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Vortrag Ergebnisse der Pilotstudie Mädchenarbeit in ... - tatmoor.de

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<strong>Ergebnisse</strong> <strong>Pilotstudie</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong> <strong>in</strong><br />

Sachsen / Leipzig 2000/2001<br />

Auszug aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Diplomarbeit: Schwierigkeiten <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

praktischen <strong>Mädchenarbeit</strong> – am Beispiel Leipzig<br />

Verfasser<strong>in</strong>nen: Sylvia Tornau und Sab<strong>in</strong>e Döge


1. Neue Diskussionen zur <strong>Mädchenarbeit</strong><br />

• Problembereich „Verhältnis zwischen <strong>Mädchenarbeit</strong> und ihrer<br />

Zielgruppe“<br />

• Problembereich „Konzepte <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong>“<br />

2. Aktuell wirken<strong>de</strong> gesellschaftliche Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen<br />

• Globalisierung + Mo<strong><strong>de</strong>r</strong>nisierung<br />

• Medialisierung<br />

• Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen an Individuen<br />

3. Die heute wirksamen Sozialisations<strong>in</strong>stanzen<br />

4. Lebensthemen und Leitbil<strong><strong>de</strong>r</strong> von (vorwiegend ost<strong>de</strong>utschen)<br />

Mädchen<br />

5. Entwicklungsstadien <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong> Ost<br />

6. Konzepte und Metho<strong>de</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong><br />

7. Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen an die Pädagog<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong><br />

8. <strong>Mädchenarbeit</strong> <strong>in</strong> Sachsen<br />

• Gesetzliche Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für <strong>Mädchenarbeit</strong> <strong>in</strong> Sachsen<br />

9. <strong>Mädchenarbeit</strong> <strong>in</strong> Leipzig<br />

• Kommunale Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

• Bestandsaufnahme<br />

10. empirische Untersuchungen<br />

• Metho<strong>de</strong>nbeschreibung<br />

• Probleme bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Datenaufbereitung und Datenanalyse<br />

• <strong>Ergebnisse</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Pilotstudie</strong><br />

11. Resümee<br />

Interviews<br />

• Konzeptionelle Verankerung <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong> bei <strong>de</strong>n<br />

Trägervere<strong>in</strong>en<br />

• Sicht <strong><strong>de</strong>r</strong> Pädagog<strong>in</strong>nen auf ihr Arbeitsfeld<br />

• Sicht <strong><strong>de</strong>r</strong> Pädagog<strong>in</strong>nen auf die Wünsche <strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchen<br />

• Öffentlichkeitsarbeit<br />

<strong>Ergebnisse</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Teilerhebung<br />

• Allgeme<strong>in</strong>es Freizeitverhalten<br />

• <strong>Mädchenarbeit</strong><br />

• Sozialisation<br />

• Selbstbild<br />

• Individuelle Zukunftsvorstellungen<br />

• <strong>Mädchenarbeit</strong> im Spannungsfeld zwischen Angeboten für viele<br />

(alle?) und Nutzen für wenige Mädchen<br />

• <strong>Mädchenarbeit</strong> im Spannungsfeld zwischen theoretischer<br />

Anerkennung und fehlen<strong><strong>de</strong>r</strong> Professionalisierung<br />

• Ausblick<br />

<strong>Vortrag</strong> <strong>Ergebnisse</strong> <strong>Pilotstudie</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong> 2001<br />

Tornau/Döge


1<br />

1. Aktuelle Diskussionen zur <strong>Mädchenarbeit</strong><br />

• unter <strong>de</strong>m Begriff aktuelle Diskussionen zur <strong>Mädchenarbeit</strong> fassen wir die im<br />

Zeitraum 1994 bis 2000 veröffentliche Fachliteratur zusammen, die sich<br />

verstärkt mit Problembereichen <strong>in</strong>nerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> praktizierten <strong>Mädchenarbeit</strong><br />

befasst. Dazu gehören z.B. die Autor<strong>in</strong>nen Gerl<strong>in</strong><strong>de</strong> Sei<strong>de</strong>nsp<strong>in</strong>ner und Dorit<br />

Meyer (Sozialpädagogisches Institut – <strong>Ergebnisse</strong> <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>smo<strong>de</strong>llprogramms<br />

„Mädchen <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Jugendhilfe), Claudia Wallner, Christ<strong>in</strong>a Klose, Barbara Keddi,<br />

Anita Heiliger u.a. die sich <strong>in</strong> ihren Ausführungen zum Teil aufe<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong> beziehen<br />

und zum teil unabhängig vone<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong> zu ähnlichen <strong>Ergebnisse</strong>n kommen.<br />

Kritisch betrachten sie alle die Konzepte <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong> und das Verhältnis<br />

zwischen <strong>Mädchenarbeit</strong> und Mädchen.<br />

Folie<br />

Analog <strong>de</strong>n Erkenntnissen aus <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Adoleszenzforschung ist vielleicht auch die<br />

fem<strong>in</strong>istische <strong>Mädchenarbeit</strong> nach 15 Jahren<br />

<strong>in</strong> die Pubertät gekommen (...) aber vielleicht<br />

liegt hier und heute auch die zweite Chance<br />

zur Neuformulierung ihrer Ziele. (Chwalek,<br />

1996, S. 131)<br />

• wie das Zitat schon sagt, beziehen sich die aktuellen Diskussionen hauptsächlich<br />

auf die <strong>Mädchenarbeit</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> alten Bun<strong>de</strong>slän<strong><strong>de</strong>r</strong>, wobei e<strong>in</strong>ige <strong><strong>de</strong>r</strong> Erkenntnisse<br />

durchaus auch für die ost<strong>de</strong>utsche <strong>Mädchenarbeit</strong> von Interesse se<strong>in</strong> können:<br />

- <strong>de</strong>nn <strong>Mädchenarbeit</strong> <strong>in</strong> Ost<strong>de</strong>utschland wird von außen mit zwei Fragen<br />

konfrontiert: 1. weshalb es sie überhaupt gibt und 2. Braucht es<br />

<strong>Mädchenarbeit</strong> noch? Begründung: Mädchen und junge Frauen s<strong>in</strong>d doch<br />

<strong>in</strong>zwischen emanzipiert und gleichberechtigt und sie besitzen alle<br />

Chancen. ( In <strong>de</strong>n alten Bun<strong>de</strong>slän<strong><strong>de</strong>r</strong>n wird heute meist nur Frage zwei<br />

gestellt)<br />

- die Zahl <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong>er<strong>in</strong>nen, –projekte und Angebote für Mädchen<br />

hat sich stabilisiert hat und ist „nicht mehr wegzu<strong>de</strong>nken“ (Bohn, 1998,<br />

S. 505) (gilt sicher eher für die alten Bun<strong>de</strong>slän<strong><strong>de</strong>r</strong>), <strong>Mädchenarbeit</strong> ist<br />

aber noch immer mit „Legitimationszwängen“ konfrontiert und<br />

„<strong>in</strong>stitutionell nicht abgesichert“ (ebd.) (gilt auch für die neuen<br />

Bun<strong>de</strong>slän<strong><strong>de</strong>r</strong>)<br />

Ursachen für die mangeln<strong>de</strong> strukturelle Absicherung von <strong>Mädchenarbeit</strong>:<br />

Meyer und Sei<strong>de</strong>nsp<strong>in</strong>ner:<br />

o unzureichen<strong>de</strong> Def<strong>in</strong>ition von <strong>Mädchenarbeit</strong> (En<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> 70er Jahre im<br />

autonomen Kontext <strong><strong>de</strong>r</strong> Frauenbewegung und –forschung etabliert /<br />

Anstreben von Freiräume für Mädchen und junge Frauen „außerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

bestehen<strong>de</strong>n, von Männern dom<strong>in</strong>ierten Gesellschaft“. Diese Konzepte nach<br />

Me<strong>in</strong>ung <strong><strong>de</strong>r</strong> Autor<strong>in</strong> En<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> 90er Jahre ihren Bezugspunkt verloren weil<br />

© Tornau/Döge


3<br />

Folie<br />

„Wenn weibliche Jugendliche aber von <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

<strong>Mädchenarbeit</strong> nicht mehr o<strong><strong>de</strong>r</strong> nur noch sehr<br />

begrenzt erreicht wer<strong>de</strong>n, dann hat dieser<br />

Tatbestand e<strong>in</strong>e doppelte Brisanz, weil<br />

weibliche Jugendliche und junge Frauen<br />

gleichsam doppelt ausgeschlossen wer<strong>de</strong>n:<br />

von <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong>, weil diese<br />

überwiegend jüngere Mädchen bzw. nur<br />

bestimmte Zielgruppen anspricht und von <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

allgeme<strong>in</strong>en Jugendarbeit, die sich auch<br />

weiterh<strong>in</strong> <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie an <strong>de</strong>n Lebenslagen<br />

männlicher Jugendlicher und ihren<br />

Bedürfnissen orientiert.“ (Meyer, 1999, S. 36)<br />

Problembereich Konzepte <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong><br />

Klose:<br />

o <strong>Mädchenarbeit</strong> hat sich <strong>in</strong> koedukativen E<strong>in</strong>richtungen ten<strong>de</strong>nziell zum Muss<br />

entwickelt hat, wobei die dort tätigen Pädagog<strong>in</strong>nen hierzu verpflichtet<br />

wer<strong>de</strong>n bzw. freiwer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Stellen mit <strong>de</strong>m Schwerpunkt <strong>Mädchenarbeit</strong><br />

ausgeschrieben s<strong>in</strong>d. Es wird hier aber we<strong><strong>de</strong>r</strong> nach e<strong>in</strong>er entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Qualifizierung <strong><strong>de</strong>r</strong> Pädagog<strong>in</strong>nen gefragt, noch danach, ob die strukturellen<br />

Gegebenheiten (Raum, Zeit, F<strong>in</strong>anzen) ausreichend und <strong>de</strong>n Bedürfnissen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchen angemessen s<strong>in</strong>d.<br />

Bohn:<br />

o Demotivation von Fachfrauen <strong>in</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong>skreisen aufgrund <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

„Folgenlosigkeit ihres E<strong>in</strong>satzes“. Ursachen für <strong>de</strong>n Motivationsverlust:<br />

strukturelle Zusammenhänge (geme<strong>in</strong>t ist hier z.B. materielle<br />

Ungesichertheit <strong><strong>de</strong>r</strong> Projekte und/o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Personalstellen <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Pädagog<strong>in</strong>nen), die Zusammensetzung (unterschiedliche Ansprüche an<br />

eigene pädagogische Arbeit <strong><strong>de</strong>r</strong> e<strong>in</strong>zelnen Fachfrauen), die<br />

organisations<strong>in</strong>terne Arbeitsweise (Ausgangspunkt meist horizontale<br />

Organisation. Folgen: Kräfteverlust wenn alle anfallen<strong>de</strong>n Arbeiten von allen<br />

geme<strong>in</strong>sam erledigt wer<strong>de</strong>n und o<strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeiten liegen bleiben.)<br />

Meyer und Sei<strong>de</strong>nsp<strong>in</strong>ner:<br />

o Konzepte <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong> greifen heute nicht mehr bzw. haben ihre<br />

Gültigkeit verloren und tragen nur noch <strong>in</strong> bestimmten Kontexten<br />

Ursachen:<br />

- die gesellschaftliche Situation, auf <strong>de</strong>nen die Konzepte basierten, existiert heute<br />

<strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Form nicht mehr;<br />

- die Konzepte problematisieren Benachteiligung von Mädchen und jungen<br />

Frauen, was <strong>de</strong>m Selbstverständnis <strong><strong>de</strong>r</strong> heutigen Mädchengeneration<br />

wi<strong><strong>de</strong>r</strong>spricht;<br />

© Tornau/Döge


4<br />

- knappe f<strong>in</strong>anzielle und personelle Ressourcen, fehlen<strong>de</strong> <strong>in</strong>haltliche Akzeptanz<br />

und Absicherung führen bei <strong>Mädchenarbeit</strong>er<strong>in</strong>nen zu e<strong>in</strong>em „Statusquo-Denken.<br />

Um diesen Status quo halten zu können, wird je<strong>de</strong> Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ung als Angriff<br />

gewertet. Das führt dazu, dass e<strong>in</strong>e konzeptionelle Weiterentwicklung<br />

bestehen<strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitsansätze und Metho<strong>de</strong>n kaum stattf<strong>in</strong><strong>de</strong>t;<br />

- die Probleme im Jugendbereich haben sich generell verän<strong><strong>de</strong>r</strong>t. Die gesamte<br />

Pädagogisierung <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeit mit Mädchen und Jungen greift nicht mehr;<br />

- sich die Situation <strong><strong>de</strong>r</strong> Jugendlichen hat sich verän<strong><strong>de</strong>r</strong>t, und wird von ganz<br />

an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Dynamiken (Medialisierung, Individualisierung, Entstrukturalisierung<br />

etc.) bestimmt als die Dynamiken, die für die Generation <strong><strong>de</strong>r</strong> heutigen<br />

Pädagog<strong>in</strong>nen dom<strong>in</strong>ierend waren;<br />

- die heutige <strong>Mädchenarbeit</strong> bezieht sich kaum noch auf die aktuelle<br />

wissenschaftlich etablierte Frauenforschung. Diese wen<strong>de</strong>t sich En<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> 90er<br />

Jahre von <strong><strong>de</strong>r</strong> Thematik <strong><strong>de</strong>r</strong> differenzierten Sicht auf die<br />

Geschlechterverhältnisse ab und favorisiert <strong>de</strong>n theoretischen Ansatz Geschlecht<br />

als Konstruktion<br />

(<strong>Ergebnisse</strong> basieren auf e<strong>in</strong>er Untersuchung von 231 Anträgen, die im Rahmen <strong>de</strong>s<br />

Bun<strong>de</strong>smo<strong>de</strong>llprogramms „Mädchen <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Jugendhilfe“ e<strong>in</strong>gerecht wur<strong>de</strong>n)<br />

2. Aktuell wirken<strong>de</strong> gesellschaftliche Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen<br />

Vorüberlegungen:<br />

• Frauenleben und <strong>in</strong>sofern auch Mädchenleben f<strong>in</strong><strong>de</strong>n nicht irgendwo am Ran<strong>de</strong><br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Gesellschaft <strong>in</strong> abgegrenzten und abgrenzbaren Bereichen statt, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n sie<br />

s<strong>in</strong>d Bestandteil <strong>de</strong>s gesamten gesellschaftlichen Lebens. Das be<strong>de</strong>utet, dass<br />

politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte, aber auch die<br />

gesamtgesellschaftliche Situation e<strong>in</strong>schließlich ihrer Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungsprozesse <strong>in</strong><br />

ihren Auswirkungen auf Frauen und Mädchenleben betrachtet wer<strong>de</strong>n müssen.<br />

• Mädchen und junge Frauen verstehen sich (und wer<strong>de</strong>n so verstan<strong>de</strong>n) als<br />

gleichberechtigt und emanzipiert. Der Ursprung dieses Selbstverständnisses wird<br />

<strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> theoretischen Literatur vor allem <strong>in</strong> <strong>de</strong>n für Mädchen und Frauen neuen<br />

Freiräumen <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Bereichen Recht, Bildung, Sexualität und <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen<br />

Stellung gesehen. E<strong>in</strong>helligkeit herrscht aber auch <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Annahme, dass diese<br />

Freiräume gesellschaftlich nicht abgesichert s<strong>in</strong>d (Bsp. ist die Betrachtung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Situation von Frauen weltweit (nach Cor<strong>de</strong>s, 1995, S. 12), dass Frauen: die<br />

Hälfte <strong><strong>de</strong>r</strong> Weltbevölkerung stellen, fast zwei Drittel <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitsstun<strong>de</strong>n leisten,<br />

e<strong>in</strong> Zehntel <strong>de</strong>s Welte<strong>in</strong>kommens erhalten, weniger als e<strong>in</strong> Hun<strong><strong>de</strong>r</strong>tstel <strong>de</strong>s<br />

Eigentums <strong><strong>de</strong>r</strong> Welt besitzen)<br />

© Tornau/Döge


5<br />

In Deutschland stehen wir Frauen zwar etwas besser da, aber im privaten<br />

Bereich leisten noch immer die Frauen das Gros an Familien- und Hausarbeit<br />

und im wirtschaftlichen Bereich stoßen Frauen auf unsichtbare Karrieregrenzen<br />

