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Asset Allocation – oder woher 90% des Anlageerfolgs kommen

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e<strong>–</strong>news N° 2 | August 2007<br />

Renditen von Anlageklassen<br />

Editorial<br />

YTD: 31.Juli 2007<br />

Alle Performancezahlen in Schweizer Franken<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Geldmarkt<br />

YTD 2006 2005 2004<br />

Schweizer Franken 1.3% 1.5% 0.8% 0.5%<br />

Euro 4.9% 6.6% 2.9% 1.7%<br />

US-Dollar 1.9% -6.4% 19.4% -1.0%<br />

Obligationen<br />

Schweizer Franken -2.1% -0.8% 4.6% 5.8%<br />

Euro 2.8% 3.2% 5.9% 6.4%<br />

US-Dollar 1.2% -4.3% 18.6% -4.5%<br />

Global 1.3% -1.7% 7.7% 1.3%<br />

Aktien<br />

Schweiz - Large Caps 4.0% 20.7% 35.6% 6.9%<br />

Schweiz - Small Caps 13.5% 37.3% 33.0% 12.6%<br />

Europa - Large Caps 7.8% 19.9% 22.5% 8.4%<br />

Europa - Small Caps 5.7% 35.2% 29.1% 18.6%<br />

Grossbritannien - Large Caps 3.5% 16.8% 20.7% 6.3%<br />

USA - Large Caps 2.7% 5.5% 18.6% 0.3%<br />

USA - Small Caps -1.7% 8.6% 19.0% 7.7%<br />

USA - Technologie (Nasdaq) 5.6% 1.6% 16.8% -0.1%<br />

Japan - Large Caps 0.3% -6.5% 44.1% 5.9%<br />

Schwellenländer 18.5% 19.9% 50.1% 12.7%<br />

Immobilien<br />

Schweiz -8.5% 24.0% 16.5% 15.4%<br />

Europa -14.6% 50.5% 24.3% 29.7%<br />

USA -16.1% 22.0% 23.7% 17.0%<br />

Rohstoffe<br />

GS Rohstoff Index 10.0% -21.1% 44.6% 7.9%<br />

Gold Bullion 3.3% 14.3% 35.8% -2.9%<br />

Die meisten Performancezahlen basieren auf Total Return-Indizes<br />

YTD: 31.Juli 2007<br />

Alle Performancezahlen in Schweizer Franken<br />

10.0%<br />

13.5%<br />

18.5%<br />

Aktien Schwellenländer<br />

Aktien Schweiz - Small Caps<br />

GS Rohstoff Index<br />

Zwei Monate sind vergangen seit dem<br />

Versand unserer ersten e-news. Ich<br />

bedanke mich herzlich für das positive<br />

Feedback, das wir von Ihnen erhalten<br />

haben.<br />

Wie Sie gleich auf der ersten Seite sehen, haben wir unsere<br />

e-news um eine Rubrik erweitert: Ab sofort finden Sie auf<br />

der ersten Seite jeweils eine Übersicht mit den Renditen<br />

der einzelnen Hauptanlageklassen über verschiedene<br />

Zeitperioden.<br />

In unserem Schwerpunkt-Artikel befassen wir uns mit<br />

dem Thema <strong>Asset</strong> <strong>Allocation</strong> <strong>–</strong> also der Vermögensaufteilung<br />

auf verschiedene Anlageklassen wie Aktien,<br />

Obligationen, Immobilien etc. Haben Sie gewusst, dass rund<br />

<strong>90%</strong> <strong>des</strong> <strong>Anlageerfolgs</strong> durch die <strong>Asset</strong> <strong>Allocation</strong> bestimmt<br />

