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Der Einfluss von Gebäudeautomations- funktionen auf ... - Siemens

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<strong>Der</strong> <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>Gebäudeautomations</strong><strong>funktionen</strong><br />

<strong>auf</strong> die<br />

Energieeffizienz <strong>von</strong><br />

Gebäuden<br />

Anwendung gemäß EN 15232:2007<br />

eu.bac Produktzertifizierung<br />

Answers for infrastructure.


Inhaltsverzeichnis<br />

1 Einführung ..............................................................................................5<br />

1.1 Einsatz, Ziele und Nutzen ........................................................................5<br />

1.2 Was ist Energieeffizienz? .........................................................................6<br />

2 Globale Situation Energie und Klima ...................................................9<br />

2.1 CO 2 -Ausstoß und Weltklima.....................................................................9<br />

2.2 Primärenergieverbrauch in Deutschland ................................................10<br />

2.3 Trendumkehr - ein langfristiger Prozess.................................................11<br />

2.4 Reduktion des Energieverbrauchs <strong>von</strong> Gebäuden.................................11<br />

2.5 Beitrag <strong>von</strong> <strong>Siemens</strong> zur Energieeinsparung .........................................12<br />

3 Normen für <strong>Gebäudeautomations</strong>systeme........................................14<br />

3.1 Maßnahmen der EU...............................................................................14<br />

3.2 Die Europanorm EN 15232 ....................................................................18<br />

3.3 Zertifizierung nach eu.bac ......................................................................20<br />

3.4 Nutzen der Normierung..........................................................................20<br />

4 Die Norm EN 15232 im Detail ................................................................3<br />

4.1 Liste relevanter <strong>Gebäudeautomations</strong><strong>funktionen</strong>...................................23<br />

4.2 Effizienzklassen in der Gebäudeautomation ..........................................57<br />

4.2.1 Vorgehen bei GA-Projekten zum Erfüllen einer Effizienzklasse .............67<br />

4.3 Berechnen des <strong>Einfluss</strong>es <strong>von</strong> GA und TGM <strong>auf</strong> die Energieeffizienz <strong>von</strong><br />

Gebäuden ..............................................................................................68<br />

4.3.1 Das ausführliche Berechnungsverfahren ...............................................71<br />

4.3.2 Das vereinfachte Berechnungsverfahren ...............................................71<br />

4.4 Einsparungspotenzial verschiedener Profile in unterschiedlichen<br />

Gebäudetypen........................................................................................73<br />

4.4.1 Führungsprofile in einem Bürogebäude .................................................73<br />

4.4.2 Nutzungsprofile <strong>von</strong> Nichtwohngebäuden..............................................75<br />

4.5 GA- und TGM-Effizienzfaktoren .............................................................78<br />

4.5.1 Reflektion der Profile an den GA-Effizienzfaktoren ................................81<br />

4.5.2 Berechnungsbeispiel für ein Bürogebäude ............................................82<br />

5 Einsatz <strong>von</strong> <strong>Siemens</strong> GA-Lösungen gemäß EN 15232 .....................83<br />

5.1 Aufbau der Funktionsklassifizierungslisten <strong>von</strong> <strong>Siemens</strong>.......................84<br />

5.1.1 Übersicht der Spalten .............................................................................84<br />

5.1.2 Lösungen für eine Funktionsausführung der EN 15232.........................85<br />

5.1.3 Lösungen <strong>auf</strong> mehreren hierarchischen Ebenen ...................................86<br />

5.1.4 Einsatzgebiete übergreifende Lösungen................................................87<br />

6 eu.bac - Zertifizierung ..........................................................................88<br />

6.1 Ziel und Zweck <strong>von</strong> eu.bac.....................................................................88<br />

6.2 Kundennutzen <strong>von</strong> eu.bac Cert..............................................................90<br />

7 Energieeffizienz - Dienstleistungen <strong>von</strong> <strong>Siemens</strong>.............................93<br />

7.1 Optimierung der Gebäude-Performance ................................................93<br />

7.2 Energiespar-Contracting ......................................................................100<br />

8 Informationen und Dokumentationen...............................................102<br />

8.1 Links im Internet...................................................................................103<br />

8.2 Dokumentenverzeichnis.......................................................................104<br />

3


8.2.1 Literaturhinweise ..................................................................................104<br />

8.3 Relevante Normen ...............................................................................105<br />

9 Abkürzungen und Begriffe ................................................................106<br />

9.1 Abkürzungen ........................................................................................106<br />

9.2 Begriffe .................................................................................................106<br />

4


1 Einführung<br />

Zielgruppen<br />

Dieses Handbuch <strong>von</strong> <strong>Siemens</strong> Building Technologies (<strong>Siemens</strong>) richtet sich an<br />

Investoren, Planer, Installateure, Systemlieferanten und Betreiber <strong>von</strong> HLK- und<br />

<strong>Gebäudeautomations</strong>-Anlagen.<br />

1.1 Einsatz, Ziele und Nutzen<br />

Nach einer Einführung in die Thematik Energieeffizienz erläutert dieses Handbuch<br />

anschaulich und ausführlich die praktische Anwendung der europäischen Norm<br />

EN 15232:2007 „Energieeffizienz <strong>von</strong> Gebäuden - <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> Gebäudeautomation<br />

und Gebäudemanagement“ für neu zu errichtende oder zu<br />

modernisierende Nichtwohngebäude. Es beschreibt die Funktionen der Gebäudeautomation<br />

im Detail, bewertet ihren Beitrag zur Energieeffizienz und teilt sie in<br />

Effizienzklassen ein. Die Anwendung der GA-Funktionen <strong>auf</strong> definierte<br />

Nutzungsprofile typischer Nichtwohngebäude macht es möglich, Einsparpotenziale<br />

als Vergleichsgrößen zu berechnen.<br />

Durch den Einsatz energieeffizienter GA-Funktionen werden<br />

Gebäudebetriebskosten in erheblichem Umfang eingespart, vorhandene<br />

Energieressourcen geschont und CO 2 -Emissionen verringert. Diese Aspekte<br />

besitzen heute bei allen Gebäudeeigentümern und -betreibern eine sehr hohe<br />

Priorität und damit strategische Bedeutung.<br />

Darüber hinaus informiert das Handbuch über die Produktzertifizierung der eu.bac<br />

(European Building Automation Controls Association).<br />

Es bietet damit eine produktneutrale Entscheidungsgrundlage zur Auswahl<br />

geeigneter Konzepte und Komponenten für die höchstmögliche Energieeffizienz in<br />

der Gebäudetechnik.<br />

5


1.2 Was ist Energieeffizienz?<br />

Das Qualitätsmanagement definiert Effizienz in DIN ISO 9000 als "Verhältnis<br />

zwischen dem erzielten Ergebnis und den eingesetzten Mitteln". Das Wort Effizienz<br />

stammt vom lateinischen Wort „efficere“ und bedeutet „bewirken, zustande<br />

bringen“. Effizienz ist also das Verhältnis <strong>von</strong> Nutzen zu dem Aufwand, mit dem<br />

man diesen Nutzen erzielt. Sie kann auch mit Wirksamkeit unter Berücksichtigung<br />

der Wirtschaftlichkeit gleich gesetzt werden.<br />

Entsprechend beschreibt die Energieeffizienz <strong>von</strong> Gebäuden das Verhältnis vom<br />

Aufwand, der Menge der eingesetzten Energie, zu dessen Nutzen, der Erreichung<br />

gewünschter Eigenschaften wie Raumluftkonditionen und -qualität.<br />

Gemäß der EU-Richtlinie 2002/91/EG „Energy Performance of Building Directive“<br />

(EPBD) ist die Gesamtenergieeffizienz eines Gebäudes also die Energiemenge,<br />

die tatsächlich verbraucht (Energieverbrauch) oder beim Neubau veranschlagt<br />

(Energiebedarf) wird, um den unterschiedlichen Erfordernissen (z.B.<br />

Innenraumklima) im Rahmen der Standardnutzung eines Gebäudes gerecht zu<br />

werden. Folgende thermische und elektrische Energieformen werden dabei in die<br />

Effizienz-Betrachtungen mit einbezogen:<br />

• Heizung<br />

• Warmwasserbereitung<br />

• Kühlung<br />

• Lüftung / Klimatisierung<br />

• Beleuchtung<br />

• Hilfsenergie<br />

// * )<br />

Wärme<br />

Strom<br />

Quelle Bild: Prof. Dr. Ing. Rainer Hirschberg, FH Aachen DE<br />

Beispiel: Gebäude ohne Kühlung<br />

* ) Hinweis<br />

Einrichtungen der Gebäudenutzer wie Computer, Drucker, Maschinen (ohne<br />

Aufzüge des Gebäudes) usw. sind nicht Bestandteil des elektrischen<br />

Energiebedarfs für den Gebäudebetrieb. Ihre Abwärme beeinflusst jedoch den<br />

thermischen Energiebedarf des Gebäudes und der verbrauchte Strom die<br />

Energiekosten.<br />

6


Energieeffizienz und Energiedienstleistung<br />

Mit der EU-Richtlinie 2002/91/EG Energy Performance of Buildings Directive<br />

(EPBD) kam der Begriff Energieeffizienz (Energy Performance) in den gängigen<br />

deutschen Sprachgebrauch. Die Umsetzung dieser Richtlinie in nationales Recht<br />

erfolgte mit dem Energieeinspargesetz (EnEG) und dar<strong>auf</strong> basierend mit der<br />

Energieeinsparverordnung (Novelle der EnEV 2007). Darin führt in § 20 die<br />

Verbesserung der energetischen Eigenschaften zur verbesserten Energieeffizienz.<br />

Dabei ist der Gesamtenergiebedarf das Maß für die Gebäudeenergieeffizienz und<br />

berücksichtigt zusätzlich zum Endenergiebedarf auch die gesamte Vorkette wie<br />

Erkundung, Gewinnung, Verteilung und Umwandlung der jeweils eingesetzten<br />

Energieträger: z. B. Heizöl, Erdgas, elektrischer Strom, erneuerbare Energien usw.<br />

Anhand der Vornorm DIN V 18599 Energetische Bewertung <strong>von</strong> Gebäuden kann<br />

die Energieeffizienz bestimmt und in einem speziellen und standardisierten<br />

Gebäudeenergieausweis dokumentiert werden.<br />

Die Energieeffizienz für die Energieerzeugung lässt sich zum Beispiel durch<br />

Kraftwerke mit höherem Wirkungsgrad oder die gekoppelte Erzeugung <strong>von</strong><br />

Elektrizität und Wärme sowie gegebenenfalls Kälte erhöhen. Hier wird bei<br />

gleichem Einsatz <strong>von</strong> Brennstoffen (Energieträgern) wie Kohle, Gas und Öl mehr<br />

Energie erzeugt.<br />

Die erzeugte Endenergie lässt sich oft auch deutlich effizienter verwenden:<br />

beispielsweise durch sparsamere Geräte, Vermeidung <strong>von</strong> Leerl<strong>auf</strong>verlusten, den<br />

Einsatz <strong>von</strong> Energiesparlampen, verbesserte Wärmedämmung, effizientere<br />

Heizungsanlagentechnik und die Verwendung drehzahlgeregelter Umwälzpumpen.<br />

Nach Studien der Europäischen Kommission kann ein durchschnittlicher Haushalt<br />

zwischen 200 und 1.000 Euro pro Jahr sparen, wenn effizienter mit Energie<br />

umgegangen wird.<br />

Warum mehr Energieeffizienz?<br />

Weltweit steigt die Nachfrage nach Energie. Die Lage an den Energiemärkten<br />

spitzt sich zu, die Energiepreise steigen massiv an. Unsicherheiten in vielen<br />

Förder- und Transitländern geben Anlass zur Besorgnis. Die zunehmende<br />

Verbrennung fossiler Energieträger beschleunigt den Klimawandel. Die Steigerung<br />

der Energieeffizienz wirkt dagegen dämpfend <strong>auf</strong> die Energiepreise, senkt die<br />

Abhängigkeit <strong>von</strong> Energieimporten, mindert den Ausstoß <strong>von</strong> klimaschädlichem<br />

Kohlendioxid (CO 2 ), erhöht die Versorgungssicherheit und wirkt<br />

Energieverteilungskonflikten entgegen. Demgegenüber ist die Ausweitung des<br />

Energieangebots teurer und vor allem langwieriger. Die Volkswirtschaften werden<br />

Energie zunehmend effizienter nutzen. Die Bundesregierung hat deshalb die<br />

rechtlichen und ökonomischen Rahmenbedingungen für eine effizientere Nutzung<br />

<strong>von</strong> Energie gesetzt. So wurde seit Anfang 2006 das CO 2 -<br />

Gebäudesanierungsprogramm deutlich ausgebaut: in Form <strong>von</strong> zinsverbilligten<br />

Krediten, Zuschüssen sowie <strong>von</strong> steuerlichen Vergünstigungen stehen im Zeitraum<br />

2006 bis 2009 jährlich rund 1,4 Milliarden Euro zur Verfügung. Das ist das<br />

Vierfache der in den Vorjahren bereit gestellten Mittel. Die Bundesregierung strebt<br />

zudem an, die Energieproduktivität bis 2020 gegenüber 1990 zu verdoppeln – ein<br />

ehrgeiziges Ziel. Dazu muss eine erhöhte Energieeffizienz über die gesamte<br />

Energiekette den entscheidenden Beitrag leisten – <strong>von</strong> der Erkundung,<br />

Gewinnung, Förderung und dem Transport fossiler Energieträger über die<br />

Erzeugung (Umwandlung) und Verteilung <strong>von</strong> Energie bis hin zur Nutzung <strong>von</strong><br />

Wärme und Strom.<br />

7


Das Integrierte Energie- und Klimaprogramm der Bundesregierung<br />

Mit dem „Integrierten Energie- und Klimaprogramm“ hat das Bundeskabinett im<br />

August 2007 in Meseberg ein umfassendes Maßnahmenpaket zum Klimaschutz<br />

beschlossen. Das Paket besteht aus 14 Gesetzen und Verordnungen und sieben<br />

weiteren Maßnahmen, die aus technischen Gründen erst im Mai 2009 formal<br />

beschlossen werden können. Wesentliche CO 2 -Minderungsbeiträge bringen der<br />

Ausbau der erneuerbaren Energien im Strombereich, die Steigerung der<br />

Energieeffizienz im Gebäudesektor und die dortigen Einsparungen im<br />

Stromverbrauch.<br />

Energieeffizienz <strong>von</strong> Gebäuden<br />

Wohngebäude<br />

Die größten Möglichkeiten für höhere Energieeffizienz bieten sich hier in der<br />

Beheizung, bei der Warmwasserbereitung und bei größeren Haushaltsgeräten.<br />

Fast 90 Prozent des Energieverbrauchs eines privaten Haushalts in Deutschland<br />

werden für Heizung und Warmwasser verwendet - abgesehen <strong>von</strong> Benzin oder<br />

Diesel für Fahrzeuge. Den deutlich überwiegenden Anteil macht dabei mit rund 75<br />

Prozent die Raumwärme aus, <strong>von</strong> der bisher ein Großteil durch Wände, Fenster,<br />

Dach, Türen oder den Fußboden verschwindet. Auch alte Heizkessel sowie<br />

überdimensionierte, falsch eingestellte und ineffiziente Umwälzpumpen treiben den<br />

Strom- und Wärmeverbrauch in die Höhe.<br />

Die meiste Energie kann also durch besser gedämmte Altbauten und durch<br />

innovative Konzepte für Neubauten gespart werden – wer heizt schon gern die<br />

Straße statt die Wohnung? Bei Altbauten lässt sich der Energiebedarf in<br />

Einzelfällen um bis zu 90 Prozent verringern, im Durchschnitt immerhin um rund 50<br />

Prozent.<br />

Nichtwohngebäude<br />

Gebäude für Industrie/Gewerbe, Handel und Dienstleistungen (GHD) werden als<br />

Nichtwohngebäude oder Zweckgebäude bezeichnet. Sie haben infolge ihrer<br />

Nutzung einen anderen energetischen Charakter als Wohngebäude. Doch auch in<br />

Industrie und Wirtschaft gibt es erhebliche Möglichkeiten, um Energie effizienter zu<br />

nutzen und dadurch weniger zu verbrauchen. Das trägt zum Klimaschutz bei und<br />

senkt die Kosten der Unternehmen. 20 bis 40 Prozent des Energieverbrauchs der<br />

Industrie könnten zu wirtschaftlich vernünftigen Bedingungen bis 2020 eingespart<br />

werden. Allein die elektrischen Antriebe verursachen in der Industrie rund zwei<br />

Drittel des Stromverbrauchs. Durch Einsatz elektronischer Drehzahlregelungen<br />

ließe sich der Verbrauch um 15 Prozent reduzieren – das entspricht mit mehr als<br />

4.000 Megawatt der Leistung <strong>von</strong> drei bis vier großen Kraftwerken. Dieses<br />

Potenzial gilt es auszuschöpfen.<br />

8


2 Globale Situation Energie und Klima<br />

2.1 CO 2 -Ausstoß und Weltklima<br />

<strong>Der</strong> weltweite Bedarf an Primärenergie hat in den letzten Jahrzehnten stark<br />

zugenommen und wird aller Voraussicht nach weiter ansteigen. <strong>Der</strong> wachsende<br />

Bedarf wird sowohl mit erneuerbaren Energien als auch durch die fossilen<br />

Brennstoffe Öl, Gas und Kohle gedeckt werden müssen.<br />

Die weltweiten CO 2 -Emissionen gehen mit dem Trend der Verbrauchszunahme<br />

fossiler Brennstoffe einher. Sie haben seit 1970 stark zugenommen und werden<br />

dies auch weiterhin tun.<br />

Die Wirkungen des CO 2 -Ausstoßes sind bereits heute unverkennbar: Die<br />

durchschnittliche Lufttemperatur steigt langfristig an, die Polkappen schmelzen ab<br />

und die Dynamik des Wetters nimmt deutlich zu.<br />

9


2.2 Primärenergieverbrauch in Deutschland<br />

Die Ressourcen werden knapper und teurer<br />

Mit dem Schwinden der fossilen Rohstoffe, den damit einher gehenden Öl- und<br />

Gaspreissteigerungen und dem wachsenden Kohlendioxid-Ausstoß gewinnt das<br />

Thema Energieeffizienz mehr und mehr an Bedeutung. Tatsächlich gibt es bereits<br />

heute eine Fülle <strong>von</strong> Energieeffizienz-Lösungen und sparsamen Technologien, mit<br />

denen man den Energieverbrauch <strong>auf</strong> Anhieb deutlich reduzieren könnte. Dass der<br />

Klimawandel in vollem Gange ist und der Mensch zumindest teilweise dafür<br />

verantwortlich gemacht werden muss, daran zweifelt angesichts des im Jahr 2007<br />

vorgestellten und mit dem Nobelpreis gekrönten Berichts des Weltklimarats wohl<br />

niemand mehr ernsthaft.<br />

<strong>Der</strong> wachsende Weltenergieverbrauch<br />

und die Verfeuerung fossiler Rohstoffe<br />

wie Gas, Kohle oder Öl heizen über den<br />

CO 2 -Ausstoß den Treibhauseffekt an.<br />

Nehmen wir als Beispiel die Zahlen <strong>von</strong><br />

Deutschland. <strong>Der</strong>zeit liegt hier der<br />

Primärenergieverbrauch der 82 Mio.<br />

Einwohner bei 14.200 Petajoule (1 PJ<br />

entspricht 23.900 Tonnen Öleinheiten).<br />

Energiemix Deutschland 2008<br />

23%<br />

5%<br />

12%<br />

24%<br />

36%<br />

Erdöl<br />

Kohle<br />

Erdgas<br />

Kernenergie<br />

Erneuerbar<br />

Da bei der Umwandlung dieser Primärenergie in nutzbare Energieformen<br />

Verluste <strong>auf</strong>treten, kommen bei den Verbrauchern nur 1.120 PJ an Endenergie an.<br />

Industrie und Gewerbe verbrauchen da<strong>von</strong> 42%, die Haushalte 29,5% und der<br />

Verkehr 28,5%.<br />

Großes Potenzial für Energieeinsparungen bei Gebäuden<br />

In Deutschland werden 58% der Endenergie nur für die Herstellung <strong>von</strong> Wärme<br />

verbraucht – für Gebäude, Warmwasser und die Prozesswärme in der Industrie.<br />

Im Privathaushalt beträgt dieser Wärmeanteil sogar 80 % – ein Großteil da<strong>von</strong><br />

lässt sich allein durch die Sanierung <strong>von</strong> Altbauten, die Isolierung <strong>von</strong> Wänden und<br />

Decken und den Einbau <strong>von</strong> Wärmeschutzfenstern einsparen. Altbauten<br />

verbrauchen jährlich pro Quadratmeter Wohnfläche 17 bis 25 Liter Öl oder<br />

Kubikmeter Gas. Bei einem gewöhnlichen Neubau sind es 10 und bei einem<br />

Niedrigenergiehaus nur noch 5 bis 7 Liter bzw. Kubikmeter. Für Gewerbebauten<br />

gilt Ähnliches. Zur Prozess- und Raumwärme kommt der Strom für Lüftung und<br />

Klimaanlagen hinzu.<br />

In der Industrie sind Elektromotoren, wie sie für Antriebe, Förderbänder oder<br />

Pumpen eingesetzt werden, für über zwei Drittel des Stromverbrauchs<br />

verantwortlich. Mit effizienteren und intelligent gesteuerten Motoren lassen sich<br />

hier bis zu 60% einsparen. Und auch die Abwärme kann genutzt werden, etwa zur<br />

Stromerzeugung in der Glas-, Metall- oder Zementindustrie.<br />

<strong>Der</strong> Anteil der Gebäude am Primärenergieverbrauch<br />

liegt bei 41 %. Da<strong>von</strong> entfallen 85 % <strong>auf</strong> Raumheizung<br />

und Raumkühlung sowie 15 % <strong>auf</strong> elektrische<br />

Energie (insbesondere für die Beleuchtung).<br />

So gesehen verbrauchen Gebäude für die<br />

Temperaturbehaglichkeit 35 % und für elektrische<br />

Energie 6 % der Primärenergiemenge.<br />

Transport<br />

28 % Gebäude<br />

41 %<br />

Industrie<br />

31 %<br />

10


2.3 Trendumkehr – ein langfristiger Prozess<br />

Gemeinsam mit Industrieunternehmen gab der Bundesverband der Deutschen<br />

Industrie BDI eine Studie in Auftrag. Laut dieser BDI-McKinsey-Studie aus 2007<br />

besteht bei Gebäuden ein Vermeidungspotenzial <strong>von</strong> insgesamt 72 Mio. Tonnen<br />

(Mt) CO 2 bis zum Jahr 2020. Das zeigt die Wirtschaftlichkeit <strong>von</strong> Energieeffizienzmaßnahmen<br />

zur Minderung <strong>von</strong> CO 2 -Emissionen <strong>auf</strong>. Dabei wurden<br />

die kumulierten Vermeidungspotenziale <strong>von</strong> Einzelmaßnahmen über den Vermeidungskosten<br />

<strong>auf</strong>getragen. Insgesamt können die Treibhausgasemissionen im<br />

Gebäudebereich allein durch die Umsetzung der wirtschaftlichen Hebel bis 2020<br />

<strong>auf</strong> 268 Mt CO 2 reduziert werden, eine Senkung gegenüber dem Basisjahr 2004<br />

um gut 20%:<br />

63 Mt CO 2 (88%) lassen sich aus Entscheidersicht wirtschaftlich einsparen,<br />

also etwa 20% gegenüber 2004 oder 30% gegenüber 1990.<br />

4 Mt CO 2 (6%) sind zu Kosten <strong>von</strong> 20 bis 100 Euro pro t CO 2 realisierbar.<br />

Dazu gehören vor allem Maßnahmen zur Beleuchtungserneuerung, zur<br />

Effizienzsteigerung <strong>von</strong> Heizungs-, Lüftungs- und Klimasystemen sowie<br />

Energiedienstleistungen.<br />

Effizienz im<br />

Lebenszyklus<br />

Kurzfristig umsetzbare<br />

Maßnahmen<br />

2.4 Reduktion des Energieverbrauchs <strong>von</strong><br />

Gebäuden<br />

Das Eink<strong>auf</strong>sverhalten der öffentlichen und privaten Gebäudebetreiber/-eigentümer<br />

wandelt sich: Betriebskosten, insbesondere für Energie, geraten immer stärker in<br />

den Fokus. Investitionen in neue technische Anlagen, auch in Gebäudeautomation,<br />

werden zunehmend unter Berücksichtigung der späteren Betriebskosten gefällt.<br />

Neue Gebäude sollten nur noch nach zukunftsorientierten Niedrigenergie-<br />

Standards erstellt und mit energiesparenden <strong>Gebäudeautomations</strong><strong>funktionen</strong> der<br />

GA-Effizienzklasse A ausgerüstet werden.<br />

Deutschland ist gebaut, sein Gebäudebestand kann nur langfristig und mit<br />

enormen Investitionsmitteln <strong>auf</strong> den neusten Stand energiesparender Bautechnik<br />

gebracht werden.<br />

Mit Hilfe zusätzlicher Nachrüstung <strong>von</strong> <strong>Gebäudeautomations</strong><strong>funktionen</strong> in älteren<br />

und weniger energieeffizienten Gebäuden könnten hier relativ schnell spürbare<br />

Senkungen <strong>von</strong> Energieverbrauch und CO 2 -Emissionen herbeigeführt werden.<br />

11


Energieeinsparpotenzial<br />

mit<br />

Gebäudeautomation<br />

<strong>Gebäudeautomations</strong>systeme bilden quasi die Intelligenz der Gebäude. Sie<br />

integriert die Informationen der gesamten Gebäudetechnik. Sie steuert die Heizund<br />

Kühlsysteme, die Belüftungs- und Klimaanlagen, die Beleuchtung, die<br />

Sonnenblenden sowie Brandschutz- und Sicherheitssysteme.<br />

Die Intelligenz des Gebäudes wird damit zum Schlüssel für eine wirksame<br />

Kontrolle des Energieverbrauchs und der l<strong>auf</strong>endem Betriebskosten.<br />

„<strong>Der</strong> Primärenergieverbrauch für Wärme in Gebäuden beträgt in Deutschland etwa<br />

920 TWh (Terrawattstunden). Da<strong>von</strong> entfällt mehr als die Hälfte (ca. 60 %) <strong>auf</strong><br />

Nichtwohngebäude, bei denen die Gebäudeautomation sinnvoll zum Einsatz<br />

kommen kann. In der Betriebsführung lassen sich vorsichtig eingeschätzt (<strong>auf</strong> der<br />

Basis der EN 15232) 20 % durch Gebäudeautomation einsparen, was etwa 110<br />

TWh und – <strong>auf</strong> den Gesamtverbrauch bezogen – einer Primärenergieeinsparung in<br />

Höhe <strong>von</strong> 12 % entspricht. Damit ließe sich bereits ein Großteil des Ziels der<br />

deutschen Bundesregierung bis zum Jahr 2020 erreichen.“ (Zitat <strong>von</strong> Prof. Dr.-Ing.<br />

Rainer Hirschberg, FH Aachen)<br />

Diese Feststellung gilt sicherlich in ähnlichem Rahmen auch für andere Länder.<br />

Somit könnte eine intelligente Anwendung der Gebäudeautomation einen<br />

wesentlichen Anteil zum Einsparziel der EU <strong>von</strong> 20 % im Jahr 2020 beitragen.<br />

Wir ergreifen die<br />

Initiative<br />

Ein wichtiger Teil der<br />

Geschichte der Firma<br />

<strong>Siemens</strong><br />

2.5 Beitrag <strong>von</strong> <strong>Siemens</strong> zur Energieeinsparung<br />

<strong>Siemens</strong> fühlt sich verpflichtet, Kunden bei der Verbesserung der Energieeffizienz<br />

ihrer Gebäudeinfrastruktur zu unterstützen. <strong>Siemens</strong> ist deshalb auch Mitglied<br />

mehrerer globaler Initiativen.<br />

Globale Errungenschaften<br />

• Mehr als 100 Jahre Erfahrung mit Energiemanagementsystemen und<br />

entsprechenden Diensten<br />

• Langjähriger Energieinnovator – <strong>Siemens</strong> hält über 6000 energiebezogene<br />

Patente<br />

• Über 1.900 global umgesetzte Energieprojekte seit 1994<br />

• Gesamteinsparungen <strong>von</strong> ca. 1,5 Mrd. Euro über einen Zeitraum <strong>von</strong> 10 Jahren<br />

• CO 2 -Einsparungen aus allen Energieprojekten: jährlich ca. 2,45 Mio. Tonnen<br />

• In Deutschland: bisher 200 Mio. Euro garantierte Einsparungen im Rahmen <strong>von</strong><br />

Energiespar-Contracting<br />

• 700.000 Tonnen entsprechen 805.000 Autos mit je 20.000 Fahrkilometern pro<br />

Jahr<br />

eu.bac (European Building Automation & Controls Association) wurde als<br />

europäische Plattform für die Vertretung der Interessen der Heim- und<br />

Gebäudeautomation im Bereich Qualitätssicherung gegründet. Die Initiative wurde<br />

<strong>von</strong> <strong>Siemens</strong> vorangetrieben und die Mitglieder sind namhafte internationale<br />

Hersteller <strong>von</strong> Produkten und Systemen in den Sektoren Heim- und<br />

Gebäudeautomation. Diese Firmen schlossen sich zusammen, um über Normung,<br />

Test und Zertifizierung <strong>von</strong> Produkten die Energieeffizienz und Regelgüte ihrer<br />

Produkte belegen zu können. Produkte und Systeme mit eu.bac-Zertifizierung<br />

weisen einen gesicherten Stand an energieeffizienter Leistung und<br />

Qualitätssicherung <strong>auf</strong>.<br />

12


<strong>Siemens</strong> ist Partner der Initiative GreenBuilding der Europäischen Kommission, die<br />

sich die Umsetzung kostenwirksamer, energieeffizienter Potenziale in Gebäuden<br />

zum Ziel setzt. Als Unterzeichner dieser Initiative muss <strong>Siemens</strong> sicherstellen, dass<br />

Kunden mit wirtschaftlichen Modernisierungsmaßnahmen eine Reduzierung des<br />

Primärenergieverbrauchs <strong>von</strong> mindestens 25 % für bestehende Gebäude erzielen.<br />

Für Neubauten ist die gültige Energieeinsparverordnung um 25% zu unterbieten.<br />

<strong>Siemens</strong> ist Mitglied bei LEED (Leadership in Energy and Environmental Design) –<br />

einer amerikanischen Initiative zum nachhaltigen Bauen und Betreiben <strong>von</strong><br />

Gebäuden. LEED ist eine weithin anerkannte und respektierte Zertifizierung, die<br />

über unabhängige Drittparteien belegt, dass das betreffende Gebäudeprojekt<br />

umweltverträglich und profitabel ist und einen gesunden Ort zum Leben und<br />

Arbeiten darstellt.<br />

Angeführt durch den früheren US-Präsidenten Bill Clinton arbeiten bei dieser<br />

Initiative größere Stadtregierungen und internationale Firmen zusammen, um<br />

verschiedene Aktivitäten zur Verringerung der Treibhausgasemissionen zu<br />

entwickeln und umzusetzen. Konkret informiert die Initiative Großstädte über<br />

verfügbare Maßnahmen zur Optimierung der Energieeffizienz in Gebäuden – ohne<br />

den <strong>von</strong> den jeweiligen Bewohnern oder Benutzern erwarteten Komfort zu<br />

beeinträchtigen. Auch hier nimmt <strong>Siemens</strong> eine führende Stellung bei der<br />

Durchführung <strong>von</strong> Energieanalysen, Gebäudemodernisierung und Garantie der<br />

Einsparungen aus solchen Projekten ein.<br />

Die deutsche Industrie kann viele effektive Beiträge zum Klimaschutz leisten und<br />

ist deswegen Problemlöser. Um die besondere Verantwortung der deutschen<br />

Wirtschaft für den Klimaschutz zu unterstreichen, haben sich führende<br />

Unternehmerpersönlichkeiten unter dem Dach des BDI zur Initiative „Wirtschaft für<br />

Klimaschutz“ zusammengeschlossen. Die Initiative repräsentiert mit bereits mehr<br />

als 40 Unternehmern die ganze Breite und Kompetenz der produzierenden<br />

Wirtschaft in Deutschland.<br />

<strong>Siemens</strong> will mit verschiedenen Leistungen bei Kunden dazu beitragen, dass die<br />

globalen Probleme Energie und Klima gelöst werden können. Dafür hat <strong>Siemens</strong><br />

umfangreiche GA- und TGM-Funktionen bereitgestellt - für neu zu erstellende<br />

Gebäude, sowie auch zum Nachrüsten <strong>von</strong> bestehenden Gebäuden. Daneben<br />

bietet <strong>Siemens</strong> auch Energie-Dienstleistungen an.<br />

13


3 Normen für<br />

<strong>Gebäudeautomations</strong>systeme<br />

In diesem Teil gehen wir <strong>auf</strong> Maßnahmen und Ziele der EU bezüglich Energie und<br />

Umwelt ein, sowie <strong>auf</strong> Verfahren und neue Normen, mit denen die aktuelle<br />

Energiesituation erfasst und entschärft werden soll.<br />

Energie ist ein<br />

zentrales Anliegen<br />

der Europäischen<br />

Gemeinschaft<br />

3.1 Maßnahmen der EU<br />

Abhängigkeit<br />

Ohne Vorkehrungen wird die Abhängigkeit <strong>von</strong> externer Energie bis 2020 / 2030<br />

