfer Kram- und Viehmarkts
ein (Fotos Tierschau und Festzug
2012): „Der
historisch gewachsene
Markt
muss auch über
die 500. Auflage
2016 hinaus mit
Leben gefüllt
werden.“ Damit
dies gelingt, sollen
alle Ortsteile
stärker einge-
Volker Becker
bunden werden – denn die Vielfalt
der 13 geschichtsträchtigen
Dörfer soll Diemelsee auch in
Zukunft zu einem interessanten
(Reise-)Ziel machen.
Bewegte Bilder aus Diemelsee
zeigt ein neues Video zur „Reise
durch das Waldecker Land“.
VIDEO
auf wlz-fz.de

Mittwoch, 15. August 2012 Diemelsee
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Apotheke(r) schreibt Geschichte
Pillen, Post und Spezialitäten: Adorfs Apotheke ist 160 Jahre alt · Seidel plant Ruhestand
Das schmucke Fachwerkhaus
in der Adorfer Ortsmitte
fällt ins Auge – und
zwar nicht nur denjenigen,
die das große rote
„A“ für Apotheke suchen.
160 Jahre alt ist die Landapotheke,
die Dr. Ulrich
Seidel liebevoll restauriert
und durch seine Spezialitäten
überregional bekannt
gemacht hat.
Von nataLie VoLkenrath
Diemelsee - Adorf. „Johann
Schröder und Anna Maria (...)
haben mit Gott dis Hav(s) ... 1661
...“: Ob Medikamente, Cremes,
Pflaster oder Lutschpastillen –
in der Adorfer Apotheke ist alles
um einen dicken Eichenbalken
mit dieser Inschrift angeordnet.
„Der Balken war einst sicher
über der Hofeinfahrt angebracht“,
ist Seidel überzeugt,
der ihn bei der Restaurierung
von Haus und Apotheke 1988/89
entdeckt hat.
Halbgrieche gründet Wehr
Der Stützpfeiler ist aber nicht
der einzige Zeuge der langen
Apotheken-Geschichte: Schwefelsäureballons,
Reibschalen,
Arzneiflaschen, Tinkturenpressen,
ein Giftbuch, ein von 1934
bis 1971 geführtes Rezeptbuch
und vieles mehr findet der gebürtige
Vogtländer, als er die
Apotheke am 1. Oktober 1977 –
genau 125 Jahre nach der Gründung
– übernimmt. Besonders
gern zeigt der 68-Jährige
ein Post-Einlieferungsbuch von
1885. „Die Kaiserliche Postagen-
Dr. Ulrich Seidel ist stolz auf seine alte Apotheke. Foto: Volkenrath
tur, das war die Apotheke“, erklärt
er.
Drei Gesuche und vier Bitten
braver Bürger braucht es im 19.
Jahrhundert, bis Adorf eine Apotheke
bekommt. Erst als sich
die Gemeinden Adorf, Rhenegge,
Heringhausen, Stormbruch,
Ottlar, Rattlar, Giebringhausen,
Schweinsbühl, Sudeck, Benkhausen,
Flechtdorf und Wirmighausen
am 28. Februar 1852 gemeinsam
an die Fürstlich-Waldeckische
Regierung wenden,
ergeht die Genehmigung, am
1. Oktober 1852 im Bauernhaus
der Familie Weiler – Nachfahren
leben heute noch in Adorf – eine
„Filialapotheke“ zu eröffnen.
Apotheker Leonhardi bekommt
laut Seidel 1856 die Erlaubnis,
die Apotheke selbstständig zu
Wirmighausen hat so viele Vereine und Clubs wie kein anderer Ortsteil. Fotos: Lutz Benseler
Ottlar liegt an der Grenze zum Upland, überragt vom Dommel.
Rhenegge hat 454 Einwohner und mehrere große landwirtschaftliche Betriebe.
führen und 13 Gemeinden bis
hinauf ins Upland zu versorgen.
„Es ist interessant, dass das Gebiet
schon damals fast identisch
mit dem der heutigen Gemeinde
Diemelsee war.“
1860 erwirbt Eduard König die
Konzession. Er führt die Apotheke
– ab 1863 zugleich die „Kaiserliche
Postagentur“ – bis 1876.
