Die Brücke zum Erfolg - Mikado
Die Brücke zum Erfolg - Mikado
Die Brücke zum Erfolg - Mikado
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
5.2010<br />
Mai<br />
ISSN 0944-5749<br />
12,80 C=<br />
Unternehmermagazin für Holzbau und Ausbau<br />
Software<br />
Blick in die Zukunft<br />
Passivhaus<br />
Blick gen Westen<br />
China<br />
Blick nach Fernost<br />
Bauen im Bestand<br />
<strong>Die</strong> <strong>Brücke</strong> <strong>zum</strong> <strong>Erfolg</strong><br />
Organ von<br />
Organ der Europäischen<br />
Vereinigung des Holzbaus
schick<br />
schnell<br />
stark<br />
Entdecken Sie<br />
mikado-online.de<br />
Besondere Features<br />
▸ mikado als E-Paper : im Internet<br />
▸ Zusätzliche Infos für Abonnenten<br />
▸ Jobbörse für Holzbauer<br />
▸ Tagesaktuelle Branchenmeldungen<br />
▸ mikado vor Ort: Bildergalerie<br />
▸ Frage des Monats<br />
▸ Gewinnspiel<br />
▸ Baustellenwetter<br />
mikado-online.de im Überblick
Editorial<br />
Christoph Maria Dauner,<br />
Chefredakteur mikado<br />
Ganz weit oben<br />
<strong>Die</strong> Deutschen wünschen sich mehr staatliche Unterstützung, um sich den Traum von den<br />
eigenen vier Wänden zu verwirklichen. Damit bestätigt eine aktuelle Allensbachumfrage<br />
das, was wohl jeder Holzbauer aus seinem Tagesgeschäft kennt: Gerade jüngere Bauherren<br />
haben mit der Finanzierung oft ihre liebe Not. Dabei sind laut Befragung über 78 Prozent<br />
der Bauwilligen Familien und Paare unter 45 Jahren. Hier könnten einfache, transparente<br />
Fördermaßnahmen wahre Wunder wirken – ob<br />
beim Neubau oder bei Bauvorhaben im Bestand.<br />
Auch deshalb steht für Ullrich Huth, der gerade<br />
Dachaufstockung: <strong>Die</strong> Nachverdichtung in<br />
den Städten orientiert sich immer häufiger<br />
als Vorsitzender von Holzbau Deutschland nach oben. Seite 12. Holzbrücken: <strong>Brücke</strong>n<br />
wiedergewählt wurde (Verbandsteil Seite I), die<br />
Einführung einer „Energiesparprämie“ ganz weit<br />
gelten als Paradedisziplin des Ingenieurholzbaus.<br />
In Breslau steht ein besonders schönes<br />
oben auf seiner politischen Agenda. Zwar gibt<br />
Modell. Seite 24 Dämmsystem: Papp-<br />
es schon seit April 2009 von der Kreditanstalt für röhren für Dachgeschosse. Seite 58.<br />
Wiederaufbau (KfW) nicht nur zinsgünstige Kredite<br />
für Sanierungsvorhaben, sondern auch Zuschüsse. „Aber erst eine Energiesparprämie macht<br />
durch steuerliche Anreize Geld locker, das Bauherren auf der hohen Kante haben“, so Huth.<br />
„Wenn dieses Geld für wertsteigernde Investitionen genutzt wird, schützen wir das Klima<br />
und stützen die Konjunktur.“<br />
Gerade Dachaufstockungen, wie wir sie Ihnen ab Seite 12 vorstellen, werten Bestandsgebäude<br />
ästhetisch, energetisch und ökonomisch beachtlich auf. Richtig umgesetzt, lohnen sich solche<br />
Projekte für alle – Umwelt, Bauherr und Holzbauer.<br />
Ihr<br />
www.mikado-online.de 3
mikado 5.2010 Inhalt<br />
Knauf Gips KG/Ducke<br />
Schmees & Lühn<br />
Holz will hoch hinaus<br />
Das Nachverdichten der Städte gewinnt immer mehr an<br />
Bedeutung. Es ist eine der wichtigsten Bauaufgaben der<br />
Zukunft. Dabei geht es vor allem in die Höhe. Dort entstehen<br />
attraktive Wohnungen und Büros mit spannenden<br />
Ausblicken und Innenräumen. Holz kann seine Vorteile voll<br />
ausspielen: Es ist leicht und mit hohem Vorfertigungsgrad<br />
lässt sich die Bauzeit erheblich reduzieren. Seite 12<br />
<strong>Brücke</strong> für das Venedig Polens<br />
Im Herzen der Breslauer Altstadt wünschten sich<br />
Fußgänger und Radfahrer eine <strong>Brücke</strong> über den<br />
Stadtgraben. Ein deutsches Unternehmen erfüllte den<br />
Wunsch und baute eine attraktive Holzbrücke. Breslau<br />
liegt auf zwölf Inseln, verbunden durch 112 <strong>Brücke</strong>n.<br />
Wegen der zahlreichen <strong>Brücke</strong>n und Stege heißt die<br />
Stadt auch das „Venedig Polens“. Seite 24<br />
Thema des Monats: Dachaufstockung und -ausbau<br />
12 | München<br />
<strong>Die</strong> neue Dachgeschosswohnung im Herzen<br />
Münchens ist ungewöhnlich konstruiert<br />
und begeisternd schön. Außerdem befindet<br />
sie sich im ersten 1,6-Liter-Bestandshaus<br />
der bayerischen Landeshauptstadt.<br />
16 | Stuttgart<br />
<strong>Die</strong> Nachbarn nennen es das „Ufohaus“. Mitten<br />
in Stuttgart ist eine ungewöhnliche Dachgeschossaufstockung<br />
entstanden.<br />
20 | Berlin<br />
In der Bundeshauptstadt hat der Dachgeschossausbau<br />
eine neue Dimension angenommen.<br />
Auf einer Vielzahl von Gründerzeitbauten wird<br />
nach Ertüchtigung der obersten Geschossdecke<br />
hochwertiger Wohnraum neu gebaut.<br />
Details im Griff<br />
49 | Dachanhebung<br />
Bei der Erneuerung eines Dachstuhls errichtete ein<br />
Zimmermeister zuerst den neuen, um das Notdach<br />
einzusparen. Leider ging das gründlich schief.<br />
Management<br />
52 | Visualisierung<br />
Mit FotoPlus können Zimmerer ihren Kunden das<br />
neue Dach oder andere Umbaumaßnahmen vorab<br />
am PC präsentieren.<br />
Produkt und Praxis<br />
58 | Dämmsystem<br />
Dass ökologische Bauweisen preisgünstig sein können,<br />
zeigt ein neues Dämmsystem aus Pappröhren,<br />
Holzzementplatten und Zellulosedämmung.<br />
Architektur<br />
44 | Kindergarten<br />
Der neue Kindergarten im vorarlbergischen Bizau<br />
liegt in der Ortsmitte. Passivhausstandard war gewünscht,<br />
doch wegen seiner zentralen Lage durfte<br />
er nicht stur nach Süden blicken. Das Gebäude<br />
sollte mit seiner Umgebung „kommunizieren“.<br />
Zimmermeisterdach<br />
62 | Kunststoffabdichtungen<br />
Kleinere Dachflächen wie Carports oder Garagen<br />
dichten die Holzbauer schon mal selber ab. Meistens<br />
führen sie die Abdichtungen mit Kunststoff-<br />
Dachbahnen aus, dabei kommen sie ohne offene<br />
Flamme aus.<br />
4<br />
mikado 5.2010
FF-Design<br />
Chinese Academy of Cultural Heritage, Beijing<br />
Chinesische Holzbaukunst<br />
Der Holzbau Chinas stellt eine<br />
ganz eigene Tradition dar. Seine<br />
Entwicklung ist von Intuition und<br />
Erfahrung geprägt. <strong>Die</strong> Statik der<br />
Holzverbindungen ist kaum verständlich,<br />
aber trotzdem äußerst<br />
leistungsfähig. Seite 78<br />
Titel: Schmees &<br />
Lühn; Braas;<br />
Jörg Pfäffinger;<br />
Chinese Academy<br />
of Cultural<br />
Heritage, Beijing<br />
Bild Downloadkasten:<br />
Bart Claeys,<br />
iStockphoto.com<br />
Ein Magazin der<br />
WEKA MEDIA<br />
GmbH & Co. KG<br />
66 | Dachdetails, Teil 1<br />
<strong>Die</strong> fachgerechte Firstausbildung hängt von der Art<br />
der Zusatzmaßnahme und der jeweiligen Konstruktion<br />
ab.<br />
Holzwelten<br />
78 | Chinesische Holzbaukunst<br />
Während in Europa alle paar Jahrhunderte die<br />
Stilepochen wechselten, herrschte im Alten China<br />
über Jahrtausende Kontinuität. Fast jedes öffentliche<br />
Gebäude kann deshalb als Sinnbild chinesischer<br />
Holzbaukunst dienen.<br />
Rubriken<br />
3 | Editorial<br />
6 | Kurz und bündig<br />
50 | Verband aktuell<br />
51 | Ihr gutes Recht<br />
56 | Büro kompakt<br />
60 | Branchenführer<br />
72 | Fortbildung<br />
73 | Tipps und Termine<br />
74 | Unternehmen<br />
82 | Vorschau/Impressum<br />
00 -4°/0° 980<br />
90<br />
keine Grenzen 3°/9° –<br />
80<br />
5°<br />
1°<br />
Wind und Wetter kennen<br />
FOS-Sicherheit europaweit<br />
T<br />
960<br />
990<br />
<strong>Die</strong> Anforderung an zuverlässige Sturmsicherung<br />
wird mit zusammenwachsenden<br />
Märkten und immer weniger vorhersehbaren<br />
Klimabedingungen deutlich vielfältiger.<br />
Beruhigend zu wissen, dass sich FOS<br />
als führender Spezialist für Sturmsicherung<br />
durch geeignete Lösungen von der Traufe<br />
bis <strong>zum</strong> First mit einem breiten, sachgerechten<br />
Programm schon längst auf die<br />
Bedingungen des eurpopäischen Marktes<br />
eingestellt hat. Dazu gehört neben praxisorientierter<br />
Produktentwicklung<br />
0°/3°<br />
und fachregelrechten<br />
Prüfungen auf eigenen Windsog-Testanlagen<br />
auch internationaler Service.<br />
F ür Oberste Sicherheit<br />
1000<br />
www.mikado-online.de<br />
Fr. Ossenberg-Schule + Söhne • Hauptstraße 2–6 • D-58762 Altena<br />
5<br />
Tel. +49 2352-9787-0 • Fax +49 2352-9787-90 • info@fos.de • www.fos.de
kurz & bündig<br />
mikado-Interview<br />
Es kommt Bewegung in die Holzbaubranche<br />
Anfang April 2010 nahm die „Zukunft Holz gGmbH“ als Nachfolgeorganisation<br />
des Holzabsatzfonds ihre Arbeit auf. Schon<br />
im Dezember 2009 hatte sich der „Informationsverein Holz e.V.“<br />
gründet. mikado befragte dazu Alexander Gumpp, Vizepräsident<br />
des Landesinnungsverbands des Bayerischen Zimmererhandwerks<br />
und 1. Vorsitzender des „Informationsvereins Holz e.V.“.<br />
die Gründung natürlich sehr und<br />
sehen uns dadurch in unserem<br />
Kurs bestätigt.<br />
Sie begrüßen also die „Zukunft<br />
Holz GmbH“?<br />
Ja, wir betrachten sie nicht als<br />
Konkurrenten, sondern als Partner.<br />
Unsere Konkurrenten sind<br />
einfach beitreten und als Mitglied<br />
mitreden und mitwählen.<br />
Jeder Architekt, jeder Holzbaubetrieb,<br />
aber auch jeder Forstbetrieb<br />
oder Säger ist herzlich<br />
willkommen. Den Mitgliedsbeitrag<br />
von 100 Euro pro Jahr kann<br />
sich auch jeder leisten. <strong>Die</strong> größte<br />
Freude hätte ich, wenn alle<br />
9000 Zimmereibetriebe und die<br />
vielen Tausend Architekten, die<br />
bisher den Informationsdienst<br />
Holz und die Holzbaufachberatung<br />
gern genutzt haben, über<br />
ihren Beitritt und ihre Beiträge<br />
diesen wertvollen <strong>Die</strong>nst erhalten<br />
würden.<br />
„Dem Informationsverein Holz kann man ganz einfach beitreten<br />
und als Mitglied mitreden und mitwählen.“<br />
mikado: Herr Gumpp, was bedeutet<br />
die Gründung der „Zukunft<br />
Holz gGmbH“ für den vor<br />
Kurzem gegründeten „Informationsverein<br />
Holz e.V.“?<br />
Alexander Gumpp: <strong>Die</strong> Gründung<br />
zeigt, dass sich die Forstund<br />
Holzbranche zur Steigerung<br />
des Holzabsatzes einer gemeinsamen<br />
Organisation bedienen<br />
will. Nach der Schockstarre und<br />
Ratlosigkeit, die die Zwangsauflösung<br />
des Holzabsatzfonds<br />
(HAF) zunächst auslöste, ist das<br />
ein gutes Zeichen. Es kommt nun<br />
immer mehr Bewegung in die<br />
