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Prof. Dr. Tassilo Knauf: GOrBiKs - Bildungsserver Berlin - Brandenburg

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<strong>GOrBiKs</strong><br />

(=Gemeinsamer Orientierungsrahmen für die Bildung in<br />

Kindertagesbetreuung und Grundschule im Land<br />

<strong>Brandenburg</strong>)<br />

Qualitätsmerkmale für den<br />

Übergang<br />

Einführungsvortrag<br />

von <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Tassilo</strong> <strong>Knauf</strong><br />

auf der Auftaktveranstaltung<br />

am 30.09.2008 im LISUM<br />

„WIE KANN DIE GEMEINSAME BILDUNGS-<br />

VERANTWORTUNG GELINGEN“<br />

Gefördert als BLK-Programm vom 01.02.2005-31.12.2006


Themenschwerpunkte<br />

• Der Übergang von der Kita in die<br />

Grundschule<br />

• Der brandenburgische Weg bei der<br />

Gestaltung des Übergangs<br />

• Übergang als ein Qualitätsbereich für Kita<br />

und Grundschule<br />

• Qualitätsmerkmale und Qualitätskriterien<br />

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Der Übergang von der Kita in die<br />

Grundschule<br />

Kinder erleben in biografischen<br />

Übergängen vor allem Anforderungen:<br />

Mit dem Übergang in die Grundschule beginnt<br />

ein neuer Lebensabschnitt.<br />

Kinder erfahren:<br />

• veränderte Raum- und Zeitstrukturen<br />

• veränderte Strukturen des Kompetenzerwerbs<br />

• veränderte Verhaltenserwartungen und<br />

Verpflichtungen<br />

• veränderte Sozialbeziehungen.<br />

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Der Übergang von der Kita in<br />

die Grundschule<br />

Schnittstellen und Übergänge sind<br />

entscheidende Situationen im Lebenslauf.<br />

• Kinder verfügen dabei nur über ein begrenztes<br />

Handlungsrepertoire zur Krisenbewältigung.<br />

• Selbstkonzepte können gestärkt oder<br />

destabilisiert werden.<br />

• Erwachsene sind wichtige, aber oft fehlende<br />

oder auch überforderte/überfordernde Begleiter.<br />

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Der Übergang von der Kita in<br />

die Grundschule<br />

Die drei Problemebenen:<br />

1. Die personal-individuelle Ebene<br />

2. Die interaktionale Ebene<br />

3. Die Systemebene.<br />

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Der Übergang von der Kita in<br />

die Grundschule<br />

Die personale Ebene:<br />

Das Kind erlebt Stress in Hinblick auf die<br />

Anpassung an schulspezifische Rollen,<br />

aber auch auf der Beziehungsebene.<br />

Eltern erfahren Stress in Hinblick auf<br />

die soziale Anpassung ihres Kindes an<br />

schulspezifische Rollen,<br />

sein Leistungsvermögen,<br />

seine Wettbewerbsfähigkeit im Verhältnis zu den<br />

Mitschülern und ihren Familien.<br />

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Der Übergang von der Kita in<br />

die Grundschule<br />

Die interaktionale Ebene:<br />

• Eltern haben vielfach widersprüchliche<br />

Erwartungen an Kita und Grundschule:<br />

- einerseits individuelle Förderung ihres Kindes,<br />

- andererseits seine Anpassung an tradierte<br />

Standards des Verhaltens und Könnens.<br />

• ErzieherInnen und LehrerInnen bilden je eigene<br />

professionelle und kulturelle Milieus mit jeweils<br />

spezifischen Werten, Grundüberzeugungen,<br />

Handlungsmustern und eigenem Habitus.<br />

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Der Übergang von der Kita in<br />

die Grundschule<br />

Die Systemebene:<br />

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• Gesellschaftlich divergierende<br />

Aufgabenzuweisungen an Kita und Schule<br />

• Politisch, rechtlich und administrativ<br />

unterschiedliche Verantwortlichkeiten<br />

• Unterschiedliche Ausbildung und soziale<br />

Stellung der professionellen Akteure<br />

• Unterschiedliche Sprache, Philosophien und<br />

Handlungsprinzipien der professionellen<br />

Akteure<br />

• Fehlende Orte, Netzwerke und alltägliche<br />

Notwendigkeiten der Kooperation der<br />

professionellen Akteure.<br />

.<br />

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<strong>GOrBiKs</strong> - der brandenburgische Weg<br />

bei der Gestaltung des Übergangs<br />

Strategien für mehr Anschlussfähigkeit:<br />

1. Stärkung der Bildungsqualität im Elementarund<br />

Primarbereich, Stärkung der Kinder für den<br />

Übergang<br />

-> Stärkung der Rahmenbedingungen in den Systemen Kita und GS<br />

2. Verstärkte konzeptionelle Annäherung von<br />

Elementar- und Primarbereich im TransKiGs-<br />

Projekt <strong>Brandenburg</strong><br />

-> Gemeinsamer Orientierungsrahmen für die Bildung in<br />

Kindertagesbetreuung und Grundschule - <strong>GOrBiKs</strong><br />

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<strong>GOrBiKs</strong> - der brandenburgische Webei<br />

