Risiko Sprengen – Schneider
Risiko Sprengen – Schneider
Risiko Sprengen – Schneider
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<strong>Risiko</strong> <strong>Sprengen</strong><br />
Wovor wollen uns die Behörden<br />
schützen ?<br />
Lagerung und Transport<br />
Dipl.-Ing. Dr. B. SCHNEIDER
• Bezirksverwaltung<br />
• Sicherheitsdirektion<br />
• BMI<br />
• BMVIT<br />
• BMWFJ<br />
• BMASK<br />
• BMLVS<br />
• EU<br />
Behörden
Vorsorgekonzept der Behörde<br />
• Schutz des Lebens und der Gesundheit von<br />
Personen<br />
• Schutz von fremden Sachen<br />
• Schutz der Umwelt nach den Grundsätzen<br />
für eine nachhaltige Entwicklung
Umsetzung ?<br />
• z.B. BGBl. II, Nr. 367/2005: Bohrlochbergbau-VO<br />
• §10: Wahrscheinlichkeit des Auftretens und der<br />
Dauer von explosionsfähigen Atmosphären<br />
• §26: Sicherheitsabstände<br />
30m:<br />
<strong>–</strong> öffentliche Verkehrsanlagen<br />
<strong>–</strong> bergbaueigene Anlagen<br />
100m:<br />
<strong>–</strong> Wohngebäude<br />
<strong>–</strong> öffentliche Einrichtungen<br />
<strong>–</strong> bergbaufremde Anlagen
Implizierte Vereinbarung<br />
• Betriebsangehörigen wird ein größeres<br />
<strong>Risiko</strong> zugemutet als der Öffentlichkeit<br />
• Verweilzeit auf einem Verkehrsweg ist<br />
geringer als in einem Wohngebäude, daher<br />
RISIKO !!<br />
wird beim Verkehrsweg ein größeres<br />
<strong>Risiko</strong> toleriert
Grundfrage<br />
WIE SICHER IST SICHER GENUG ?
Spannungsfeld für die Behörde
Spannungsfeld für die Behörde
Spannungsfeld für die Behörde
New Beach, Japan<br />
Totale Sicherheit
Beherrschtes <strong>Risiko</strong>
Ausreichende<br />
Sicherungsmaßnahmen ?
<strong>Risiko</strong>wahrnehmung<br />
Erfahrungswelt Tote Beobachtungsgruppe<br />
Wahrschein-<br />
lichkeit<br />
NASA-Astronaut 15 527 2,85E-02<br />
Sprengarbeiten 169 621 100 2,72E-04<br />
Arbeit in Landwirtschaft 789 3 289 583 2,40E-04<br />
Autounfall 43000 265 283 783 1,62E-04<br />
Selbstmord 31022 262 812 386 1,18E-04<br />
Arbeit in Produktionsbetrieb 694 17 356 250 4,00E-05<br />
Beamte 543 18 100 000 3,00E-05<br />
Drogenkonsum 7054 257 733 843 2,74E-05<br />
OP-Krankenhaus 2670 257 733 843 1,71E-06<br />
Quelle: DDESB TP 14
Erfahrungswelt Tote Beobachtungs<br />
Gruppe<br />
Wahrschein-<br />
lichkeit<br />
Krebsleiden 536922 262 812 386 2,04E-03<br />
Mord (Los Angeles Area) 1398 93 825 500 1,49E-05<br />
Blitzschlag 65 257 733 843 2,52E-07<br />
Wespenstich 45 257 733 843 1,75E-07<br />
Schlangenbiss 7 257 733 843 2,72E-08<br />
Quelle: DDESB TP 14<br />
<strong>Risiko</strong>wahrnehmung
Todesrisiko Verkehrsunfall<br />
• Österreich 1980: 2,50 E-04<br />
• Österreich 2007: 686 (8,75 E-05)<br />
• Ziel Österreich: < 500/Jahr (6,2E-05)<br />
• Ziel Schweden 2015: 0 !<br />
Quelle:Kuratorium für Verkehrssicherheit
Was heißt <strong>Risiko</strong> 1 E-06 ?<br />
<strong>–</strong> Formulierung aus Sicht des Regulativs:<br />
• „Maximal eine von 1 Million Personen<br />
darf durch diese Ursache zu Tode<br />
kommen.“<br />