<strong>auf</strong> 70 % steigen.<br />

Umwelt<br />

Energieerzeugung und Energieverbrauch verursachen 94 % des CO 2 -Ausstoßes.<br />

Versorgung<br />

<strong>Der</strong> <strong>Einfluss</strong> <strong>auf</strong> die Energieversorgung ist begrenzt.<br />

Preise<br />

Bedeutende Steigerung innerhalb weniger Jahre.<br />

Beispiel: Abhängigkeit<br />

Erdöl<br />

57 %<br />

Erdgas<br />

12 %<br />

Kohle<br />

1 %<br />

Atom<br />

10 %<br />

80 %<br />

Biomasse<br />

3 %<br />

Biogas<br />

< 1 %<br />

Wasser<br />

14 %<br />

Gezeiten<br />

0 %<br />

18 %<br />

Sonne<br />

< 1 %<br />

Wind<br />

< 1 %<br />

Erdwärme und<br />

Wärmepumpen<br />


Beispiel: Versorgung und Preise<br />

Die wachsende Versorgungslücke bei Erdöl<br />

Milliarden Barrel / Jahr<br />

Entdeckung neuer Öl-Felder<br />

Öl-Verbrauch<br />

Energiekrise ?<br />

Quelle:<br />

Association for the Study for Peak Oil (ASPO).<br />

www.peakoil.ch<br />

Voraussichtliche<br />

Neuentdeckungen<br />

Die Versorgung ist nicht sichergestellt, der Preisanstieg jedoch schon ...<br />

Ziel 2020<br />

Die Europäische Gemeinschaft will bis zum Jahr 2020<br />

• 20 % weniger Energieverbrauch gegenüber Referenzjahr 1990<br />

• 20 % weniger Treibhausgasausstoß gegenüber Referenzjahr 1990<br />

• 20 % Anteil erneuerbare Energien bei der Energieerzeugung<br />

Europäische Kommission<br />

Energie- und Klima-Politik<br />

Bis 2020<br />

20 % weniger Treibhausgase<br />

20 % höhere Effizienz<br />

20 % erneuerbare Energien<br />

Das betrifft auch den Gebäudebereich, dessen Anteil am<br />

Primärenergieverbrauch 41 % beträgt.<br />

15


EU und nationale<br />

Gesetzgebung<br />

Europäisches Parlament und der Rat zur<br />

Gesamtenergieeffizienz <strong>von</strong> Gebäuden<br />

Europäische Richtlinie zur<br />

Gesamtenergieeffizienz <strong>von</strong> Gebäuden – EPBD<br />

Alle EU-Mitgliedstaaten:<br />

Gesetzliche und administrative Regelungen<br />

Berechnungsmethoden<br />

Energiezertifizierung <strong>von</strong> Gebäuden<br />

Nationale Umsetzung (z.B. EnEV)<br />

EPBD<br />

Energy Performance of<br />

Building Directive<br />

Europa ist wirtschaftlich und politisch abhängig <strong>von</strong> der Versorgung mit fossilen<br />

Brennstoffen. Die Europäische Kommission fördert gezielt Initiativen und<br />

Gesetzesvorhaben, die den Energieverbrauch senken und den Markt für<br />

Energieeffizienzlösungen beleben. Sie sind zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor<br />

geworden, der Arbeitsplätze schafft und der europäischen Wirtschaft eine<br />

Spitzenstellung in der Welt sichert.<br />

Die Gebäude mit einem Verbrauchsanteil <strong>von</strong> 41% an Primärenergie bilden hier<br />

den größten und wirtschaftlichsten Hebel zur nachhaltigen Einsparung.<br />

Im Jahr 2002 setzte die Europäische Union eine Richtlinie über die<br />

Gesamtenergieeffizienz <strong>von</strong> Gebäuden (EBPD) in Kraft, die in Deutschland mit der<br />

Novelle der Energieeinsparverordnung 2007 (EnEV) umgesetzt wurde.<br />

„Ziel dieser Richtlinie ist es, die Verbesserung der Gesamtenergieeffizienz <strong>von</strong><br />

Gebäuden in der Gemeinschaft unter Berücksichtigung der jeweiligen äußeren<br />

klimatischen und lokalen Bedingungen sowie der Anforderungen an das<br />

Innenraumklima und der Kostenwirksamkeit zu unterstützen."<br />

Die Richtlinie enthält Bedingungen hinsichtlich der nationalen Umsetzung:<br />

(a) des allgemeinen Rahmens für eine Methode zur Berechnung der integrierten<br />

Gesamtenergieeffizienz <strong>von</strong> Gebäuden (Artikel 3). Die Berechnungsverfahren<br />

selbst sind in Europa uneinheitlich. In Deutschland wird die Berechnung für<br />

Nichtwohngebäude nach DIN V 18599 durchgeführt.<br />

(b) der Anwendung <strong>von</strong> Mindestanforderungen an die Gesamtenergieeffizienz<br />

neuer Gebäude (Artikel 4 und 5).<br />

(c) der Anwendung <strong>von</strong> Mindestanforderungen an die Gesamtenergieeffizienz<br />

bestehender großer Gebäude (>1000 m 2 ), die einer größeren Renovierung<br />

unterzogen werden sollen.<br />

(d) der Erstellung <strong>von</strong> Energieausweisen für Gebäude (Artikel 7).<br />

(e) regelmäßiger Inspektionen <strong>von</strong> Heizkesseln und Klimaanlagen in Gebäuden<br />

sowie einer Überprüfung der gesamten Heizungsanlage, wenn deren<br />

Heizkessel älter als 15 Jahre sind (Artikel 8 und 9).<br />

16


Folgerungen aus der<br />

EPBD<br />

Da die EPBD eine „Methode zur Berechnung der integrierten<br />

Gesamtenergieeffizienz <strong>von</strong> Gebäuden“ fordert, hat die Europäische Gemeinschaft<br />

das CEN (Comitée Européen de Normalisation = Europäisches Komitee für<br />

Normierung) mit dem Mandat be<strong>auf</strong>tragt, europäische Richtlinien zur<br />

Gesamtenergieeffizienz <strong>von</strong> Gebäuden bereitzustellen.<br />

Die TCs (Technical Commitée = Technische Arbeitsgruppen) <strong>von</strong> CEN haben<br />

verschiedene Berechnungsverfahren entwickelt und in eine beachtliche Anzahl<br />

neuer Europäischer Normen (EN) eingebracht. <strong>Der</strong>en generelle Beziehungen sind<br />

im Dokument prCEN / TR 15615 („Erklärung zur allgemeinen Beziehung zwischen<br />

verschiedenen Europäischen Normen und der EPBD - Umbrella document“) erklärt.<br />

Damit kann nun der <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> Fenstern, Gebäudehülle, gebäudetechnischen<br />

Ausrüstungen und <strong>Gebäudeautomations</strong><strong>funktionen</strong> <strong>auf</strong> die Energieeffizienz eines<br />

Gebäudes berechnet werden.<br />

Die Gesamtenergieeffizienz eines Gebäudes ist die tatsächlich verbrauchte oder<br />

geschätzte Menge Energie zur Abdeckung der unterschiedlichen Bedürfnisse in<br />

Verbindung mit dem standarisierten Betrieb des Gebäudes, die umfassen kann:<br />

• Heizung EN 15316-1 und EN 15316-4<br />

• Kühlung EN 15243<br />

• Trinkwarmwasser EN 15316-3<br />

• Ventilation EN 15241<br />

• Beleuchtung EN 15193<br />

• Hilfsenergie<br />

Initiative der<br />

<strong>Gebäudeautomations</strong>-<br />

Industrie<br />

CEN / TC 247<br />

Die EPBD verlangt zum Artikel 3 „Festlegung einer Berechnungsmethode“ keine<br />

explizite Methode für die Gebäudeautomation (siehe Anhang der EPBD). Deshalb<br />

wurde die <strong>Gebäudeautomations</strong>industrie mit spezieller Unterstützung <strong>von</strong><br />

<strong>Siemens</strong>-Experten bei den entsprechenden EU- und CEN-Gremien vorstellig,<br />

damit die Funktionen der Gebäudeautomation in diesen Berechnungsmethoden<br />

mitberücksichtigt werden. Dar<strong>auf</strong>hin wurde neben den Normen für die<br />

Gebäudehülle und die einzelnen Gewerke auch eine Norm für die Berechnung des<br />

<strong>Einfluss</strong>es <strong>von</strong> <strong>Gebäudeautomations</strong><strong>funktionen</strong> durch das CEN / TC247 (Normung<br />

der Gebäudeautomation und Gebäudemanagement in Wohn- und<br />

Nichtwohnbauten) erstellt:<br />

• Gebäudeautomation EN 15232<br />

Titel:<br />

Energieeffizienz <strong>von</strong> Gebäuden –<br />

<strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> Gebäudeautomation und Gebäudemanagement<br />

Das CEN / TC247 entwickelt europäische und internationale Normen für<br />

Gebäudeautomation und Gebäudemanagement (GA-Systeme), zum Beispiel:<br />

• Produktnormen für die elektronischen Regelungsgeräte im Bereich <strong>von</strong><br />

HLK-Anwendungen (z.B. EN 15500)<br />

Basis für Produktzertifizierung bezüglich EPBD<br />

• Normierung der BACS-Funktionen (EN ISO 16484-3)<br />

Basis für die Auswirkungen <strong>von</strong> BACS <strong>auf</strong> die Energieeffizienz<br />

• Offene Kommunikationsdaten-Protokolle für GAS (z.B. EN ISO 16484-5)<br />

Voraussetzung für integrierte Funktionen mit Auswirkungen <strong>von</strong><br />

GAS <strong>auf</strong> die Energieeffizienz<br />

• Spezifikations-Vorgaben für integrierte Systeme (EN ISO 16484-7)<br />

Voraussetzung für integrierte Funktionen mit Auswirkungen <strong>auf</strong> die<br />

Energieeffizienz<br />

17


• Energieeffizienz der BACS-Funktionen (EN 15232)<br />

Titel: Energieeffizienz <strong>von</strong> Gebäuden - <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> Gebäudeautomation und<br />

Gebäudemanagement<br />

Basis für die Auswirkungen <strong>von</strong> BACS <strong>auf</strong> die Energieeffizienz <strong>von</strong><br />

Gebäuden<br />

Verfahren<br />

Die EU be<strong>auf</strong>tragte CEN mit der Standardisierung <strong>von</strong> Berechungsmethoden zur<br />

Verbesserung der Energieeinsparungen.<br />

EPBD<br />

CEN - TC 247 erstellte und verabschiedete<br />

• EN 15232 <strong>Einfluss</strong> der GA-Funktionen <strong>auf</strong><br />

die Energieeffizienz <strong>von</strong> Gebäuden<br />

• Produktnormen mit Kriterien zum<br />

Energieverbrauch (z.B. EN 15500)<br />

eu.bac legte die Zertifizierungsund<br />

Prüfverfahren fest und<br />

unterbreitete diese Zertifizierung<br />

der Europäischen Gemeinschaft<br />

CEN Europäisches Komitee für Normung<br />

EPBD Europäische Richtlinie zur Gesamtenergieeffizienz <strong>von</strong> Gebäuden<br />

eu.bac european building automation controls association<br />

EN Europäische Norm<br />

EU Europäische Gemeinschaft<br />

Was ist die EN 15232?<br />

3.2 Die Europanorm EN 15232<br />

Die neue europäische Norm EN 15232: „Energieeffizienz <strong>von</strong> Gebäuden - <strong>Einfluss</strong><br />

<strong>von</strong> Gebäudeautomation und Gebäudemanagement" ist Teil eines ganzen Satzes<br />

an CEN-Normen. Die Europäische Union fördert dieses Normungsprojekt als<br />

Sponsor. Es dient der Unterstützung der Richtlinie über Gesamtenergieeffizienz<br />

<strong>von</strong> Gebäuden (EBPD, Artikel 3), die innerhalb den EU-Mitgliedsstaaten die<br />

Energieeffizienz der Gebäude verbessern soll.<br />

Die Norm EN 15232 spezifiziert die Methoden zur Einschätzung <strong>von</strong><br />

<strong>Gebäudeautomations</strong>systemen (GAS) und technischen Gebäudemanagement<strong>funktionen</strong><br />

(TGM) bezüglich der Energieeffizienz <strong>von</strong> Gebäuden sowie eine<br />

Methode zur Festlegung der minimalen Anforderungen an diese Funktionen. Sie<br />

werden jeweils in Gebäuden verschiedener Komplexität umgesetzt. <strong>Siemens</strong><br />

engagierte sich <strong>von</strong> Anfang an bei der Ausarbeitung dieser Norm.<br />

<strong>Gebäudeautomations</strong>systeme und technisches Gebäudemanagement<br />

beeinflussen die Energieeffizienz eines Gebäudes in vielen Bereichen. GAS bietet<br />

wirksame Automation <strong>von</strong> Heizung, Kühlung, Lüftung, Warmwasser- und<br />

Beleuchtungseinrichtungen zur Erhöhung der betrieblichen und energetischen<br />

Effizienz. Komplexe und integrierte Energiespar<strong>funktionen</strong> oder Routinen lassen<br />

18


sich entsprechend der tatsächlichen Gebäudeverwendung und<br />

Benutzerbedürfnisse konfigurieren. Das vermeidet unnötigen Energieverbrauch<br />

und CO 2 -Emissionen. Gebäudemanagement GM und besonders TGM liefern die<br />

Informationen, die für Betrieb, Wartung und Management <strong>von</strong> Gebäuden,<br />

insbesondere Energiemanagement, notwendig sind: Trend- und Alarmoptionen<br />

sowie die Meldung <strong>von</strong> unnötigem Energieverbrauch.<br />

Inhalt der EN 15232<br />

Die Norm EN 15232: „Energieeffizienz <strong>von</strong> Gebäuden – <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong><br />

Gebäudeautomation und Gebäudemanagement" ist richtungweisend für GAS- und<br />

TGM-Funktionen, damit diese soweit wie möglich in relevante Normen einbezogen<br />

werden können. EN 15232 spezifiziert:<br />

• eine strukturierte Liste der Regel-, <strong>Gebäudeautomations</strong>- und technischen<br />

Gebäudemanagement<strong>funktionen</strong>, die <strong>Einfluss</strong> <strong>auf</strong> die Energieeffizienz <strong>von</strong><br />

Gebäuden nehmen.<br />

• eine Methode zur Definition der minimalen Anforderungen an die Regel-,<br />

<strong>Gebäudeautomations</strong>- und technischen Gebäudemanagement<strong>funktionen</strong>, die in<br />

Gebäuden verschiedener Komplexität umgesetzt werden.<br />

• detaillierte Methoden zur Einschätzung des <strong>Einfluss</strong>es dieser Funktionen <strong>auf</strong><br />

die Energieeffizienz eines Gebäudes. Die Methoden ermöglichen die<br />

Einführung dieser Funktionen in Berechnungen für Energieeffizienz-Ratings und<br />

Indikatoren, berechnet in den betreffenden Normen.<br />

• eine vereinfachte Methode, um eine erste Abschätzung des <strong>Einfluss</strong>es dieser<br />

Funktionen <strong>auf</strong> die Energieeffizienz typischer Gebäude zu erhalten.<br />

19


3.3 Zertifizierung nach eu.bac<br />

eu.bac Cert ist eine Gemeinschaftsinitiative <strong>von</strong> eu.bac, verschiedenen<br />

europäischen Zertifizierungsstellen und Testlabors in Übereinstimmung mit den<br />

einschlägigen Vorschriften der EN 45000 Normenreihe.<br />

EU-Mandat für CEN<br />

zur Normierung <strong>von</strong><br />

Berechnungsmethoden<br />

für Energieeffizienzverbesserung<br />

TC247: EN 15232<br />

“Energieeffizienz <strong>von</strong><br />

Gebäuden –<br />

Auswirkungen der<br />

Gebäudeautomation"<br />

und<br />

Produktnormen<br />

Terminologie<br />

Produktdaten inkl.<br />

Energieeffizienzkriterien<br />

Prüfverfahren<br />

Regeln<br />

Test Tool<br />

Unabhängiger<br />

Zertifizierer<br />

Akkreditiertes<br />

Labor<br />

eu.bac Cert gewährleistet dem Benutzer ein hohes Maß an<br />

• Energieeffizienz<br />

• Qualität der Produkte und Systeme<br />

wie in den entsprechenden EN/ISO Standards und europäischen Richtlinien<br />

festgelegt.<br />

Es gibt staatliche Organisationen, die nur eu.bac-zertifizierte Produkte zulassen.<br />

Berechnungsnorm<br />

Produktnormen und<br />

Zertifizierung<br />

3.4 Nutzen der Normierung<br />

Mit der EN 15232 kann erstmals standardisiert deutlich gemacht werden, welch<br />

großes Energieeinsparpotenzial bei der Betriebsführung der gebäudetechnischen<br />

Anlagen besteht. Deshalb sollte die EN 15232 <strong>von</strong> jedem Planer angewendet<br />

werden. <strong>Der</strong> Planer hat in der Regel Kenntnis über die Energiebedarfswerte und<br />

kann somit dem Bauherrn einen wirtschaftlichen Nachweis der<br />

Gebäudeautomation darstellen. Aber auch Ersteller <strong>von</strong><br />

<strong>Gebäudeautomations</strong>anlagen sollten die EN 15232 für die Bewertung im Fall einer<br />

Modernisierung anwenden.<br />

Produktnormen wie z.B. EN 15500 „Gebäudeautomation für HLK Anwendungen –<br />

Elektronische individuelle Zonenregelungs- und Steuerungsgeräte“ legen<br />

Energieeffizienzkriterien fest, die durch eu.bac überprüft und zertifiziert werden.<br />

Dadurch erhalten die Produktanwender die Sicherheit, dass zugesicherte<br />

Eigenschaften und die Qualität tatsächlich erfüllt sind.<br />

20


4 Die Norm EN 15232 im Detail<br />

Mit der EN 15232 wird es möglich, den Nutzen <strong>von</strong> <strong>Gebäudeautomations</strong>systemen<br />

zu qualifizieren und auch zu quantifizieren. Das gesamte Normenwerk basiert <strong>auf</strong><br />

Simulation <strong>von</strong> Gebäuden mit vorgegebenen <strong>Gebäudeautomations</strong><strong>funktionen</strong>.<br />

Teile dieser Norm können direkt als Arbeitsmittel für die Qualifizierung der<br />

Energieeffizienz <strong>von</strong> <strong>Gebäudeautomations</strong>projekten benutzt werden. Sie werden<br />

dabei auch in einer der Norm-Energieeffizienzklassen A, B, C oder D geplant.<br />

Energieflussmodell<br />

<strong>Der</strong> Energiebedarf verschiedener Gebäudemodelle mit unterschiedlichen GA- und<br />

TGM-Funktionen wurde mit Hilfe <strong>von</strong> Simulationen berechnet. Basis dazu bilden<br />

verschiedene Energieflussmodelle, z.B. das Energieflussmodell für die<br />

thermische Konditionierung eines Gebäudes:<br />

1<br />

passive solar heating;<br />

passive cooling;<br />

natural ventilation;<br />

daylight<br />

2<br />

3<br />

5<br />

Renewable<br />

Energy (R.E.)<br />

4<br />

Transformation<br />

R.E.<br />

contribution<br />

in primary<br />

or CO 2 terms<br />

8<br />

CO 2<br />

emissions<br />

7<br />

building part<br />

system<br />

part<br />

Transformation<br />

Primary<br />

energy<br />

Electricity for other uses<br />

internal<br />

gains<br />

system<br />

losses<br />

generated<br />

energy<br />

Quelle: prCEN/TR 15615:2007<br />

Titel: Erklärung zur allgemeinen Beziehung zwischen verschiedenen<br />

Europäischen Normen und der EPBD („Umbrella Dokument“)<br />

6<br />

Transformation<br />

Primary<br />

or CO 2 savings<br />

for generated<br />

energy<br />

9<br />

Symbole:<br />

Elektrizität<br />

Gas, Öl, Kohle, Biomasse usw.<br />

Wärme, Kälte<br />

Legende:<br />

[1] ist die Energie, die für die Erfüllung der Benutzeranforderungen an Heizung,<br />

Beleuchtung, Kühlung usw. notwendig ist, und zwar nach für die Zwecke<br />

dieser Berechnung angegebenen Maßstäben.<br />

[2] sind die natürlichen Energiegewinne wie passiv solar, Lüftung, Kühlung,<br />

Tageslicht usw. zusammen mit den internen Gewinnen (Benutzer,<br />

Beleuchtung, elektrische Einrichtungen usw.).<br />

21


[3] ist der Nettoverbrauch des Gebäudes aus [1] und [2] gekoppelt mit den<br />

Gebäudekennzahlen.<br />

[4] ist die zugeführte Energie, separat für jeden Energieträger inklusive<br />

Hilfsenergie, verwendet für Heizung, Kühlung, Lüftung, Warmwasser- und<br />

Beleuchtungssysteme unter Berücksichtigung erneuerbarer Energiequellen<br />

und Blockheizkraftwerken. Dies kann in Energieeinheiten oder in Einheiten<br />

der Energieform (in kg, m³, kWh usw.) ausgedrückt werden.<br />

[5] ist eine erneuerbare Energie, erzeugt vor Ort.<br />

[6] ist eine vor Ort erzeugte Energie, exportiert in den Markt; dies kann Teile aus<br />

[5] beinhalten.<br />

[7] steht für den Verbrauch an Primärenergie oder die CO 2 -Emissionen des<br />

Gebäudes.<br />

[8] steht für die Primärenergie oder Emissionen aus der Vor-Ort-Erzeugung und<br />

kann daher nicht <strong>von</strong> [7] subtrahiert werden.<br />

[9] steht für die Primärenergie oder CO 2 -Einsparung <strong>auf</strong>grund der exportierten<br />

Energie, subtrahiert <strong>von</strong> [7].<br />

<strong>Der</strong> gesamte Berechnungsvorgang beinhaltet die folgenden Energieflüsse <strong>von</strong><br />

links nach rechts aus obigem Modell.<br />

Das Modell ist eine schematische Darstellung und deckt nicht alle Möglichkeiten<br />

ab. So verbraucht z.B. eine Erdwärme-Wärmepumpe Elektrizität. Ebenso kann<br />

erneuerbare Energie aus der Erde und lokal durch Photovoltaik erzeugte<br />

elektrische Energie innerhalb des Gebäudes verwendet werden. Sie könnte jedoch<br />

auch exportiert oder als Kombination der beiden eingesetzt werden. Erneuerbare<br />

Energieformen wie Biomasse sind in [7] berücksichtigt, werden jedoch <strong>von</strong> den<br />

nichterneuerbaren Energieformen durch tiefe CO 2 -Emissionen unterschieden. Die<br />

Richtung des Energieflusses bei Kühlung läuft vom Gebäude ins System.<br />

22


4.1 Liste relevanter<br />

<strong>Gebäudeautomations</strong><strong>funktionen</strong><br />

Im Zentrum der EN 15232 stehen energieeffizienz-relevante Funktionen und<br />

mögliche Funktionsausführungen der <strong>Gebäudeautomations</strong>systeme. Sie sind im<br />

linken Teil einer mehrseitigen Tabelle <strong>auf</strong>gelistet, die nach verschiedenen<br />

Einsatzgebieten gruppiert ist.<br />

In diese Liste finden Sie<br />

• Alle Funktionen und Funktionsausführungen gemäß EN 15232<br />

• Begründungen für die Energieeinsparung durch die Funktionen und<br />

Funktionsausführungen der EN 15232<br />

• Empfehlungen für effiziente Anwendbarkeit in verschiedenen Gebäudearten<br />

Die im Folgenden <strong>auf</strong>geführte Funktionsliste enthält zwölf Spalten:<br />

Die Spalten 1 bis 3 entsprechen dem Inhalt <strong>von</strong> EN 15232<br />

• Spalte 1 legt das Einsatzgebiet fest<br />

• Spalte 2 legt die zu beurteilenden Funktionen der Gebäudeautomation<br />

fest, sowie Ordnungszahlen für mögliche Funktionsausführungen<br />

• Spalte 3 legt die zu beurteilende Funktionsausführung fest<br />

Die Spalten 4 bis 13 sind Ergänzungen <strong>von</strong> <strong>Siemens</strong><br />

• Spalte 4 verweist <strong>auf</strong> die Interpretation durch <strong>Siemens</strong> Building<br />

Technologies für die Funktionen und Funktionsausführungen<br />

<strong>von</strong> EN 15232 (BT = Anmerkungen <strong>Siemens</strong>)<br />

• Spalte 5 erklärt, weshalb mit der entsprechenden Funktion Energie<br />

eingespart werden kann<br />

• Spalten 6-13 zeigen, in welchen Gebäudetypen die Funktionen effizient<br />

anwendbar sind<br />

1 2 4 5 6<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13<br />

Auf den nachfolgenden Seiten stehen jeweils<br />

• rechte Seite: die Tabellen aus EN 15232<br />

• linke Seite: Auszüge aus den Detailerläuterungen der EN 15232<br />

Anmerkungen <strong>von</strong> <strong>Siemens</strong><br />

Fortsetzung <strong>auf</strong> der nächsten Doppelseite<br />

23


Erläuterungen aus EN 15232:2007 (D), Auszug<br />

Kapitel 7.4: Regelung des Heiz- und Kühlbetriebes, Heizbetrieb<br />

7.4.1. Regelung der Übergabe<br />

Es ist mindestens zwischen den folgenden Arten der Raumtemperaturregelung zu unterscheiden:<br />

0) Keine automatische Regelung der Raumtemperatur;<br />

1) Zentrale automatische Regelung: diese zentrale automatische Regelung betrifft entweder nur die Verteilung<br />

oder nur die Erzeugung. Dies kann beispielsweise durch Anwendung einer Außentemperaturregelung nach<br />

EN 12098-1 oder EN 12098-3 erreicht werden;<br />

2) Die Einzelraumregelung erfolgt durch thermostatische Ventile; mit oder ohne Übereinstimmung zu EN 215.<br />

3) Die Einzelraumregelung erfolgt durch eine elektronische Regeleinrichtung; mit oder ohne Übereinstimmung<br />

zu prEN 15500.<br />

Anmerkung:<br />

Sollwerte für das Heizen und das Kühlen sollten so ausgelegt werden, dass zwischen Heiz- und Kühlbetrieb<br />

stets ein Mindest-Unempfindlichkeitsbereich gegeben ist.<br />

Anmerkungen <strong>von</strong> <strong>Siemens</strong><br />

Einige Funktionen und Funktionsausführungen in der Erstausgabe <strong>von</strong> EN 15232:2007 sind noch nicht ganz<br />

klar oder decken nicht alle bei <strong>Siemens</strong> verfügbaren GA-Funktionen ab. Hier zeigen wir Ihnen, wie <strong>Siemens</strong><br />

diese Funktionen und Funktionsausführungen <strong>von</strong> EN 15232 interpretiert.<br />

1. Die zur „Regelung der Übergabe“ thermischer Energie notwendigen Anlagen (z.B. Radiatoren, Kühldecken,<br />

VVS-Systeme) können unterschiedliche Versorgungsmedien <strong>auf</strong>weisen (z.B. Wasser, Luft, Elektrizität).<br />

Entsprechend können bei einer Funktionsausführung auch unterschiedliche GA-Lösungen möglich sein.<br />

2. Diese <strong>Siemens</strong>-Interpretation hält sich an die Funktionsausführung in der Funktionsliste <strong>von</strong> EN 15232: Sie<br />

beinhaltet Thermostatventile und elektronische Regeleinrichtungen.<br />

• Nicht kommunikative elektronische Regeleinrichtungen können ein lokales Zeitschaltprogramm<br />

beinhalten. Dieses wird aber erfahrungsgemäß häufig nicht anwendungsgerecht nachgestellt<br />

• Zur „Regelung des Kühlbetriebs“ werden keine Thermostatventile eingesetzt.<br />

3. Kommunikation zwischen einer übergeordneten zentralen Einheit und den elektronischen Einzelraumreglern<br />

ermöglicht zentrale Zeitschaltprogramme, zentrale Überwachung der Einzelraumregler, sowie zentrale<br />

Bedienung und Beobachtung.<br />

4. Bedarfsgeführte Regelung (durch Nutzung) = Bedarfssteuerung basierend <strong>auf</strong> Belegungsinformationen <strong>von</strong><br />

einem Präsenzmelder oder einer Präsenztaste mit automatischer Rücksetzung nach einer eingestellten Zeit.<br />

Mit diesen Belegungsinformationen wird die Regelung <strong>von</strong> Pre-Comfort <strong>auf</strong> Comfort geschaltet oder umgekehrt<br />

(vgl. EN 15500). Hinweise:<br />

• Die Regelung nach der Luftqualität ist im Teil „Regelung der Lüftung und des Klimas“ berücksichtigt.<br />

• Die Belegungsinformationen können die „Regelung des Heizbetriebs“, die „Regelung des Kühlbetriebs“<br />

und die „Regelung der Lüftung und des Klimas“ beeinflussen.<br />

25


REGELUNG DES HEIZBETRIEBS Grund der Energieeinsparung Effizient anwendbar in<br />

Regelung der Übergabe 1<br />

Die Regeleinrichtung wird <strong>auf</strong> der<br />

Übergabe- oder Raumebene<br />

installiert; im Fall 1 kann eine<br />

Einrichtung mehrere Räume regeln<br />

0 Keine automatische Regelung<br />

1 Zentrale automatische Regelung<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Automatische Einzelraumregelung<br />

mit Hilfe <strong>von</strong> Thermostatventilen oder<br />

durch elektronische<br />

Regeleinrichtungen<br />

Einzelraumregelung mit<br />

Kommunikation zwischen den<br />

Regeleinrichtungen und GAs<br />

Integrierte Einzelraumregelung<br />

einschließlich bedarfsgeführter<br />

Regelung (durch Nutzung,<br />

Luftqualität usw.)<br />

<strong>Siemens</strong><br />

2<br />

3<br />

4<br />

Den Wärmeübertragern wird dauernd die<br />

höchste Versorgungsleistung zugeführt. Das<br />

führt im Teillastbetrieb zur Abgabe unnötiger<br />

Wärmeenergie.<br />

Die Versorgungsleistung wird z.B. nach der<br />

Außentemperatur geführt (entsprechend<br />

dem voraussichtlichen Bedarf der<br />

Verbraucher). Die Energieverluste im<br />

Teillastbetrieb werden herabgesetzt, die<br />

Fremdwärmegewinne in den Räumen<br />

können jedoch nicht individuell genutzt<br />

werden.<br />

Die Versorgungsleistung wird <strong>auf</strong>grund der<br />

Raumtemperatur (= Regelgröße) geführt.<br />

Diese berücksichtigt auch Fremdwärme im<br />

Raum (Wärme durch Sonne, Personen,<br />

Tiere und technische Geräte). <strong>Der</strong> Raum<br />

kann mit weniger Energie behaglich<br />

gehalten werden.<br />

Bemerkung:<br />

Elektronische Regeleinrichtungen bewirken<br />

höhere Energieeffizienz als Thermostatventile<br />

(höhere Regelqualität, koordinierte<br />

Stellgröße wirkt <strong>auf</strong> alle Ventile im Raum).<br />

Wie voranstehende Begründung. Zusätzlich:<br />

Zentrale ...<br />

• Zeitschaltprogramme ermöglichen<br />

Leistungsreduktion während der<br />

Nichtbelegung<br />

• Bedienung und Überwachungs<strong>funktionen</strong><br />

optimieren den Betrieb zusätzlich<br />

Wie voranstehende Begründung. Zusätzlich:<br />

• Effektiv Belegungsgesteuerte Regelung<br />

bewirkt bei Teillast weitere<br />

Energieeinsparungen im Raum<br />

• Bedarfsgesteuerte Energiebereitstellung<br />

(Energieerzeugung) führt zu minimalen<br />

Bereitstellungs- und Verteilungsverlusten<br />

Wohnbereich<br />

<br />

Büros<br />

Hörsäle<br />

Schulen<br />

Krankenhäuser<br />

Hotels<br />

Restaurants<br />

Warenhandel<br />

<br />

<br />

26


Erläuterungen aus EN 15232:2007 (D), Auszug<br />

Kapitel 7.4: Regelung des Heiz- und Kühlbetriebes, Heizbetrieb<br />

7.4.2. Regelung der Wassertemperatur im Verteilungsnetz<br />

Es ist mindestens zwischen den folgenden Arten der Vorl<strong>auf</strong>temperaturregelung zu unterscheiden:<br />

0) Keine automatische Regelung<br />

1) Witterungsgeführte Regelung<br />

2) Regelung der Innentemperatur<br />

7.4.3. Regelung der Umwälzpumpen<br />

Es ist mindestens zwischen den folgenden Arten der Pumpenregelung zu unterscheiden:<br />

0) Keine Regelung<br />

1) Ein-/Aus-Regelung<br />

2) Regelung der variablen Pumpendrehzahl nach konstantem Δp<br />

3) Regelung der variablen Pumpendrehzahl nach variablem Δp<br />

Anmerkungen <strong>von</strong> <strong>Siemens</strong><br />

Einige Funktionen und Funktionsausführungen in der Erstausgabe <strong>von</strong> EN 15232:2007 sind noch nicht ganz<br />

klar oder decken nicht alle bei <strong>Siemens</strong> verfügbaren GA-Funktionen ab. Hier zeigen wir Ihnen, wie <strong>Siemens</strong><br />

diese Funktionen und Funktionsausführungen <strong>von</strong> EN 15232 interpretiert.<br />