Branche. Wir freuen uns über<br />
die Baubranchen, die nicht mit<br />
Holz arbeiten. Alle Aktivitäten,<br />
die den Marktanteil von Holz<br />
steigern, begrüßen wir sehr – so<br />
auch die Gründung der „Zukunft<br />
Holz gGmbH“. Wie wir künftig<br />
dann konkret miteinander kooperieren,<br />
wird sich zeigen.<br />
Braucht es überhaupt zwei Organisationen?<br />
Ja, das scheint uns sinnvoll. <strong>Die</strong><br />
Zukunft Holz GmbH“ ist ja als<br />
operative Einheit mit dem „Deutschen<br />
Forstwirtschaftsrat e.V.“<br />
(DFWR) und dem „Deutschen<br />
Holzwirtschaftsrat e.V.“ (DHWR)<br />
als Gesellschafter für den gesamten<br />
Holzabsatz und damit für ein<br />
viel größeres Themenfeld gegründet<br />
worden. Das ist schon<br />
wegen der differenzierten Interessen<br />
von Holzerzeugern und<br />
Holzabnehmern kompliziert und<br />
wird nicht leichter durch den natürlichen<br />
Wettbewerb, Holz chemisch,<br />
thermisch und konstruktiv<br />
zu nutzen. Anders der „Informationsverein<br />
Holz e.V.“, der sich<br />
ja nur auf eine Aufgabe konzentrieren<br />
will: die Fortsetzung der<br />
Arbeit des „Informationsdienst<br />
Holz“ und der Holzbaufachberatung.<br />
Bei uns kann man ganz<br />
Wie viele Mitglieder haben Sie<br />
denn momentan?<br />
142 sind es zurzeit – eine gute<br />
Mischung vor allem aus Zimmereibetrieben<br />
und der holzverarbeitenden<br />
Industrie. Forstwirtschaft<br />
und Sägewerke sind<br />
bisher noch nicht überproportional<br />
vertreten.<br />
Was sind die Ziele des „Informationsvereins<br />
Holz e.V.“?<br />
Zunächst wollen wir uns möglichst<br />
breit aufstellen, um das<br />
Raumkonzept<br />
Eine Holzkiste für edle Weine<br />
Eine schicke Holzbox entwickelte der<br />
Küchenspezialist Bulthaup für den Genuss<br />
hochwertiger Weine in einem angemessenen<br />
Ambiente. Gestalterisches Leitmotiv<br />
ist der Verzicht auf Überflüssiges und die<br />
Konzentration auf das Wesentliche. „Glück<br />
ist die gefühlte Balance zwischen Geselligkeit,<br />
Sinnlichkeit und Spiritualität“, erklärt<br />
der Hersteller. Wein und Douglasie befriedigen<br />
diese Sehnsucht anscheinend sehr gut.<br />
Mögliche Käufer der Holzbox sind Bewohner<br />
großer Lofts, Hotels und Weinhändler.<br />
<br />
www.bulthaup.com<br />
Photovoltaik<br />
Schattenseiten der Sonne<br />
Über Photovoltaikanlagen auf Dächern ist die<br />
Feuerwehr nicht besonders glücklich, denn<br />
das Löschen wird dadurch gefährlicher. <strong>Die</strong> Einsatzkräfte<br />
müssen besonders vorsichtig sein, denn<br />
die Anlagen bleiben auch bei einem Brand in<br />
Betrieb und die bis zu 1000 Volt Gleichstrom<br />
sind eine lebensgefährliche Bedrohung. <strong>Die</strong> Münchener<br />
Feuerwehr hat deshalb einen speziellen<br />
Leitfaden herausgegeben: „Gefahr durch die<br />
Sonne? Photovoltaikanlagen und deren Gefahren<br />
für Einsatzkräfte“.<br />
www.feuerwehr.muenchen.de → Ausbildung<br />
6<br />
mikado 5.2010
kurz & bündig<br />
gesamte Cluster „Forst<br />
und Holz“ abzubilden.<br />
Mit einem soliden<br />
Grundstock an<br />
jährlichen Einnahmen<br />
über die Mitgliedsbeiträge<br />
wollen<br />
wir uns dann daran<br />
beteiligen, dass die<br />
Nutzungsrechte an<br />
der seit über 50 Jahren<br />
etablierten Marke „Informationsdienst<br />
Holz“ gesichert und<br />
dessen frühere Tätigkeiten wieder<br />
aufgenommen und weitergeführt<br />
werden: die regionale<br />
und überregionale Fachberatung,<br />
Informationsaufbereitung<br />
und -verbreitung über Printpublikationen<br />
und das Internet,<br />
Organisation von Fachtagungen<br />
und Messeauftritten. Durch eine<br />
breite Mitgliederstruktur und die<br />
vielen eher kleinen Zimmereibetriebe,<br />
die aber die sind, die den<br />
Kontakt <strong>zum</strong> Endkunden haben,<br />
sind wir nahe am Marktgeschehen<br />
und können schnell auf Entwicklungen<br />
reagieren.<br />
Herr Gumpp, herzlichen Dank für<br />
das Gespräch.<br />
▴▴Alexander Gumpp<br />
sieht die<br />
„Zukunft Holz gGmbH“<br />
und den<br />
„Informationsverein<br />
Holz e.V.“ nicht<br />
als Konkurrenten,<br />
sondern als<br />
Kooperationspartner<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Frage des Monats<br />
Der schwedische Möbelgigant Ikea bietet nun auch<br />
auf dem deutschen Markt preisgünstige Fertighäuser<br />
an. Welche Auswirkungen hat das auf das Image der<br />
deutschen Holzbaubranche?<br />
A) Das riesige Marketingbudget von Ikea kann dem<br />
deutschen Holzbau nur gut tun. Holzhäuser kommen<br />
dadurch endlich in Mode.<br />
B) Das Image des Holzbaus verlagert sich weg von<br />
„hochwertiger Qualität“ hin zu „billige Massenware“<br />
und schadet damit der Branche.<br />
C) Ikea schadet dem deutschen Holzbau nicht, nützt<br />
ihm aber auch nichts.<br />
Stimmen Sie ab im Internet: www.mikado-online.de<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
www.mikado-online.de 7
kurz & bündig<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Nachhaltige Baustoffe<br />
Deutschlandtournee geht weiter<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
▴▴Im Jahr 2009 war Schwerin am Pfaffenteich eine Station des durch<br />
Deutschland tingelnden Ausstellungscontainers<br />
<strong>Die</strong> Wanderausstellung der Fachagentur Nachwachsende<br />
Rohstoffe e.V. (FNR) ist auch im Jahr 2010 wieder<br />
in Deutschland unterwegs. Der hölzerne Ausstellungscontainer<br />
mit Informationen zu ökologischen Baustoffen<br />
macht für jeweils eine Woche auf zentralen Plätzen großer<br />
Städte Station.<br />
12.-20. Mai: Magdeburg, Willy-Brandt-Platz<br />
28. Mai – 6. Juni: Stadtallendorf, Hessentag<br />
8.-21. Juni: Villingen-Schwenningen, Landesgartenschau<br />
24.-30. Juni: Berlin, Oberschöneweide<br />
7.-12. Juli: Würzburg, Marktplatz<br />
11.-18. August: Osnabrück, Theatervorplatz<br />
25. August – 1. September: Bremen, Ansgarikirchhof<br />
25. September – 3. Oktober: Stuttgart,<br />
Landwirtschaftliches Hauptfest<br />
23.-26. Oktober: München, Campus der Ludwig-<br />
Maximilian-Universität <br />
www.bau-natour.de<br />
FNR<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Vollholzprodukte<br />
Neue Generation stellt sich vor<br />
Zwei neue Broschüren über Konstruktionsvollholz,<br />
Duobalken<br />
und Triobalken brachte die Überwachungsgemeinschaft<br />
Konstruktionsvollholz<br />
e.V. heraus. Sie informieren<br />
Planer und Zimmerer über<br />
technische Eigenschaften, Anwendungsbereiche,<br />
Lieferprogramme<br />
und Bemessung nach DIN 1052.<br />
Interessenten können die Publikationen<br />
kostenfrei beim Herausgeber<br />
bestellen oder von seiner<br />
Website herunterladen.www.kvh.eu<br />
8<br />
<br />
mikado 5.2010
kurz & bündig<br />
imu-Infografik<br />
Wirtschaftskrise<br />
Bau kommt glimpflich davon<br />
Das Jahr 2009 brachte der deutschen Wirtschaft mit einem<br />
Minus von fünf Prozent beim realen Bruttoinlandsprodukt<br />
(BIP) den schärfsten Konjunktureinbruch der Nachkriegszeit.<br />
Besonders schlimm traf es das produzierende Gewerbe,<br />
das um 17 Prozent einbrach. Es gab aber auch Gewinner,<br />
darunter die<br />
deutsche Forstwirtschaft.<br />
In<br />
der Baubranche<br />
gab es nur einen<br />
vergleichsweise<br />
geringen<br />
Verlust von 0,7<br />
Prozent gegenüber<br />
dem Vorjahr.<br />
Studienreise<br />
Von Schweden lernen<br />
Seit Mitte der 1990er-<br />
Jahre entstehen auch<br />
in Schweden zahlreiche<br />
mehrgeschossige und<br />
großvolumige Holzbauten.<br />
Grund dafür ist die<br />
„Nationale Holzbaustrategie“,<br />
die <strong>zum</strong> Ziel hat, in<br />
dem waldreichen Land die<br />
Wettbewerbsnachteile des<br />
Baustoffs Holz durch Aufklärungskampagnen<br />
und<br />
intensive Forschung auszugleichen<br />
und den Holzbau zu einem künftigen<br />
Exportschlager zu entwickeln. <strong>Die</strong> Akademie des<br />
Zimmerer- und Holzbaugewerbes veranstaltet vom<br />
22. bis 26. September 2010 eine Studienreise zu den<br />
wichtigsten Bauprojekten und Akteuren der südschwedischen<br />
Holzbauszene. Weitere Informationen<br />
und Anmeldung unter www.azh-holzbau.de<br />
Weich und<br />
nicht hautreizend<br />
Formaldehydfrei<br />
Weniger staubend<br />
Hochwärmedämmend<br />
Sehr gut<br />
schalldämmend<br />
Nicht brennbar<br />
Sensationell einzigartig!<br />
PureOne von URSA, die erste weiße, nichtbrennbare Mineralwolle in Europa,<br />
die mit allen Sinnen entwickelt wurde. Unverwechselbar weich, kaum staubend und<br />
völlig geruchsfrei. Entstanden aus den beiden natürlichsten Elementen der Welt:<br />
Wasser und Sand. Unverfälscht und rein setzt PureOne einen neuen Maßstab für die<br />
Zukunft des Dämmens. Denn PureOne besteht aus natürlichen Ressourcen,<br />
umweltschonendem Recyclingglas und einem wasserbasierten Bindemittel.<br />
Pure Dämmung für Wärme und Schall in nur einem reinen Produkt:<br />
PureOne – sensationell einzigartig.<br />
Entdecke die reine Dämmleistung – PureOne!<br />
www.pureone.de<br />
www.mikado-online.de <strong>Die</strong> reine Dämmleistung 9
kurz & bündig<br />
kurz & bündig<br />
Sägezentrum WBZ<br />
Multifunktionsbrücke WMS<br />
Plattenbearbeitungszentrum WMP<br />
Schmetterlingswender WTZ<br />
Bauen Sie auf individuelle Leistungen von Weinmann:<br />
- vielseitig - ausbaufähig - zuverläßig<br />
Über 50 000 Häuser pro Jahr werden mit Weinmann<br />
Maschinen gefertigt.<br />
Weinmann Holzbausystemtechnik GmbH<br />
D-72813 St. Johann<br />
Tel. + 49 (0) 71 22 / 82 94-0<br />
www.weinmann-partner.de<br />
Holzhäuser rationell, wirtschaftlich und marktgerecht fertigen<br />
Alles was das Handwerk braucht<br />
Holzbau Deutschland<br />
Verband mit neuer Website<br />
Nach der Umbenennung von „Bund Deutscher Zimmermeister“<br />
(BDZ) in „Holzbau Deutschland“ und<br />
der Entwicklung eines<br />
neuen Corporate Designs<br />
nutzte der Verband<br />
auch gleich die<br />
Gelegenheit, seinen Internetauftritt<br />
gründlich<br />
zu überarbeiten. Der<br />
Relaunch im neuen Design<br />
und mit erweitertem<br />
Angebot steht seit<br />
der Messe „Dach+Holz<br />
International 2010“ online.<br />
Zu finden ist dort<br />
unter anderem auch ein<br />
drei Minuten langes Video<br />
über den großen Zimmererklatsch vor dem Kölner<br />
Dom, der anlässlich der „Dach+Holz International 2010“<br />
