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Langfassung - Institut Diakrisis

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Überall, wo sich die „Werte des Reiches“ durchsetzen und es zur Überwindung von Ungerechtigkeit,<br />

Unterdrückung, Ausbeutung und lebensfeindlichen Strukturen kommt, da könne<br />

das Reich Gottes wahrgenommen werden. Das gelte sogar für nicht- oder außerchristliche<br />

Vorgänge. R. Hardmeier schreibt:<br />

„Weil Heil eine soziale Dimension hat, kann von Heilsereignissen auch dort die Rede sein, wo<br />

gerechte Verhältnisse entstehen, auch dann, wenn sie nicht im Zusammenhang mit dem<br />

Glauben an Christus stehen.“ 45<br />

An anderer Stelle lesen wir:<br />

„… auch in der Welt wird die Herrschaft Gottes sichtbar, wenn Unterdrückung und Ausbeutung<br />

überwunden werden. Es gibt keine absoluten, sondern nur qualitative Unterschiede zwischen<br />

der Kirche und der Welt.“ 46<br />

Noch kerniger reflektiert Tobias Faix über das neue Jerusalem, wenn er schreibt:<br />

„Das hier gebrauchte Bild von der kommenden Stadt, vom himmlischen Jerusalem spielt im<br />

ganzen Hebräerbrief eine grosse Rolle [...] Dieses neue Jerusalem wird im Reich Gottes schon<br />

jetzt und ganz konkret auf dieser Erde sichtbar. Dabei spielt gerade dieser Zusammenhang<br />

zwischen dem Gegenwärtigen und Zukünftigen eine entscheidende Rolle.“ 47<br />

Mit solchen Behauptungen wird, wie besonders Rolf Scheffbuch als zunehmend einsamer werdender<br />

Rufer beanstandete, der „eschatologische Realismus“ der Bibel übersehen, d. h. ihre<br />

Vorhersage tatsächlich zu erwartender endzeitlicher Ereignisse wie: das Ausreifen des Bösen,<br />

das Weltreich des Antichristen, des Weltunterganges und des Jüngsten Gerichts.<br />

Auch halten solche utopischen Programme die Missionare von ihrer vorrangigen Aufgabe ab,<br />

den christusfernen Menschen das Evangelium zu verkündigen.<br />

7. Das Verhältnis von evangelistischer Verkündigung und sozialer<br />

Verantwortung in Geschichte und Gegenwart der Mission<br />

Unsere Einwände gegen die Transformations-Theologie sind nicht gegen deren Hinweis auf<br />

die soziale Mitverantwortung der Mission gerichtet. Wir sind keineswegs gegen die Taten der<br />

45<br />

Roland Hardmeier: Geliebte Welt. Auf dem Weg zu einem neuen missionarischen Paradigma, Neufeld Verlag<br />

Schwarzenfeld 2012, S. 98.<br />

46<br />

Roland Hardmeier: Kirche ist Mission, op. cit., S. 246.<br />

47<br />

Tobias Faix: WIR. Gemeinsam Unterwegs. Magazin des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes,<br />

Okt./Nov. 2012, S. 19.<br />

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