5. Die Funktionsausführung 2 beinhaltet auch die Funktionsausführung 1 (Ein-/Aus-Regelung). Sonst ist die<br />

Ausführung 2 meistens weniger effizient als 1.<br />

6. Lösungen mit Pumpen, die einen externen Leistungssteuereingang <strong>auf</strong>weisen (z.B. <strong>auf</strong>grund der effektive<br />

Last der Verbraucher), sind insgesamt teurer. Sie ermöglichen jedoch eine genauere<br />

Pumpenleistungssteuerung als Pumpen mit integrierter Druckregeleinrichtung. Zusätzlich wird das Risiko<br />

der Unterversorgung einzelner Verbraucher herabgesetzt.<br />

27


REGELUNG DES HEIZBETRIEBS Grund der Energieeinsparung Effizient anwendbar in<br />

Regelung der Warmwassertemperatur im<br />

Verteilungsnetz (Vor- oder Rückl<strong>auf</strong>)<br />

Vergleichbare Funktionen können <strong>auf</strong><br />

die Regelung <strong>von</strong> Netzen für die<br />

elektrische Direktheizung<br />

angewendet werden<br />

0 Keine automatische Regelung<br />

1 Witterungsgeführte Regelung<br />

2 Regelung der Innentemperatur<br />

Regelung der Umwälzpumpen<br />

Die geregelten Pumpen können im<br />

Netz <strong>auf</strong> unterschiedlichen Ebenen<br />

installiert werden<br />

0 Keine Regelung<br />

1 Ein-/Aus-Regelung<br />

2<br />

3<br />

Regelung der variablen<br />

Pumpendrehzahl nach konstantem<br />

Δp<br />

Regelung der variablen<br />

Pumpendrehzahl nach<br />

proportionalem Δp<br />

<strong>Siemens</strong><br />

5<br />

6<br />

Im Verteiler muss dauernd die höchste<br />

Auslegungstemperatur aller Verbraucher<br />

bereitgestellt werden. Das führt zu<br />

wesentlichen Energieverlusten im<br />

Teillastbetrieb<br />

Die Verteilertemperatur wird nach der<br />

Außentemperatur geführt (entsprechend<br />

dem voraussichtlichen Temperaturbedarf der<br />

Verbraucher). Damit werden die<br />

Energieverluste im Teillastbetrieb<br />

herabgesetzt<br />

Die Verteilertemperatur wird <strong>auf</strong>grund der<br />

Raumtemperatur (= Regelgröße) geführt.<br />

Diese berücksichtigt auch Fremdwärme im<br />

Raum (Wärme durch Sonne, Personen,<br />

Tiere und technische Geräte). Damit werden<br />

die Energieverluste im Teillastbetriebs<br />

optimal klein<br />

Keine Einsparung, weil die elektrische<br />

Leistung der Pumpe dauernd <strong>auf</strong>gebracht<br />

wird.<br />

Die elektrische Leistung der Pumpe wird nur<br />

bei Bedarf <strong>auf</strong>gebracht – z.B. bei<br />

Belegungsbetrieb, Schutzbetrieb<br />

(Frostgefahr).<br />

Durch Konstanthalten der Druckdifferenz<br />

über der Pumpe nimmt die Druckdifferenz<br />

bei abnehmender Last nicht zu. Im<br />

Teillastbetrieb wird die Drehzahl der Pumpe<br />

reduziert und damit auch ihre elektrische<br />

Leistung.<br />

Die Druckdifferenz über der Pumpe nimmt<br />

mit sinkender Last ab. Im Teillastbetrieb<br />

werden daher die Drehzahl und die<br />

elektrische Leistung der Pumpe gegenüber 2<br />

zusätzlich reduziert.<br />

Wohnbereich<br />

<br />

<br />

Büros<br />

Hörsäle<br />

Schulen<br />

Krankenhäuser<br />

Hotels<br />

Restaurants<br />

Warenhandel<br />

<br />

<br />

28


Erläuterungen aus EN 15232:2007 (D), Auszug<br />

Kapitel 7.4: Regelung des Heiz- und Kühlbetriebes, Heizbetrieb<br />

7.4.4. Regelung der Übergabe und/oder der Verteilung bei intermittierendem Betrieb<br />

Es ist mindestens zwischen den folgenden Arten der intermittierenden Regelung der Übergabe und/oder der<br />

Verteilung zu unterscheiden:<br />

0) Keine automatische Regelung<br />

1) Automatische intermittierende Regelung ohne gleitendes Einschalten nach EN 12098-1 oder EN 12098-3<br />

oder EN 12098-5 oder EN ISO 16484-3<br />

2) Automatische intermittierende Regelung mit gleitendem Einschalten nach EN 12098-2 oder EN 12098-4<br />

7.4.6. Regelung der Erzeugung<br />

Die Regelung der Erzeugung hängt vom Erzeugertyp ab. Allgemein besteht das Ziel darin, die<br />

Betriebstemperatur des Erzeugers soweit wie möglich zu verringern. Auf diese Weise können die<br />

Wärmeverluste begrenzt werden. Bei thermodynamisch angetriebenen Erzeugern kann so auch der<br />

thermodynamische Nutzungsgrad erhöht werden.<br />

Es kann zwischen drei Hauptarten der Temperaturregelung unterschieden werden:<br />

0) Konstante Temperaturregelung<br />

1) Außentemperaturabhängige Temperaturregelung<br />

2) Lastabhängige Temperaturregelung (dies schließt eine raumtemperaturgeführte Regelung ein)<br />

7.4.7 Folgeregelung für Wärmeerzeuger (Anmerkung <strong>Siemens</strong>: Betriebsabfolge)<br />

Stehen verschiedene Erzeuger zur Verfügung, kann mindestens zwischen den folgenden Arten <strong>von</strong><br />

Folgeregelung unterschieden werden:<br />

0) Ohne Prioritätensetzung<br />

1) Prioritätensetzung nach der Last und der Erzeugerleistung<br />

2) Prioritätensetzung nach dem Erzeugernutzungsgrad<br />

Anmerkungen <strong>von</strong> <strong>Siemens</strong><br />

Einige Funktionen und Funktionsausführungen in der Erstausgabe <strong>von</strong> EN 15232:2007 sind noch nicht ganz<br />

klar oder decken nicht alle bei <strong>Siemens</strong> verfügbaren GA-Funktionen ab. Hier zeigen wir Ihnen, wie <strong>Siemens</strong><br />

diese Funktionen und Funktionsausführungen <strong>von</strong> EN 15232 interpretiert.<br />

7. Diese <strong>Siemens</strong>-Interpretation hält sich an die Funktionsausführung in der Funktionsliste <strong>von</strong> EN 15232: Das<br />

Zuschalten <strong>von</strong> Erzeugern gleicher Nennleistung erfolgt ausschließlich <strong>auf</strong>grund der Last (keine weitere<br />

Prioritätensetzung)<br />

29


REGELUNG DES HEIZBETRIEBS Grund der Energieeinsparung Effizient anwendbar in<br />

Regelung der Übergabe und/oder der<br />

Verteilung bei intermittierendem Betrieb<br />

Eine Regeleinrichtung kann<br />

verschiedene Räume/Zonen regeln,<br />

die die gleichen Belegungsmuster<br />

<strong>auf</strong>weisen<br />

0 Keine automatische Regelung<br />

1<br />

2<br />

Automatische Regelung mit<br />

feststehendem Zeitprogramm<br />

Automatische Regelung mit<br />

optimiertem Ein-/Ausschalten<br />

Regelung der Erzeuger<br />

0 Konstante Temperatur<br />

1<br />

2<br />

Von der Außentemperatur abhängige<br />

variable Temperatur<br />

Von der Last abhängige variable<br />

Temperatur<br />

Betriebsabfolge der verschiedenen<br />

Erzeuger<br />

0<br />

1<br />

2<br />

Prioritätensetzung ausschließlich <strong>auf</strong><br />

der Last beruhend<br />

Prioritätensetzung <strong>auf</strong> der Last und<br />

der Erzeugerleistung beruhend<br />

Prioritätensetzung <strong>auf</strong> dem<br />

Erzeugernutzungsgrad beruhend<br />

(weitere Normen überprüfen)<br />

<strong>Siemens</strong><br />

7<br />

Keine Einsparung, weil die Übergabe<br />

und/oder Verteilung permanent in Betrieb ist.<br />

Einsparung in der Übergabe und/oder<br />

Verteilung außerhalb der Nenn-Betriebszeit<br />

Zusätzliche Einsparung in der Übergabe<br />

und/oder Verteilung durch kontinuierliches<br />

Optimieren der Anlage-Betriebszeit an die<br />

Belegungszeit.<br />

<strong>Der</strong> Erzeuger stellt dauernd die höchste<br />

Auslegungstemperatur aller Verbraucher<br />

bereit. Das führt zu wesentlichen<br />

Energieverlusten im Teillastbetrieb.<br />

Die Erzeugertemperatur wird nach der<br />

Außentemperatur geführt (entsprechend<br />

dem voraussichtlichen Temperaturbedarf der<br />

Verbraucher). Damit werden die<br />

Energieverluste stark herabgesetzt.<br />

Die Erzeugertemperatur wird nach dem<br />

effektiven Temperaturbedarf der Verbraucher<br />

geführt. Damit sind die Verluste im Erzeuger<br />

optimal klein.<br />

Prioritätssteuerungen passen die momentan<br />

eingesetzte Erzeugerleistung (mit Vorrang<br />

erneuerbare Energien) energieeffizient an<br />

die momentane Last an<br />

Nur die gemäß der aktuellen Last<br />

notwendigen Erzeuger sind eingeschaltet<br />

Bei einer <strong>auf</strong>steigenden Leistungsabstufung<br />

aller Erzeuger (z.B. 1 : 2 : 4 usw.)<br />

• kann die momentane Erzeugerleistung<br />

feiner an die Last angepasst werden<br />

• arbeiten die größeren Erzeuger in einem<br />

effizienteren Teillastbereich<br />

Die Erzeuger-Betriebssteuerung wird<br />

individuell so <strong>auf</strong> die verfügbaren Erzeuger<br />

eingestellt, damit diese insgesamt <strong>auf</strong> einem<br />

hohen Nutzungsgrad bzw. <strong>auf</strong> der<br />

preisgünstigsten Energieform (z.B. Solar,<br />

Erdwärme, BHKW, fossiler Brennstoff)<br />

betrieben werden<br />

Wohnbereich<br />

Büros<br />

Hörsäle<br />

Schulen<br />

Krankenhäuser<br />

<br />

<br />

Hotels<br />

Restaurants<br />

Warenhandel<br />

<br />

<br />

<br />

30


Erläuterungen aus EN 15232:2007 (D)<br />

Kapitel 7.4: Regelung des Heiz- und Kühlbetriebes, Kühlbetrieb<br />

7.4.1. Regelung der Übergabe<br />

Es ist mindestens zwischen den folgenden Arten der Raumtemperaturregelung zu unterscheiden:<br />

0) Keine automatische Regelung der Raumtemperatur<br />

1) Zentrale automatische Regelung: Diese zentrale automatische Regelung betrifft entweder nur die Verteilung<br />

oder nur die Erzeugung. Dies kann beispielsweise durch Anwendung einer Außentemperaturregelung nach<br />

EN 12098-1 oder EN 12098-3 erreicht werden.<br />

2) Die Einzelraumregelung erfolgt durch thermostatische Ventile, mit oder ohne Übereinstimmung zu EN 215.<br />

3) Die Einzelraumregelung erfolgt durch eine elektronische Regeleinrichtung, mit oder ohne Übereinstimmung<br />

zu prEN 15500.<br />

Anmerkung:<br />

Sollwerte für das Heizen und das Kühlen sollten so ausgelegt werden, dass zwischen Heiz- und Kühlbetrieb<br />

stets ein Mindestunempfindlichkeitsbereich gegeben ist.<br />

Anmerkungen <strong>von</strong> <strong>Siemens</strong><br />

Einige Funktionen und Funktionsausführungen in der Erstausgabe <strong>von</strong> EN 15232:2007 sind noch nicht ganz<br />

klar oder decken nicht alle bei <strong>Siemens</strong> verfügbaren GA-Funktionen ab. Hier zeigen wir Ihnen, wie <strong>Siemens</strong><br />

diese Funktionen und Funktionsausführungen <strong>von</strong> EN 15232 interpretiert.<br />

1. Die zur „Regelung der Übergabe“ thermischer Energie notwendigen Anlagen (z.B. Radiatoren, Kühldecken,<br />

VVS-Systeme) können unterschiedliche Versorgungsmedien <strong>auf</strong>weisen (z.B. Wasser, Luft, Elektrizität).<br />

Entsprechend können bei einer Funktionsausführung auch unterschiedliche GA-Lösungen möglich sein.<br />

2. Diese <strong>Siemens</strong>-Interpretation hält sich an die Funktionsausführung in der Funktionsliste <strong>von</strong> EN 15232: Sie<br />

beinhaltet Thermostatventile und elektronische Regeleinrichtungen.<br />

• Nicht kommunikative elektronische Regeleinrichtungen können ein lokales Zeitschaltprogramm<br />

beinhalten. Dieses wird aber erfahrungsgemäß häufig nicht anwendungsgerecht nachgestellt.<br />

• Zur „Regelung des Kühlbetriebs“ werden keine Thermostatvenile eingesetzt.<br />

3. Kommunikation zwischen einer übergeordneten zentralen Einheit und den elektronischen Einzelraumreglern<br />

ermöglicht zentrale Zeitschaltprogramme, zentrale Überwachung der Einzelraumregler, sowie zentrale<br />

Bedienung und Beobachtung.<br />

4. Bedarfsgeführte Regelung (durch Nutzung) = Bedarfssteuerung basierend <strong>auf</strong> Belegungsinformationen <strong>von</strong><br />

einem Präsenzmelder oder einer Präsenztaste mit automatischer Rücksetzung nach einer eingestellten Zeit.<br />

Mit diesen Belegungsinformationen wird die Regelung <strong>von</strong> Pre-Comfort <strong>auf</strong> Comfort geschaltet oder<br />

umgekehrt (vgl. EN 15500). Hinweise:<br />

• Die Regelung nach der Luftqualität ist im Teil „Regelung der Lüftung und des Klimas“ berücksichtigt.<br />

• Die Belegungsinformationen können die „Regelung des Heizbetriebs“, die „Regelung des Kühlbetriebs“<br />

und die „Regelung der Lüftung und des Klimas“ beeinflussen.<br />

31


REGELUNG DES KÜHLBETRIEBS Grund der Energieeinsparung Effizient anwendbar in<br />

Regelung der Übergabe 1<br />

Die Regeleinrichtung wird <strong>auf</strong> der<br />

Übergabe- oder Raumebene<br />

installiert; im Fall 1 kann eine<br />

Einrichtung mehrere Räume regeln<br />

0 Keine automatische Regelung<br />

1 Zentrale automatische Regelung<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Automatische Einzelraumregelung<br />

mit Hilfe <strong>von</strong> Thermostatventilen<br />

oder durch elektronische<br />

Regeleinrichtungen<br />

Einzelraumregelung mit<br />

Kommunikation zwischen den<br />

Regeleinrichtungen und GAs<br />

Integrierte Einzelraumregelung<br />

einschließlich Bedarfsregelung<br />

(durch Belegschaft, Luftqualität<br />

usw.)<br />

<strong>Siemens</strong><br />

2<br />

3<br />

4<br />

Den Wärmeübertragern wird dauernd die<br />

höchste Versorgungsleistung zugeführt. Das<br />

führt im Teillastbetrieb zur Abgabe unnötiger<br />

Wärmeenergie.<br />

Die Versorgungsleistung wird z.B. nach der<br />

Außentemperatur geführt (entsprechend<br />

dem voraussichtlichen Bedarf der<br />

Verbraucher). Die Energieverluste im<br />

Teillastbetrieb werden herabgesetzt,<br />

Fremdwärme in den Räumen kann jedoch<br />

nicht individuell berücksichtigt werden.<br />

Die Versorgungsleistung wird <strong>auf</strong>grund der<br />

Raumtemperatur (= Regelgröße) geführt.<br />

Diese berücksichtigt auch Fremdwärme im<br />

Raum (Wärme durch Sonne, Personen,<br />

Tiere und technische Geräte). <strong>Der</strong> Raum<br />

kann individuell behaglich gehalten werden.<br />

Wie voranstehende Begründung. Zusätzlich:<br />

Zentrale ...<br />

• Zeitschaltprogramme ermöglichen<br />

Leistungsreduktion während der<br />

Nichtbelegung<br />

• Bedienung und Überwachungs<strong>funktionen</strong><br />

optimieren den Betrieb zusätzlich<br />

Wie voranstehende Begründung. Zusätzlich:<br />

• Effektiv Belegungsgesteuerte Regelung<br />

bewirkt bei Teillast weitere<br />

Energieeinsparungen im Raum<br />

• Bedarfsgesteuerte Energiebereitstellung<br />

(Energieerzeugung) führt zu minimalen<br />

Bereitstellungs- und Verteilungsverlusten<br />

Wohnbereich<br />

Büros<br />

Hörsäle<br />

Schulen<br />

Krankenhäuser<br />

Hotels<br />

Restaurants<br />

Warenhandel<br />

<br />

32


Erläuterungen aus EN 15232:2007 (D)<br />

Kapitel 7.4: Regelung des Heiz- und Kühlbetriebes, Kühlbetrieb<br />

7.4.2. Regelung der Wassertemperatur im Verteilungsnetz<br />

Es ist mindestens zwischen den folgenden Arten der Vorl<strong>auf</strong>temperaturregelung zu unterscheiden:<br />

0) Keine automatische Regelung<br />

1) Witterungsgeführte Regelung<br />

2) Regelung der Innentemperatur<br />

7.4.3. Regelung der Umwälzpumpen<br />

Es ist mindestens zwischen den folgenden Arten der Pumpenregelung zu unterscheiden:<br />

0) Keine Regelung<br />

1) Ein/Aus-Regelung<br />

2) Regelung der variablen Pumpendrehzahl nach konstantem Δp<br />

3) Regelung der variablen Pumpendrehzahl nach variablem Δp<br />

Anmerkungen <strong>von</strong> <strong>Siemens</strong><br />

Einige Funktionen und Funktionsausführungen in der Erstausgabe <strong>von</strong> EN 15232:2007 sind noch nicht ganz<br />

klar oder decken nicht alle bei <strong>Siemens</strong> verfügbaren GA-Funktionen ab. Hier zeigen wir Ihnen, wie <strong>Siemens</strong><br />

diese Funktionen und Funktionsausführungen <strong>von</strong> EN 15232 interpretiert.<br />

5. Die Funktionsausführung 2 beinhaltet auch die Funktionsausführung 1 (Ein-/Aus-Regelung). Ansonst ist die<br />

Ausführung 2 meistens weniger effizient als 1.<br />

6. Lösungen mit Pumpen, die einen externen Leistungssteuereingang <strong>auf</strong>weisen (z.B. <strong>auf</strong>grund der effektiven<br />

Last der Verbraucher), sind insgesamt teurer. Sie ermöglichen jedoch eine genauere<br />

Pumpenleistungssteuerung als Pumpen mit integrierter Druckregeleinrichtung. Zusätzlich wird das Risiko<br />

der Unterversorgung einzelner Verbraucher herabgesetzt.<br />

8. Vergleichbare Funktionen können <strong>auf</strong> die Regelung <strong>von</strong> Netzen für die elektrische Direktkühlung<br />

angewendet werden (z.B. mit Kompaktkühlgeräten oder Split-Geräten für die einzelnen Räume).<br />

33


REGELUNG DES KÜHLBETRIEBS Grund der Energieeinsparung Effizient anwendbar in<br />

Regelung der Kaltwassertemperatur im<br />

Verteilungsnetz (Vor- oder Rückl<strong>auf</strong>)<br />

Vergleichbare Funktionen können<br />

<strong>auf</strong> die Regelung <strong>von</strong> Netzen für die<br />

elektrische Direktheizung<br />

angewendet werden<br />

0 Keine automatische Regelung<br />

1 Witterungsgeführte Regelung<br />

2 Regelung der Innentemperatur<br />

Regelung der Umwälzpumpen<br />

Die geregelten Pumpen können im<br />

Netz <strong>auf</strong> unterschiedlichen Ebenen<br />

installiert werden<br />

0 Keine Regelung<br />

1 Ein-/Aus-Regelung<br />

2<br />

3<br />

Regelung der variablen<br />

Pumpendrehzahl nach konstantem<br />

Δp<br />

Regelung der variablen<br />

Pumpendrehzahl nach<br />

proportionalem Δp<br />

<strong>Siemens</strong><br />

8<br />

5<br />

6<br />

Im Verteiler muss dauernd die tiefste<br />

Auslegungstemperatur aller Verbraucher<br />

bereitgestellt werden. Das führt zu<br />

wesentlichen Energieverlusten im<br />

Teillastbetrieb<br />

Die Verteilertemperatur wird nach der<br />

Außentemperatur geführt (entsprechend<br />

dem voraussichtlichen Temperaturbedarf der<br />

Verbraucher). Damit werden die<br />

Energieverluste stark herabgesetzt.<br />

Die Verteilertemperatur wird <strong>auf</strong>grund der<br />

Raumtemperatur (= Regelgröße) geführt.<br />

Diese berücksichtigt auch Fremdwärme im<br />

Raum (Wärme durch Sonne, Personen,<br />

Tiere und technische Geräte). Damit werden<br />

die Energieverluste im Teillastbetriebs<br />

optimal klein<br />

Keine Einsparung, weil die elektrische<br />

Leistung der Pumpe dauernd <strong>auf</strong>gebracht<br />

wird.<br />

Die elektrische Leistung der Pumpe wird nur<br />

bei Bedarf <strong>auf</strong>gebracht – z.B. bei<br />

Belegungsbetrieb, Schutzbetrieb (z.B.<br />

Überwärmungsgefahr)<br />

Durch Konstanthalten der Druckdifferenz<br />

über der Pumpe nimmt die Druckdifferenz<br />

bei abnehmender Last nicht zu. Im<br />

Teillastbetrieb wird die Drehzahl der Pumpe<br />

reduziert und damit auch ihre elektrische<br />

Leistung.<br />

Die Druckdifferenz über der Pumpe nimmt<br />

mit sinkender Last ab. Im Teillastbetrieb<br />

werden daher die Drehzahl und die<br />

elektrische Leistung der Pumpe gegenüber 2<br />

zusätzlich reduziert.<br />

Wohnbereich<br />

Büros<br />

Hörsäle<br />

Schulen<br />

Krankenhäuser<br />

Hotels<br />

Restaurants<br />

Warenhandel<br />

<br />

<br />

34


Erläuterungen aus EN 15232:2007 (D)<br />

Kapitel 7.4: Regelung des Heiz- und Kühlbetriebes, Kühlbetrieb<br />

7.4.4 Regelung der Übergabe und/oder der Verteilung bei intermittierendem Betrieb<br />

Es ist mindestens zwischen den folgenden Arten der intermittierenden Regelung der Übergabe und/oder der<br />

Verteilung zu unterscheiden:<br />

0) Keine automatische Regelung<br />

1) Automatische intermittierende Regelung ohne gleitendes Einschalten nach EN 12098-1 oder EN 12098-3<br />

oder EN 12098-5 oder EN ISO 16484-3<br />

2) Automatische intermittierende Regelung mit gleitendem Einschalten nach EN 12098-2 oder EN 12098-4<br />

7.4.5. Verriegelung zwischen der heizungs- und der kühlungsseitigen Regelung der Übergabe und/oder<br />

der Verteilung<br />

Bei Gebäuden mit Klimaanlage ist dies eine der wichtigsten Funktionen in Bezug <strong>auf</strong> die Energieeinsparungen.<br />

Die Möglichkeit, einen Raum gleichzeitig zu beheizen und zu kühlen, hängt vom Prinzip der Anlage und <strong>von</strong> den<br />

Automations<strong>funktionen</strong> ab. In Abhängigkeit vom Prinzip der Anlage kann mit Hilfe einer äußerst einfachen<br />

Automationsfunktion eine vollständige Verriegelung erreicht werden, oder es kann eine komplexe integrierte<br />

Automationsfunktion gefordert sein. Es ist mindestens zwischen Folgendem zu unterscheiden:<br />

0) Keine Verriegelung: Die beiden Anlagen werden unabhängig <strong>von</strong>einander geregelt, und das gleichzeitige<br />

Heizen und Kühlen ist möglich.<br />

1) Mit partieller Verriegelung: Die Automationsfunktion ist so eingestellt, dass die Möglichkeit des gleichzeitigen<br />

Heizens und Kühlens <strong>auf</strong> ein Mindestmaß verringert wird. Dies erfolgt üblicherweise durch Festlegung eines<br />

gleitenden Sollwertes für die Vorl<strong>auf</strong>temperatur der zentral geregelten Anlage.<br />

2) Mit vollständiger Verriegelung: Durch die Automationsfunktion kann sichergestellt werden, dass ein<br />

gleichzeitiges Heizen und Kühlen ausgeschlossen ist.<br />

35


REGELUNG DES KÜHLBETRIEBS Grund der Energieeinsparung Effizient anwendbar in<br />

Regelung der Übergabe und/oder der<br />

Verteilung bei intermittierendem Betrieb<br />

Eine Regeleinrichtung kann<br />

verschiedene Räume/Zonen regeln,<br />

die die gleichen Belegungsmuster<br />

<strong>auf</strong>weisen<br />

0 Keine automatische Regelung<br />

1<br />

2<br />

Automatische Regelung mit<br />

feststehendem Zeitprogramm<br />

Automatische Regelung mit<br />

optimiertem Ein-/Ausschalten<br />

Verriegelung zwischen heizungs- und<br />

der kühlungsseitiger Regelung der<br />

Übergabe und/oder der Verteilung<br />

0 Keine Verriegelung<br />

1<br />

Teilverriegelung (vom HLK-System<br />

abhängig)<br />

<strong>Siemens</strong><br />

Keine Einsparung, weil die Übergabe<br />

und/oder Verteilung permanent in Betrieb ist.<br />

Einsparung in der Übergabe und/oder<br />

Verteilung außerhalb der Nenn-Betriebszeit<br />

Zusätzliche Einsparung in der Übergabe<br />

und/oder Verteilung durch kontinuierliches<br />

Optimieren der Anlage-Betriebszeit an die<br />

Belegungszeit.<br />

Gleichzeitiges Heizen und Kühlen ist<br />

möglich. Die dafür zusätzlich bereitgestellte<br />

Energie wird nutzlos absorbiert<br />

Erzeugung / Verteilung im HLK-System:<br />

Die nach der Außentemperatur geführten<br />

Aufbereitungs-Sollwerte Heizen und Kühlen<br />

können teilweise verhindern, dass<br />

Nachbehandlungs-Raumtemperaturregler im<br />

Sommer nachheizen bzw. im Winter<br />

nachkühlen.<br />

Je weiter dabei die Sollwerte Heizen und<br />

Kühlen aller Einzelraumregler auseinander<br />

liegen (große Neutralzone), desto effizienter<br />

kann die Verriegelung der Bereitstellung<br />

sein.<br />

Übergabe im Raum:<br />

Eine vollständige Verriegelung (z.B.<br />

Raumtemperatur-Sequenzregler) verhindert<br />

jegliche Energie-Absorbierung im<br />

individuellen Raum.<br />

Wohnbereich<br />

Büros<br />

Hörsäle<br />

Schulen<br />

Krankenhäuser<br />

<br />

Hotels<br />

Restaurants<br />

Warenhandel<br />

<br />

2 Vollständige Verriegelung<br />

Erzeugung / Verteilung im HLK-System:<br />

Die aus den Räumen bedarfsgeführten<br />

Aufbereitungs-Sollwerte Heizen und Kühlen<br />

können verhindern, dass Nachbehandlungs-<br />

Raumtemperaturregler im Sommer<br />

nachheizen bzw. im Winter nachkühlen.<br />

Je weiter dabei die Sollwerte Heizen und<br />

Kühlen aller Einzelraumregler auseinander<br />

liegen (große Neutralzone), desto effizienter<br />

kann die Verriegelung der Bereitstellung<br />

sein.<br />

<br />

36


Erläuterungen aus EN 15232:2007 (D)<br />

Kapitel 7.4: Regelung des Heiz- und Kühlbetriebes, Kühlbetrieb I<br />

7.4.6. Regelung der Erzeugung<br />

Die Regelung der Erzeugung hängt vom Erzeugertyp ab. Allgemein besteht das Ziel darin, die<br />

Betriebstemperatur des Erzeugers soweit wie möglich zu verringern. Auf diese Weise können die<br />

Wärmeverluste begrenzt werden. Bei thermodynamisch angetriebenen Erzeugern kann so auch der<br />

thermodynamische Nutzungsgrad erhöht werden.<br />

Es kann zwischen drei Hauptarten der Temperaturregelung unterschieden werden:<br />

0) Konstante Temperaturregelung<br />

1) Außentemperaturabhängige Temperaturregelung<br />

2) Lastabhängige Temperaturregelung (dies schließt eine raumtemperaturgeführte Regelung ein)<br />

7.4.7. Folgeregelung für Wärmeerzeuger (Anmerkung <strong>Siemens</strong>: Betriebsabfolge)<br />

Stehen verschiedene Erzeuger zur Verfügung, kann mindestens zwischen den folgenden Arten <strong>von</strong><br />

Folgeregelung unterschieden werden:<br />

0) Ohne Prioritätensetzung<br />

1) Prioritätensetzung nach der Last und der Erzeugerleistung<br />

2) Prioritätensetzung nach dem Erzeugernutzungsgrad<br />

Anmerkungen <strong>von</strong> <strong>Siemens</strong><br />

Einige Funktionen und Funktionsausführungen in der Erstausgabe <strong>von</strong> EN 15232:2007 sind noch nicht ganz<br />

klar oder decken nicht alle bei <strong>Siemens</strong> verfügbaren GA-Funktionen ab. Hier zeigen wir Ihnen, wie <strong>Siemens</strong><br />

diese Funktionen und Funktionsausführungen <strong>von</strong> EN 15232 interpretiert.<br />

7. Diese <strong>Siemens</strong>-Interpretation hält sich an die Funktionsausführung in der Funktionsliste <strong>von</strong> EN 15232. Das<br />

Zuschalten <strong>von</strong> Erzeugern gleicher Nennleistung erfolgt ausschließlich <strong>auf</strong>grund der Last (keine weitere<br />

Prioritätensetzung).<br />

37


REGELUNG DES KÜHLBETRIEBS Grund der Energieeinsparung Effizient anwendbar in<br />

Regelung der Erzeuger<br />

0 Konstante Temperatur<br />

1<br />

2<br />

Von der Außentemperatur<br />

abhängige variable Temperatur<br />

Von der Last abhängige variable<br />

Temperatur<br />

Betriebsabfolge der verschiedenen<br />

Erzeuger<br />

0<br />

1<br />

2<br />

Prioritätensetzung ausschließlich<br />

<strong>auf</strong> der Last beruhend<br />

Prioritätensetzung <strong>auf</strong> der Last und<br />

der Erzeugerleistung beruhend<br />

Prioritätensetzung <strong>auf</strong> dem<br />

Erzeugernutzungsgrad beruhend<br />

(weitere Normen überprüfen)<br />

<strong>Siemens</strong><br />

7<br />

<strong>Der</strong> Erzeuger stellt dauernd die tiefste<br />

Auslegungstemperatur aller Verbraucher<br />

bereit. Das führt zu wesentlichen<br />

Energieverlusten im Teillastbetrieb<br />

Die Erzeugertemperatur wird nach der<br />

Außentemperatur geführt (entsprechend<br />

dem voraussichtlichen Temperaturbedarf der<br />

Verbraucher). Damit werden die<br />

Energieverluste stark herabgesetzt.<br />

Die Erzeugertemperatur wird nach dem<br />

effektiven Temperaturbedarf der Verbraucher<br />

geführt. Damit sind die Verluste im Erzeuger<br />

optimal klein<br />

Prioritätssteuerungen passen die momentan<br />

eingesetzte Erzeugerleistung (mit Vorrang<br />

erneuerbare Energien) energieeffizient an<br />

die momentane Last an<br />

Nur die gemäß der aktuellen Last<br />

notwendigen Erzeuger sind eingeschaltet<br />

Bei einer <strong>auf</strong>steigenden Leistungsabstufung<br />

aller Erzeuger (z.B. 1 : 2 : 4 usw.)<br />

• kann die momentane Erzeugerleistung<br />

feiner an die Last angepasst werden<br />

• arbeiten die größeren Erzeuger in einem<br />

effizienteren Teillastbereich<br />

Die Erzeuger-Betriebssteuerung wird<br />

individuell so <strong>auf</strong> die verfügbaren Erzeuger<br />

eingestellt, damit diese insgesamt <strong>auf</strong> einem<br />

hohen Nutzungsgrad bzw. <strong>auf</strong> der<br />

preisgünstigsten Energieform (z.B.<br />

Außenluft, Flusswasser, Erdwärme,<br />

Kältemaschine) betrieben werden<br />

Wohnbereich<br />

Büros<br />

Hörsäle<br />

Schulen<br />

Krankenhäuser<br />

Hotels<br />

Restaurants<br />

Warenhandel<br />

<br />

<br />

38


Erläuterungen aus EN 15232:2007 (D)<br />

Kapitel 7.5: Regelung der Lüftung<br />

7.5.1. Regelung des Luftstromes <strong>auf</strong> Raumebene<br />

7.5.1.1 Allgemeines<br />

Die Art der anzuwendenden Regelung ist nach EN 13779 festzulegen. Es ist mindestens zwischen den<br />

folgenden Arten der örtlichen Luftstromregelung (Raum oder Zone) zu unterscheiden.<br />