wird? Die Auswahl von Einzeltiteln liefert hingegen nur gerade<br />

einen Beitrag von knapp 5%. Trotzdem sind viele Anleger<br />

ständig auf der Jagd nach interessanten Einzeltiteln.<br />

Auf den Seiten 5 <strong>–</strong> 8 finden Sie wiederum aktuelle<br />

Informationen über ETFs sowie über die Entwicklung der Top<br />

10 ETFs Global und Europa.<br />

-1.7%<br />

-2.1%<br />

7.8%<br />

5.7%<br />

5.6%<br />

4.9%<br />

4.0%<br />

3.5%<br />

3.3%<br />

2.8%<br />

2.7%<br />

1.9%<br />

1.3%<br />

1.3%<br />

1.2%<br />

0.3%<br />

Aktien Europa - Large Caps<br />

Aktien Europa - Small Caps<br />

Aktien USA - Technologie<br />

Geldmarkt EUR<br />

Aktien Schweiz - Large Caps<br />

Aktien Grossbritannien - Large Caps<br />

Gold Bullion<br />

Obligationen EUR<br />

Aktien USA - Large Caps<br />

Geldmarkt USD<br />

Obligationen Global<br />

Geldmarkt CHF<br />

Obligationen USD<br />

Aktien Japan - Large Caps<br />

Aktien USA - Small Caps<br />

Obligationen CHF<br />

Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre und denjenigen,<br />

welche die Ferien noch vor sich haben, einen erholsamen<br />

Urlaub. Die nächste Ausgabe unserer e-news erhalten Sie<br />

Anfang Oktober.<br />

Übrigens, ab Ende August finden Sie die e-news auch auf<br />

unserer Website www.hinder-asset.ch.<br />

Dr. Alex Hinder, CEO<br />

-14.6%<br />

-16.1%<br />

Immoblien Europa<br />

Immoblien USA<br />

-25% -20% -15% -10% -5% 0% 5% 10% 15% 20% 25%<br />

August 2007 | 1


Spezialthema<br />

<strong>Asset</strong> <strong>Allocation</strong> <strong>–</strong> <strong>oder</strong> <strong>woher</strong> <strong>90%</strong> <strong>des</strong> <strong>Anlageerfolgs</strong> <strong>kommen</strong><br />

ist ein Performancebeitrag von nur gerade rund 5% zu<br />

erwarten (vgl. Graphik).<br />

Die <strong>Asset</strong> <strong>Allocation</strong> entscheidet zu <strong>90%</strong> über den<br />

Anlageerfolg<br />

Viele Anleger beschäftigen sich intensiv mit der<br />

Börse und sind ständig auf der Suche nach<br />

heissen Anlagetipps. Die heutige Informationsflut<br />

ist gewaltig, denn mit der Finanzpresse,<br />

Fernsehen und Internet stehen eine Reihe von<br />

potentiellen Informationsquellen zur Verfügung.<br />

Ausserdem versucht die Werbung der<br />

Finanzinstitute permanent, die Anleger zum Kauf<br />

von teuren Finanzprodukten zu verleiten.<br />

«Investieren Sie in den Klimaschutz!», «Kaufen Sie<br />

Luxusaktien!», «Setzen Sie auf das Thema<br />

Infrastruktur!». So <strong>oder</strong> ähnlich lauten die<br />

Slogans. Führt dieser Weg zu einem langfristigen<br />

Anlageerfolg?<br />

Zahlreiche empirische Studien belegen, dass<br />

Privatanleger nach Kosten eine unterdurchschnittliche<br />

Performance erzielen. «Ausser Spesen nichts<br />

gewesen» ist leider eine häufige Realität. Die<br />

enttäuschende Performance vieler Anlagefonds zeigt<br />

ebenfalls, dass es auf Dauer nur wenigen «Profis»<br />

gelingt, nach Kosten besser als der jeweilige<br />

Benchmark abzuschneiden. Und dies, obwohl viele<br />

schlechte Fonds immer wieder aufgelöst werden<br />

(Technologiefonds, Neuer Markt-Fonds, Internet-<br />

Fonds, …) und aus den Ranglisten verschwinden. Die<br />

Suche nach Outperformance bzw. «Alpha» verkommt<br />

damit zur sprichwörtlichen Suche nach der Stecknadel<br />

im Heuhaufen. Nur sehr wenigen Anlegern gelingt es,<br />

Jahr für Jahr den Markt zu «schlagen».<br />

Wie aber kann man erfolgreich beim Geldanlegen<br />

agieren? Ganz einfach, indem man die<br />

Finanzmärkte für sich arbeiten lässt. Seit vielen<br />

Jahren gehört es zum etablierten Wissen der<br />

Finanzbranche, dass für den langfristigen<br />

Anlageerfolg die Vermögensaufteilung bzw. die<br />

<strong>Asset</strong> <strong>Allocation</strong> verantwortlich ist. Sie bestimmt<br />