<strong>–</strong> Formulierung aus Sicht der Erfahrung:<br />
• „Eine von 1 Million Personen kommt<br />
durch diese Ursache ums Leben.“
Akzeptiertes <strong>Risiko</strong><br />
Organisation Akzeptiertes<br />
<strong>Risiko</strong> für<br />
Beteiligte<br />
HSE (UK)<br />
Kernkraftwerk<br />
Schweiz<br />
Munitionslager<br />
DDESB<br />
Explosivstoffwesen<br />
Quelle: DDESB TP-14<br />
Akzeptiertes<br />
<strong>Risiko</strong> für<br />
Unbeteiligte<br />
1 E-3 1 E-4<br />
1 E-4 1 E-5<br />
1 E-4 1 E-6
Umgang mit <strong>Risiko</strong><br />
Beispiele
<strong>Risiko</strong> im Umweltschutz<br />
Grenzwerte werden festgelegt, bei deren<br />
Einhaltung nach derzeitigem<br />
Wissensstand keine Gefährdung gegeben<br />
ist.<br />
Objektiviertes <strong>Risiko</strong> = es ist jeweils ein<br />
fixer Zahlenwert vorgegeben
Industrieunfälle <strong>–</strong> Seveso II
Industrieunfälle <strong>–</strong> Seveso II<br />
• Sicherheitsbericht (Artikel 9)<br />
<strong>–</strong> technische und organisatorische Maßnahmen zur<br />
Vermeidung wahrscheinlicher Unfälle (Ebene 1)<br />
<strong>–</strong> Ziel: innerbetriebliche Begrenzung der Auswirkungen<br />
• Notfallplan (Artikel 11) und Überwachung der<br />
Ansiedlung (Artikel 12)<br />
<strong>–</strong> Hypothetischer Störfall mit so geringer<br />
Wahrscheinlichkeit, dass er in der Betrachtung auf 1.<br />
Ebene nicht berücksichtigt werden muss (Ebene 2)<br />
<strong>–</strong> Ziel: Optimierung der außerbetrieblichen<br />
Gefahrenabwehr
Denkbare schwere Unfälle <strong>–</strong><br />
Referenzszenarien<br />
• Auslösendes Ereignis<br />
• Gefahreneigenschaften<br />
• Ausbreitungspfad<br />
• Wirkdistanz<br />
• Umgebungssituation<br />
<strong>–</strong> Topographie<br />
<strong>–</strong> Siedlungsdichte<br />
<strong>–</strong> Objekttypen
Denkbare schwere Unfälle <strong>–</strong><br />
• Einschätzung der Konsequenzen<br />
<strong>–</strong> Mensch<br />
<strong>–</strong> Ökosphäre<br />
Referenzszenarien<br />
<strong>–</strong> Infrastruktur
Referenzszenarien<br />
Explosivstoffwesen<br />
• Auslösendes Ereignis<br />
<strong>–</strong> Brand<br />
<strong>–</strong> Explosion<br />
<strong>–</strong> Diebstahl<br />
• Gefahreneigenschaften<br />
<strong>–</strong> Druck<br />
<strong>–</strong> Erschütterung<br />
<strong>–</strong> Splitter & Trümmer<br />
<strong>–</strong> (Hitze)<br />
<strong>–</strong> (Schwaden)
Referenzszenarien<br />
Explosivstoffwesen<br />
• Ausbreitungspfad<br />
<strong>–</strong> Luft<br />
<strong>–</strong> Boden<br />
• Wirkdistanz<br />
<strong>–</strong> Skalierte Wirkung (3.Wurzel aus<br />
Ladungsmenge)
• Druck<br />
Auswirkung<br />
<strong>–</strong> Korrelationen Letalität/skalierter Abstand für<br />
• Direkte Druckwirkung<br />
• Umgestoßen werden<br />
• Splitter und Trümmerflug<br />
<strong>–</strong> Anzahl wirksamer Splitter<br />
(Personengefährdung)<br />
• Mindestenergie 79J
Druck/Schaden-Korrelationen<br />
Druck(mbar)<br />
Schadensbild<br />
• 2-6 Geringfügige Glasschäden<br />
• 20-30 Typisch für Glasschäden<br />
