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Heft 03.2010 - CVJM Denkendorf

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<strong>CVJM</strong>-Mitarbeiterhilfe · 4.2010<br />

18<br />

Er sieht weiter: Das Heil, das Gegenstand banger<br />

Hoffnung gewesen ist, und das er jetzt von Angesicht<br />

zu Angesicht gesehen hat, besitzt eine universale<br />

Geltung, es ist ein Heil für alle Völker,<br />

wie es Jesaja (52,10) verheißen hat: „Der Herr<br />

hat offenbart seinen heiligen Arm vor den Augen<br />

aller Völker, dass aller Welt Enden sehen das Heil<br />

unsres Gottes.” Die Prophetie des Alten Bundes<br />

ist mit dem Kommen Jesu erfüllt: Freudenboten<br />

verkünden Frieden, Gott ist König, der Herr hat<br />

sein Volk getröstet und Jerusalem erlöst (Jes 52,7 ff.).<br />

Simeon kann sterben, weil er als Prophet nicht<br />

mehr gebraucht wird, denn die Heilszeit ist angebrochen,<br />

die keine Prophetie mehr benötigt.<br />

Simeon vertritt das lukanische Schema von<br />

Verheißung und Erfüllung und zeigt sich darin<br />

als kunstvoller Brückenbauer zwischen der jüdischen<br />

Bibel und Jesus. Der Christus ist ein Licht,<br />

das die Nationen erleuchtet, und der Ruhm für<br />

das Volk Israel, sagt Simeon, und er spielt damit<br />

auf die Gottesknechtlieder des zweiten Jesaja an<br />

(Jes 42,6–9; 49,6).<br />

[Anm.: So heißt es Jes 42,6–9: „Ich, der Herr, habe<br />

dich (den Gottesknecht) gerufen in Gerechtigkeit und<br />

halte dich bei der Hand und behüte dich und mache<br />

dich zum Bund für das Volk, zum Licht der Heiden,<br />

dass du die Augen der Blinden öffnen sollst und die<br />

Gefangenen aus dem Gefängnis führen und, die da<br />

sitzen in der Finsternis, aus dem Kerker. Ich, der<br />

HERR, das ist mein Name, ich will meine Ehre keinem<br />

andern geben noch meinen Ruhm den Götzen.<br />

Siehe, was ich früher verkündigt habe, ist gekommen.”<br />

Und Jes 49,6 sagt Gott zu ihm: „Ich habe<br />

dich (den Gottesknecht) ... zum Licht der Heiden<br />

gemacht, dass du seist mein Heil bis an die Enden<br />

der Erde.”]<br />

Bei diesen Rückverweisen leuchtet ein, dass Jesu<br />

Licht des Lebens die Finsternis von Sünde und<br />

Tod überstrahlt und mit seinem Glanz die Welt<br />

erfüllt und am Ende ganz verwandelt. Es ist das<br />

Licht der Erkenntnis der heilvollen Werke Gottes,<br />

>>> Wer Jesus kennt, sieht die Welt in einem<br />

neuen Licht und erkennt die himmlische<br />

Wirklichkeit, gegen die sich die irdische<br />

am Ende nicht wird durchsetzen können.<br />

welches hier gemeint ist, auch das Licht der<br />

liebenden Wärme. Wer Jesus kennt, sieht die<br />

Welt in einem neuen Licht und erkennt die<br />

himmlische Wirklichkeit, gegen die sich die<br />

irdische am Ende nicht wird durchsetzen können.<br />

Ursprünglich ist hier freilich nicht von<br />

Jesus, sondern von jenem Gottesknecht die Rede,<br />

der die Sünden des Volkes auf sich nimmt und<br />

zur Erlösung der Vielen stirbt (Jes 53). Gleich,<br />

ob dabei an eine Einzelpersönlichkeit oder<br />

ein Kollektiv zu denken ist: Nicht wohlfeile<br />

Vorstellungen vom kommenden Messias als<br />

des Krieger-Sieger-Befreiers, sondern der jesajanische<br />

Gottesknecht liefert den Interpretationsrahmen<br />

für die Messianität Jesu. Lukas beugt<br />

mit den beiden Verweisen auf Jesaja dem fatalen<br />

Missverständnis vor, Jesus werde mit Gewalt<br />

in den Gang der Welt eingreifen und alles<br />

richten. Der Messias schafft vielmehr Heil für die<br />

Welt, indem er stirbt und die Sünden der Welt auf<br />

sich nimmt.<br />

Diesen Zug verstärkt Simeon in seiner etwas<br />

dunklen Anrede an Maria (V. 34 f.). Darin weist<br />

er auf den Widerspruch<br />

hin, der Jesus entgegenbranden<br />

wird,<br />

und spricht in einer<br />

Andeutung bereits vom<br />

daraus resultierenden<br />

>>> Krippe und<br />

Kreuz werden hier<br />

schon eng beieinander<br />

gerückt.<br />

Tod Jesu. Krippe und Kreuz werden hier schon<br />

eng beieinander gerückt. Keine Frage: An Jesus<br />

Christus scheiden sich die Geister, und er scheidet<br />

sie auch selbst.<br />

IV. Was erwarten wir für unser Leben?<br />

Ich habe nur wenige Schneisen in einen theologisch<br />

komplexen Abschnitt geschlagen, der<br />

einen stark belehrenden Charakter besitzt<br />

und eine Entscheidung verlangt: Glaubst du<br />

an diesen Christus? Ist er für dich das Heil<br />

der Welt? Oder ist das, was er verändert hat,<br />

zu wenig offensichtlich?

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