der Gestaltung des Übergangs:<br />

-> Stärkung der Rahmenbedingungen in den Systemen<br />

Kita und GS<br />

Kindertagesbetreuung<br />

• Grundsätze<br />

elementarer Bildung<br />

• Bildungskonzept<br />

infans<br />

• 10-Stufen-Programm<br />

Bildung zur<br />

Umsetzung des<br />

Bildungsauftrags<br />

• Portfolioarbeit<br />

• Grenzsteine der<br />

Entwicklung<br />

• KES<br />

Grundschule:<br />

• Rahmenlehrpläne für die<br />

Grundschule<br />

• Flexible<br />

Schuleingangsphase FLEX<br />

• Individuelle<br />

Lernstandsanalysen ILeA 1<br />

• Portfolioarbeit<br />

• Schulvisitation,<br />

Vergleichsarbeiten<br />

• Gesetzliche Verpflichtung +<br />

1 Lehrerwochenstunde pro<br />

Schule für Kooperation.<br />

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<strong>GOrBiKs</strong> - der brandenburgische Weg bei<br />

der Gestaltung des Übergangs:<br />

-> Gemeinsamer Orientierungsrahmen für die Bildung in<br />

Kindertagesbetreuung und Grundschule<br />

Eine paritätisch besetzte <strong>GOrBiKs</strong>-<br />

Kommission (Experten aus Praxis,<br />

Verwaltung, Wissenschaft) arbeitet daran,<br />

• Elemente einer gemeinsamen<br />

Bildungsphilosophie zu entwickeln, um die<br />

• die Kontinuität und Individualisierung von<br />

Bildungsprozessen der Kinder zu stärken.<br />

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Übergang als ein Qualitätsbereich für<br />

Kita und Grundschule<br />

Der Orientierungsrahmen <strong>GOrBiKs</strong><br />

beschreibt mit 6 Qualitätsmerkmalen<br />

die<br />

gemeinsame Bildungsverantwortung<br />

beim Übergang der Kinder vom<br />

Elementarbereich in den Primarbereich als<br />

einen Qualitätsbereich der Entwicklung<br />

von Kindertagesbetreuung und<br />

Grundschule.<br />

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6 Qualitätsmerkmale:<br />

1. Einen gelingenden Übergang aus der Kindertagesstätte in die<br />

Grundschule gemeinsam gestalten<br />

2. Ein gemeinsames Bild vom Kind entwickeln, das Eingang in die<br />

pädagogischen Konzeptionen/Schulprogramme findet<br />

3. Eine gemeinsame Vorstellung von einer neuen Lernkultur<br />

gewinnen<br />

4. Anschlussfähige Formen von Beobachtung, Dokumentation und<br />

Analyse praktizieren<br />

5. <strong>Prof</strong>essionalität im Bereich von Kita und Grundschule stärken<br />

6. Gemeinsame Erziehungs- und Bildungsverantwortung von Eltern,<br />

Kita und Schule wahrnehmen.<br />

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Qualitätsmerkmal 1: Einen gelingenden Übergang aus<br />

der Kindertagesstätte in die Grundschule gemeinsam<br />

gestalten<br />

Qualitätskriterien:<br />

• regelmäßiger fachlicher Austausch über<br />

die Gestaltung des Übergangs<br />

• Entwicklung kontinuierlicher Formen der<br />

Zusammenarbeit (Kooperationsverträge)<br />

• Differenzierung des Wissens über die<br />

Partnereinrichtungen<br />

• Nutzung der regionalen Netzwerke für Grund- und<br />

Förderschulen zur konzeptionellen Weiterentwicklung<br />

der Zusammenarbeitsformen.<br />

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Qualitätsmerkmal 2: Ein gemeinsames Bild vom Kind<br />

entwickeln, das Eingang in die pädagogischen<br />

Konzeptionen/Schulprogramme findet<br />

Qualitätskriterien:<br />

• Pädagoginnen und Pädagogen in Kita und Grundschule<br />

gehen davon aus, dass Kinder Wissen und Können<br />

selber konstruieren, und unterstützen diese<br />

Konstruktionsprozesse.<br />

• In den Konzeptionen/Schulprogrammen der Kitas und<br />

Grundschulen soll deutlich werden, wie der Eigenantei<br />

jedes Kindes am Bildungsprozess anerkannt und<br />

unterstützt wird.<br />

• Pädagoginnen und Pädagogen verständigen sich<br />

darüber, wie die Individualität von Kindern in den<br />

Bildungsprozessen berücksichtigt werden.<br />

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Qualitätsmerkmal 3: Eine gemeinsame Vorstellung von<br />

