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Urheberrecht, Datenschutz, Haftung: Wer befreit die Bibliotheken ...

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<strong>Urheberrecht</strong>, <strong>Datenschutz</strong>, <strong>Haftung</strong>:<br />

<strong>Wer</strong> <strong>befreit</strong> <strong>die</strong> <strong>Bibliotheken</strong> aus der<br />

Unsicherheit?


Art.20 Abs.3 GG:<br />

Die Gesetzgebung ist an <strong>die</strong><br />

verfassungsmäßige Ordnung, <strong>die</strong><br />

vollziehende Gewalt und <strong>die</strong><br />

Rechtsprechung sind an Gesetz und<br />

Recht gebunden.<br />

|


Vollziehende Gewalt<br />

Verwaltung<br />

Leistungsverwaltung<br />

Bibliothek = Teil der<br />

Leistungsverwaltung<br />

Bindung an Gesetz und<br />

Recht<br />

|


Mögliche Konsequenzen von Rechtsverstößen<br />

Für <strong>die</strong> Bibliothek bzw. Träger:<br />

• Zivilrechtliche Ansprüche: Unterlassung, Schadensersatz,<br />

Anwaltskosten, Gerichtskosten<br />

• Ordnungswidrigkeit: Bußgelder<br />

Für <strong>die</strong> MitarbeiterInnen:<br />

• Bei grober Fahrlässigkeit oder Vorsatz: Zivilrechtliche<br />

Ansprüche / Amtshaftung (kein Beispiel)<br />

•bei Vorsatzauch: Strafrechtliche <strong>Haftung</strong> (kein Beispiel für<br />

Verurteilungen)<br />

|


Grauzone<br />

Bibliothek<br />

|


Informationsrecht<br />

-Technik-Recht<br />

-Recht der neuen<br />

Me<strong>die</strong>n<br />

-<strong>Datenschutz</strong>recht<br />

|


Aufgrund schwammiger Formulierungen in der<br />

Gesetzgebung unterschiedliche Auslegungen<br />

durch <strong>die</strong> Justiz möglich.<br />

Prognose des Ergebnisses einer<br />

Gerichtsentscheidung nicht möglich<br />

für konkrete Sachverhalte keine eindeutigen<br />

Regeln, so dass der Übergang von<br />

gesetzeskonform zu gesetzeswidrig fließend ist<br />

|


Rechtsnorm=Normbefehl<br />

Tatbestand<br />

• Die Gesamtheit der erforderlichen Voraussetzungen für den<br />

Eintritt der Rechtsfolge<br />

• <strong>die</strong> einzelne erforderliche Voraussetzung nennt man<br />

Tatbestandmerkmal<br />

Rechtsfolge<br />

Rechtsfolge ist das Entstehen / Nichtentstehen von Rechten und<br />

Pflichten<br />

|


Beispiel für Rechtsnorm: § 97 Abs.1 UrhG<br />

(1) <strong>Wer</strong> das <strong>Urheberrecht</strong> oder ein anderes nach <strong>die</strong>sem Gesetz<br />

geschütztes Recht widerrechtlich verletzt, kann von dem<br />

Verletzten auf Beseitigung der Beeinträchtigung, bei<br />

Wiederholungsgefahr auf Unterlassung in Anspruch<br />

genommen werden. Der Anspruch auf Unterlassung besteht<br />

auch dann, wenn eine Zuwiderhandlung erstmalig droht.<br />

|


Beispiel für Rechtsnorm: § 97 Abs.1 UrhG<br />

Tatbestand:<br />

Verletzung des <strong>Urheberrecht</strong>s oder eines anderen<br />

nach dem UrhG geschützten Rechts<br />

Für Unterlassungsanspruch: Zusätzlich<br />

Wiederholungsgefahr / Erstbegehungsgefahr<br />

Rechtsfolge:<br />

Anspruch des Verletzten auf<br />

• Beseitigung der Beeinträchtigung,<br />

• Unterlassung<br />

|


Dilemma der <strong>Bibliotheken</strong> im Informationsrecht<br />

Gebundenheit an Recht und Gesetz<br />

Unklare Rechtsnormen<br />

Auftrag der Bibliothek, im Informationsbereich<br />

auf der Höhe der Zeit zu bleiben<br />

|


erlaubt<br />

Unzulässige<br />

Handlungen<br />

der<br />

<strong>Bibliotheken</strong>:<br />

klar geregelt<br />

Grauzone:<br />

Unklare /<br />

umstrittene<br />

Tatbestandsmerk<br />

male, noch keine<br />

höchstrichterliche<br />

Klärung, ob<br />

erlaubt oder<br />

verboten<br />

|


Erlaubt u.a.:<br />

• Post + Fax (kleine<br />

Teile u.a.)<br />

• el. Versand, wenn<br />

kein Verlagsangebot<br />

vorhanden<br />

• Einrichtungsinterne<br />

Weitergabe per E-<br />

Mail am selben<br />

Standort (§ 53)<br />

Beispiel: Kopienversand<br />

Unzulässige<br />

Handlungen<br />

z.B.<br />

Übermittlung /<br />

Versand von<br />

Kopien ganzer<br />

im Handel<br />

befindlicher<br />

Bücher<br />

Grauzone u.a.:<br />

• „offensichtliches“<br />

Verlagsangebot in<br />

Ppv-Datenbank (EZB),<br />

aber Angebot<br />

„Angemessen“ ?<br />

• Einrichtungsinterner<br />

Versand über mehrere<br />

Standorte (§ 53 ?)<br />

|


Erlaubt u.a.:<br />

• Einscannen des<br />

eigenen Bestands<br />

• Anzeige an<br />

elektronischen<br />

Leseplätzen<br />

elektronische Leseplätze, § 52b UrhG<br />

Grauzone<br />

u.a.:Anschlussvervielfältigungsmöglichkeit,<br />

z.B.<br />

Papierausdruck<br />

Unzulässige<br />

Handlungen<br />

• Anzeige in der<br />

gesamten<br />

Universität<br />

• Anzeige an<br />

allgemeinen<br />

internetfähigen<br />

PC´s<br />

|


Schritte in <strong>die</strong> richtige Richtung<br />

Versuch (nicht bindender) Verständigung auf<br />

eine bestimmte Auslegung von<br />

Tatbestandsmerkmalen mit den beteiligten<br />

Interessengruppen (Bsp: Kataloganreicherung, §<br />

52a, Gesamtverträge)<br />

Einseitiger Vorstoß von <strong>Bibliotheken</strong> in <strong>die</strong><br />

Grauzone: Klärung der Rechtslage durch<br />

Gerichte erzwingen (Bsp.: § 52b)<br />

|


vielen Dank fürs<br />

Zuhören<br />

|

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