Nachfolger wird ein Mann mit
einem für Adorfer Verhältnisse
außergewöhnlichen Lebenslauf:
Der Halbgrieche Panajotis Oestreich
war 1842 in Athen geboren,
wo sein Vater für den König
arbeitete, bis die Familie fliehen
musste. Die Postagentur führt
der Mitbegründer der Adorfer
Feuerwehr, bis 1887 ein Postamt
öffnet.
Als Oestreich nach rund 40
Dienstjahren stirbt, tritt sein
Sohn Arthur Oestreich 1916 in
seine Fußstapfen. Der Apotheker
besitzt als einer der ersten
Waldecker ein Automobil. Seine
Tochter ist die erste Frau, die im
Fürstentum den Führerschein
erhält. 1940 übernimmt Oestreichs
Schwiegersohn, Heinz
Barth, die Regie. Er verpachtet
1969 an Dr. Karl Ludwig Fichtner,
der 1977 die Vöhler Apotheke
erwirbt und sich dort einen
Namen macht.
Von Curry bis Senf
„Als meine Freundin und ich
aus Hamburg und Berlin nach
Adorf reisten, haben wir uns an
der ‚Grube Christiane‘ gefragt,
wann endlich der Ort kommt“,
blickt Seidel amüsiert zurück.
Beide heiraten kurz darauf. „Die
Apotheke wurde an keinen Junggesellen
vermietet“, lächelt der
Pharmazeut, der sich auf dem
Land längst zu Hause fühlt.
Zusammen mit seiner Frau
kauft er 1984 das nur teilweise
ausgebaute Fachwerkhaus
und restauriert es liebevoll. Dabei
entdeckt das Ehepaar erneut
Zeugen der Geschichte, zum
Beispiel Holztüren, die alle im
Haus ihren Platz finden.
Die Geschichte der Adorfer
Apotheke prägt Seidel allerdings
nicht nur als Apotheker und Sanierer,
sondern auch als Hersteller
überregional bekannter
und von Feinschmeckern ausgezeichneter
Spezialitäten wie
Senf, Curry und Magenbitter.
Nach 35 Jahren plant Seidel
2013 den Ruhestand anzutreten.
„Interessenten für meine Nachfolge
gibt es. Ob die Geschichte
der Apotheke fortgeschrieben
wird, hängt aber vor allem davon
ab, ob Ärzte vor Ort bleiben.“
An der Grundstruktur
der 160
Jahre alten Apotheke
hat sich
seit dieser um
1910 entstandenen
Aufnahme
wenig geändert.
Foto: pr
Das Post-Einlieferungsbuch
der
„Kaiserlichen
Postagentur“
aus dem Jahr
1885 hütet Dr.
Ulrich Seidel
ebenso wie historischeUtensilien
aus der
Apotheke.
Das ehemalige
Bauernhaus in
der Adorfer
Ortsmitte erwirbt
Seidel
1984. 1988/89
saniert er es gemeinsam
mit seiner
Frau: „Die
Stroh-Lehm-Gefache
sind weitgehenderhalten.
Gleiches gilt
für die Grundstruktur
des
Hauses.“
Spezialisten für
Spezialitäten
wie Senf und
Curry sind Dr. Ulrich
Seidel und
seine Mitarbeiterinnen.
Fotos: Volkenrath
Hiermit bestelle ich das Luftbild von
(bitte gewünschten Diemelseer Ort eintragen)
❏ im Format 20 x 30 cm, Anzahl: (Stückpreis 7,– € / für Abonnenten 5,– €)
❏ im Format 30 x 45 cm, Anzahl: (Stückpreis 10,– € / für Abonnenten 8,– €)
Das Foto / die Fotos hole ich ab
❏ bei der Waldeckischen Landeszeitung, Lengefelder Straße 6, Korbach
Ich bezahle in bar bei Abholung.
❏ Zustellung per Post ist auf Wunsch gegen Aufpreis der
Porto-/Verpackungskosten (3,–/5,– Euro) per Bankeinzug möglich.
Name / Vorname
Straße / Hausnummer PLZ/Ort
Bankname
BLZ Konto-Nummer
Bitte deutlich schreiben.