Folie<br />

Es gibt ke<strong>in</strong>e Gleichheit. Sie verdienen weit<br />

weniger als Männer, und das liegt nicht nur an<br />

Babypausen und Teilzeitjobs. Das Blatt Marie<br />

Claire hat von <strong><strong>de</strong>r</strong> Universität Hohenheim<br />

ausrechnen lassen, wie viel es kostet, e<strong>in</strong>e<br />

Frau zu se<strong>in</strong>: e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Reihenhaus o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

mehr. 224 000 Mark m<strong>in</strong>us macht e<strong>in</strong>e alle<strong>in</strong><br />

stehen<strong>de</strong> Frau mit mittlerem E<strong>in</strong>kommen<br />

während ihres Berufslebens, im Vergleich zu<br />

e<strong>in</strong>em Mann mit gleicher Leistung und<br />

gleicher Qualifikation. E<strong>in</strong>e Top-Manager<strong>in</strong><br />

verliert 870 000 Mark. (Supp, 11 / 2000, S.<br />

22)<br />

• Vere<strong>in</strong>igung <strong><strong>de</strong>r</strong> bei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Staaten: Orientierungs- und<br />

Anpassungsprozesse + daneben auch normalen gesellschaftlichen<br />

Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen und schleichen<strong>de</strong>n Prozessen wie Globalisierung,<br />

Mo<strong><strong>de</strong>r</strong>nisierung, Medialisierung und <strong>de</strong>n sich daraus ergeben<strong>de</strong>n Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen,<br />

wie z.B. Individualisierung und Mobilität. Diese Prozesse waren „durchaus auch<br />

bereits zu DDR-Zeiten im Gange“ haben sich aber nach <strong><strong>de</strong>r</strong> Vere<strong>in</strong>igung „<strong>in</strong><br />

rasantem Tempo verschärft.<br />

Globalisierung + Mo<strong><strong>de</strong>r</strong>nisierung<br />

• Globalisierung wird heute <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie <strong>in</strong> Zusammenhang mit Wirtschaft<br />

gebracht<br />

Es gibt kaum e<strong>in</strong>en Lebensbereich <strong>de</strong>s Menschen, <strong>in</strong> <strong>de</strong>n die Globalisierung nicht<br />

e<strong>in</strong>greift (z.B. Klimaverän<strong><strong>de</strong>r</strong>ung, durch Unternehmensfusion ausgelöste<br />

Bedrohung <strong>de</strong>s eigenen Arbeitsplatzes o<strong><strong>de</strong>r</strong> politisch die Europäische Union)<br />

• Globalisierung löst bei <strong><strong>de</strong>r</strong> e<strong>in</strong>en Aufbruchstimmung aus, ist für sie Befreiung aus<br />

engen und überholten Grenzen, für die an<strong><strong>de</strong>r</strong>e verb<strong>in</strong><strong>de</strong>t sich mit Globalisierung<br />

Angst und Unsicherheit. Beispiel, welches für <strong>de</strong>n E<strong>in</strong>zelnen sowohl die<br />

Möglichkeiten als auch die Gefahren <strong><strong>de</strong>r</strong> Globalisierung beschreibt: vor allem<br />

solche Arbeitsplätze s<strong>in</strong>d gefähr<strong>de</strong>t, für die schon e<strong>in</strong>fache Qualifikationen<br />

ausreichen. Gefragt s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> hohes Ausbildungsniveau und <strong>in</strong>novative<br />

Fähigkeiten, die weltweit e<strong>in</strong>gesetzt wer<strong>de</strong>n können. Sie wer<strong>de</strong>n<br />

überdurchschnittlich gut bezahlt und vergrößern unter globalen<br />

Wettbewerbsbed<strong>in</strong>gungen die ohneh<strong>in</strong> bestehen<strong>de</strong> Spanne zwischen<br />

© Tornau/Döge


6<br />

Spitzenverdienern und Lohnempfängern am unteren En<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

E<strong>in</strong>kommensskala. (von Plate, 1999)<br />

• So verän<strong><strong>de</strong>r</strong>n sich z.B. die gesellschaftlichen Normen <strong>de</strong>s Mite<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong>s (Neben<br />

<strong>de</strong>n relativ vorgegebenen und von <strong><strong>de</strong>r</strong> Allgeme<strong>in</strong>heit akzeptierten, gelebten und<br />

<strong>in</strong>sofern nicht <strong>in</strong> Frage gestellten Sozialformen und –b<strong>in</strong>dungen (heterosexuelle<br />

Familienverbün<strong>de</strong>) gibt es heute an<strong><strong>de</strong>r</strong>e, akzeptierte Sozialformen (z.B.<br />

Wohngeme<strong>in</strong>schaften, gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften etc.)<br />

• Diese Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen stellen für <strong>de</strong>n/die E<strong>in</strong>zelneN Herausfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen dar, die<br />

bewältigt wer<strong>de</strong>n müssen.<br />

Medialisierung<br />

• Medien gibt es <strong>in</strong> je<strong>de</strong>m Haushalt, an je<strong>de</strong>m Arbeitsplatz, <strong>in</strong> je<strong><strong>de</strong>r</strong> Institution, <strong>in</strong><br />

öffentlichen Räumen. (z.B. Telefon, Radio, Fernseher,<br />

Vi<strong>de</strong>oüberwachungsanlage Computer).<br />

• Medien und neue Technologien nehmen heute e<strong>in</strong>en immer größeren Teil <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Lebenszeit von Menschen e<strong>in</strong>. Medien bee<strong>in</strong>flussen Entwicklungsaufgaben,<br />

welche Heranwachsen<strong>de</strong> zu lösen haben, man spricht heute im Zusammenhang<br />

mit K<strong>in</strong>dheiten von „Medienk<strong>in</strong>dheiten“ und Jugendzeiten als „Medienzeiten“<br />

bezeichnet.<br />

Folie<br />

In <strong>de</strong>n letzten 30 Jahren hat die Welt mehr<br />

Informationen bereitgestellt als <strong>in</strong> <strong>de</strong>n 5000<br />

Jahren zuvor. E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziges Exemplar e<strong>in</strong>er<br />

Sonntagsausgabe e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>ternationalen<br />

Zeitschrift, wie z.B. die New York Times,<br />

enthält mehr Informationen, als e<strong>in</strong> Europäer<br />

<strong>de</strong>s 17. Jahrhun<strong><strong>de</strong>r</strong>ts <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em ganzen Leben<br />

zusammentragen konnte. Täglich wer<strong>de</strong>n<br />

ungefähr 20 Millionen Wörter,<br />

Sach<strong>in</strong>formationen aus verschie<strong>de</strong>nen Medien<br />

– Druckerzeugnisse, Disketten, CD-Roms –<br />

festgehalten. E<strong>in</strong> Leser, <strong><strong>de</strong>r</strong> 1000 Wörter pro<br />

M<strong>in</strong>ute lesen könnte und dies 8 Stun<strong>de</strong>n am<br />

Tag täte, bräuchte e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb Monate, um die<br />

Produktion e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>zigen Tages zu<br />

bewältigen. Zwischenzeitlich wäre dann se<strong>in</strong><br />

Leserückstand auf fünfe<strong>in</strong>halb Jahre<br />

angewachsen. (Hausmann, 1997, S. 19)<br />

Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen an Individuen<br />

• E<strong>in</strong>erseits Verbreiterung <strong>de</strong>s <strong>in</strong>dividuellen Spielraumes (<strong><strong>de</strong>r</strong> e<strong>in</strong> nicht immer<br />

freiwilliges „Anwachsen von Selbstorientierung, Wahlfreiheiten und reflexiven<br />

Individualisierungsschüben be<strong>in</strong>haltet) Freie Wahl- und<br />

Entscheidungsmöglichkeit <strong>in</strong> fast je<strong><strong>de</strong>r</strong> H<strong>in</strong>sicht, aber es muss auch die richtige,<br />

© Tornau/Döge


7<br />

<strong>de</strong>n gesellschaftlichen Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen entsprechen<strong>de</strong>, Wahl o<strong><strong>de</strong>r</strong> Entscheidung<br />

getroffen wer<strong>de</strong>n, will das Individuum nicht plötzlich im gesellschaftlichen Aus<br />

stehen. An<strong><strong>de</strong>r</strong>erseits „Ent<strong>in</strong>dividualisierung“ im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er erhöhten<br />

Austauschbarkeit von Personen.<br />

Folie<br />

Die freigesetzten Individuen wer<strong>de</strong>n<br />

arbeitsmarktabhängig und damit<br />

bildungsabhängig, konsumabhängig, abhängig<br />

von sozialrechtlichen Regelungen und<br />

Versorgungen, von Verkehrsplanungen,<br />

Konsumangeboten, Möglichkeiten und Mo<strong>de</strong>n<br />

<strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> mediz<strong>in</strong>ischen, psychologischen und<br />

pädagogischen Beratung und Betreuung.<br />

(Habermas, 1994, S. 444)<br />

• Mobilität ist e<strong>in</strong>e <strong><strong>de</strong>r</strong> Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen an Individuen. Sie wird z.B. im<br />

Berufsleben oft erwartet, ist aber <strong>in</strong>dividuell zu lösen.<br />

Weibliche Jugendliche s<strong>in</strong>d generell weniger mobilitätsbereit als die männlichen<br />

Jugendlichen (vgl. Fritsche, 2000, S. 197). Ursache: ihre Verankerung <strong>in</strong>nerhalb<br />

von Familien- und Freundschaftsgefügen ist e<strong>in</strong>e an<strong><strong>de</strong>r</strong>e, emotionalere? ist. Mit<br />

zunehmen<strong>de</strong>m Alter <strong><strong>de</strong>r</strong> weiblichen Jugendlichen öffnet sich diese Schere noch<br />

weiter.<br />

Folie Während die Unterschie<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>n 15-<br />

17jährigen Jungen und Mädchen noch nicht<br />

ganz so gravierend s<strong>in</strong>d, ersche<strong>in</strong>en die 22-<br />

24jährigen jungen Frauen wesentlich weniger<br />

mobilitätsbereit als ihre männlichen<br />

Altersgenossen, was mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Anb<strong>in</strong>dung durch<br />

K<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong> o<strong><strong>de</strong>r</strong> Partnerschaft zu tun haben mag,<br />

die offenkundig von Frauen an<strong><strong>de</strong>r</strong>s erlebt wird<br />

als von Männern und an<strong><strong>de</strong>r</strong>e reaktive<br />

Verhaltensweisen als bei Männern evoziert.<br />

(Fritsche, 2000, S. 197)<br />

3. Die heute wirksamen Sozialisations<strong>in</strong>stanzen<br />

• Sozialisation ist nicht e<strong>in</strong> irgendwann nach <strong><strong>de</strong>r</strong> Pubertät en<strong>de</strong>n<strong><strong>de</strong>r</strong>, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n e<strong>in</strong><br />

lebenslanger Prozess.<br />

• Neben <strong>de</strong>n Sozialisations<strong>in</strong>stanzen Familie und Schule wer<strong>de</strong>n die Mädchen<br />

heute vor allem von <strong>de</strong>n Sozialisations<strong>in</strong>stanzen Gleichaltrigengruppe und<br />

Medien geprägt, die eher e<strong>in</strong>en ver<strong>de</strong>ckten Auftrag als „heimliche Erzieher“<br />

erfüllen (z.B. weil die geschlechtsspezifische Botschaft im eigentlichen S<strong>in</strong>ne<br />

ke<strong>in</strong>e Botschaft ist, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n e<strong>in</strong>gebettet <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Lern- bzw. Unterhaltungs- und<br />

Spannungswert <strong><strong>de</strong>r</strong> jeweiligen Sendung, <strong>de</strong>s jeweiligen Buches bzw. <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

jeweiligen geme<strong>in</strong>samen Unternehmung daherkommt.) Bei<strong>de</strong> Instanzen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />

© Tornau/Döge


8<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Sozialisationsforschung weitgehend unberücksichtigt, da sie noch relativ neu<br />

und <strong>de</strong>swegen unerforscht s<strong>in</strong>d (Medien), bzw. <strong><strong>de</strong>r</strong> geschlechts-spezifische Blick<br />

immer mehr an Be<strong>de</strong>utung gew<strong>in</strong>nt.<br />

• Mädchen-peers im Alter <strong><strong>de</strong>r</strong> Adoleszenz s<strong>in</strong>d nicht vom Verfall bedroht son<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />

eröffnen <strong>de</strong>n Mädchen die Zugänge zu öffentlichen Freiräumen wie z.B.<br />

Diskothek o<strong><strong>de</strong>r</strong> Kneipe Welche Wirkungen diese Selbstorganisierten, nicht<br />

<strong>in</strong>stitutionalisierten Mädchen-peers auf die <strong>in</strong>stitutionalisierte <strong>Mädchenarbeit</strong><br />

haben, wer<strong>de</strong>n künftige Untersuchungen zeigen müssen.<br />

• Unter <strong>de</strong>m geschlechtsspezifischen Aspekt betrachtet, leisten die Medien<br />

größtenteils e<strong>in</strong>em antiquiert anmuten<strong>de</strong>n Frauen- und Mädchenbild<br />

(Sexobjekt, Opfer) Vorschub. Das heißt, die neuen Medienmädchen dürfen<br />

zwar rauchen, tr<strong>in</strong>ken und fluchen – <strong>in</strong>sofern fand e<strong>in</strong>e Mo<strong><strong>de</strong>r</strong>nisierung<br />

<strong>de</strong>s Medienmädchenbil<strong>de</strong>s <strong>in</strong> Form <strong><strong>de</strong>r</strong> Angleichung an männliche<br />

Verhaltensmuster statt – aber das alles bitte nicht übertrieben oft, laut und<br />

schon gar nicht, wenn das dargestellte Mädchen nicht <strong>de</strong>m gängigen<br />

Schönheitsi<strong>de</strong>al entspricht. Mädchen müssen auch und vielleicht sogar vor<br />

allem <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Medien schön se<strong>in</strong>, wenn sie e<strong>in</strong>e positiv besetzte Rolle<br />

tragen. Das be<strong>de</strong>utet, im medialen Umgang mit Weiblichkeit hat <strong>in</strong> Bezug<br />

auf die Fokussierung <strong><strong>de</strong>r</strong> Körperlichkeit ke<strong>in</strong>e Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ung stattgefun<strong>de</strong>n.<br />

Der Blick hat sich nicht <strong>in</strong> Richtung Leistung, Wissen und Können<br />

verschoben, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n Mädchen und Frauen wer<strong>de</strong>n weiterh<strong>in</strong> nach<br />

Körperlichkeit <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit <strong>de</strong>m gängigen Schönheitsi<strong>de</strong>al<br />

ausgewählt, e<strong>in</strong>gesetzt und wahrgenommen.<br />

4. Lebensthemen und Leitbil<strong><strong>de</strong>r</strong> von (vorwiegend ost<strong>de</strong>utschen) Mädchen<br />

• Der Lebensentwurf und die Leitbil<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>f<strong>in</strong>ieren sich <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Zukunftsplänen für<br />

das eigene Leben. Sie können Vorstellungen über Beruf, Privatleben,<br />

Partnerschaft, Familie sowie die Gewichtung dieser Vorstellungen, die auch<br />

<strong>in</strong>e<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong> greifen, sich überschnei<strong>de</strong>n, harmonisch zusammenspielen o<strong><strong>de</strong>r</strong> sich<br />

wi<strong><strong>de</strong>r</strong>sprechen be<strong>in</strong>halten. Das heißt, die Mädchen und jungen Frauen setzen<br />

sich damit ause<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong>, wie sie als Frauen se<strong>in</strong> sollten und wie sie se<strong>in</strong> wollen.<br />

• In Bezug auf ihre berufliche Entwicklung wähnen sich e<strong>in</strong>ige ost<strong>de</strong>utsche<br />

Mädchen „Dank ihrer guten Noten“ sicher vor Diskrim<strong>in</strong>ierung. Spätestens mit<br />

E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> das Berufsleben stellt sich dies oft als Trugschluss heraus.<br />

© Tornau/Döge


9<br />

Folie<br />

Plötzlich gelten die prächtigen Abschlüsse <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Mädchen nichts mehr. Derzeit bekommen<br />

nach <strong><strong>de</strong>r</strong> Lehre <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Bun<strong>de</strong>slän<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />

rund 60 Prozent aller männlichen Azubis e<strong>in</strong><br />

Übernahme-Angebot von ihren Betrieben,<br />

aber weniger als 50 Prozent <strong><strong>de</strong>r</strong> weiblichen.<br />

Auf <strong>de</strong>n Höhenflug <strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchen im<br />

Ausbildungssystem folgt die Bruchlandung <strong>in</strong><br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitswelt. (Bruhns u.a., 25/1999)<br />

