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Grundbegriffe der Morphologie

Grundbegriffe der Morphologie

Grundbegriffe der Morphologie

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<strong>Grundbegriffe</strong> <strong>der</strong> <strong>Morphologie</strong> Teile 1 und 2<br />

Lernziele<br />

- Den Aufbau einer Blütenpflanze kennen<br />

- Wichtige Fachbegriffe kennenlernen<br />

- Fachausdrücke im Binz nachschlagen<br />

- Fachbegriffe anwenden (üben)<br />

- Merkmale von Ein-und Zweikeimblättrigen kennen<br />

- Merkmale und Beispiele von Primulaceen und Liliengewächse s. l.<br />

kennenlernen<br />

Feldbotanikkurs Graubünden 2013/2014 - <strong>Grundbegriffe</strong> <strong>der</strong> <strong>Morphologie</strong> 1


<strong>Grundbegriffe</strong> <strong>der</strong> <strong>Morphologie</strong> Teile 1 und 2<br />

Lehrmittel<br />

- Ordner: - Kapitel 1.1<br />

- Kapitel 1.2 (Fruchttypen)<br />

- Familienportraits<br />

- Binz: - Erklärung <strong>der</strong> morphologischen Fachausdrücke (S. 21 ff)<br />

- Index <strong>der</strong> morphologischen Fachausdrücke (S. 605 ff)<br />

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<strong>Morphologie</strong> Teil 1<br />

Inhalt<br />

<strong>Morphologie</strong>:<br />

- Aufbau einer Blütenpflanze<br />

- Wurzel<br />

- Sprossachse<br />

- Blatt<br />

- Blüte<br />

Systematik:<br />

- Merkmale von Ein-und Zweikeimblättrigen<br />

- Familienportraits: - Asparagaceae<br />

- Amaryllidaceae<br />

- Liliaceae<br />

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Definitionen<br />

<strong>Morphologie</strong><br />

µορφή (morphé) > Gestalt, Form<br />

λόγος (lógos) > Wort, Lehre, Vernunft<br />

> Äussere Gestalt und Form<br />

Physiologie<br />

φύσις (phýsis) > Wachsen, Natur, natürliche Beschaffenheit<br />

λόγος (lógos) > Wort, Lehre, Vernunft<br />

> Innere Vorgänge<br />

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Aufbau einer Blütenpflanze<br />

Blüte<br />

Blütenknospe<br />

Spross<br />

Laubblatt<br />

Internodium<br />

Knoten (Nodus)<br />

Knospe<br />

Blattachsel<br />

Wurzel<br />

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Die Wurzel<br />

Eine Wurzel trägt nie Blätter o<strong>der</strong><br />

Blattschuppen und<br />

ist nie in Nodi und Internodien geglie<strong>der</strong>t.<br />

Hauptwurzel<br />

Seitenwurzel<br />

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Die Sprossachse<br />

Wuchsformen<br />

aufrecht aufsteigend nie<strong>der</strong>liegend kriechend<br />

Querschnitt<br />

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Die Sprossachse<br />

Umbildungen<br />

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Das Blatt<br />

Blattarten<br />

Hochblätter<br />

oberhalb <strong>der</strong> Laubblätter, an<strong>der</strong>s geformt<br />

Laubblätter<br />

alle «normalen» Blätter<br />

Nie<strong>der</strong>blätter<br />

unterhalb Laubblätter, an<strong>der</strong>s geformt<br />

Keimblätter<br />

bereits im Samen angelegt,<br />

meist an<strong>der</strong>s geformt als Laubblätter<br />

Feldbotanikkurs Graubünden 2013/2014 - <strong>Grundbegriffe</strong> <strong>der</strong> <strong>Morphologie</strong> 9