0) Keine Regelung: Die Anlage arbeitet konstant.<br />

1) Manuelle Regelung: Die Anlage arbeitet entsprechend einem manuell betätigten Schalter.<br />

2) Zeitabhängige Regelung: Die Anlage arbeitet entsprechend einem gegebenen Zeitplan.<br />

3) Anwesenheitsabhängige Regelung: Die Anlage arbeitet in Abhängigkeit <strong>von</strong> der Anwesenheit <strong>von</strong> Personen<br />

(Lichtschalter, Infrarotsensoren usw.).<br />

4) Bedarfsabhängige Regelung: Die Anlage wird durch Sensoren geregelt, die die Anzahl der Personen oder<br />

Innenluftparameter oder entsprechend angepasste Kriterien messen (z.B. CO 2 -, Mischgas- oder VOC-<br />

Sensoren). Die verwendeten Parameter sind an die Art der im Raum abl<strong>auf</strong>enden Tätigkeiten anzupassen.<br />

7.5.1.2. Regelung des Luftstromes <strong>auf</strong> der Ebene der Luftbehandlungsanlage<br />

Es ist mindestens zwischen den folgenden Arten der Regelung zu unterscheiden:<br />

0) Keine Regelung<br />

1) Zeitabhängige Ein-/Aus-Regelung<br />

2) Automatische Luftstromregelung mit oder ohne Druckrückstellung<br />

7.5.1.3. Regelung der Abtauvorgänge und Überheizung des Wärmeübertragers<br />

Bei der Anwendung dieser Norm sind die folgenden Fälle zu unterscheiden:<br />

Regelung der Abtauvorgänge<br />

0) Ohne Regelung der Abtauvorgänge: Während des Kühlzeitraumes finden keine speziellen Tätigkeiten statt.<br />

1) Mit Regelung der Abtauvorgänge: Während des Kühlzeitraums stellt ein Regelkreis sicher, dass die<br />

Fortlufttemperatur nicht so gering ist, dass es zur Frostbildung kommt.<br />

Anmerkungen <strong>von</strong> <strong>Siemens</strong><br />

Einige Funktionen und Funktionsausführungen in der Erstausgabe <strong>von</strong> EN 15232:2007 sind noch nicht ganz<br />

klar oder decken nicht alle bei <strong>Siemens</strong> verfügbaren GA-Funktionen ab. Hier zeigen wir Ihnen, wie <strong>Siemens</strong><br />

diese Funktionen und Funktionsausführungen <strong>von</strong> EN 15232 interpretiert.<br />

9. Hier geht es ausschließlich um Lufterneuerung im Raum.<br />

Hinweis:<br />

Für die Raumtemperaturregelung sind gemäß EN 15232 die Teile „Regelung des Heizbetriebs“ und<br />

„Regelung des Kühlbetriebs“ zuständig.<br />

10. Diese Funktion wirkt <strong>auf</strong> den Luftvolumenstrom in einem Einraumsystem (z.B. Kino, Aula) oder im<br />

Referenzraum eines Mehrraumsystems ohne Raumautomation.<br />

Diese Funktion wirkt <strong>auf</strong> den Luftvolumenstrom jeder Raumautomation in einem Mehrraumsystem. Dabei ist<br />

eine Zuluft-Druckreglung in der Luft<strong>auf</strong>bereitungsanlage erforderlich (siehe Funktionsausführung 2 gemäß<br />

Interpretation 11).<br />

11. Die Funktionsausführungen 0 und 1 wirken <strong>auf</strong> den Luftvolumenstrom in der Luft<strong>auf</strong>bereitungsanlage eines<br />

Mehrraumsystems ohne Raumautomation. Diese sind jedoch bereits in der Funktion gemäß Interpretation<br />

10 enthalten.<br />

Die Funktionsausführung 2 ist als Luftvolumenstrom-Bereitstellung für ein Mehrraumsystem mit<br />

Raumautomation vorgesehen.<br />

12. Regelung des abluftseitigen Vereisungsschutzes der Wärmerückgewinnung (Wärmeübertrager)<br />

39


REGELUNG DER LÜFTUNG UND DES<br />

KLIMAS<br />

Regelung des Luftstromes <strong>auf</strong><br />

Raumebene<br />

0 Keine Regelung<br />

1 Manuelle Regelung<br />

2 Zeitabhängige Regelung<br />

3 Anwesenheitsabhängige Regelung<br />

4 Bedarfsabhängige Regelung<br />

Regelung des Luftstromes <strong>auf</strong> der<br />

Ebene der Luftbehandlungsanlage<br />

0 Keine Regelung<br />

1 Zeitabhängige Ein / Aus-Regelung<br />

2<br />

Automatische Durchfluss- oder<br />

Druckregelung mit oder ohne<br />

Druckrückstellung<br />

Regelung der Abtauvorgänge des<br />

Wärmeübertragers<br />

0 Ohne Regelung der Abtauvorgänge<br />

1 Mit Regelung der Abtauvorgänge<br />

<strong>Siemens</strong><br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

Grund der Energieeinsparung<br />

Durch Reduzieren des Luftvolumenstroms<br />

wird Energie für die Luft<strong>auf</strong>bereitung und<br />

Verteilung eingespart<br />

<strong>Der</strong> Luftvolumenstrom für die max. Last im<br />

Raum wird dauernd <strong>auf</strong>gebracht. Das führt<br />

zu größeren Energieverlusten bei Teillast im<br />

Raum und bei Nichtbelegung<br />

<strong>Der</strong> Luftvolumenstrom wird <strong>von</strong> den Raum-<br />

Nutzern nur verändert, wenn das Raumklima<br />

nicht mehr stimmt. Bei Belegungsende wird<br />

er kaum zurückgestellt. Die Einsparungen<br />

sind sehr fraglich.<br />

<strong>Der</strong> Luftvolumenstrom für die max. Last im<br />

Raum wird während der Nenn-Belegungszeit<br />

<strong>auf</strong>gebracht. Das führt noch zu wesentlichen<br />

Energieverlusten bei Teillast im Raum<br />

<strong>Der</strong> Luftvolumenstrom für die max. Last im<br />

Raum wird nur während der effektiven<br />

Belegung <strong>auf</strong>gebracht. Die Energieverluste<br />

bei Teillast im Raum reduzieren sich <strong>auf</strong> die<br />

effektive Belegung<br />

<strong>Der</strong> Luftvolumenstrom in den Raum wird z.B.<br />

mit einem Luftqualitätsfühler geregelt. Das<br />

gewährleistet die Luftqualität mit weniger<br />

Energie für Luft<strong>auf</strong>bereitung und Verteilung<br />

Durch Reduzieren des Luftvolumenstroms<br />

wird Energie für die Luft<strong>auf</strong>bereitung und<br />

Verteilung eingespart<br />

Die Luft<strong>auf</strong>bereitungsanlage fördert dauernd<br />

den Luftvolumenstrom für die Maximal-Last<br />

aller angeschlossenen Räume. Das führt zu<br />

unnötigen Energie<strong>auf</strong>wendungen im<br />

Teillastbetrieb und bei Nichtbelegung<br />

Die Luft<strong>auf</strong>bereitungsanlage fördert den<br />

Luftvolumenstrom für die Maximal-Last aller<br />

angeschlossenen Räume während der<br />

Nenn-Belegungszeit. Das führt noch zu<br />

wesentlichen Energieverlusten im<br />

Teillastbetrieb<br />

<strong>Der</strong> Luftvolumenstrom passt sich dem<br />

Bedarf aller angeschlossenen Verbraucher<br />

an. Im Teillastbetrieb wird die elektrische<br />

Leistung des Ventilators in der<br />

Luftbehandlungsanlage reduziert<br />

Sobald die Feuchtigkeit der Abluft im<br />

Wärmeübertrager vereist (dessen Luft-<br />

Zwischenräume füllen sich mit Eis), muss<br />

die Leistung des Abluft-Ventilators erhöht<br />

werden, um den Luftvolumenstrom im Raum<br />

zu gewährleisten<br />

Mit einer Vereisungsschutz-<br />

Begrenzungsregelung muss die Leistung<br />

des Abluftventilators nicht erhöht werden<br />

Wohnbereich<br />

<br />

Effizient anwendbar in<br />

Büros<br />

<br />

<br />

Hörsäle<br />

Schulen<br />

Krankenhäuser<br />

Hotels<br />

Restaurants<br />

<br />

<br />

Warenhandel<br />

<br />

<br />

<br />

40


Erläuterungen aus EN 15232:2007 (D)<br />

Kapitel 7.5: Regelung der Lüftung<br />

Überheizregelung<br />

0) Ohne Überheizregelung: Während der heißen oder milden Zeiträume finden keine speziellen Tätigkeiten<br />

statt.<br />

1) Mit Überheizregelung: Während der Kühlperioden, in denen der Wärmeübertragers keine positiven<br />

Auswirkungen mehr hat, wird er durch einen Regelkreis angehalten, moduliert oder umgangen.<br />

7.5.1.4. Freie Kühlung und Nachtlüftung während des Kühlbetriebs<br />

Diese Regelfunktion für ventilatorgestützte natürliche Belüftung erlaubt die Nutzung kälterer Außenluft zur<br />

Kühlung der Innenluft im Gebäude. Es ist zwischen folgenden Arten der freien Kühlung zu unterscheiden:<br />

0) Keine Regelung<br />

1) Nächtliche Kühlung: Die Menge der Außenluft wird während der Zeit, in der der Raum nicht belegt ist, <strong>auf</strong><br />

den Höchstwert eingestellt. Voraussetzung ist 1) die Raumtemperatur liegt oberhalb des Sollwertes für die<br />

Behaglichkeitsperiode und 2) die Differenz zwischen der Raumtemperatur und der Außentemperatur liegt<br />

oberhalb eines bestimmten Grenzwertes. Wenn freie nächtliche Kühlung durch automatische Fenster<br />

gewährleistet ist gibt es keine Volumenstromregelung.<br />

2) Freie Kühlung: Die Menge der Außenluft und die der Umwälzluft werden während der gesamten Zeit<br />

moduliert, um den Umfang der maschinellen Kühlung so gering wie möglich zu halten. Die Berechnung<br />

erfolgt <strong>auf</strong> der Grundlage der Temperaturen.<br />

3) h,x-geführte Regelung: Die Menge der Außenluft und die der Umwälzluft werden während der gesamten<br />

Zeit moduliert, um den Umfang der maschinellen Kühlung so gering wie möglich zu halten. Die Berechnung<br />

erfolgt <strong>auf</strong> der Grundlage der Temperaturen und der Feuchte (Enthalpie).<br />

Anmerkungen <strong>von</strong> <strong>Siemens</strong><br />

Einige Funktionen und Funktionsausführungen in der Erstausgabe <strong>von</strong> EN 15232:2007 sind noch nicht ganz<br />

klar oder decken nicht alle bei <strong>Siemens</strong> verfügbaren GA-Funktionen ab. Hier zeigen wir Ihnen, wie <strong>Siemens</strong><br />

diese Funktionen und Funktionsausführungen <strong>von</strong> EN 15232 interpretiert.<br />

13. Regelung der Wärmerückgewinnung in der zentralen Luft<strong>auf</strong>bereitung.<br />

14. Kühlung und Lüftung mit einem Anteil passiver Energie (erneuerbar und kostenlos, kann jedoch Hilfsenergie<br />

erfordern, z.B. elektrische Energie für Förderpumpe). Dadurch kann der Anteil aktiver Energie<br />

(kostenpflichtig) reduziert werden.<br />

41


REGELUNG DER LÜFTUNG UND DES<br />

KLIMAS<br />

<strong>Siemens</strong><br />

Grund der Energieeinsparung<br />

Überheizregelung des<br />

Wärmeübertragers<br />

13<br />

0 Ohne Überheizregelung<br />

Die Wärmerückgewinnung ist immer 100 %<br />

und kann den Zuluftstrom überheizen. Er<br />

muss danach mit zusätzlicher Energie<br />

gekühlt werden.<br />

1 Mit Überheizregelung<br />

Die Temperatursequenzregelung an der<br />

Wärmerückgewinnung verhindert unnötiges<br />

Nachkühlen der Zuluft.<br />

Freie maschinelle Kühlung 14<br />

0 Keine Regelung<br />

Bei Bedarf wird die Zuluft immer mit aktiver<br />

Energie maschinell gekühlt<br />

Nachtlüften (passives Kühlen):<br />

Während der Nacht wird die in der Gebäude-<br />

Masse gespeicherte Wärme durch Lüften mit<br />

1 Nächtliche Kühlung<br />

kühler Außenluft bis an die untere Grenze<br />

des Behaglichkeitsfeldes abgeführt. Das<br />

reduziert den Einsatz aktiver Kühlenergie<br />

während des Tages<br />

Sie reduziert den Energiebedarf zum aktiven<br />

Kühlen der Zuluft:<br />

Effizient anwendbar in<br />

Wohnbereich<br />

Büros<br />

Hörsäle<br />

Schulen<br />

Krankenhäuser<br />

Hotels<br />

Restaurants<br />

Warenhandel<br />

<br />

<br />

2 Freie Kühlung<br />

3 H,x-geführte Regelung<br />

Maximum-Economy-Umschaltung (MEU):<br />

Die Wärmerückgewinnung wird geöffnet, so<br />

lange die Temperatur der Abluft tiefer als die<br />

der Außenluft ist.<br />

Kühlung der Zuluft mit Außenluft:<br />

(<strong>von</strong> der Zuluft via Kühlregister und<br />

Kühlmedium direkt zum Kühlturm)<br />

Soweit die Temperatur der Außenluft für die<br />

Kühlung genügt, wird sie mit Vorrang<br />

eingesetzt (kostenlose Energie)<br />

Maximum-Economy-Umschaltung (MEU):<br />

Die Wärmerückgewinnung wird geöffnet, so<br />

lange die Enthalpie der Abluft tiefer als die<br />

der Außenluft ist. Das reduziert den<br />

Energiebedarf zum aktiven Kühlen der<br />

Zuluft.<br />

<br />

42


Erläuterungen aus EN 15232:2007 (D)<br />

Kapitel 7.5: Regelung der Lüftung<br />

7.5.2. Regelung der Zulufttemperatur<br />

7.5.2.1 Allgemeines<br />

Wenn die Luftanlage nur einen Raum versorgt und entsprechend der Innentemperatur dieses Raumes geregelt<br />

wird, ist 7.4 „Regelung des Heiz- und Kühlbetriebs“ anzuwenden, auch wenn die Regeleinrichtung die<br />

Zulufttemperatur bestimmt.<br />

In den übrigen Fällen ist mindestens zwischen den folgenden Arten der Regelung zu unterscheiden:<br />

0) Keine Regelung: Es liegt keine Regelkreis vor, der eine Regelung der Zulufttemperatur ermöglicht.<br />

1) Konstanter Sollwert: Ein Regelkreis ermöglicht die Regelung der Zulufttemperatur; der Sollwert ist konstant<br />

und kann nur durch manuelle Betätigung verändert werden.<br />

2) Variabler Sollwert mit <strong>von</strong> der Außentemperatur abhängiger Anpassung: Ein Regelkreis ermöglicht die<br />

Regelung der Zulufttemperatur. <strong>Der</strong> Sollwert ist eine einfache Funktion der Außentemperatur (z.B. eine<br />

lineare Funktion).<br />

3) Variabler Sollwert mit Anpassung in Abhängigkeit <strong>von</strong> der Last: ein Regelkreis ermöglicht die Regelung der<br />

Zulufttemperatur. <strong>Der</strong> Sollwert ist als Funktion der Lasten im Raum definiert. Dies kann üblicherweise nur<br />

mit Hilfe einer integrierten Regeleinrichtung erreicht werden, die es ermöglicht, die Temperaturen oder die<br />

Positionen des Schalt- und Stellgeräts in den verschiedenen Räumen zu erfassen.<br />

Diese Temperaturregelung ist mit besonderer Vorsicht anzuwenden, wenn durch das Anlagenprinzip nicht das<br />

gleichzeitige Heizen und Kühlen verhindert wird.<br />

Anmerkungen <strong>von</strong> <strong>Siemens</strong><br />

Einige Funktionen und Funktionsausführungen in der Erstausgabe <strong>von</strong> EN 15232:2007 sind noch nicht ganz<br />

klar oder decken nicht alle bei <strong>Siemens</strong> verfügbaren GA-Funktionen ab. Hier zeigen wir Ihnen, wie <strong>Siemens</strong><br />

diese Funktionen und Funktionsausführungen <strong>von</strong> EN 15232 interpretiert.<br />

15. Diese Anmerkung betrifft nur die Deutsche Ausgabe der EN 15232:2007:<br />

Regelung der Zulufttemperatur der zentralen Luft<strong>auf</strong>bereitung (und nicht der Vorl<strong>auf</strong>temperatur)<br />

43


REGELUNG DER LÜFTUNG UND DES<br />

KLIMAS<br />

Regelung der Vorl<strong>auf</strong>temperatur 15<br />

0 Keine Regelung<br />

1 Konstanter Sollwert<br />

2<br />

Variabler Sollwert mit Anpassung in<br />

Abhängigkeit <strong>von</strong> der<br />

Außentemperatur<br />

<strong>Siemens</strong><br />

Grund der Energieeinsparung<br />

Die Zulufttemperatur wird dauernd der max.<br />

Last entsprechend <strong>auf</strong>bereitet. Die höchste<br />

Zuluft-Versorgungsleistung wird den<br />

Räumen dauernd zugeführt bzw. der<br />

Nachbehandlung zur Verfügung gestellt. Das<br />

führt im Teillastbetrieb zur Abgabe unnötiger<br />

Wärmeenergie.<br />

Die Zulufttemperatur wird manuell gestellt.<br />

Die Zuluft-Versorgungsleistung wird den<br />

Räumen zugeführt bzw. der<br />

Nachbehandlung zur Verfügung gestellt. Die<br />

Temperatur wird bei Bedarf zwar manuell<br />

erhöht, häufig aber nicht bedarfsgerecht<br />

reduziert. Das Verhalten ist suboptimal<br />

Die Zulufttemperatur wird nach der<br />

Außentemperatur geführt (entsprechend<br />

dem voraussichtlichen Bedarf der<br />

Einzelräume). Die individuelle Last aller<br />

Einzelräume wird jedoch nicht<br />

berücksichtigt. Es kann daher nicht<br />

beeinflusst werden, wie viele Einzelraum-<br />

Temperaturregler im Sommer nachheizen<br />

bzw. im Winter nachkühlen müssen.<br />

Einraumanlage mit Kaskadenregelung:<br />

Die Zulufttemperatur wird nach der Last in<br />

der Einraumanlage bzw.<br />

Referenzraumanlage geführt.<br />

Effizient anwendbar in<br />

Wohnbereich<br />

Büros<br />

Hörsäle<br />

Schulen<br />

Krankenhäuser<br />

Hotels<br />

Restaurants<br />

Warenhandel<br />

<br />

3<br />

Variabler Sollwert mit Anpassung in<br />

Abhängigkeit <strong>von</strong> der Last<br />

Mehrraumanlage mit Raumautomation:<br />

Die Zulufttemperatur wird nach der größten<br />

individuellen Last aller Einzelräume geführt.<br />

Das reduziert die Anzahl Einzelraum-<br />

Temperaturregler, welche im Sommer nachheizen<br />

bzw. im Winter nachkühlen müssen.<br />

<br />

Hinweise für beide Lösungen:<br />

• Mit abnehmender Last sinkt der<br />

Energiebedarf für die HLK-Anlage<br />

• Je weiter die Sollwerte Heizen und Kühlen<br />

aller Raumregler auseinander liegen<br />

(große Neutralzone), desto kleiner ist der<br />

Energiebedarf für die HLK-Anlage<br />

44


Erläuterungen aus EN 15232:2007 (D)<br />

Kapitel 7.5: Regelung der Lüftung<br />

7.5.2.2. Regelung der Luftfeuchte<br />

Es ist mindestens zwischen den folgenden Arten der Regelung zu unterscheiden:<br />

0) Keine Regelung der Luftfeuchte: Es liegt kein Regelkreis vor, der eine Regelung der Feuchte der Zuluft<br />

ermöglicht.<br />

1) Begrenzung der Feuchte der Zuluft: Ein Regelkreis verhindert, dass die Feuchte der Zuluft unter einen<br />

Schwellenwert abfällt.<br />

2) Regelung der Feuchte der Zuluft: Ein Regelkreis hält die Feuchte der Zuluft <strong>auf</strong> einem konstanten Wert.<br />

3) Regelung der Feuchte der Raum- oder Abluft: Ein Regelkreis hält die Feuchte der Raumluft <strong>auf</strong> einem<br />

konstanten Wert.<br />

45


REGELUNG DER LÜFTUNG UND DES<br />

KLIMAS<br />

<strong>Siemens</strong><br />

Grund der Energieeinsparung<br />

Effizient anwendbar in<br />

Wohnbereich<br />

Büros<br />

Hörsäle<br />

Schulen<br />

Krankenhäuser<br />

Hotels<br />

Restaurants<br />

Warenhandel<br />

Regelung der Luftfeuchte<br />

0 Keine Regelung<br />

1 Begrenzung der Feuchte der Zuluft<br />

2 Regelung der Feuchte der Zuluft<br />

Die Feuchtigkeit der zentralen Zuluft ist<br />

unbeeinflusst<br />

Ein Begrenzungsregler gibt das Aggregat<br />

nur frei, wenn der Istwert unter (oder über)<br />

einen Grenzwert fährt<br />

<strong>Der</strong> Regler regelt die Leistung des Luftbefeuchters<br />

oder -entfeuchters <strong>auf</strong> einen<br />

Sollwert.<br />

Hinweis:<br />

Kann eine Anlage Befeuchten und<br />

Entfeuchten, so sind zwei Sollwerte<br />

notwendig (mit möglichst großem<br />

Nullenergieband !).<br />

3<br />

Regelung der Feuchte der<br />

Raum- oder Abluft<br />

Da die Sollwerte näher beieinander liegen<br />

müssen als bei der Funktionsausführung 3,<br />

ist die Energieeinsparung weniger groß<br />

<strong>Der</strong> Regler regelt die Leistung des Luftbefeuchters<br />

oder -entfeuchters lastabhängig<br />

(z.B. Mischung der Abluft aller Räume) <strong>auf</strong><br />

einen Sollwert.<br />

Hinweis:<br />

Kann eine Anlage Befeuchten und<br />

Entfeuchten, so sind zwei Sollwerte<br />

notwendig (mit möglichst großem<br />

Nullenergieband !).<br />

<br />

Da die Sollwerte weiter auseinander liegen<br />

können als bei der Funktionsausführung 2,<br />

ist die Energieeinsparung größer<br />

46


Erläuterungen aus EN 15232:2007 (D)<br />

Kapitel 7.6: Regelung der Beleuchtung<br />

Es ist mindestens zwischen den folgenden Arten der Regelung zu unterscheiden:<br />

a) Regelung entsprechend der Belegung<br />

0) Manuell zu betätigender Ein-/Aus-Schalter: Die Leuchte wird mit einem manuell zu betätigenden Schalter im<br />

Raum ein- und ausgeschaltet.<br />

1) Manuell zu betätigender Ein-/Aus-Schalter und zusätzliches automatisches Ausschaltsignal: Die Leuchte<br />

wird mit einem manuell zu betätigenden Schalter im Raum ein- und ausgeschaltet. Darüber hinaus wird die<br />

Leuchte mindestens einmal täglich durch ein automatisches Signal automatisch ausgeschaltet. Dies erfolgt<br />

typischerweise am Abend, um einen unnötigen nächtlichen Betrieb zu vermeiden.<br />

2) Automatisches Einschalten/automatisches Dimmen: Die Regeleinrichtung schaltet die Leuchte(n)<br />

automatisch immer dann ein, wenn sich Personen im zu beleuchtenden Bereich befinden. Spätestens<br />

5 Min. nachdem alle Personen diesen Bereich verlassen haben schaltet sie automatisch in einen Zustand<br />

mit verringerter Lichtabgabe (nicht mehr als 20 % des normalen „eingeschalteten Zustandes“). Darüber<br />

hinaus wird/werden die Leuchte(n) spätestens 5 Min., nachdem im gesamten Raum keine Personen mehr<br />

anwesend sind, automatisch vollständig ausgeschaltet.<br />

3) Automatisches Einschalten/automatisches Ausschalten: Die Regeleinrichtung schaltet die Leuchte(n)<br />

automatisch immer dann ein, wenn sich Personen im zu beleuchtenden Bereich befinden. Spätestens 5<br />

Min., nachdem die Personen diesen Bereich verlassen haben, schaltet sie automatisch vollständig aus.<br />

4) Manuelles Einschalten/manuelles Dimmen: Die Leuchte(n) kann/können nur mit Hilfe eines manuell zu<br />

betätigenden Schalters eingeschaltet werden, der sich in dem zu beleuchtenden Bereich (oder in dessen<br />

unmittelbarer Nähe) befindet. Wird/werden sie nicht manuell ausgeschaltet, schaltet die automatische<br />

Regeleinrichtung sie spätestens 5 Min., nachdem alle Personen den zu beleuchtenden Bereich verlassen<br />

haben, automatisch in einen Zustand mit verringerter Lichtabgabe (nicht mehr als 20 % des normalen<br />

„eingeschalteten Zustandes“). Darüber hinaus wird/werden die Leuchte(n) spätestens 5 Min., nachdem im<br />

gesamten Raum keine Personen mehr anwesend sind, automatisch vollständig ausgeschaltet.<br />

5) Manuelles Einschalten/automatisches Ausschalten: Die Leuchte(n) kann/können nur mit Hilfe eines manuell<br />

zu betätigenden Schalters eingeschaltet werden, der sich in dem zu beleuchtenden Bereich (oder in dessen<br />

unmittelbarer Nähe) befindet. Wird/werden sie nicht manuell ausgeschaltet, schaltet die automatische<br />

Regeleinrichtung sie spätestens 5 Min., nachdem im zu beleuchtenden Bereich keine Personen mehr<br />

anwesend sind, automatisch vollständig aus.<br />

b) Regelung des Tageslichteinfalls<br />

0) Manuell: Es liegt keine automatische Regelung zur Berücksichtigung des Tageslichteinfalls vor.<br />

1) Automatisch: Eine automatische Einrichtung berücksichtigt den Tageslichteinfall.<br />

47


REGELUNG DER BELEUCHTUNG Grund der Energieeinsparung Effizient anwendbar in<br />

Regelung entsprechend der Belegung<br />

0<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Manuell zu betätigender<br />

Ein-/Aus-Schalter<br />

Manuell zu betätigender<br />

Ein-/Aus-Schalter + zusätzliches<br />

automatisches Ausschaltsignal<br />

Automatische Feststellung;<br />

automatisches Einschalten/Dimmen<br />

Automatische Feststellung;<br />

automatisches<br />

Einschalten/automatisches<br />

Ausschalten<br />

Automatische Feststellung;<br />

manuelles Einschalten/manuelles<br />

Dimmen<br />

Automatische Feststellung;<br />

manuelles Einschalten/automatisches<br />

Ausschalten<br />

Regelung des Tageslichteinfalls<br />

0 Manuell<br />

1 Automatisch<br />

<strong>Siemens</strong><br />

Reduktion der Beleuchtung <strong>auf</strong> die<br />

Belegungszeit oder <strong>auf</strong> den tatsächlichen<br />

Bedarf im Raum-Bereich spart Energie<br />

In Wohngebäuden können die Nutzer die<br />

Beleuchtung bedürfnisgerecht ein- und<br />

ausschalten. Damit kann man<br />

Beleuchtungsenergie einsparen.<br />

In Nichtwohngebäuden bleibt die<br />

Beleuchtung meistens eingeschaltet.<br />

Grund: Viele Nutzer schalten die<br />

Beleuchtung während Pausen und bei<br />

Arbeitsende nicht aus (suboptimal)<br />

Damit wird das Ausschalten auch in<br />

Nichtwohngebäuden gewährleistet (z.B. am<br />

Abend und Wochenende)<br />

Die tatsächliche Belegung jedes Bereichs im<br />

Großraum, Korridor usw. wird erfasst. Damit<br />

schaltet ein Automat die Beleuchtung<br />

• im Bereich bei Belegungsbeginn ein<br />

• im Bereich bei Belegungsende <strong>auf</strong> max.<br />

20 % (reduziert)<br />

• im Raum 5 Min. nach Belegungsende aus<br />

Die tatsächliche Belegung jedes Raumes<br />

oder Raum-Bereichs wird erfasst. Damit<br />

schaltet ein Automat die Beleuchtung im<br />

Raum oder Bereich bei Belegungsbeginn ein<br />

und max. 5 Min. nach Belegungsende aus<br />

Die Beleuchtung jedes Bereichs<br />

• kann nur manuell eingeschaltet werden<br />

• kann manuell gedimmt und ausgeschaltet<br />

werden<br />

Die tatsächliche Belegung jedes Bereichs im<br />

Raum wird erfasst. Damit schaltet ein<br />

Automat die Beleuchtung<br />

• bei Belegungsende im Bereich <strong>auf</strong> max.<br />

20 % (reduziert)<br />

• 5 Min. nach Belegungsende im Raum aus<br />

Die Beleuchtung jedes Bereichs<br />

• kann nur manuell eingeschaltet werden<br />

• kann manuell ausgeschaltet werden<br />

Die tatsächliche Belegung jedes Bereichs im<br />

Raum wird erfasst. Damit schaltet ein<br />

Automat die Beleuchtung 5 Min. nach<br />

Belegungsende im Bereich aus<br />

Mit steigendem Tageslichteinfall kann die<br />

künstliche Beleuchtung reduziert und damit<br />

Energie eingespart werden<br />

Die Beleuchtung wird manuell erhöht, wenn<br />

das Tageslicht zu schwach wird.<br />

Die Beleuchtung wird jedoch nicht immer<br />

manuell reduziert, wenn das Tageslicht mehr<br />

als genügend ist (suboptimal)<br />

Automatisch ergänzte Beleuchtung zum<br />

Tageslichteinfall gewährleistet stets<br />

genügend Innenlicht mit minimaler Energie<br />

Wohnbereich<br />

Büros<br />

Hörsäle<br />

Schulen<br />

Krankenhäuser<br />

Hotels<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Restaurants<br />

<br />

Warenhandel<br />

<br />

<br />

48


Erläuterungen aus EN 15232:2007 (D)<br />

Kapitel 7.7: Regelung der beweglichen Sonnenschutzeinrichtungen<br />

Es gibt zwei unterschiedliche Beweggründe für die Regelung <strong>von</strong> Sonnenschutzeinrichtungen um Überheizen<br />

zu verhindern und um Blendung zu vermeiden. Es ist mindestens zwischen den folgenden Arten der Regelung<br />

zu unterscheiden:<br />

0) Manuell<br />

1) Motorbetrieben<br />

2) Automatische Regelung<br />

3) Kombinierte Regelung der Beleuchtung/der Blenden/der HLK Anlagen<br />

49


REGELUNG DES SONNENSCHUTZES Grund der Energieeinsparung Effizient anwendbar in<br />

0 Manueller Betrieb<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Motorbetrieben mit manueller<br />

Regelung<br />

Motorbetrieben mit automatischer<br />

Regelung<br />

Kombinierte Regelung der<br />

Beleuchtung/der Blenden/der<br />

HLK-Anlagen (auch vorstehend<br />

erwähnt)<br />

<strong>Siemens</strong><br />

a) Reduktion <strong>von</strong> externem Lichteinfall kann<br />

Blendung der Raum-Nutzer verhindern<br />

b) Reduktion <strong>von</strong> Wärmestrahlungseinfall in<br />

den Raum kann Kühlenergie einsparen<br />

c) Einlassen <strong>von</strong> Wärmestrahlungseinfall in<br />

den Raum kann Heizenergie einsparen<br />

d) Geschlossene Jalousien können den<br />

Wärmeverlust des Raumes reduzieren<br />

Manuelle Intervention wird mehrheitlich nur<br />

für a) zum Abblenden vorgenommen. Die<br />

Energieeinsparung ist stark vom Verhalten<br />

der Nutzer abhängig<br />

Motorische Unterstützung erleichtert nur die<br />

manuelle Intervention und wird mehrheitlich<br />

nur für a) vorgenommen. Die Energieeinsparung<br />

ist stark vom Verhalten der<br />

Nutzer abhängig<br />

Motorische Unterstützung ist Voraussetzung<br />

für automatisches Steuern. Schwerpunkt der<br />

Steuer<strong>funktionen</strong> ist die Unterstützung <strong>von</strong><br />

Grund a). Als Folge da<strong>von</strong> kann dabei auch<br />

Kühlenergie eingespart werden - Grund b).<br />

Diese Funktionsausführung berücksichtigt<br />

alle Gründe a), b), c) und d) nutzungsgerecht<br />

und energieoptimal (prioritätsmäßig<br />

ausgewogen, für belegte und nicht belegte<br />

Räume)<br />

Wohnbereich<br />

<br />

Büros<br />

Hörsäle<br />

Schulen<br />

Krankenhäuser<br />

Hotels<br />

<br />

Restaurants<br />

Warenhandel<br />

<br />

50


Erläuterungen aus EN 15232:2007 (D)<br />

Kapitel 7.8: Haus- und <strong>Gebäudeautomations</strong>system<br />

Ein Haus- und <strong>Gebäudeautomations</strong>system erlaubt die folgenden Funktionen zusätzlich zu den Standard-<br />