Telefon (bitte unbedingt angeben, da wir Sie anrufen, wenn die Fotos fertig sind)
Datum / Unterschrift
Große Luftbildaktion
Diemelsee
Diemelsee
Diemelsee
Diemelsee
Diemelsee
Diemelsee
Diemelsee
Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung unter Telefon 05631.560150
Bestellungen per Fax bitte an: 05631.560159
Per E-Mail an: lokalredaktion@wlz-fz.de

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Adorf ist mit 1655 Einwohnern der größte Ortsteil und der Verwaltungssitz der Gemeinde Diemelsee. Flankiert
wird das Dorf von einem Solarpark (l.) und dem neuen Windpark „Martenberg“ (oben). Fotos: Lutz Benseler
Deisfeld ist mit 97 Einwohnern der kleinste Diemelseer Ortsteil. Über Jahrhunderte hinweg bildete
das Dorf mit Eimelrod und Hemmighausen eine hessische Enklave im Fürstentum Waldeck.
Vasbeck hat nicht nur ein Freibad, sondern auch eine eigene Flotte. Die Anekdote geht auf einen
Pfarrer zurück, der 1856 die maritim geprägte Predigt seines in Bremen lebenden Bruders verlas.
Sudeck ist landwirtschaftlich geprägt. Stolz sind die 159 Einwohner
auf ihre romanische Kirche aus dem 12. Jahrhundert.
Heringhausen
liegt direkt am
Diemelsee. Jahr
für Jahr kommen
viele Touristen in
den Luftkurort,
der zum Beispiel
die romanische
St.-Barbara-Kirche,
das „Haus
des Gastes“ mit
Hallenbad, ein
Strandbad, Campingplätze
und in
wenigen Wochen
auch den modernen
Abenteuer-
Golfpark Diemelsee
zu bieten hat.
Auch der zertifizierte„Diemelsteig“
beginnt
am See.
Giebringhausen ist über 800 Jahre alt und hat 149 Einwohner. Im Mittelpunkt des Ortes stehen die
kleine Kirche und das mit viel Eigenleistung herausgeputzte, knallblaue Feuerwehrgerätehaus.
Diemelsee Mittwoch, 15. August 2012
Stichwort
Luftbilder
Für unsere „Reise durch
das Waldecker Land“ zum
125-jährigen Bestehen der
Waldeckischen Landeszeitung
sind wir in die Luft gegangen.
An der Seite des Privatpiloten
Ottmar Vöpel
(Somplar) haben wir die Gemeinde
Diemelsee überflogen:
Die Waldeckische Landeszeitung
liefert zu allen 13
Ortsteilen Bilder aus der Vogelperspektive.
Sie können bei uns Abzüge
bestellen. Sie kosten für
Abonnenten fünf Euro (Format
20 mal 30 Zentimeter)
und acht Euro (30 mal 45
Zentimeter). Nichtabonnenten
zahlen je zwei Euro mehr.
Bestellungen können per E-
Mail gerichtet werden an: lokalredaktion@wlz-fz.de.
Die
Postanschrift: Waldeckische
Landeszeitung, Lokalredaktion,
Lengefelder Straße 6,
34497 Korbach. Stichwort:
„Luftbilder“. Bitte nutzen Sie
den abgedruckten Coupon.
Bewegte Bilder aus Diemelsee
zeigt ein neues Video zu
unserer Serie. Das Video kann
auf unserer Homepage im Internet
unter www.wlz-fz.de
angesehen werden.
Benkhausen ist das „Höpperdorf“. Einer Sage nach soll ein großer Frosch („Höpper“)
geholfen haben, die Mühle anzutreiben, bis ein Bauer ihn verärgerte.
Flechtdorf ist der älteste Ort der Gemeinde. Die Doppeltürme
der Klosterkirche und die ehemalige Abtei sind sehenswert.
Schweinsbühl ist das „Drosseldorf“. Namensgeber sind die jubilierenden
Vögel, die einst im idyllischen Rhenetal sangen.
Stormbruch liegt an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen. Einige Häuser des Nachbardörfchens
Bontkirchen gehörten bis zur Verschiebung der Landesgrenze 2009 zum Diemelseer Ortsteil.