• 30-50 Druckbezogener Grenzwert für Wurfstückschäden<br />
• 70-140 Glasscheiben zerstört, Mauerrisse, geringe Gebäudeschäden<br />
• 140-200 Personen werden umgestoßen<br />
• 150-260 Stahlblechplatten verbeult<br />
• 260-430 Zerstörung von Ziegelwänden<br />
•<br />
•<br />
•<br />
430-660<br />
780-2700<br />
920-1450<br />
Einsturz von freitragenden Rahmengebäuden, Öltanks<br />
aufgerissen<br />
Trommelfellriss<br />
Armierter Beton schwer beschädigt, Eisenbahnwaggons<br />
umgeworfen<br />
Lit.: McKinney, Graham, „Explosive shocks in air“
Wirkung von Druckwellen nach Baker<br />
• 1,4 mbar Unangenehmes Geräusch<br />
• 2,1 mbar Gelegentlicher Glasbruch (große, unter Spannung<br />
stehende Fensterflächen)<br />
• 2,8 mbar Knall<br />
• 6,9 mbar Bruch kleiner, unter Spannung stehender Fenster<br />
• 10,4 mbar typischer Druck für Glasschäden<br />
• 20,7 mbar eventuell Schaden an Dächern, 10%<br />
Fensterscheibenbruch<br />
• 27,6 mbar geringe Deformierungen<br />
• 35-69 mbar Gelegentlich zerstörte Fensterrahmen<br />
• 48,3 mbar geringer Gebäudeschaden<br />
• 69 mbar teilweise Gebäudebeschädigung, bis zur<br />
Unbewohnbarkeit
Wirkung von Druckwellen<br />
nach Baker (Forts.)<br />
• 69-138 mbar Eingedrückte Panele, Stahl- und<br />
Aluminiumpanele aus Halterung gerissen<br />
• 89,7 mbar Stahlrahmen leicht deformiert<br />
• 138 mbar teilweiser Einsturz von Wänden und Dächern<br />
• 138-207 mbar nicht armierte Betonwände zerrüttet<br />
• 158,7 mbar untere Grenze für schwere Deformierungen<br />
• 172,5 mbar 50% Zerstörung von Ziegelbauten<br />
• 287 mbar geringer Schaden an schweren Maschinen in<br />
Industriebauten, Stahlkonstruktionen verformt<br />
und aus Verankerung gerissen<br />
• 345-483 mbar komplette Zerstörung von Häusern<br />
• 483 mbar Beladene Eisenbahnwaggons umgeworfen<br />
• 690 mbar Totale Gebäudezerstörung
WORST CASE ?
Sprengstofftransport: Worst Case ?
Sprengstofftransport: Worst Case ?<br />
Quelle: M. SWISDAK, 33rd DDESB Seminar
Quelle: M. SWISDAK, 33rd DDESB Seminar
Sprengstofftransport: Worst Case ?<br />
Münster (dpa) - Einen mit Sprengstoff beladenen Lastwagen<br />
mit defekten Bremsen hat die Polizei am Freitag auf der<br />
Autobahn bei Münster gestoppt.<br />
Der mit 16 Tonnen explosiver Fracht beladene Sattelzug war<br />
bei einer Routine-Kontrolle auf der Autobahn 1 angehalten<br />
worden. Der Sprengstoff ist für gewerbliche Nutzung<br />
bestimmt.<br />
Die Polizei in Münster berichtete, die Beamten hätten zu ihrem<br />
Erschrecken festgestellt, dass eine Bremsscheibe in sich<br />
gerissen war. Der Fahrer hatte den Defekt noch nicht<br />
festgestellt.<br />
Das Gefährt wurde auf einen Parkplatz gebracht. Es muss<br />
repariert werden. (8.11.2008)
Sprengstofftransport: Worst Case ?<br />
Graz 1964: Tankwagenbrand
Sprengstofftransport: Worst Case ?<br />
Woomera, Australien: Teil des Führerhauses<br />
eines LKW, ca. 250m vom Explosionsort entfernt<br />
Quelle: 4th Meeting of Chief Inspectors of Explosives, 1999.
Sprengstofftransport: Worst Case ?
Sprengstofflager: Worst Case ?