Automations<strong>funktionen</strong>:<br />

– Zentrale Anpassung des Haus- und <strong>Gebäudeautomations</strong>systems an die Bedürfnisse der Nutzer: z.B.<br />

Zeitplan, Sollwerte usw.<br />

– Zentrale Optimierung des Haus- und <strong>Gebäudeautomations</strong>systems: z.B. Abstimmen der Regeleinrichtungen,<br />

Sollwerte usw.<br />

Das System erlaubt die einfache Anpassung des Betriebs an den Bedarf der Nutzer.<br />

– Es ist in regelmäßigen Abständen zu überprüfen, ob die Betriebszeiten für Heizung, Kühlung, Lüftung und<br />

Beleuchtung gut an die tatsächlichen Nutzungsprofile und die Sollwerte ebenfalls an den Bedarf angepasst<br />

sind.<br />

– Es ist dar<strong>auf</strong> zu achten, dass alle Regeleinrichtungen abgestimmt werden. Dies schließt Sollwerte wie auch<br />

Regelparameter und Koeffizienten für PI-Regeleinrichtungen ein.<br />

– Die Sollwerte der Raum-Regeleinrichtungen für den Heiz- und den Kühlbetrieb sind regelmäßig zu<br />

überprüfen. Diese Sollwerte werden häufig durch die Nutzer modifiziert. Eine zentrale Regeleinrichtung<br />

ermöglicht es, extreme Sollwerte, die sich durch Missverständnisse seitens der Nutzer ergeben haben,<br />

festzustellen und zu korrigieren.<br />

– Sofern es sich bei der Verriegelung zwischen der heizungs- und der kühlungsseitigen Regelung der<br />

Übergabe und/oder der Verteilung nur um eine partielle Verriegelung handelt, ist der Sollwert regelmäßig zu<br />

modifizieren, um ein gleichzeitiges Heizen und Kühlen soweit wie möglich auszuschließen.<br />

– Warn- und Überwachungs<strong>funktionen</strong> unterstützen die Anpassung des Betriebs an den Bedarf der Nutzer<br />

sowie die Optimierung der Abstimmung der verschiedenen Regeleinrichtungen. Dies wird durch<br />

Bereitstellung einfacher Hilfsmittel zur Feststellung eines abnormalen Betriebs (Warn<strong>funktionen</strong>) und durch<br />

Bereitstellen einer einfachen Möglichkeit zum Aufnehmen und Darstellen <strong>von</strong> Informationen<br />

(Überwachungs<strong>funktionen</strong>) erreicht.<br />

Anmerkungen <strong>von</strong> <strong>Siemens</strong><br />

Einige Funktionen und Funktionsausführungen in der Erstausgabe <strong>von</strong> EN 15232:2007 sind noch nicht ganz<br />

klar oder decken nicht alle bei <strong>Siemens</strong> verfügbaren GA-Funktionen ab. Hier zeigen wir Ihnen, wie <strong>Siemens</strong><br />

diese Funktionen und Funktionsausführungen <strong>von</strong> EN 15232 interpretiert.<br />

16. <strong>Der</strong> Fokus liegt in der zentralen Bedienung und Beobachtung:<br />

• Nutzungs- und Komfort-orientierte Funktionen<br />

• Manuelles Erkennen <strong>von</strong> Nutzungsabweichungen<br />

17. <strong>Der</strong> Fokus liegt in der zentral übergeordneten Steuerung und Koordination, sowie in der zentralen<br />

automatischen Bereitstellung der zu beobachtenden Daten:<br />

• Technische Gebäudeausrüstungs- und betriebsoptimierende Funktionen<br />

• Automatisches Erkennen und Melden dauernder Betriebsabweichungen<br />

51


HAUSAUTOMATIONSSYSTEM<br />

GEBÄUDEAUTOMATIONSSYSTEM<br />

0<br />

1<br />

Keine Hausautomation<br />

Kein <strong>Gebäudeautomations</strong>system<br />

Zentrale Anpassung des Haus- und<br />

<strong>Gebäudeautomations</strong>systems an<br />

die Bedürfnisse der Nutzer: z.B.<br />

Zeitplan, Sollwerte …<br />

<strong>Siemens</strong><br />

16<br />

Grund der Energieeinsparung<br />

Keine Energieeinsparung, weil die Anlagen<br />

und Räume im Gebäude in der Regel nicht<br />

nutzungsgerecht betrieben- und<br />

Fehleinstellungen nicht erkannt werden<br />

Zentrale Bedienung und Beobachtung <strong>von</strong>:<br />

a) Die Zeitschaltprogramme<br />

(Schaltzeitpunkte und Betriebsarten)<br />

können zentral (z.B. Bedienstation)<br />

bedient und beobachtet werden<br />

b) Die Sollwertpaare (Heizen und Kühlen)<br />

der Betriebsarten können zentral bedient<br />

und beobachtet werden<br />

c) ev. auch weitere zentrale Möglichkeiten<br />

zum manuellen Beobachten <strong>von</strong><br />

Betriebsdaten<br />

Wohnbereich<br />

<br />

Effizient anwendbar in<br />

Büros<br />

Hörsäle<br />

Schulen<br />

Krankenhäuser<br />

Hotels<br />

Restaurants<br />

Warenhandel<br />

Auswirkungen:<br />

Die zentralen Bedienmöglichkeiten führen in<br />

der Regel dazu, dass die Benutzer die GA<br />

besser an ihre Bedürfnisse anpassen. Das<br />

kann Energie einsparen<br />

Zentrales automatisches Überwachen, sowie<br />

Bereitstellen der zu beobachtenden Daten:<br />

a) Automatisches Erkennen und Anzeigen<br />

<strong>von</strong> dauernden Abweichungen gegenüber<br />

den Vorgaben. Beispiele:<br />

- Partyschalter dauernd aktiv<br />

- ZSP permanent übersteuert<br />

- Sollwert lang andauernd außerhalb<br />

des üblichen Bereichs<br />

2<br />

Zentrale Optimierung des<br />

Haus- und <strong>Gebäudeautomations</strong>systems:<br />

z.B. Abstimmen der<br />

Regeleinrichtungen, Sollwerte …<br />

17<br />

Auswirkungen:<br />

Die zentralen Überwachungsmöglichkeiten<br />

führen in der Regel dazu, dass die Benutzer<br />

Fehleinstellungen und ineffizienten<br />

Anlagenbetrieb leicht erkennen und in einer<br />

Betriebsoptimierung einfach beseitigen. Das<br />

kann zusätzliche Energie einsparen<br />

Weitergehende Energieeinsparungen<br />

können z.B. durch folgende, <strong>von</strong> der EN<br />

15232 nicht geforderte Steuer- und<br />

Koordinations<strong>funktionen</strong> erreicht werden:<br />

b) Identische Sollwerte in allen Raum-<br />

Bereichsregler jedes Raumes<br />

c) Die Sollwerte für die Betriebsarten<br />

Comfort und Pre-Comfort können der<br />

Witterung entsprechend behaglichkeitsund<br />

energieoptimal geführt werden<br />

d) Zentrale Freigaben gleichartiger<br />

Aggregate (z.B. Elektronacherwärmer in<br />

allen Räumen)<br />

e) Zentrale Vorgabe des Wirksinns für alle<br />

an Zweirohranlagen angeschlossenen<br />

Regler<br />

<br />

52


Erläuterungen aus EN 15232:2007 (D),<br />

Kapitel 7.9: Funktionen des technischen Haus- und Gebäudemanagements<br />

7.9.1. Allgemeines<br />

Diese Funktionen sind insbesondere <strong>von</strong> Nutzen, wenn es darum geht, die folgenden Anforderungen der<br />

Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz <strong>von</strong> Gebäuden zu erfüllen:<br />

– Erstellung eines Energieausweises<br />

– Inspektion der Heizkessel<br />

– Inspektion der Klimaanlagen<br />

7.9.2. Feststellung <strong>von</strong> Fehlern bei Gebäuden und technischen Anlagen sowie Unterstützung der<br />

Diagnose dieser Fehler<br />

Es sind spezifische Überwachungs<strong>funktionen</strong> einzustellen, mit deren Hilfe die folgenden Fehler rasch<br />

festgestellt werden können:<br />

a) Falsche Betriebszeiten:<br />

Dies ist insbesondere in Gebäuden erforderlich, die nicht ständig belegt sind, beispielsweise Büros und<br />

Schulen.<br />

Die Überwachungsfunktion muss mindestens ein Diagramm oder eine Anzeige umfassen, die die Zeiten mit<br />

den folgenden Ereignissen angibt: Gebläse eingeschaltet, Kühlanlage arbeitet, Heizanlage befindet sich im<br />

normalen Betriebszustand, Beleuchtung ist eingeschaltet.<br />

b) Falsche Sollwerte:<br />

Es sind spezifische Überwachungs<strong>funktionen</strong> einzustellen, mit deren Hilfe falsche Raumtemperatursollwerte<br />

rasch festgestellt werden können.<br />

Die Überwachungsfunktion muss ein Diagramm oder eine Anzeige umfassen, die eine Gesamtübersicht<br />

über die verschiedenen Sollwerte der Raumtemperatur für das Heizen und das Kühlen ermöglicht.<br />

c) Gleichzeitiges Heizen und Kühlen:<br />

Kann es bei der Anlage zu gleichzeitigem Heizen und Kühlen kommen, sind Überwachungs<strong>funktionen</strong><br />

einzustellen, um dar<strong>auf</strong>hin zu überprüfen, dass ein gleichzeitiges Heizen und Kühlen verhindert oder <strong>auf</strong> ein<br />

Mindestmaß verringert wird.<br />

Ein schnelles Umschalten zwischen Heiz- und Kühlbetrieb sollte ebenfalls erkannt werden.<br />

d) Priorität der/des Erzeugers(s) mit der höchsten Energieeffizienz:<br />

Werden mehrere Erzeugungsanlagen mit unterschiedlicher Energieeffizienz eingesetzt, um dieselbe<br />

Funktion auszuüben (z.B. Wärmepumpe und Ersatzerzeuger, Solarwärmeanlage und Ersatzerzeuger), ist<br />

eine Überwachungsfunktion einzustellen. Diese muss sicherzustellen, dass die Anlagen mit der höchsten<br />

Energieeffizienz vor den anderen eingesetzt werden.<br />

53


TECHNISCHES HAUS- UND<br />

GEBÄUDEMANAGEMENT<br />

Feststellung <strong>von</strong> Fehlern der haus- und<br />

gebäudetechnischen Anlagen und<br />

Unterstützung der Diagnose dieser<br />

Fehler<br />

0 Nein<br />

1 Ja<br />

<strong>Siemens</strong><br />

Grund der Energieeinsparung<br />

Automatisches Feststellen und Melden <strong>von</strong><br />

Fehlern, Abweichungen usw. ermöglicht<br />

frühzeitiges Beheben <strong>von</strong><br />

effizienzverminderndem Betrieb<br />

Solange Behaglichkeitsveränderungen und<br />

Energiekostenzunahmen nicht <strong>auf</strong>fallen und<br />

geklärt werden, erfolgt keine Behebung <strong>von</strong><br />

Fehlern und Mängeln<br />

Zuerst müssen Fehler, sowie dauernde<br />

Abweichungen gegenüber den Vorgaben<br />

erkannt und angezeigt werden. Erst danach<br />

können Gegenmaßnahmen vorgenommen<br />

werden zum (Wieder-) Erstellen des<br />

energieeffizienten Betriebes.<br />

Beispiele für mögliche Fehler:<br />

• Betriebswahlschalter permanent <strong>auf</strong> „Ein“<br />

• Partyschalter dauernd aktiv<br />

• ZSP permanent übersteuert<br />

• Sollwert oder Istwert lang andauernd<br />

außerhalb des üblichen Bereichs<br />

Wohnbereich<br />

Effizient anwendbar in<br />

Büros<br />

Hörsäle<br />

Schulen<br />

Krankenhäuser<br />

Hotels<br />

Restaurants<br />

Warenhandel<br />

<br />

54


Erläuterungen aus EN 15232:2007 (D),<br />

Kapitel 7.9: Funktionen des technischen Haus- und Gebäudemanagements<br />

7.9.3. Angabe <strong>von</strong> Informationen zum Energieverbrauch, zu den Innenraumbedingungen und zu<br />

Möglichkeiten der Verbesserung<br />

Es sind Berichte mit Informationen zum Energieverbrauch und zu den Innenraumbedingungen zu erstellen.<br />

Diese Berichte können Folgendes umfassen:<br />

a) Energieausweis für das Gebäude<br />

b) Die Überwachungsfunktion ist anzuwenden, um einen Verbrauchskennwert nach prEN 15203 2005,<br />

Abschnitt 7, zu erhalten.<br />

Die Anwendung <strong>von</strong> Online-Überwachungs<strong>funktionen</strong> ermöglicht, eine Kennzahl zu erhalten, die vollständig<br />

den Anforderungen <strong>von</strong> prEN 15203 entspricht. Nach 7.2 können Messungen an den Verbrauchszählern für<br />

genau ein Jahr durchgeführt werden. Sind ausreichend Verbrauchszähler eingebaut, können die<br />

Messungen für jeden Energieträger erfolgen. Energie, die für andere Zwecke als Heizung, Kühlung, Lüftung,<br />

Wassererwärmung oder Beleuchtung verbraucht wird, kann nach 7.3 separat gemessen werden. Die<br />

Messung der Außentemperatur ermöglicht eine Außenklima-Korrektur nach 7.4.<br />

Die Kennzahl kann verwendet werden, um einen Energieausweis nach EN 15217 zu erstellen.<br />

c) Bewertung der Auswirkungen der Verbesserung des Gebäudes und der Energieanlagen:<br />

Diese Bewertung kann nach prEN 15203 durchgeführt werden, wobei ein validiertes Gebäudeberechnungsmodell<br />

nach Abschnitt 9 anzuwenden ist.<br />

Die Anwendung <strong>von</strong> Überwachungs<strong>funktionen</strong> ermöglicht es, die tatsächlichen Werte des Klimas, der<br />

Innentemperatur, der inneren Wärmegewinne, des Warmwasserverbrauchs und der Beleuchtungsmuster<br />

nach prEN 15203, 9.2 und 9.3, zu berücksichtigen.<br />

d) Energieüberwachung:<br />

Die Überwachungsfunktion des TGM kann angewendet werden, um die in prEN 15203, Anhang H,<br />

definierten Diagramme zur Energieüberwachung zu erstellen und anzugeben.<br />

e) Überwachung der Raumtemperatur und der Raumluftqualität:<br />

Die Überwachungsfunktion kann angewendet werden, um Berichte zur operativen Luft- oder<br />

Raumtemperatur in den Räumen und zur Qualität der Innenraumluft zu erstellen. Für Gebäude, die nicht<br />

dauerhaft belegt sind, müssen diese Funktionen zwischen belegten und unbelegten Gebäuden<br />

unterscheiden. Für Gebäude, die beheizt und gekühlt werden, muss der Bericht zwischen Kühl- und<br />

Heizperioden unterscheiden.<br />

Die Berichte müssen sowohl den tatsächlichen Wert als auch Bezugswerte, wie z.B. Sollwerte umfassen.<br />

55


TECHNISCHES HAUS- UND<br />

GEBÄUDEMANAGEMENT<br />

Angabe <strong>von</strong> Informationen zum<br />

Energieverbrauch, zu den<br />

Innenraumbedingungen und zu<br />

Möglichkeiten der Verbesserung<br />

0 Nein<br />

1 Ja<br />

<strong>Siemens</strong><br />

Grund der Energieeinsparung<br />

Das Erfassen <strong>von</strong> Energieverbrauch und<br />

Betriebsdaten bildet die Grundlage<br />

• für das Beurteilen des Gebäudes, der<br />

Anlagen, sowie deren Betriebweise<br />

• für das Ausstellen eines Energieausweises<br />

• um Verbesserungsmöglichkeiten zu<br />

erkennen und Maßnahmen zu planen<br />

Energieeinsparungspotenzial wird nicht<br />

systematisch erfasst und offengelegt<br />

Folgende Funktionen eines GM-Systems<br />

unterstützen die Analyse und Beurteilung<br />

des Anlagenbetriebs:<br />

• Berechnen des witterungsbereinigten<br />

Jahresenergieverbrauchs, sowie weiterer<br />

witterungsbereinigter Kenngrößen<br />

• Vergleich der Betriebsdaten des Objektes<br />

und der Anlagen mit Standardwerten,<br />

Klassenwerten usw.<br />

• usw.<br />

• sowie die Fähigkeit, Abweichungen<br />

wirksam zu melden<br />

Effizient anwendbar in<br />

Wohnbereich<br />

Büros<br />

Hörsäle<br />

Schulen<br />

Krankenhäuser<br />

Hotels<br />

Restaurants<br />

Warenhandel<br />

<br />

56


4.2 Effizienzklassen in der Gebäudeautomation<br />

EN 15232 definiert vier verschiedene<br />

GA Effizienzklassen (A, B, C, D)<br />

für <strong>Gebäudeautomations</strong>systeme:<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

Klasse<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

Energieeffizienz<br />

entspricht hoch energieeffizienten GA-Systemen und TGM<br />

entspricht weiterentwickelten GA-Systemen und einigen speziellen<br />

TGM-Funktionen<br />

entspricht Standard-GA-Systemen<br />

entspricht GA-Systemen, die nicht energieeffizient sind. Gebäude mit<br />

derartigen Systemen sind zu modernisieren. Neue Gebäude dürfen<br />

nicht mit derartigen Systemen gebaut werden<br />

Alle Funktionsausführungen in EN 15232 sind für Wohngebäude und für<br />

Nichtwohngebäude einer der vier Klassen zugeordnet.<br />

Funktions-<br />

Klassifizierungsliste<br />

Die unten <strong>auf</strong>geführte Funktionsklassifizierungsliste enthält zwölf Spalten:<br />

Die Spalten 1 bis 3 und 5 bis 12 entsprechen dem Inhalt <strong>von</strong> EN 15232<br />

• Spalte 1 legt das Einsatzgebiet fest<br />

• Spalte 2 legt die zu beurteilenden Funktionen der Gebäudeautomation fest,<br />

sowie Ordnungszahlen für mögliche Funktionsausführungen<br />

• Spalte 3 legt die zu beurteilende Funktionsausführung fest<br />

• In den Spalten 5 bis 8<br />

ist jede Funktionsausführung einer GA-Energieeffizienzklasse für<br />

Wohngebäude zugeordnet. Die grau eingefärbten Zellen sind <strong>von</strong><br />

links her als Säulen in die entsprechende Klasse zu interpretieren.<br />

Beispiel für Klasse B: D C B A<br />

• In den Spalten 9 bis 12<br />

ist jede Funktionsausführung einer GA-Energieeffizienzklasse für<br />

Nichtwohngebäude zugeordnet.<br />

Die Spalte 4 ist eine Ergänzung <strong>von</strong> <strong>Siemens</strong><br />

Sie verweist <strong>auf</strong> die Interpretation durch <strong>Siemens</strong> Building Technologies für die<br />

Funktionen und Funktionsausführungen <strong>von</strong> EN 15232.<br />

1 4 5<br />

1 2 4 5 9<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />

57


Auf den nachfolgenden Seiten stehen jeweils<br />

• rechte Seite: die Tabellen aus EN 15232<br />

• linke Seite: Anmerkungen <strong>von</strong> <strong>Siemens</strong><br />

Fortsetzung <strong>auf</strong> der nächsten Doppelseite<br />

58


Anmerkungen <strong>von</strong> <strong>Siemens</strong><br />

Einige Funktionen und Funktionsausführungen in der Erstausgabe <strong>von</strong> EN 15232:2007 sind noch nicht ganz<br />

klar oder decken nicht alle bei <strong>Siemens</strong> verfügbaren GA-Funktionen ab. Hier zeigen wir Ihnen, wie <strong>Siemens</strong><br />

diese Funktionen und Funktionsausführungen <strong>von</strong> EN 15232 interpretiert.<br />

1. Die zur „Regelung der Übergabe“ thermischer Energie notwendigen Anlagen (z.B. Radiatoren, Kühldecken,<br />

VVS-Systeme) können unterschiedliche Versorgungsmedien <strong>auf</strong>weisen (z.B. Wasser, Luft, Elektrizität).<br />

Entsprechend können bei einer Funktionsausführung auch unterschiedliche GA-Lösungen möglich sein.<br />

2. Diese <strong>Siemens</strong>-Interpretation hält sich an die Funktionsausführung in der Funktionsliste <strong>von</strong> EN 15232. Sie<br />

beinhaltet Thermostatventile und elektronische Regeleinrichtungen.<br />

• Nicht kommunikative elektronische Regeleinrichtungen können ein lokales Zeitschaltprogramm<br />

beinhalten. Dieses wird aber erfahrungsgemäß häufig nicht anwendungsgerecht nachgestellt.<br />

• Zur „Regelung des Kühlbetriebs“ werden keine Thermostatventile eingesetzt.<br />

3. Kommunikation zwischen einer übergeordneten zentralen Einheit und den elektronischen Einzelraumreglern<br />

ermöglicht zentrale Zeitschaltprogramme, zentrale Überwachung der Einzelraumregler, sowie zentrale<br />

Bedienung und Beobachtung.<br />

4. Bedarfsgeführte Regelung (durch Nutzung) = Bedarfssteuerung basierend <strong>auf</strong> Belegungsinformationen <strong>von</strong><br />

einem Präsenzmelder oder einer Präsenztaste mit automatischer Rücksetzung nach einer eingestellten Zeit.<br />

Mit diesen Belegungsinformationen wird die Regelung <strong>von</strong> Pre-Comfort <strong>auf</strong> Comfort geschaltet oder<br />

umgekehrt (vgl. EN 15500). Hinweise:<br />

• Die Regelung nach der Luftqualität ist im Teil „Regelung der Lüftung und des Klimas“ berücksichtigt.<br />

• Die Belegungsinformationen können die „Regelung des Heizbetriebs“, die „Regelung des Kühlbetriebs“<br />

und die „Regelung der Lüftung und des Klimas“ beeinflussen.<br />

5. Die Funktionsausführung 2 beinhaltet auch die Funktionsausführung 1 (Ein-/Aus-Regelung). Die Ausführung<br />

2 ist meistens weniger effizient als 1.<br />

6. Lösungen mit Pumpen, die einen externen Leistungssteuereingang <strong>auf</strong>weisen (z.B. <strong>auf</strong>grund der effektive<br />

Last der Verbraucher), sind insgesamt teurer. Sie ermöglichen jedoch eine genauere<br />

Pumpenleistungssteuerung als Pumpen mit integrierter Druckregeleinrichtung. Zusätzlich wird das Risiko<br />

der Unterversorgung einzelner Verbraucher herabgesetzt.<br />

7. Diese <strong>Siemens</strong>-Interpretation hält sich an die Funktionsausführung in der Funktionsliste <strong>von</strong> EN 15232. Das<br />

Zuschalten <strong>von</strong> Erzeugern gleicher Nennleistung erfolgt ausschließlich <strong>auf</strong>grund der Last (keine weitere<br />

Prioritätensetzung).<br />

59


REGELUNG DES HEIZBETRIEBS<br />

Definition der Klassen<br />

Wohngebäude Nichtwohngeb.<br />

D C B A D C B A<br />

Regelung der Übergabe 1<br />

Die Regeleinrichtung wird <strong>auf</strong> der Übergabe- oder Raumebene<br />

installiert; im Fall 1 kann eine Einrichtung mehrere Räume regeln<br />

0 Keine automatische Regelung<br />

1 Zentrale automatische Regelung<br />

2<br />

Automatische Einzelraumregelung mit Hilfe <strong>von</strong> Thermostatventilen<br />

oder durch elektronische Regeleinrichtungen<br />

2<br />

3<br />

Einzelraumregelung mit Kommunikation zwischen den<br />

Regeleinrichtungen und GA<br />

3<br />

4<br />

Integrierte Einzelraumregelung einschließlich bedarfsgeführter<br />

Regelung (durch Nutzung, Luftqualität usw.)<br />

4<br />

Regelung der Warmwassertemperatur im Verteilungsnetz (Vor- oder<br />

Rückl<strong>auf</strong>)<br />

Vergleichbare Funktionen können <strong>auf</strong> die Regelung <strong>von</strong> Netzen für<br />

die elektrische Direktheizung angewendet werden<br />

0 Keine automatische Regelung<br />

1 Witterungsgeführte Regelung<br />

2 Regelung der Innentemperatur<br />

Regelung der Umwälzpumpen<br />

Die geregelten Pumpen können im Netz <strong>auf</strong> unterschiedlichen<br />

Ebenen installiert werden<br />

0 Keine Regelung<br />

1 Ein-/Aus-Regelung<br />

2 Regelung der variablen Pumpendrehzahl nach konstantem Δp 5<br />

3 Regelung der variablen Pumpendrehzahl nach proportionalem Δp 6<br />

Regelung der Übergabe und/oder der Verteilung bei intermittierendem<br />

Betrieb<br />

Eine Regeleinrichtung kann verschiedene Räume/Zonen regeln, die<br />

die gleichen Belegungsmuster <strong>auf</strong>weisen<br />

0 Keine automatische Regelung<br />

1 Automatische Regelung mit feststehendem Zeitprogramm *18)<br />

2 Automatische Regelung mit optimiertem Ein-/Ausschalten<br />

Regelung der Erzeuger<br />

0 Konstante Temperatur<br />

1 Von der Außentemperatur abhängige variable Temperatur<br />

2 Von der Last abhängige variable Temperatur<br />

Betriebsabfolge der verschiedenen Erzeuger<br />

0 Prioritätensetzung ausschließlich <strong>auf</strong> der Last beruhend 7<br />

1 Prioritätensetzung <strong>auf</strong> der Last und der Erzeugerleistung beruhend<br />

2<br />

Prioritätensetzung <strong>auf</strong> dem Erzeugernutzungsgrad beruhend<br />

(weitere Normen überprüfen)<br />

<strong>Siemens</strong><br />

*18) Diese Funktionsausführung erfüllt gemäß EN 15232 für Nichtwohngebäude die Effizienzklasse D.<br />

<strong>Siemens</strong> hat sie in die Effizienzklasse C gesetzt und wird dies beim Normenausschuss für die<br />

EN 15232 entsprechend beantragen.<br />

60


Anmerkungen <strong>von</strong> <strong>Siemens</strong><br />

Einige Funktionen und Funktionsausführungen in der Erstausgabe <strong>von</strong> EN 15232:2007 sind noch nicht ganz<br />

klar oder decken nicht alle bei <strong>Siemens</strong> verfügbaren GA-Funktionen ab. Hier zeigen wir Ihnen, wie <strong>Siemens</strong><br />

diese Funktionen und Funktionsausführungen <strong>von</strong> EN 15232 interpretiert.<br />

1. Die zur „Regelung der Übergabe“ thermischer Energie notwendigen Anlagen (z.B. Radiatoren, Kühldecken,<br />

VVS-Systeme) können unterschiedliche Versorgungsmedien <strong>auf</strong>weisen (z.B. Wasser, Luft, Elektrizität).<br />

Entsprechend können bei einer Funktionsausführung auch unterschiedliche GA-Lösungen möglich sein.<br />

2. Diese <strong>Siemens</strong>-Interpretation hält sich an die Funktionsausführung in der Funktionsliste <strong>von</strong> EN 15232. Sie<br />

beinhaltet Thermostatventile und elektronische Regeleinrichtungen.<br />

• Nicht kommunikative elektronische Regeleinrichtungen können ein lokales Zeitschaltprogramm<br />

beinhalten. Dieses wird aber erfahrungsgemäß häufig nicht anwendungsgerecht nachgestellt.<br />

• Zur „Regelung des Kühlbetriebs“ werden keine Thermostatventile eingesetzt.<br />

3. Kommunikation zwischen einer übergeordneten zentralen Einheit und den elektronischen Einzelraumreglern<br />

ermöglicht zentrale Zeitschaltprogramme, zentrale Überwachung der Einzelraumregler, sowie zentrale<br />

Bedienung und Beobachtung.<br />

4. Bedarfsgeführte Regelung (durch Nutzung) = Bedarfssteuerung basierend <strong>auf</strong> Belegungsinformationen <strong>von</strong><br />

einem Präsenzmelder oder einer Präsenztaste mit automatischer Rücksetzung nach einer eingestellten Zeit.<br />

Mit diesen Belegungsinformationen wird die Regelung <strong>von</strong> Pre-Comfort <strong>auf</strong> Comfort geschaltet oder<br />

umgekehrt (vgl. EN 15500). Hinweise:<br />

• Die Regelung nach der Luftqualität ist im Teil „Regelung der Lüftung und des Klimas“ berücksichtigt.<br />

• Die Belegungsinformationen können die „Regelung des Heizbetriebs“, die „Regelung des Kühlbetriebs“<br />

und die „Regelung der Lüftung und des Klimas“ beeinflussen.<br />

5. Die Funktionsausführung 2 beinhaltet auch die Funktionsausführung 1 (Ein-/Aus-Regelung). Die Ausführung<br />

2 ist meistens weniger effizient als 1.<br />

6. Lösungen mit Pumpen, die einen externen Leistungssteuereingang <strong>auf</strong>weisen (z.B. <strong>auf</strong>grund der effektive<br />

Last der Verbraucher), sind insgesamt teurer. Sie ermöglichen jedoch eine genauere<br />

Pumpenleistungssteuerung als Pumpen mit integrierter Druckregeleinrichtung. Zusätzlich wird das Risiko<br />

der Unterversorgung einzelner Verbraucher herabgesetzt.<br />

7. Diese <strong>Siemens</strong>-Interpretation hält sich an die Funktionsausführung in der Funktionsliste <strong>von</strong> EN 15232: Das<br />

Zuschalten <strong>von</strong> Erzeugern gleicher Nennleistung erfolgt ausschließlich <strong>auf</strong>grund der Last (keine weitere<br />

Prioritätensetzung).<br />

8. Vergleichbare Funktionen können <strong>auf</strong> die Regelung <strong>von</strong> Netzen für die elektrische Direktkühlung<br />

angewendet werden (z.B. mit Kompaktkühlgeräten oder Split-Geräten für die einzelnen Räume).<br />

61


REGELUNG DES KÜHLBETRIEBS<br />

Definition der Klassen<br />

Wohngebäude Nichtwohngeb.<br />

D C B A D C B A<br />

Regelung der Übergabe 1<br />

Die Regeleinrichtung wird <strong>auf</strong> der Übergabe- oder Raumebene<br />

installiert; im Fall 1 kann eine Einrichtung mehrere Räume regeln<br />

0 Keine automatische Regelung<br />

1 Zentrale automatische Regelung<br />

2<br />

Automatische Einzelraumregelung mit Hilfe <strong>von</strong> Thermostatventilen<br />

oder durch elektronische Regeleinrichtungen<br />

2<br />

3<br />

Einzelraumregelung mit Kommunikation zwischen den<br />

Regeleinrichtungen und GAs<br />

3<br />

4<br />

Integrierte Einzelraumregelung einschließlich Bedarfsregelung<br />

(durch Belegschaft, Luftqualität usw.)<br />

4<br />

Regelung der Kaltwassertemperatur im Verteilungsnetz (Vor- oder<br />

Rückl<strong>auf</strong>)<br />

Vergleichbare Funktionen können <strong>auf</strong> die Regelung <strong>von</strong> Netzen für<br />

die elektrische Direktheizung angewendet werden<br />

8<br />

0 Keine automatische Regelung<br />

1 Witterungsgeführte Regelung<br />

2 Regelung der Innentemperatur<br />

Regelung der Umwälzpumpen<br />

Die geregelten Pumpen können im Netz <strong>auf</strong> unterschiedlichen<br />

Ebenen installiert werden<br />

0 Keine Regelung<br />

1 Ein-/Aus-Regelung<br />

2 Regelung der variablen Pumpendrehzahl nach konstantem Δp 5<br />

3 Regelung der variablen Pumpendrehzahl nach proportionalem Δp 6<br />

Regelung der Übergabe und/oder der Verteilung bei intermittierendem<br />

Betrieb<br />

Eine Regeleinrichtung kann verschiedene Räume/Zonen regeln,<br />

die die gleichen Belegungsmuster <strong>auf</strong>weisen<br />

0 Keine automatische Regelung<br />

1 Automatische Regelung mit feststehendem Zeitprogramm *18)<br />

2 Automatische Regelung mit optimiertem Ein-/Ausschalten<br />

Verriegelung zwischen heizungs- und der kühlungsseitiger Regelung der<br />

Übergabe und/oder der Verteilung<br />

0 Keine Verriegelung<br />

1 Teilverriegelung (vom HLK-System abhängig)<br />

2 Vollständige Verriegelung<br />

Regelung der Erzeuger<br />

0 Konstante Temperatur<br />

1 Von der Außentemperatur abhängige variable Temperatur<br />

2 Von der Last abhängige variable Temperatur<br />

Betriebsabfolge der verschiedenen Erzeuger<br />

0 Prioritätensetzung ausschließlich <strong>auf</strong> der Last beruhend 7<br />

1 Prioritätensetzung <strong>auf</strong> der Last und der Erzeugerleistung beruhend<br />

2<br />

Prioritätensetzung <strong>auf</strong> dem Erzeugernutzungsgrad beruhend<br />

(weitere Normen überprüfen)<br />

*18) Diese Funktionsausführung erfüllt gemäß EN 15232 für Nichtwohngebäude die Effizienzklasse D.<br />

<strong>Siemens</strong> hat sie in die Effizienzklasse C gesetzt und wird dies beim Normenausschuss für die<br />