einer neuen Lernkultur gewinnen<br />

Qualitätskriterien:<br />

• Pädagoginnen und Pädagogen in Kitas und Grundschulen<br />

thematisieren in regelmäßigen Austausch, wie die<br />

Persönlichkeitsentwicklung, die Stärkung der<br />

Kompetenzen und der Erwerb von „Weltwissen“ im<br />

Übergang bestmöglich gelingen kann.<br />

• Für den Schriftspracherwerb, das mathematische<br />

Denken und die Aneignung von Weltwissen werden den<br />

Kindern von den Pädagoginnen und Pädagogen je nach<br />

Entwicklungsstand und Interesse Erfahrungs- und<br />

Erprobungsräume angeboten.<br />

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Qualitätsmerkmal 3: Eine gemeinsame Vorstellung von<br />

einer neuen Lernkultur gewinnen<br />

Qualitätskriterien:<br />

• Pädagoginnen und Pädagogen gewährleisten, dass die<br />

Interessen und Themen der Kinder aufgegriffen,<br />

unterstützt und in Verbindung zu den angestrebten<br />

pädagogischen Zielen gesetzt werden. Dies gelingt<br />

insbesondere in gemeinsamen von den Pädagoginnen<br />

und Pädagogen initiierten Projekten.<br />

• Erzieherinnen und Erzieher informieren die Grundschule<br />

mit Einwilligung der Eltern über die Kompetenzen, das<br />

Weltwissen sowie über die Interessen der Kinder, damit<br />

Lehrerinnen und Lehrer mit Wertschätzung daran<br />

anknüpfen können.<br />

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Qualitätsmerkmal 4: Anschlussfähige Formen<br />

Beobachtung, Dokumentation und Analyse<br />

praktizieren<br />

von<br />

Qualitätskriterien:<br />

• Beobachten, Dokumentieren und Analysieren sind<br />

regelmäßiger Bestandteil der pädagogischen Praxis<br />

und Voraussetzung für anschlussfähige Bildungsförderung.<br />

• Neben den Kompetenzen der Kinder werden von den<br />

Pädagoginnen und Pädagogen auch deren Interessen,<br />

Frage und Themen erfasst.<br />

• Auf dieser Basis entwickeln die Pädagoginnen und<br />

Pädagogen individuelle Förderung/Lernpläne.<br />

• Pädagoginnen und Pädagogen gestalten mit den Kindern<br />

Portfolios, in denen diese ihre Persönlichkeits- und<br />

Kompetententwicklung darstellen.<br />

• Auf dieser Grundlage der Portfolios werden<br />

Entwicklungsgespräche mit den Eltern und den Kindern<br />

geführt.<br />

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Meine beste Freundin Lea<br />

16.Juni 2006


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Qualitätsmerkmal 5: <strong>Prof</strong>essionalität im Bereich von<br />

Kita und Grundschule stärken<br />

Qualitätskriterien:<br />

• <strong>Prof</strong>essionelles pädagogisches Handeln baut auf<br />

Beobachtung, Dokumentation und Analyse auf und<br />

wird zusammen mit den Kolleginnen und<br />

Kollegen reflektiert.<br />

• Pädagoginnen und Pädagogen verstehen sich als Teil<br />

einer lernenden Organisation, die sie mitgestalten<br />

und weiterentwickeln.<br />

• Pädagoginnen und Pädagogen verständigen sich<br />

gemeinsam mit dem Kolleginnen, den Eltern und<br />

dem Träger über Bildungsziele für den Übergang.<br />

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Qualitätsmerkmal 6: Gemeinsame Erziehungs- und<br />

Bildungsverantwortung von Eltern, Kita und<br />

Schule wahrnehmen<br />

Qualitätskriterien:<br />

• Pädagoginnen und Pädagogen betrachten Eltern<br />

als Experten ihrer Kinder.<br />

• Sie entwickeln gemeinsam mit den Eltern ein<br />

differenziertes Bild des Kindes, in dem die<br />

Kompetenzen und Ressourcen des Kindes im<br />

Vordergrund stehen.<br />

• Pädagoginnen und Pädagogen machen gegenüber<br />

Eltern die professionelle pädagogische Arbeit in<br />

ihren Zielen und Handlungsstrukturen transparent.<br />

• Eine demokratische Bildung setzt das demokratische<br />

Zusammenwirken von Pädagoginnen und Pädagogen<br />

mit Eltern voraus.<br />

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6 Qualitätsmerkmale:<br />

1. Einen gelingenden Übergang aus der Kindertagesstätte in die<br />

Grundschule gemeinsam gestalten<br />

2. Ein gemeinsames Bild vom Kind entwickeln, das Eingang in die<br />

pädagogischen Konzeptionen/Schulprogramme findet<br />

3. Eine gemeinsame Vorstellung von einer neuen Lernkultur<br />

gewinnen<br />

4. Anschlussfähige Formen von Beobachtung, Dokumentation und<br />

Analyse praktizieren<br />

5. <strong>Prof</strong>essionalität im Bereich von Kita und Grundschule stärken<br />

6. Gemeinsame Erziehungs- und Bildungsverantwortung von Eltern,<br />

Kita und Schule wahrnehmen.<br />

…in lokalen Initiativen anstoßen,<br />

umsetzen und vertiefen!<br />

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