Schieß- und Sprengmittelgesetz<br />
• Engerer Gefährdungsbereich<br />
<strong>–</strong> schwere Schäden sind mit Sicherheit zu erwarten<br />
• Weiterer Gefährdungsbereich<br />
<strong>–</strong> nicht jede schädigende Wirkung erscheint<br />
ausgeschlossen<br />
<strong>–</strong> höchstens doppelt so weit wie der engere<br />
Gefährdungsbereich<br />
• z.B. Lager mit 20t TNT<br />
<strong>–</strong> Engerer Gefährdungsbereich 200m<br />
<strong>–</strong> weiterer Gefährdungsbereich 400m
AASTP-1<br />
• 22*M 1/3 bei 40t = 752 m<br />
<strong>–</strong> geringer Gebäudeschaden (Richtwert 5% der<br />
Errichtungskosten)<br />
<strong>–</strong> gelegentliche Verletzungen durch Glasbruch und<br />
anderen Splitter- oder Trümmerflug<br />
<strong>–</strong> Verletzungsgefahr durch Druckwirkung sehr<br />
unwahrscheinlich<br />
• 15*M 1/3 bei 40t = 513 m<br />
<strong>–</strong> Gebäudeschaden im Bereich 10% der<br />
Errichtungskosten<br />
<strong>–</strong> hohe Wahrscheinlichkeit für Verletzungen durch<br />
Glasbruch und anderen Splitter- oder Trümmerflug<br />
<strong>–</strong> keine ernste Verletzungsgefahr durch Druckwirkung
Analysebeispiel:<br />
Sprengstofflager<br />
• Anzusetzende Worst-Case-Szenarien:<br />
<strong>–</strong> Explosion eines Sprengstofflagerobjektes<br />
<strong>–</strong> Explosion eines LKW beim Beladen (ISO-<br />
Container)<br />
• Ermittlungsgrundlage: DDESB TP-14
Ergebnis<br />
Kriterium: Auswirkung < 1E-6<br />
• Überschüttetes Lagerobjekt (Beton, 40t):<br />
<strong>–</strong> 340m<br />
• LKW (16t):<br />
<strong>–</strong> 350m<br />
Analysebeispiel:<br />
Sprengstofflager<br />
• Hauptgefahr durch Splitter & Trümmerflug
Sprengstofflager: Worst Case ?<br />
Quelle: A. Dörr, 33rd DDESB-Seminar (50kg Sprengstoff in 8m³ Betonbunker)
Sprengstofflager: Worst Case ?
Sprengstofflager: Worst Case ?<br />
Einladung für Einbrecher : Deutsche Sprengstoff-Lager kaum gesichert<br />
Während im Zeichen des "Kampfes gegen den Terrorismus" Bürgerrechte<br />
eingeschränkt werden, ist die Sicherung von zivilen Sprengstoffdepots kaum<br />
geregelt. So müssen die Aufbewahrungsorte weder mit Einbruchs-<br />
Meldesystemen noch mit Video-Überwachungen versehen sein. Und eine<br />
Sicherheitsüberprüfung der Mitarbeiter ist auch nicht vorgesehen. In ganz<br />
Deutschland gibt es solche Lager, in denen teils hochexplosive Stoffe<br />
aufbewahrt und regelmäßig gestohlen werden.<br />
Das Loch im Zaun eines zivilen Sprengstoffdepots in Rheinland-Pfalz ist nur<br />
dürftig geflickt. Zwei Mal wurde allein im vergangenen Jahr hier<br />
eingebrochen. Die Diebe suchten nach Sprengstoff und fanden ihn. Eine<br />
Alarmanlage gibt es nicht, auch kein Wachpersonal. Solche Lager gibt es zu<br />
Hunderten in ganz Deutschland und kaum eins ist wirklich abgesichert. Dort<br />
lagern teils Dynamit für Bergbau, teils Schwarzpulver-Sprengkörper für<br />
Großfeuerwerke.<br />
Aus einem zivilen Depot in Spanien stammte auch der Sprengstoff, mit dem<br />
Terroristen in Madrid fast 200 Menschen in den Tod bombten.<br />
(Christian Thiels, SWR 5.8.2005)
Gefahrenklassifizierung der<br />
Explosivstoffe
Lagerung: Gefahrenklassifizierung<br />
nach dem derzeit gültigen Sprengstoffgesetz<br />
• Gruppe 1<br />
<strong>–</strong> Sprengöle und Sprengstoffe mit mehr als 8%<br />
Sprengölgehalt (außer wenn sie Gruppe III<br />
zuzuordnen sind)<br />
• Gruppe II<br />
<strong>–</strong> Schwarzpulver<br />
• Gruppe III<br />
<strong>–</strong> Nitrocellulose und rauchsachwache Schießpulver<br />
• Gruppe IV<br />
Sprengkräftige aromatische Nitroverbindungen<br />
Ammonsalpetersprengstoffe
Lagerung: Gefahrenklassifizierung<br />
nach dem derzeit gültigen Sprengstoffgesetz<br />
• Klassifizierungskriterium =<br />
Umsetzungswahrscheinlichkeit<br />
• Heute nicht mehr zeitgemäß<br />
<strong>–</strong> Schwarzpulver praktisch verdrängt<br />
<strong>–</strong> Sprengölhaltige Sprengstoffe stabiler