EN 15232 entsprechend beantragen.<br />

<strong>Siemens</strong><br />

62


Anmerkungen <strong>von</strong> <strong>Siemens</strong><br />

Einige Funktionen und Funktionsausführungen in der Erstausgabe <strong>von</strong> EN 15232:2007 sind noch nicht ganz<br />

klar oder decken nicht alle bei <strong>Siemens</strong> verfügbaren GA-Funktionen ab. Hier zeigen wir Ihnen, wie <strong>Siemens</strong><br />

diese Funktionen und Funktionsausführungen <strong>von</strong> EN 15232 interpretiert.<br />

9. Hier geht es ausschließlich um Lufterneuerung im Raum.<br />

Hinweis:<br />

Für die Raumtemperaturregelung sind gemäß EN 15232 die Teile „Regelung des Heizbetriebs“ und<br />

„Regelung des Kühlbetriebs“ zuständig.<br />

10. Diese Funktion wirkt <strong>auf</strong> den Luftvolumenstrom in einem Einraumsystem (z.B. Kino, Aula) oder im<br />

Referenzraum eines Mehrraumsystems ohne Raumautomation.<br />

Diese Funktion wirkt <strong>auf</strong> den Luftvolumenstrom jeder Raumautomation in einem Mehrraumsystem. Dabei ist<br />

eine Zuluft-Druckregelung in der Luft<strong>auf</strong>bereitungsanlage erforderlich (siehe Funktionsausführung 2 gemäß<br />

Interpretation 11).<br />

11. Die Funktionsausführungen 0 und 1 wirken <strong>auf</strong> den Luftvolumenstrom in der Luft<strong>auf</strong>bereitungsanlage eines<br />

Mehrraumsystems ohne Raumautomation. Diese sind jedoch bereits in der Funktion gemäß Interpretation<br />

10 enthalten.<br />

Die Funktionsausführung 2 ist als Luftvolumenstrom-Bereitstellung für ein Mehrraumsystem mit<br />

Raumautomation vorgesehen.<br />

12. Regelung des abluftseitigen Vereisungsschutzes der Wärmerückgewinnung (Wärmeübertrager)<br />

13. Regelung der Wärmerückgewinnung in der zentralen Luft<strong>auf</strong>bereitung<br />

14. Kühlung und Lüftung mit einem Anteil passiver Energie (erneuerbar und kostenlos, kann jedoch Hilfsenergie<br />

erfordern, z.B. elektrische Energie für Förderpumpe). Dadurch kann der Anteil aktiver Energie<br />

(kostenpflichtig) reduziert werden.<br />

15. Diese Anmerkung betrifft nur die Deutsche Ausgabe der EN 15232:2007:<br />

Regelung der Zulufttemperatur der zentralen Luft<strong>auf</strong>bereitung (und nicht der Vorl<strong>auf</strong>temperatur)<br />

63


REGELUNG DER LÜFTUNG UND DES KLIMAS<br />

Regelung des Luftstromes <strong>auf</strong> Raumebene 9, 10<br />

0 Keine Regelung<br />

1 Manuelle Regelung<br />

2 Zeitabhängige Regelung<br />

3 Anwesenheitsabhängige Regelung<br />

4 Bedarfsabhängige Regelung<br />

Regelung des Luftstromes <strong>auf</strong> der Ebene der Luftbehandlungsanlage 11<br />

0 Keine Regelung<br />

1 Zeitabhängige Ein / Aus-Regelung<br />

2 Automatische Durchfluss- oder Druckregelung mit oder ohne<br />

Druckrückstellung<br />

Regelung der Abtauvorgänge des Wärmeübertragers 12<br />

0 Ohne Regelung der Abtauvorgänge<br />

1 Mit Regelung der Abtauvorgänge<br />

Überheizregelung des Wärmeübertragers 13<br />

0 Ohne Überheizregelung<br />

1 Mit Überheizregelung<br />

Freie maschinelle Kühlung 14<br />

0 Keine Regelung<br />

1 Nächtliche Kühlung<br />

2 Freie Kühlung<br />

3 H,x-geführte Regelung<br />

Regelung der Vorl<strong>auf</strong>temperatur 15<br />

0 Keine Regelung<br />

1 Konstanter Sollwert<br />

2 Variabler Sollwert mit Anpassung in Abhängigkeit <strong>von</strong> der<br />

Außentemperatur<br />

3 Variabler Sollwert mit Anpassung in Abhängigkeit <strong>von</strong> der Last<br />

Regelung der Luftfeuchte<br />

0 Keine Regelung<br />

1 Begrenzung der Feuchte der Zuluft<br />

2 Regelung der Feuchte der Zuluft<br />

3 Regelung der Feuchte der Raum- oder Abluft<br />

<strong>Siemens</strong><br />

Definition der Klassen<br />

Wohngebäude Nichtwohngeb.<br />

D C B A D C B A<br />

64


Anmerkungen <strong>von</strong> <strong>Siemens</strong><br />

Einige Funktionen und Funktionsausführungen in der Erstausgabe <strong>von</strong> EN 15232:2007 sind noch nicht ganz<br />

klar oder decken nicht alle bei <strong>Siemens</strong> verfügbaren GA-Funktionen ab. Hier zeigen wir Ihnen, wie <strong>Siemens</strong><br />

diese Funktionen und Funktionsausführungen <strong>von</strong> EN 15232 interpretiert.<br />

16. <strong>Der</strong> Fokus liegt in der zentralen Bedienung und Beobachtung:<br />

• Nutzungs- und Komfort-orientierte Funktionen<br />

• Manuelles Erkennen <strong>von</strong> Nutzungsabweichungen<br />

17. <strong>Der</strong> Fokus liegt in der zentral übergeordneten Steuerung und Koordination, sowie in der zentralen<br />

automatischen Bereitstellung der zu beobachtenden Daten:<br />

• Technische Gebäudeausrüstungs- und betriebsoptimierende Funktionen<br />

• Automatisches Erkennen und Melden dauernder Betriebsabweichungen<br />

65


REGELUNG DER BELEUCHTUNG<br />

Regelung entsprechend der Belegung<br />

0 Manuell zu betätigender Ein-/Aus-Schalter<br />

1 Manuell zu betätigender Ein-/Aus-Schalter + zusätzliches<br />

automatisches Ausschaltsignal<br />

2 Automatische Feststellung; automatisches Einschalten/Dimmen<br />

3 Automatische Feststellung; automatisches<br />

Einschalten/automatisches Ausschalten<br />

4 Automatische Feststellung; manuelles Einschalten/manuelles<br />

Dimmen<br />

5 Automatische Feststellung; manuelles Einschalten/automatisches<br />

Ausschalten<br />

Regelung des Tageslichteinfalls<br />

0 Manuell<br />

1 Automatisch<br />

<strong>Siemens</strong><br />

Definition der Klassen<br />

Wohngebäude Nichtwohngeb.<br />

D C B A D C B A<br />

REGELUNG DES SONNENSCHUTZES<br />

0 Manueller Betrieb<br />

1 Motorbetrieben mit manueller Regelung<br />

2 Motorbetrieben mit automatischer Regelung<br />

3<br />

Kombinierte Regelung der Beleuchtung/der Blenden/der<br />

HLK-Anlagen (auch vorstehend erwähnt)<br />

<strong>Siemens</strong><br />

Definition der Klassen<br />

Wohngebäude Nichtwohngeb.<br />

D C B A D C B A<br />

HAUSAUTOMATIONSSYSTEM<br />

Definition der Klassen<br />

GEBÄUDEAUTOMATIONSSYSTEM Wohngebäude Nichtwohngeb.<br />

D C B A D C B A<br />

0<br />

Keine Hausautomation<br />

Keine Gebäudeautomation<br />

*19)<br />

1<br />

Zentrale Anpassung des Haus- und <strong>Gebäudeautomations</strong>systems<br />

an die Bedürfnisse der Nutzer: z.B. Zeitplan, Sollwerte …<br />

16 *20) *20)<br />

2<br />

Zentrale Optimierung des Haus- und <strong>Gebäudeautomations</strong>systems:<br />

z.B. Abstimmen der Regeleinrichtungen, Sollwerte …<br />

17<br />

<strong>Siemens</strong><br />

TECHNISCHES HAUS- UND GEBÄUDEMANAGEMENT<br />

Definition der Klassen<br />

Wohngebäude Nichtwohngeb.<br />

D C B A D C B A<br />

Feststellung <strong>von</strong> Fehlern der haus- und gebäudetechnischen Anlagen<br />

und Unterstützung der Diagnose dieser Fehler<br />

0 Nein<br />

1 Ja *19)<br />

Angabe <strong>von</strong> Informationen zum Energieverbrauch, zu den<br />

Innenraumbedingungen und zu Möglichkeiten der Verbesserung<br />

0 Nein<br />

1 Ja<br />

<strong>Siemens</strong><br />

*19) Diese Felder sind durch <strong>Siemens</strong> grau eingefärbt worden<br />

(in EN 15232:2007 DE fälschlicherweise weiß, in EN 15232:2007 E korrekt)<br />

*20) Diese Funktionsausführung erfüllt gemäß EN 15232 die Effizienzklasse C. <strong>Siemens</strong> hat sie für<br />

Wohngebäude und für Nichtwohngebäude in die Effizienzklasse B gesetzt und wird dies beim<br />

Normenausschuss für die EN 15232 entsprechend beantragen.<br />

66


Beispiel<br />

Einraum-Eink<strong>auf</strong>shalle<br />

4.2.1 Vorgehen bei GA-Projekten zum Erfüllen einer<br />

Effizienzklasse<br />

Das Gebäude beinhaltet eine offene Einraum-Eink<strong>auf</strong>shalle, die mit einer zentralen<br />

Luft<strong>auf</strong>bereitungsanlage klimatisiert wird. Heizung und Kühlung erfolgen luftseitig<br />

mit Wärmeübertragern Wasser/Luft.<br />

Forderung: GA-Klasse B.<br />

Vorgehen<br />

1. Die für das Projekt relevanten Funktionen werden in der Spalte 1 mit einem<br />

Haken „̌“ versehen<br />

2. Die geforderte GA-Klasse wird mit einem Lineal rechtsbündig angefahren<br />

3. In jeder relevanten Funktion muss eine Funktionsausführung gewählt werden,<br />

deren Klassifizierungs-Säule (mindestens) in die geforderte Klasse hineinreicht.<br />

Sie werden in der Spalte 1 mit einem „x“ versehen (im Beispiel: rot)<br />

B<br />

REGELUNG DER LÜFTUNG UND DES KLIMAS<br />

̌ Regelung des Luftstromes <strong>auf</strong> Raumebene 9, 10<br />

0 Keine Regelung<br />

1 Manuelle Regelung<br />

2 Zeitabhängige Regelung<br />

x 3 Anwesenheitsabhängige Regelung<br />

4 Bedarfsabhängige Regelung<br />

̌ Regelung des Luftstromes <strong>auf</strong> der Ebene der Luftbehandlungsanlage 11<br />

0 Keine Regelung<br />

1 Zeitabhängige Ein / Aus-Regelung<br />

2 Automatische Durchfluss- oder Druckregelung mit oder ohne<br />

x<br />

Druckrückstellung<br />

̌ Regelung der Abtauvorgänge des Wärmeübertragers 12<br />

0 Ohne Regelung der Abtauvorgänge<br />

x 1 Mit Regelung der Abtauvorgänge<br />

̌ Überheizregelung des Wärmeübertragers 13<br />

0 Ohne Überheizregelung<br />

x 1 Mit Überheizregelung<br />

̌ Freie maschinelle Kühlung 14<br />

0 Keine Regelung<br />

1 Nächtliche Kühlung<br />

x 2 Freie Kühlung<br />

3 H,x-geführte Regelung<br />

̌ Regelung der Vorl<strong>auf</strong>temperatur 15<br />

0 Keine Regelung<br />

1 Konstanter Sollwert<br />

2 Variabler Sollwert mit Anpassung in Abhängigkeit <strong>von</strong> der<br />

x<br />

Außentemperatur<br />

3 Variabler Sollwert mit Anpassung in Abhängigkeit <strong>von</strong> der Last<br />

Regelung der Luftfeuchte<br />

0 Keine Regelung<br />

1 Begrenzung der Feuchte der Zuluft<br />

2 Regelung der Feuchte der Zuluft<br />

3 Regelung der Feuchte der Raum- oder Abluft<br />

<strong>Siemens</strong><br />

Definition der Klassen<br />

Wohngebäude Nichtwohngeb.<br />

D C B A D C B A<br />

Ergebnis<br />

Um die Energieeffizienzklasse B zu erfüllen, muss die GA mit allen links mit<br />

„x“ vermerkten Funktionsausführungen ausgerüstet werden.<br />

67


4.3 Berechnen des <strong>Einfluss</strong>es <strong>von</strong> GA und TGM<br />

<strong>auf</strong> die Energieeffizienz <strong>von</strong> Gebäuden<br />

Berechnungsschema<br />

eines Gebäudes<br />

Bevor wir <strong>auf</strong> die Details der Energieeffizienz-Berechnung eingehen, zeigen wir im<br />

folgenden Schema die Folge der einzelnen Berechnungsschritte. Das Bild zeigt,<br />

dass die Berechnung bei den Verbrauchern (Übergabe im Raum) beginnt und bei<br />

der Primärenergie endet – d.h. in umgekehrter Richtung zum Versorgungsfluss.<br />

Energie-Zertifizierung<br />

(Art, den Energiebedarf auszudrücken)<br />

Umrechnungsfaktoren<br />

Primärenergie<br />

und CO 2 -<br />

Emissionen<br />

gelieferte<br />

Energie<br />

Lüftungssystem<br />

Trinkwarm-<br />

Wasser<br />

Beleuchtung<br />

Heizsystem<br />

Charakteristik<br />

Kühlsystem<br />

Charakteristik<br />

GA-Funktionen<br />

Netto<br />

Energiebedarf<br />

Gebäude<br />

Innere<br />

Fremdwäme<br />

Wärme<br />

Transmission<br />

Luftwechsel<br />

Innen- und<br />

Aussen-Klima<br />

Sonnen-<br />

Strahlung<br />

Quelle: prCEN/TR 15615:2007<br />

Erklärung zur allgemeinen Beziehung zwischen verschiedenen Europäischen<br />

Normen und der EPBD („Umbrella Dokument“).<br />

68


Angewendete Normen<br />

Die Berechnung <strong>von</strong> Energiebedarf und Energieeffizienz der verschiedenen<br />

Energieanteile in einem Gebäude erfolgt gemäß folgenden Normen:<br />

Total delivered energy<br />

Procedures for asset and operational<br />

energy ratings<br />

prEN 15203<br />

Delivered energy for heating<br />

and cooling; per energy carrier<br />

Delivered energy for heating and cooling<br />

Delivered energy for hot<br />

water, lighting and ventilation<br />

systems, per energy carrier<br />

System energy losses;<br />

auxiliary energy use<br />

climate<br />

data<br />

Simple hourly<br />

Monthly<br />

Detailled hourly<br />

Three options for calculation of<br />

building energy use for heating and cooling<br />

prEN ISO 13790<br />

General<br />

criteria and<br />

validation<br />

procedures<br />

prEN 15265<br />

properties<br />

Dynamic parameters<br />

Solar heat gains<br />

Internal heat gains<br />

Ventilation<br />

Transmission<br />

Division of building into zones for calculation<br />

Zoning rules, building part<br />

gains from systrems<br />

heating and cooling net energy<br />

specified indoor conditions<br />

criteria<br />

Data for existing buildings (prEN 15203)<br />

Transmission properties<br />

(prEN ISO 13789)<br />

Air flow / Infiltration (prEN 15242)<br />

Solar properties<br />

Project data (building, system, use,<br />

surroundings, location)<br />

External climate data<br />

project data<br />

data for existing buildings<br />

properties<br />

project<br />

data<br />

climate<br />

data<br />

Lighting systems (prEN 15193-1)<br />

Ventilation systems (prEN 15241)<br />

Hot water systems (prEN 15316-3)<br />

Room conditioning systems<br />

(prEN 15243)<br />

Heating systems (prEN 15316-2)<br />

Renewable energy systems<br />

(prEN 15316-2)<br />

Indoor criteria, automation and<br />

controls (prEN 15251, 15232)<br />

Quelle: prCEN/TR 15615:2007<br />

Erklärung zur allgemeinen Beziehung zwischen verschiedenen Europäischen<br />

Normen und der EPBD („Umbrella Dokument“).<br />

Berechnungsverfahren<br />

der EN 15232<br />

Grundlagen der Energiebedarfsberechnungen <strong>von</strong> Gebäuden sind<br />

• das zuvor dargestellte „Energieflussschema eines Gebäudes“<br />

• die Verfahren gemäß den Normen für die entsprechenden Teil-Installationen der<br />

Gebäude und HLK-Teilanlagen<br />

69


Bei der Berechnung des Energiebedarfs eines Gebäudes wird ein der Gebäudeart<br />

entsprechendes Belegungsprofil gemäß EN 15217 berücksichtigt. Daneben wird<br />

die Gebäudehülle einem definierten äußeren Witterungsverl<strong>auf</strong> ausgesetzt.<br />

Aus dem Vergleich <strong>von</strong> zwei Energiebedarfsberechnungen eines Gebäudes<br />

mit jeweils unterschiedlichen <strong>Gebäudeautomations</strong><strong>funktionen</strong> kann der<br />

<strong>Einfluss</strong> der GA-Funktionen <strong>auf</strong> die Energieeffizienz des Gebäudes ermittelt<br />

werden.<br />

Die Berechnung der Auswirkungen der Funktionen der Gebäudeautomation und<br />

des Gebäudemanagements <strong>auf</strong> die Energieeffizienz des Gebäudes kann entweder<br />

mit Hilfe eines ausführlichen Verfahrens oder mit einem vereinfachten Verfahren<br />

(GA-Effizienzfaktoren) erfolgen. Im folgenden Bild ist die Anwendung der beiden<br />

Berechnungsverfahren dargestellt.<br />

Ausführliches Verfahren<br />

(siehe EN 15232 Abschnitt 7)<br />

Vereinfachtes Verfahren<br />

(GA-Faktor-Verfahren)<br />

(siehe EN 15232 Abschnitt 8)<br />

Gebäude<br />

Ausführliche<br />

Berechnung des<br />

Energieverbrauchs<br />

mit GA<br />

Anlagen/Systeme<br />

Energiebedarf, <strong>auf</strong><br />

ausführliche oder<br />

vereinfachte Weise<br />

mit der Referenz-GA<br />

berechnet<br />

GA-Effizienzfaktor<br />

Energie<strong>auf</strong>wand<br />

a<br />

Energie<strong>auf</strong>wand<br />

a<br />

Bezugsenergie<br />

b<br />

Bezugsenergie<br />

b<br />

Unterschiede zwischen dem ausführlichen Verfahren und dem vereinfachten<br />

Verfahren in EN 15232 (die Pfeile veranschaulichen nur den Berechnungsprozess<br />

und repräsentieren nicht den Energiefluss und/oder den Massenstrom)<br />

Legende:<br />

a Energie<strong>auf</strong>wand für Heizung, Kühlung, Lüftung, Trinkwassererwärmung oder<br />

Beleuchtung<br />

b Die Bezugsenergie ist die Gesamtenergie, angegeben je Energieträger<br />

(Gas, Öl, Strom usw.). [CEN/TR 15615, Bild 2]<br />

70


4.3.1 Das ausführliche Berechnungsverfahren<br />

Das ausführliche Verfahren kann nur verwendet werden, wenn ausreichende<br />

Kenntnisse der Automations- und Management<strong>funktionen</strong> für das Gebäude und die<br />

HLK-Anlagen, sowie des Energieflusses im Gebäude vorhanden sind. Dabei gibt<br />

es 5 Vorgehensweisen, die den <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> GA- und TGM-Funktionen in der<br />

Einschätzung der Energieeffizienzfaktoren, definiert in weiteren EPBD EN-Normen,<br />

berücksichtigen.<br />

Die Norm EN 15232 bietet ausführliche Berechnungen für jede GA- und TGM-<br />

Funktion in der GA- und TGM-Funktionsliste. EN 15232 enthält generell nur eine<br />

kurze Beschreibung sowie einen Verweis <strong>auf</strong> weitere EPBD EN-Normen mit der<br />

vollständigen Beschreibung.<br />

Mit dem ausführlichen Berechnungsverfahren wird der absolute Energiebedarf<br />

eines individuellen Gebäudes mit allen geplanten <strong>Gebäudeautomations</strong><strong>funktionen</strong><br />

berechnet.<br />

Die ausführliche Berechnung des Energiebedarfs eines Gebäudes liefert ziemlich<br />

genaue individuelle Ergebnisse. Das Verfahren ist jedoch <strong>auf</strong>wändig. Es kann z.B.<br />

für Energieverbrauchs-Garantien bei Energiespar-Contracting Projekten eingesetzt<br />

werden. Für wirtschaftlich tragbare Berechnungen sind PC-basierende Werkzeuge<br />

erforderlich.<br />

Energie-Einsparung<br />

durch GA-Funktionen<br />

Um den <strong>Einfluss</strong> der geplanten <strong>Gebäudeautomations</strong><strong>funktionen</strong> <strong>auf</strong> den<br />

Energiebedarf des individuellen Gebäudes zu bestimmen, wird eine zusätzliche<br />

ausführliche Referenz-Berechnung mit den für die <strong>Gebäudeautomations</strong>-<br />

Effizienzklasse C üblichen <strong>Gebäudeautomations</strong><strong>funktionen</strong> durchgeführt.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> GA und TGM <strong>auf</strong> die Energieeffizienz des individuellen Gebäudes<br />

ergibt sich aus dem Verhältnis der beiden Energiebedarfs-Berechnungen:<br />

Einsparung = 100 (1- Energiebedarf abs GA geplant / Energiebedarf abs GA Klasse C ) [%]<br />

Soll die Energieeffizienz eines mit <strong>Gebäudeautomations</strong><strong>funktionen</strong> ausgerüsteten<br />

Gebäudes durch Nachrüsten weiterer GA-Funktionen verbessert werden, so kann<br />

die damit erzielbare Einsparung durch eine ausführliche Berechnung mit den<br />

zusätzlichen GA-Funktionen und einer Berechnung ohne die zusätzlichen GA-<br />

Funktionen ermittelt werden.<br />

Wichtig:<br />

Werden mit der neuen absoluten Energiebedarfsberechnung gleichzeitig auch<br />

Veränderungen an der Gebäudehülle und/oder der HLK-Anlage berücksichtigt, so<br />

führt dies zu einer Einsparung aller Maßnahmen und nicht zu einer Einsparung<br />

durch die Gebäudeautomation.<br />

4.3.2 Das vereinfachte Berechnungsverfahren<br />

Das vereinfachte Berechnungsverfahren basiert <strong>auf</strong> Energiebedarfsberechnungen<br />

repräsentativer Gebäude-Modelle, die in allen<br />

Energieeffizienzklassen A, B, C und D gemäß dem ausführlichen<br />

Berechnungsverfahren <strong>von</strong> EN 15232 durchgeführt worden sind.<br />

GA-Effizienzfaktoren<br />

<strong>Der</strong> <strong>Einfluss</strong> der GA-Funktionen einer Energieeffizienzklasse <strong>auf</strong> den<br />

Energiebedarf eines Gebäudes wird bei diesem Verfahren mit Hilfe <strong>von</strong><br />

71


GA-Effizienzfaktoren festgelegt. <strong>Der</strong> GA-Effizienzfaktor aller Gebäudemodelle<br />

ist in der Referenzklasse C = 1 (Energiebedarf = 100 %):<br />

GA-Effizienzfaktor = Energiebedarf GA geplante Klasse / Energiebedarf GA Klasse C<br />

Die GA-Effizienzfaktoren aller Gebäudemodelle sind in den Tabellen <strong>von</strong> EN 15232<br />

publiziert worden (Kopie: Siehe Teil 4.4).<br />

Energieeinsparung<br />

durch GA-Funktionen<br />

Um die Energieeinsparung durch die GA-Funktionen einer GA-Effizienzklasse mit<br />

dem vereinfachten Berechnungsverfahren festlegen zu können, muss der<br />

Energiebedarf in der GA-Effizienzklasse C bekannt sein (nach dem ausführlichen<br />

Berechnungsverfahren berechnet, gemessen, evtl. auch geschätzt):<br />

Energiebedarf GA geplante Klasse = Energiebedarf GA Klasse C * GA-Effizienzfaktor gepl. Kl.<br />

Einsparung = 100 * Energiebedarf GA Klasse C (1 - GA-Effizienzfaktor geplante Klasse ) [%]<br />

Nutzen und Grenzen<br />

des vereinfachten<br />

Verfahrens<br />

Das vereinfachte Verfahren ermöglicht es, den <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> GA und TGM <strong>auf</strong> die<br />

Energieeffizienz vieler Gebäude ohne <strong>auf</strong>wändige Berechnungen genügend genau<br />

zu bestimmen.<br />

Die GA-Effizienzfaktoren können grundsätzlich <strong>auf</strong> zwei verschiedene Arten<br />

genutzt werden:<br />

• relativ zum nicht bekannten Energiebedarf in der Klasse C<br />

GA-Effizienzfaktoren sind Skalare. Sie legen den Energiebedarf eines<br />

Gebäudes in einer bestimmten Energieeffizienzklasse im Verhältnis zum<br />

Energiebedarf des Gebäudes in der Energieeffizienzklasse C fest.<br />

Damit können Energieeinsparungen in [%] gegenüber der Klasse C<br />

genügend genau bestimmt werden.<br />

• relativ zum bekannten Energieverbrauch in der Klasse C<br />

Ist der jährliche absolute Energieverbrauch eines Gebäudes in der Klasse C<br />

bekannt (z.B. der Energieverbrauch wurde im Dreijahresbetrieb erfasst bzw.<br />

gemessen. Oder der Energiebedarf wurde vom Planer berechnet, ev. aber<br />

auch geschätzt.), so kann die absolute Energie-Einsparung z.B. in [kWh]<br />

eines Gebäudes in einer bestimmten Energieeffizienzklasse im Verhältnis zum<br />

Energieverbrauch des Gebäudes in der Energieeffizienzklasse C einfach und<br />

genügend genau bestimmt werden.<br />

Mit den aktuellen Kosten pro [kWh] können auch die Einsparungen an<br />

Energiekosten und die Amortisationszeit der Investition für die GA-<br />

Nachrüstung berechnet werden.<br />

Beachten Sie:<br />

In der aktuellen globalen Situation <strong>von</strong> Energie und Klima sollte die<br />

Amortisationszeit nicht mehr das einzige Entscheidungskriterium für eine<br />

Investition in GA-Nachrüstung sein.<br />

Die Anwendung des vereinfachten Verfahrens ist <strong>auf</strong> die GA-Effizienzklassen A, B,<br />

C und D eingeschränkt. Eine feinere Abstufung <strong>von</strong> GA-Funktionen ist mit diesem<br />

Verfahren nicht möglich.<br />

72


4.4 Einsparungspotenzial verschiedener Profile<br />

in unterschiedlichen Gebäudetypen<br />

Die Einsparungspotenziale sind je nach Gebäudetyp unterschiedlich. <strong>Der</strong> Grund<br />

dafür liegt in den der EN 15232 zu Grunde liegenden Profilen:<br />

• Führung (Heizen, Kühlen, Lüften usw. in den Effizienzklassen A, B, C und D)<br />

• Nutzung (Belegung unterschiedlich je nach Gebäudetyp)<br />

4.4.1 Führungsprofile in einem Bürogebäude<br />

GA-Effizienzklasse D<br />

Die Effizienzklasse D stellt einen nachteiligeren Fall als Klasse C dar. Beide<br />

Temperatursollwerte Heizen und Kühlen haben denselben Wert. Damit liegt kein<br />

Nullenergieband vor. Die HLK-Anlage wird 24 h ohne Unterbruch betrieben,<br />

obwohl die Belegung nur 11 h dauert.<br />

GA-Effizienzklasse C (Bezugsklasse)<br />

Tageszeit<br />

Belegung<br />

Sollwert Heizen Sollwert Kühlen<br />

Belegung<br />

Sollwert Heizen Sollwert Kühlen<br />

Tageszeit<br />

73


In der Effizienzklasse C liegt zwischen den Temperatursollwerten Heizen und<br />

Kühlen eine geringe Differenz <strong>von</strong> ca. 1 K (minimales Null-Energieband). <strong>Der</strong><br />

Betrieb der HLK-Anlage beginnt zwei Stunden vor der Belegung und endet drei<br />

Stunden nach dem Ende der Belegungsperiode.<br />

GA-Effizienzklasse B<br />

Die Effizienzklasse B erlaubt eine bessere Anpassung der Betriebszeit durch<br />

Optimierung der Ein-/Ausschaltzeiten. Die tatsächlichen Temperatursollwerte für<br />

das Heizen und Kühlen werden durch eine übergeordnete Funktion überwacht,<br />

was zu einem größeren Null-Energieband als bei der Effizienzklasse C führt.<br />

GA-Effizienzklasse A<br />

Tageszeit<br />

Belegung<br />

Sollwert Heizen Sollwert Kühlen<br />

Belegung<br />

Sollwert Heizen Sollwert Kühlen<br />

Tageszeit<br />

Die Effizienzklasse A verbessert die Energieeffizienz zusätzlich durch Anwendung<br />

fortgeschrittener GA- und TGM-Funktionen, wie adaptive Sollwertverstellung für<br />

den Kühlbetrieb oder bedarfsabhängige Luftströme.<br />

74


Erkenntnisse aus den vier Führungsprofilen<br />

Die GA-Energieeffizienz kann durch belegungsgesteuerten Anlagenbetrieb,<br />

Regelung der Luftmengen, sowie Führung der Temperatur-Sollwerte Heizen und<br />

Kühlen (mit möglichst großem Null-Energieband !) wesentlich verbessert werden.<br />

4.4.2 Nutzungsprofile <strong>von</strong> Nichtwohngebäuden<br />

Bürogebäude<br />

Hörsaal<br />

Tageszeit<br />

Schule<br />

Belegung<br />

Belegung<br />

Belegung<br />

Tageszeit<br />

Tageszeit<br />

75


Krankenhaus<br />

Belegung<br />

Tageszeit<br />

Hotel<br />

Tageszeit<br />

Restaurant<br />

Belegung<br />

Belegung<br />

Tageszeit<br />

76


Warenhandel<br />

Belegung<br />

Tageszeit<br />

Erkenntnisse aus den Nutzungsprofilen <strong>von</strong> Nichtwohngebäuden<br />

Die Belegung in den Nutzungsprofilen <strong>von</strong> verschiedenartig genutzten<br />

Nichtwohngebäuden ist sehr unterschiedlich. Die in EN 15232 <strong>auf</strong>geführten GA-<br />

Effizienzfaktoren zeigen dies deutlich:<br />

• in Hörsälen, Groß- und Einzelhandel sind große Energieeinsparungen<br />

realisierbar<br />

• auch in Hotels, Restaurants, Büros und Schulen sind ziemlich große<br />

Energieeinsparungen möglich<br />

• in Krankenhäusern sind die möglichen Energieeinsparungen eher klein, denn<br />

Krankenzimmer sind meistens 24 h pro Tag belegt<br />

77


4.5 GA- und TGM-Effizienzfaktoren<br />

Im vorangehenden Kapitel 4.3.2 haben Sie folgendes kennengelernt:<br />

• die Herleitung der GA-Effizienzfaktoren<br />

• alle GA-Effizienzfaktoren der Energieeffizienzklasse C sind 1<br />

• alle GA-Effizienzfaktoren sind an die Effizienzklassen A, B, C oder D gebunden<br />

Anstelle des ausführlichen Begriffs „GA- und TGM-Effizienzfaktoren“ verwenden<br />

wir in diesem Handbuch mehrheitlich den gekürzten Begriff „GA-Effizienzfaktoren“<br />

(ist gleichbedeutend mit GA-Energieeffizienzfaktoren).<br />

Die in der EN 15232 publizierten „GA- und TGM-Effizienzfaktoren“ wurden <strong>auf</strong> der<br />

Grundlage der Energiebedarfs-Ergebnisse einer großen Anzahl <strong>von</strong> Simulationen<br />

berechnet. Bei der Durchführung jeder Simulation wurde folgendes berücksichtigt:<br />

• das der Gebäudeart entsprechende Belegungsprofil gemäß EN 15217<br />

• eine Energieeffizienzklasse<br />

• alle in EN 15232 <strong>auf</strong>geführten GA- und TGM-Funktionen für diese<br />

Energieeffizienzklasse<br />

Die Auswirkungen unterschiedlicher GA- und TGM-Funktionen <strong>auf</strong> die<br />

Energieeffizienz <strong>von</strong> Gebäuden wurden durch Vergleich des jährlichen<br />

Energieverbrauchs eines repräsentativen Gebäude-Modells für unterschiedliche<br />

GA- und TGM-Funktionalitäten festgestellt.<br />

Das Verfahren ermöglicht es, den <strong>Einfluss</strong> <strong>von</strong> GA und TGM <strong>auf</strong> die<br />

Energieeffizienz <strong>von</strong> Wohngebäuden und verschiedenen Nichtwohngebäuden<br />

ohne <strong>auf</strong>wändige Berechnungen genügend genau zu bestimmen.<br />

Die nachfolgend aus der EN 15232 wiedergegebenen Tabellen sind<br />

Arbeitshilfsmittel zum Bestimmen des <strong>Einfluss</strong>es <strong>von</strong> GA und TGM <strong>auf</strong> die<br />