und des Deutschen Holzbautags mit weit über 500 Zimmerern<br />
stattfand.<br />
www.holzbau-deutschland.de<br />
Schwimmkirche<br />
Kunst statt Kohle<br />
Eine schwimmende Kirche in Holzrahmenbauweise soll<br />
an 14 Gemeinden erinnern, die südlich von Leipzig dem<br />
Braunkohletagebau weichen mussten. „Vineta“ nennt sich<br />
das Kunstprojekt im Störmthaler See. Das Gebäude steht auf<br />
einem 6,5 x 12 m großen Schwimmponton. Der 15 m hohe<br />
Turm ist dem der ehemaligen Dorfkirche von Magdeborn<br />
nachempfunden. Der 30 m 2 große Raum dient für Ausstellungen,<br />
Versammlungen und Hochzeiten. <strong>Die</strong> Konstruktion<br />
besteht aus Holz-Doppel-T-Trägern, die mit OSB-Platten<br />
beplankt sind, die Turmkuppel aus gebogenen Brettschichtholz-Trägern.<br />
Ausführendes Unternehmen ist die DAFA Bau<br />
GmbH aus Leipzig. <br />
www.kunst-statt-kohle.de<br />
DAFA Bau GmbH<br />
10<br />
mikado 5.2010
Gewinnspiel<br />
Anzeige<br />
Dachdämmung<br />
DivoDämm komplettiert die Dachsysteme<br />
Mit der Produktlinie DivoDämm steigt Braas in den Bereich Dachdämmung für<br />
Neubau und Sanierung ein. Braas DivoDämm wird in drei Varianten angeboten und ist<br />
als professionelles System für den Profi-Verarbeiter gedacht.<br />
Dr. Rudolf Rauss, Vorsitzender<br />
der Geschäftsleitung der Monier<br />
GmbH, <strong>zum</strong> Markteinstieg: „Mit dem<br />
Einstieg in den Bereich Dachdämmung<br />
unterstützen wir unsere Marktpartner,<br />
allen voran unsere Dachdecker<br />
und Zimmerer. Das System ist so<br />
leistungsfähig, dass unsere Verarbeiter<br />
bei ihren Kunden hohe Kompetenz<br />
zeigen können — und dies zu vernünftigen<br />
und auskömmlichen Preisen.<br />
Der Verarbeiter kann mit unserem<br />
Dämmsystem und der starken<br />
Marke Braas seinen Sanierungsmarkt<br />
aktivieren.“<br />
Grundprinzip der neuen Produktlinie<br />
Braas DivoDämm ist die Aufdachdämmung<br />
mit ihren Vorteilen<br />
einer wärmebrückenfreien Verlegetechnik.<br />
<strong>Die</strong> Systemvarianten sind<br />
auf Basis des Hochleistungsdämmstoffes<br />
Polyurethan-Hartschaum<br />
(PUR/PIR) aufgebaut und ermöglichen<br />
geringe Dämmstoffdicken.<br />
Dr. Rauss: „Mit Polyurethan haben<br />
wir uns bewusst für einen Dämmstoff<br />
mit einer vorzüglichen Dämmleistung,<br />
einer hohen Tragfähigkeit<br />
und einer über zeugenden Ökobilanz<br />
▴▴Braas<br />
DivoDämm Top<br />
ermöglicht<br />
mit der niedrigen<br />
Wärmeleitfähigkeitsstufe<br />
024<br />
bereits bei<br />
einer Dämmstoffdicke<br />
von<br />
120 mm einen<br />
U-Wert des<br />
Gesamtaufbaus<br />
von 0,19 W/(m²·K)<br />
entschieden. Das Aufsparrensystem<br />
vergrößert den Spielraum unter<br />
dem Dach und ist schnell und sauber<br />
zu verarbeiten. Mit Braas erhält<br />
der Bauherr ein nachhaltiges Dachsystem<br />
von der Dämmung bis <strong>zum</strong><br />
Dach-Stein oder Dach-Ziegel.“<br />
Mit dem Eintritt in den Dämmstoffmarkt<br />
komplettiert Braas sein<br />
Systemangebot. <strong>Die</strong> drei Produkt-Varianten<br />
bestehen aus:<br />
Braas DivoDämm Pro, einer 50 mm<br />
Basisdämmung der Wärmeleitfähigkeitsstufe<br />
029 mit aufkaschierter,<br />
Wärmestrahlung reflektierender Unterdeckbahn,<br />
die ergänzend zu einer<br />
Zwischensparrendämmung eingesetzt<br />
werden kann.<br />
Braas DivoDämm Kompakt unterstützt<br />
im Systemaufbau als diffusionsfähiges<br />
System die Voraussetzungen<br />
für ein angenehmes Wohnraumklima<br />
und beugt bauphysikalischen Schäden<br />
vor. Der Hochleistungsdämmstoff<br />
Mitmachen und Gewinnen<br />
ist mit der Unterdeckbahn Divoroll<br />
Kompakt kaschiert. Eine Dämmstoffdicke<br />
von nur 140 mm erreicht einen<br />
U-Wert des Gesamtaufbaus von<br />
0,19 W/(m²·K).<br />
Braas DivoDämm Top ist ebenfalls<br />
mit der Unterdeckbahn Divoroll<br />
Kompakt als obere Ab deckung ausgestattet.<br />
Der PUR/PIR-Hartschaum<br />
ist bei DivoDämm Top oben und unten<br />
mit einer Aluminium-Membran<br />
kaschiert, wodurch eine besonders<br />
niedrige Wärmeleitfähigkeitsstufe<br />
erreicht wird. <strong>Die</strong> niedrige Wärmeleitfähigkeitsstufe<br />
024 ermöglicht<br />
bereits bei einer Dämmstoff dicke<br />
von 120 mm einen U-Wert des Gesamtaufbaus<br />
von 0,19 W/(m²·K).<br />
Der für das Dämmsystem verwendete<br />
PUR/PIR-Hartschaum zeichnet<br />
sich durch hervorragende technische<br />
Eigenschaften und eine gute Ökobilanz<br />
als zukunftsweisender Dämmstoff<br />
aus.<br />
▪<br />
Zusammen mit Braas verlost mikado ein Wellnesswochenende im 4-Sterne-Hotel.<br />
Um am Gewinnspiel teilzunehmen, müssen Sie einfach folgende Frage richtig beantworten:<br />
Was zeichnet das Aufsparrendämmsystem DivoDämm von Braas aus?<br />
a) Integrierte Lärmdämmung<br />
b) Beschichtung mit Titandioxid<br />
c) Hochleistungsdämmstoff ohne Wärmebrücken<br />
Teilnehmen können Sie am einfachsten über unsere Homepage www.mikado-online.de, oder<br />
Sie schicken die Antwort mit dem Betreff „Braas-Gewinnspiel“ per Post an die WEKA MEDIA<br />
GmbH & Co. KG, Redaktion mikado, Römerstraße 4, D-86438 Kissing, per Telefax an die<br />
0 82 33/23 71 11 oder per E-Mail an gewinnspiel@mikado-online.de. Vergessen Sie bitte nicht,<br />
Ihren Namen, Ihre Adresse und Ihre Telefonnummer für die Gewinnbenachrichtigung anzugeben.<br />
Einsendeschluss ist der 31. Mai 2010. mikado und Braas wünschen Ihnen viel Glück!<br />
An dem Gewinnspiel können nur Personen teilnehmen, die mindestens 18 Jahre alt sind. Gesetzliche Vertreter und Mitarbeiter der WEKA MEDIA<br />
GmbH & Co. KG und der Monier AG sowie deren Angehörige sind von der Teilnahme an diesem Gewinnspiel ausgeschlossen. Jeder Teilnehmer<br />
kann nur einmal am Gewinnspiel teilnehmen. Unter allen richtigen Antworten entscheidet das Los. Der Gewinner wird im Anschluss an die<br />
Verlosung von mikado schriftlich benachrichtigt und erhält seinen Gewinn von der Monier AG. Eine Barauszahlung des Preises ist ausgeschlossen.<br />
Der Gewinner erklärt sich bereits jetzt damit einverstanden, dass er als solcher veröffentlicht wird. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
www.mikado-online.de 11
Thema des Monats Dachaufstockung<br />
München<br />
Zentrale Lage, toller Ausblick<br />
<strong>Die</strong> neue Dachgeschosswohnung im Herzen Münchens ist nicht nur<br />
ungewöhnlich konstruiert und begeisternd schön, sondern befindet sich auch<br />
im ersten 1,6-Liter-Bestandshaus der bayerischen Landeshauptstadt.<br />
12 mikado 5.2010
Thema des Monats Dachaufstockung<br />
Wohnen mitten im bunten<br />
Münchener Bahnhofsviertel,<br />
in der Landwehrstraße direkt neben<br />
dem Deutschen Theater, 240 m 2<br />
Wohnfläche, eine großzügige Dachterrasse<br />
und einen Blick über die imposante<br />
Dachlandschaft der Innenstadt<br />
– was kann sich ein Bauherr<br />
mehr wünschen?<br />
Und doch hatte Michael Wieninger,<br />
Geschäftsführer der Marc Aurelius<br />
GmbH & Co. KG, noch einen<br />
ganz anderen Beweggrund, als er<br />
sich entschloss, das Wohn- und Geschäftshaus<br />
Landwehrstraße 16 zu<br />
erwerben, zu modernisieren, aufzustocken<br />
und mit einem Neubau im<br />
Innenhof um rund 800 m 2 Wohnfläche<br />
zu erweitern: Er wollte ein<br />
Beispiel setzen und den horrenden<br />
Energieverbrauch des Gebäudes<br />
deutlich senken.<br />
Ungefähr 30 kW/(m 2 a) Heizenergie<br />
brauchte der ziemlich heruntergekommene<br />
Nachkriegsbau vor seiner<br />
Modernisierung – nachher nur noch<br />
1,6 kW/(m 2 a). Fast Passivhausstandard<br />
also – ohne dabei seinen markanten<br />
1950er-Jahre-Charme einzubüßen.<br />
Dass dabei unter dem neu<br />
errichteten Dachstuhl auch noch eine<br />
Traumwohnung entstehen würde,<br />
war nur ein Nebeneffekt, wenngleich<br />
ein ziemlich beeindruckender.<br />
Dachwohnung mit 240 m 2 Fläche<br />
und Panoramablick<br />
<strong>Die</strong> untere Ebene der auf zwei Etagen<br />
verteilten Dachwohnung ist weitgehend<br />
offen: Rund 95 m 2 stehen<br />
allein dem Wohnen, Essen und Kochen<br />
zur Verfügung. Ein Gästebad,<br />
eine Abstellkammer und ein<br />
Hauswirtschaftsraum ergänzen den<br />
Grundriss. Zum Innenhof öffnet sich<br />
der Wohnbereich mit einer großzügigen<br />
Dachterrasse und zur Straßenseite<br />
mit einem Balkon.<br />
Eine einläufige Eichenholztreppe<br />
aus freitragenden Stufen auf zwei<br />
schlanken Holmen führt nach oben<br />
ins sog. „Studio“. Von hier aus werden<br />
zwei Kinderzimmer – eines davon<br />
mit eigenem Badezimmer – und<br />
der Elterntrakt erschlossen. Der besteht<br />
aus einem großen Schlafzimmer,<br />
einer Ankleide und dem sog.<br />
▸▸<strong>Die</strong> Dachkonstruktion<br />
weist<br />
auf halber<br />
Höhe Knicke auf,<br />
die mit Stahlplatten<br />
und<br />
Schraubbolzen<br />
biegesteif<br />
ausgeführt sind<br />
„Masterbad“. Weil die Stadt München<br />
auf der zweiten Dachgeschossebene<br />
keinen Balkon erlaubt, baute der<br />
mit der Planung und Bauleitung beauftragte<br />
Architekt Detlef R. Böwing<br />
Holz nicht nur im Oberstübchen<br />
ein 2,60 x 1,70 m großes Panorama-<br />
Dachfenster ein. Wünschen die Bewohner<br />
„Balkon-Feeling“, fahren sie<br />
die drei Elemente per Elektromotor<br />
in eine im Dach integrierte Box,<br />
Der Gebäudebestand in der Landwehrstraße 16 ist zwar – wie das in den<br />
1950er-Jahren so üblich war – ein Massivbau, doch ein bisschen Holz<br />
vor der Hütte muss sein, befand Bauherr Michael Wieninger. Daher ließ<br />
er die Fassade in der Erdgeschosszone mit einer Rhombus-Schalung aus<br />
Lärchenholz-Latten auf einer Unterkonstruktion aus 4/12 cm dicken Kanthölzern<br />
bekleiden. 100 mm starke Fassaden-Dämmplatten von Knauf<br />
Insulation geben dem Mauerwerk den notwendigen Wärmeschutz. <strong>Die</strong><br />
Latten sind naturbelassen und damit vollkommen wartungsfrei. Sie lassen<br />
sich bei mechanischer Beschädigung schnell und unproblematisch austauschen.<br />
Auch die Akustik im Innenhof hat sich damit deutlich verbessert.<br />
▴▴Für ein Innenstadtgebäude sehr ungewöhnlich: <strong>Die</strong> gesamte Erdgeschosszone<br />
ist sowohl zur Straße als auch im Innenhof mit Lärchenholz bekleidet<br />
mikado<br />
www.mikado-online.de 13
Thema des Monats Dachaufstockung<br />
◂◂In der oberen<br />
Ebene<br />
erschließt das<br />
zentrale<br />
„Studio“ die<br />
