DIE KOPPEL 66 - in der Koppel 66

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DIE KOPPEL 66
HAUS FÜR KUNST & HANDWERK
Der Eingang auf
der Koppelseite
Nr. 66 mit dem
historischen
Nasenschild,
wie es bis heute
dort hängt.
Foto: Regina Geisler
Von der Maschinenfabrik
zum Kunsthandwerkerhaus
Die Laufkatze hoch oben unter dem
imposanten Glasdach erinnert noch heute an
die ursprüngliche Nutzung des roten Backsteinbaus
als Maschinenfabrik. Im Jahre 1924
in der Parallelstraße der Langen Reihe im
Herzen von St. Georg erbaut, bietet dieses
Gebäude heute ein Zentrum für Kunst und
Handwerk zum Anfassen.

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Die Koppel,
wie sie heute schlicht genannt wird, hat einen langen Weg hinter sich.
Bereits im Jahr 1974 hatte der bekannte
Hamburger Restaurator Hans-Dieter
Rommeney die Idee, in dem markanten
Gebäude eine Institution zu schaffen, die die
Basis für den Fortbestand des Kunsthandwerks
bilden sollte. Unterstützt wurde die
Umsetzung dieser Vision vom Bezirksamt
Hamburg-Mitte, dem Museum für Kunst und
Gewerbe, der Handwerkskammer sowie der
Behörde für Wissenschaft und Kultur.
Zugute kam dieser Idee, dass der Senat der
Hansestadt im Jahr 1979 St. Georg zum
Flächensanierungsgebiet erklärte. Damit
konnten die Planungen, die zu diesem
Zeitpunkt bereits seit einigen Jahren liefen, in
die Tat umgesetzt werden, da die Finanzierung
der notwendigen Aus- und Umbaumaßnahmen
gesichert war.
Unter Beibehaltung der historischen Fassade
wurde der Innenbereich umgestaltet, wobei es
gelang, den ursprünglichen Charakter des
Gebäudes zu erhalten. So wurde Raum für
Ateliers, Werkstätten und Gastronomie
geschaffen und im Jahr 1981, also vor fast 30
Jahren, konnte die Eröffnung gefeiert werden.
Die Schirmherrschaft über das Haus übernahm
der zur selben Zeit von der Stadt Hamburg ins
Leben gerufene Beirat. Er setzt sich zusammen
aus Vertretern verschiedener Hamburger
Institutionen:
Dem Bezirksamt Hamburg-Mitte, der
Handwerkskammer, der Kulturbehörde, der
Justus-Brinckmann-Gesellschaft, des AdK und
der Vermietergesellschaft. Den Vorsitz hat
traditionell der/die Direktor/in des Museums für
Kunst und Gewerbe.
Aber auch die Mieter der Koppel 66 waren
bestrebt, mehr Verantwortung für das Gelingen
des Konzeptes eines offenen Hauses für alle zu
tragen.
So wurde der Förderkreis Koppel 66 e.V.
gegründet, dem alle Mieter des Hauses
angehören. Als Stimme im Beirat, zum Beispiel
wenn es um die Neuvermietung eines Ateliers
geht, und als Sprachrohr nach außen, wie bei
Gesprächen mit Behörden, findet die
Mietergemeinschaft so Gehör.
links:
oberes Stockwerk
mit Glasdach.
rechts:
die historische
Fassade auf der
Koppelseite.