Energieeffizienz <strong>von</strong> Gebäudeprojekten.<br />

Hinweis<br />

In der EN 15232 wurden nur für diejenigen Gebäudearten GA-Effizienzfaktoren<br />

festgelegt, zu denen Nutzungsprofile gemäß EN 15217 definiert sind.<br />

78


GA- und TGM-<br />

Effizienzfakoren für<br />

thermische Energie<br />

Die GA-Effizienzfaktoren für die thermische Energie (Heizung und Kühlung)<br />

werden in Abhängigkeit vom Gebäudetyp und Effizienzklasse klassifiziert, zu der<br />

das GA- und TGM-System gehört. Die Faktoren für die Effizienzklasse C sind mit 1<br />

festgelegt, da diese Klasse den Standardfall für ein GA- und TGM-System darstellt.<br />

Die Anwendung der Effizienzklasse B oder A führt stets zu niedrigeren<br />

GA-Effizienzfaktoren, d. h. zu einer Verbesserung der Energieeffizienz des<br />

Gebäudes.<br />

GA-Effizienzfaktoren thermisch<br />

Nichtwohngebäude-Typen D C B A<br />

Nicht<br />

energieeffizient<br />

Standard<br />

(Bezug)<br />

Erhöhte<br />

Energieeffizienz<br />

Hohe<br />

Energieeffizienz<br />

Büros 1,51 1 0,80 0,70<br />

Hörsäle 1,24 1 0,75 0,5 a<br />

Bildungseinrichtungen (Schulen) 1,20 1 0,88 0,80<br />

Krankenhäuser 1,31 1 0,91 0,86<br />

Hotels 1,31 1 0,85 0,68<br />

Restaurants 1,23 1 0,77 0,68<br />

Gebäude für Groß- und Einzelhandel 1,56 1 0,73 0,6 a<br />

weitere Typen:<br />

• Sporteinrichtungen<br />

• Lager<br />

• Industrieeinrichtungen<br />

• usw.<br />

1<br />

a Diese Werte hängen stark vom Heizwärme-/Kühlbedarf für die Lüftung ab<br />

GA-Effizienzfaktoren thermisch<br />

Wohngebäude-Typen D C B A<br />

• Einfamilienhäuser<br />

• Mehrfamilienhäuser<br />

• Wohnblöcke<br />

• sonstige Wohngebäude oder<br />

ähnliche Wohngebäude<br />

Nicht<br />

energieeffizient<br />

Standard<br />

(Bezug)<br />

Erhöhte<br />

Energieeffizienz<br />

Hohe<br />

Energieeffizienz<br />

1,10 1 0,88 0,81<br />

79


GA- und TGM-<br />

Effizienzfakoren für<br />

elektrische Energie<br />

Elektroenergie beinhaltet gemäß EN 15232 die elektrische Energie für künstliche<br />

Beleuchtung, Hilfsgeräte, Aufzüge usw., die für den Betrieb der Gebäude<br />

erforderlich sind –jedoch nicht die elektrische Energie für die PC, Drucker,<br />

Maschinen usw. der Gebäudenutzer.<br />

Die GA-Effizienzfaktoren für die Elektroenergie werden in Abhängigkeit vom<br />

Gebäudetyp und der Effizienzklasse klassifiziert, zu der das GA- und TGM-System<br />

gehört. Alle Faktoren für die Effizienzklasse C sind ebenfalls mit 1 festgelegt.<br />

GA-Effizienzfaktoren elektrisch<br />

Nichtwohngebäude-Typen D C B A<br />

Nicht<br />

energieeffizient<br />

Standard<br />

(Bezug)<br />

Erhöhte<br />

Energieeffizienz<br />

Hohe<br />

Energieeffizienz<br />

Büros 1,10 1 0,93 0,87<br />

Hörsäle 1,06 1 0,94 0,89<br />

Bildungseinrichtungen (Schulen) 1,07 1 0,93 0,86<br />

Krankenhäuser 1,05 1 0,98 0,96<br />

Hotels 1,07 1 0,95 0,90<br />

Restaurants 1,04 1 0,96 0,92<br />

Gebäude für Groß- und Einzelhandel 1,08 1 0,95 0,91<br />

weitere Typen:<br />

• Sporteinrichtungen<br />

• Lager<br />

• Industrieeinrichtungen<br />

• usw.<br />

1<br />

GA-Effizienzfaktoren elektrisch<br />

Wohngebäude-Typen D C B A<br />

• Einfamilienhäuser<br />

• Mehrfamilienhäuser<br />

• Wohnblöcke<br />

• sonstige Wohngebäude oder<br />

ähnliche Wohngebäude<br />

Nicht<br />

energieeffizient<br />

Standard<br />

(Bezug)<br />

Erhöhte<br />

Energieeffizienz<br />

Hohe<br />

Energieeffizienz<br />

1,08 1 0,93 0,92<br />

80


4.5.1 Reflektion der Profile an den GA-Effizienzfaktoren<br />

Führungsprofile und Belegungsprofile beeinflussen die GA-Effizienzfaktoren<br />

unterschiedlich. Ihre Wirkung ist in der folgenden Tabelle der GA-Effizienzfaktoren<br />

thermisch für Nichtwohngebäude dargestellt:<br />

GA-Effizienzfaktoren thermisch<br />

Nichtwohngebäude-Typen D C B A<br />

Nicht<br />

energieeffizient<br />

Standard<br />

(Bezug)<br />

Erhöhte<br />

Energieeffizienz<br />

Hohe<br />

Energieeffizienz<br />

Führungsprofile<br />

Büros 1,51 1 0,80 0,70<br />

Hörsäle 1,24 1 0,75 0,5 a<br />

Bildungseinrichtungen (Schulen) 1,20 1 0,88 0,80<br />

Krankenhäuser 1,31 1 0,91 0,86<br />

Hotels 1,31 1 0,85 0,68<br />

Restaurants 1,23 1 0,77 0,68<br />

Gebäude für Groß- und Einzelhandel 1,56 1 0,73 0,6 a<br />

a Diese Werte hängen stark vom Heizwärme-/Kühlbedarf für die Lüftung ab<br />

Belegungsprofile<br />

81


4.5.2 Berechnungsbeispiel für ein Bürogebäude<br />

Anwendung der GA-Effizienzfaktoren bei der Berechnung der Auswirkungen <strong>von</strong><br />

GA und TGM <strong>auf</strong> die Gesamt-Energieeffizienz eines mittelgroßen Bürogebäudes<br />

(Länge 70 m, Breite 16 m, 5 Etagen). Als Referenz wurde die GA-Effizienzklasse<br />

C gewählt. Die Verbesserung der Energieeffizienz beim Wechsel zur GA-<br />

Effizienzklasse B wird berechnet.<br />

Beschreibung<br />

Nr.<br />

Berechnung<br />

Einheit Heizung Kühlung Lüftung Beleuchtung<br />

Thermische Energie<br />

Energiebedarf 1<br />

kWh<br />

m 2 • a<br />

100 100<br />

Anlagenverluste<br />

Bezugsfall<br />

2<br />

kWh<br />

m 2 • a<br />

33 28<br />

Energie<strong>auf</strong>wand<br />

Bezugsklasse C<br />

3 ∑ 1 + 2<br />

kWh<br />

m 2 • a<br />

133 128<br />

GA-Faktor thermisch<br />

Bezugsklasse C<br />

GA-Faktor thermisch<br />

Tatsächlicher Fall<br />

(Klasse B)<br />

4 1 1<br />

5 0,80 0,80<br />

Energie<strong>auf</strong>wand<br />

Tatsächlicher Fall<br />

(Klasse B)<br />

6<br />

5<br />

3 ×<br />

4<br />

kWh<br />

m 2 • a<br />

106 102<br />

<strong>Der</strong> Aufwand <strong>von</strong> thermischer Energie muss <strong>auf</strong> verschiedene Energieträger <strong>auf</strong>geteilt<br />

werden, um den Berechnungsprozess zu beenden.<br />

Elektrische Energie<br />

Hilfsenergie Klasse C 7a kWh 14 12 21<br />

Beleuchtungsenergie 7b<br />

m 2 • a<br />

34<br />

GA-Faktor elektrisch<br />

Bezugsklasse C<br />

GA-Faktor elektrisch<br />

Tatsächlicher Fall<br />

(Klasse B)<br />

8 1 1 1 1<br />

9 0,93 0,93 0,93 0,93<br />

Hilfsenergie<br />

Tatsächlicher Fall<br />

(Klasse B)<br />

10<br />

9<br />

7 ×<br />

8<br />

kWh<br />

m 2 • a<br />

13 11 20 32<br />

Ergebnisse<br />

Nachdem das Bürogebäude durch Nachrüsten <strong>von</strong> GA-Funktionen aus der GA-<br />

Effizienzklasse C in die Klasse B geführt worden ist, hat sich der Energieverbrauch<br />

gemäß den in EN 15232 publizierten GA-Effizienzfaktoren wie folgt reduziert:<br />

• Heiz-Energie 106 kWh / m 2 • a anstatt 133 Reduktion <strong>auf</strong> 80 %<br />

• Kühl-Energie 102 kWh / m 2 • a anstatt 128 Reduktion <strong>auf</strong> 80 %<br />

• Elektrische Energie 76 kWh / m 2 • a anstatt 81 Reduktion <strong>auf</strong> 93 %<br />

Durch diese Energieeffizienzverbesserung werden im gesamten Gebäude<br />

(5'600 m 2 ) jährlich 324'800 kWh Energie eingespart.<br />

82


5 Einsatz <strong>von</strong> <strong>Siemens</strong> GA-Lösungen<br />

gemäß EN 15232<br />

Aktuelle Situation<br />

Wir kennen nun bereits viele Details der EN 15232 sowie die Gründe, weshalb die<br />

Funktionen und Funktionsausführungen dieser Norm Energie einsparen. Zu dem<br />

gibt es auch Empfehlungen für die effiziente Anwendung der Funktionsausführungen<br />

in verschiedenen Gebäudearten.<br />

Im Teil 4.2.1 ist in einem einfachen Beispiel das Vorgehen erklärt, wie man für eine<br />

Gebäudeart die notwendigen Funktionen und Funktionsausführungen gemäß EN<br />

15232 bestimmt, um eine geforderte Gebäude-Effizienzklasse zu erreichen.<br />

Neue Dokumente und<br />

Methode<br />

Damit wir zu den Forderungen gemäß EN 15232 passende GA-Ausrüstungen <strong>von</strong><br />

<strong>Siemens</strong> auswählen können, fehlt uns aber noch die Zuordnung der <strong>Siemens</strong>-<br />

Lösungen zu den Funktionsausführungen der EN 15232. Diese sind in den<br />

Funktionsklassifizierungslisten für GA-Systeme <strong>von</strong> <strong>Siemens</strong> nach EN 15232<br />

festgehalten (als EXCEL-Arbeitsmappen, z.B. für die GA-Systeme DESIGO und<br />

Synco. Damit können GA-Projekte geplant und abgelegt werden):<br />

Dokument-Nr. CM110855xx Spezifikation DESIGO<br />

Dokument-Nr. CM110856xx Spezifikation Synco<br />

Die Daten finden Sie im Internet unter:<br />

http://www.buildingtechnologies.siemens.de/<br />

Produkte_und_Systeme/Gebaeudeautomationssysteme/<br />

In diesem Teil zeigen wir Ihnen,<br />

• wie die Funktionsklassifizierungslisten <strong>von</strong> <strong>Siemens</strong> <strong>auf</strong>gebaut sind<br />

• wie die Lösungen <strong>von</strong> <strong>Siemens</strong> den Funktionsausführungen gemäß<br />

EN 15232 zugeordnet sind<br />

Damit können Sie mit Hilfe einer „Funktionsklassifizierungsliste für GA-Systeme<br />

<strong>von</strong> <strong>Siemens</strong>“ eine passende Lösung für ein GA-Projekt finden, das die<br />

geforderte GA-Energieeffizienzklasse gemäß EN 15232 erfüllt.<br />

Das zeigen wir Ihnen anhand <strong>von</strong> Beispielen aus der Liste für das Einsatzgebiet<br />

„Regelung des Kühlbetriebs“.<br />

83


5.1 Aufbau der Funktionsklassifizierungslisten<br />

<strong>von</strong> <strong>Siemens</strong><br />

5.1.1 Übersicht der Spalten<br />

Liste der Funktionen,<br />

Funktionsausführungen<br />

und Klassifizierungen<br />

gemäss EN 15232<br />

Dieser Block wird im<br />

Teil 4 erklärt<br />

Auswahlfeld für<br />

GA-Projekte<br />

Gewählte<br />

Lösungsteile<br />

werden in dieser<br />

Spalte markiert<br />

Angebot an GA-Lösungen<br />

<strong>von</strong> <strong>Siemens</strong><br />

Dieser Spaltenblock enthält die<br />

Hardware- und Software-<br />

Lösungen<br />

GAS- oder TGM-Funktionen<br />

Klassifizierung nach EN 15232:2007 DE<br />

SIEMENS Lösungen<br />

System DESIGO<br />

Bedienung, Beobachtung u. Management: DESIGO INSIGHT<br />

Automation: DESIGO PX<br />

Raumautomation: DESIGO RX<br />

Zusätzlich notwendig<br />

Bemerkungen<br />

D C B A D C B A Referenz zur Basisdokumentation<br />

REGELUNG DES KÜHLBETRIEBS<br />

Regelung der Übergabe 1<br />

Die Regeleinrichtung wird<br />

<strong>auf</strong> der Übergabe oder<br />

Raumebene installiert; im<br />

Fall 1 kann eine<br />

Einrichtung mehrere<br />

0 Keine automatische<br />

Regelung<br />

1 Zentrale automatische<br />

Regelung<br />

Anmerkung BT<br />

Definition der Klassen<br />

Wohngebäude Nicht-Wohngeb.<br />

Auswahl<br />

Funktionen: zentrale Temperaturregelung mit Zeitschaltprogramm und<br />

Bedarfsüberwachung<br />

Vorl<strong>auf</strong>temperaturregelung des Kaltwassers (Übergabemedium Wasser)<br />

blabla<br />

Tabelle oberhalb dieser Zeile einfügen !!<br />

Hinweise, wie <strong>Siemens</strong> die<br />

Funktionen und<br />

Funktionsausführungen der<br />

EN 15232 interpretiert<br />

(Siehe Handbuch, Teil 4.1.1)<br />

Kältekreis, Vorl<strong>auf</strong>temperaturregelung<br />

Funktionseinheit für eine Kühlgruppe mit Vorl<strong>auf</strong>temperaturregelung,<br />

einstufiger Pumpe und stetigem Ventil.<br />

Als Vorregelung für einen Kälteverbraucher.<br />

In dieser Spalte stehen<br />

Bemerkungen, sowie<br />

Referenz-Hinweise zur<br />

Basisdokumentation<br />

Von dieser Spalte an sind<br />

Teile für Bedienung,<br />

Beobachtung und<br />

Management <strong>auf</strong>geführt <br />

Von dieser Spalte an sind<br />

zusätzlich notwendige<br />

Teile für die<br />

Gesamtlösung <strong>auf</strong>geführt<br />

Von dieser Spalte an sind<br />

Teile der Automation<br />

<strong>auf</strong>geführt <br />

Von dieser Spalte an sind<br />

Teile der Raumautomation<br />

<strong>auf</strong>geführt <br />

Im Normalfall ist im Titelblock auch die jeweilige Plattform (Produkt) <strong>auf</strong>geführt, <strong>auf</strong> der die Lösungen<br />

betrieben werden.<br />

84


5.1.2 Lösungen für eine Funktionsausführung der EN 15232<br />

GAS- oder TGM-Funktionen<br />

Klassifizierung nach EN 15232:2007 DE<br />

SIEMENS Lösungen<br />

System DESIGO<br />

Bedienung, Beobachtung u. Management: DESIGO INSIGHT<br />

Automation: DESIGO PX<br />

Raumautomation: DESIGO RX<br />

Zusätzlich notwendig<br />

Bemerkungen<br />

D C B A D C B A Referenz zur Basisdokumentation<br />

REGELUNG DES KÜHLBETRIEBS<br />

Regelung der Übergabe<br />

Die Regeleinrichtung wird<br />

<strong>auf</strong> der Übergabe oder<br />

Raumebene installiert; im<br />

Fall 1 kann eine<br />

Einrichtung mehrere<br />

0 Keine automatische<br />

Regelung<br />

1 Zentrale automatische<br />

Regelung<br />

Anmerkung BT<br />

Zu einer<br />

Funktionsausführung<br />

sind mehrere<br />

Lösungen möglich<br />

1<br />

Definition der Klassen<br />

Wohngebäude Nicht-Wohngeb.<br />

Informationszeil<br />

zur<br />

HLK-Anlage e<br />

Auswahl<br />

Die hier <strong>auf</strong>geführten Funktionen<br />

müssen in der Lösung enthalten,<br />

richtig eingestellt und aktiviert sein<br />

Mehrere<br />

luftseitige<br />

Automations-<br />

Lösungen<br />

Eine wasserseitige<br />

Automations-Lösung<br />

Funktionen: zentrale Temperaturregelung mit Zeitschaltprogramm und<br />

Bedarfsüberwachung<br />

Vorl<strong>auf</strong>temperaturregelung des Kaltwassers (Übergabemedium Wasser)<br />

Kältekreis, Vorl<strong>auf</strong>temperaturregelung<br />

Funktionseinheit für eine Kühlgruppe mit Vorl<strong>auf</strong>temperaturregelung,<br />

einstufiger Pumpe und stetigem Ventil.<br />

Als Vorregelung für einen Kälteverbraucher.<br />

Temperaturregelung der Raumluft (Übergabemedium Luft)<br />

Luft<strong>auf</strong>bereitung, Temperaturregelung, 1-stufig<br />

Lüftungsanlage 1-stufig, mit Temperaturregelung.<br />

Luft<strong>auf</strong>bereitung, Temperaturregelung, 2-stufig<br />

Funktionseinheit für eine 2-stufige Lüftungsanlage mit<br />

Temperaturreglung.<br />

Temperatur- und Feuchteregelung, 1-stufig<br />

Lüftungsanlage für eine 1-stufige Temperatur- und<br />

Feuchtereglung<br />

Temperatur- und Feuchteregelung, 1-stufig, Elektroerwärmer<br />

Lüftungsanlage für Temperatur- und Feuchtereglung, 1-stufig,<br />

mit Elektro-Lufterwärmer<br />

Temperaturregelung, Befeuchtung, Nachtkühlung, 1-stufig, Raumgerät<br />

Funktionseinheit für eine 1-stufige Lüftungsanlage mit<br />

Temperaturregelung. Die Funktionseinheit bietet optional<br />

Raumbefeuchtung, Nachtkühlung, Bedienung über<br />

Raumbediengerät, Raumtemperaturfühler inkl. Bedienung und<br />

Anzeige.<br />

Temperatur- und Feuchteregelung, WRG-Strategie<br />

2 Automatische<br />

Einzelraumregelung mit<br />

Hilfe <strong>von</strong><br />

Thermostatventilen<br />

oder durch<br />

elektronische<br />

Regeleinrichtungen<br />

Diese Lösung<br />

wurde gewählt<br />

Tabelle oberhalb dieser Zeile einfügen !!<br />

2<br />

x<br />

Funktionseinheit für eine Temperatur- und Feuchteregelung mit<br />

Wärmerückgewinnungs-Strategie.<br />

Die Funktionseinheit enthält eine energieoptimierte Regelung<br />

<strong>auf</strong> die Comfortgrenzen <strong>von</strong> Raumtemperatur und -feuchte,<br />

energie- oder kostenoptimal gewichtete Umscha<br />

Luft<strong>auf</strong>bereitung, Temperatur- und Feuchteregelung, 2-stufig<br />

Lüftungsanlage für Temperatur- und Feuchtereglung, 2-stufig.<br />

Funktion: Einzelraumregelung<br />

85


5.1.3 Lösungen <strong>auf</strong> mehreren hierarchischen Ebenen<br />

GAS- oder TGM-Funktionen<br />

Klassifizierung nach EN 15232:2007 DE<br />

SIEMENS Lösungen<br />

System DESIGO<br />

Bedienung, Beobachtung u. Management: DESIGO INSIGHT<br />

Automation: DESIGO PX<br />

Raumautomation: DESIGO RX<br />

Zusätzlich notwendig<br />

Bemerkungen<br />

D C B A D C B A Referenz zur Basisdokumentation<br />

REGELUNG DES KÜHLBETRIEBS<br />

Regelung der Übergabe 1<br />

Die Regeleinrichtung wird<br />

<strong>auf</strong> der Übergabe oder<br />

Raumebene installiert; im<br />

Fall 1 kann eine<br />

Einrichtung mehrere<br />

0 Keine automatische<br />

Regelung<br />

1 Zentrale automatische<br />

Regelung<br />

Anmerkung BT<br />

Definition der Klassen<br />

Wohngebäude Nicht-Wohngeb.<br />

Auswahl<br />

Paket- Lösung<br />

Diese Gesamtlösung<br />

besteht aus Teilen der<br />

• Automation<br />

• Raumautomation<br />

Funktionen: zentrale Temperaturregelung mit Zeitschaltprogramm und<br />

Bedarfsüberwachung<br />

Lüftungsanlage für Temperatur- und Feuchtereglung, 2-stufig<br />

3 Einzelraumregelung mit<br />

Kommunikation<br />

zwischen den<br />

Regeleinrichtungen und<br />

GAs<br />

3<br />

Gewählter<br />

Lösungsteil der<br />

Automation<br />

Gewählter<br />

Lösungsteil der<br />

Raumautomation<br />

(LON-Kommunikation)<br />

x<br />

x<br />

Funktionen: Einzelraumregelung, Kommunikation<br />

Zentrale Vorregelung Wasser mit Einzelraumregelung (Übergabemedium<br />

Wasser)<br />

Kältekreis, Vorregelung (RXB/RXC/RXL)<br />

Funktionseinheit für einen Kältekreis mit Vorl<strong>auf</strong>temperaturregelung,<br />

einstufiger Pumpe und stetigem Ventil.<br />

Als Vorregelung für Kälteverbraucher aus<br />

Einzelraumregelsystem RXL/RXB/RXC<br />

RXL: Raum-Controller mit proprietärer Bus-Kommunikation<br />

PX-KNX: System-Controller zur Integration<br />

RXB: Raum-Controller mit KNX / EIB-Kommunikation<br />

PX-KNX: System-Controller zur Integration<br />

RXC: Raum-Controller mit LON-Kommunikation<br />

PXR: System-Controller zur Integration<br />

Kältekreis, Vorregelung, mit Anforderungssignalen freie Kühlung<br />

(RXB/RXC/RXL)<br />

Funktionseinheit für einen Kältekreis mit Vorl<strong>auf</strong>temperaturregelung,<br />

einstufiger Pumpe und stetigem Ventil.<br />

Als Vorregelung für Kälteverbraucher Für aus die<br />

Einzelraumregelsystem RXL/RXB/RXC.<br />

Jede Lösungsteil der<br />

Raumautomation<br />

benötigt einen<br />

System-Controller<br />

RXL: Raum-Controller mit proprietärer Bus-Kommunikation<br />

PX-KNX: System-Controller zur Integration<br />

RXB: Raum-Controller mit KNX / EIB-Kommunikation<br />

PX-KNX: System-Controller zur Integration<br />

RXC: Raum-Controller mit LON-Kommunikation<br />

PXR: System-Controller zur Integration<br />

Raumautomation<br />

sind mehrere<br />

Varianten möglich:<br />

RXL, RXB oder RXC.<br />

Zentrale Vorregelung Luft mit Einzelraumregelung (Übergabemedium Luft)<br />

Tabelle oberhalb dieser Zeile einfügen !!<br />

86


5.1.4 Einsatzgebiete übergreifende Lösungen<br />

GAS- oder TGM-Funktionen<br />

Klassifizierung nach EN 15232:2007 DE<br />

SIEMENS Lösungen<br />

System DESIGO<br />

Bedienung, Beobachtung u. Management: DESIGO INSIGHT<br />

Automation: DESIGO PX<br />

Raumautomation: DESIGO RX<br />

Zusätzlich notwendig<br />

Bemerkungen<br />

D C B A D C B A Referenz zur Basisdokumentation<br />

REGELUNG DES KÜHLBETRIEBS<br />

Regelung der Übergabe 1<br />

Die Regeleinrichtung wird<br />

<strong>auf</strong> der Übergabe oder<br />

Raumebene installiert; im<br />

Fall 1 kann eine<br />

Einrichtung mehrere<br />

PXR: System-Controller zur Integration<br />

Verriegelung zwischen heizungs- und<br />

kühlungsseitiger Regelung der Übergabe<br />

und/oder der Verteilung<br />

ohne Kommentar<br />

0 Keine Verriegelung<br />

Anmerkung BT<br />

Definition der Klassen<br />

Wohngebäude Nicht-Wohngeb.<br />

Auswahl<br />

1 Teilverriegelung (vom<br />

HLK-System abhängig)<br />

Paket- Lösung<br />

Die Gesamtlösung<br />

besteht aus Teilen der<br />

Anwendungsfelder<br />

• Heizen<br />

• Kühlen<br />

Funktion: vollständige Verriegelung<br />

Standalone-Anlage für Heizen und Kühlen (Übergabemedium Wasser oder<br />

Luft)<br />

RXL: Raum-Controller mit proprietärer Bus-Kommunikation<br />

hier ohne Kommunikation<br />

RXB: Raum-Controller mit KNX / EIB-Kommunikation<br />

hier ohne Kommunikation<br />

Gewählter<br />

Lösungsteil:<br />

Kühlen der<br />

Automation<br />

Erforderlicher Lösungsteil<br />

im Anwendungsfeld Heizen<br />

Gewählter<br />

Lösungsteil:<br />

Kühlen der<br />

Raumautomation<br />

(LON-Kommunikation)<br />

Tabelle oberhalb dieser Zeile einfügen !!<br />

x<br />

x<br />

x<br />

x<br />

RXC: Raum-Controller mit LON-Kommunikation<br />

hier ohne Kommunikation<br />

Einraum- / Referenzraumanlage für Heizen und Kühlen, zentrale<br />

Vorregelung Kaltwasser mit Einzelraumregelung (Übergabemedium<br />

Wasser)<br />

Kältekreis, Vorregelung (RXB/RXC/RXL)<br />

Funktionseinheit für einen Kältekreis mit Vorl<strong>auf</strong>temperaturregelung,<br />

einstufiger Pumpe und stetigem Ventil.<br />

Als Vorregelung für Kälteverbraucher aus<br />

Einzelraumregelsystem RXL/RXB/RXC<br />

x Auf der Heizungsseite ist HGrp70 erforderlich<br />

RXL: Raum-Controller mit proprietärer Bus-Kommunikation<br />

PX-KNX: System-Controller zur Integration<br />

Funktionseinheit Kaltwasserversorgung, PXKNX (KNX/EIB/BUS, S-<br />

Mode, Ind.-Addr.)<br />

RXB: Raum-Controller mit KNX / EIB-Kommunikation<br />

PX-KNX: System-Controller zur Integration<br />

Funktionseinheit Kaltwasserversorgung, PXKNX (KNX/EIB/BUS, S-<br />

Mode, Ind.-Addr.)<br />

RXC: Raum-Controller mit LON-Kommunikation<br />

PXR: System-Controller zur Integration<br />

Funktionseinheit Versorgung Kaltwasser<br />

Einraum- / Referenzraumanlage, Lüftungsanlage als Luftkühlung<br />

(Übergabemedium Luft)<br />

87


6 eu.bac - Zertifizierung<br />

6.1 Ziel und Zweck <strong>von</strong> eu.bac<br />

EU-Richtlinien und nationale Bestimmungen verlangen einen Nachweis über den<br />

Energieverbrauch und die Energieeffizienz <strong>von</strong> Gebäuden, der durch Prüfung und<br />

Zertifizierungen erbracht wird. Dadurch soll die Zielsetzung der EU <strong>von</strong> einer 20-<br />

prozentigen Reduktion des Energieverbrauchs bis 2020 abgesichert werden.<br />

Aufgrund einer Initiative <strong>von</strong> <strong>Siemens</strong> haben führende Unternehmen, die im<br />

Bereich der Haus- und Gebäudeautomation international tätig sind, im Jahr 2003<br />

die European Building Automation and Controls Association (eu.bac) gegründet.<br />

Inzwischen repräsentieren die Mitglieder <strong>von</strong> eu.bac ca. 95 % des europäischen<br />

Marktes (www.eubac.org).<br />

Zielsetzung<br />

• Ein europäisches Qualitätssicherungssystem für die Komponenten der<br />

Gebäudeautomation <strong>auf</strong>zubauen, das die Energieeffizienz <strong>von</strong> Gebäuden<br />

wesentlich verbessert.<br />

• Ein rechtlich verbindliches Regelwerk für das Energiespar-Contracting bei<br />

Gebäuden <strong>auf</strong>zustellen, das <strong>auf</strong> Komponenten und Systemen zurückgreift, die<br />

<strong>von</strong> eu.bac Cert zertifiziert wurden.<br />

Produktzertifizierung<br />

Eine einheitliche, europaweit gültige Zertifizierung ist entscheidend, damit die<br />

EBPD ihre Wirksamkeit zur anspruchsvollen Verbesserung der Energieeffizienz<br />

<strong>von</strong> Gebäuden entfalten kann. Eine Vielzahl <strong>von</strong> nationalen Zertifizierungssystemen<br />

würde die Umsetzung der EBPD ernsthaft gefährden. Aus dieser<br />

Erkenntnis heraus hat der Europäische Verband der Hersteller <strong>von</strong><br />

Gebäudeautomation eu.bac die Federführung bei der Zertifizierung <strong>von</strong> Produkten<br />

übernommen.<br />

Das eu.bac Zertifizierungs-Verfahren basiert <strong>auf</strong> europäischen Standards. Es<br />

umfasst Zertifizierungsregeln, akkreditierte Prüflabors zur Prüfung der Leistung der<br />

Produkte, Werkskontrollen und die Zulassung durch anerkannte<br />

Zertifizierungsstellen. Dazu kooperiert eu.bac mit den europäischen<br />

Zertifizierungsstellen Intertek (ehm. ASTA BEAB) in Großbritannien, Centre<br />

Scientifique et Technique du Bâtiment (CSTB) in Frankreich und WSPCert in<br />

Deutschland. Diese sind vom International Accreditation Forum (IAF) zugelassen<br />

und arbeiten gemäß EN 45011.<br />

Für die Produkttests hat eu.bac anerkannte Testlabors wie BSRIA in England,<br />

CSTB-Lab in Frankreich und WSPLab in Deutschland autorisiert.<br />

Als erste Geräte sind im September 2007 einige Einzelraumregler zertifiziert<br />

worden. Im Weiteren erfolgt schrittweise die Freigabe <strong>von</strong> unterschiedlichen<br />

Anwendungen (z.B. Warmwasserradiatoren-Heizung, Kühldecken). In<br />

Vorbereitung ist die Zertifizierung <strong>von</strong> Feldgeräten wie Temperaturfühler, Ventile,<br />

Antriebe und auch <strong>von</strong> Außentemperatur geführten Heizungsreglern. Die aktuelle<br />

Liste der zertifizierten Geräte ist unter www.eubaccert.eu einsehbar.<br />

Zertifizierungs-<br />

Dokumente<br />

Die Zertifizierung eines Produktes wird mit folgenden Dokumenten offiziell<br />

bestätigt:<br />

• „Licence“ (Lizenz)<br />

• „Test Report Summary“ (Testergebnis)<br />

88


Lizenz<br />

Das Lizenzdokument bestätigt, dass der Lizenznehmer (z.B. <strong>Siemens</strong>) das eu.bac<br />

Cert-Zeichen für das bestätigte Produkt und Applikation veröffentlichen darf. Jedes<br />

zertifizierte Produkt/Applikation erhält eine eigene Lizenznummer (z.B. 20705) und<br />

einen Vermerk, wann die Lizenz abl<strong>auf</strong>en wird, resp. durch eine Wiederholung der<br />

Tests erneuert werden muss.<br />

Voraussetzungen zum Erlangen einer Lizenz <strong>von</strong> eu.bac Cert<br />

1. Inspektion des Herstellerwerks durch eu.bac Zertifizierungskörper zur:<br />

• Verifizierung des Qualtitätsmanagementsystems (ISO EN 9001) der<br />

Produktionsanlagen für die betreffende Produktlinie<br />

• Prüfung der relevanten Aspekte des Qualitätsplans einschließlich der<br />

Prüfeinrichtungen zur Sicherstellung der Übereinstimmung der Produkte mit<br />

den relevanten EN Normen<br />

2. Produktprüfung anhand der Energieeffizienz-Kriterien <strong>von</strong> EN Normen:<br />

• Im Fall Einzelraumregler EN 15500: Genauigkeit der Temperaturregelung<br />

während 3 unterschiedlichen Lastbedingungen<br />

89


Testergebnis<br />

Zu jedem Lizenzdokument erstellt das <strong>von</strong> eu.bac akkreditierte Testlabor einen<br />

Testreport. Die für die Produktverwendung relevanten Testinformationen sind im<br />

„Test Report Summary“ zusammengefasst.<br />

Da im Beispiel <strong>von</strong> Einzelraumregler der Regelkreis getestet wird (Regelgüte),<br />

werden im Report insbesondere auch die wesentlichen Charakteristiken der<br />

Feldkomponenten festgehalten. So z.B. für den Temperaturfühler das<br />

Fühlerelement und seine Zeitkonstante und für das Ventil die Antriebsart und seine<br />

Kennlinie. In diesem Report wird letztlich das Testergebnis dokumentiert. Im Fall<br />

des Einzelraumreglers wird der gemessene Wert der Regelgüte für „Heizen“ und<br />