zu 70 <strong>–</strong> <strong>90%</strong> die langfristige Performance. Kurzund<br />

mittelfristige taktische Anpassungen tragen etwa<br />

5 <strong>–</strong> 25% zum Anlageerfolg bei. Von der Titelselektion<br />

Titelauswahl<br />

Taktik<br />

Kurzfristige Vermögensaufteilung<br />

nach Währung,<br />

Ländern<br />

Beitrag zum Erfolg: 1 <strong>–</strong> 5%<br />

Beitrag zum Erfolg: 5 <strong>–</strong> 25%<br />

Strategie<br />

Langfristige Vermögensaufteilung,<br />

Beitrag zum Erfolg: 70 <strong>–</strong> <strong>90%</strong><br />

Diversifikation<br />

Diese Feststellung macht auch intuitiv Sinn: Ob man<br />

jetzt UBS kaufen sollte <strong>oder</strong> CS-Aktien dürfte für die<br />

Depotperformance in einem diversifizierten Portfolio<br />

nach zwölf Monaten kaum eine Rolle spielen. Ob man<br />

hingegen 30%, 60% <strong>oder</strong> gar <strong>90%</strong> Aktien im Portfolio<br />

hält, ob man Small Caps hat <strong>oder</strong> nicht hat, ob der<br />

Fremdwährungsanteil 25% <strong>oder</strong> 50% ist, spielt für die<br />

Depotperformance eine viel wichtigere Rolle!<br />

Was versteht man genau unter dem Begriff «<strong>Asset</strong><br />

<strong>Allocation</strong>», der in der angelsächsischen Welt vielen<br />

Investoren geläufig ist? Unter <strong>Asset</strong> <strong>Allocation</strong><br />

versteht man die Vermögenszusammensetzung<br />

bzw. die grundsätzliche Aufteilung auf<br />

verschiedene Investmentarten wie Anleihen,<br />

Aktien, Immobilien, Rohstoffe, Alternative<br />

Anlagen, Währungen. Diese Bausteine werden auch<br />

als Anlageklassen bezeichnet. Durch die Aufteilung<br />

<strong>des</strong> Vermögens auf verschiedene Anlageklassen<br />

(Diversifikation) kann der Investor das Gesamtrisiko<br />

seiner Anlagen systematisch reduzieren <strong>–</strong> ohne dass<br />

die Rendite seines Portfolios sinken muss. Die<br />

Gesamtrendite und das Gesamtrisiko eines Portfolios<br />

können durch eine Veränderung der <strong>Asset</strong> <strong>Allocation</strong><br />

gesteuert werden. Dies geschieht durch ein aktives<br />

Umschichten von Geldmitteln zwischen den einzelnen<br />

Anlageklassen.<br />

August 2007 | 2


Grosse institutionelle Anleger wie Pensionskassen,<br />

Versicherungen, Vorsorgefonds usw. gehen schon<br />

lange diesen Weg. Ihre Anlagepolitik basiert zuerst auf<br />

einer grundsätzlichen, langfristigen Vermögensaufteilung<br />

(Strategische <strong>Asset</strong> <strong>Allocation</strong>). Kurz- und<br />

mittelfristige Verschiebungen innerhalb vorgegebener<br />

Bandbreiten werden als Taktische <strong>Asset</strong> <strong>Allocation</strong><br />

bezeichnet. Erst im letzten Schritt wird über die<br />

Umsetzung (Titelauswahl) entschieden. Die Auswahl<br />

der einzelnen Werte erfolgt aufgrund der Umsetzung<br />

einer Strategie <strong>–</strong> und nicht umgekehrt!<br />

Als Ergebnis der <strong>Asset</strong> <strong>Allocation</strong>-Überlegungen<br />

wird eine bestimmte langfristige Portofoliostruktur<br />

definiert, die als Benchmark bezeichnet wird.<br />

Dieser sollte dem Risikoprofil <strong>des</strong> Anlegers<br />

entsprechen. Dabei unterscheidet man zwischen<br />

konservativen, ausgewogenen <strong>oder</strong> wachstumsorientierten<br />

Risikoprofilen. Mit einer Benchmark-<br />

Simulation kann die historische Performance einer<br />

gewählten Vermögenszusammensetzung analysiert<br />

werden (vgl. weiter unten Benchmark-Simulation).<br />

<strong>Asset</strong> <strong>Allocation</strong> ist eigentlich nichts anderes als ein<br />