• Im Zusammenhang mit Partnerschaft und Familie ist zu verzeichnen, dass<br />

die meisten jungen Frauen selbstverständlich auf „gleichen Chancen im<br />

Beruf“ (93 Prozent) und „echt partnerschaftlich geteilter Hausarbeit“ (76<br />

Prozent)“ bestehen (Supp, 11 / 2000, S. 27).<br />

• Im Zentrum <strong><strong>de</strong>r</strong> Lebensplanung junger Deutscher stehen Berufs- und<br />

Familienorientierung als zusammengehöriges Paar, also nicht als wi<strong><strong>de</strong>r</strong>streiten<strong>de</strong><br />

Alternative. Bei <strong>de</strong>m Konzept von Familie muss es sich „nicht notwendig um das<br />

traditionelle Familienbild vom (leiblichen) Vater-Mutter-K<strong>in</strong>d-I<strong>de</strong>al han<strong>de</strong>ln“<br />

(Fritzsche, 2000, S. 104). Die Doppelorientierung auf Familie und Beruf<br />

be<strong>in</strong>haltet für junge Frauen und Mädchen e<strong>in</strong>erseits <strong>de</strong>n Aspekt, auf K<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong> und<br />

Familie nicht verzichten zu wollen und an<strong><strong>de</strong>r</strong>erseits <strong>de</strong>n Anspruch, später selbst<br />

für <strong>de</strong>n eigenen „Unterhalt zu sorgen und unabhängig zu se<strong>in</strong>“. (Aber aufgrund<br />

Arbeitsmarktsituation löst sich die Doppelorientierung zunehmend auf, bzw.<br />

führt vom Nebene<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong> von Familie und Beruf zur Verlagerung <strong>in</strong> zwei Phasen<br />

- <strong>in</strong> die Berufstätigkeit vor <strong><strong>de</strong>r</strong> Familiengründung bzw. suchen die jungen<br />

Frauen <strong>in</strong>dividuell nach Möglichkeiten, sich zu „flexibilisieren“ z. B. <strong>in</strong> Form von<br />

Teilzeitarbeit und K<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>betreuungszeiten. O<strong><strong>de</strong>r</strong> die jungen Frauen verzichten<br />

auf die Erfüllung ihres K<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>wunsches, „da Familie als Risikofaktor für<br />

berufliche Chancen gesehen wer<strong>de</strong>n könnte“ (Keddi/Wittmann, 1999, S. 55).<br />

• Leitbil<strong><strong>de</strong>r</strong> von Weiblichkeit und Männlichkeit zeigen sich bei Mädchen<br />

differenzierte Ansichten. So f<strong>in</strong><strong>de</strong>n sich neben traditionellen Leitbil<strong><strong>de</strong>r</strong>n, zwar<br />

auch geschlechtsspezifisch geprägte Vorstellungen. Diese s<strong>in</strong>d aber <strong>in</strong> erster<br />

L<strong>in</strong>ie auf Menschse<strong>in</strong> ausgerichtet. Diese Vorstellungen von materieller – eigenes<br />

Geld – und sozialer Unabhängigkeit – eigene Freun<strong>de</strong>, Zeit für sich, e<strong>in</strong>e eigene<br />

Wohnung – treffen sich im Leitbild <strong><strong>de</strong>r</strong> „selbständigen Frau“ wie<strong><strong>de</strong>r</strong> und wer<strong>de</strong>n<br />

ergänzt durch die „durch berufliche Kompetenz gewonnene Anerkennung“.<br />

• Das Leitbild <strong><strong>de</strong>r</strong> partnerschaftlichen Beziehung wird vornehmlich gezeichnet<br />

durch <strong>de</strong>n Entwurf e<strong>in</strong>er Beziehung „zwischen unabhängigen und gleichen<br />

Partnern“. Dieser Entwurf geht von e<strong>in</strong>er grundsätzlichen Gleichberechtigung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Geschlechter aus und rechtfertigt ke<strong>in</strong>e „geschlechtsspezifische Zuweisung von<br />

© Tornau/Döge


10<br />

Lebensbereichen“ und „ke<strong>in</strong>e Hierarchie“. Zu beachten ist an dieser Stelle, dass<br />

das Leitbild von Partnerschaft „ke<strong>in</strong>en Maßstab für die Benennung von<br />

Ungleichgewichten im privaten Geschlechterverhältnis“ (ebd.) enthält und<br />

<strong>in</strong>sofern <strong>de</strong>n Frauen auch ke<strong>in</strong> „Repertoire an Handlungsmöglichkeiten und<br />

Strategien“ (ebd.) zur Verfügung steht, um „Gleichheit (wie<strong><strong>de</strong>r</strong>)herzustellen“.<br />

Das heißt, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> Mehrheit <strong><strong>de</strong>r</strong> jungen Frauen Handlungsstrategien „für <strong>de</strong>n<br />

Umgang mit Machtstrukturen“ (ebd.) fehlen.<br />

5. Entwicklungsstadien <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong> Ost<br />

• Die wesentlichsten Unterschied zwischen <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong> <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten und<br />

neuen Bun<strong>de</strong>slän<strong><strong>de</strong>r</strong>n:<br />

o <strong>Mädchenarbeit</strong> <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Bun<strong>de</strong>slän<strong><strong>de</strong>r</strong>n wur<strong>de</strong> nicht durch e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

DDR entwickelte „engagierte Frauenbewegung getragen bzw. geför<strong><strong>de</strong>r</strong>t. Bis<br />

zur Wen<strong>de</strong> gab es <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Bun<strong>de</strong>slän<strong><strong>de</strong>r</strong>n ke<strong>in</strong>e spezifische<br />

<strong>Mädchenarbeit</strong>. Die Zielgruppe Mädchen und junge Frauen blieb <strong>in</strong> <strong>de</strong>n<br />

Konzepten <strong><strong>de</strong>r</strong> ost<strong>de</strong>utschen Jugendhilfe und Pädagogik weitgehend<br />

unberücksichtigt.<br />

• Bereits zu Beg<strong>in</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong> 90er Jahre fan<strong>de</strong>n Begegnungen zwischen west<strong>de</strong>utschen<br />

und ost<strong>de</strong>utschen Pädagog<strong>in</strong>nen <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong> statt. Dabei stan<strong>de</strong>n<br />

organisatorische Fragen, wie z. B. Aufbau und F<strong>in</strong>anzierung von<br />

Mädchenprojekten, aber auch die Ause<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong>setzung mit Themen, wie z.B.<br />

Gewalt gegen Mädchen, sexueller Missbrauch und die unterschiedliche<br />

Sozialisation im Osten und Westen im Vor<strong><strong>de</strong>r</strong>grund.<br />

• fast alle Projekte <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong> <strong>in</strong> Ost<strong>de</strong>utschland wur<strong>de</strong>n über <strong>de</strong>n so<br />

genannten zweiten Arbeitsmarkt <strong>in</strong>s Leben gerufen und die Pädagog<strong>in</strong>nen waren<br />

über diesen beschäftigt.<br />

• Durch <strong>de</strong>n häufigen Wechsel <strong><strong>de</strong>r</strong> Mitarbeiter<strong>in</strong>nen g<strong>in</strong>gen <strong>de</strong>n Projekten<br />

Erfahrungen verloren und die Gewährleistung e<strong>in</strong>er kont<strong>in</strong>uierlichen Arbeit<br />

gestaltete sich äußerst schwierig. Das Vorhaben, die über <strong>de</strong>n zweiten<br />

Arbeitsmarkt f<strong>in</strong>anzierten Stellen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e feste Anstellung zu übernehmen,<br />

scheiterte größtenteils.<br />

• E<strong>in</strong> weiteres Merkmal <strong><strong>de</strong>r</strong> neu geschaffenen Projekte war das vielfältige<br />

Qualifikationsniveau <strong><strong>de</strong>r</strong> dar<strong>in</strong> tätigen Frauen. Die Vielfalt <strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen<br />

Abschlüsse kann als Ausdruck <strong><strong>de</strong>r</strong> beruflichen Neu- bzw. Umorientierung nach<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Wen<strong>de</strong> betrachtet wer<strong>de</strong>n.<br />

• Die Pädagog<strong>in</strong>nen hatten sich mehreren Aufgaben gleichzeitig zu stellen: <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Beschäftigung mit ihrer <strong>in</strong>dividuellen, wie auch <strong><strong>de</strong>r</strong> gesellschaftlichen<br />

Vergangenheit; <strong><strong>de</strong>r</strong> Orientierung <strong>in</strong>nerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> neuen gesellschaftlichen<br />

© Tornau/Döge


11<br />

Strukturen; <strong>de</strong>m Aufzeigen <strong><strong>de</strong>r</strong> fehlen<strong>de</strong>n mädchenspezifischen Ansätze <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

K<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>- und Jugendarbeit; <strong><strong>de</strong>r</strong> Beschäftigung mit geschlechtsspezifischen<br />

Arbeitsansätzen; <strong><strong>de</strong>r</strong> Ause<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong>setzung mit <strong>de</strong>n spezifischen<br />

Lebensbed<strong>in</strong>gungen und Bedürfnissen <strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchen unter <strong>de</strong>n neuen<br />

gesellschaftlichen Bed<strong>in</strong>gungen und letztendlich auch <strong><strong>de</strong>r</strong> Umsetzung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Konzepte für e<strong>in</strong>e spezifische ost<strong>de</strong>utsche <strong>Mädchenarbeit</strong>.<br />

• Die Schwierigkeiten bzw. Wi<strong><strong>de</strong>r</strong>stän<strong>de</strong>, mit <strong>de</strong>nen sich die <strong>Mädchenarbeit</strong><br />

ause<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong>setzen musste, waren auf verschie<strong>de</strong>nen Ebenen angesie<strong>de</strong>lt.<br />

Festzustellen ist, dass die Durchsetzung von mädchenspezifischen Ansätzen <strong>in</strong><br />

<strong>de</strong>n neuen Bun<strong>de</strong>slän<strong><strong>de</strong>r</strong>n oft auf weniger Verständnis traf als <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten<br />

Bun<strong>de</strong>slän<strong><strong>de</strong>r</strong>n.<br />

• Ausgehend von <strong><strong>de</strong>r</strong> Annahme, dass die koedukativen E<strong>in</strong>richtungen ausreichend<br />

Raum und Möglichkeiten für e<strong>in</strong>e Arbeit mit Mädchen bieten, wur<strong>de</strong> und wird<br />

von Seiten <strong><strong>de</strong>r</strong> Kommunen die Notwendigkeit geschlechtsspezifischer Angebote<br />

angezweifelt.<br />

• Infolge <strong><strong>de</strong>r</strong> Unterstellung, <strong>Mädchenarbeit</strong> sei letztendlich gegen Jungen<br />

gerichtet, waren und s<strong>in</strong>d die <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong> tätigen Pädagog<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>em<br />

ständigen Rechtfertigungsdruck ausgesetzt.<br />

• Aufgrund fehlen<strong><strong>de</strong>r</strong> Sensibilisierung für mädchenspezifische Ansätze (<strong>in</strong>nerhalb<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Kommunen und politischen Gremien) mussten und müssen die<br />

Mädchenprojekte mit permanenten Schwierigkeiten betreffs <strong><strong>de</strong>r</strong> F<strong>in</strong>anzierung<br />

bzw. Weiterf<strong>in</strong>anzierung kämpfen. Dies erschwert die Gewährleistung<br />

kont<strong>in</strong>uierlicher Arbeit immens.<br />

• Im Jahr 2000 hat sich die Zahl <strong><strong>de</strong>r</strong> Angebote zwar vervielfacht, diese<br />

beschränken sich aber e<strong>in</strong>erseits vorrangig auf e<strong>in</strong>ige wenige Städte<br />

• Nutzungsverhalten <strong><strong>de</strong>r</strong> ost<strong>de</strong>utschen Mädchen: Die ost<strong>de</strong>utschen Mädchen und<br />

jungen Frauen schätzten es zwar im bestimmten Maße, die ihnen zur Verfügung<br />

gestellten Räume nutzen zu können, wollten aber auch mit <strong>de</strong>n Jungen ihren<br />

lebensweltlichen Erfahrungsraum teilen. Die Mädchen und jungen Frauen waren<br />

damit konfrontiert, dass vorhan<strong>de</strong>ne weibliche Lebensmo<strong>de</strong>lle als<br />

I<strong>de</strong>ntifikationsangebote (wenn auch unter neuen, zum Teil stark verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ten<br />

gesellschaftlichen Realitäten) fortwirkten.<br />

• E<strong>in</strong> Großteil <strong><strong>de</strong>r</strong> neu entstan<strong>de</strong>nen Mädchenprojekte zielte auf die berufliche<br />

Integration, um damit <strong>de</strong>m Trend, Mädchen und junge Frauen aus <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

qualifizierten Erwerbstätigkeit zu drängen, entgegenzuwirken Durch die<br />

Diskussionen und die beg<strong>in</strong>nen<strong>de</strong> Enttabuisierung <strong><strong>de</strong>r</strong> Themen sexueller<br />

Missbrauch und Gewalt gegen Mädchen entstand e<strong>in</strong> weiteres Aufgabengebiet<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong> <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Bun<strong>de</strong>slän<strong><strong>de</strong>r</strong>n.<br />

© Tornau/Döge


12<br />

5. Konzepte und Metho<strong>de</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong><br />

• Zu Beg<strong>in</strong>n orientierte sich die <strong>Mädchenarbeit</strong> <strong>in</strong> <strong>de</strong>n neuen Bun<strong>de</strong>slän<strong><strong>de</strong>r</strong>n oft an<br />

<strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>llen <strong><strong>de</strong>r</strong> fem<strong>in</strong>istischen, parteilichen <strong>Mädchenarbeit</strong> aus <strong>de</strong>n alten<br />

Bun<strong>de</strong>slän<strong><strong>de</strong>r</strong>n.<br />

Folie<br />

Für die ost<strong>de</strong>utsche <strong>Mädchenarbeit</strong> läßt sich<br />

feststellen, daß sich fem<strong>in</strong>istische<br />

Orientierungen unter Wahrung <strong>de</strong>s eigenen<br />

Kontextes zunehmend mehr herausbil<strong>de</strong>n. Die<br />

bloße Übernahme westfem<strong>in</strong>istischer Ansätze<br />

scheiterte. (Scharl<strong>in</strong>ski, 1998, S. 69)<br />

• Die sich entwickeln<strong>de</strong>n Konzepte <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong> reichen von fem<strong>in</strong>istischen<br />

über parteiliche bis h<strong>in</strong> zu Betreuungs- und fürsorglichen Ansätzen<br />

• Konzept <strong><strong>de</strong>r</strong> fem<strong>in</strong>istischen <strong>Mädchenarbeit</strong>:<br />

o Analyse und Kritik <strong><strong>de</strong>r</strong> bestehen<strong>de</strong>n patriarchalen Gewalt- und<br />

Machtstrukturen. hat <strong>de</strong>mzufolge die gesamte Gesellschaft im Blick.<br />

o geht davon aus, dass die Lebensrealitäten <strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchen und jungen Frauen<br />

<strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie durch ihre Geschlechtszugehörigkeit bestimmt ist und hat die<br />

Abschaffung jeglicher Unterdrückung <strong>de</strong>s weiblichen Geschlechts und <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

bestehen<strong>de</strong>n Geschlechterverhältnisse zum Ziel.<br />

• Konzept <strong><strong>de</strong>r</strong> emanzipatorisch–funktionsorientierten <strong>Mädchenarbeit</strong><br />

o Verwirklichung <strong><strong>de</strong>r</strong> Chancengleichheit und verb<strong>in</strong><strong>de</strong>t damit die For<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<br />

nach gleichen Chancen für Mädchen und junge Frauen <strong>in</strong> allen Bereichen<br />

dieser Gesellschaft<br />

o Arbeitsansätze dieses Konzeptes s<strong>in</strong>d hauptsächlich darauf ausgerichtet,<br />

die Fähigkeiten von Mädchen und jungen Frauen mittels gezielter<br />

Unterstützung an die Möglichkeiten, die <strong>de</strong>n Jungen und Männern qua<br />

Geschlecht <strong>in</strong> dieser Gesellschaft zur Verfügung stehen, anzupassen. Sie<br />

orientiert sich <strong>de</strong>mentsprechend an <strong>de</strong>n gesellschaftlich normierten<br />

Maßstäben. Um dies zu verwirklichen, sollen Mädchen und junge Frauen<br />

„Defizite ausgleichen“ (ebd.) und spezifische Kenntnisse und<br />

Kompetenzen entwickeln, die sonst eher bei Jungen geför<strong><strong>de</strong>r</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

