Geschichtliches aus und über Dürrenroth - gastro-drrenroth-qzb.ch
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GESCHICHTLICHES<br />
DÜRRENROTH IM EMMENTAL<br />
Kir<strong>ch</strong>e<br />
Erste Kir<strong>ch</strong>e an dieser Stelle: Laurentiuskir<strong>ch</strong>e, dem Hl. Laurentius geweiht von 1486,<br />
benannt na<strong>ch</strong> der in fis gestimmten Laurentiusglocke von 1392, die no<strong>ch</strong> heute im<br />
markanten, quergestellten „Chäsbissenturm“ von 1486 zu sehen ist.<br />
Die Kir<strong>ch</strong>e wurde in den Jahren 1768-1771 <strong>und</strong> 1833 umgebaut <strong>und</strong> 1942 renoviert.<br />
Sehenswert sind der na<strong>ch</strong>gotis<strong>ch</strong>e Taufstein von 1562, die spätgotis<strong>ch</strong>e Kanzel, die<br />
Glasfenster von L. Greiner (1893), Emil Gester (um 1910), Ernst Linck <strong>und</strong> Emil<br />
Cardinaux (1936) <strong>und</strong> die Orgel auf der lebhaften ges<strong>ch</strong>weiften Docken-Orgelempore<br />
(beide 1833). Als Besonderheit im protestantis<strong>ch</strong>en Kir<strong>ch</strong>engebiet ist das rei<strong>ch</strong>haltig<br />
verzierte Turmkreuz erwähnenswert, wel<strong>ch</strong>es trotz Reformation immer no<strong>ch</strong> als<br />
katholis<strong>ch</strong>es Wahrzei<strong>ch</strong>en erhalten ist. Das Kir<strong>ch</strong>enportal in der den Kir<strong>ch</strong>hof<br />
umgebenden Mauer wurde 2001 na<strong>ch</strong> histoirs<strong>ch</strong>en Fotos rekonstruiert.<br />
Ehemaliges S<strong>ch</strong>ulh<strong>aus</strong><br />
Das Gebäude hinter dem Bären ist von 1788 <strong>und</strong> sehenswert sind die Ründemalereien.<br />
Kreuz<br />
Spätbarocker Ständerbau von 1806 von 9 auf 5 A<strong>ch</strong>sen mit pra<strong>ch</strong>tvollem Mansard-<br />
Walmda<strong>ch</strong>, allseitig fassadiert mit hölzernen Ecklisenen mit vorgetäus<strong>ch</strong>ten, baute das<br />
Gebäude aber bis auf das sandsteinerne F<strong>und</strong>ament mit bedeutenden Gewölbekellern<br />
komplett <strong>aus</strong> Holz. Der jetzige Bau ersetzte 1806 eine Taverne, wel<strong>ch</strong>e si<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on seit<br />
dem 16. Jahrh<strong>und</strong>ert an dieser Stelle befand. Sehenswert ist der namensgebende<br />
Kreuzgang im Innern der Gebäudes, wel<strong>ch</strong>er dur<strong>ch</strong> vier identis<strong>ch</strong>e Ei<strong>ch</strong>entüren in den<br />
vier Himmelsri<strong>ch</strong>tungen abges<strong>ch</strong>lossen wird (Haupt<strong>aus</strong>ri<strong>ch</strong>tung Nord-Süd, Verlängerung<br />
der A<strong>ch</strong>se der Kir<strong>ch</strong>entür zum Kir<strong>ch</strong>enportal) <strong>und</strong> der Berner Bauerngarten auf der<br />
Südseite des Gebäudes. Das Wirtsh<strong>aus</strong>s<strong>ch</strong>ild mit Akanthus<strong>aus</strong>legern ist <strong>aus</strong><br />
ges<strong>ch</strong>nittenem, dorierten Ble<strong>ch</strong>. Das Kreuz wurde in den Jahren 2000 <strong>und</strong> 2001 in<br />
Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege komplett restauriert.<br />
Kreuzstock<br />
Spätbarocker, gemauerter Stock von 1820 mit Mansaard-Walmda<strong>ch</strong>, der als<br />