Lagerung: Gefahrenklassifizierung<br />
in Ausarbeitung<br />
• Übernahme der wirkungsbezogenen<br />
Kriterien des ADR<br />
<strong>–</strong> In Österreich seit 1997 in der<br />
Munitionslagerverordnung implementiert<br />
<strong>–</strong> NATO: seit den 1970iger Jahren<br />
<strong>–</strong> Im Deutschen Sprengstoffgesetz<br />
implementiert
• Probenmenge<br />
Außenbrandtest (bonfire-test)<br />
<strong>–</strong> 3 Packstücke oder mindestens 0,15 m³ (etwa 200 kg)<br />
• Gitterrost<br />
<strong>–</strong> für die Probenpositionierung über dem Feuer (1m bei<br />
Holzfeuer, 0.5m bei KW-Feuer)<br />
• 3 Nachweisbleche<br />
<strong>–</strong> Aluminium, 2000x2000x2mm, in 4 m Entfernung, in<br />
Lee-Seite keines<br />
• Videokamera in Farbe
• Beobachtungen:<br />
Außenbrandtest<br />
<strong>–</strong> Evidenz einer Explosion<br />
<strong>–</strong> Splitterwirkung<br />
<strong>–</strong> thermische Effekte
• Unterklasse 1.1:<br />
<strong>–</strong> Massenexplosion<br />
Außenbrandtest
• Unterklasse 1.2:<br />
Außenbrandtest<br />
<strong>–</strong> Perforation eines Nachweisblechs<br />
<strong>–</strong> mehr als 10 metallische Wurfstücke, Masse<br />
größer als 25g, mehr als 50m weggeschleudert<br />
<strong>–</strong> ein metallisches Wurfstück, Masse größer als<br />
150g, weiter als 15 m weggeschleudert
• Unterklasse 1.3:<br />
Außenbrandtest<br />
<strong>–</strong> Feuerball, der über ein Nachweisblech<br />
hinausreicht<br />
<strong>–</strong> Flammenjet, länger als 3m<br />
<strong>–</strong> Flugfeuer, brennende Teile die mehr als 15m<br />
weggeschleudert werden<br />
<strong>–</strong> Hitzewirkung größer als 4kW/m2 in 15m<br />
Entfernung (ca. 30 sec lang tolerierbar)
Außenbrandtest<br />
• Unterklasse 1.4, nicht S:<br />
<strong>–</strong> Delle in einem Nachweisblech<br />
<strong>–</strong> Splitterflug oder Hitzeentwicklung, die eine<br />
Feuerbekämpfung oder andere<br />
Notfallsmaßnahmen in unmittelbarer<br />
Umgebung (in 5 m Entfernung) beträchtlich<br />
behindern
• Geringere Effekte<br />
Außenbrandtest<br />
1.4S oder nicht Klasse 1
??????????<br />
• Im ADR entstand durch die Einführung der<br />
Unterklassen<br />
• 1.5 und 1.6<br />
• eine Vermischung von wirkungsbezogenen<br />
mit wahrscheinlichkeitsbezogenen<br />
(Umsetzung ?) Kriterien
Klasse 1.5: Test-Serie 5<br />
• Schock Test: Empfindlichkeit gegenüber starker<br />
mechanischer Einwirkung<br />
<strong>–</strong> CAP-Sensitivity: nicht durch eine Sprengkapsel<br />
initiierbar<br />
• Thermischer Test: Tendenz für den Übergang von<br />
Deflagration zu Detonation<br />
<strong>–</strong> Sprengstoff in geschlossenem Stahlrohr: ein Ende wird<br />
erhitzt<br />
• Explosionsneigung von größeren Mengen bei<br />
Explosion zu einem Feuer<br />
<strong>–</strong> Substanztest: 0,15m³ oder max. 200 kg<br />
<strong>–</strong> Intensität des Feuers, sodass innerhalb von 10-30 min<br />
Reaktion erfolgt
Klasse 1.6: Test Serie 7<br />
• Besonders unempfindlicher Explosivstoff ?<br />
<strong>–</strong> CAP-Test<br />
<strong>–</strong> GAP test: Detonationsübertragung durch eine inerte<br />
Zwischenschicht<br />
<strong>–</strong> Verhalten unter Hochgeschwindigkeitsaufprall<br />
• 81mm Geschoß mit 333m/s Auftreffgeschw., das gegen ein<br />
Stahlziel gefeuert wird<br />
<strong>–</strong> Fragmentierung unter mechanischer Einwirkung<br />
<strong>–</strong> Verhalten gegen 12,7mm Projektilbeschuss<br />
<strong>–</strong> Brandtest unter Einschluss (45mm Durchmesser 200mm Länge<br />
Stahlrohr, 4mm Wandstärke)<br />
<strong>–</strong> Cook-Off-Test<br />
• Aufheiztest unter Einschluss 3,3°C/ Stunde 40-365°C (keine<br />
Reaktion, sodass mehr als 3 Splitter entstehen)
• Wie verhält sich der Gegenstand ?<br />
• Externes Feuer<br />
<strong>–</strong> nur Brennen erlaubt<br />
• Article cook-off test<br />
• Beschusstest<br />
Klasse 1.6: Test Serie 7<br />
• Detonationsübertragung auf benachbarte Gegenstände (=<br />
Test 6b)