• Defizitärer Ansatz<br />

o Dieser Ansatz beschreibt Mädchen und junge Frauen vorwiegend als e<strong>in</strong>e<br />

Problemgruppe und betont dah<strong>in</strong>gehend ihren „Opferstatus“ (ebd.).<br />

Lösungen für die Problemlagen <strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchen und jungen Frauen wer<strong>de</strong>n<br />

als <strong>in</strong>dividuelle Aufgaben, losgelöst vom gesamtgesellschaftlichen<br />

Kontext, betrachtet.<br />

© Tornau/Döge


13<br />

7. Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen an die Pädagog<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong><br />

• Das Berufsbild <strong><strong>de</strong>r</strong> Pädagog<strong>in</strong>nen im Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong> ist sowohl durch<br />

die unmittelbare pädagogische Arbeit mit <strong>de</strong>n Mädchen und jungen Frauen, als<br />

auch durch das politische Agieren außerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> Projekte bestimmt. Die sich<br />

daraus ergeben<strong>de</strong>n Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen s<strong>in</strong>d vielfältig und verlangen<br />

Ause<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong>setzungsbereitschaft, Reflexionsfähigkeit und oftmals großes<br />

Engagement von <strong>de</strong>n Pädagog<strong>in</strong>nen.<br />

• E<strong>in</strong>e <strong><strong>de</strong>r</strong> wichtigsten Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen ist die vorurteilsfreie Akzeptanz aller<br />

Mädchen und jungen Frauen, sie als jeweils ganze Person anzuerkennen und <strong>in</strong><br />

<strong>de</strong>n Mittelpunkt <strong><strong>de</strong>r</strong> Aufmerksamkeit und Handlungen zu stellen.<br />

• Die Pädagog<strong>in</strong>nen unterstützen die Mädchen und jungen Frauen bei <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Verwirklichung ihrer I<strong>de</strong>en und Wünsche, sie bieten ihnen Orientierung und<br />

regen zur Ause<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong>setzung und zur Durchsetzung von eigenen<br />

Standpunkten.<br />

• E<strong>in</strong>e weitere, nicht zu unterschätzen<strong>de</strong> und von <strong>de</strong>n Pädagog<strong>in</strong>nen zu<br />

erbr<strong>in</strong>gen<strong>de</strong>, Leistung ist die „beson<strong><strong>de</strong>r</strong>e Nähe <strong><strong>de</strong>r</strong> Pädagog<strong>in</strong>nen zu <strong>de</strong>n<br />

Mädchen und jungen Frauen“ (LAG, 1999, S. 24). Der daraus<br />

resultieren<strong>de</strong>n Beziehungsarbeit wird e<strong>in</strong>e große Be<strong>de</strong>utung<br />

zugeschrieben. Sie wird als pädagogisches Mittel <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong><br />

genutzt.<br />

• Wie die Mutter übernehmen die Pädagog<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>e Vorbildfunktion. Diese setzt<br />

allerd<strong>in</strong>gs da an, wo <strong><strong>de</strong>r</strong> E<strong>in</strong>fluss <strong><strong>de</strong>r</strong> Mutter weitestgehend en<strong>de</strong>t, im<br />

Freizeitbereich. Die Vorbildfunktion und die daraus resultieren<strong>de</strong> I<strong>de</strong>ntifikation<br />

mit <strong>de</strong>n Pädagog<strong>in</strong>nen ist jedoch an<strong><strong>de</strong>r</strong>s geartet als die zur Mutter. Die Mädchen<br />

und jungen Frauen s<strong>in</strong>d explizit gefor<strong><strong>de</strong>r</strong>t, die Lebenskonzepte <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Pädagog<strong>in</strong>nen zu h<strong>in</strong>terfragen bzw. diese nicht kritiklos zu übernehmen. Die<br />

Lebenskonzepte <strong><strong>de</strong>r</strong> Pädagog<strong>in</strong>nen stehen ihnen als Orientierungsmöglichkeiten<br />

zur Verfügung. Es kann und soll aber e<strong>in</strong>e Ause<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong>setzung darüber erfolgen<br />

(vgl. Franssen, 1999, S. 69-71). Das heißt, die Pädagog<strong>in</strong>nen müssen neben <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Bereitschaft zum offenen Umgang mit Kritik auch aufbrechen<strong>de</strong> Konflikte<br />

aushalten bzw. damit umgehen lernen.<br />

• Konfliktpotential im Verhältnis zwischen Pädagog<strong>in</strong>nen und Zielgruppe liegt<br />

me<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach <strong>in</strong> <strong>de</strong>n sich unterschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Lebenswelten und –<br />

Realitäten. Die daraus entstehen<strong>de</strong>n Wünsche und Vorstellungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchen<br />

und jungen Frauen können an<strong><strong>de</strong>r</strong>e se<strong>in</strong> als die <strong><strong>de</strong>r</strong> Pädagog<strong>in</strong>nen. Letztere<br />

müssen Umgang f<strong>in</strong><strong>de</strong>n mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Tatsache, dass ihre eigenen<br />

Lebensvorstellungen und Zielsetzungen von <strong>de</strong>n Mädchen nicht unh<strong>in</strong>terfragt<br />

übernommen wer<strong>de</strong>n und mitunter sogar auf Ablehnung stoßen. Das kann<br />

e<strong>in</strong>erseits für die Persönlichkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Pädagog<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e schmerzhafte Erfahrung<br />

© Tornau/Döge


14<br />

se<strong>in</strong>, an<strong><strong>de</strong>r</strong>erseits gilt es auch dann noch, das An<strong><strong>de</strong>r</strong>e <strong>de</strong>s Mädchens zu<br />

akzeptieren.<br />

Folie<br />

Pädagog<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d we<strong><strong>de</strong>r</strong> Superfrauen noch<br />

Superemanzen und müssen es auch nicht<br />

se<strong>in</strong>. Sie müssen und können we<strong><strong>de</strong>r</strong> wissen,<br />

noch sagen, was richtig o<strong><strong>de</strong>r</strong> falsch ist. Sie<br />

stellen ihr mehr an Wissen, Kompetenz und<br />

Erfahrung zur Verfügung und verstehen sich<br />

selbst weiterh<strong>in</strong> als (Mit)-Lernen<strong>de</strong>.<br />

(Schumacher, 1996, S. 51)<br />

8. <strong>Mädchenarbeit</strong> <strong>in</strong> Sachsen<br />

• die gesetzliche Eigenverantwortung <strong><strong>de</strong>r</strong> Kommunen, unter Berücksichtigung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

konkurrieren<strong>de</strong>n Gesetzgebung von Bund, Län<strong><strong>de</strong>r</strong>n und Kommunen, <strong>in</strong> Bezug<br />

auf die K<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>- und Jugendhilfeplanung muss bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Betrachtung <strong><strong>de</strong>r</strong> im<br />

Folgen<strong>de</strong>n aufgeführten gesetzlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen mit gedacht und mit<br />

berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />

Gesetzliche Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für <strong>Mädchenarbeit</strong> <strong>in</strong> Sachsen<br />

• In Sachsen gibt es zwei Lan<strong>de</strong>sjugendbehör<strong>de</strong>n, das Sozialm<strong>in</strong>isterium (wobei<br />

das Lan<strong>de</strong>sjugendamt als e<strong>in</strong>e Abteilung <strong>de</strong>s Sozialm<strong>in</strong>isteriums arbeitet) und<br />

das Kultusm<strong>in</strong>isterium, die bei<strong>de</strong> neben <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sjugendhilfeausschuss zu <strong>de</strong>n<br />

wichtigsten Entscheidungsträgern für die K<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>- und Jugendarbeit gehören<br />

• Im Lan<strong>de</strong>sjugendplan wur<strong>de</strong>n Schwerpunkte für e<strong>in</strong>e spezifische För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung von<br />

Mädchen und jungen Frauen gesetzt.<br />

Folie<br />

Diese Schwerpunktsetzung im Programm setzt<br />

an geschlechtsspezifischen<br />

Sozialisationsverläufen an, for<strong><strong>de</strong>r</strong>t die<br />

Entwicklung mädchenspezifischer<br />

Angebotsformen und E<strong>in</strong>richtungen und räumt<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong> e<strong>in</strong>en zentralen Stellenwert<br />

e<strong>in</strong>. Es besteht e<strong>in</strong> enger Bezug zum Artikel 8<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Verfassung <strong>de</strong>s Freistaates Sachsen, <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

die För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong><strong>de</strong>r</strong> Gleichstellung von Frauen<br />

und Männern festschreibt. (LAG Mädchen und<br />

junge Frauen <strong>in</strong> Sachsen e.V., 1999, S. 21)<br />

• Das be<strong>de</strong>utet, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> Lan<strong>de</strong>sjugendplan e<strong>in</strong>erseits die sich verän<strong><strong>de</strong>r</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Lebensbed<strong>in</strong>gungen, wie z.B. das Wegbrechen <strong><strong>de</strong>r</strong> bislang als selbstverständlich<br />

angesehenen Standards wie Ausbildung für alle, und an<strong><strong>de</strong>r</strong>erseits die neuen<br />

Gestaltungsmöglichkeiten und die daraus erwachsen<strong>de</strong>n Bedürfnisse von<br />

Mädchen und jungen Frauen berücksichtigt. Der Lan<strong>de</strong>sjugendplan thematisiert<br />

© Tornau/Döge


15<br />

also e<strong>in</strong>erseits die Benachteiligung von Mädchen und jungen Frauen und for<strong><strong>de</strong>r</strong>t<br />

an<strong><strong>de</strong>r</strong>erseits <strong>de</strong>n Blick auf ihre Ressourcen.<br />

• Der Lan<strong>de</strong>sjugendplan betont, dass <strong>Mädchenarbeit</strong> „ke<strong>in</strong>e Randgruppenarbeit“<br />

ist, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Jugendhilfe „e<strong>in</strong>en zentralen Stellenwert“<br />

e<strong>in</strong>nimmt. Gefor<strong><strong>de</strong>r</strong>t wird e<strong>in</strong> parteilicher Ansatz für Mädchen und junge Frauen.<br />

Dabei wird <strong>Mädchenarbeit</strong> nicht als Spezialgebiet <strong><strong>de</strong>r</strong> Jugendhilfe betrachtet,<br />

son<strong><strong>de</strong>r</strong>n ist als Grundorientierung <strong><strong>de</strong>r</strong> Jugendhilfe selbst zu verstehen. Das heißt,<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Lan<strong>de</strong>sjugendplan orientiert darauf, dass <strong>Mädchenarbeit</strong> nicht ausschließlich<br />

<strong>in</strong> spezifischen Mädchenräumen stattf<strong>in</strong><strong>de</strong>n soll, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n auch und vor allem <strong>in</strong><br />

koedukativen Zusammenhängen.<br />

• Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>e Wichtigkeit schreibt <strong><strong>de</strong>r</strong> Lan<strong>de</strong>sjugendplan aber <strong>de</strong>n Projekten zu, die<br />

an <strong>de</strong>n Stärken <strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchen und jungen Frauen ansetzen und <strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />

Selbstverantwortung, -kompetenzen und Eigen<strong>in</strong>itiative för<strong><strong>de</strong>r</strong>n<br />

• Diese auf <strong>de</strong>n ersten Blick positiven gesetzlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen sagen<br />

aber nichts über <strong>de</strong>n tatsächlichen Entwicklungsstand <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong> <strong>in</strong><br />

Sachsen aus.<br />

9. <strong>Mädchenarbeit</strong> <strong>in</strong> Leipzig<br />

Kommunale Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

• Empfehlungen zur <strong>Mädchenarbeit</strong> <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Stadt Leipzig<br />

o Ziele <strong><strong>de</strong>r</strong> Empfehlungen s<strong>in</strong>d die Sicherung <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>in</strong> Leipzig bestehen<strong>de</strong>n<br />

Mädchenprojekte und die Schaffung weiterer Mädchenprojekte und -<br />

e<strong>in</strong>richtungen, sowie <strong><strong>de</strong>r</strong>en Berücksichtigung bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Haushaltsplanung;<br />

konzeptionellen Verankerung geschlechtsspezifischer Angebote im<br />

Jugendhilfeplan; die Gewährleistung geschlechtsspezifischer<br />

Weiterbildungsangebote für Pädagogen/-<strong>in</strong>nen und die kont<strong>in</strong>uierliche<br />

Bereitstellung von För<strong><strong>de</strong>r</strong>mitteln.<br />

o Diese Maßgaben konfrontieren die Verwaltung sowohl mit sächlichen<br />

und f<strong>in</strong>anziellen als auch mit personellen Problemfel<strong><strong>de</strong>r</strong>n. Deren Lösung<br />

herbeizuführen, for<strong><strong>de</strong>r</strong>t u. a.:<br />

o die Benennung von Koord<strong>in</strong>ator<strong>in</strong>nen/Fachberater<strong>in</strong>nen für<br />

<strong>Mädchenarbeit</strong> <strong>in</strong>nerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> entsprechen<strong>de</strong>n Fachabteilungen <strong>de</strong>s<br />

Jugendamtes<br />

o die Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Arbeitsansätze bei<br />

Stellenausschreibungen und Stellenbesetzungen (vgl. ebd.)<br />

© Tornau/Döge


16<br />

Folie<br />

Unter <strong>de</strong>m Aspekt <strong><strong>de</strong>r</strong> För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung von<br />

Mädchen und <strong><strong>de</strong>r</strong> fem<strong>in</strong>istischen<br />

<strong>Mädchenarbeit</strong> ist die Jugendhilfe gefor<strong><strong>de</strong>r</strong>t,<br />

e<strong>in</strong> grundlegen<strong>de</strong>s Konzept<br />

geschlechtsbewußter, pädagogischer Arbeit zu<br />

entwickeln und umzusetzen. (Empfehlungen<br />

zur <strong>Mädchenarbeit</strong>, 1994, S. 8)<br />

o Ausdrücklich betont wird die For<strong><strong>de</strong>r</strong>ung, dass Kürzungen im Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Jugendhilfe „ke<strong>in</strong>esfalls zu Lasten bestehen<strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchene<strong>in</strong>richtungen<br />

vorgenommen wer<strong>de</strong>n“ dürfen.<br />

• Jugendhilfeplan<br />

o Mädchen und junge Frauen s<strong>in</strong>d nicht zentraler Schwerpunkt <strong>de</strong>s<br />

Jugendhilfeplans, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n wer<strong>de</strong>n als spezifische Zielgruppe mit<br />

<strong>in</strong>dividueller und sozialer Benachteiligung (Jugendhilfeplan, 1997, S. 176)<br />

beschrieben.<br />

o Unter <strong>de</strong>m Aspekt <strong><strong>de</strong>r</strong> Benachteiligung betrachtet for<strong><strong>de</strong>r</strong>t <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Jugendhilfeplan „gezielte Maßnahmen, die <strong><strong>de</strong>r</strong> Sichtbarmachung und<br />

Überw<strong>in</strong>dung <strong>de</strong>s <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sozialisation enthaltenen traditionellen<br />

Rollenverhaltens dienen“ (ebd. S. 86).<br />

o Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>e Berücksichtigung und För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung sollen bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Umsetzung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

genannten Zielvorgaben Angebote mit emanzipatorischem Arbeitsansatz<br />

erfahren, die sich <strong><strong>de</strong>r</strong> gezielten För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung von Mädchen, <strong><strong>de</strong>r</strong> bewussten<br />

Orientierung an ihren Stärken und Interessen und an ihren Lebenslagen<br />

widmen.<br />

o Zu erweitern ist nach Me<strong>in</strong>ung <strong><strong>de</strong>r</strong> Jugendhilfeplaner/-<strong>in</strong>nen die<br />

„fachliche Kommunikation“ (ebd.) sowie die Kooperation zwischen <strong>de</strong>n<br />

Trägern mit und ohne geschlechtsspezifische Angebote.<br />

o Gleichzeitig wird <strong><strong>de</strong>r</strong> Bedarf an Angeboten „<strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es<br />

geschützten Raumes“ (ebd.) festgehalten. (Jugendhilfeplan, 1997,<br />

S. 177)<br />

Bestandsaufnahme<br />

• Bestand an geschlechtsspezifischen Angeboten für Mädchen und junge Frauen<br />

<strong>in</strong> Leipzig haben wir anhand <strong>de</strong>s Leistungskataloges (JA) + Adressenkataloges<br />

(AK) recherchiert (lei<strong><strong>de</strong>r</strong> nicht vollständig)<br />