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Die Koppel 66
gestern - heute - morgen
Die Idee, Künstler und Handwerker aus den
verschiedensten Bereichen unter einem Dach
zu vereinen und so ein lebendiges, auch für
den Besucher offenes Miteinander zu schaffen,
war in den siebziger Jahren noch neu. Die
Koppel wurde zum Vorbild für ähnliche
Vorhaben in ganz Deutschland und darüber
hinaus auch im Ausland.
Zur Zeit arbeiten 19 Menschen in insgesamt
13 Ateliers und Werkstätten, die dem
interessierten Besucher gerne ihre Türen
öffnen.
Die Arbeitsgebiete der Ateliers reichen von
Schmuck- und Modedesign / Maßschneiderei
über Textilgestaltung bis zu Fotografie,
Buchbinderei, Möbel- und Holzdesign sowie
Maßschuh-Anfertigung, Seifenmanufaktur,
Malerei, Druckgrafik und Objektkunst. Im
Erdgeschoss befindet sich außerdem das
vegetarische Café Koppel und das Kunstforum
der GEDOK, eine eigenständige Organisation
zur Förderung von Künstlerinnen aller Sparten.
Im Laufe der Jahre hat es immer wieder
Wechsel in den Ateliers gegeben, geblieben ist
der Anspruch, stets Handwerker oder Künstler
zu finden, die den Geist der Koppel mittragen.
Die Koppel 66 hat sich in dieser Zeit nicht nur
als geschlossene Institution verstanden,
sondern sich darüber hinaus zum Forum für
aktuelles Design, zeitgemäßes Kunsthandwerk
und bildende Kunst entwickelt.
Zu den unbestrittenen Höhepunkten des
Jahres zählen die bereits im Jahr der Gründung
entstandene Adventsmesse und die ebenfalls
seit mehr als 10 Jahren etablierte Frühjahrsmesse.
Beide Messen bieten gerade jungen
Künstlern und Handwerkern die Möglichkeit,
sich in einem Rahmen zu präsentieren, den es
so, zumindest in Hamburg und Umgebung,
nicht ein zweites Mal gibt. Getragen und
unterstützt von den Ateliers im Haus finden die
Gastaussteller ein Ambiente vor, das die
idealen Voraussetzungen für eine gelungene
Veranstaltung bietet.
von links nach rechts:
Seifenmanufaktur
Buchbinderei
Strickdesign
Schmuck
Freie Malerei
Fotografie
Holzschnittkunst
Schreibgeräte
Modedesign
Schuhmacherei

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... gestern - heute - morgen
Fester Bestandteil der Eröffnungsveranstaltung
der alljährlichen Adventsmesse ist die stets mit
Spannung erwartete Verleihung des Förderpreises
für gutes Design und innovatives
Handwerk an einen, von einer unabhängigen
Jury ausgewählten Gastaussteller.
Ein musikalisches und kulinarisches Rahmenprogramm
rundet die Veranstaltungen ab.
Darüber hinaus bietet die Koppel 66 mit ihrer
geräumigen Eingangshalle und den großzügigen
Freiflächen in den oberen Etagen einen
nicht alltäglichen Hintergrund für Veranstaltungen
der unterschiedlichsten Art. Lesungen,
Konzerte oder Mitmachprojekte finden verteilt
über das Jahr statt.
Haus lebendig. Einen wesentlichen Anteil daran
hat das Vegetarische Café im Erdgeschoss,
welches inzwischen einen weit über St. Georg
hinaus reichenden guten Ruf hat. So sind es
neben den Stammgästen des Hauses immer
wieder auswärtige Besucher, die beim Besuch
der Koppel 66 die einzigartige Atmosphäre
genießen.
Diese positive Ausstrahlung zu erhalten und
weiterhin auszubauen ist das Bestreben der
Mitglieder des Förderkreises Koppel 66 e.V..
Dabei werden die Räumlichkeiten bevorzugt
Künstlern oder Institutionen aus St. Georg zur
Verfügung gestellt. Enge Kontakte zwischen
dem Stadtteil, seinen Bewohnern und der
Ateliergemeinschaft in der Koppel machen das
oben:
Figuren und Objekte
Pianospieler / Adventsmesse 2009
unten:
KIKUKO / Kinderfest mit dem CVJM -
St.Georg
Espresso / Café Koppel
Blick ins Foyer / Frühjahrsmesse 2009