systematischer Ansatz für die Diversifikation 1 , wie er<br />

von Markowitz entwickelt wurde. Er hat mathematisch<br />

gezeigt, dass die Beimischung von zusätzlichen<br />

Anlageklassen in einem Portfolio das Gesamtrisiko<br />

reduziert <strong>–</strong> nicht aber den Ertrag, sofern die neue<br />

Anlageklasse nicht mit einer im Portfolio bereits<br />

vorhandenen Anlageklasse 1:1 korreliert ist. Eine<br />

breite Streuung <strong>des</strong> Vermögens bietet damit die<br />

Möglichkeit, die gleiche Rendite mit einem deutlich<br />

tieferen Risiko zu erreichen.<br />

Allerdings <strong>–</strong> auch mit einer systematischen <strong>Asset</strong><br />

<strong>Allocation</strong> kann man das Portfoliorisiko nicht auf Null<br />

reduzieren <strong>–</strong> selbst wenn das Portfolio aus zehn<br />

verschiedenen Anlageklassen besteht. Ein breit<br />

diversifiziertes Portfolio kann das Verlustrisiko<br />

vermindern, aber nicht eliminieren. Minusjahre sind<br />

zu erwarten und bedeuten nicht das Scheitern der<br />

<strong>Asset</strong> <strong>Allocation</strong>. Wer mit einem hektischen Hin und<br />

Her seine <strong>Asset</strong> <strong>Allocation</strong> kurzfristig immer wieder<br />

massiv verändert, wird auf kurz <strong>oder</strong> lang scheitern,<br />

denn die Finanzmärkte sind nur sehr begrenzt<br />

berechenbar.<br />

Bei der Vermögensaufteilung, d.h. der Benchmarkdefinition<br />

sind einige Grundsätze zu beachten. Die<br />

wichtigste Frage ist sicher die Höhe der Aktienquote.<br />

Langfristig weisen Aktien eine höhere<br />

Performance auf als Obligationen, haben jedoch<br />

auch ein grösseres Risiko. Das Rendite-/Risikoprofil<br />

<strong>des</strong> Benchmarks bzw. <strong>des</strong> Portfolios hängt<br />

entscheidend von der Grösse der Aktienquote ab.<br />

Ein weiterer Grundsatz ist, dass ein Grossteil der<br />

Investitionen in der Heimwährung erfolgen sollte.<br />

Da in der Schweiz im Gegensatz beispielsweise zu<br />

den USA der inländische Markt nur beschränkte<br />

Investitionsmöglichkeiten bietet und die Schweiz<br />

wirtschaftlich immer enger mit dem EU-Raum<br />

verbunden ist, kann man auch die EU-Quote<br />

wenigstens zum Teil zur Heimquote zählen. Allerdings<br />

muss dabei trotz der geringen Volatilität das<br />

Wechselkursrisiko CHF/EUR im Auge behalten<br />

werden. Unter Umständen kann auch ein Teil <strong>des</strong><br />

Fremdwährungsquote systematisch abgesichert<br />

werden. Folgende Übersicht zeigt auf, welche Fragen<br />

in der <strong>Asset</strong> <strong>Allocation</strong> beantwortet werden müssen.<br />

In der <strong>Asset</strong> <strong>Allocation</strong> sollten die folgenden fünf<br />

wichtigen Fragen beantwortet werden:<br />

1. Welche Anlageklassen sollen berücksichtigt<br />

werden?<br />

2. Welche Aktien- und Obligationenquote ist<br />

langfristig angemessen?<br />

3. Wie sieht der langfristige Mix von Nominal-<br />

und Sachanlagen aus?<br />

4. Wie hoch soll der Anteil von Auslandsanlagen<br />

sein?<br />

5. Was ist meine Referenzwährung und wie hoch<br />

soll meine Fremdwährungsquote sein?<br />

1<br />

Richard A. Ferri, «All About <strong>Asset</strong> <strong>Allocation</strong>», New York<br />