Das Blatt<br />

Blattarten<br />

Vorblätter<br />

Hochblätter direkt vor <strong>der</strong> Blüte<br />

Tragblätter<br />

Alle Laub- Hoch- Nie<strong>der</strong>- o<strong>der</strong> Keimblätter,<br />

in <strong>der</strong>en Blattachseln eine Knospe, ein<br />

Seitentrieb o<strong>der</strong> ein Blütentrieb entspringt<br />

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Das Blatt<br />

Blattaufbau<br />

Blattspitze<br />

Blattrand<br />

Blattspreite<br />

Blattspindel<br />

Fie<strong>der</strong>blatt<br />

Spreitengrund<br />

Blattstiel<br />

Nebenblatt<br />

Blattgrund<br />

Quelle: SVS-Lehrgang Feldbotanik, 3. Auflage<br />

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Das Blatt<br />

Blattteilung<br />

Einfache Blätter<br />

einfache Blätter, geteilt<br />

hand- o<strong>der</strong> fingerförmige Blätter<br />

einfaches Blatt, ungeteilt<br />

gelappt gespalten geteilt geschnitten<br />

Spezialfälle<br />

fie<strong>der</strong>förmige Blätter<br />

fie<strong>der</strong>lappig fie<strong>der</strong>spaltig fie<strong>der</strong>teilig fie<strong>der</strong>schnittig<br />

leierförmig schrotsägeförmig kammförmig<br />

Quelle: Binz, Schul- und Exkursionsflora, 18. Auflage<br />

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Das Bild kann zurzeit nicht angezeigt werden.<br />

Das Blatt<br />

Zusammengesetzte Blätter<br />

Blattteilung<br />

mehrfach gefie<strong>der</strong>t<br />

unpaarig gefie<strong>der</strong>t<br />

=<br />

mit Endblatt<br />

paarig gefie<strong>der</strong>t<br />

=<br />

ohne Endblatt<br />

o<strong>der</strong> Endblatt durch<br />

Ranke o<strong>der</strong> Spitz ersetzt<br />

Paarig gefie<strong>der</strong>te Blätter besitzen nicht immer<br />

eine gerade Zahl von Teilblättern, noch sitzen<br />

diese stets paarig beisammen.<br />

gefingert<br />

4- o<strong>der</strong> mehr handförmig<br />

angeordnete Teilblätter<br />

dreizählig<br />

Quelle: SVS-Lehrgang Feldbotanik, 3. Auflage<br />

Quelle: Binz, Schul- und Exkursionsflora, 18. Auflage<br />

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Das Blatt<br />

Blattformen<br />

b.<br />

d.<br />

a.<br />

c.<br />

nadelförmig<br />

lanzettlich<br />

pfriemförmig<br />

lineal<br />

Übung:<br />

ordne die Beschriftungen den jeweiligen Abbildungen zu<br />

h.<br />

e.<br />

f.<br />

g.<br />

schildförmig<br />

eiförmig<br />

rundlich<br />

spatelig<br />

k.<br />

l.<br />

i.<br />

j.<br />

herzförmig<br />

asymmetrisch herzförmig<br />

pfeilförmig<br />

Nierenförmig<br />

Quelle: SVS-Lehrgang Feldbotanik, 3. Auflage<br />

Feldbotanikkurs Graubünden 2013/2014 - <strong>Grundbegriffe</strong> <strong>der</strong> <strong>Morphologie</strong> 14


