Gemeindebrief 1.11.pdf
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GEMEINDEBRIEF DER EVANGELISCHEN KIRCHENGEMEINDE BIBLIS<br />
Geistliches Wort<br />
Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das<br />
Böse mit Gutem.<br />
Römerbrief 12,21<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
als junger Erwachsener war ich Mitglied eines<br />
christlichen Jugendkreises und einmal im Monat<br />
bereiteten wir für unser Treffen eine Bibelarbeit vor.<br />
Das ging meistens so vor, dass einer den Bibeltext<br />
vorlas und dann auslegte. Praktisch immer begann es<br />
mit „Jesus will, dass wir…“, „Gott sagt, dass wir dies<br />
und das tun sollen…“ oder „das bedeutet, dass man<br />
so oder so handeln soll!“.<br />
Es ging immer darum, etwas herauszufinden, das getan werden muss, es<br />
ging immer darum, eine konkrete Handlungsanweisung festzustellen.<br />
Anders formuliert: wir suchten immer nach Gottes Anspruch an uns. Ich<br />
denke, als junger Mensch neigt man sowohl dazu, Ansprüche zu haben als<br />
auch Ansprüche bedienen zu wollen. Tu dies, tu das, das gehört sich so,<br />
du musst, du musst, du musst. So nimmt man die Welt wahr.<br />
Erst später im Leben lernt man, dass man häufig viel mehr des<br />
Zuspruches bedarf. Dass Gott jemand ist, der vergibt, der tröstet, der uns<br />
Last abnimmt, auch von der, die wir uns selbst aufgeladen haben.<br />
Zwischen Anspruch und Zuspruch bewegen sich viele prägende Worte<br />
der Bibel, das gilt besonders für die Jahreslosungen.<br />
Die Jahreslosung für 2011 kommt aus dem Römerbrief, wo der Apostel<br />
Paulus schreibt: Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern<br />
überwinde das Böse mit Gutem.<br />
Meine erste Reaktion war, auch dies wie einen Anspruch zu lesen. Gott<br />
will, dass ich bei Konflikten keine Gewalt anwende. Gott will, dass ich als<br />
Christ zu friedlichen Mitteln greife; Gott will, dass ich die Gewalt in dieser<br />
Welt nicht vermehre, ich soll nicht gleiches mit gleichem vergelten. Das<br />
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