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Sächsische Zeitung 28.03.2012 - cmv-sportmedia

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<strong>Sächsische</strong> <strong>Zeitung</strong> [online]<br />

http://www.sz-online.de/archiv/suchergebnis.asp?sid=BEAB0C11-40C...<br />

1 von 3 04.06.2012 08:13<br />

"Es gibt jede Menge zu tun"<br />

<strong>28.03.2012</strong><br />

SZ <strong>Sächsische</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Herr Schreiber, der Döbelner Rennstall KSW-Motorsport startet am Wochenende in<br />

seine vierte Saison. Was gibt es Neues zu berichten?<br />

Über den Winter ist wirklich eine ganze Menge passiert. Nicht nur dass wir eine<br />

strategische Partnerschaft mit Knüpp-Motorsport aus Bergkamen in Nordrhein-<br />

Westfalen eingegangen sind, mit dem 17-jährigen Kartaufsteiger Kim-Alexander<br />

Giersiepen aus Radevormwald bringen wir einen talentierten Nachwuchspiloten in<br />

der ADAC Formel Masters an den Start .<br />

Was ist der Grund für diese Entwicklung?<br />

Unser Stammpilot Toni Koitsch ist mit knapp 25 Jahren einfach zu alt für diese<br />

Nachwuchsklasse. Zudem musste er jede Saison mit einem Bruchteil des Etats<br />

auskommen, der anderen Fahrern zu Verfügung steht. Zudem fehlte ihm, da er im<br />

Berufsleben steht, auch die Zeit zum Testen. Mit der Erfahrung, die wir in den<br />

vergangenen drei Jahren gesammelt haben, muss man ehrlicherweise sagen: Er<br />

oder wir sind diesen Schritt in den professionellen Motorsport einfach fünf Jahre zu<br />

spät gegangen, um im Formelrennsport richtig durchzustarten.<br />

Bedeutet dies, dass der Döbelner Pilot seine Karriere beendet hat?<br />

Grundsätzlich nicht! Zunächst einmal wird er seine große technische Erfahrung als<br />

Mechaniker des Autos ins Team einbringen, außerdem streben wir an, dass er den<br />

einen oder anderen Gaststart in den GT-Masters absolvieren kann. Ob das klappt,<br />

hängt natürlich auch von der finanziellen und sportlichen Entwicklung des Teams in<br />

den kommenden beiden Jahren ab.<br />

Mit dem Bergkamener Carsten Knüpp fungiert ein in der Szene bekannter Mann<br />

künftig als Renningenieur?<br />

Darüber freuen wir uns besonders, und hoffen vor allem in den kommenden zwei<br />

Jahren eine Menge von ihm zu lernen. Unter anderem hat er Ina Fabry als erstes<br />

Renngirl zu Meisterehren in der Formel ADAC BMW geführt. Diese Erfahrung, und<br />

auch eine gewisse Portion Schlitzohrigkeit, hat uns in den vergangenen drei Jahren<br />

manchmal gefehlt. Die kann man sich eigentlich nicht kaufen oder erarbeiten,<br />

sondern nur abschauen. Auch wir müssen das Rad nicht zweimal erfinden.<br />

Am kommenden Wochenende startet traditionell in Oschersleben die Saison in der<br />

ADAC Formel Masters, der internationalen Ausbildungsklasse zur Formel 1, was<br />

erwarten Sie von Kim Giersiepen zum Saisonstart?<br />

Zu allererst wird es für ihn eine Umstellung vom Kart in den Formel-Rennwagen<br />

sein, auch wenn wir gemeinsam schon zahlreiche Tests bestritten haben. Ab Mitte<br />

der Woche absolviert er zunächst einen Lizenzlehrgang, die ersten belastbaren<br />