Das Blatt<br />

Blattstellungen<br />

Übung:<br />

ordne die Beschriftungen den jeweiligen Abbildungen zu<br />

b.<br />

a.<br />

d.<br />

c.<br />

e.<br />

wechselständig<br />

gegenständig<br />

quirlständig<br />

kreuzweise gegenständig<br />

grundständige Rosette<br />

Quelle: SVS-Lehrgang Feldbotanik, 3. Auflage<br />

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Das Blatt<br />

Blattansatz<br />

Übung:<br />

ordne die Beschriftungen den jeweiligen Abbildungen zu<br />

d.<br />

c.<br />

f.<br />

e.<br />

b.<br />

a.<br />

herablaufend<br />

umfassend<br />

durchwachsen<br />

verwachsen<br />

sitzend<br />

gestielt<br />

Quelle: SVS-Lehrgang Feldbotanik, 3. Auflage<br />

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Das Blatt<br />

Blattrand<br />

Übung:<br />

ordne die Beschriftungen den jeweiligen Abbildungen zu<br />

gekerbt<br />

bewimpert<br />

f<br />

g<br />

c<br />

d<br />

h<br />

b<br />

e<br />

a<br />

gesägt<br />

doppelt gesägt<br />

gezähnt<br />

gebuchtet<br />

bewimpert<br />

geschweift<br />

gekerbt<br />

ganzrandig<br />

gesägt<br />

gezähnt<br />

doppelt gesägt<br />

gebuchtet (buchtig)<br />

ganzrandig<br />

geschweift<br />

Quelle: Binz, Schul- und Exkursionsflora, 18. Auflage<br />

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Das Blatt<br />

Spreitenspitze<br />

zugespitzt spitz stumpf bespitzt stachelspitzig abgerundet gestutzt ausgerandet<br />

Spreitengrund<br />

verschmälert keilförmig abgerundet gestutzt herzförmig pfeilförmig spiessförmig<br />

Quelle: Binz, Schul- und Exkursionsflora, 18. Auflage<br />

Feldbotanikkurs Graubünden 2013/2014 - <strong>Grundbegriffe</strong> <strong>der</strong> <strong>Morphologie</strong> 18


Das Blatt<br />

Ausformungen<br />

von Nebenblätter<br />

Blatthäutchen, Öhrchen<br />

Quelle: Binz, Schul- und Exkursionsflora, 18. Auflage<br />

Feldbotanikkurs Graubünden 2013/2014 - <strong>Grundbegriffe</strong> <strong>der</strong> <strong>Morphologie</strong> 19


Die Blüte<br />

Aufbau<br />

Fruchtblatt<br />

(Stempel)<br />

Narbe<br />

Griffel<br />

Fruchtknoten<br />

Staubbeutel<br />

Staubfaden<br />

Staubblatt<br />

Kronblatt<br />

Kelchblatt<br />

Blütendecke<br />

Feldbotanikkurs Graubünden 2013/2014 - <strong>Grundbegriffe</strong> <strong>der</strong> <strong>Morphologie</strong> 20


Die Blüte<br />

Blütendiagramm<br />

Feldbotanikkurs Graubünden 2013/2014 - <strong>Grundbegriffe</strong> <strong>der</strong> <strong>Morphologie</strong> 21


Die Blüte<br />

Stellung des Fruchtknotens<br />

oberständig<br />

halbunterständig<br />

halboberständig<br />

unterständig<br />

mittelständig<br />

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Die Blüte<br />

Geschlechtsverteilung<br />

Zwitterblüte männliche Blüte weibliche Blüte<br />

einhäusige Pflanze<br />

Zweihäusige Pflanze<br />

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Systematik<br />

Merkmale von ein- und zweikeimblättrigen Pflanzen<br />

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Merkmale von zwei- und einkeimblättrigen Pflanzen<br />

Dicotyledonen<br />

Monocotyledonen<br />

Anzahl Keimblätter<br />

Wurzel<br />

Feldbotanikkurs Graubünden 2013/2014 - <strong>Grundbegriffe</strong> <strong>der</strong> <strong>Morphologie</strong> 25


Merkmale von zwei- und einkeimblättrigen Pflanzen<br />

Spross<br />

Anordnung <strong>der</strong> Leitbündel<br />

Dicotyledonen<br />

Monocotyledonen<br />

sekundäres Dickenwachstum<br />

Holzpflanzen<br />

primäres Dickenwachstum<br />

Feldbotanikkurs Graubünden 2013/2014 - <strong>Grundbegriffe</strong> <strong>der</strong> <strong>Morphologie</strong> 26