2003, S. 33<br />

August 2007 | 3


Ein mögliches Ergebnis einer gewählten <strong>Asset</strong><br />

<strong>Allocation</strong> für einen Schweizer Anleger mit dem<br />

Risikoprofil «Ausgewogen» könnte z.B. so aussehen:<br />

Risikoprofil: «Ausgewogen» <strong>–</strong> Schweizer Franken<br />

Anlageklasse Subklasse Anteil in % Umsetzung im Portfolio<br />

Aktien Schweiz 15% Indexfonds & ETF<br />

Europa 13% Indexfonds & ETF<br />

USA 7% ETF<br />

Asien 5% ETF<br />

Schwellenländer 5% ETF<br />

Obligationen Schweiz 25% Direktanlagen in Bonds<br />

Europa 17% Direktanlagen in Bonds<br />

Immobilien Schweiz 3% ETF<br />

Europa 2% ETF<br />

USA 3% ETF<br />

Cash Schweiz 5%<br />

Total 100%<br />

Mit einer einfachen historischen Analyse kann die<br />

hypothetische Entwicklung <strong>des</strong> gewählten Benchmarks<br />

in der Vergangenheit untersucht werden (siehe<br />

Grafiken unten). Man kann beispielsweise abschätzen,<br />

wie hoch in etwa langfristig der «durchschnittliche»<br />

Ertrag und das Risiko gewesen wären, wie das<br />

Portfolio bei grösseren Markteinbrüchen reagiert hätte<br />

usw.<br />

Benchmark-Simulation<br />

135<br />

125<br />

115<br />

105<br />

95<br />

85<br />

75<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />

Januar 2000: 100<br />

Jahresrenditen<br />

20%<br />

17.5%<br />

15%<br />

14.0%<br />

9.8%<br />

10%<br />

7.4%<br />

Im Portfolio Management der Hinder <strong>Asset</strong><br />

Management stellt das gewählte Risikoprofil bzw. der<br />

damit definierte Benchmark die Basis dar. Mit aktiven<br />

Über- und Untergewichtungen innerhalb vorbestimmter<br />

Bandbreiten sowie mit Einzelwetten,<br />

Währungsabsicherungen usw. soll die Messlatte<br />

übertroffen werden.<br />

Es ist schon paradox: Wenn jemand ein Haus baut<br />

<strong>oder</strong> ein Auto kauft, stellt er sich zuerst eine Reihe von<br />

grundsätzlichen Fragen: Budget, Grösse, Verwendungszweck<br />

usw. Nur bei der Geldanlage beschäftigen<br />

sich viele in erster Linie mit dem Nebensächlichen<br />

(soll ich IBM <strong>oder</strong> Microsoft-Aktien kaufen?) aber<br />

kaum mit dem Grundsätzlichen, d.h. der eigenen<br />

Anlagestrategie. Viele Investoren verwenden <strong>90%</strong><br />

ihrer Zeit und ihrer Energie für eine Aktivität,<br />

welche vermutlich etwa 5% zu ihrem Anlageerfolg<br />

beiträgt (der Titelselektion) <strong>–</strong> und «verschwenden»<br />

vermutlich kaum einen Gedanken an ihre<br />

Vermögensstruktur.<br />

Durch eine durchdachte Vermögensaufteilung kann<br />

die Komplexität der Vermögensverwaltung viel besser<br />

überwacht werden (ganz abgesehen vom Zeitgewinn!).<br />

Wer statt<strong>des</strong>sen auf zufällig getroffene<br />

Einzelentscheidungen setzt, aus opportunistischen<br />

Gründen ohne klares Anlagekonzept willkürlich<br />

Produkte einsetzt, wird langfristig kaum einen<br />

Mehrwert generieren können.<br />

Das Konzept der <strong>Asset</strong> <strong>Allocation</strong> kann am besten mit<br />

dem Verhalten <strong>des</strong> Igels verglichen werden im<br />

Märchen «Der Hase und der Igel». Wer mit den<br />

Märkten kämpft und dauernd hin und her rennt,<br />

riskiert alles zu verlieren. Wer aber ruhig und<br />

gelassen seine langfristige Anlagestrategie verfolgt<br />

und die Märkte für sich arbeiten lässt, der wird am<br />

Schluss erfolgreich sein.<br />

Übrigens: Das älteste Zitat über die <strong>Asset</strong> <strong>Allocation</strong><br />

