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Die Menschen hier in Russland sind viel gastfreundlicher und ...

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Anton<strong>in</strong>a Petrides ist derzeit Gastschüler<strong>in</strong> <strong>in</strong> Wladimir, <strong>Russland</strong><br />

Bericht aus Vladimir<br />

Von Antonia Petrides<br />

Ich wohne <strong>hier</strong> <strong>in</strong> <strong>Russland</strong> <strong>in</strong> Wladimir, e<strong>in</strong>er alten russischen Stadt, vier St<strong>und</strong>en entfernt<br />

von Moskau, bei e<strong>in</strong>er sehr netten Familie. Sie besteht aus der Großmutter, der Mutter, dem<br />

Vater, e<strong>in</strong>em vierjährigen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em siebzehnjährigen Sohn. Der ältere Sohn ist aber nur am<br />

Wochenende zu Hause, weil er unter der Woche <strong>in</strong> Moskau studiert. <strong>Die</strong> neunzehnjährige<br />

Tochter verbr<strong>in</strong>gt zur Zeit e<strong>in</strong> soziales Jahr <strong>in</strong> Deutschland. <strong>Die</strong> Großmutter ist den ganzen<br />

Tag zu Hause <strong>und</strong> kümmert sich um den Haushalt. Der Vater arbeitet als leitender<br />

Generaldirektor e<strong>in</strong>er Firma den ganzen Tag <strong>und</strong> kommt daher erst abends heim. <strong>Die</strong> Mutter<br />

ist Lehrer<strong>in</strong> an der örtlichen Waldorfschule, die auch ich <strong>hier</strong> <strong>in</strong> der 10 Klasse besuche. Es ist<br />

die Partnerschule me<strong>in</strong>er Schule, der Rudolf Ste<strong>in</strong>er Schule <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>.<br />

<strong>Die</strong> Schule unterscheidet sich sehr von der <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>. Sie ist wesentlich kle<strong>in</strong>er. <strong>Die</strong> meisten<br />

Klassen haben so um die fünfzehn Schüler. Verw<strong>und</strong>ert hat mich auch, dass die Schüler <strong>hier</strong><br />

schon nach der elften Klasse abgehen, um mit ihrem Studium zu beg<strong>in</strong>nen. E<strong>in</strong> weiterer sehr<br />

großer Unterschied ist, dass im Unterricht <strong>viel</strong> mehr Diszipl<strong>in</strong> herrscht <strong>und</strong> die Schüler den<br />

Lehrern <strong>viel</strong> mehr Respekt gegenüberbr<strong>in</strong>gen.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>hier</strong> <strong>in</strong> <strong>Russland</strong> s<strong>in</strong>d <strong>viel</strong> <strong>gastfre<strong>und</strong>licher</strong> <strong>und</strong> hilfsbereiter, obwohl sie unter<br />

härteren Umständen leben müssen. Zum Beispiel hatte ich e<strong>in</strong>mal Schwierigkeiten über e<strong>in</strong>e<br />

Strasse zu gelangen. Das sah e<strong>in</strong>e Frau, nahm mich ohne e<strong>in</strong> Wort zu sagen an der Hand<br />

<strong>und</strong> brachte mich sicher auf die andere Straßenseite.<br />

Ebenso stellt es ke<strong>in</strong> Problem da, wenn man nicht die russische Bedeutung e<strong>in</strong>es Satzes<br />

oder e<strong>in</strong>es Wortes weiß. Es wird dann e<strong>in</strong>fach jemand geholt, der e<strong>in</strong> bisschen Deutsch<br />

versteht <strong>und</strong> dann aushelfen kann. Natürlich gibt es auch andere Russen, die <strong>viel</strong> auf offener<br />

Strasse tr<strong>in</strong>ken <strong>und</strong> unfre<strong>und</strong>lich s<strong>in</strong>d, aber das gibt es ja wohl überall.<br />

Auch über das russische Essen lohnt es sich zu berichten. So ist es zum Beispiel <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er<br />

Gastfamilie üblich, drei mal pro Tag Tee zu tr<strong>in</strong>ken <strong>und</strong> dabei Konfekt zu essen. Insgesamt<br />

isst man <strong>hier</strong> glaube ich wesentlich mehr Fleisch. Das Essen f<strong>in</strong>det nicht nebenbei statt,<br />

sondern es versammelt sich immer die ganze Familie, um mite<strong>in</strong>ander zu speisen.<br />

Besonders bee<strong>in</strong>druckt haben mich <strong>hier</strong> die Busse. In Deutschland machen die Busfahrer<br />

erst gar nicht mehr die Türen auf, wenn die Busse zu voll s<strong>in</strong>d. In <strong>Russland</strong> dagegen wird so<br />

lange geschoben <strong>und</strong> gedrückt bis auch der letzte <strong>in</strong> den Bus h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>passt.


Anton<strong>in</strong>a Petrides ist derzeit Gastschüler<strong>in</strong> <strong>in</strong> Wladimir, <strong>Russland</strong><br />

Ich b<strong>in</strong> froh darüber diese Erfahrung machen zu können <strong>und</strong> würde jedem anderen raten es<br />

auch zu tun, denn erst im Land selber merkt man, wie schön die russische Sprache ist.

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