Merkmale von zwei- und einkeimblättrigen Pflanzen<br />

Blätter<br />

Dicotyledonen<br />

Monocotyledonen<br />

Nervatur netzartig parallel<br />

Blattform und Rand<br />

ganzrandig > gezähnt > gelappt > geteilt<br />

ganzrandig, ungeteilt<br />

Feldbotanikkurs Graubünden 2013/2014 - <strong>Grundbegriffe</strong> <strong>der</strong> <strong>Morphologie</strong> 27


Merkmale von zwei- und einkeimblättrigen Pflanzen<br />

Blüten<br />

Dicotyledonen<br />

Sprossachse<br />

Vorblätter<br />

Monocotyledonen<br />

Tragblatt<br />

4-, 5- o<strong>der</strong> vielzählig<br />

Blüte ein Perigon<br />

o<strong>der</strong> mit Kelch und Krone<br />

meist 3-zählig<br />

Blüte ein Perigon<br />

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Blütensymmetrien<br />

radiärsymmetrisch monosymmetrisch disymmetrisch asymmetrisch<br />

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<strong>Grundbegriffe</strong> <strong>der</strong> <strong>Morphologie</strong> Teil 2 / Fortpflanzung<br />

Inhalt<br />

<strong>Morphologie</strong> und Physiologie<br />

- Blütensymmetrien<br />

- Blütenstände / Fruchtstände<br />

- Fortpflanzung (Vermehrung)<br />

- Samen und Früchte<br />

Im Ordner: Kapitel Physiologie<br />

Systematik<br />

- Hierarchische Glie<strong>der</strong>ung<br />

- Familienportraits: - Primulaceae<br />

- Orchidaceae<br />

Bestimmungsübungen<br />

Feldbotanikkurs Graubünden 2013/2014 - <strong>Grundbegriffe</strong> <strong>der</strong> <strong>Morphologie</strong> 30


Fortpflanzung<br />

Fortpflanzungstypen<br />

Wir unterscheiden:<br />

Vegetative Vermehrung<br />

ungeschlechtliche Vermehrung<br />

durch Zellteilung<br />

Generative Vermehrung<br />

sexuelle Vermehrung<br />

Bildung von neuen Individuen<br />

durch:<br />

- Ausläufer von <strong>der</strong> Mutterpflanze<br />

- Bildung von Brutknospen o<strong>der</strong> Brutknollen<br />

Bildung von neuen Individuen<br />

durch:<br />

- Verschmelzung von Geschlechts- o<strong>der</strong><br />

Keimzellen; Entstehung eines Embryos<br />

Erbgut bleibt unverän<strong>der</strong>t<br />

Erbgut verän<strong>der</strong>t sich<br />

Feldbotanikkurs Graubünden 2013/2014 -<br />

<strong>Grundbegriffe</strong> <strong>der</strong> <strong>Morphologie</strong><br />

31


Fortpflanzung<br />

Fortpflanzungstypen<br />

Beispiele vegetativer Vermehrung<br />

Knöllchentragende Zahnwurz<br />

(Dentaria bulbifera)<br />

Lebendgebären<strong>der</strong> Knöterich<br />

(Polygonum viviparum)<br />

Feldbotanikkurs Graubünden 2013/2014 -<br />

<strong>Grundbegriffe</strong> <strong>der</strong> <strong>Morphologie</strong><br />

32


Fortpflanzung<br />

Fortpflanzungstypen<br />

Beispiele vegetativer Vermehrung<br />

Alpen-Rispengras (Poa alpina)<br />

Scharbockskraut (Ranunculus ficaria)<br />

Feldbotanikkurs Graubünden 2013/2014 -<br />

<strong>Grundbegriffe</strong> <strong>der</strong> <strong>Morphologie</strong><br />

33


Bestäubung / Befruchtung<br />

Begriffe<br />

• Bestäubung<br />

Übertragung von Pollen auf die Narbe<br />

−<br />

−<br />

Fremdbestäubung:<br />

Übertragung von Pollen die Narbe einer genetisch<br />

verschiedenen Pflanze <strong>der</strong> selben Art.<br />

Selbstbestäubung:<br />

Übertragung von Pollen auf die Narbe einer genetisch<br />

identischen Pflanze.<br />

Pollenschlauch<br />

• Befruchtung<br />

Verschmelzung <strong>der</strong> männlichen mit <strong>der</strong> weiblichen Keimzelle.<br />