findet sich im jüdischen Talmud:<br />

5%<br />

0%<br />

-5%<br />

-10%<br />

-15%<br />

-1.5%<br />

-6.1%<br />

-10.1%<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />

«Let every man divide his money into three parts,<br />

and invest a third in land, a third in business, and<br />

a third let him keep in reserve.»<br />

Talmud (ca. 1200 <strong>–</strong> 500 v.Chr)<br />

Dr. Alex Hinder<br />

August 2007 | 4


ETF <strong>–</strong> News<br />

ETF auf den Swiss-Leader-Index (SLI)<br />

Am 2. Juli 2007 ist an der Schweizer Börse der neue<br />

Aktienindex Swiss Leader Index (SLI) gestartet. Am<br />

gleichen Tag wurde auch der erste ETF <strong>–</strong> der<br />

XMTCH on SLI (XMSLI) <strong>–</strong> auf diesen Index lanciert.<br />

Der SLI enthält die 30 liqui<strong>des</strong>ten und grössten Titel<br />

<strong>des</strong> Schweizer Aktienmarkts, zusammengesetzt aus<br />

den 20 Titeln <strong>des</strong> neu strukturierten Swiss Market<br />

Index und den zehn grössten Titeln <strong>des</strong> Index der<br />

mittelgrossen Börsentitel (SMIM). Das Indexgewicht<br />

der einzelnen Aktien wird dabei limitiert. Die vier Titel<br />

mit der grössten Börsenkapitalisierung <strong>–</strong> Novartis,<br />

Roche, Nestlé und UBS <strong>–</strong> werden im SLI auf eine<br />

Gewichtung von je maximal 9% beschränkt. Das<br />

Indexgewicht für alle weiteren Titel wird, sofern<br />

notwendig, bei 4,5% limitiert. Dank dieser Kappung<br />

wird eine bessere Risikodiversifikation erreicht.<br />

Neue Rohstoff-ETFs an der SWX<br />

ABN Amro lanciert vier neue Rohstoff-ETFs and der<br />

Schweizer Börse. Der Market Access RICI-<br />

Agriculture Index Fund (MRAI) repräsentiert den<br />

Wert von aktuell 21 Agrarrohstoffen. Schwerpunkte<br />

liegen auf Weizen, Mais und Baumwolle. Der zweite<br />

Fonds, der Market Access RICI-Metals Index Fund<br />

(MRMI), bildet die Wertentwicklung von zehn<br />

Industrie- und Edelmetallen ab. Schwergewichte sind<br />

Aluminium und Kupfer mit je 19% und Gold mit 14,2%.<br />

Mit dem Market Access Amex Gold BUGS Index<br />

Fund (MAGB) haben Anleger die Möglichkeit, an der<br />

Performance von 15 grossen Goldminenaktien zu<br />

partizipieren. Mit dem Market Access Jim Rogers<br />

International Commodity Index Fund (MRIC)<br />

können Investoren mit einem einzigen Produkt auf<br />

Agrar- und Energieprodukte sowie Metalle setzen.<br />

Börse im südafrikanischen Johannesburg (M9SK<br />

GR). Der Fonds bildet die Entwicklung <strong>des</strong> FTSE/JSE<br />

Top 40 nach. Die 20 größten Unternehmen der<br />

Türkei können sich Anleger über einen ETF für den<br />

Dow Jones Turkey Titans (M9SE GR) ins Depot<br />

holen. Einen Länderkorb bietet der South-East<br />

Europe Traded Index (M9SG GR). Hierin sind Firmen<br />

aus Bulgarien, Kroatien, Rumänien und Slowenien<br />

vertreten. Die drei anderen ETFs beziehen sich auf<br />

Produkte der Indexfamilie Daxglobal. Das ist zum<br />

einen ein ETF für den Daxglobal BRIC (M9SH GR),<br />

der die Aktienmärkte Brasiliens, Russlands, Indiens<br />

und Chinas abbildet. Nur auf Russland setzt der<br />

Russia Index Fund (M9SJ GR). Die 40 grössten<br />

Werte aus den zehn wichtigsten Ländern Asiens<br />

ausser Japan vereint der Asia Index (M9SF GR).<br />