• 14 koedukativen E<strong>in</strong>richtungen bieten Mädchentage, Mädchengruppen bzw.<br />

unregelmäßig stattf<strong>in</strong><strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Aktivitäten für Mädchen und junge Frauen sowie 5<br />

autonome E<strong>in</strong>richtungen (= 100 % <strong><strong>de</strong>r</strong> autonomen E<strong>in</strong>richtungen, es gibt nur<br />

fünf geschlechtshomogene und von <strong><strong>de</strong>r</strong> Kommune f<strong>in</strong>anzierte E<strong>in</strong>richtungen)<br />

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17<br />

• Die Mehrzahl (19) <strong><strong>de</strong>r</strong> von uns festgestellten Angebote lässt sich <strong>de</strong>m Bereich<br />

offene K<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>- und Jugendarbeit zurechnen. Hierzu gehören auch Angebote <strong>in</strong><br />

Gelegenheitsstrukturen, wie z. B. die Mädchentage <strong>de</strong>s 1. Autonomen<br />

Frauenhauses.<br />

• Es f<strong>in</strong><strong>de</strong>n sich aber auch Angebote <strong>in</strong> an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Fel<strong><strong>de</strong>r</strong>n <strong><strong>de</strong>r</strong> Jugendarbeit, so z.B.<br />

im Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong> Medienpädagogik (die Mädchenredaktion im Radio-Vere<strong>in</strong>-<br />

Leipzig) und Bildungsangebote (<strong><strong>de</strong>r</strong> Luise-Otto-Peters Gesellschaft).<br />

• Es gibt sowohl <strong>in</strong>tegrative Angebote, als auch Angebote, die „nach <strong>de</strong>m Ansatz<br />

e<strong>in</strong>es „geschützten Raumes“ konzipiert“ s<strong>in</strong>d.<br />

• Erkennbar s<strong>in</strong>d also Ten<strong>de</strong>nzen und Entwicklungen:<br />

o Die Kompetenz für <strong>Mädchenarbeit</strong> ist vorhan<strong>de</strong>n.<br />

o Es fehlt <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong> <strong>in</strong> Leipzig die Lobby und <strong><strong>de</strong>r</strong> politische Wille.<br />

o Die Marg<strong>in</strong>alisierung <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong> ist bei Verknappung <strong><strong>de</strong>r</strong> Mittel<br />

absehbar.<br />

o bei e<strong>in</strong>er Fö<strong><strong>de</strong>r</strong>mittelvergabe nach <strong>de</strong>m „Gießkannenpr<strong>in</strong>zip“ erhalten<br />

neue Konzepte kaum e<strong>in</strong>e Chance <strong><strong>de</strong>r</strong> Verwirklichung. Denn welcher<br />

Träger macht sich für e<strong>in</strong>e Randgruppe stark, wenn dadurch langjährig<br />

erprobte Arbeitsfel<strong><strong>de</strong>r</strong> bedroht wer<strong>de</strong>n. Än<strong><strong>de</strong>r</strong>ung hierfür ist solange<br />

nicht <strong>in</strong> Sicht, solange es <strong>de</strong>n engagierten Frauen nicht gel<strong>in</strong>gt, <strong>in</strong> <strong>de</strong>n<br />

Entscheidungsgremien wirklich Mitsprache- und nicht nur<br />

Anhörungsrechte zu erhalten und solange <strong><strong>de</strong>r</strong> Leipziger Jugendhilfeplan<br />

Angebote <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong> lediglich unter <strong>de</strong>m Aspekt <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

„spezifischen Zielgruppen zum Ausgleich <strong>in</strong>dividueller und sozialer<br />

Benachteiligung“ betrachtet.<br />

10. empirische Untersuchungen<br />

Metho<strong>de</strong>nbeschreibung<br />

Unt<br />

ersuchungsgegenstand<br />

Problemfeld 1: Das Verhältnis zwischen <strong>Mädchenarbeit</strong> und ihrer Zielgruppe.<br />

ost<strong>de</strong>utsche <strong>Mädchenarbeit</strong> orientiert sich größtenteils an Konzepten und Metho<strong>de</strong>n,<br />

die <strong>in</strong> <strong>de</strong>n 70er und 80er Jahren <strong>in</strong> <strong>de</strong>n alten Bun<strong>de</strong>slän<strong><strong>de</strong>r</strong>n entwickelt wur<strong>de</strong>n. Die<br />

Mehrheit <strong><strong>de</strong>r</strong> ost<strong>de</strong>utschen Mädchen steht diesen Angeboten eher skeptisch<br />

gegenüber.<br />

Problemfeld 2: <strong>Mädchenarbeit</strong> ist e<strong>in</strong> theoretisch anerkanntes pädagogisches<br />

Arbeitsfeld, führt aber <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> pädagogischen Praxis eher e<strong>in</strong> Randdase<strong>in</strong>.<br />

Obwohl die gesetzlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für <strong>Mädchenarbeit</strong> vorhan<strong>de</strong>n s<strong>in</strong>d,<br />

fehlt es <strong><strong>de</strong>r</strong> praktischen <strong>Mädchenarbeit</strong> sowohl an politischer Lobby als auch an <strong>de</strong>n<br />

materiellen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen (Räume, Personal, Sachkosten).<br />

© Tornau/Döge


18<br />

Fragestellungen zu Problemfeld 1:<br />

• Wissen die Mädchen überhaupt, dass es pädagogische Angebote für sie gibt?<br />

• Was stellen sich die Mädchen unter <strong>de</strong>n Begriffen <strong>Mädchenarbeit</strong>,<br />

Mädchengruppen, Mädchenzentren vor?<br />

• Was wür<strong>de</strong>n sich Mädchen von Freizeitangeboten, die sich nur an Mädchen<br />

richten, wünschen?<br />

• Wie gestaltet sich die Lebensrealität von Mädchen? Fühlen sie sich<br />

gleichberechtigt? Was s<strong>in</strong>d ihre <strong>in</strong>dividuellen Lebensentwürfe?<br />

• Wer o<strong><strong>de</strong>r</strong> was nimmt E<strong>in</strong>fluss auf die Mädchen und wird von <strong>de</strong>n Mädchen <strong>in</strong><br />

dieser Funktion wahrgenommen?<br />

• Welche Vorstellungen haben die Pädagog<strong>in</strong>nen von <strong>de</strong>n Wünschen <strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchen?<br />

• Was für Angebote machen die Pädagog<strong>in</strong>nen?<br />

Fragestellungen zu Problemfeld 2:<br />

• Wie <strong>de</strong>f<strong>in</strong>ieren Pädagog<strong>in</strong>nen <strong>in</strong>dividuell <strong>de</strong>n Begriff <strong>Mädchenarbeit</strong>?<br />

• Welche Ziele verb<strong>in</strong><strong>de</strong>n die Pädagog<strong>in</strong>nen mit ihrer Arbeit?<br />

• Nach welchen Metho<strong>de</strong>n arbeiten sie?<br />

• Fühlen sich die Pädagog<strong>in</strong>nen überfor<strong><strong>de</strong>r</strong>t, wenn sie e<strong>in</strong>erseits Lobbyarbeit<br />

leisten und sich über die <strong>in</strong>haltlichen Angebote <strong>de</strong>n Mädchen öffnen wollen<br />

(müssen) und an<strong><strong>de</strong>r</strong>erseits die notwendigen materiellen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

nicht o<strong><strong>de</strong>r</strong> nur unzureichend vorhan<strong>de</strong>n und ihre Arbeitsplätze ungesichert s<strong>in</strong>d?<br />

• Was wünschen sich die Pädagog<strong>in</strong>nen für die <strong>Mädchenarbeit</strong>?<br />

• Pädagog<strong>in</strong>nen <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong> wollen auch Vorbild für die Mädchen se<strong>in</strong>.<br />

Welche Vorbil<strong><strong>de</strong>r</strong> wählen die Mädchen?<br />

Befragungsformen<br />

• Interviews: qualitativ-empirischen Interviews mit Leitfa<strong>de</strong>nfragen. 7 Befragte<br />

aus 7 verschie<strong>de</strong>nen E<strong>in</strong>richtungen. Drei Interviews haben wir als Testphase<br />

laufen lassen (und bei relevanten Fragen s<strong>in</strong>d die <strong>Ergebnisse</strong> <strong>in</strong> die Auswertung<br />

mit e<strong>in</strong>geflossen), vier Interviews für die Auswertung genutzt<br />

Kategorien für <strong>de</strong>n Interviewleitfa<strong>de</strong>n<br />

o Konzeptionelle Verankerung <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong> bei <strong>de</strong>n Trägervere<strong>in</strong>en<br />

o Sicht <strong><strong>de</strong>r</strong> Pädagog<strong>in</strong>nen auf ihr Arbeitsfeld<br />

o Sicht <strong><strong>de</strong>r</strong> Pädagog<strong>in</strong>nen auf die Wünsche <strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchen<br />

o Öffentlichkeitsarbeit<br />

• Teilerhebung: <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es Fragebogens mit 23 Fragen. Fünf Schülen (3<br />

Mittelschulen, zwei Gymnasien – wegen unterschiedlicher Schüler<strong>in</strong>nenzahl). 350<br />

ausgegebene Fragebögen, 153 beantwortet zurück.<br />

Fragebogenkategorien<br />

© Tornau/Döge


19<br />

o<br />

o<br />

o<br />

o<br />

o<br />

Allgeme<strong>in</strong>es Freizeitverhalten<br />

<strong>Mädchenarbeit</strong><br />

Sozialisation<br />

Selbstbild<br />

Leitbild<br />

Probleme bei Datenauf<br />

bereitung und Datenanalyse<br />

• Ke<strong>in</strong>e Sicherheit, ob bei Auswertung <strong><strong>de</strong>r</strong> Interviews immer die richtigen<br />

Intentionen <strong><strong>de</strong>r</strong> Pädagog<strong>in</strong>nen getroffen wur<strong>de</strong>n.<br />

• Durch von uns nicht berücksichtigte Schulzusammenlegung gab es an<br />

Gymnasien mehr Schüler<strong>in</strong>nen als an Mittelschulen, <strong>de</strong>shalb erfolgte die<br />

Auswertung nur nach <strong>de</strong>m Altersaspekt und nicht nach Schultyp.<br />

<strong>Ergebnisse</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Pilotstudie</strong><br />

Interviews<br />

• Angaben zu <strong>de</strong>n Projekten <strong><strong>de</strong>r</strong> Befragten<br />

o<br />

o<br />

zwei geschlechtshomogene E<strong>in</strong>richtungen wobei <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>richtung<br />

auch koedukative und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ausschließlich geschlechtshomogene<br />

Angebote für Jugendliche durchgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Zwei koedukative E<strong>in</strong>richtungen, wobei e<strong>in</strong>e offene<br />

lebenslagenorientierte Angebote für Mädchen und junge Frauen<br />

unterbreitet und die an<strong><strong>de</strong>r</strong>e ausschließlich ergebnisorientierte<br />

Medienangebote für Mädchen.<br />

Konzeptionelle Verankerung <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong> bei <strong>de</strong>n Trägervere<strong>in</strong>en<br />

Integriert ist die <strong>Mädchenarbeit</strong> <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Trägerkonzeptionen von drei E<strong>in</strong>richtungen<br />

und <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>in</strong>haltlichen Gesamtkonzeption für K<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>- und Jugendarbeit <strong><strong>de</strong>r</strong> vierten<br />

E<strong>in</strong>richtung.<br />

• Ziele <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong> <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Trägervere<strong>in</strong>en<br />

o die För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung von Bildung, Kunst und Kultur sowie <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Gleichberechtigung von Männern und Frauen<br />

o Angebote zur „Entwicklung von Fähigkeiten und Fertigkeiten zur,<br />

Lebenserweiterung o<strong><strong>de</strong>r</strong> Lebensplanung von Mädchen und jungen<br />

Frauen“ unter Berücksichtigung <strong><strong>de</strong>r</strong> die Lebenslagen und <strong><strong>de</strong>r</strong> sozialen<br />

Schichtzugehörigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Zielgruppe<br />

o Stärkung <strong>de</strong>s Selbstbewusstse<strong>in</strong>s, Parteilichkeit<br />

o Drei Träger arbeiten nach <strong>de</strong>m emanzipatorischen Ansatz.<br />

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20<br />

Sicht <strong><strong>de</strong>r</strong> Pädagog<strong>in</strong>nen auf ihr Arbeitsfeld<br />

• Persönliches Verständnis und persönliche E<strong>in</strong>stellung <strong><strong>de</strong>r</strong> Pädagog<strong>in</strong>nen zum<br />

Arbeitsfeld<br />

o Mädchen zu begleiten, also hauptsächlich zur Pubertät und Adoleszenz;<br />

Bewusstse<strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> eigenen Rolle als Mädchen und Frau <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesellschaft<br />

erreichen. Bevorzugt wer<strong>de</strong>n Themen, die <strong>de</strong>n Mädchen wichtig s<strong>in</strong>d<br />

und die gesellschaftlich e<strong>in</strong>e Be<strong>de</strong>utung haben. E<strong>in</strong> koedukatives<br />

Arbeitsumfeld kann sie sich nicht für sich vorstellen, autonome, weibliche<br />

Arbeitsstrukturen s<strong>in</strong>d ihr wichtig. Sie bezeichnet ihre Arbeit als<br />

„fem<strong>in</strong>istische Mädchenbildungsarbeit.<br />

o will Bildungskenntnisse erweitern und soziale Kompetenz vermitteln.<br />

Pr<strong>in</strong>zipiell geht es ihr darum, e<strong>in</strong>en „Raum für Mädchen zu schaffen“ und<br />

„e<strong>in</strong>e Art Mädchenkultur“ zu entwickeln. Angebote sollen für die Mädchen<br />

aber auch unterhaltsam se<strong>in</strong>.<br />

o will Mädchen „<strong>in</strong> ihrer Weiblichkeit“ bestärken <strong>in</strong> <strong>de</strong>m S<strong>in</strong>n, dass sie nicht<br />

genauso viel leisten müssen o<strong><strong>de</strong>r</strong> wollen wie Männer, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n ihr „eignes<br />

machen“. Mädchen <strong>de</strong>nken, fühlen und leben an<strong><strong>de</strong>r</strong>s ihrer Me<strong>in</strong>ung nach<br />

an<strong><strong>de</strong>r</strong>s und es muss auf die beson<strong><strong>de</strong>r</strong>e Lebenslage wer<strong>de</strong>n. Sie ist <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Me<strong>in</strong>ung, dass sie <strong>in</strong> dieser Gesellschaft benachteiligt s<strong>in</strong>d. Das<br />

Wichtigste, was sie <strong>de</strong>n Mädchen mit ihrer Arbeit geben möchte, ist<br />

parteiliche „emotionale Zuwendung“ und „beson<strong><strong>de</strong>r</strong>e Aufmerksamkeit“.<br />

o orientiert sich mit ihren Angeboten an <strong>de</strong>n Ressourcen <strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchen. Ihr<br />

ist es wichtig, dass die Mädchen ihre Themen und Bedürfnisse selbst<br />

formulieren. Sie f<strong>in</strong><strong>de</strong>t es wichtig <strong>de</strong>n Mädchen für die Zukunft<br />

Selbstvertrauen mitzugeben.<br />

• Persönliches Verständnis von ihrer Rolle als Pädagog<strong>in</strong><br />

o Für alle vier befragten Pädagog<strong>in</strong>nen ist es wichtig, ihre Erfahrungen an<br />

Mädchen weiterzugeben und <strong>in</strong>sofern auch e<strong>in</strong>e Vorbildwirkung zu<br />

haben.<br />

• Arbeitsbezogene Anfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen und Schwierigkeiten<br />

o Schwierigkeiten f<strong>in</strong><strong>de</strong>n sich bei zwei Frauen <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> „Beziehungsarbeit“ zu<br />

<strong>de</strong>n Mädchen weil Kontakt immer wie<strong><strong>de</strong>r</strong> neu aufgebaut wer<strong>de</strong>n muss<br />

o Zwei Befragte fühlen Hilflosigkeiten angesichts von Unterdrückung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Mädchen <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Familie, bei Misshandlung o<strong><strong>de</strong>r</strong> sexuellem Missbrauch.<br />

o E<strong>in</strong>e Befragte f<strong>in</strong><strong>de</strong>t es schwierig, dass die Mädchen das Angebot nicht<br />

dazu nutzen, sich mit ihrer Rolle als Mädchen ause<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong> zu setzen. Sie<br />

f<strong>in</strong><strong>de</strong>t die Mädchen manchmal oberflächlich.<br />

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21<br />

o<br />

o<br />

E<strong>in</strong>e Frau hat Schwierigkeiten mit ihrer Rolle als Alle<strong>in</strong>kämpfer<strong>in</strong> und sie<br />

thematisiert auch die fehlen<strong>de</strong> Anerkennung und <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Rechtfertigungszwang nach allen Seiten (gegenüber <strong>de</strong>n Mädchen, <strong>de</strong>n<br />