einzelnen<br />
Schlafräume<br />
und Badezimmer<br />
Querschnitt<br />
sodass sie vollständig aus dem<br />
Blickfeld verschwindet. Eine vorgestellte<br />
Glasbrüstung übernimmt die<br />
Absturzsicherung.<br />
Studio<br />
Schlafen<br />
Dachsparren der Maisonette<br />
erhalten biegesteifen Knick<br />
Wohnhalle<br />
Küche<br />
Bestand<br />
4. OG<br />
Bestand<br />
3. OG<br />
Bestand<br />
2. OG<br />
Bestand<br />
1. OG<br />
Gastraum<br />
EG<br />
Veranstaltungsraum<br />
UG<br />
Dachterrasse<br />
Küche<br />
Auch die Dachkonstruktion selbst<br />
ist ungewöhnlich. Zwar handelt es<br />
sich vom Prinzip her um einen klassischen<br />
Pfettendachstuhl, doch die<br />
Dachfläche macht auf halber Höhe<br />
einen Knick – und an dieser Stelle<br />
gibt es keine Zwischenpfetten. <strong>Die</strong><br />
Knicke sind mit Stahlplatten und<br />
Schraubbolzen biegesteif ausgeführt.<br />
Aus baurechtlichen und statischen<br />
Gründen sind zudem die Dachneigungen<br />
auf den beiden Seiten unterschiedlich.<br />
<strong>Die</strong> Decke zwischen den beiden<br />
Ebenen ist in Stahlbeton ausgeführt<br />
und lastet mit Stahlstützen schräg<br />
auf der Außenwand ab. <strong>Die</strong> Firstpfette<br />
besteht aus einem nur an vier<br />
Punkten aufgelagerten Leimbinder<br />
mit 20/38 cm Stärke. <strong>Die</strong> nur am<br />
First und an den Fußpunkten aufgelagerten<br />
Sparren sind ebenfalls Leimbinder<br />
und messen 12/26 cm sowie<br />
10/26 cm.<br />
Trotz der ungewöhnlichen Formen<br />
gab es keine ausgeklügelte Detailplanungen<br />
für den Bau des Dachs.<br />
Es wurde stattdessen viel improvisiert.<br />
„Wir haben die meisten Details<br />
14 mikado 5.2010
Thema des Monats Dachaufstockung<br />
◂◂Eine elegante<br />
Holztreppe<br />
verbindet die<br />
große<br />
„Wohnhalle“ der<br />
unteren<br />
Ebene mit dem<br />
Studio der<br />
oberen Ebene<br />
▸▸Der Kochbereich<br />
liegt in der<br />
unteren Ebene<br />
und öffnet<br />
sich zur Dachterrasse<br />
auf<br />
dem Hofgebäude<br />
Knauf Gips KG/Ducke<br />
mit Zimmererblei direkt auf der Baustelle<br />
aufgezeichnet. So hatten wir<br />
immer aktuelle Maße und konnten<br />
alle Eventualitäten einberechnen“,<br />
schmunzelt Böwing.<br />
Außen ist die Dachkonstruktion<br />
mit Weichfaserplatten beplankt, auf<br />
denen Dachplatten auf Lattung und<br />
Konterlattung verlegt sind. Zwischen<br />
den Sparren dämmt ein 200 mm dicker<br />
Klemmfilz der Wärmeleitfähigkeitsgruppe<br />
035. Luftdichtigkeit<br />
garantiert das unterhalb der Sparren<br />
montierte System „LDS“ von<br />
Knauf. 15 mm starke Feuerschutz-<br />
Platten des gleichen Herstellers bekleiden<br />
es auf einer 30/50 mm großen<br />
Lattung.<br />
Alle Trennwände sind Trockenbaukonstruktionen,<br />
die mit mechanisch<br />
extrem beanspruchbaren, hochfesten<br />
20 mm dicken „Diamant-Platten“<br />
beplankt sind und hohe Schallschutzqualitäten<br />
bieten: bei 40 mm<br />
Dämmung erreicht der Wandaufbau<br />
rund 5 dB höhere Schalldämmwerte,<br />
als mit gängigen Platten üblich. Um<br />
den Schallschutz nochmals zu verbessern,<br />
sind die Trockenbauwände<br />
von den Massivbauteilen akustisch<br />
entkoppelt.<br />
Um möglichst wenig Bewegungsfläche<br />
zu verschenken, sind in der<br />
Ankleide und im Masterbad die<br />
Schiebetüren „Krona Kit“ – ebenfalls<br />
von Knauf – in die Trockenbaukonstruktion<br />
integriert.<br />
Komplexes Haustechnikkonzept<br />
senkt Energiebedarf deutlich<br />
Krönung der Gebäudemodernisierung<br />
ist das ausgetüftelte energetische<br />
Konzept. Neben einer dicken<br />
Wärmedämmung und Fenstern mit<br />
hochwertiger Wärmeschutzverglasung<br />
besitzen die Wohnungen nun<br />
Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung.<br />
Das reduziert den Energiebedarf<br />
nochmals um rund 85<br />
Prozent. <strong>Die</strong> restlichen 15 Prozent<br />
decken eine große thermische Solaranlage<br />
und eine Grundwasser-<br />
Wärmepumpe ab.<br />
Überschüssiger Strom wird ins<br />
Netz eingespeist, überschüssige Wärmeenergie<br />
nicht nur in zwei Pufferspeichern,<br />
sondern auch in rund<br />
450 t Beton gespeichert: Alle neuen<br />
Wände – wie z. B. in der Tiefgarage –<br />
wurden dafür mit Absorberleitungen<br />
durchzogen.<br />
Weil die Fußbodenheizungen mit<br />
niedriger Vorlauftemperatur fahren,<br />
können die erzielten Spitzentemperaturen<br />
zur Warmwasserproduktion<br />
dienen oder gespeichert werden. Im<br />
Sommer wird das System „umgekehrt“:<br />
<strong>Die</strong> Fußbodenheizung kühlt<br />
die Räume und speichert die überschüssige<br />
Wärme für kältere Tage.<br />
Selbst wenn es an Sonnentagen draußen<br />
heiß hergeht, bleibt die Dachwohnung<br />
äußerst cool.<br />
<br />
Christine Ryll, München ▪<br />
Steckbrief<br />
Bauprojekt:<br />
Modernisierung, Erweiterung<br />
und Aufstockung eines Wohnund<br />
Geschäftshauses aus den<br />
1950er-Jahren im Münchener<br />
Bahnhofsviertel<br />
D-80336 München<br />
www.landwehr16.de<br />
Bauweise der Aufstockung:<br />
Pfettendachstuhl mit geknickten<br />
Sparren<br />
Bauzeit des Gesamtgebäudes:<br />
Mai 2008 bis November 2009<br />
Wohnfläche der Dachwohnung:<br />
240 m 2<br />
Bauherr:<br />
Marc Aurelius GmbH & Co. KG<br />
D-80336 München<br />
www.marcaurelius.de<br />
Architektur:<br />
Detlef R. Böwing<br />
D-80639 München<br />
www.boewing.info<br />
Haustechnik:<br />
Friedrich Hamp<br />
in Kooperation mit Hans Metz<br />
D-80992 München<br />
www.ib-hamp.de<br />
Holzbau:<br />
Hallertauer Wohnbau<br />
D-81085 Langquaid<br />
www.hallertauer-wb.de<br />
Trockenbau Produkthersteller:<br />
Knauf Gips KG<br />
D-97346 Iphofen<br />
www.knauf.de<br />
www.mikado-online.de 15
Thema des Monats Dachaufstockung<br />
Stuttgart<br />
<strong>Die</strong> Nachbarn nennen es nur das „Ufohaus“.<br />
Mitten in Stuttgart ist eine ganz und gar ungewöhnliche<br />
Dachgeschossaufstockung entstanden.<br />
16 mikado 5.2010
Thema des Monats Dachaufstockung<br />
▴▴Der Sonneneintrag<br />
durch die Glasfronten<br />
erwärmt den<br />
Raum.<br />
Eine Luftwärmepumpe<br />
bereitet Warmwasser<br />
und<br />
speist die Heizung<br />
◂◂Zwei 100 m²<br />
große<br />
Wohneinheiten<br />
teilen sich<br />
den Dachraum,<br />
der sich<br />
über zwei Ebenen<br />
erstreckt<br />
Rundhölzer, Bretter, Eisenträger,<br />
mal dick, mal dünn, mal verrostet,<br />
mal vergammelt. Dazwischen<br />
Taubendreck, feuchte Stellen, verrottete<br />
Dachsteine. Als Architekt Florian<br />
Danner den Dachstuhl eines um 1900<br />
erbauten Gebäudes an der Immenhoferstraße<br />
in Stuttgart <strong>zum</strong> ersten Mal<br />
erblickte, sah er vorwiegend Schutt<br />
und Flickarbeit – und ein undichtes<br />
Dach. Kein Wunder. Kurz vor Ende<br />
des 2. Weltkriegs war das Nachbargebäude<br />
bei einem Bombenangriff<br />
getroffen worden und abgebrannt.<br />
Das Feuer hatte auf den Dachstuhl<br />
übergegriffen und auch ihn zerstört.<br />
Um ihr Zuhause notdürftig zu reparieren,<br />
hatten die Bewohner Bauschutt<br />
nach verwertbarem Material<br />
abgesucht und so ein behelfsmäßiges<br />
Dach gezimmert. Danach passierte<br />
ein halbes Jahrhundert lang nichts,<br />
bis es schließlich durch unzählige lecke<br />
Stellen in das Gebäude hineinregnete<br />
und die Gefahr bestand, dass<br />
auch die unteren Wohnungen in Mitleidenschaft<br />
gezogen würden.<br />
Behördenweg: Vom Nein <strong>zum</strong> Ja<br />
Das Haus brauchte dringend ein neues<br />
Dach. Genau das aber überstieg das<br />
Budget der Wohnungseigentümergemeinschaft<br />
(WEH), die sich die acht<br />
Einheiten in den unteren Geschossen<br />
teilte. Eine Finanzierung der Reparaturen<br />
schien daher unmöglich –<br />
bis Marcus Steiner, ein als Makler in<br />
Stuttgart tätiger Studienkollege von<br />
Architekt Danner, von dem Dilemma<br />
der WEG hörte. Seine Idee: „Wir<br />
bauen ein neues Dach für die Eigentümer<br />
unter der Bedingung, dass wir<br />
darin wohnen dürfen.“ Zusammen<br />
mit Danner entwarf er eine Lösung<br />
und präsentierte sie den acht künftigen<br />
Nachbarn bei einem gemütlichen<br />
Treffen: ein Ufo, das auf dem<br />
Gebäude thronte und ganz und gar<br />
nicht aussah wie die historischen Dächer<br />
der Nachbarschaft. Ein mutiger<br />
Versuch. <strong>Die</strong> WEG war begeistert, der<br />
Deal perfekt.<br />
Für einen symbolischen Kaufpreis<br />
erwarben die beiden Planer das marode<br />
Dach – und machten sich daran,<br />
die nächste Hürde zu bewältigen:<br />
die Baueingabe. Hier stießen sie zunächst<br />
auf völliges Unverständnis.<br />
<strong>Die</strong> Behörde wünschte eine Dachform,<br />
die der ursprünglichen ähnelte<br />
– und lehnte die futuristische Lösung<br />
ab. Erst als die Planer beim<br />
Stuttgarter Bürgermeister Matthias<br />
Hahn anklopften, stießen sie auf einen<br />
Befürworter. Er machte es möglich,<br />
dass das Ufo tatsächlich in der<br />
Immenhoferstraße landen durfte. Es<br />
ist ein KfW-40-Ufo geworden: Der<br />
hohe Sonneneintrag durch die großen<br />
Glasfronten erwärmt nicht nur<br />
den Raum, sondern wird mit Hilfe<br />
einer Luftwärmepumpe auch noch<br />
genutzt, um Warmwasser zu bereiten<br />
und die Heizung zu speisen. „Wir<br />
brauchen in unseren Wohnungen nur<br />
ein Drittel der sonst üblichen Energie<br />
für die Heizung“, freut sich Danner.<br />
Gleich zwei 100 m² große Einheiten<br />
teilen sich den neuen Dachraum, der<br />
sich über zwei Ebenen erstreckt. In<br />
der unteren finden jeweils ein großzügiger<br />
Wohnraum mit integrierter<br />
Küche und Esszone sowie ein Arbeitsraum<br />
Platz. Eine aus der Wand<br />
auskragende leichte Stahltreppe führt<br />
vom Aufenthaltsbereich direkt in die<br />
Schlafebene im Obergeschoss – mit<br />
Blick über ganz Stuttgart. Direkt nebenan<br />
ist auch das Masterbad untergebracht<br />
– wohlgemerkt ohne Türe<br />
zwischen den beiden Räumen. Gäste<br />
benutzen die Toilette ein Stockwerk<br />
tiefer. Beide Einheiten verfügen<br />
über großzügige Dachterrassen,<br />
die sich ebenfalls im ersten Dachgeschoss<br />
befinden.<br />
17
Thema des Monats Dachaufstockung<br />
Logistikunterricht für Könner<br />
Mitten in der Stadt, eng und an einer<br />
stark befahrenen Kreuzung gelegen:<br />