Postkuts<strong>ch</strong>enstation auf dem Postkuts<strong>ch</strong>ensystem von Beat Fis<strong>ch</strong>er (1641-1698) diente.<br />
Die Postkuts<strong>ch</strong>e (Linie Luzern-Bern) konnte als Besonderheit in das H<strong>aus</strong> hinein fahren<br />
<strong>und</strong> im Trockenen entladen werden. Der Kreuzstock ist im Besitz der Einwohner- <strong>und</strong> der<br />
Kir<strong>ch</strong>gemeinde <strong>und</strong> wurde in den 90er-Jahren des letzten Jahrh<strong>und</strong>erts komplett<br />
renoviert.<br />
BAEREN-DUERRENROTH.CH
GESCHICHTLICHES<br />
Stallungen<br />
Die Stallungen gehörten zur Postkuts<strong>ch</strong>enstation. Als Relais auf der Postkuts<strong>ch</strong>enstation<br />
Luzern-Bern wurden in <strong>Dürrenroth</strong> die Postkuts<strong>ch</strong>enpferde gewe<strong>ch</strong>selt, bis um 1908 die<br />
Eisenbahnlinie unterhalb des Dorfes dur<strong>ch</strong>geführt wurde. Heute sind die Stallungen Teil<br />
des Gästeh<strong>aus</strong>es.<br />
Bären<br />
Spätbarocker, gestri<strong>ch</strong>ener, verrandeter Ständerbau von 1752 ursprüngli<strong>ch</strong> von 7 auf 5<br />
A<strong>ch</strong>sen mit steilem Walmda<strong>ch</strong>. Um 1880 wurde die Hauptfront unter Verwendung der<br />
Westfassade auf 11 A<strong>ch</strong>sen erweitert. Dieser wesentli<strong>ch</strong>e Eingriff lässt si<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> heute<br />
gut ablesen. Au<strong>ch</strong> an dieser Stelle des heutigen Bären stand bereits im 16.<br />
Jahrh<strong>und</strong>ert eine Taverne. Die Fassadengliederung war na<strong>ch</strong> Steinvorbild mit<br />
Sti<strong>ch</strong>bogenfenstern <strong>und</strong> Lisenen gestaltet war aber immer als Holzbau erkennbar. Anfang<br />
des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts erhält der ganze Bau dur<strong>ch</strong> das Aufnageln von S<strong>ch</strong>indeln als Wind-<br />
<strong>und</strong> Wetters<strong>ch</strong>utz sein heutiges Ansehen.<br />
Sehenswert ist das s<strong>ch</strong>miedeiserne Wirtsh<strong>aus</strong>s<strong>ch</strong>ild (Biedermeier) mit<br />
imposantem Aushänger <strong>aus</strong> der Bauzeit <strong>und</strong> der Festsaal der Belle Epoque im<br />
Anbau.<br />
Der Bären wurde 1998 in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege komplett restauriert<br />
<strong>und</strong> wurde im Jahr 2000 von ICOMOS (Patronat Unesco) zum historis<strong>ch</strong>en<br />
Restaurant des Jahres 2000 gekürt. Der Bären gehörte wie das Kreuz in der Ho<strong>ch</strong>blüte<br />
der Postkuts<strong>ch</strong>enzeit zum Relais <strong>Dürrenroth</strong>.<br />
Die Gebäudegruppe Kir<strong>ch</strong>e, Post, Kreuz samt Stock <strong>und</strong> Stallungen gelten zusammen mit<br />
dem Bären als Kulturgut von Nationaler Bedeutung.<br />
Mülihof<br />
Häusergruppe, bestehend <strong>aus</strong> dem integral erhaltenen Kreuzfirst-Bauernh<strong>aus</strong><br />
von 1785 mit Obeliskbrunnen <strong>aus</strong> Jurastein, dem Stöckli von 1823 (letztens<br />
genutzt als Restaurant Bahnhof), dem Spy<strong>ch</strong>er von 1730 (breitproportionierter<br />
Ständerbau) <strong>und</strong> der Mühle unterhalb der Strasse von 1758, wel<strong>ch</strong>e als Putzbau<br />