„Kühlen“ ausgewiesen.<br />

6.2 Kundennutzen <strong>von</strong> eu.bac Cert<br />

eu.bac Cert gewährleistet dem Anwender eines Produktes ein hohes Maß an<br />

• Energieeffizienz sowie<br />

• Qualität der Produkte<br />

wie in den entsprechenden EN/ISO Standards und Europäischen Richtlinien<br />

festgelegt ist. Die Energieeffizienz kann im Fall des Einzelraumreglers wie folgt<br />

ausgewiesen werden:<br />

90


Auswirkungen <strong>auf</strong><br />

Energieeinsparungen<br />

Wie erwähnt, wird beim Einzelraumregler die Regelgüte gemessen und mit dem<br />

Zertifikat bestätigt. Die Regelgüte hat eine unmittelbare Auswirkung <strong>auf</strong> das<br />

Verhalten des Raumbenutzers. Je schlechter die Regelgüte ist, umso eher ist der<br />

Raumbenutzer infolge der schlechteren Behaglichkeit motiviert, den Raumsollwert<br />

zu verstellen.<br />

Die nachfolgende Grafik zeigt, wie viel Energie (in %) ein Regler mit einer<br />

Regelgüte <strong>von</strong> 0.2 K gegenüber einem Regler mit einer Regelgüte <strong>von</strong> 1.4 K<br />

einspart. Dazu folgender Hinweis:<br />

Eu.bac hat die in der EN15500 geforderte minimale Regelgüte <strong>von</strong> 2 K <strong>auf</strong> 1.4 K<br />

reduziert.<br />

Quelle: „Centre Scientifique et Technique du Bâtiment (CSTB)", Frankreich<br />

Mit den ersten zertifizierten Einzelraumreglern <strong>von</strong> <strong>Siemens</strong> wurden äußerst gute<br />

Werte erreicht. So z.B. für DESIGO RXC21 / Fancoil mit motorischen Antrieben für<br />

Heizen 0.2 K und Kühlen 0.1 K.<br />

<strong>Einfluss</strong> des<br />

Stellantriebs <strong>auf</strong> die<br />

Energieeinsparungen<br />

Die Charakteristiken (Zeitkonstanten, Verstellverhalten, Kennlinien usw.) der<br />

Feldgeräte hat bekannterweise einen direkten <strong>Einfluss</strong> <strong>auf</strong> die Regelgüte.<br />

Wir erreichen also mit dem gleichen Einzelraumregler und dem gleichen<br />

Temperaturfühler aber unterschiedlichen Ventilantrieben (motorisch, thermisch<br />

stetig, thermisch on/off) unterschiedliche Werte für die Regelgüte und damit<br />

unterschiedliche Energieersparnisse. Auf der anderen Seite bedingen die<br />

unterschiedlich ausgerüsteten Regelkreise auch Differenzen bei den<br />

Regelkreiskosten.<br />

Die nachfolgende Grafik zeigt, dass sich die höheren Investitionen <strong>von</strong> motorisch<br />

angetriebenen Ventilen gegenüber denjenigen <strong>von</strong> thermisch angetriebenen<br />

Ventilen lohnen (im Vergleich mit der vorangehenden Grafik, Kurve „natural gas<br />

heating H3“ / Südfrankreich):<br />

• die Amortisationszeit der Investition ist kürzer<br />

• danach sind die Betriebskosten infolge größerer Energieeinsparung tiefer<br />

• mit der Energieeinsparung sinkt auch die Umweltbelastung<br />

91


92<br />

Vergleich mit der vorangehenden Grafik, Kurve „natural gas heating H3“<br />

(Südfrankreich)


7 Energieeffizienz - Dienstleistungen<br />

<strong>von</strong> <strong>Siemens</strong><br />

<strong>Siemens</strong> bietet <strong>Gebäudeautomations</strong>-Systeme und -Produkte an, mit denen eine<br />

hohe Energieeffizienz gemäß EN 15232 erreicht werden kann oder eine<br />

zertifizierte Qualität gemäß eu.bac Cert gewährleistet ist.<br />

<strong>Siemens</strong> bietet <strong>auf</strong> dem Markt auch umfangreiche Dienstleistungen an, um<br />

• die Energieeffizienz <strong>von</strong> Gebäuden nachhaltig zu optimieren<br />

• bestehende Gebäudetechnik zu beurteilen, neu zu projektieren und zu<br />

modernisieren<br />

7.1 Optimierung der Gebäude-Performance<br />

Umweltschutz<br />

Normen & Richtlinien<br />

Investitionsschutz<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Effizienz<br />

Verfügbarkeit<br />

Komfort<br />

Die Mitarbeiter sind das wichtigste<br />

Gut Ihres Unternehmens. Ihre<br />

Bedürfnisse haben Priorität. Es<br />

muss sichergestellt werden, dass<br />

Sie zum einen über die richtigen<br />

Werkzeuge und Kenntnisse<br />

verfügen, um ihre Aufgaben<br />

erledigen zu können, sie benötigen<br />

aber auch einen produktiven<br />

Arbeitsplatz mit dem nötigen Maß<br />

an Komfort.<br />

Auch wenn der Komfort am<br />

Arbeitsplatz einen hohen<br />

Stellenwert genießt, so muss er<br />

dennoch so wirtschaftlich wie<br />

möglich realisiert werden.<br />

Mit dem technologischen Fortschritt steigen auch die Anforderungen an Ihr<br />

Gebäude und Ihre Ressourcen. Die Auswirkungen <strong>von</strong> Systemausfallzeiten <strong>auf</strong> Ihr<br />

Geschäft zeigen, dass Zuverlässigkeit stets ein wesentlicher Faktor ist. Hohe<br />

Energiepreise und neue Umweltschutzbestimmungen legen nahe, sich gleichzeitig<br />

um den Energieverbrauch zu kümmern.<br />

Ein stetiger Betrieb entwickelt sich immer mehr zur Regel und beansprucht Ihr<br />

Unternehmen bis an die Grenzen. Die Qualifikation Ihrer Mitarbeiter muss mit den<br />

ständig steigenden Anforderungen an Ihr Geschäft Schritt halten.<br />

Wir haben die Anforderungen an Ihr Gebäude und Ihre Ressourcen erkannt. Mit<br />

der Infrastruktur eines global operierenden Unternehmens und einer<br />

Zweigniederlassung in Ihrer Nähe verfügen wir über die Kompetenz und das<br />

Know-how, um Sie bei der Performance-Optimierung Ihrer Gebäude zu<br />

unterstützen. Unserer Erfahrung nach ist es wichtig, Ihre Bedürfnisse als Ganzes<br />

zu betrachten. Ein typisches integriertes Geschäftsmodul deckt in der Regel<br />

Energie- und Betriebsoptimierung als auch Investitionsschutz ab.<br />

93


in Erfolg investieren<br />

Den Erfolg entwickeln<br />

Wie stellen wir sicher, dass Ihre Anforderungen erfüllt werden? Wir nehmen uns<br />

die Zeit, Ihr Unternehmen, Ihr Gebäude und Ihre Ziele kennenzulernen. So können<br />

wir sichergehen, Ihren Anforderungen gerecht zu werden.<br />

Um unsere Kundenorientierung zu veranschaulichen haben wir den Prozess einer<br />

kundengerechten Lösungsentwicklung in folgender Grafik dargestellt. An diesem<br />

Prozess „Einblick gewinnen, Know-how einbringen und Verantwortung teilen“ sind<br />

Sie und <strong>Siemens</strong> aktiv beteiligt.<br />

Einblick gewinnen<br />

Bevor wir unsere Zusammenarbeit starten, ist es wichtig, dass wir das<br />

gemeinsame Ziel unseres Projektes definieren. Um die individuellen Komponenten<br />

Ihrer bestehenden Lösung ermitteln zu können, möchten wir im Anschluss Ihre<br />

betriebliche Organisation analysieren. Unter anderem interessiert uns, ob Ihr<br />

Betriebspersonal <strong>von</strong> einer vertieften Schulung, einem direkten Zugang zu<br />

erfahrenen Ingenieuren oder einer Vorort-Unterstützung bei Engpässen profitieren<br />

würde.<br />

Know-how einbringen<br />

Eine Aufnahme Ihrer technischen Anlagen in Kombination mit den<br />

Fachkenntnissen <strong>von</strong> <strong>Siemens</strong> schafft ein klares Bild über mögliche<br />

Optimierungsmaßnahmen. Basierend <strong>auf</strong> unserem Know-how in Energie- und<br />

Betriebsfragen lassen sich anhand Ihrer Energieverbrauchswerte und<br />

Betriebskosten sowie repräsentativen Benchmarkzahlen potenzielle Einsparungen<br />

identifizieren.<br />

Verantwortung teilen<br />

Die im Rahmen dieses Prozesses gesetzten Ziele müssen erreichbar und<br />

finanzierbar sein. Sie müssen an Ihre spezifischen Anforderungen angepasst<br />

werden und zu Ihrem Budget passen. Nur so können die Komponenten für Ihre<br />

individuelle Lösung definiert werden. Die Umsetzung Ihrer Lösung erfolgt gemäß<br />

dem Prozess für eine nachhaltige Gebäudeperformance-Optimierung, welcher den<br />

Einsatz und das Engagement sowohl Ihres Betriebspersonals als auch<br />

qualifizierter <strong>Siemens</strong>-Techniker vorsieht.<br />

94


Den Erfolg realisieren<br />

Die nachfolgende Grafik verdeutlicht das systematische Vorgehen bei der<br />

Implementierung der Gebäudeperformance-Optimierung. In enger Zusammenarbeit<br />

(Workshop) mit Ihrem Personal analysieren wir Ihre Gebäude und erarbeiten<br />

eine zugeschnittene Lösung. Ein gezieltes Training Ihrer Mitarbeiter wie auch die<br />

Implementierung aller sofort umsetzbaren Maßnahmen sind ebenfalls wichtige<br />

Bestandteile unseres Optimierungsprozesses. Eine dauerhafte Sicherstellung der<br />

Optimierungserfolge und weitere Verbesserungen erzielen wir im Anschluss mit<br />

Hilfe eines kontinuierlichen Controllings, unterstützt durch das Advantage<br />

Operation Center.<br />

Ihr Nutzen<br />

Die Zusammenarbeit mit dem <strong>Siemens</strong>-Team bietet Ihnen einen individuell<br />

zugeschnittenen Prozess zur Optimierung der Performance Ihrer Gebäude, mit<br />

folgenden Vorteilen:<br />

• Reduzierung <strong>von</strong> Energie- und Betriebskosten<br />

• Konstantes Komfortniveau am Arbeitsplatz<br />

• Erhöhung der Zuverlässigkeit und Effizienz Ihrer<br />

gebäudetechnischen Anlagen<br />

• Verlängerung der Lebensdauer Ihrer gebäudetechnischen<br />

Anlagen<br />

• Erweiterung der Kompetenz Ihres Betriebspersonals<br />

• Erleichterung nachhaltiger Managemententscheidungen<br />

dank größerer Transparenz<br />

• Verringerung <strong>von</strong> Belastungen für die Umwelt<br />

95


Advantage Services<br />

Wir passen unser Serviceprogramm Ihren individuellen Bedürfnissen an, damit Sie<br />

sich ganz <strong>auf</strong> Ihr Kerngeschäft konzentrieren können.<br />

<strong>Siemens</strong> steht für Qualität und Zuverlässigkeit – entscheidende Eigenschaften in<br />

der Welt <strong>von</strong> heute. Mit Advantage Services bieten wir ein komplettes<br />

Serviceprogramm für Ihre Infrastruktur, <strong>von</strong> der Gebäudeautomation über den<br />

Brandschutz bis hin zur Sicherheit. Unsere Dienstleistungen garantieren optimale<br />

Performance, Sicherheit und Wertschöpfung über den gesamten Lebenszyklus<br />

Ihrer Anlage, sodass Sie sich ganz <strong>auf</strong> Ihr Kerngeschäft konzentrieren können.<br />

Für die Optimierung der Performance Ihrer Gebäude wird ein individuell<br />

zugeschnittener Servicevertrag erarbeitet, der Elemente aus den Bereichen<br />

Energiedienstleistungen, Betriebsdienstleistungen und Ereignismanagment enthält.<br />

Die Anbindung an das <strong>Siemens</strong> Advantage Operation Center (AOC) ermöglicht<br />

eine effiziente Umsetzung dieser Dienstleistungen.<br />

96


Advantage Operation<br />

Center<br />

Dank einer Fernverbindung über einen gesicherten Zugang zu Ihrem<br />

<strong>Gebäudeautomations</strong>system wird eine gemeinsame Datenbasis geschaffen und<br />

Optimierungsmaßnahmen effizient umgesetzt.<br />

Vom Advantage Operation Center (AOC) aus kann eine gesicherte Fernverbindung<br />

zu Ihrem <strong>Gebäudeautomations</strong>system eingerichtet werden. Dies ermöglicht sowohl<br />

eine kostenoptimierte Implementierung <strong>von</strong> Maßnahmen als auch die<br />

Sicherstellung der erzielten Einsparerfolge durch die Überwachung wesentlicher<br />

Betriebsparameter (Energieverbrauch, Systemmeldungen, etc). Ein ausgefeiltes<br />

Berichtswesen bestehend aus z.B. Alarmstatistiken, Verbrauchsverläufen<br />

und Logbuchfunktion unterstützt die Qualität und Geschwindigkeit der Aktionen.<br />

Die Zusammenarbeit zwischen Ihrem Betriebspersonal und unseren Ingenieuren<br />

wird <strong>auf</strong> eine gemeinsame Basis gestellt. Optimierungsmaßnahmen, die sich<br />

nicht aus der Ferne umsetzen lassen, werden durch unsere Servicetechniker oder<br />

Ihr Betriebspersonal vor Ort durchgeführt.<br />

Ihr Nutzen<br />

Nutzen Sie die Vorteile des Advantage Operation Center:<br />

• Kurze Reaktionszeiten<br />

• Zugriff <strong>auf</strong> hochqualifizierte Techniker<br />

• Fernüberwachung und Optimierung der Anlagen<br />

• Kosteneffiziente Ausführung<br />

• Fortl<strong>auf</strong>ende Analyse <strong>von</strong> Verbrauchsdaten und Ereignissen<br />

• Internetzugang <strong>auf</strong> Energiedaten für den Kunden<br />

• Aussagekräftiges Berichtswesen<br />

• Dokumentation der erbrachten Leistungen<br />

97


Energiedienstleistungen<br />

Durch unsere Energiedienstleistungen wird der Energieverbrauch Ihres Gebäudes<br />

ohne Beeinträchtigung des Komforts zuerst überwacht (Monitoring), danach<br />

analysiert und optimiert. Mit diesem Energieoptimierungsprozess erzielen Sie<br />

Einsparungen beim Energieverbrauch und halten die Auswirkungen <strong>auf</strong> die Umwelt<br />

so gering wie möglich.<br />

Unser Ansatz bei den Energiedienstleistungen lautet: geringe Investitionen und<br />

überzeugende Resultate. Dies ermöglicht einen unmittelbaren Rückfluss der<br />

Investitionen.<br />

Nachhaltiger Energieoptimierungsprozess<br />

Die drei wesentlichen Schritte beim Energieoptimierungsprozess sind:<br />

Energiemonitoring, Energieanalyse und Energieoptimierung.<br />

Zur Erzielung optimaler Resultate sollten alle drei Schritte des Prozesses<br />

umgesetzt werden. Je nach Situation ist das Energiemonitoring ein möglicher<br />

Ausgangspunkt, um zu transparenten und erstklassigen Informationen zu<br />

gelangen. Wenn Sie dann erst in einer späteren Phase die anderen Schritte<br />

einbeziehen möchten, sollte der Übergang vom Energiemonitoring zur<br />

Implementierung eines umfassenden Energieoptimierungs- und/oder Betriebsoptimierungsprozesses<br />

reibungslos <strong>von</strong>statten gehen.<br />

Energiemonitoring<br />

Um Ihren Energieverbrauch kontrollieren<br />

und optimieren zu können, muss er<br />

zunächst gemessen werden. Auf Basis<br />

eines durchdachten Messkonzepts<br />

werden Daten verdichtet und zu<br />

aussagekräftigen Berichten über<br />

Energieverbrauch, Kosten und<br />

Emissionen <strong>auf</strong>bereitet. Dank besserer<br />

Transparenz und Informationsqualität<br />

werden zukunftsfähige Managemententscheidungen<br />

erleichtert.<br />

Die Informationen aus dem Energiemonitoring<br />

ermöglichen es, das Energieeinsparpotenzial<br />

zu identifizieren und<br />

bilden die Grundlage für Ihren Optimierungsplan. Ein kontinuierliches Monitoring<br />

stellt nicht nur sicher, dass jegliches Potenzial ausgeschöpft wird, sondern<br />

dokumentiert auch den Erfolg jeder umgesetzten Maßnahme.<br />

98


Energieanalyse<br />

Technologien und Verfahren zur Energieeinsparung werden ständig<br />

weiterentwickelt. <strong>Siemens</strong> hat die fachliche Kompetenz und Erfahrung, um die<br />

Energieeffizienz Ihres Gebäudes aktiv zu analysieren. In Kombination mit<br />

aussagekräftigen Vergleichszahlen und erprobten dokumentierten Methoden wird<br />

dieses Know-how in konkrete Maßnahmen innerhalb Ihres Optimierungsplans<br />

umgesetzt.<br />

Energieoptimierung<br />

Ihr Energieoptimierungsplan ist speziell <strong>auf</strong> Ihre individuellen Bedürfnisse und<br />

Anforderungen abgestimmt und basiert <strong>auf</strong> den Resultaten des Energiemonitorings<br />

und der Energieanalyse. Die erfolgreiche Implementierung der erarbeiteten<br />

Maßnahmen ist ganz wesentlich, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Um einen<br />

maximalen Nutzen zu erzielen, lassen sich die Maßnahmen im Bereich der<br />

Energieoptimierung optional mit Betriebsoptimierungs-Maßnahmen vervollständigen.<br />

Realisieren und pflegen Sie mit uns als Partner einen nachhaltigen Energieoptimierungsprozess<br />

für Ihre Gebäude.<br />

99


Was ist Energiespar-<br />

Contracting?<br />

7.2 Energiespar-Contracting<br />

Einsparungen finanzieren die Modernisierung<br />

Energiespar-Contracting, international auch Energy Savings Performance<br />

Contracting genannt, ist eine intelligente Strategie zur Modernisierung,<br />

Optimierung und Finanzierung Ihrer Gebäudetechnik. Sie ist die Königsdisziplin für<br />

nachhaltige und maximierte Energieeffizienz. <strong>Siemens</strong>-Experten für Energieeffizienz<br />

in Gebäuden ermitteln und erschließen vorhandene Einsparpotenziale bei<br />

Energie-, Medien- und Betriebs<strong>auf</strong>wendungen durch gezielte Modernisierung und<br />

Optimierung.<br />

Modernisierung<br />

durch garantierte<br />

Einsparungen<br />

Dieses senkt die Betriebskosten, steigert den Wert der Immobilie und erhöht die<br />

Verfügbarkeit der technischen Anlagen und somit die Betriebssicherheit. Zusätzlich<br />

analysieren wir die Wirtschaftlichkeit der Energieversorgung und entwickeln<br />

interessante Alternativen, zum Beispiel <strong>auf</strong> Basis <strong>von</strong> Kraftwärmekopplung oder<br />

den Einsatz <strong>von</strong> regenerativen Energien. Die erforderlichen Investitionen<br />

amortisieren sich dabei aus Energie- und Betriebskosteneinsparungen, die wir<br />

vertraglich garantieren. So tragen Gebäudeeigentümer und Betreiber kein<br />

wirtschaftliches Risiko.<br />

bewirken<br />

Das Prinzip<br />

Maßnahmen<br />

Modernisierung<br />

Optimierung<br />

Energiemanagement<br />

Erfolgs-<br />

Garantie<br />

Einsparungen<br />

Energie<br />

Betrieb<br />

Medien<br />

finanzieren<br />

Das Finanzierungsmodell<br />

Vorteil statt Risiko<br />

Energie,<br />

Betriebskosten<br />

Zusätzliche Einsparungen durch<br />

Energiepreissteigerungen<br />

Einspar-<br />

Garantie<br />

Anteil <strong>Siemens</strong><br />

(Contracting-Rate)<br />

Gewinn<br />

für den<br />

Kunden<br />

Bisherige<br />

Kosten<br />

Reduzierte Kosten mit<br />

Energiespar-Contracting<br />

Zeitpunkt der<br />

Umweltentlastung<br />

Garantiedauer<br />

Zeitpunkt der<br />

Kostenentlastung<br />

Zeit [Jahre]<br />

100


Von Garantiebeginn bis Vertragsende werden mit den garantierten<br />

Kostenreduktionen alle notwendigen Einsparmaßnahmen finanziert und eventuelle<br />

Überschüsse partnerschaftlich <strong>auf</strong>geteilt. Das Kostenrisiko nicht erreichter Ziele<br />

trägt <strong>Siemens</strong>. Nach Vertragsende profitieren Sie zu 100% <strong>von</strong> den Einsparungen.<br />

Auf Wunsch übernehmen wir die Vorfinanzierung aller notwendigen Investitionen.<br />

Eine weitere nicht unerhebliche Kosteneinsparung ergibt sich für Sie durch stetig<br />

steigende Energiepreise. Also entlastet jede durch Energiespar-Contracting bereits<br />

eingesparte Kilowattstunde zusätzlich Ihr Budget, da diese Einsparung keiner<br />

Preissteigerung mehr unterliegt.<br />

<strong>Der</strong> Verfahrensabl<strong>auf</strong><br />

Gebäudeeigentümer / Gebäudebetreiber<br />

Absichtserklärung Vertragsabschluss Vertragsbestätigung<br />

/ Abschluss<br />

Nutzungsänderungen,<br />

Verbrauch,<br />

Abrechnungen<br />

Grobanalyse Feinanalyse Ausführung<br />

Garantie-<br />

Phase<br />

Vorstudie<br />

Planung, Montage,<br />

Einregulierung,<br />

Detailstudie<br />

Projektleitung<br />

<strong>Siemens</strong><br />

Einspar-Garantie,<br />

Kontrolle, Service,<br />

Monitoring<br />

Sie legen gemeinsam mit uns den Projektabl<strong>auf</strong> fest. In der Grobanalyse werden<br />

die Einsparpotenziale abgeschätzt. Die Feinanalyse präzisiert diese, legt die<br />

Maßnahmen fest und berechnet die Wirtschaftlichkeit. Nach Abschluss des<br />

Energiesparvertrags folgen die Planung, Lieferung und Installation. Mit<br />

Fertigstellung beginnt die Hauptleistungsphase – das Sicherstellen der<br />

garantierten Einsparungen.<br />

Leistungsinhalte<br />

Leistungsinhalte der einzelnen Projektschritte:<br />

• Grobanalyse: Eine Vorstudie zur Abschätzung des Einsparpotenzials nach<br />

Objektqualifizierung und Absichtserklärung. Bei positivem Ergebnis folgt ein<br />

Angebot über eine detaillierte Feinanalyse.<br />

• Feinanalyse: Diese Detailstudie enthält die exakte Prüfung und Berechnung<br />

der Optimierungsmaßnahmen hinsichtlich Wirksamkeit (Einsparung) und<br />

Kosten. Das Ergebnis bildet die Grundlage des Energiesparvertrags.<br />

• Ausführung: Diese Bauphase enthält die komplette Umsetzung der<br />

vereinbarten Kostenoptimierungsmaßnahmen in den technischen Anlagen,<br />

<strong>von</strong> der Planung über Lieferung und Montage bis zu Schulung und<br />

Einweisung.<br />

• Garantiephase: Nach Abschluss der Bauleistungen beginnt die Hauptleistung<br />

mit Sicherstellung der Einspargarantie durch flankierende Dienstleistungen wie<br />

zum Beispiel Energie-Controlling, Monitoring, Instandhaltung, und Reporting.<br />

101


8 Informationen und Dokumentationen<br />

Zur weiteren Information zum Thema „energieeffiziente Gebäudetechnik" stellen<br />

wir Ihnen gerne hilfreiche Links im Internet und eine Liste <strong>von</strong> Dokumenten zur<br />

Verfügung.<br />

102


8.1 Links im Internet<br />

European Commission / Energy<br />

http://ec.europa.eu/energy/<br />

http://ec.europa.eu/energy/action_plan_energy_efficiency<br />

EPBD Buildings Platform<br />

eu.bac<br />

eu.bac Cert<br />

Deutsche Energieagentur (dena)<br />

International Energy Agency<br />

http://www.buildingsplatform.org/cms/<br />

http://www.eubac.org/<br />

http://www.eubaccert.eu/<br />

http://www.dena.de/<br />

http://www.iea.org/<br />

CEN/TC247<br />

http://www.cen.eu/CENORM/BusinessDomains/TechnicalCommitteesWorkshops/C<br />

ENTechnicalCommittees/CENTechnicalCommittees.asp?param=6228&title=CEN/T<br />

C+247<br />

Green Building<br />

http://www.green-building.de/<br />

Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen DGNB<br />

www.dgnb.de<br />

U.S. Green Building Council / LEED<br />

http://www.usgbc.org/DisplayPage.aspx?CategoryID=19<br />

ASHRAE publications about LEED<br />

http://www.ashrae.org/search/?q=leed&restrict=publications<br />

<strong>Siemens</strong> Building Technologies / Energy Efficiency<br />

http://www.siemens.de/buildingtechnologies-energieeffizienz<br />

Novatlatnis - Nachhaltigkeit im ETH Bereich<br />

http://www.novatlantis.ch/<br />

Association for the Study for Peak Oil (ASPO)<br />

www.peakoil.ch<br />

103


8.2 Dokumentenverzeichnis<br />

8.2.1 Literaturhinweise<br />

Europäische Gemeinschaft, EPBD-Richtlinie:<br />

- Deutsch<br />

http://www.eco.public.lu/attributions/dg3/d_energie/energyefficient/info/directive_de<br />

.pdf<br />

- English<br />

http://www.eco.public.lu/attributions/dg3/d_energie/energyefficient/info/directive_en<br />

.pdf<br />

- Français<br />

http://www.eco.public.lu/attributions/dg3/d_energie/energyefficient/info/directive_fr.<br />

pdf<br />

Klimaänderungsbericht 2007 der Vereinten Nationen<br />

104


8.3 Relevante Normen<br />

CEN<br />

Erklärung zur allgemeinen Beziehung zwischen verschiedenen Europäischen<br />

Normen und der EPBD – Umbrella document<br />

prCEN/TR 15615 : 2007<br />

Heizung EN 15316-1, EN 15316-4<br />

Kühlung EN 15243<br />

Trinkwarmwasser EN 15316-3<br />

Ventilation EN 15241<br />

Beleuchtung EN 15193<br />

Hilfsenergie<br />

Gebäudeautomation EN 15232<br />

Produktnormen für die elektronischen Regelungsgeräte im Bereich <strong>von</strong><br />

HLK-Anwendungen z.B. EN 15500, EN12098<br />

Normierung für <strong>Gebäudeautomations</strong>-Systeme:<br />

EN ISO 16484-2 Systeme der Gebäudeautomation (GA) / Teil 2: Hardware<br />

EN ISO 16484-3 Systeme der Gebäudeautomation (GA) / Teil 3: Funktionen<br />

EN ISO 16484-5 Systeme der Gebäudeautomation (GA) / Teil 5: Data<br />

Communication Protocol – BACnet<br />

EN ISO 16484-6 Systeme der Gebäudeautomation (GA) / Teil 6: Data<br />

Communication Conformance Testing – BACnet<br />

prEN ISO 16484-7 Systeme der Gebäudeautomation (GA) / Teil 7: Project<br />

Implementation<br />

Normierung für Kommunikationsprotokolle:<br />

EN ISO 16484-5 /-6 BACnet<br />

EN 14908-1 .. -6 LonWorks<br />

EN 50090 und EN 13321 KNX<br />

EN 45000 Normenreihe<br />

für eu.bac Cert<br />

105


9 Abkürzungen und Begriffe<br />

9.1 Abkürzungen<br />

CEN Comitée Européen de Normalisation =<br />

Europäisches Kommittee für Normierung<br />

EPBD Energy Performance of Building Directive =<br />

Europäische Richtlinie zur Gesamtenergieeffizienz <strong>von</strong><br />

Gebäuden<br />

EMPA<br />

EN<br />

ETH<br />

eu.bac<br />

eu.bac Cert<br />

EU<br />

GA<br />

GAS<br />

IEA<br />

MINERGIE ®<br />

TGM<br />

TC<br />

WRG<br />

ehemals Eidgenössische Materialprüfungsanstalt.<br />

heute:<br />

Interdisziplinäre Forschungs- und Dienstleistungsinstitution für<br />

Materialwissenschaften und Technologieentwicklung innerhalb<br />

des ETH-Bereichs<br />

Europäische Norm<br />

Eidgenössisch Technische Hochschule Zürich<br />

european building automation and controls association<br />

(Lizenzierbares) Zertifizierungsverfahren <strong>von</strong> eu.bac<br />

European Union = Europäische Gemeinschaft<br />

Gebäudeautomation<br />

<strong>Gebäudeautomations</strong>system<br />

International Energy Agency = Internationale Energie Agentur<br />

Baustandard(s) für Niedrigenergiegebäude<br />

(z.Z. in CH und FR):<br />

Mehr Lebensqualität, tiefer Energieverbrauch<br />

Technisches Gebäudemanagement<br />

Technical Commitée<br />

Technische Arbeitsgruppe<br />

Wärmerückgewinnung<br />

9.2 Begriffe<br />

Funktionseinheit<br />

Lösung oder Teillösung in Form einer Software-Baugruppe<br />

Nachtkühlen<br />

Nachtlüften<br />

Kühlen des Gebäudes während der Nacht, um für die nächste<br />

Belegungszeit eine geringere Kühllast oder eine niedrigere<br />

Raumtemperatur zu erreichen, wobei die Kühlung unter<br />

geringen Energiekosten (freie Energie) und möglichst effizient<br />

erfolgen soll<br />

Form des Nachtkühlens mit Außenluft<br />

106


Answers for infrastructure.<br />

■ Megatrends prägen die Zukunft<br />

<strong>Der</strong> demografische Wandel, die zunehmende<br />

Verstädterung, die Veränderung<br />

des Klimas sowie die Globalisierung der<br />

Wirtschaft verändern die Welt. All diese<br />

Megatrends beeinflussen unser Leben<br />

und prägen unsere Denk- und Arbeits -<br />

weise in verschiedenen Sektoren der<br />

Wirtschaft.<br />

■ Innovative Technologien als Ant -<br />

worten <strong>auf</strong> die wichtigsten Fragen<br />

Mit über 160 Jahren Forschung, Entwicklung<br />

und Ingenieurwesen und mit<br />

über 50.000 aktiven Patenten beweist<br />

<strong>Siemens</strong>, dass Innovationen in den Be -<br />

reichen Medizin, Energie, Industrie und<br />

Infrastruktur die Lebensqualität der<br />

Menschen und die Produktivität <strong>von</strong><br />

Unternehmen nachhaltig verbessern.<br />

Und zwar global genauso wie lokal.<br />

■ Höhere Produktivität und Effizienz<br />

während des ganzen Lebenszyklus<br />

Building Technologies bietet intelligent<br />

integrierte Infrastrukturlösungen für<br />

Industrie- und Zweckbauten, Wohnge -<br />

bäude und öffentliche Einrichtungen.<br />

Ein umfassendes und umweltbewusstes<br />

Portfolio an Produkten, Systemen,<br />

Lösungen und Dienstleistungen für<br />

elektrische Installationstechnik, Gebäudeautomation,<br />

Brandschutz und elek -<br />

tronische Sicherheit sorgt während des<br />

gesamten Lebenszykluses für:<br />

– optimalen Komfort und höchste<br />

Energieeffizienz in Gebäuden,<br />

– Schutz und Sicherheit <strong>von</strong> Menschen,<br />

Geschäftsprozessen und Werten,<br />

– Steigerung der Produktivität.<br />

<strong>Siemens</strong> AG<br />

Industry Sector<br />

Building Technologies Division<br />

Friesstraße 20<br />

60388 Frankfurt/Main<br />

<strong>Siemens</strong> AG<br />

Industry Sector<br />

Building Technologies Division<br />

<strong>Siemens</strong>allee 84<br />

76187 Karlsruhe<br />

<strong>Siemens</strong> AG<br />

Industry Sector<br />

Building Technologies Division<br />

Von-der-Tann-Straße 30<br />

90439 Nürnberg<br />

Ihren regionalen Ansprechpartner finden Sie im Internet unter<br />

www.siemens.de/buildingtechnologies<br />

oder über unser Kundenbetreuungs-Center<br />

Tel. +49 800 100 76 39<br />

E-Mail: info.de.sbt@siemens.com<br />

Die Informationen in dieser Broschüre enthalten lediglich allgemeine Beschreibungen bzw. Leistungsmerkmale,<br />

welche im konkreten Anwendungsfall nicht immer in der beschriebenen Form zutreffen bzw. welche<br />

sich durch Weiterentwicklung der Produkte ändern können. Die gewünschten Leistungsmerkmale sind nur<br />

dann verbindlich, wenn sie bei Vertragsschluss ausdrücklich vereinbart werden.<br />

Änderungen vorbehalten.<br />

© <strong>Siemens</strong> AG 2009<br />

Gedruckt in Deutschland (10/2009)<br />

Bestell-Nr. E10003-A38-H166<br />

www.siemens.de/buildingtechnologies<br />

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