Zeiten wird es im freien Training am Freitag geben. Aber Carsten Knüpp ist erfahren<br />

genug, Kimi realistische Ziele zu stecken. Ein Platz in der vorderen Hälfte wäre da<br />

am Karriereanfang schon eine super Sache.<br />

In den ersten vier Jahren der ADAC Formel Masters war Toni Koitsch der einzige


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Ostdeutsche im Cockpit, jetzt steigen mit dem Leipziger Marvin Kirchhöfer (Lotus)<br />

und dem Dresdner Florian Herzog (Mücke-Motorsport) zwei junge Sachsen ins<br />

Cockpit, die schon die Formel 1 anpeilen wollen. Fühlen Sie und Ihr Team sich<br />

dennoch als eine Art Vorreiter des Formelsportes in Sachsen?<br />

Auf jeden Fall, und das hat auch der ADAC in München zumindest mit<br />

Aufmerksamkeit honoriert. Mit unseren bescheidenen Mitteln sind wir immer ein<br />

verlässlicher Partner gewesen, und im Gegensatz zu vielen anderen Fahrern, bei<br />

denen irgendwann das Geld alle war, stets am Start gewesen. Das ist schon eine<br />

Sache, auf die wir alle gemeinsam stolz sind, und die es auch künftig mit viel<br />

"Manpower" weiterzuentwickeln gilt. Wer weiß, was noch alles möglich ist? Wer<br />

weiß, was noch alles kommt? Denn eines haben wir mittlerweile erkannt: In der<br />

Szene wird überall nur mit Wasser gekocht!<br />

Was reizt Sie am Motorsport?<br />

Ich habe Sportmanagement studiert, arbeite aber in der Einzelhandelsbranche. Da<br />

ist der Motorsport eine Chance, seine alte Leidenschaft verwirklichen zu können.<br />

Außerdem ist das Flair etwas ganz besonderes. Man steht mit seinem Motorhome<br />

neben dem ehemaligen Vettel-Team Mücke-Motorsport, läuft Heinz-Harald Frentzen,<br />

Albert von Turn und Taxis, Strietzel Stuck oder auch Sven Hannawald und anderen<br />

Größen ständig über den Weg. Und die sind auf den Rennstrecken ganz normale<br />

Menschen, die auch auf die Leute zugehen. Das ist schon einzigartig, und das finden<br />

auch die Motorsportfans, die das ADAC Masters Weekend besuchen, und jedes Mal<br />

überrascht sind, wie locker es auf den Strecken zugehen kann.<br />

Sehen das die Sponsoren genauso?<br />

Sponsoren kann man vor allem im Motorsport nie genug haben. Zum Beispiel die<br />

Firma Warmbold aus Klipphausen bei Dresden, die international unter anderem die<br />

Formel 1 mit Klima und Energie versorgt, engagiert sich nun schon seit vier Jahren<br />

bei uns. Immerhin gibt es nur sehr wenige Sportarten, die mit bis zu 200 000<br />

Zuschauern pro Veranstaltung und Liveübertragungen im Fernsehen mit solch einer<br />

medialen Plattform für sich und die Region werben können.<br />

Wird Ihnen in Oschersleben Zeit bleiben, auch bei den anderen Motorsportlern der<br />

Region wie Estonia-Pilot Jörg Koitsch oder "Trabbifahrer" Robert Berger<br />

vorbeizuschauen?<br />

Klar schaut man vorbei, wenn die historischen Fahrzeuge auf der Strecke sind. Doch<br />

viel Zeit bleibt dazu nicht. Denn auch an solch einem Rennwochenende liegen vor<br />

einem an jedem Tag jede Menge Aufgaben.<br />

Gespräch: Dirk Westphal<br />

Bildunterschrift :<br />

Jörg Schreiber (42) fungiert seit drei Jahren als Team-Manager bei KSW-<br />

Motorsport. Foto: André Braun<br />

Für Toni Koitsch - hier auf dem Sachsenring - ist die Formel Masters als Rennfahrer<br />

Geschichte. Seinem Team wird der 25-Jährige aber weiter zur Verfügung stehen. Er<br />

fungiert als Mechaniker für den 17-jährigen Kimi Giersiepen. Foto: Dirk Westphal<br />

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