mit Sandsteingliederung unter Rieggiebel realisiert ist. Sehenswert sind die<br />
Rokkokomalereien an der Ründe <strong>und</strong> die s<strong>ch</strong>önen Gartenanlagen am Rande des<br />
Rotba<strong>ch</strong>s.<br />
Feld<br />
Besonders s<strong>ch</strong>öne, komplette Hofanlage mit Haupth<strong>aus</strong> von 1787, gemauertem<br />
Stock von 1796 Spy<strong>ch</strong>er von 1805 <strong>und</strong> S<strong>ch</strong>miede von 1814, Brenneri von 1821<br />
mit gepflegtem Innenhof <strong>und</strong> Hoflinde. Sehenswert ist das Wirtsh<strong>aus</strong>s<strong>ch</strong>ild am<br />
Haupth<strong>aus</strong> <strong>und</strong> die S<strong>ch</strong>riftmalereien. Es war im Emmental ni<strong>ch</strong>t übli<strong>ch</strong>, den Stock<br />
(Altersresidenz) zu mauern. Das hier vorliegende Beispiel zeigt sehr deutli<strong>ch</strong>en<br />
Rei<strong>ch</strong>tum der damaligen Besitzer auf. Die Hofgruppe wird dur<strong>ch</strong> ein zweites<br />
Bauernh<strong>aus</strong> von 1888 erweitert.<br />
BAEREN-DUERRENROTH.CH
GESCHICHTLICHES<br />
Gärbihof<br />
Orthogonale Hofanlage um einen zentralen Garten, bestehend <strong>aus</strong> dem<br />
mä<strong>ch</strong>tigen Bauernh<strong>aus</strong> mit Ründe von 1803 (Zwillingsbau des Bauernh<strong>aus</strong>es<br />
„Hueberhof“ im Dorf), dem Spätbarockstock von 1792 mit Mansardwalmda<strong>ch</strong> mit<br />
üppiger Bauornamentik, der Mühle <strong>aus</strong> der Biedermeierzeit mit R<strong>und</strong>bogengang<br />
<strong>und</strong> dem Biedermeierstock (ehemaliges Wirtsh<strong>aus</strong>).<br />
Bereits im 12. Jahrh<strong>und</strong>ert wird <strong>Dürrenroth</strong> mit dem Namen Ascoldesba<strong>ch</strong><br />
erwähnt. Im Jahre 1225 verma<strong>ch</strong>te der Freiherr Lüthold von Sumiswald die<br />
Kir<strong>ch</strong>e zu Ascoldesba<strong>ch</strong> mit ihren Einkünften dem Deuts<strong>ch</strong>e-Ritter-Orden. Da<br />
<strong>Dürrenroth</strong> später zum Deuts<strong>ch</strong>-Ritter-Orden gehörte, wird oft die Ansi<strong>ch</strong>t<br />
vertreten, die Orts<strong>ch</strong>aft habe später den Namen <strong>Dürrenroth</strong> erhalten. Dieser<br />
Name s<strong>ch</strong>eint allerdings erst na<strong>ch</strong> <strong>und</strong> na<strong>ch</strong> entstanden zu sein. Wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong><br />
hiess die Orts<strong>ch</strong>aft entspre<strong>ch</strong>end dem kleinen Ba<strong>ch</strong> zuerst „Roth“, wie das Dorf<br />
au<strong>ch</strong> heute no<strong>ch</strong> von den Einwohnern genannt wird.<br />
Um 1430 war <strong>Dürrenroth</strong> na<strong>ch</strong> Burgdorf steuerpfli<strong>ch</strong>tig. 1528 verliess der<br />
Deuts<strong>ch</strong>-Ritter-Orden das Land, na<strong>ch</strong>dem si<strong>ch</strong> die Reformation dur<strong>ch</strong>gesetzt<br />
hatte. Deren Güter <strong>und</strong> damit au<strong>ch</strong> <strong>Dürrenroth</strong> wurden darauf von den<br />
bernis<strong>ch</strong>en Landvögten verwaltet.<br />
1698 kam <strong>Dürrenroth</strong> endgültig zur Landvogtei Sumiswald <strong>und</strong> damit in den<br />
Besitz der Stadt Bern. 1803 wurde es dem Amt Tra<strong>ch</strong>selwald zugeteilt. Seit 1890<br />