Nur wenige Anlagefonds schlagen den Index<br />

Eine von e-fundresearch.com vierteljährlich durchgeführte<br />

Analyse unter allen in Österreich, Deutschland<br />

und der Schweiz zum Vertrieb zugelassenen Anlagefonds<br />

kommt zu einem ernüchternden Ergebnis: Auf<br />

Sicht der letzten zehn Jahre schlugen nur elf<br />

Prozent aller Europa-Aktienfonds den MSCI<br />

Europe Index. Hand in Hand mit dem bescheidenen<br />

Abschneiden der Fonds geht unter anderem die<br />

Passivität vieler Fondsmanager: Viele aktive Fonds<br />

folgen ihren Benchmarks so nah, dass sie den Namen<br />

eigentlich nicht verdienen. Solange die Fondsmanager<br />

aber immer indexnäher agieren, dürfen sich Anleger<br />

jedenfalls nicht über eine Underperformance wundern.<br />

Denn theoretisch müssten diese Fonds aufgrund der<br />

immer passiveren Ausrichtung auch gleichzeitig<br />

günstiger werden. Ein Trend in diese Richtung kann<br />

aber bisher nicht festgestellt werden.<br />

Sechs ETFs für Schwellenländer<br />

Sechs neue ETFs von der ABN Amro-Tochter Market<br />

Access werden seit Anfang Juli im XTF-Segment der<br />

Deutschen Börse gehandelt. Zum ersten Mal gibt es<br />

in Europa einen ETF für die wichtigsten Aktien der<br />

August 2007 | 5


Top 10 ETFs Global<br />

Global - Top 10<br />

ETF Underlying Index Symbol Börsenplatz Mgm.-Fee<br />

(in %)<br />

Marktkapitalisierung<br />

(in Mio. CHF)<br />

SPDR Trust Series S&P 500 SPY US 0.094 67'801<br />

iShares MSCI EAFE Index Fund MSCI EAFE EFA US 0.350 55'405<br />

iShares MSCI Emerging Markets MSCI Emerging Markets EEM US 0.750 22'745<br />

Powershares QQQ Nasdaq 100 QQQQ US 0.200 22'644<br />

iShares S&P 500 Index Fund S&P 500 IVV US 0.090 21'151<br />

iShares Japan Index Fund MSCI Japan EWJ US 0.590 15'931<br />

StreetTRACKS Gold Trust Goldpreis GLD US 0.400 12'781<br />

iShares Russell 1000 Growth Russell 1000 Growth IWF US 0.200 12'628<br />

iShares Russell 1000 Value Russell 1000 Value IWD US 0.400 12'263<br />

Midcap SPDR Trust Series S&P MidCap 400 MDY US 0.250 11'466<br />

Top<br />

Performance Top 10 ETFs Global<br />

(YTD per 30. Juli 2007 in Lokalwährung)<br />

<br />

Der iShares MSCI Emerging Markets<br />

Index Fund (EEM) hat seit Publikation<br />

EEM<br />

QQQQ<br />

EFA<br />

MDY<br />

IWF<br />

7.35<br />

7.25<br />

7.92<br />

12.49<br />

18.54<br />

unserer letzten e-news Anfang Juni<br />

weiter deutlich an Wert zulegen können.<br />

Mit einer YTD Performance von über<br />

SPY<br />

GLD<br />

IVV<br />

4.07<br />

4.05<br />

3.99<br />

18% kann er die anderen ETFs der<br />

Kategorie Top 10 Global problemlos<br />

EWJ<br />

IWD<br />

1.31<br />

2.04<br />

abhängen.<br />

180'000'000<br />

0.00 2.00 4.00 6.00 8.00 10.00 12.00 14.00 16.00 18.00 20.00<br />

Ø täglicher Umsatz Top 10 ETFs Global<br />

(über letzte 3 Monate in USD)<br />

Technologieaktien entwickeln sich<br />

weiterhin positiv: Die Powershares<br />

QQQ (QQQQ) lösen den iShares MSCI<br />

EAFE Index Fund (EFA) auf dem<br />

zweiten Platz ab.<br />

Flop<br />

160'000'000<br />

140'000'000<br />

120'000'000<br />

100'000'000<br />

80'000'000<br />

60'000'000<br />

40'000'000<br />

20'000'000<br />

0<br />

1'271'214 1'535'092 2'263'386 4'467'487 4'496'798 6'273'223 10'378'724 17'727'146 125'239'000<br />