<strong>Die</strong> Baustelleneinrichtung und<br />
die Logistik des Bauvorhabens hätten<br />
so manchen Planer abgeschreckt:<br />
Das alte Dach musste abgebrochen<br />
und auf engstem Raum abtransportiert<br />
werden, die neuen Materialien<br />
angeliefert und auf kleinster Fläche<br />
gelagert werden. Im Objekt übten<br />
sich Architekten und Bauausführende<br />
in der Kunst, mit knappen Flächen<br />
umzugehen – und dabei großzügige<br />
Räume zu gestalten: Das Treppenhaus<br />
wurde neu betoniert und dient<br />
nun als aussteifender Kern des futuristischen<br />
Dachgeschosses. Das basiert<br />
auf einer Holz-Stahlkonstruktion,<br />
deren Form sich im Endzustand<br />
wie eine S-förmige Kurve präsentiert:<br />
eine geschwungene, massiv wirkende<br />
Schale, die durch große Glasfronten<br />
unterbrochen wird. „<strong>Die</strong> Schale<br />
übernimmt die Funktion von Dach<br />
und Geschossdecke, läuft weiter als<br />
Steildach und wird dann wieder <strong>zum</strong><br />
Flachdach“, beschreibt Danner die<br />
Konstruktionsidee. <strong>Die</strong> Statik dafür<br />
ist so ausgeklügelt, dass die Planer<br />
keinen Hochbaustatiker beauftragten,<br />
sondern einen Experten für schlanke<br />
<strong>Brücke</strong>nbauten zu Rate zogen.<br />
Ein falscher Schritt und schon<br />
wäre es passiert: Der Fuß wäre durch<br />
▴▴Für die Statik<br />
des „Ufos“<br />
zog der Planer<br />
einen<br />
Experten für<br />
schlanke<br />
<strong>Brücke</strong>nbauten zu<br />
Rate<br />
Dominik Hatt, Stuttgart<br />
die morsche Bretterschicht, das bisschen<br />
Schlacke und die darunter liegende<br />
dünne Putzlage gebrochen, die<br />
das Dachgeschoss vom Stockwerk<br />
darunter trennte. So sah die Situation<br />
vor dem Umbau aus. Entsprechend<br />
bestand die erste Aufgabe des<br />
mit den Zimmereiarbeiten beauftragten<br />
Unternehmens Friedrich Schmied<br />
Holzbau – nach dem Abbruch – darin,<br />
die Balkenlage der Bestandsdecke<br />
mit zusätzlichen Balken und Strahlträgern<br />
zu verstärken. Letztere tragen<br />
die Last der zurückgesetzten Dachgeschossebenen<br />
auf die Außenwände<br />
ab. Ein Rohboden aus 25 mm OSB-<br />
Platten, Dämmlage, 25 mm Fußbodenheizung,<br />
20 mm Trockenestrich<br />
und 20 mm Natursteinbelag garantieren<br />
seither eine absolut trittsichere<br />
Oberfläche.<br />
Fans honorieren Mut<br />
In das neue Treppenhaus eingemauerte<br />
und zusätzlich auf Stahlstützen<br />
gelagerte IPE-300- bzw. IPE-240-<br />
Stahlträger bilden die Hauptkonstruktion<br />
des neuen Dachaufbaus.<br />
Stahlschwerter und Stabdübel koppeln<br />
das Skelett mit 14/24 cm dicken<br />
Balken aus Leimholz bzw. mit<br />
14/24 cm Leimholzsparren, die wiederum<br />
die Basis für Dach, Wände und<br />
Boden bilden. Zwischen den Sparren<br />
ist gedämmt. Nach außen hin<br />
setzt sich der Dachaufbau mit Unterspannbahnen,<br />
Konterlattung und<br />
Lattung fort. „Dort, wo die Dachform<br />
gekrümmt ist, haben wir Bögen<br />
aus der Lattung gesägt, um mit<br />
Konterlatten die Rundung fortführen<br />
zu können“, erinnert sich Jürgen Gugel,<br />
Zimmermeister und Projektleiter<br />
von Friedrich Schmied Holzbau.<br />
Eingenutet in die Konterlattung sind<br />
24 mm starke Baufurnierplatten, die<br />
im Anschluss etwa 3 bis 5 mm dick<br />
spritzbeschichtet wurden. Auch die<br />
in die Konstruktion integrierte hölzerne<br />
Dachrinne sowie die Rahmen<br />
der Dachflächenfenster und der Lamellenfenster<br />
im Arbeitszimmer wurden<br />
von einer Spezialfirma mit PU-<br />
Spritzbeschichtung versehen.<br />
„Wir haben das komplette Dach<br />
im Betrieb vorgefertigt“, denkt Gugel<br />
an das Bauvorhaben zurück. Das<br />
Holz haben die Zimmerer im Werk<br />
grundiert, bevor sie es auf der Baustelle<br />
spritzbeschichteten. Parallel zur<br />
Arbeitskolonne, die im Betrieb den<br />
Neubau vorbereitete, errichtete eine<br />
zweite Kolonne ein Notdach in der<br />
Immenhoferstraße und brach danach<br />
das alte Dach ab. Während unter dem<br />
Notdach der Neubau entstand, wurde<br />
es dort, wo es nicht mehr gebraucht<br />
wurde, bereits wieder rückgebaut.<br />
Und alles unter den Augen von<br />
nicht wenigen Zuschauern. „Mal<br />
standen zehn Architekten auf der<br />
Baustelle, um sich über das Projekt<br />
zu informieren, mal spähten 18 Studenten<br />
vom benachbarten Flachdach<br />
herüber und versuchten herauszufinden,<br />
was hier entsteht“, lacht Danner.<br />
Und auch im fertigen Zustand hat die<br />
Aufstockung bereits eine Fangemeinde<br />
um sich geschart, die den mutigen<br />
Umbau honoriert.<br />
<br />
Christine Ryll, München ▪<br />
Steckbrief<br />
Bauvorhaben:<br />
Dachaufstockung<br />
D-70180 Stuttgart<br />
Bauweise:<br />
Holzrahmenbau<br />
Bauzeit:<br />
September 2008 bis August 2009<br />
Baukosten:<br />
k. A.<br />
Wohnfläche:<br />
Zwei Wohnungen à 110 m²<br />
Umbauter Raum:<br />
645 m³<br />
Bauherr:<br />
Danner, Kubitz, Müller, Steiner<br />
D-70180 Stuttgart<br />
Architekt:<br />
Architekt Florian Danner<br />
D-70180 Stuttgart<br />
www.architekt-danner.de<br />
Statik:<br />
Prof. Gustl Lachenmann<br />
D-71665 Vaihingen-Enz<br />
www.ibl-tragwerksplanung.de<br />
Holzbau:<br />
Friedrich Schmied Holzbau<br />
D-72070 Tübingen<br />
www.friedrich-schmiedholzbau.de<br />
18 mikado 5.2010
* Dachhandwerker erhalten 50 € Aktionsvergütung inkl. MwSt. (netto: 42,02€)<br />
von VELUX für jedes im Aktionszeitraum (1.5.-31.10.10) verkaufte VELUX<br />
Flachdach-Wohnfenster. Einreichungsschluss: 15.11.10. Nähere Informationen<br />
erhalten Sie von Ihrem VELUX Verkaufsberater.<br />
50€ *<br />
für<br />
Dachhandwerker<br />
bis 31.10.<br />
ELUX<br />
Weil die Tageslicht und Energieeffizienz<br />
auch unter flache Dächer bringen.<br />
Mit der Innovation Flachdach-Wohnfenster hält VELUX<br />
seit 2009 auch Einzug unter flache Dächer – und damit<br />
alle Vorteile, für die VELUX bekannt ist: hervorragende<br />
Qualität, ausgezeichnetes Design sowie ein gutes Preis-<br />
Leistungs-Verhältnis. Freuen Sie sich zusammen mit Ihren<br />
Kunden über:<br />
• Hervorragende Wärmedämmeigenschaften,<br />
U-Wert 0,72 W/(m²K) nach EN 1873<br />
• <strong>Die</strong> integrierte Isolierglasscheibe zur Minderung<br />
von Regengeräuschen<br />
• Eine fernbedienbare Elektroversion mit Regensensor<br />
Schöne Aussichten<br />
für Ihr Geschäft.<br />
Fred Feustel, 47,<br />
Dachdeckermeister<br />
Usingen
Thema des Monats Dachaufstockung<br />
Berlin<br />
Nachhaltiges Bauen mit Weitblick<br />
In Berlin hat der Dachgeschossausbau eine neue Dimension angenommen. Auf<br />
vielen Gründerzeitbauten wird nach Ertüchtigung der obersten Geschossdecke<br />
hochwertiger Wohnraum gebaut. Holz-Beton-Verbund spielt dabei eine tragende Rolle.<br />
<strong>Die</strong> Verdichtung hat in Berlin<br />
eine weitere Facette bekommen:<br />
Dachgeschossausbauten und<br />
Aufstockung vorhandener Gebäude<br />
verbrauchen keine zusätzlichen Flächen.<br />
<strong>Die</strong> neu geschaffene Wohnfläche<br />
ist kostengünstig und der Wert<br />
der Bestandsimmobilie steigt.<br />
Berlin setzt einen drauf<br />
Das Haus in der Husemannstraße im<br />
Bezirk Prenzlauer Berg ist ein typischer<br />
Berliner Jahrhundertwendebau:<br />
Hochparterre, Beletage, 22 m<br />
Traufhöhe, Putzfassade mit Fenstergiebeln<br />
in unterschiedlichen Formen<br />
und Mansarddach. Vorderhaus,<br />
Seitenflügel und Gartenhaus sollen<br />
nach dem Umbau ein weiteres Geschoss<br />
erhalten. Nach den Plänen<br />
von Rocholl & Scheil Bauplanung<br />
und Ausführung in Berlin entstehen<br />
zwei zusätzliche helle Wohnungen<br />
mit umlaufenden Galerien sowie<br />
zwei Dachterrassen – eine davon auf<br />
dem neuen Flachdach des Hinterhauses.<br />
Durch die nach hinten versetzten<br />
Fassaden sind die neuen Aufbauten<br />
von der Straße aus nicht zu sehen.<br />
Wichtige Vorarbeiten<br />
◂◂Typisch für die<br />
Berliner<br />
Jahrhundertwende:<br />
Hochparterre,<br />
Beletage,<br />
22 m Traufhöhe,<br />
Putzfassade<br />
mit Fenstergiebeln<br />
in unterschiedlichen<br />
Formen<br />
und Mansarddach<br />
Zunächst wird der alte Dachstuhl abgetragen.<br />
<strong>Die</strong> vorhandene Balkendecke<br />
aus 20 x 24er Nadelholz ist<br />
teilweise zu schwach dimensioniert<br />
und muss verstärkt werden. <strong>Die</strong> Gefachfüllung<br />
kann weitgehend verbleiben.<br />
Nur dort, wo Dachterrassen<br />
vorgesehen sind, wird sie durch Dämmung<br />
ersetzt. Auf die Balken kommt<br />
als verlorene Schalung eine OSB-<br />
Platte. Anschließend montieren die<br />
Holzbauer die Schubverbinder. Zum<br />
20 mikado 5.2010
Thema des Monats Dachaufstockung<br />
Einsatz kommt eine bauaufsichtlich<br />
zugelassene Verbundschraube<br />
(Z-9.1-603) in der Dimensionierung<br />
7,3 x 150 mm. Anschließend legen<br />
die Handwerker die Bewehrung auf.<br />
Dann folgen 6 cm Beton C20/25. Er<br />
niveliiert sich weitgehend selbst und<br />
ergibt ohne aufwendige Nachbearbeitung<br />
eine glatte Oberfläche. Eine<br />
Besonderheit: Da die Wohnungen im<br />
obersten Geschoss bereits ausgebaut<br />
und bewohnt sind, kann eine Untersprießung<br />
bis <strong>zum</strong> Abbinden des<br />
Betons nicht von der Unterseite her<br />
erfolgen. <strong>Die</strong> Abstützung erfolgt als<br />
Abhängung. Herkömmliche Schwerlast-Gitterträger<br />
des Gerüstbauers<br />
und Abhänger entlasten die Decke.<br />
Das verhindert das Durchbiegen der<br />
Decke während der Betonage.<br />
Auch beim Brandschutz auf der<br />
sicheren Seite<br />
Da die Baumaßnahme als Neubau<br />
eingestuft ist, muss der Brandschutz<br />
F90-B erfüllen. Mithilfe einer speziellen<br />
Software hat der beratende<br />
Ingenieur der Elascon eine exakte<br />
Brandschutzbemessung erstellt sowie<br />
Anzahl und Verteilung der einzubauenden<br />
Schubverbinder ermittelt.<br />
<strong>Die</strong> Holz-Beton-Verbunddecke erfüllt<br />
F90-B ohne zusätzliche Brandschutzunterdecke.<br />
<strong>Die</strong> Traglasterhöhung erlaubt<br />
es, zusätzliche Lasten auf die<br />
Decke zu bringen: <strong>Die</strong> Außenwände<br />
des Neubaus sind zur Bestandsfassade<br />
um 1,5 m eingerückt und stehen<br />
auf der neuen Verbunddecke. <strong>Die</strong><br />
Verbundkonstruktion bringt bei dem<br />
nach DIN 1052 geforderten Schwingungsnachweis<br />
