6 Die Lage in der Oberliga Lüneburger SK Hansa bekannt. Der niedersächsische Fünftligist ließ den CN-Mittelfeldmann auf der Vereins-Site sagen: „So wie jeder ehrgeizige Sportler suche auch ich die Herausforderung. Ich möchte den nächsten Schritt machen und mich weiterentwickeln. Da kam mir der LSK sehr gelegen, ein Verein mit Zukunft. Ich bin gespannt auf das neue Umfeld und erhoffe mir viel vom neuen Trainer.“ Was uns mit der Erkenntnis zurücklässt, dass der Phrasenspeicher der LSK-Presseabteilung mindestens regionalligareif ist. Nach Lüneburg und Tunjic löste Schnelsens Sturmtalent Vincent Boock als dritter ein HSDDTS-Ticket, indem er eine 1:0-Führung des SC Condor in einen 2:1-Auswärtssieg der Germanen verwandelte. Beim Ausstellen der Wettbewerbs-Einladung für Boock war unsere Jury etwas unsicher, weil der 19-Jährige statt seiner gewohnten Rückennnummer 25 die 21 von Rick Ferck durch den Sportpark Oldenfelde trug. Unser Justiziar forschte jedoch nach und fand heraus: Nummernsalat steht nicht als verbotene Substanz auf der Dopingliste, Boock darf zur Endrunde! Ebenso wie Gian-Pierre Carallo und Deniz Kacan, die beim 5:0 gegen Bergedorf 85 die Tore eins und zwei (Carallo) sowie drei und vier (Kacan) für Altona 93 erzielten. Während der AFC einen nie gefährdeten Sieg herausschoss, musste Buchholz 08 bis zum sonnigen Sprung auf Platz zwei einigen Schweiß vergießen. Beim Stand von 1:0 gegen den USC Paloma musste Torwart Henrik Titze einen Elfmeter von Visar Galica abwehren, ehe Joker Samuel Louca und Alexander Gege noch einen klaren Sieg herausschossen. Dass die Nordheidjer schließlich keinen Doppeltorschützen aufzuweisen hatten, warf – siehe oben – keinen Schatten auf das Gemüt des Trainers. Doppeltorschützen halten sich naturgemäß eher im Terrassenbereich der Liga auf, im Keller finden wir nur selten welche. Im Kampf um den Klassenerhalt reicht oft ein Treffer für eine (angesichts der vielen Nachholspiele vielleicht auch nur eine halbe) Woche im Rampenlicht. Bramfelds Mirko Schulz zielte etwas zu genau fürs Rampenlicht und traf in der 88. Minute nur die Latte. Das 0:0 zwischen Pinneberg und Bramfeld im Kampf um die Tabellenführung in der Abstiegszone war überwiegend zähflüssig, doch auch in einem zähen Fluss kann man untergehen. Insofern näherten sich beide Teams um einen kleinen Schwimmzug dem rettenden Oberliga-Ufer, das auch die besten Kartografen nur schwer exakt bestimmen können. Von scharfen Regionalliga-Winden verursachte Abstiegswellen drohen einen Land-schwund zu bewirken, gegenüber dem Sylt nur Luxusprobleme hat. In der Bundesliga scheint das Kartografieren einfacher. Der Bezahlsender Sky präsentierte gestern allerdings eine Grafik, in der es hieß, der FC Augsburg befinde sich nun „drei Punkte hinter dem rettenden Ufer“. Au Backe!, riefen wir spontan aus und kramten in unserem Handgepäck nach einem Sprüche! "Wir leben alle auf dieser Erde, aber eben auf verschiedenen Spielhälften!" - Spieler und Trainer Klaus Augenthalerr - Rettungsring, um ihn den armen Augsburgern nachzuwerfen. Wer lange verzweifelt um Rettung schwimmt und schließlich an einem Stück Land vorbei hinter dem Ufer landet, hat irgendetwas fürchterlich falsch gemacht. Während sich Augsburg also im Zurückschwimmen üben muss, sammelten die Meiendorfer zuletzt eine Menge Erfahrung im Synchronschwimmen, das ja ästhetisch sein soll und auf jeden Fall zweckfrei ist. Mag also schön aussehen, aber man kommt halt nicht so recht von der Stelle. Anders in Norderstedt, der 70.000-Seelen-Stadt, in der keine dröge gekachelte Schulschwimmhalle, sondern ein – so die Selbstbeschreibung – „Erlebnisbad“ lockt. Dort präsentierten sich die Meiendorfer als kleine Haie, die nach Matthias Stuhlmacher: „ein bisschen giftiger und williger“ waren. Die zufriedene Ausflugsbilanz des <strong>MSV</strong>-Chefschwimmers nach dem 2:1-Überraschungscoup lautete: „Die <strong>Mannschaft</strong> hat bei den Chancen zugebissen (in Form von Traumtoren durch Michael Sara und Fabian Facklam).“ Eine Chance ausgelassen haben hingegen die Vierländer. Der SCVM hatte zuletzt vier Spiele in Folge nicht verloren, Rugenbergen vier Spiele nicht gewonnen. Der Trend sprach also für die Gastgeber, wurde aber durch eine Jurkschat-Ecke mit anschließendem Kopfball von Dennis Schmidt gebrochen. Mehr noch als die 0:1-Heimniederlage im Abstiegskampf schmerzte die Vierländer die Ankündigung von Trainer Benjamin Scherner, seinen Posten wegen beruflicher Belastungen im Sommer zu räumen. Für den SV Lurup war das 1:1 in Niendorf sicherlich ein Punkt-gewinn. Acht Zähler ist die Elf von Andreas Klobedanz nun noch vom (vermeintlich) rettenden Ufer entfernt. Das sagt uns das Tabellen-GPS, denn von Sichtnähe kann bei diesem Abstand keine Rede sein. Der Horizont bleibt blau auf blau. Der vom Unentschieden verursachte Sprung auf Platz 17 markiert die aktuellen Kräfteverhältnisse im untersten Oberliga-Bereich aber treffend. Denn Bergedorf 85 erscheint derzeit alles andere als schwimmtauglich. Gab es nach dem 0:5 am Mittwoch bei Paloma noch kritische Stimmen in Richtung Schiedsrichter, so blieb den Elstern nach dem abermaligen 0:5 in Altona nur die Erkenntnis vollkommener Unterlegenheit. Schwer vorstellbar, dass die Bergedorfer „Neustart-<strong>Mannschaft</strong>“ noch einmal Anschluss findet. Gesundheitsreform! <strong>MSV</strong> aktuell
Kapitän Hannes Niemeyer eine Kampfmaschine 7 <strong>MSV</strong> aktuell