KollegInnen, <strong>de</strong>n Geldgebern).<br />

Alle vier Frauen wünschen sich mehr Zeit für die Arbeit mit <strong>de</strong>n Mädchen<br />

und mehr Anerkennung für das Arbeitsfeld.<br />

Sicht <strong><strong>de</strong>r</strong> Pädagog<strong>in</strong>nen auf die Wünsche <strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchen<br />

• Die von uns befragten Pädagog<strong>in</strong>nen versuchen ihre Angebote an <strong>de</strong>n<br />

Wünschen <strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchen zu orientieren. Diese Wünsche erfahren sie durch<br />

Gespräche und Beobachtungen.<br />

• Zwei Frauen stellten fest, daß Mädchen e<strong>in</strong>e Bezugsperson suchen und konkrete<br />

<strong>in</strong>haltliche Angebote bei <strong>de</strong>nen sie Spaß haben<br />

• Mädchen wollen <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Gruppe verreisen<br />

• Sie wollen aus ihrem Alltag raus<br />

• Zwei Frauen stellten fest, daß Mädchen Themen e<strong>in</strong>for<strong><strong>de</strong>r</strong>n, z.B. Diskussionen<br />

über Schönheitsi<strong>de</strong>ale, Liebe, Beziehung, Sexualität, Lebensplanung und<br />

Lebensentwürfe<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

• Die befragten Frauen nutzen verschie<strong>de</strong>ne Techniken <strong><strong>de</strong>r</strong> Öffentlichkeitsarbeit:<br />

o Direkte Ansprache <strong><strong>de</strong>r</strong> Zielgruppe ((1) geht <strong>in</strong> Schulen)<br />

o Flyer nutzen zwei <strong><strong>de</strong>r</strong> befragten Frauen<br />

o Mundpropaganda nutzen zwei <strong><strong>de</strong>r</strong> befragten Frauen (Mädchen die<br />

Angebote nutzen werben Mädchen die Angebote bisher nicht nutzen)<br />

o Pressearbeit setzen zwei <strong><strong>de</strong>r</strong> befragten regelmäßig als Werbemittel e<strong>in</strong><br />

<strong>Ergebnisse</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Teilerhebung<br />

• Von 350 Fragebögen erhielten wir 153 beantwortet zurück. 146 konnten wir bei<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Auswertung berücksichtigen.<br />

• Untersuchungspopulation von 146 Schüler<strong>in</strong>nen im Alter von 10-13 Jahren aus<br />

(17 zehnjährige, 44 elfjährige, 46 zwölfjährige, 39 dreizehnjährige).<br />

Allgeme<strong>in</strong>es Freizeitverhalten<br />

• schon <strong>in</strong> diesem Bereich können sich Anknüpfungspunkte für die Angebote <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

<strong>Mädchenarbeit</strong> ergeben.<br />

• Frage Was machst Du <strong>in</strong> De<strong>in</strong>er Freizeit?:<br />

o 123 von 146 Befragten verbr<strong>in</strong>gen ihre Freizeit mit Freund<strong>in</strong>nen.<br />

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22<br />

o Dies wird auch bestätigt durch Antworten auf Frage wie viel Zeit Du<br />

verbr<strong>in</strong>gst mit wem? :<br />

– 126 sehr viel bis genug Zeit mit ihren Freund<strong>in</strong>nen,<br />

– 73 sehr viel bis genug Zeit mit Freun<strong>de</strong>n<br />

– 113 sehr viel bis genug Zeit mit <strong>de</strong>n Eltern<br />

• Frage Was machst Du <strong>in</strong> De<strong>in</strong>er Freizeit:<br />

o Im <strong>in</strong>nerhäuslichen Bereich (<strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Wohnung) o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>m außerhäuslichen<br />

Bereich (auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Straße)<br />

Anzahl Innerhäuslicher Außerhäuslicher Bereich<br />

Bereich<br />

111 Fernsehen<br />

103 Radio hören<br />

79 Lesen<br />

60 Computerspiele<br />

74 Sport<br />

65 Fahrradfahren<br />

53 Ins K<strong>in</strong>o gehen<br />

(Tabelle 2: Freizeitbereiche)<br />

• Frage Wie viel Zeit verbr<strong>in</strong>gst Du auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Strasse<br />

o<br />

o<br />

o<br />

Antwort von 143 Mädchen.<br />

69 Mädchen Sehr viel Zeit bis genug Zeit<br />

74 Mädchen die sich wenig bis gar nicht auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Strasse aufhalten.<br />

• Frage Wo verbr<strong>in</strong>gst Du De<strong>in</strong>e Zeit, wenn Du nicht zu Hause bist?<br />

o<br />

o<br />

77 Mädchen gehen <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>e Freizeite<strong>in</strong>richtungen (Clubs)<br />

115 Mädchen verbr<strong>in</strong>gen wenig bis ke<strong>in</strong>e Zeit im K<strong>in</strong>o.<br />

• <strong>Ergebnisse</strong> belegen, dass sich noch immer viele Mädchen <strong>in</strong> ihrer Freizeit im<br />

<strong>in</strong>nerhäuslichen Bereich aufhalten.<br />

<strong>Mädchenarbeit</strong><br />

Uns <strong>in</strong>teressierte <strong><strong>de</strong>r</strong> Kenntnisstand <strong><strong>de</strong>r</strong> Befragten: S<strong>in</strong>d sie darüber <strong>in</strong>formiert, dass<br />

es diese Angebote gibt, nutzen sie die Angebote bzw. was müsste <strong>Mädchenarbeit</strong><br />

organisatorisch und <strong>in</strong>haltlich leisten, um von <strong>de</strong>n Mädchen angenommen zu<br />

wer<strong>de</strong>n. Welche Vorstellungen haben Mädchen von diesen Freizeitangeboten und<br />

welche Formen <strong><strong>de</strong>r</strong> Werbung f<strong>in</strong><strong>de</strong>n sie ansprechend?<br />

Nutzungsverhalten <strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchen<br />

• Frage Weißt Du, dass es Freizeit<br />

angebote nur für Mädchen gibt, z.B.<br />

Mädchengruppe, Mädchenzentrum?<br />

© Tornau/Döge


23<br />

o<br />

o<br />

o<br />

o<br />

92 von 143 Mädchen gaben e<strong>in</strong>e negative Antwort. Das heißt, nur 36% <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Mädchen (51) ist über die Existenz dieser spezifischen Freizeitangebote<br />

<strong>in</strong>formiert.<br />

nur 9% <strong><strong>de</strong>r</strong> Befragten nutzen die Leipziger Angebote für Mädchen,<br />

68% <strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchen ist <strong>de</strong>n Angeboten gegenüber aufgeschlossen<br />

22% <strong><strong>de</strong>r</strong> Befragten wollen diese Angebote nicht nutzen<br />

Anzahl Wür<strong>de</strong>st Du Freizeitangebote nur für Mädchen<br />

nutzen?<br />

100 Vielleicht<br />

32 Ne<strong>in</strong><br />

9 Mache ich regelmäßig<br />

4 Hab ich schon mal<br />

• Wünsche <strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchen <strong>in</strong> Bezug auf Inhalt und Häufigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Angebote und Art<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Werbung<br />

o Sportangebote stehen an erster Stelle auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Wunschliste 64% (wobei wir<br />

uns im Fragebogen auf die Mo<strong>de</strong>sportarten Inl<strong>in</strong>eskaten, Basketball und<br />

Schwimmen bezogen haben)<br />

o ungestört quatschen können 55%<br />

o so se<strong>in</strong> zu können wie sie s<strong>in</strong>d 54%<br />

o geme<strong>in</strong>same Fahrten machen zu können 44%<br />

o mit Medien arbeiten zu können 44%<br />

o 21% <strong><strong>de</strong>r</strong> Befragten möchten gern physisikalische und chemikalische<br />

Experimente machen<br />

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24<br />

o<br />

für 12% <strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchen wäre die Pädagog<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e wichtige Ansprechpartner<strong>in</strong>.<br />

• Art <strong><strong>de</strong>r</strong> Werbung, durch die Mädchen sich angesprochen fühlen:<br />

Anzahl Welche Art <strong><strong>de</strong>r</strong> Werbung, für Angebote nur für Mädchen, wür<strong>de</strong> Dir<br />

gefallen?<br />

100 Wenn me<strong>in</strong>e Freund<strong>in</strong> mich fragt, ob ich mitkommen möchte<br />

50 Wenn jemand <strong>in</strong> die Klasse kommt und darüber erzählt<br />

50 Berichte darüber <strong>in</strong> Radio o<strong><strong>de</strong>r</strong> Fernsehen<br />

42 Artikel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Zeitung<br />

38 Plakate<br />

36 Wenn me<strong>in</strong>e Eltern mir sagen, dass es so etwas gibt<br />

23 Werbepostkarten<br />

21 Handzettel<br />

13 Aufkleber<br />

Sozialisation<br />

• E<strong>in</strong>flussgrößen<br />

o 129 <strong><strong>de</strong>r</strong> Befragten ihre Eltern 68% und ihre Freund<strong>in</strong>nen 61% als<br />

wichtige E<strong>in</strong>flussgrössen an.<br />

o Für 71% ist die eigene Person e<strong>in</strong>e wichtige E<strong>in</strong>flussgröße<br />

o Lediglich für 34% ist <strong><strong>de</strong>r</strong> E<strong>in</strong>fluss <strong><strong>de</strong>r</strong> Medien (Ob dies daran liegt, dass<br />

Medien vorrangig <strong>in</strong>direkte Sozialisationsbotschaften vermitteln, welche<br />

von <strong>de</strong>n Mädchen als solche nicht entschlüsselt wer<strong>de</strong>n, könnte<br />

Fragestellung e<strong>in</strong>er Nachfolgestudie se<strong>in</strong>.)<br />

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25<br />

• Individuell gewählte Vorbil<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchen<br />

o Unser beson<strong><strong>de</strong>r</strong>es Interesse galt <strong>de</strong>m Aspekt, dass Mädchen sich <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Regel die Vorbil<strong><strong>de</strong>r</strong> selbst wählen, während die E<strong>in</strong>flüssgrössen und –<br />

personen (außer <strong>de</strong>n Freund<strong>in</strong>nen) vorgegeben s<strong>in</strong>d. Die Mädchen<br />

können sich nicht aussuchen, <strong>in</strong> welche Familie sie geboren wer<strong>de</strong>n,<br />

welche Lehrer/-<strong>in</strong>nen sie unterrichten etc.:<br />

Anzahl Wer kann Dir dabei helfen so zu wer<strong>de</strong>n, wie Du gern möchtest?<br />

100 Ich selbst<br />

97 Mutter<br />

82 Freund<strong>in</strong><br />

55 Vater<br />

36 Lehrer<strong>in</strong><br />

27 Freund<br />

o An allen <strong>in</strong> diesem Abschnitt besprochenen <strong>Ergebnisse</strong>n fällt die für die<br />

Mädchen zentrale Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Selbst auf.<br />

• Selbstbild<br />

Eigenschaften <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Selbste<strong>in</strong>schätzung<br />

Anzahl Wie schätzt Du Dich selber e<strong>in</strong>?<br />

112 Fröhlich<br />

107 Neugierig<br />

105 Verständnisvoll<br />

101 Selbstbewusst<br />

62 Schlau<br />

46 Laut<br />

46 Schön<br />

37 Brav<br />

33 Gehorsam<br />

32 Still<br />

o ca. 73% <strong><strong>de</strong>r</strong> Befragten schreiben sich positiv besetzte, aber traditionell<br />

nicht mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Frauenrolle verknüpfte, Eigenschaften zu<br />

o nur ca. 27% beziehen die geschlechtsspezifisch eher Mädchen<br />

zugeschriebenen Eigenschaften schön, brav, gehorsam und still auf sich<br />

• Wunschvorstellung zum Selbstbild<br />

o 67% <strong><strong>de</strong>r</strong> Befragten, das s<strong>in</strong>d 98 Mädchen, f<strong>in</strong><strong>de</strong>n sich so gut, wie sie<br />

s<strong>in</strong>d. Von diesen 98 nutzten 23 Mädchen die Möglichkeit zusätzlich<br />

Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungswünsche zu notieren. Insgesamt haben 66 Mädchen <strong>in</strong><br />

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26<br />

Stichworten geantwortet. Diese Antworten haben wir verschie<strong>de</strong>nen<br />

Indikatoren zugeordnet<br />

Anzahl Wie wärst Du gern?<br />

25 Schöner<br />

23 Schlauer<br />

13 Dünner<br />

13 Selbstbewusster<br />

12 Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungswünsche<br />

Individuelle Zukunf<br />

tsvorstellungen<br />

• Leitbild Doppelorientierung Familie + Beruf ist auch bei <strong>de</strong>n Leipziger<br />

Mädchen das vorherrschen<strong>de</strong><br />

o 88% <strong><strong>de</strong>r</strong> Befragten wollen e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante Arbeit<br />

o ke<strong>in</strong> Mädchen äußert <strong>de</strong>n Wunsch, nie arbeiten gehen zu wollen<br />

o 73% <strong><strong>de</strong>r</strong> Befragten wünschen sich später K<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong><br />

o 6% wollen ke<strong>in</strong>e K<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong><br />

11. Resümee<br />

<strong>Mädchenarbeit</strong> im Spannungsfeld zwischen Angeboten für viele (alle?) und Nutzen<br />

für wenige Mädchen<br />

• Nur wenige Mädchen wissen, dass es spezielle Angebote für Mädchen gibt.<br />

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27<br />

E<strong>in</strong>e Erklärungsmöglichkeit für die weitgehen<strong>de</strong> Un<strong>in</strong>formiertheit <strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchen f<strong>in</strong><strong>de</strong>t<br />

sich <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Betrachtung <strong><strong>de</strong>r</strong> Öffentlichkeitsarbeit für die Angebote.<br />

Mädchen wollen <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie durch an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Mädchen (Freund<strong>in</strong>nen) von diesen<br />

Angeboten erfahren<br />

• Im Zusammenhang mit <strong>de</strong>n öffentlichkeitswirksamen Medien ist allerd<strong>in</strong>gs zu<br />

beachten, dass <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong> die unterstützen<strong>de</strong> Lobby fehlt, was unter<br />

an<strong><strong>de</strong>r</strong>em dazu führt, dass <strong>Mädchenarbeit</strong> <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Medien kaum Beachtung f<strong>in</strong><strong>de</strong>t<br />

• Die Angebote <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong> gehen teilweise an <strong>de</strong>n Interessen und<br />

Wünschen <strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchen für Freizeitangebote vorbei<br />

o In <strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Mädchen gewünschten Bereichen Sport (64%); mit<br />

an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Mädchen über das re<strong>de</strong>n, was mich <strong>in</strong>teressiert (48%);<br />

geme<strong>in</strong>same Fahrten (44%); Arbeit mit Medien (44%); Schm<strong>in</strong>ken und<br />

Kreatives (jeweils 41%) gibt es <strong>in</strong> Leipzig ke<strong>in</strong>e bzw. nur vere<strong>in</strong>zelt<br />

Angebote. Von <strong>de</strong>n Pädagog<strong>in</strong>nen wur<strong>de</strong> während <strong><strong>de</strong>r</strong> Interviews<br />

mehrfach betont, dass Mädchen die Angebote auch nutzen, weil sie e<strong>in</strong>e<br />

Bezugsperson suchen. Dies wur<strong>de</strong> durch die Teilerhebung nicht<br />

bestätigt, da nur 12% <strong><strong>de</strong>r</strong> befragten Mädchen angaben, sich dies von<br />

<strong>de</strong>n Angeboten wünschen.<br />

• Die Sicht <strong><strong>de</strong>r</strong> Pädagog<strong>in</strong>nen auf die Mädchen unterschei<strong>de</strong>t sich von <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Selbstbetrachtung und Selbste<strong>in</strong>schätzung <strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchen.<br />

o E<strong>in</strong> Großteil <strong><strong>de</strong>r</strong> Pädagog<strong>in</strong>nen (5 von 7) geht davon aus, dass die<br />

Mädchen nicht wissen, was sie von <strong>de</strong>n Angeboten wollen. Zu fragen<br />

wäre an dieser Stelle, warum 137 von 146 befragten Mädchen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Fragebogen spezifische Wünsche angeben konnten, dies <strong>de</strong>n<br />

Nutzer<strong>in</strong>nen <strong><strong>de</strong>r</strong> Angebote aber nicht gel<strong>in</strong>gt. E<strong>in</strong>e mögliche Erklärung<br />

wäre, dass sich die Mädchen anhand <strong><strong>de</strong>r</strong> von uns vorgegebenen<br />

