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Funktionslymphszintigraphie – eine Information für Patientinnen und ...

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Radiologische Abteilung<br />

Praxis <strong>für</strong> Nuklearmedizin<br />

Chefarzt Dr. Wolfgang J. Brauer<br />

Telefon: 0 76 41/ 454 - 2280<br />

Fax: 0 76 41/ 454 - 2512<br />

E-Mail: radiologie@krankenhaus-emmendingen.de<br />

<strong>Funktionslymphszintigraphie</strong> <strong>–</strong> <strong>eine</strong> <strong>Information</strong> <strong>für</strong> <strong>Patientinnen</strong> <strong>und</strong> Patienten<br />

Sehr verehrte Patientin, sehr geehrter Patient,<br />

zur Beurteilung des Lymphtransportes ihrer B<strong>eine</strong> bzw. Arme ist <strong>eine</strong><br />

<strong>Funktionslymphszintigraphie</strong> vorgesehen. Mit dieser Methode bekommt man <strong>eine</strong><br />

exakte quantitative <strong>Information</strong> über den Lymphtransport. Insbesondere dann, wenn die<br />

körperliche Untersuchung k<strong>eine</strong> eindeutige <strong>Information</strong> über das Vorhandensein <strong>eine</strong>s<br />

Lymphödems ergibt, ist die Funktionsszintigraphie die einzige Methode zur Diagnostik.<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> brauchbare Untersuchungsergebnisse ist allerdings, dass die<br />

Methode sehr exakt nach <strong>eine</strong>m aufwendigen Untersuchungsprotokoll durchgeführt<br />

wird, das <strong>für</strong> Sie wenig belastend aber zeitaufwendig ist.<br />

Verfahren<br />

Mit <strong>eine</strong>r sehr dünnen Injektionsnadel wird unter die Haut des Fußrückens bzw. des<br />

Handrückens je 0,1 Kubikzentimeter <strong>eine</strong>r schwach radioaktiven Substanz injiziert, die<br />

durch das Lymphgefäßsystem abtransportiert wird <strong>und</strong> die in den Leisten- <strong>und</strong><br />

Beckenlymphknoten bzw. Achsellymphknoten akkumuliert wird. Mit <strong>eine</strong>r Kamera, die<br />

vor Ihnen steht, wird von außen die radioaktive Strahlung in den Lymphknoten<br />

gemessen. Aus technischen Gründen muss der Lymphtransport aktiviert werden, das<br />

geschieht durch körperliche Belastung. Bei der Untersuchung der B<strong>eine</strong> lassen wir Sie<br />

auf <strong>eine</strong>m Laufband im Spaziertempo (4 km/Std ) 30 Minuten gehen.<br />

Bei Untersuchung der Arme bewegen Sie rhythmisch die Hände. Während dieser<br />

Belastungsphase wird kontinuierlich die Radioaktivität in den zuständigen Lymphknoten<br />

registriert.<br />

Nach der Belastungsuntersuchung legen wir Sie auf <strong>eine</strong> Liege <strong>und</strong> fahren mit der<br />

Kamera den ganzen Körper ab; hiermit erhalten wir Zusatzinformationen über<br />

Lymphknoten <strong>und</strong> Lymphtransport.<br />

Da die Lymphknoten im Körper sehr tief liegen, wird die Strahlung aus den<br />

Lymphknoten durch das darüber liegende Gewebe geschwächt. Diese Schwächung<br />

muss <strong>für</strong> <strong>eine</strong> exakte Beurteilung berücksichtigt werden. Dazu erfolgt bei Untersuchung<br />

der Arme noch ein dritter Untersuchungsgang, <strong>eine</strong> nuklearmedizinische<br />

Computertomographie. Bei der Untersuchung der B<strong>eine</strong> kann zum Teil auf diesen<br />

letzten Untersuchungsgang verzichtet werden, da wir ein neues mathematisches<br />

Verfahren entwickelt haben um die Schwächungskorrektur durchzuführen.<br />

Insgesamt dauert die gesamte Funktionsszintigraphie ca. 1,5 <strong>–</strong> 2,5 Std.<br />

Strahlenbelastung <strong>und</strong> Risiken<br />

- 1 -


Die Strahlenbelastung der Untersuchung ist niedrig <strong>und</strong> liegt im Bereich der natürlichen<br />