Transport Lagerung<br />
• Gefahrenklassen<br />
<strong>–</strong> 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6<br />
<strong>–</strong> Wirkung Umsetzungswahrscheinlichkeit<br />
• Lagerklassen<br />
<strong>–</strong> 1.1 1.2 1.3 1.4
ENSCHEDE<br />
1.4 G ???
ENSCHEDE<br />
• Tests zeigen: Großfeuerwerke (ab 155mm) sind<br />
in der Regel als 1.1 zu klassifizieren<br />
• Handhabung der Klassifizierung länderweise sehr<br />
verschieden:<br />
<strong>–</strong> UK: Klassifizierungen aus anderen Ländern werden<br />
nicht akzeptiert<br />
<strong>–</strong> NL: Hersteller darf selbst klassifizieren<br />
<strong>–</strong> Ö: keine Klassifizierung einer unabhängigen Stelle
Neue Produkte <strong>–</strong> neue Kriterien<br />
z.B.: Emulsionssprengstoffe<br />
• Klassifizierung 5.1<br />
<strong>–</strong> seit Dez: 2000 existiert die Eintragung UN<br />
3375 „Ammonium Nitrate Emulsion,<br />
Suspension oder Gel“
Testserie 8<br />
• Thermische Stabilität<br />
• GAP-Test<br />
• Stahlhülsentest<br />
• Vented-Pipe-Test
AUSBLICK<br />
EUROPA
Überlegungen der EU<br />
KOM(2005)329:
Überlegungen der EU<br />
KOM(2005)329:<br />
• Maßnahmen für<br />
<strong>–</strong> Lagerung<br />
<strong>–</strong> Beförderung<br />
<strong>–</strong> Rückverfolgbarkeit
Überlegungen der EU<br />
• Lagerung<br />
<strong>–</strong> Folgen von Anschlägen oder absichtlich<br />
herbeigeführten Großunfällen und entsprechende<br />
Vorsorgemaßnahmen<br />
• Beförderung<br />
<strong>–</strong> Rückverfolgbarkeit<br />
<strong>–</strong> Sicherheit bei der Beförderung<br />
<strong>–</strong> Unternehmerisches Sicherheitsbewusstsein in der<br />
Lieferkette steigen<br />
<strong>–</strong> Aufdeckungsgeräte auf den Flughäfen optimieren
Überlegungen der EU<br />
• Herstellung, Inverkehrbringen<br />
<strong>–</strong> Kennzeichnung<br />
<strong>–</strong> Meldepflicht verdächtiger Transaktionen<br />
<strong>–</strong> Elektromagnetische Kennung ?<br />
<strong>–</strong> Vernetzte Behördenarbeit<br />
• Aufdeckung<br />
<strong>–</strong> EU-weite einheitliche Kennzeichnungsmittel<br />
<strong>–</strong> Abstimmung mit Aufdeckungstechnologien<br />
Bis jetzt noch keine Richtlinie ergangen
Markierung von<br />
Plastiksprengstoffen<br />
• Probleme mit Haltbarkeit<br />
• Vorgeschriebene<br />
Markierstoffe nicht ideal<br />
für moderne<br />
Detektionstechnologien<br />
• Reaktionszeit:<br />
<strong>–</strong> Lockerbie: 1988<br />
<strong>–</strong> Umsetzung in Ö: 1999<br />
<strong>–</strong> Volle Wirksamkeit: 2014<br />
Nachsatz: 500g Selbstlaborat wären völlig ausreichend !!!
...das rechte Maß an <strong>Risiko</strong>...