hat die Gemeinde ihre heutige Ausdehnung.<br />
<strong>Dürrenroth</strong> kann als „Kleinod ländli<strong>ch</strong>er Baukultur“ bezei<strong>ch</strong>net werden. Die<br />
Gemeinde mit ca. 1'200 Einwohnern erfreut si<strong>ch</strong> vieler erhaltenswerter Bauten.<br />
Besonders erwähnenswert ist die Kir<strong>ch</strong>e, wel<strong>ch</strong>e in der Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te erstmals im<br />
Jahre 1225 erwähnt wird. Als Kir<strong>ch</strong>e von „Rota“, also von Roth, ers<strong>ch</strong>eint sie<br />
dann wieder im Jahre 1246. Sie war ursprüngli<strong>ch</strong> dem heiligen Laurentius<br />
geweiht <strong>und</strong> erhielt deshalb 1392 die sogenannte Laurentiusglocke (in Fis<br />
gestimmt), wel<strong>ch</strong>e no<strong>ch</strong> heute vorhanden ist. Die heutige Kir<strong>ch</strong>e mit dem<br />
typis<strong>ch</strong>en „Chäsbissenturm“ wurde in der Form im Jahre 1486 erbaut. Das Kreuz<br />
auf dem Kir<strong>ch</strong>turm zeugt no<strong>ch</strong> heute von der Zeit vor der Reformation, obwohl<br />
wir heut reformiert sind.<br />
BAEREN-DUERRENROTH.CH
GESCHICHTLICHES<br />
LAGE UND UMGEBUNG<br />
Die Emmentaler Landgemeinde <strong>Dürrenroth</strong> befindet si<strong>ch</strong> auf der Strecke von<br />
Huttwil na<strong>ch</strong> Sumiswlald.<br />
Der tiefste Punkt der Gemeinde liegt bei 652 m.ü.M. (Rothba<strong>ch</strong>), der hö<strong>ch</strong>ste bei<br />
968 m.ü.M. (Guggli). Das eigentli<strong>ch</strong>e Dorf liegt auf einer Terrasse. Dur<strong>ch</strong> die<br />
1875 realisierte Umfahrungsstrasse haben wir in <strong>Dürrenroth</strong> heute wenig<br />
Dur<strong>ch</strong>gangsverkehr. Früher führte die alte Bernstrasse <strong>über</strong> die Höhen Lueg-<br />
Waltrigen-Rothwald na<strong>ch</strong> <strong>Dürrenroth</strong> <strong>und</strong> Huttwil.<br />
Im Jahre 1908 wurde die Ramsei-Huttwil Bahn (heute Regionalverkehr<br />
Mittelland) eröffnet. Das bedeutete für die Gegend ein grosses Ereignis <strong>und</strong><br />
bra<strong>ch</strong>te wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Aufs<strong>ch</strong>wung. Heute wird eine Busverbindung aufre<strong>ch</strong>t<br />
erhalten. Der Bus verkehrt stündli<strong>ch</strong> in beiden Ri<strong>ch</strong>tungen (Huttwil oder<br />
Sumiswald). Praktis<strong>ch</strong>erweise befinden si<strong>ch</strong> die Haltestellen direkt vor unseren<br />
Häusern.<br />
Einkaufmögli<strong>ch</strong>keiten liegen in unmittelbarer Nähe (Bäckerei Lehmann mit<br />
Bistro, Käserei Kämpfer, Metzgerei Röthlisberger, „H<strong>aus</strong>’es Dorflade“).<br />
Die Clientis Bank verfügt <strong>über</strong> einen Bancomaten, an dem Bargeld mit den<br />
gängigsten Karten bezogen werden kann.<br />
Von Basel, Bern, Luzern oder Züri<strong>ch</strong> her in gut einer bis 1 ½ St<strong>und</strong>en errei<strong>ch</strong>bar.<br />
Huttwil ist das nä<strong>ch</strong>st, grössere Städt<strong>ch</strong>en, 6 km von <strong>Dürrenroth</strong> entfernt. Das<br />
Laden- <strong>und</strong> Marktangebot ist sehr attraktiv. Bahn- <strong>und</strong> Postautolinien vom<br />
Bahnhof Huttwil führen in die näheren Orte.<br />
BAEREN-DUERRENROTH.CH