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Der deutsch-israelische Schüleraustausch 2012 - RecknitzCampus ...

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Völkerfreundschaft hautnah:<br />

<strong>Der</strong> <strong>deutsch</strong>-<strong>israelische</strong> <strong>Schüleraustausch</strong> <strong>2012</strong><br />

Israel. Viele Jugendliche kennen diesen jungen<br />

Staat nur aus den Medien und verbinden ihn<br />

sofort mit viel Wüste, Kamelen und<br />

Terrorismus. Die Chance, von heute auf<br />

morgen dieses eher fremde Land zu<br />

entdecken, wird den Schülern des Recknitz-<br />

Campus Laage seit einigen Jahren geboten.<br />

Unter der Leitung des Lehrers Sandro Geister<br />

findet ein insgesamt vierwöchiger Austausch in<br />

Deutschland und Israel statt. Über den<br />

Austausch im Jahr <strong>2012</strong>, bei dem ich, Oliver<br />

Kärsten, zusammen mit den Schülern Jakob<br />

Leverenz, Tim Hoppe und Rebecca Miriam<br />

Zube teilnahm, berichte ich nun.<br />

<strong>Der</strong> erste Teil des Austauschs fand in unserem<br />

Heimatland statt. 12 <strong>israelische</strong> Schüler der<br />

Hebrew Reali School of Haifa kamen nach<br />

Deutschland, um sich mit unserem Land<br />

vertraut zu machen und neue Freundschaften<br />

zu knüpfen. Das erste Treffen mit den Israelis<br />

war in Schmarsow, einem kleinen Dorf in<br />

Vorpommern. Dort lernten wir uns erst einmal<br />

kennen. Sofort war klar, dass sie genau solche<br />

Jugendlichen wie wir waren. Sie sprachen nur<br />

eine andere Sprache. So löste sich dann auch ziemlich schnell die Hemmschwelle des<br />

Kontaktes untereinander und man suchte sich sofort die Zimmerpartner.<br />

Jedes Jahr gibt es in Schmarsow einen Arbeitsauftrag, um Schmarsow zu einem<br />

ökonomischen Jugendzentrum weiter auszubauen. Unsere Aufgabe in diesem Jahr bestand<br />

darin, den äußerlich etwas heruntergekommenen Bahnhof, der gleichzeitig auch Unterkunft<br />

war, wieder auf Vordermann zu bringen. Natürlich bestand der Sinn nicht darin, die ganze<br />

Zeit zu arbeiten. Ein Großteil der Zeit in Schmarsow war durch Ausflüge zu verschiedenen<br />

Orten geplant. So fuhren wir beispielsweise nach Stralsund in das Ozeaneum oder<br />

besichtigten Greifswald. Außerdem verschönten kleine Highlights wie ein kurzfristig<br />

geplanter Badeausflug oder Kinoabende den Aufenthalt dort. Die Zeit in Schmarsow verging<br />

wie im Flug und so neigte sich der Aufenthalt dort dem Ende zu. Am letzten Abend wurde<br />

noch einmal betrachtet, was man geschafft hatte und machte ein Lagerfeuer an der selbst<br />

gebauten Feuerstelle. Dann hieß es Lebewohl sagen und es ging in die Familien.<br />

Die letzten Tage des Austauschs in Deutschland fanden in Berlin statt. Für alle noch einmal<br />

ein Highlight. Wir schauten uns verschiedene Dinge in Berlin an, zum Beispiel auch<br />

verschiedene jüdische Denkmäler und Friedhöfe, die an die Verbrechen der Nazis im Dritten<br />

Reich erinnern. Nach vielen Gesprächen und auch traurigen Momenten besichtigten wir<br />

Sehenswürdigkeiten, die die Israelis sichtlich beeindruckten. Auch eine Fahrt mit einem<br />

Schiff auf der Spree quer durch Berlin war Teil des Programms. Am letzten Tag ging es dann<br />

zum Flughafen und man verabschiedete sich und freute sich schon auf den Trip nach Israel.


Einige Wochen später begann der 2. Part des Austauschs. Wir flogen voller Erwartungen<br />

nach Israel in die Stadt Haifa, wo unsere <strong>israelische</strong>n Freunde leben. Dort angekommen<br />

freuten wir uns sofort über das angenehme Wetter, denn wir hatten ja schon Herbst in<br />

Deutschland. Die ersten Tage verbrachten wir in den Familien unserer Zimmerpartner.<br />

Gleich zu Beginn unseres Aufenthalts dort hatten wir das Glück, eine sehr wichtige<br />

Zeremonie mitzuerleben. Jom Kippur ist der höchste Feiertag des Judentums. In Israel sind<br />

an diesem Tag alle Restaurants und Cafés geschlossen (ausgenommen arabische).<br />

Sämtliches öffentliches Leben steht still. Alle Grenzübergänge (auch der Flughafen) sind<br />

geschlossen. Obwohl es kein behördliches Fahrverbot gibt, sind die Straßen fast vollständig<br />

autofrei, nur Krankenwagen verkehren. Wir erlebten diesen Tag unterschiedlich. Während in<br />

einigen Familien trotzdem ganz normal gegessen wurde usw., ging es in anderen Familie<br />

sehr religiös zu. Dort wurde an diesem Tag nichts gegessen. Sehr lustig anzusehen waren<br />

die Straßenfeste, die überall in Haifa am Abend stattfanden.<br />

Die Tage nach Jom Kippur waren mit verschiedenen Ausflügen gestaltet. Wir besuchten z.B.<br />

Jesus´ Taufstelle im Jordan und die Golan-Höhen. Wir fuhren in die Metropole Tel Aviv, wo<br />

wir die sehr moderne Seite Israels sahen. <strong>Der</strong> Tag danach eine Art Gegenstück: die uralte<br />

und sehr bekannte Stadt Jerusalem, die gleichzeitig wichtigste Stadt in vielen Religionen ist.<br />

Das war für viele das Interessanteste des ganzen Austausches: Klagemauer, Tempelberg,<br />

Grabeskirche. All solche historischen und religiösen Sehenswürdigkeiten auf einem Fleck.<br />

Dieses Highlight bedeutete gleichzeitig auch das Ende unseres Aufenthaltes in den<br />

Gastfamilien. An dem Abend verabschiedeten wir uns, denn die letzten Tage fanden ohne<br />

sie statt.<br />

Wir machten eine Tour quer durch Israel, vom Baden im Toten Meer und einer Wanderung<br />

durch das Ein Gedi Wadi zum Roten Meer nach Eilat, wo wir schnorchelten und noch einmal<br />

das Wetter genossenen. Viele Dinge haben wir erlebt, mit denen wir noch lange prahlen<br />

können. <strong>Der</strong> letzte Tag hatte das Ziel Tel Aviv-Flughafen. Aber um dort hin zu kommen ging<br />

es noch einmal durch die Negev-Wüste, die sehr beeindruckend ist. Dann hieß es "Goodbye<br />

Israel"- aber sicher nicht für immer.<br />

Oliver Kärsten

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