Themenauswahl orientieren konnten und nicht selbst thematische<br />

Wünsche formulieren mussten.<br />

<strong>Mädchenarbeit</strong> im Spannungsfeld zwischen theoretischer Anerkennung und<br />

fehlen<strong><strong>de</strong>r</strong> Professionalisierung<br />

• Trotz <strong><strong>de</strong>r</strong> theoretischen Berücksichtigung von <strong>Mädchenarbeit</strong> <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Jugendhilfeplanung ist die Etablierungsphase <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong> <strong>in</strong> Leipzig nicht<br />

abgeschlossen<br />

o materielle Sicherung (Räume, Personal etc.) ist nicht gewährleistet.<br />

• <strong>Mädchenarbeit</strong> ist von e<strong>in</strong>er Professionalisierung im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er anerkannten<br />

Autorität weit entfernt. Ursachen hierfür zu benennen, wäre re<strong>in</strong> spekulativ, und<br />

war nicht Gegenstand unserer Untersuchung. Uns hat <strong>in</strong> diesem Zusammenhang<br />

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28<br />

vorrangig <strong>in</strong>teressiert, welche Wirkungen die beschriebene Sachlage auf die <strong>in</strong><br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong> tätigen Pädagog<strong>in</strong>nen hat und <strong>in</strong>wiefern dieses Problem das<br />

Potential und das Engagement b<strong>in</strong><strong>de</strong>t und somit zur Verh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Professionalisierung <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong> beiträgt. Die Frage nach <strong>de</strong>n Ursachen<br />

hierfür versuchen wir nachfolgend zu beantworten.<br />

• Je<strong>de</strong> Pädagog<strong>in</strong> <strong>de</strong>f<strong>in</strong>iert für sich, was sie unter <strong>Mädchenarbeit</strong> versteht und<br />

welche Ziele sie mit dieser Arbeit erreichen möchte, so dass es schwierig ist,<br />

e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Basis für strategisches Han<strong>de</strong>ln zu f<strong>in</strong><strong>de</strong>n.<br />

o Dieses breite Spektrum an Def<strong>in</strong>itionen und Zielsetzungen, die so<br />

vielfältig wie die Persönlichkeiten <strong><strong>de</strong>r</strong> Pädagog<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d, birgt zwar viel<br />

<strong>in</strong>dividuellen Gestaltungsraum für die Pädagog<strong>in</strong>nen und Nutzer<strong>in</strong>nen,<br />

verh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>t aber gleichzeitig, dass es, ausser <strong><strong>de</strong>r</strong> Def<strong>in</strong>ition, <strong><strong>de</strong>r</strong> kle<strong>in</strong>ste<br />

geme<strong>in</strong>same Nenner <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong> ist die Beschäftigung mit <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

sozialen Gruppe <strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchen, ke<strong>in</strong>e weiteren übergreifen<strong>de</strong>n<br />

Anhaltspunkte und somit Arbeitsgrundlagen gibt.<br />

• Das Arbeitsfeld <strong>Mädchenarbeit</strong> beschränkt sich für e<strong>in</strong>ige Pädagog<strong>in</strong>nen nicht<br />

nur auf organisatorische und <strong>in</strong>haltliche Arbeit für und mit <strong>de</strong>n Mädchen,<br />

son<strong><strong>de</strong>r</strong>n es schließt auch die Bereiche <strong><strong>de</strong>r</strong> Lobbyarbeit und <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Öffentlichkeitsarbeit mit e<strong>in</strong>. Bei begrenzter Arbeitszeit führt dies bei vielen<br />

Pädagog<strong>in</strong>nen trotz ehrenamtlichen Engagements zu Überlastungen.<br />

Ausblick<br />

• Fast unbeachtet blieb <strong>in</strong> unserer <strong>Pilotstudie</strong> die Frage nach spezifischen,<br />

praktisch erprobten Konzepten und Metho<strong>de</strong>n. hier besteht Handlungsbedarf,<br />

weil die angewandten Konzepte und Metho<strong>de</strong>n recherchiert, formuliert und<br />

nie<strong><strong>de</strong>r</strong>geschrieben wer<strong>de</strong>n müssten.<br />

• Ebenfalls unberücksichtigt ließen wir die Frage, warum <strong>Mädchenarbeit</strong> <strong>in</strong> <strong>de</strong>n<br />

neuen Bun<strong>de</strong>slän<strong><strong>de</strong>r</strong>n, trotz vorhan<strong>de</strong>ner gesetzlicher Rahmenbed<strong>in</strong>gungen, <strong>in</strong><br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> pädagogischen Praxis e<strong>in</strong> Randdase<strong>in</strong> führt. Ob dies nur auf kommunale<br />

Sparzwänge zurückzuführen o<strong><strong>de</strong>r</strong> durch an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Ursachen bed<strong>in</strong>gt ist, wäre <strong>in</strong><br />

Zukunft zu untersuchen.<br />

• Zukünftig zu untersuchen wären unserer Me<strong>in</strong>ung nach auch die<br />

Zusammenhänge zwischen <strong><strong>de</strong>r</strong> För<strong><strong>de</strong>r</strong>praxis von Land und Kommune und <strong>de</strong>n<br />

danach ausgerichteten e<strong>in</strong>gereichten Konzepten.<br />

o die Mädchenför<strong><strong>de</strong>r</strong>pläne so formuliert s<strong>in</strong>d, dass Projekte, die auf ganz<br />

unterschiedlicher Ebene <strong>de</strong>n Mädchen helfen sollen, verme<strong>in</strong>tliche<br />

Defizite aufzuholen, bevorzugt geför<strong><strong>de</strong>r</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

© Tornau/Döge


29<br />

o Wenn För<strong><strong>de</strong>r</strong>gel<strong><strong>de</strong>r</strong> aber nur mit <strong>de</strong>m Vorsatz <strong>de</strong>s Defizitausgleichs<br />

ausgereicht wer<strong>de</strong>n, und die Pädagog<strong>in</strong>nen auch verpflichtet s<strong>in</strong>d, die<br />

För<strong><strong>de</strong>r</strong>gel<strong><strong>de</strong>r</strong> nach <strong>de</strong>n För<strong><strong>de</strong>r</strong>richtl<strong>in</strong>ien zu verwen<strong>de</strong>n, können erstens<br />

nicht alle Mädchen an <strong>de</strong>n Angeboten partizipieren, und zweitens s<strong>in</strong>d<br />

die Angebote an <strong>de</strong>n För<strong><strong>de</strong>r</strong>richtl<strong>in</strong>ien und nicht an <strong>de</strong>n Bedürfnissen,<br />

Lebenslagen und Interessen <strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchen ausgerichtet. Insofern gehen<br />

die Angebote <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong> dann auch an <strong>de</strong>n Mädchen vorbei.<br />

o Zu untersuchen wäre an dieser Stelle, welche Konzepte e<strong>in</strong>gereicht und<br />

welche Konzepte bewilligt wer<strong>de</strong>n<br />

• E<strong>in</strong> weiteres Problemfeld ergibt sich aus <strong>de</strong>m Leitbild <strong><strong>de</strong>r</strong> Doppelorientierung.<br />

Für die Mädchen ist es selbstverständlich, sich auf die Vere<strong>in</strong>barung von Beruf<br />

und Familie orientieren zu können. Mit diesem Selbstverständnis wer<strong>de</strong>n die<br />

Pädagog<strong>in</strong>nen konfrontiert. Obwohl sich die <strong>in</strong>dividuellen Lebenschancen<br />

verbessert haben, kennen die Pädagog<strong>in</strong>nen die biografischen Brüche, die e<strong>in</strong><br />

Großteil <strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchen mit diesem Leitbild erfahren wird. Für die Mädchen ist dies<br />

im Alter von 10-13 Jahren ke<strong>in</strong> zu bearbeiten<strong>de</strong>s Thema. welche<br />

Handlungsmöglichkeiten eröffnen sich hier <strong>de</strong>n Pädagog<strong>in</strong>nen? Wie können sie<br />

die Mädchen dazu befähigen, diese später möglicherweise auftreten<strong>de</strong>n<br />

Schwierigkeiten zu bewältigen, ohne dass das e<strong>in</strong>zelne Mädchen heute <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>em <strong>in</strong>dividuellen Bestreben durch das Aufzeigen negativer Zukunftsvisionen<br />

beschränkt wird.<br />

• Das Problem <strong><strong>de</strong>r</strong> Überfor<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong><strong>de</strong>r</strong> Pädagog<strong>in</strong>nen steht <strong>in</strong> engem<br />

Zusammenhang mit <strong><strong>de</strong>r</strong> fehlen<strong>de</strong>n Lobby für die <strong>Mädchenarbeit</strong>. Möglichkeit <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Entlastung für die Pädagog<strong>in</strong>nen: <strong><strong>de</strong>r</strong> Arbeitskreis Mädchen konzentriert<br />

zukünftig se<strong>in</strong>e Aktivitäten dah<strong>in</strong>gehend, dass an <strong>Mädchenarbeit</strong> und <strong>in</strong>sofern an<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung von Mädchen <strong>in</strong>teressierte Leipziger Frauen und Mütter<br />

angesprochen und aktiviert wer<strong>de</strong>n. Diese s<strong>in</strong>d nicht unmittelbar <strong>in</strong> das<br />

Arbeitsfeld <strong>in</strong>tegriert und könnten sich somit relativ unbelastet für die Interessen<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Mädchen <strong>in</strong> verschie<strong>de</strong>nen politischen und gesellschaftlichen Gremien<br />

e<strong>in</strong>setzen.<br />

© Tornau/Döge


30<br />

Ausblick + offene Fragen<br />

• Die angewandten Konzepte und Metho<strong>de</strong>n müssten recherchiert und<br />

nie<strong><strong>de</strong>r</strong>geschrieben wer<strong>de</strong>n<br />

• Warum führt <strong>Mädchenarbeit</strong> <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Neuen Bun<strong>de</strong>slän<strong><strong>de</strong>r</strong>n e<strong>in</strong> Randdase<strong>in</strong>?<br />

Liegt das nur an <strong>de</strong>n f<strong>in</strong>anziellen Gegebenheiten?<br />

* wie sieht die För<strong><strong>de</strong>r</strong>praxis aus, welche Konzepte wer<strong>de</strong>n bevorzugt f<strong>in</strong>anziert,<br />

welche fallen unter <strong>de</strong>n Gabentisch <strong><strong>de</strong>r</strong> Län<strong><strong>de</strong>r</strong> und Kommunen?<br />

• Welchen Umgang haben wir Pädagog<strong>in</strong>nen mit <strong>de</strong>m Leitbild <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Doppelorientierung Familie und Beruf <strong>in</strong> Bezug auf die Mädchen?<br />

• Wie gehen die <strong>Mädchenarbeit</strong>er<strong>in</strong>nen mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Überlastung um? Wo s<strong>in</strong>d<br />

Möglichkeiten <strong><strong>de</strong>r</strong> Entlastung?<br />

* Trauen wir an<strong><strong>de</strong>r</strong>en, nicht organisierten, nicht <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Praxis stehen<strong>de</strong>n Frauen<br />

zu uns wirksam unterstützen zu können?<br />

* Wen grenzen wir wann und warum aus?<br />

• Was können wir Pädagog<strong>in</strong>nen <strong>de</strong>n selbstbewussten Mädchen mitgeben. Müssen<br />

wir sie stärken, obwohl sie sich selbst als stark empf<strong>in</strong><strong>de</strong>n? Müssen wir sie<br />

brechen, damit <strong><strong>de</strong>r</strong> Bruch später, <strong><strong>de</strong>r</strong> e<strong>in</strong>treffen kann, aber nicht muss, nicht so<br />

schmerzhaft erlebt wird?<br />

O<strong><strong>de</strong>r</strong> erziehen wir sie lieber gleich zum Gebärstreik, weil wir ja wissen, dass<br />

Frauen ohne K<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>, so sie stark und klug und durchsetzungsfähig genug s<strong>in</strong>d die<br />

besseren Chancen haben?<br />

• Hat <strong>Mädchenarbeit</strong> eher e<strong>in</strong>en pädagogischen o<strong><strong>de</strong>r</strong> eher e<strong>in</strong>en fem<strong>in</strong>istischen<br />

Auftrag? Und wie viel Zeit verbleibt <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong>er<strong>in</strong> neben ihrem<br />

pädagogischen Auftrag für <strong>de</strong>n „fem<strong>in</strong>istischen“ (politischer Anspruch – freiwilliger<br />

Anspruch o<strong><strong>de</strong>r</strong> Zwangsanspruch?)<br />

© Tornau/Döge


Anlage 1<br />

Verwen<strong>de</strong>te Literatur: aktuelle Diskussionen zur <strong>Mädchenarbeit</strong><br />

Bohn, Ir<strong>in</strong>a: Mädchenbewußte Jugendhilfeplanung; <strong>in</strong>: Jordan u.a.:<br />

Handbuch <strong><strong>de</strong>r</strong> Jugendhilfeplanung. Grundlagen. Bauste<strong>in</strong>e. Materialien, Votum<br />

Verlag, Münster 1998<br />

Brebeck, Andrea: Alter We<strong>in</strong> <strong>in</strong> neuen Schläuchen – o<strong><strong>de</strong>r</strong> neuer We<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

alten Schläuchen – o<strong><strong>de</strong>r</strong> wie kommt es zu e<strong>in</strong>em Paradigmenwechsel<br />

<strong>in</strong>nerhalb <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong>?; <strong>in</strong>: Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft für Jugendhilfe, AGJ-<br />

Mitteilungen, Heft 4, Bonn 1999<br />

Bütow, Birgit: Mädchen <strong>in</strong> Jugendcliquen; <strong>in</strong>: LAG Mädchen und junge Frauen<br />

<strong>in</strong> Sachsen e.V. (Hg.): Theorie und Praxis <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Mädchenarbeit</strong> Teil 3, Dres<strong>de</strong>n 1998<br />

Chwalek, Doro-Thea: <strong>Mädchenarbeit</strong> an <strong><strong>de</strong>r</strong> Schwelle zum 21. Jahrhun<strong><strong>de</strong>r</strong>t<br />

– Ten<strong>de</strong>nzen, Perspektiven, Wünsche; <strong>in</strong>: Hörmann u.a.: Die kle<strong>in</strong>e Schwester<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Frauenbewegung – <strong>Mädchenarbeit</strong> gestern, heute, morgen; Institut für<br />

Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V., Frankfurt am Ma<strong>in</strong> 1996<br />

Debb<strong>in</strong>g, Cäcilia; Ingenfeld, Marita: Die Mädchen s<strong>in</strong>d <strong><strong>de</strong>r</strong> zentrale Ort,<br />

von <strong>de</strong>m die <strong>Mädchenarbeit</strong> ausgeht; <strong>in</strong>: Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Jugendhilfe<br />

(Hg.): AGJ-Mitteilungen, Heft 3, Bonn 1999<br />

Heiliger, Anita: Mädchenpolitische Reflexionen im Zusammenhang mit<br />

<strong>de</strong>m KJHG; <strong>in</strong>: Sei<strong>de</strong>nsp<strong>in</strong>ner Gerl<strong>in</strong><strong>de</strong>: Frau se<strong>in</strong> <strong>in</strong> Deutschland – Aktuelle<br />

Themen, Perspektiven und Ziele fem<strong>in</strong>istischer Sozialforschung; Deutsches<br />

Jugend<strong>in</strong>stitut, München 1994<br />

Hofmann, Brigitte: Dornröschen war e<strong>in</strong> schönes K<strong>in</strong>d... – Überlegungen<br />

zur Integration von <strong>Mädchenarbeit</strong> <strong>in</strong> Tagese<strong>in</strong>richtungen für Vor- und<br />

Schulk<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>; <strong>in</strong>: Hörmann u.a.: Die kle<strong>in</strong>e Schwester <strong><strong>de</strong>r</strong> Frauenbewegung...,<br />

Frankfurt a.M. 1996<br />

Klose, Christ<strong>in</strong>a: E<strong>in</strong>e Utopie als Regelangebot? Zur Notwendigkeit von<br />

<strong>Mädchenarbeit</strong> im „postfem<strong>in</strong>istischen“ Zeitalter; <strong>in</strong>: Hörmann u.a. 1996<br />

Kuhne, T<strong>in</strong>a; Wilser, Anja: ...und wie geht‘s <strong>de</strong>n Fachfrauen?; <strong>in</strong>: Stiftung<br />