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Die Koppel 66
der Förderkreis Koppel 66 e.V.
Ideen, Projekte und Veranstaltungen müssen
organisiert, koordiniert und durchgeführt
werden. Gespräche mit Behörden, Gastausstellern
und Künstlern müssen geführt und von
Zeit zu Zeit neue Mieter ausgewählt werden.
Um alles dies neben der Arbeit im Atelier oder
der Werkstatt leisten zu können, wurde der
Förderkreis Koppel 66 e.V. gegründet.
Seit seiner Neugründung im Jahr 1990 ist er
der Mittelpunkt, um den sich die Koppel 66
dreht.
Bei regelmäßig stattfindenden Treffen wird
diskutiert, erörtert und geplant. Eine Aufteilung
der anstehenden Aufgaben auf die Mitglieder
ist Voraussetzung für das Funktionieren.
Alle Mieter des Hauses sind Mitglied im Verein
und setzen sich ehrenamtlich für die Belange
des Hauses ein. Dieser freiwillige Einsatz wird
von den Mitgliedern gern geleistet. Jedoch
allein damit ist es nicht möglich, den ständig
wachsenden Berg von Arbeit zu bewältigen,
der zunehmend durch die Organisation von
Veranstaltungen, die dazu notwendige
Öffentlichkeitsarbeit und vieles mehr entsteht.
Es wird notwendig sein, neue Strukturen und
Vernetzungen auf den Weg zu bringen.
Die Koppel 66 braucht Freunde -
Fördermitglieder, Partnerschaften, Sponsorendenen
die Förderung von Kunsthandwerk,
Kunst und Design am Herzen liegt. Nur so wird
es künftig möglich sein, in St Georg diese
bewährte, einzigartige Einrichtung mit allen
ihren Vorzügen zu erhalten und den Menschen
weiterhin die Möglichkeit zu bieten, Handwerk
und Kunst zum Anfassen unter einem Dach
vereint vorzufinden.
Viele Gäste und Freunde des Hauses
kommen regelmäßig zu den Messen und
Ausstellungen.
Auch Touristen freuen sich immer wieder
dieses interessante Haus gezielt oder
zufällig entdeckt zu haben.

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Die Koppel 66
Aufgaben und Ziele
Organisation:
• 2x pro Jahr Messeorganisation: Planung,
Koordination, PR
• Koordination weiterer im Laufe des Jahres
stattfindender Veranstaltungen: Konzerte,
Lesungen, Ausstellungen, Workshops
• Newsletter, Website-Pflege, Sponsorensuche
Planungen / Neue Formate entwickeln:
• Galerie im Treppenhaus, Forum für Künstler
aus St. Georg und anderen Stadtteilen.
• Kooperation mit Institutionen, die Künstler
oder Werbefachleute ausbilden
• Jugend und Kunst / Handwerk (Girlsday,
Schülerpraktika, Workshops)
• freie Messeplätze für Künstler aus
Entwicklungsländern und für soziale
Organisationen aus Hamburg
• Benefizveranstaltungen
Visionen:
• Zusammenarbeit mit namhaften Firmen, als
einzelnes Event für bestimmte Veranstaltungen
oder auch als Unterstützung für
die Koppel 66 allgemein
• Ausbau der Partnerschaften zum Stadtteil,
zum Stilwerk und zum neu entstehenden
Designzentrum in der Hafencity
• Entwicklung verschiedener, regelmäßiger
Veranstaltungsreihen wie Lesungen,
zeitgenössische Musikveranstaltungen, oder
Filmvorführungen
• Öffnung des Fördervereins für neue
Fördermitglieder
• Entwicklung eines „Freundeskreises der
Koppel 66“
links:
Adventsmesse 2009
rechts:
Tango-Event /
Roberto Barcena,
Argentinien
Haus für Kunst & Handwerk, Koppel 66 / Lange Reihe 75 - 20099 Hamburg / info@koppel66.de / www.koppel66.de
Text: Heidrun Winterscheidt / Layout+Text: Brigitte Strombeck / Fotos: Tita Do Rego Silva, Brigitte Strombeck, Regina Geisler, Astrid Bärndal