Eine Bestäubung führt nicht zwangsläufig zu einer Befruchtung.<br />

Spermazelle<br />

Eizelle<br />

Feldbotanikkurs Graubünden 2013/2014 - <strong>Grundbegriffe</strong> <strong>der</strong> <strong>Morphologie</strong> 34


Bestäubung<br />

Sicherstellen von Fremdbestäubung bzw. Fremdbefruchtung<br />

Zeitliche Barriere:<br />

- Die Staubblätter reifen vor den Fruchtblättern > Vormännlichkeit<br />

Bsp. Glockenblumen, Akelei<br />

- Die Fruchtblätter reifen vor den Staubblättern > Vorweiblichkeit<br />

Bsp. Haselnuss<br />

Räumliche Barriere:<br />

- Die Staubblätter und Narben sind bei verschiedenen Individuen unterschiedlich<br />

angeordnet. > Verschiedengriffligkeit<br />

Bsp. Primeln, Blutwei<strong>der</strong>ich<br />

Physiologische Barriere:<br />

- Pollen kann auf <strong>der</strong> Narbe <strong>der</strong> genetisch gleichen Pflanze nicht keimen.<br />

> Selbstinkompatibilität<br />

Bsp. viele Obstsorten<br />

Feldbotanikkurs Graubünden 2013/2014 - <strong>Grundbegriffe</strong> <strong>der</strong> <strong>Morphologie</strong> 35


Bestäubung<br />

Selbstbestäubung<br />

Mögliche Kombinationen:<br />

- Pollen wird innerhalb <strong>der</strong> gleichen Blüte übertragen.<br />

- Pollen wird von einer Blüte auf eine an<strong>der</strong>e Blüte des gleichen Individuums<br />

übertragen.<br />

- Pollen wird auf ein an<strong>der</strong>es Individuum des gleichen Klons übertragen .<br />

Bsp. viele Getreidesorten<br />

Feldbotanikkurs Graubünden 2013/2014 - <strong>Grundbegriffe</strong> <strong>der</strong> <strong>Morphologie</strong> 36


Bestäubung<br />

Selbstbefruchtung<br />

Fortpflanzung auch bei Einzelindividuen<br />

(Pionierpflanzen)<br />

Zuchteigenschaften bleiben erhalten<br />

<br />

Fremdbefruchtung<br />

Genetische Vielfalt bleibt erhalten<br />

Art auf unterschiedliche<br />

Umweltbedingungen angepasst<br />

Feldbotanikkurs Graubünden 2013/2014 - <strong>Grundbegriffe</strong> <strong>der</strong> <strong>Morphologie</strong> 37


Bestäubung<br />

Bestäubungstypen<br />

Windbestäubung<br />

- Leichte, kleine Pollenkörner<br />

- Exponierte Narben und Staubblätter<br />

- Unscheinbare Blüten<br />

Bsp. Windbestäubte Pflanzen: Haselnuss, Gräser<br />

Feldbotanikkurs Graubünden 2013/2014 - <strong>Grundbegriffe</strong> <strong>der</strong> <strong>Morphologie</strong> 38


Bestäubung<br />

Bestäubungstypen<br />

Tierbestäubung<br />

- Grosse, gut haftende Pollenkörner<br />

- Räumliche Anordnung <strong>der</strong> Bestäubungsorgane auf<br />

Bestäuber angepasst<br />

- Auffällige Blüten<br />

- Angebote für Bestäuber (Pollen, Nektar, Schlafplatz, …)<br />

Bsp. für Tierarten als Bestäuber:<br />

Insekten (Bienen, Schmetterlinge, Fliegen, Käfer),<br />

Fle<strong>der</strong>mäuse, Vögel<br />

Feldbotanikkurs Graubünden 2013/2014 - <strong>Grundbegriffe</strong> <strong>der</strong> <strong>Morphologie</strong> 39