151'952'432<br />

IWD IWF IVV GLD MDY EFA EEM EWJ QQQQ SPY<br />

<br />

<br />

Das Schlusslicht unter den Top 10 ETFs<br />

Global bildet neu der iShares Russell<br />

1000 Value Index Fund (IWD) mit einer<br />

Performance von knapp 1,5% seit<br />

Anfang Jahr.<br />

Auch der iShares MSCI Japan Index<br />

Fund (EWJ) konnte sich seit Anfang<br />

Juni nicht merklich verbessern.<br />

August 2007 | 6


Top 10 ETFs Europa<br />

Europa - Top 10<br />

ETF Underlying Index Symbol Börsenplatz Mgm.-Fee<br />

(in %)<br />

Marktkapitalisierung<br />

(in Mio. CHF)<br />

iShares DJ Euro STOXX 50 DJ Euro STOXX 50 EUNE VX 0.150 5'909<br />

DAXEX DAX DAXEX GY 0.150 5'105<br />

iShares PLC-iShares FTSE 100 FTSE 100 ISF VX 0.400 3'725<br />

iShares S&P 500 Index Fund S&P500 IUSA SW 0.400 3'679<br />

XMTCH on SMI(r) SMI XMSMI SW 0.350 2'958<br />

iShares MSCI Japan Fund MSCI Japan IJPN SW 0.590 2'922<br />

iShares DJ Euro STOXX Select Dividend DJ Euro STOXX Select Dividend 30 IDVY SW 0.400 1'457<br />

streetTRACKS MSCI Europe MSCI Europe ERO FP 0.500 1'449<br />

iShares MSCI Emerging Markets MSCI Emerging Markets IEEM SW 0.750 1'410<br />

iShares DJ STOXX 50 DJ STOXX 50 EUN VX 0.350 1'362<br />

Top<br />

Performance Top 10 ETFs Europa<br />

(YTD per 30. Juli 2007 in Lokalwährung)<br />

Das gleiche Bild wie bei den US Top 10<br />

ETFs zeigt sich in Europa: Der iShares<br />

IEEM<br />

DAXEX<br />

IDVY<br />

ERO<br />

IUSA<br />

3.16<br />

4.08<br />

3.93<br />

12.10<br />

18.74<br />

MSCI Emerging Markets Index Fund<br />

(IEEM) kann die anderen ETFs deutlich<br />

abhängen.<br />

EUNE<br />

3.02<br />

IJPN<br />

1.19<br />

ISF<br />

0.65<br />

EUN -0.40<br />

XMSMI -0.88<br />

-2.00 0.00 2.00 4.00 6.00 8.00 10.00 12.00 14.00 16.00 18.00 20.00<br />

<br />

Trotz herbem Rückschlag in den letzten<br />

Tagen besetzt der deutsche DAXEX<br />

(DAXEX) mit einer Performance von<br />

rund 12% seit Jahresbeginn immerhin<br />

noch den zweiten Rang.<br />

Flop<br />

Ø täglicher Umsatz Top Ten ETFs Europa<br />

(letzte 3 Monate in CHF)<br />

<br />

Die Krise in den USA bei Hypotheken<br />

minderklassiger Schuldner hat die<br />

5'000'000<br />

4'500'000<br />

4'000'000<br />

3'500'000<br />

3'000'000<br />

4'797'601<br />

weltweiten Börsen Ende Juli auf Talfahrt<br />

geschickt. Besonders unter Druck<br />

geraten sind Finanztitel. Es ist daher<br />

2'500'000<br />

2'000'000<br />

nicht verwunderlich, dass der<br />

1'500'000<br />

1'000'000<br />

500'000<br />

0<br />

70 3'890 10'854 12'813 35'253 62'720 88'743<br />

156'007<br />

275'005<br />

ISF IDVY EUN IEEM ERO IJPN EUNE IUSA XMSMI DAXEX<br />

finanzlastige SMI neu das Schlusslicht<br />

bildet. Der XMTCH on SMI (SMSMI)<br />

weist seit Jahresbeginn eine negative<br />

Performance von knapp 1% auf.<br />

August 2007 | 7


Kontakt<br />

Hinder <strong>Asset</strong> Management AG<br />

Beethovenstrasse 3<br />

8002 Zürich<br />

Tel. +41 44 208 24 24<br />

Fax +41 44 208 24 25<br />

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Web<br />

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August 2007 | 8

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