günstige Werte.<br />
▸▸<strong>Die</strong> Holz-Beton-<br />
Verbundlösung<br />
erhöht die<br />
Tragfähigkeit<br />
der obersten<br />
Geschossdecke.<br />
Sie nimmt<br />
das neue<br />
Geschoss auf<br />
▸▸<strong>Die</strong> Planer<br />
setzen auf das<br />
neue<br />
Gartenhausgeschoss<br />
eine Dachterrasse<br />
▾▾Schwache<br />
Balken<br />
und Wechsel<br />
haben die<br />
Planer erfasst und<br />
danach<br />
die Ertüchtigung<br />
mithilfe<br />
des Holz-Beton-<br />
Verbunds<br />
bemessen<br />
Ökologisch durchdacht<br />
Auf dem fertigen Oberboden folgt<br />
der weitere Bodenaufbau in Trockenbauweise<br />
mit Trittschallmatte, Fußbodenheizungsplatten,<br />
Trägerplatte<br />
und Parkett. <strong>Die</strong> Wohnung auf dem<br />
Hinterhaus erhält auf dem Dach eine<br />
Terrasse. Dazu bauen die Handwerker<br />
über dem abgedichteten Flachdach<br />
der Hinterhaus-Wohnung IPE-<br />
Träger als Tragkonstruktion ein und<br />
verlegen darauf eine Beplankung aus<br />
Holz.<br />
www.mikado-online.de 21
Thema des Monats Dachaufstockung<br />
Terrassenaufbau:<br />
<strong>Die</strong>lung auf Lagerholz oder schlanker Stahlrahmen<br />
2,5 cm OSB 4 Platte<br />
8,0 cm Längsgefälle mit Dämmung<br />
Dämmkeil von 3 auf 5 cm<br />
6,0 cm Holz-Beton-Verbunddecke<br />
2,2 cm OSB 3 Verlegeplatte als Sparschalung<br />
10,0 cm Zwischenbalkendämmung<br />
Holz-Beton-Verbund punktet<br />
Grundsätzlich können Altbaudecken<br />
bis zu 9 m Spannweite mit der Verbundlösung<br />
saniert und Verkehrslasten<br />
bis zu 5 kN/m² erzielt werden.<br />
<strong>Die</strong> statische Ertüchtigung der obersten<br />
Geschossdecke in Holz-Beton-<br />
Verbundbauweise bietet zahlreiche<br />
Fußbodenaufbau:<br />
2,2 cm Parkett<br />
2,2 cm Zementbauplatte<br />
2,5 cm Profilplatte mit Fußbodenheizung<br />
2,5 cm Druckfeste Trittschallplatte<br />
6,0 cm Holz-Beton-Verbunddecke<br />
2,2 cm OSB 3 Verlegeplatte als Sparschalung<br />
Wandaufbau:<br />
von innen nach außen<br />
2,5 cm Lehmputz<br />
3,5 cm Holzwolleplatte<br />
0,03 cm Polyethylenfolie<br />
2,2 cm OSB 3 Platte<br />
20 cm Konstruktionsholz, Gefach mit<br />
planzlicher Faserdämmung<br />
6,0 cm Holzfaserdämmplatte<br />
10,0 cm Boden-Deckel-Schalung<br />
positive Effekte. Je nach Einzelfall<br />
kann der Einsatz von Aufbeton<br />
Brandschutzanforderungen ohne zusätzliche<br />
unterseitige Maßnahmen erfüllen.<br />
Der Schallschutz kann auf ein<br />
modernes Komfortniveau angehoben<br />
werden. Das Einschrauben der Verbinder,<br />
das Auflegen der Armierung<br />
und die Betonierung sind schnell und<br />
▴▴<strong>Die</strong> neue<br />
Holz-Beton-<br />
Verbunddecke<br />
erfüllt F90-B<br />
ohne zusätzliche<br />
Brandschutzunterdecke<br />
▾▾<strong>Die</strong> neuen<br />
Fassaden werden<br />
gegenüber<br />
dem Bestand um<br />
1,5 m eingerückt<br />
und stehen<br />
auf der<br />
neuen Decke<br />
auch unter widrigen Baustellenbedingungen<br />
sicher auszuführen. <strong>Die</strong><br />
Handwerker schrauben die Schubverbinder<br />
nach Plan ohne Vorbohren in<br />
das Holztragwerk. Material und Dimensionierung<br />
erleichtern das exakte<br />
Einschrauben.<br />
Schubverbinder funktionieren<br />
Zwischen dem vorhandenen Holzbalken<br />
und einer dünnen Betonplatte<br />
stellen die patentierten und bauaufsichtlich<br />
zugelassenen Schubverbinder<br />
eine schubfeste Verbindung<br />
her. <strong>Die</strong> führt zu einer Lastverteilung<br />
und kann eine Verdopplung (manchmal<br />
auch Verdreifachung) der Verkehrslast<br />
bewirken. <strong>Die</strong> Betonplatte<br />
in der Druckzone verteilt die auftretenden<br />
Lasten und steift die Konstruktion<br />
aus. <strong>Die</strong> Aussteifung reduziert<br />
Durchbiegung und Schwingung.<br />
<strong>Die</strong> zusätzliche Masse beeinflusst den<br />
Luftschall günstig. Als nichtbrennbarer<br />
Baustoff erhöht der Beton die<br />
Feuerwiderstandsdauer der Gesamtkonstruktion.<br />
<strong>Die</strong> Verbesserung von<br />
Schallschutz und Brandschutz kann<br />
für jede Sanierungsmaßnahme genau<br />
berechnet werden. Elascon bietet<br />
Holz-Beton-Verbundlösungen von<br />
der Beratung über die Planung und<br />
Ausführung bis hin zur prüffähigen<br />
Statik an (www.elascon.de).<br />
<br />
Marie-Isabel Kiefer, Mainz ▪<br />
Elascon GmbH<br />
22 mikado 5.2010
10 Modelle,<br />
eine Klammer.<br />
Kleine Klammer, große Wirkung: Gerade mal ein Jahr ist es<br />
her, dass Koramic mit der Erfindung einer systemeigenen,<br />
integrierten Klammer namens „Sturmfix“ das Thema sturmsichere<br />
Dachziegel neu definiert hat. Unserem ersten Sturmfix-Modell sollten<br />
bald weitere folgen. Aufgrund der überwältigenden Nachfrage haben wir jetzt<br />
10 Dachziegelmodelle mit dem Sturmfix-System ausgerüstet. Es kann also<br />
sturmfest gestaltet und geplant werden. Mit unterschiedlichen Falzziegelarten in<br />
insgesamt 65 Farben. Und für alle gilt:<br />
– Maximale Sturmsicherheit: Tests dokumentieren unschlagbare Werte.<br />
– Einfache Montage: Sturmfix einsetzen, schrauben, einrasten, fertig.<br />
– Hohe Zeit- und Kostenersparnis: Eine Klammer für alle Modelle.<br />
Wienerberger GmbH<br />
Oldenburger Allee 26 · 30659 Hannover<br />
Telefon 0511 610 70-0 · www.wienerberger.de
Ingenieurholzbau<br />
Breslau<br />
Eingespannte Ästhetik<br />
<strong>Die</strong> neue Fußgänger- und Radwegbrücke in Breslau überspannt den Stadtgraben als<br />
Kragträger. Der Grund: <strong>Die</strong> Architektur war vor der Statik da. Dafür mussten sich<br />
die Tragwerksplaner einiges einfallen lassen. Das war <strong>Brücke</strong>nbau der ganz anderen Art.<br />
▴▴<strong>Die</strong> Fußgängerund<br />
Radwegbrücke<br />
wirkt<br />
trotz des<br />
gewichtigen<br />
Tragwerks<br />
sehr elegant. Das<br />
gläserne<br />
Geländer ist ein<br />
Grund dafür<br />
Isometrie des <strong>Brücke</strong>nträgers mit Einspannung (rechts)<br />
24 mikado 5.2010
Ingenieurholzbau<br />
Gebaut zwischen zahlreichen Nebenflüssen<br />
und Kanälen, liegt<br />
die Stadt Breslau. Sie liegt einzigartig<br />
auf zwölf Inseln, verbunden durch<br />
112 <strong>Brücke</strong>n. Wegen der zahlreichen<br />
<strong>Brücke</strong>n und Stege heißt sie auch das<br />
Venedig Polens. Im Herzen der Breslauer<br />
Altstadt sollte nun auch über<br />
den Stadtgraben eine <strong>Brücke</strong> für Fußgänger<br />
und Radfahrer errichtet werden,<br />
um das Zentrum mit einem Park,<br />
der „Hundebastion“, zu verbinden.<br />
<strong>Die</strong> Stadt ließ sich im Vorfeld von<br />
einem Architektenteam zwei Varianten<br />
entwerfen, eine aus Stahl, eine<br />
aus Holz. <strong>Die</strong> Entscheidung fiel zugunsten<br />
der Holzbrücke aus. Bauen<br />
durfte die <strong>Brücke</strong> ein Holzbauer aus<br />
Deutschland mit Tochterunternehmen<br />
in Polen: Schmees & Lühn Polska<br />
S.p.z.o.o.<br />
Schmees & Lühn musste den Entwurf,<br />
der einen Einfeldträger aus<br />
von zwei Seiten ineinandergreifenden<br />
Querschnitten vorsah, auf seine<br />
Machbarkeit überprüfen. Dabei<br />
stellte sich heraus, dass sich die Entwurfsidee<br />
so nicht in ein funktionierendes<br />
statisches System übersetzen<br />
ließ: Ein Einfeldträger kam für eine<br />
Länge von über 40 m nicht in Frage.<br />
<strong>Die</strong> einzige stützenfreie Lösung unter<br />
Beibehaltung der architektonischen<br />
Gestaltung stellte ein eingespannter<br />
Kragträger dar.<br />
Querschnitt am eingespannten Widerlager<br />
Querschnitt am Schnittpunkt der sich kreuzenden Unterkanten von<br />
„Zange“ und „Dreiteiler“<br />
Enorme Widerlager<br />
Schon das für die Einspannung erforderliche<br />
Widerlager war eine große<br />
Herausforderung. Das Fundament<br />
und die darin einzubringenden Mengen<br />
an Stahl und Beton erwiesen sich<br />
als enorm. Zudem fanden die Ingenieure<br />
einen schwierigen Baugrund<br />
vor, der die Ausmaße der Befestigung<br />
des Widerlagers schwer einschätzbar<br />
machte. Nachdem Bäume gefällt<br />
und die Ufermauern auf beiden Seiten<br />
abgetragen waren, befestigten die<br />
Handwerker die Bordwälle. Mit Hilfe<br />
von Tiefbohrungen mussten sie unterschiedlich<br />
dicke Stahlbetonpfähle<br />
auf den jeweiligen Widerlagerseiten<br />
einbringen. Auf der Seite der Einspannung<br />
verankerten die Erdbauer<br />
knapp 170 Zugstäbe mit einem<br />
Durchmesser von 30 mm.<br />
Querschnitt am beweglichen Widerlager<br />
www.mikado-online.de 25
Ingenieurholzbau<br />
Längsansicht: Das große Längsgefälle ergibt sich aus dem Geländeverlauf der Ufer<br />
<strong>Brücke</strong>nträger greifen wie Finger<br />
von zwei Seiten ineinander<br />
Während die Vorbereitungen auf der<br />
Baustelle in Breslau mit Hochdruck<br />
liefen, entstanden am Hauptsitz des<br />
Holzbauunternehmens im norddeutschen<br />
Fresenburg die Elemente für<br />
die knapp 4 m breite <strong>Brücke</strong>: Das<br />
Haupttragwerk besteht aus BS-Holz<br />
(GL 32h) mit Stahlteilen, das <strong>Brücke</strong>ndeck<br />
aus Bongossiholz.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Brücke</strong>nträger bestehen aus<br />
drei 41 m langen und 30 cm breiten<br />
blockverklebten BS-Holz-Querschnitten<br />
sowie einem gegenläufigen<br />
Trägerpaar, das diesen „Dreiteiler mit<br />
geneigten Außenträgern“ wie eine<br />
Zange umschließt. Mit etwa 27 m<br />
Länge überlappt das Trägerpaar den<br />
„Dreiteiler“ auf 2/3 seiner Länge – die<br />
sich überschneidenden Flächen sind<br />
ebenfalls blockverklebt.<br />
Am eingespannten Widerlager haben<br />
die drei Querschnitte eine Höhe<br />
von 2,35 m und verjüngen sich über<br />
die Spannweite von 41 m zur anderen<br />
Seite hin konisch. Dabei reduziert<br />
sich die Höhe der beiden äußeren, um<br />
17,5° geneigten Träger kontinuierlich<br />
auf 60 cm. Der mittlere, senkrecht angeordnete<br />
Querschnitt verjüngt sich<br />
nur bis <strong>zum</strong> Schnittpunkt der sich<br />
kreuzenden Unterkanten mit dem<br />
gegenläufigen Trägerpaar auf etwa<br />
95 cm – an dieser Stelle sind alle fünf<br />
Träger gleich hoch – und nimmt dann<br />
an Höhe wieder auf 1,20 m zu. So<br />
sind am beweglichen Widerlager der<br />
mittlere Querschnitt des „Dreiteilers“<br />
und der der „Zange“ gleich hoch. <strong>Die</strong><br />