SPI Bun<strong>de</strong>smo<strong>de</strong>ll „Mädchen <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Jugendhilfe“ (Hg.): Neue Maßstäbe, Berl<strong>in</strong> 1999<br />

Meyer, Dorit: <strong>Mädchenarbeit</strong> – e<strong>in</strong>e Problemskizze; <strong>in</strong>: SPI (Hg.): Neue<br />

Maßstäbe, Berl<strong>in</strong> 1999<br />

Meyer, Dorit; Sei<strong>de</strong>nsp<strong>in</strong>ner, Gerl<strong>in</strong><strong>de</strong>: <strong>Mädchenarbeit</strong> – Plädoyer für<br />

e<strong>in</strong>en Paradigmenwechsel; <strong>in</strong>: AGJ (Hg.): E<strong>in</strong>heit <strong><strong>de</strong>r</strong> Jugendhilfe - 50 Jahre<br />

Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft für Jugendhilfe, Bonn 1998<br />

Oechsle, Mechthild: E<strong>in</strong>würfe – Gleichheit mit H<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>nissen; Stiftung SPI<br />

Bun<strong>de</strong>smo<strong>de</strong>ll „Mädchen <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Jugendhilfe“ (Hg.), Berl<strong>in</strong> 2000<br />

Pyer<strong>in</strong>, Brigitte: Geschlechtsbezogene Pädagogik im Rahmen von<br />

Jugend(kultur)arbeit; <strong>in</strong>: BKJ (Hg.): Kulturarbeit mit Mädchen. Konzepte,


Anlage 1<br />

Erfahrungen und Schlussfolgerungen für die Praxis kultureller Bildung, Remscheid<br />

2000<br />

Gerl<strong>in</strong><strong>de</strong> Sei<strong>de</strong>nsp<strong>in</strong>ner, Barbara Keddi u.a.: Junge Frauen heute – Wie sie<br />

leben, was sie an<strong><strong>de</strong>r</strong>s machen, Leske+Budrich, Opla<strong>de</strong>n 1998<br />

Wallner, Claudia: Fem<strong>in</strong>istische <strong>Mädchenarbeit</strong> im Dilemma zwischen<br />

Differenz und Integration; <strong>in</strong>: G<strong>in</strong>tzel, Ullrich; Schone, Re<strong>in</strong>hold (Hg.): Jahrbuch<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> sozialen Arbeit, Votum Verlag, Münster 1997


Anlage - Leistungskatalog 1<br />

LEISTUNGSKATALOG - JUGENDARBEIT, OFFENE FREIZEITTREFFS DER STADT<br />

LEIPZIG<br />

Stand November 1997<br />

Herausgeber: Stadt Leipzig, Jugendamt, Abteilung Jugendhilfeplanung, Zuschußwesen,<br />

Statistik<br />

MÄDCHENARBEIT<br />

Offener Freizeittreff Bürgervere<strong>in</strong><br />

KEINE<br />

Messemagistrale e.V. Sadtteilzentrum<br />

Messemagistrale, Straße <strong>de</strong>s 18. Oktober 10a,<br />

04103 Leipzig / T.: 2126211<br />

Offener Freizeitreff, Michaeliskirchgeme<strong>in</strong><strong>de</strong><br />

KEINE<br />

Leipzig / GoJu – Michaelis, Nordplatz 4,<br />

04105 Leipzig / T.: 5642136<br />

Offener Freizeittreff, Bürgervere<strong>in</strong> Bachviertel<br />

KEINE<br />

e.V. – Jugendstadtteilla<strong>de</strong>n, Käthe - Kollwitz -<br />

Straße 91<br />

04109 Leipzig / T.: 9832814<br />

Offener Freizeitreff - Villa e.V., Karl -<br />

KEINE<br />

Tauchnitz - Straße 3<br />

04107 Leipzig / T.: 2114566 / 2114517<br />

Offener Freizeittreff Zirkel, Lange Straße 25<br />

KEINE<br />

04105 Leipzig / T.: 6881746<br />

IB Jugendhilfeverbund Leipzig, Offener<br />

Jugendtreff „ESSE 74“, Essener Straße<br />

74,<br />

04357 Leipzig / T.: 6015823<br />

Offener Freizeittreff - Christlicher<br />

Vere<strong>in</strong> Junger Menschen Leipzig e.V.,<br />

L<strong>in</strong><strong>de</strong>nallee 23a<br />

04347 Leipzig / T.: 2323804<br />

Offener Freizeittreff Bagger, Kl<strong>in</strong>genthaler<br />

Straße 14<br />

04349 Leipzig / T.: 9211130<br />

Offener Freizeittreff Rosenowstraße<br />

Rosenowstraße 24, 04357 Leipzig / T.:<br />

6020740<br />

Offener Freizeittreff, IB Leipzig,<br />

Stadtteilzentrum „Tante Hedwig“,<br />

Hedwigstraße 7, 04315 Leipzig / T.: 6884696<br />

Offener Freizeittreff - Die Heilsarmee Leipzig,<br />

Jugendcafe „Die Brücke“, Südblick 9 – 11,<br />

04329 Leipzig / T.: 2518880<br />

Offener Freizeittreff Wurzner Straße, Wurzner<br />

Straße 53<br />

04315 Leipzig / T.: 692031 / Umzug geplant<br />

<strong>in</strong> das Rabet<br />

Mädchengruppe 14 - 18 jährige<br />

Mo. 14.00 -22.00 Uhr, alle 2 Wochen<br />

Aktivitäten/Angebote:<br />

Kosmetikberatung 2xjährlich,<br />

Sei<strong>de</strong>nmalerei<br />

Mädchengruppe 6 - 8 jährige<br />

Do. 16.30 - 18.00 Uhr<br />

Workshop/Projekte:<br />

Mädchenprojekte (Billard, Outfit ...) 12 -<br />

16 jährige<br />

Mädchenzimmer 27 qm<br />

Jungengruppe 9 - 13 jährige, Mi. 16.30 -<br />

18.00 Uhr<br />

KEINE<br />

Tanz für Mädchen, Mi. 15.00 - 19.00 Uhr<br />

(15 DM pro Monat)<br />

Aerobic-Kurs für Mädchen, Mo. 15.00 -<br />

16.00 Uhr<br />

KEINE<br />

KEINE<br />

KEINE


Anlage - Leistungskatalog 2<br />

Offener Freizeittreff Bürgervere<strong>in</strong><br />

Messemagistrale e.V. Sadtteilzentrum<br />

Messemagistrale, Straße <strong>de</strong>s 18. Oktober 10a,<br />

04103 Leipzig / T.: 2126211<br />

Offener Freizeittreff Sellerhausen, Püchauer<br />

Straße 4<br />

04318 Leipzig / T.: 2301023<br />

Offener Freizeittreff Crazy, Schlehenweg 21<br />

04329 Leipzig / T.: 2511424<br />

Offener Freizeittreff Begegnungsstätte<br />

Mühlstraße e.V.<br />

Mühlstraße 14, 04317 Leipzig / T.: 9903600<br />

Offener Freizeittreff Columbus e.V.,<br />

Freizeitclub Oststraße<br />

Oststraße 183 , 04299 Leipzig / T.: 8616303<br />

Offener Freizeittreff Kolp<strong>in</strong>gjugend Leipzig<br />

e.V., Wasserturmstraße 68, 04299 Leipzig /<br />

T.: 8781823<br />

Offener Freizeittreff Bürgervere<strong>in</strong> Probstheida<br />

e.V.<br />

Gorbitzer Straße 1, 04289 Leipzig / T.:<br />

8780283<br />

Offener Freizeittreff HALLE 5 e.V. -<br />

Jugendtreff<br />

W<strong>in</strong>dscheidstraße 51<br />

04277 Leipzig / T.: 3080175<br />

Offener Freizeittreff Am Mühlholz<br />

Pr<strong>in</strong>z Eugen Straße 34<br />

04277 Leipzig / T.: 3013004<br />

KEINE<br />

KEINE<br />

KEINE<br />

KEINE<br />

KEINE<br />

KEINE<br />

KEINE<br />

KEINE<br />

Popgymnastik, Jazz-Dance, mo<strong><strong>de</strong>r</strong>ner<br />

Tanz für Mädchen<br />

(von 13 - 20 jährige Mädchen) - Kosten<br />

30 DM für<br />

3 Monate


Anlage - Leistungskatalog 3<br />

Offener Freizeittreff Lößnig, Kurt-Tucholsky-<br />

Straße 10<br />

04279 Leipzig / T.: 3391396<br />

Offener Freizeittreff K<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>vere<strong>in</strong>igung<br />

Leipzig e.V.<br />

„Insel 9“, Buttergasse 9, 04249 Leipzig<br />

/ T.: 4290217<br />

Offener Freizeittreff Großzschocher,<br />

Dieskaustraße 169<br />

04249 Leipzig, T.: 4290223<br />

Offener Freizeittreff Caritasverband<br />

Leipzig e.V.<br />

K<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>-. Jugend- und Freizeitzentrum,<br />

Lilienste<strong>in</strong>straße 1<br />

04205 Leipzig / T.: 9414759<br />

Offener Freizeittreff Liga <strong><strong>de</strong>r</strong> K<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>freun<strong>de</strong><br />

Leipzig e.V.<br />

Schul- und Freizeitclub / 94. Mittelschule,<br />

Miltitzer Weg 3<br />

04205 Leipzig / T.: 4111073<br />

Offener Freizeittreff Völkerfreundschaft<br />

„Völle“, Stuttgarter Allee 9, 04209 Leipzig /<br />

T.: 4225364/63, 4115002<br />

Offener Freizeittreff Kirschberghaus,<br />

Heilbronner Straße 16, 04209 Leipzig /<br />

T.: 4113196<br />

Offener Freizeittreff Arena<br />

Miltitzer Weg 4, 04205 Leipzig / T.: 4112094<br />

Offener Freizeittreff Olympic,<br />

Pfaffenste<strong>in</strong>straße 12<br />

04207 Leipzig / T.: 9420160<br />

Offener Freizeittreff Jugend- und<br />

Bildungsvere<strong>in</strong> Leipzig e.V.<br />

im Kirchberghaus, Heilbronner Straße 16,<br />

04209 Leipzig<br />

Offener Freizeittreff Geme<strong>in</strong>nütziger Verband<br />

K<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>hilfe Leipzig e.V. - „Die Kirsche“, Am<br />

Kirschberg 39, 04209 Leipzig<br />

Offener Freizeittreff Arbeiterwohlfahrt<br />

Kreisverband<br />

Leipzig-Stadt e.V. , Jugend- und<br />

Jugendhaus „Die Kugel“,<br />

Demmer<strong>in</strong>gstraße 81, 04177 Leipzig /<br />

T.: 4798953<br />

Offener Freizeittreff Kolp<strong>in</strong>gjugend<br />

Leipzig e.V.<br />

Jugendtreff „Kojule“, Karl-He<strong>in</strong>e-Straße<br />

110<br />

04229 Leipzig / T.: 4774301<br />

Offener Freizeittreff Bürgervere<strong>in</strong><br />

L<strong>in</strong><strong>de</strong>nau e.V.<br />

K<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong> und Jugendfreizeite<strong>in</strong>richtung<br />

KEINE<br />

Mädchentreff 12 - 16 jährige - Mi.<br />

15.00-16.00 Uhr<br />

Mädchentreff 9-16 jährige - Do. 15.00-<br />

17.00 Uhr<br />

Mädchentag 8-15 jährige - Fr. 13.00 Uhr<br />

Jungentag 8-15 jährige - Fr. 13.00 Uhr<br />

KEINE<br />

KEINE<br />

Projekte: <strong>Mädchenarbeit</strong> - weibliche<br />

Nutzer <strong><strong>de</strong>r</strong> E<strong>in</strong>richtung<br />

KEINE<br />

Projekte: weibliche Nutzer <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

E<strong>in</strong>richtung (ABM-Stelle)<br />

KEIN<br />

KEINE<br />

Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaften/Kurse:<br />

Selbstverteidigungskurs für Mädchen<br />

(<strong>in</strong> Planung)<br />

Mädchentreff 8-17 jährige - Mo. 14.00-<br />

18.00 Uhr<br />

Jungentreff 8-17 jährige - Mi. 14.00-<br />

18.00 Uhr<br />

Mädchentreff 14-18 jährige - Mo. 15.00-<br />

17.00 Uhr


Anlage - Leistungskatalog 4<br />

Helmholtzstraße<br />

Helmholtzstraße 4 – 6, 04177 Leipzig /<br />

T.: 4801245<br />

Offener Freizeittreff Anker e.V. -<br />

Stadtteilzentrum „Anker“<br />

Knopstraße 1, 04159 Leipzig / T.: 9128327<br />

Offener Freizeittreff Geyserhaus e.V.,<br />

Freizeitzentrum Eutritzsch, Gräfestraße 25,<br />

04129 Leipzig / T.: 9115430<br />

KEINE<br />

KEINE<br />

LEISTUNGSKATALOG JUGENDARBEIT - JUGENDKULTURZENTREN, KINDER- UND<br />

JUGENDWERKSTÄTTEN, JUGENDMEDIENINITIATIVEN DER STADT LEIPZIG<br />

(Stand April 1998)<br />

Herausgeber: siehe Seite 1<br />

Jugendkulturzentrum „O.S.K.A.R.“,<br />

Leibnizstraße 26-28<br />

04105 Leipzig / T.: 9800641/42/43<br />

Jugendkulturzentrum „Stötteritzer Spielkiste“<br />

Holzhäuser Straße 1, 04299 Leipzig / T.:<br />

8773507<br />

Haus Ste<strong>in</strong>straße e.V., Ste<strong>in</strong>straße 18<br />

04275 Leipzig / T.: 3913219<br />

Kulturfabrik Leipzig e.V. - Werk II -<br />

Kulturfabrik Leipzig<br />

Kochstraße 132, 04277 Leipzig / T.: 3080121<br />

Kretivitätsschulen e.V. Sachsen, Garskestraße<br />

17<br />

04205 Leipzig / T.: 4225395<br />

Kulturwerkstatt KAOS e.V.,<br />

Wasserstraße 18<br />

04177 Leipzig / T.: 4803841<br />

KEINE<br />

KEINE<br />

KEINE<br />

KEINE<br />

KEINE<br />

Mädchentreff


Anlage - Leistungskatalog 5<br />

Literaturbüro Leipzig e.V. - Haus <strong>de</strong>s Buches,<br />

Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig / T.: 9954161<br />

LV Rhythmische Erziehung Sachsen e.V.,<br />

Sternwartenstraße 4, 04103 Leipzig / T.:<br />

2577395<br />

AK RESO e.V., Bernard-Gör<strong>in</strong>g-Straße 152<br />

04277 Leipzig / T.: 3065372<br />

E<strong>in</strong>e Welt e.V., Stöckartstraße 11<br />

04277 Leipzig / T.: 3010143<br />

K<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>- und Jugendwerkstatt „Kreatives<br />

Schaffen“ e.V.<br />

Bornaische Str. 54 2.HH, 04277 Leipzig / T.:<br />

3013910<br />

Jugend-und Bildungsvere<strong>in</strong> e.V. ,<br />

Kandlerstraße 22<br />

04207 Leipzig / T.: 9414990<br />

THEATRium im großstadtK<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong> e.V., Miltitzer<br />

Alle 52<br />

04205 Leipzig / T.: 9413640<br />

Pikanta e.V. Kunstvere<strong>in</strong>, Lützowstr. 19<br />

04157 Leipzig / T.: 9122642<br />

BRIS e.V. , Rückertstraße 18<br />

04157 Leipzig / T.: 9120305<br />

Filmschule Leipzig e.V., Sporergäßchen 12<br />

04109 Leipzig / T.: 2119158<br />

„Die Fabrik“ e.V. , Karl-Tauchnitz-Straße 3<br />

04107 Leipzig / T.: 2114589<br />

TITANIC FILM CLUB e.V., Schwe<strong>de</strong>nstraße 30<br />

04328 Leipzig / T.: 2520726<br />

Radio-Vere<strong>in</strong> Leipzig e.V., Ste<strong>in</strong>straße 18<br />

04275 Leipzig / T.: 3010097<br />

Lan<strong>de</strong>sfilmdienst Sachsen für Jugend - und<br />

Erwachsenenenbildung<br />

e.V., Karl-He<strong>in</strong>e-Straße 83, 04229<br />

Leipzig<br />

KEINE<br />

KEINE<br />

KEINE<br />

KEINE<br />

KEINE<br />

KEINE<br />

KEINE<br />

KEINE<br />

Mädchentreff, Mi. 15.00-19.30 Uhr<br />

KEINE<br />

KEINE<br />

KEINE<br />

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