Bestäubung<br />

Bestäubungstypen<br />

Wasserbestäubung<br />

Bsp. Wasserschraube (Vallisneria)<br />

Feldbotanikkurs Graubünden 2013/2014 - <strong>Grundbegriffe</strong> <strong>der</strong> <strong>Morphologie</strong> 40


Früchte<br />

Begriffe<br />

Frucht<br />

(Frucht = Fruchtknoten im Zustand <strong>der</strong> Samenreife)<br />

aber:<br />

Oft sind noch weitere Blütenorgane beteiligt, z.B.<br />

Blütenstiel, Griffel, Blütenboden, etc.<br />

> «Scheinfrüchte»<br />

Frucht = Blüte im Zustand <strong>der</strong> Samenreife<br />

Samen<br />

Samen = Samenanlage im Zustand <strong>der</strong> Samenreife<br />

Feldbotanikkurs Graubünden 2013/2014 - <strong>Grundbegriffe</strong> <strong>der</strong> <strong>Morphologie</strong> 41


Früchte<br />

Fruchtformen<br />

Verwachsenblättriges Gynoeceum<br />

Germer Iris Springkraut Mohn Gauchheil<br />

Rittersporn viele<br />

Schmetterlingsblütler<br />

Schöllkraut<br />

Feldbotanikkurs Graubünden 2013/2014 - <strong>Grundbegriffe</strong> <strong>der</strong> <strong>Morphologie</strong> 42


Früchte<br />

Fruchtformen<br />

zweiblättrig<br />

ein o<strong>der</strong> mehrblättrig<br />

oft einblättrig<br />

Hufeisenklee Haslnuss Ahorn Korbblütler Gräser Einbeere Olive<br />

Feldbotanikkurs Graubünden 2013/2014 - <strong>Grundbegriffe</strong> <strong>der</strong> <strong>Morphologie</strong> 43


Früchte<br />

Fruchtformen<br />

nicht verwachsen-, mehrblättriges Gynoeceum<br />

Trollblume Teichrose Apfel Mispel Rose Himbeere Nelkenwurz Erdbeere<br />

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Ausbreitung von Früchten und Samen<br />

Ausbreitungstypen<br />

o Tierwan<strong>der</strong>er > Anhafter, Mundwan<strong>der</strong>er, Darmwan<strong>der</strong>er<br />

o Windwan<strong>der</strong>er > Flügel, Flughaare, staubfeine Samen<br />

o Wasserwan<strong>der</strong>er > Schwimmer, Regentropfenwan<strong>der</strong>er<br />

o Selbstausbreiter > Selbstableger, Selbststreuer<br />

o Ausbreitung durch Menschen > absichtlich, zufällig<br />

o Ausbreitung durch Schwerkraft > oft kombiniert<br />

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Blütenstände / Fruchtstände<br />

Blütenstandsformen<br />

Ährchen<br />

Traube Ähre Kolben<br />

Feldbotanikkurs Graubünden 2013/2014 - <strong>Grundbegriffe</strong> <strong>der</strong> <strong>Morphologie</strong><br />

46


Blütenstände / Fruchtstände<br />

Blütenstandsformen<br />

Döldchen<br />

Körbchen Köpfchen Dolde Zusammengesetzte Dolde<br />

Feldbotanikkurs Graubünden 2013/2014 - <strong>Grundbegriffe</strong> <strong>der</strong> <strong>Morphologie</strong><br />

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Blütenstände / Fruchtstände<br />

Blütenstandsformen<br />

Rispe Doldenrispe Spirre<br />

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Primulaceae<br />

Familienmerkmale<br />

K = Kelchblätter<br />

Kr= Kronblätter<br />

A = Atubblätter (Andoecium)<br />

G = Fruchtblätter (Gynoecium)<br />

( ) = verwachsen<br />

G = Fruchtbläter oberständig<br />

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