Querschnitte der „Zange“ verjüngen<br />
sich über ihre 27 m Länge auf 40 cm<br />
und enden mitten auf dem Dreiteiler<br />
oberkantenbündig mit ihm.<br />
<strong>Die</strong> zwischen den BS-Holz-Querschnitten<br />
eingefügten Stahlbleche<br />
(Schotte) und liegenden Stahlauskreuzungen<br />
sorgen für die Quer- bzw.<br />
Kippaussteifung der Träger. Darüber<br />
hinaus steift eine 12 cm dicke<br />
Befestigung Geländer-Stahlwinkel (1 : 5)<br />
Handlauf Bangkirai 90 x 230 mm<br />
Blech mit Handlaufprofil verschweißt<br />
Glas 15 mm<br />
Geländerpfosten 2 Stk. 10 x 60<br />
Abdeckwinkel Alu<br />
Blech t = 8 mm<br />
Abschlussschiene<br />
Trespa Meteon 8 mm<br />
(nicht sichtbar befestigt)<br />
OSB 21 mm<br />
Trespa-Fassadenschraube<br />
Beleuchtung<br />
Bohlenbelag 5/13 5<br />
Längsholz<br />
Neoprenstreifen<br />
Bitumenbahn<br />
BFU-Platte 24 mm<br />
Stahlwinkel<br />
SPAX-VG 10 x 120<br />
SPAX-VG 12 x 120<br />
Lüftungsgitter 50/30<br />
BSH-Platte<br />
Hinterlüftung<br />
Steckbrief<br />
Bauvorhaben:<br />
Fuß- und Radwegbrücke auf der<br />
„Hundebastion“, Breslau, Polen<br />
Bauzeit: Januar bis Mai 2009<br />
Baukosten: ca. 3,5 Mio. Złoty<br />
(ca. 875 000 Euro)<br />
Planer/Architekt:<br />
Isba_Grupa Projektowa<br />
PL-51630 Wrocław<br />
Statik: Mosty-Wrocław s.c.<br />
PL-53611 Wrocław<br />
Holzbau:<br />
Schmees & Lühn GmbH<br />
D-49762 Fresenburg<br />
www.schmees-luehn.de<br />
Schmees & Lühn Polska Sp.z.o.o.<br />
PL-58310 Szczawno Zdrój<br />
26 mikado 5.2010
Ingenieurholzbau<br />
QuaDrive<br />
und 3,50 m breite BS-Holz-Platte den<br />
<strong>Brücke</strong>nträger als Scheibe aus. Mit im<br />
45°-Winkel eingedrehten Vollgewindeschrauben<br />
wurde sie kraftschlüssig<br />
mit ihm verbunden.<br />
Da die Gestaltung der <strong>Brücke</strong> bereits<br />
vor der Klärung des statischen<br />
Systems feststand, mussten die Tragwerksplaner<br />
die im Kragträger auftretenden<br />
Kräfte über die Querschnittsdimensionierung<br />
und die<br />
Verbindungsmittel aufnehmen.<br />
Entwässerung erfolgt mittig<br />
<strong>Die</strong> BS-Holz-Platte bildet den Untergrund<br />
für den weiteren Gehbahnaufbau.<br />
Darauf verlegte, zur Mittelachse<br />
hin keilförmig zugeschnittene Querbalken<br />
sorgen über die gesamte <strong>Brücke</strong>nlänge<br />
für ein beidseitiges Quergefälle<br />
von 2,5 % zur <strong>Brücke</strong>nmitte<br />
hin. Auf der darauf aufgebrachten<br />
24 mm dicken, hinterlüfteten Bau-<br />
Furniersperrholz(BFU)-Platte samt<br />
abdichtender Bitumenbahn kann sich<br />
Regenwasser kontrolliert wie in einer<br />
Rinne sammeln und über das Längsgefälle<br />
von 6 % <strong>zum</strong> <strong>Brücke</strong>nende hin<br />
abfließen. Eine zweite Balkenlage in<br />
Längsrichtung dient dem Bohlenbelag<br />
der Gehbahn als Unterkonstruktion:<br />
Keilförmig gehobelte Längsträger<br />
<strong>zum</strong> Ausgleich des Quergefälles der<br />
wasserableitenden Ebene reihen sich<br />
auf kleinen quadratischen Neoprenlagern<br />
hintereinander, sodass Regenwasser<br />
unter ihnen durchfließen<br />
kann. Sie werden durch die Neoprenstreifen<br />
hindurch mit den darunter<br />
Schmees & Lühn<br />
▴▴Querschotte<br />
aus Stahlblech<br />
und Stahlauskreuzungen<br />
übernehmen<br />
die Queraussteifung<br />
▾▾<strong>Die</strong> BS-Holz-<br />
Platte und<br />
die keilförmigen<br />
Querbalken<br />
wurden vor Ort<br />
verlegt. Im<br />
Vordergrund: die<br />
Bewehrung<br />
für die Einspannung<br />
im<br />
Widerlager<br />
liegenden Querträgern verschraubt.<br />
Blechabdeckungen schützen vor direkter<br />
Durchfeuchtung. Darauf folgt<br />
der 5 cm dicke Bohlenbelag aus Bongossiholz.<br />
Das Gesamtpaket der Gehbahn<br />
ist 46 cm dick.<br />
Das Geländer ist eine Kombination<br />
aus stählernen Pfosten, hölzernem<br />
Handlauf aus Bangkirai und Füllungen<br />
aus 20 mm VSG-Glas. Zwischen<br />
die Querbalken eingelegte und<br />
mit der BS-Holz-Platte verschraubte<br />
Stahlwinkel ermöglichen den biegesteifen<br />
Anschluss des Geländers.<br />
Aufgrund der starken Schrägstellung<br />
der Hauptträger verzichteten die Planer<br />
bewusst auf eine Verschalung der<br />
Außenseiten.<br />
800 km zur Montage in Breslau<br />
<strong>Die</strong> 50 t schwere <strong>Brücke</strong>nkonstruktion<br />
fertigten die Holzbauer weitestgehend<br />
im Werk Fresenburg vor. Ein<br />
Schwertransport brachte sie innerhalb<br />
von drei Tagen ins etwa 800 km<br />
entfernte Breslau. <strong>Die</strong> Hauptmontage<br />
erfolgte an einem Tag mit einem<br />
700-t-Mobilkran. Das Glasgeländer,<br />
der Bohlenbelag, die seitliche Bekleidung<br />
und die Beleuchtung der <strong>Brücke</strong><br />
unter den Handläufen stellten die<br />
Monteure vor Ort fertig. Ende Juli<br />
2009 wurde das Bauwerk feierlich<br />
der Öffentlichkeit übergeben. Es ist<br />
ein leuchtendes Beispiel dafür, wie<br />
schön <strong>Brücke</strong>n sein können.<br />
Dipl.-Ing. (FH) Susanne Jacob-Freitag,<br />
<br />
Karlsruhe ▪<br />
1. Gang :: 400 U/min<br />
2. Gang :: 850 U/min<br />
3. Gang :: 1.850 U/min<br />
4. Gang :: 3.800 U/min<br />
Mit 3.800 U/min ist<br />
QuaDrive der erste Akkubohrschrauber,<br />
der richtig<br />
bohren kann.<br />
www.protool.de/quadrive<br />
www.mikado-online.de 27
Promotion Rückblick Dach + Holz<br />
Creaton AG auf der Dach+Holz<br />
Neue Farben und Produkte<br />
<strong>Die</strong> Creaton AG aus Wertingen<br />
präsentierte an ihrem Messestand<br />
eine Mischung aus neuen und<br />
bewährten Produkten rund ums Dach.<br />
Als Markenverbund, der auch die<br />
Marken Meindl, Pfleiderer und Trost<br />
umfasst, kann das Unternehmen auf<br />
eine 125-jährige Geschichte zurückblicken.<br />
Im Jubiläumsjahr 2009 brachte<br />
es 52 Produktneuheiten auf den<br />
Markt. An diese Produktoffensive<br />
knüpft Creaton auch 2010 nahtlos an.<br />
Das vielfältige Produktprogramm wurde<br />
auf der Messe sowie auch im neuen<br />
Preiskatalog präsentiert. Er bietet<br />
unter anderem mehr Übersichtlichkeit<br />
und eine klare Kennzeichnung der einzelnen<br />
Produkte und Farben. Der Konzernumsatz<br />
lag 2009 trotz Krise nach<br />
elf Monaten ca. 4 % über den Zahlen<br />
des Vorjahres und wuchs im Inland<br />
überproportional. In den Standort<br />
Malsch wurde wegen gestiegener<br />
Nachfrage nach dem Produkt „Maxima“<br />
sogar ca. 1 Mio. Euro investiert.<br />
Seit Ende 2005 gehört die Creaton<br />
AG zur belgischen Etex Group. Zu den<br />
drei Produktgruppen des Konzerns<br />
zählen Dachabdeckungen, Platten,<br />
Bodenbeläge und Wandverkleidungen.<br />
92 Baustoff-Hersteller aus<br />
42 Ländern haben sich in der Etex<br />
Group zusammengeschlossen, um<br />
globale Märkte zu bedienen.<br />
Unsichtbares<br />
„Solesia“-Photovoltaikmodul<br />
Zu den Neuheiten am Creaton-Messestand<br />
gehörte das „Solesia“-Photovoltaikmodul<br />
– ein nahezu unsichtbares,<br />
hinterlüftetes „Indach-System“,<br />
mit dem Bauherren keine äs-<br />
<strong>Die</strong> neuen<br />
Creaton-Ziegel in<br />
Weinrot:<br />
„Premion (links) in<br />
„Finesse“ glasiert,<br />
„Klassik“-Biber<br />
(Mitte) und<br />
„Domino“ (rechts)<br />
in „Nuance“<br />
engobiert<br />
thetischen Kompromisse mehr eingehen<br />
müssen. Decklängen und Deckbreitenraster<br />
des Moduls sind auf das<br />
jeweilige Creaton-Ziegelmodell abgestimmt.<br />
Mit dunklen Rahmen und<br />
Spannungsleitern fügt sich das Modul<br />
farblich in die Dachlandschaft, ohne<br />
die Gestaltung zu beeinträchtigen.<br />
Zelllaminate und die zugehörigen<br />
Wechselstromrichter werden in<br />
Deutschland hergestellt. Hochwertige<br />
monokristalline Siliziumzellen erzielen<br />
Spitzenwerte beim Wirkungsgrad.<br />
Der Einbau der 1,8 m langen<br />
und ca. 11 kg leichten Elemente ist<br />
einfach, die Module können ohne<br />
Kran von Hand in die Traglattung eingehängt<br />
werden. Unkomplizierte<br />
Steckverbindungen ermöglichen anschließend<br />
eine schnelle und sichere<br />
Verkabelung. Um die Effizienz zu er-<br />
28 mikado 5.2010
Promotion Rückblick Dach + Holz<br />
höhen, verhindert Creaton Hitzestaus<br />
durch ein durchdachtes System mit<br />
Hinterlüftungsebene. Beschädigte<br />
Zellelemente können ohne großen<br />
Aufwand ausgetauscht werden.<br />
„Signum“-Adapter für Dunstrohre<br />
Ebenfalls neu am Creaton-Stand war<br />
der „Signum-Adapter“. Er ermöglicht<br />
den sicheren, schnellen und EnEVkonformen<br />
Anschluss von Dunstrohren<br />
ans Unterdach. Folienanschlüsse<br />
am Adapter machen jetzt ihre<br />
schnelle, einfache, kostengünstige<br />
und sichere Verklebung an die Unterdach-<br />
oder Dampfsperrbahn möglich.<br />
Je nach Dämmschichtdicke deckt der<br />
flexible Adapter Dachaufbauhöhen<br />
zwischen 9 und 33 cm ab.<br />
Neue Farbtrends:<br />
Mattschwarz und Weinrot<br />
Auf der Messe wurden außerdem etliche<br />
Creaton-Ziegel mit neuen Farboberflächen<br />
präsentiert. Im Mittelpunkt<br />
standen dabei die „Nuance“-<br />
Engoben in Mattschwarz für drei Ziegelmodelle<br />
(„Futura“„Domino“, „Premion“)<br />
und die Trendfarbe Weinrot für<br />
den klassischen Biber, den Designziegel<br />
„Domino“ („Nuance“ weinrot engobiert)<br />
und den Premiumziegel „Premion“<br />
(„Finesse“ weinrot glasiert).<br />
<strong>Die</strong> seidenglänzende „Nuance“-<br />
Engobierung verleiht den Ziegeln eine<br />
glatte, kratz- und stoßfeste Oberfläche,<br />
die „Finesse“-Glasur aus gemahlenen,<br />
vorgeschmolzenen Quarzen<br />
legt sich wie ein schützender Panzer<br />
über die Ziegeloberfläche. So veredelt,<br />
ist sie langfristig vor Umwelteinflüssen,<br />
Alterungsprozessen, Moosen<br />
und Flechten geschützt. Neue Farben<br />
gab es insgesamt bei 7 Ziegeltypen:<br />
Mit dem jetzt in Mattschwarz erhältlichen<br />
„Futura“ präsentierte Creaton<br />
1994 einen Flachdachziegel im<br />
Format von 300 x 482 mm, der mit<br />
einem Mindestbedarf von nur 10,8<br />
Stück/m 2 ein sehr günstiges Preis-/<br />
Leistungsverhältnis bietet. So wird<br />
auch auf großen Dächern wie im kommunalen<br />
Wohnungsbau, wo das Budget<br />
eine entscheidende Rolle spielt,<br />
eine wirtschaftliche Ausstattung mit<br />
einem Qualitätstondachziegel möglich.<br />
Dank exzellenter Regeneintragssicherheit<br />
durch die „Labyrinth-Technik“<br />