Strahlenbelastung (auf 1 Jahr bezogen). Dennoch führen wir die Untersuchung nur<br />

dann durch, wenn Sie sich sicher sind, dass k<strong>eine</strong> Schwangerschaft vorliegt.<br />

Unverträglichkeiten gegen die zu injizierende Substanz bei der <strong>Funktionslymphszintigraphie</strong><br />

sind uns aus der Literatur nicht bekannt, theoretisch ist jedoch bei<br />

der Injektion <strong>eine</strong> Unverträglichkeit denkbar. Bei Lymphabflussstörungen besteht<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich <strong>eine</strong> erhöhte Gefahr, <strong>eine</strong> W<strong>und</strong>rose (Erysipel) zu entwickeln. Das ist <strong>eine</strong><br />

Infektionserkrankung des Unterhautfettgewebes, die antibiotisch behandelt werden<br />

muss. Ein Erysipel ist bei uns noch nie aufgetreten.<br />

Indirekte Lymphographie<br />

In manchen Fällen wird <strong>eine</strong> zusätzliche anatomische <strong>Information</strong> über die<br />

Lymphgefäße der Extremitäten benötigt. Dazu wird die indirekte Lymphographie<br />

eingesetzt. Mit <strong>eine</strong>r sehr dünnen Nadel werden ca. 2 Kubikzentimeter <strong>eine</strong>s speziellen<br />

Röntgenkontrastmittels direkt in die Haut langsam inf<strong>und</strong>iert. Es bildet sich ein<br />

Kontrastmitteldepot, das auf der Haut wie <strong>eine</strong> Quaddel erscheint. Aus diesem<br />

Kontrastmitteldepot füllen sich feinste Lymphgefäße, die mit <strong>eine</strong>r Röntgenuntersuchung<br />

dargestellt werden.<br />

Kontrastmittelunverträglichkeiten sind selten, sie treten dann meist in Form <strong>eine</strong>r<br />

leichten Reaktion auf. Tödliche Zwischenfälle auf das angewandte Kontrastmittel sind<br />

uns nicht bekannt, jedoch nicht auszuschließen. Bitte informieren Sie uns über<br />

bekannte Kontrastmittelunverträglichkeiten. Wir benötigen außerdem, sofern Sie über<br />

40 Jahre alt sind oder wenn bei Ihnen <strong>eine</strong> Überfunktion der Schilddrüse aufgetreten ist,<br />

die <strong>Information</strong> über Ihre Schilddrüsenfunktion. (Eine entsprechende Blutuntersuchung<br />

sollten Sie, sofern erforderlich, uns bitte vorlegen.)<br />

Bitte vor der Untersuchung beachten<br />

Eine Behandlung mit Diuretika („Wassertabletten“) sollte vor der <strong>Funktionslymphszintigraphie</strong><br />

beendet werden, es sei denn, die Behandlung wird wegen <strong>eine</strong>s<br />

hohen Blutdrucks oder anderer internistischer Indikationen durchgeführt. In diesen<br />

Fällen empfehlen wir <strong>eine</strong> direkte Rücksprache des behandelnden Arztes mit Dr.<br />

Brauer.<br />

Wir bitten am Vortag der Untersuchung belastende sportliche Betätigung zu<br />

vermeiden.<br />

Bekleidung: Wir empfehlen <strong>für</strong> die Untersuchung <strong>eine</strong> leichte Bekleidung. Sollten die<br />

Oberschenkel bei Ihnen stark verdickt sein, empfiehlt es sich, dass die Hose so gewählt<br />

wird, dass sie sich im Bereich der Oberschenkel beim Gehen nicht w<strong>und</strong> reiben.<br />

Insgesamt handelt es sich um wenig belastende aber etwas zeitaufwendige<br />

Untersuchungen. Sofern bei Ihnen besondere Bedingungen vorliegen, insbesondere<br />

Ihre Gehfähigkeit oder Beweglichkeit eingeschränkt ist, finden wir dennoch immer <strong>eine</strong>n<br />

Weg, um zu <strong>eine</strong>m aussagekräftigen Untersuchungsergebnis zu kommen.<br />

Wenn Sie noch weitere <strong>Information</strong>en zu der Untersuchung benötigen, fragen Sie bitte<br />

Ihren überweisenden Arzt. Wir sind ebenfalls gerne bereit, Sie telefonisch zu beraten,<br />

das gilt auch <strong>für</strong> Fahrtroute <strong>und</strong> ggf. Vermittlung <strong>eine</strong>r Unterkunft.<br />

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