kann „Futura“ auf sehr flachen<br />
Trio in edlem<br />
Mattschwarz (von<br />
links): „Premion“,<br />
Futura“ und<br />
„Domino“ mit der<br />
neuen „Nuance“-<br />
Engobierung<br />
„Solesia“-Photovoltaik-Module<br />
sind<br />
leicht zu verlegen<br />
und passen zu<br />
vielen Creaton-<br />
Tondachziegeln.<br />
Hier ein Dach mit<br />
dem Ziegel<br />
„Domino“ in<br />
Schwarz engobiert<br />
Dächern bis 10 Grad Dachneigung<br />
problemlos eingesetzt werden. Dabei<br />
sind Kosteneinsparungen bei der Unterdachkonstruktion<br />
von bis zu 60<br />
Prozent möglich.<br />
Bei „Domino“ handelt es sich um<br />
einen geradlinigen Glattziegel, dessen<br />
schnörkellose Linien zu einer klaren,<br />
sachlichen Formensprache führen,<br />
die sehr gut mit den dezenten<br />
mattschwarzen oder weinroten Engoben<br />
harmoniert. <strong>Die</strong> Maße von ca.<br />
257 x 437 mm ergeben einen Ziegelbedarf<br />
von nur 12,4 Stück/m². <strong>Die</strong><br />
treppenförmigen Überdeckungen<br />
schützen vor dem Eindringen von<br />
Wasser und Schmutz. So ist „Domino“<br />
bis zu einer Dachneigung von 20<br />
Grad, mit einem regensicheren Unterdach<br />
sogar bis 16 Grad einsetzbar.<br />
„Premion“ steht für Qualitätsrohstoffe,<br />
hervorragende Frostbeständigkeit,<br />
einen durchgefärbten Ziegelkörper,<br />
eine spezielle Verfalzungstechnik<br />
und lebenslange Farbechtheit.<br />
Schon bei der Rohstoffaufbereitung<br />
entsteht eine homogene Tonmasse<br />
in nahezu feinkeramischer<br />
Qualität. Das innovative Sinter-Brennverfahren<br />
bei über 1100 °C sorgt für<br />
eine besondere Härte und Feinheit<br />
der Oberfläche. Der Ziegelbedarf liegt<br />
bei ca. 11,9 Stück/m², eine hohe Regeneintragssicherheit<br />
dank „Labyrinth-Technik“<br />
und Vierfachüberdeckung<br />
sowie ein Einsatzbereich bis 10<br />
Grad Dachneigung sind weitere Vorzüge<br />
des Ziegels. Auch bei mattschwarzer<br />
Engobe oder weinroter<br />
www.mikado-online.de 29
Promotion Rückblick Dach + Holz<br />
Glasur heben sich beim „Premion“<br />
die Schnittkanten nicht ab.<br />
Beim „Klassik“ „Nuance“ weinrot<br />
engobiert verbindet sich ein klassisch-schöner<br />
Farbton mit einem traditionellen<br />
Tondachziegel. <strong>Die</strong> schlanke,<br />
unaufdringliche Form des Biberschwanzziegels<br />
ergibt Dachflächen,<br />
die in weiten Teilen Mitteleuropas zu<br />
finden sind. <strong>Die</strong> neue Farbe erweitert<br />
den Gestaltungsspielraum, den dieser<br />
Ziegeltyp bereits durch die Vielzahl<br />
an Form- und Oberflächenvarianten<br />
bietet. <strong>Die</strong> Engobe verleiht seiner<br />
Oberfläche einen matt-glänzenden<br />
Schimmer und macht sie extrem widerstandsfähig.<br />
Der „Harmonie Neu“ ist ein kleinformatiger,<br />
flexibel einsetzbarer Flachdachziegel.<br />
Durch die drei neuen Ausführungen<br />
in „Nuance“ grau engobiert,<br />
in „Finesse“ schiefer und<br />
schwarz glasiert wird die Zahl seiner<br />
Oberflächenvarianten auf 13 erhöht.<br />
Zu den Vorzügen des Ziegels gehören<br />
eine überdurchschnittliche Regeneintragsicherheit<br />
in der Fläche, ein auf<br />
25 mm vergrößertes Decklängenspiel<br />
und ein Verschiebespiel von 6 mm in<br />
der Breite. Seine Vierfachüberdeckung<br />
gewährleistet eine zusätzliche<br />
Windsogsicherung und schützt selbst<br />
in gezogenem Zustand noch vor Regen,<br />
Schnee und Eis. Mit regensicherem<br />
Unterdach kann der Ziegel bis<br />
zu 12 Grad Dachneigung eingesetzt<br />
werden.<br />
Angelehnt an den klassischen<br />
Doppelmuldenfalzziegel, verbindet<br />
der zeitlose „Ratio” klassische Proportionen<br />
mit zeitgemäßer Technik<br />
und Qualität. <strong>Die</strong> Traditionsfarbe „Finesse”<br />
Altrot erweitert das Farbspektrum<br />
des Doppemuldenfalzziegels auf<br />
14 Farbtöne. Durch sein modernes<br />
Verfalzungsdesign mit bewährter<br />
Kopf- und doppelter Seitenverfalzung<br />
gewährleistet er eine hervorragende<br />
Regeneintrag- und Windsogsicherheit.<br />
Hinzu kommen ein flexibles Verschiebespiel<br />
von 25 mm in der Decklänge<br />
und 6 mm in der Deckbreite, die<br />
regensicher vorbereitete Bohrung für<br />
die Verschraubung und die große<br />
Deckfläche, die den Ziegelbedarf pro<br />
m² auf nur ca. 11,7 Stück reduziert.<br />
Den Hohlfalzziegel „Sinfonie“ gibt<br />
es jetzt im neuen Engobenfarbton<br />
Der neue<br />
„Signum“-Adapter<br />
ist ein patentiertes<br />
Komplettsystem für<br />
einen einfachen,<br />
schnellen,<br />
fachgerechten und<br />
sicheren<br />
Dunstrohranschluss<br />
„Schiefer“, der sowohl hervorragend<br />
mit seiner lebendigen Flächenwirkung<br />
als auch mit fast jeder Fassadengestaltung<br />
harmoniert. Durch das<br />
Großformat von 480 x 300 mm, das<br />
einen Verbrauch von nur ca. 10,9<br />
Stück/m² ermöglicht, wird bei „Sinfonie“<br />
ein erstaunlich günstiges Preis-/<br />
Leistungsverhältnis erzielt. Mit seiner<br />
in den Kopf- und Seitenfalzbereich integrierten<br />
Decklängen-Verschiebemöglichkeit<br />
von ca. 29 mm ist der<br />
Hohlfalzziegel besonders anpassungsfähig.<br />
Selbst in gezogenem Zustand<br />
bleibt die Überdeckung zuverlässig<br />
erhalten. <strong>Die</strong> ausgeprägte Horizontal-<br />
und Vertikalverfalzung gewährleistet<br />
eine hohe Sturmsicherheit und<br />
eine hervorragende Wasserführung.<br />
Fünf speziell geformte und besonders<br />
ausgeprägte Seitenrippen lassen auch<br />
bei hohem Winddruck kein Wasser<br />
eindringen. Bei entsprechenden Zusatzmaßnahmen<br />
ist die Regeneintragssicherheit<br />
daher selbst bis zu einer<br />
sehr flachen Dachneigung von nur<br />
10 Grad gegeben.<br />
„Kerato“: für Terrasse & Balkon<br />
Keramische Bodenbeläge sind im<br />
Trend – auch im Freien. Mit „Kerato“<br />
präsentierte die Creaton AG am Messestand<br />
eine Serie von Terrassenelementen,<br />
die wegen ihrer niedrigen<br />
Aufbauhöhe und ihres geringen Gewichts<br />
auch für kleine Balkone geeignet<br />
ist. <strong>Die</strong> farb- und lichtechte, UVbeständige,<br />
frostsichere und schmutzabweisende<br />
Oberfläche ist hoch<br />
druckbelastbar und widerstandsfähig<br />
und erlaubt eine einfache Pflege und<br />
Reinigung. <strong>Die</strong> keramischen Bodenelemente<br />
sind in „Granit-grau“, „Granit-weiß“,<br />
„Cotto-braun“ und „Cottobeige“<br />
erhältlich, der Verlegungsaufwand<br />
ist minimal.<br />
30 mikado 5.2010
Promotion Rückblick Dach + Holz<br />
Bedachungstechnik von Flender-Flux<br />
Universalsysteme für mehr Sicherheit<br />
bigem Edelstahl, eine Zertifizierung<br />
durch den TÜV Rheinland liegt vor.<br />
Als kostenlosen Service bietet<br />
Flender-Flux die statische Berechnung<br />
von Photovoltaik- oder Solarthermieanlagen<br />
in Anlehnung an die<br />
DIN 1055-4 und -5 an.<br />
<strong>Die</strong> Wilhelm Flender GmbH &<br />
Co. KG in Netphen bietet handwerksgerechte<br />
Produkte für die Bedachungstechnik.<br />
Dazu gehören unter<br />
anderem Schneefangsysteme, Begehungssysteme<br />
und Sicherheitssysteme<br />
fürs Steildach. Dabei handelt<br />
es sich um Universalsysteme, die auf<br />
fast jeder Dacheindeckung eingesetzt<br />
und ohne zusätzliche Befestigungselemente<br />
montiert werden können.<br />
Profiliertes Schneefanggitter<br />
Zu den auf der Dach+Holz International<br />
präsentierten Neuheiten gehört<br />
ein profiliertes Schneefanggitter aus<br />
hochwertigem Alu-Zink mit Universalstützen,<br />
platzsparend im Karton verpackt.<br />
Das vom Hersteller optimierte<br />
Rückhaltesystem für Dachlawinen ist<br />
endlos verlängerbar und hat keine<br />
sichtbaren Stoßkanten, da die Verbindungsmuffen<br />
innen liegen. Dank Universalstützen<br />
kann es auch nachträglich<br />
schnell und problemlos ins Dach<br />
eingebaut werden. Das Einhängesystem<br />
ist in fast allen gängigen<br />
Dacheindeckungen einsetzbar. Das<br />
Komplettpaket als Kartonverpackung<br />
ist auch lieferbar in den hochwertigen<br />
Flender-Flux-Standardfarben<br />
Universal-Solarhalter 200h<br />
Zu den weiteren Neuheiten gehört<br />
der Universal-Solarhalter 200h, eine<br />
Weiterentwicklung des bewährten<br />
200a. <strong>Die</strong> Neuentwicklung eignet<br />
sich nicht nur für das standardisierte<br />
Dach, sondern auch für unebene Ziegel-<br />
und Dachsteindächer. Auf diesen<br />
Dächern bietet der Universal-Solarhalter<br />
200h einen Montagevorteil, der<br />
sich in deutlich kürzeren Montagezeiten<br />
niederschlägt. Der flexible Auflageteil<br />
des neuen Halters lässt sich<br />
bequem per Stellschrauben auf die<br />
benötigte Neigung und Montagehöhe<br />
einstellen. Dazu sind keine Distanzscheiben<br />
oder ähnliche Bauteile<br />
erforderlich. Da der Halter variierbar<br />
in die Traglattung eingehängt werden<br />
kann, ist auch keine Befestigung auf<br />
dem Sparren erforderlich. <strong>Die</strong> Fertigung<br />
erfolgt komplett aus langle-<br />
Flender-Flux<br />
Schneefanggitter<br />
aus Alu-Zink mit<br />
Universalstützen.<br />
Das Rückhaltesystem<br />
für Dachlawinen<br />
ist endlos<br />
verlängerbar<br />
Beim Universal-<br />
Solarhalter 200h<br />
lassen sich<br />
Neigung und<br />
Montagehöhe<br />
bequem per<br />
Stellschrauben<br />
einstellen<br />
Weitere Dachsysteme<br />
<strong>Die</strong> von Flender-Flux angebotenen<br />
Begehungssysteme reichen vom<br />
Steigtritt über Laufroste mit Stützen<br />
bis hin zu Laufanlagen und Wartungswegen,<br />
die, mit Geländersystemen<br />
ergänzt, auch als Flucht- und Rettungswege<br />
montiert werden können.<br />
Das Unternehmen bietet derartige<br />
Anlagen nicht nur mit seiner Universalbefestigung<br />
für fast alle Dachziegeldeckungen<br />
an, sondern auch mit<br />
Spezialbefestigung auf Stehfalzdächern.<br />
<strong>Die</strong> Anlagen können in Stufenform<br />
oder parallel <strong>zum</strong> First montiert<br />
werden, sind feuerverzinkt und in verschiedenen<br />
Farben erhältlich.<br />
Flender-Flux-Sicherheitsdachhaken<br />
sind für das Einhängen einer<br />
Dachleiter oder als Anseilsicherung<br />
durch neutrale Prüfinstitute nach DIN<br />
EN 517 oder EN 795 zertifiziert. Daneben<br />
bietet der Hersteller auch Produkte<br />
für den Einbau von äußeren<br />
Blitzschutzanlagen an. Zum Lieferumfang<br />
gehören außerdem individuelle<br />
Metallzubehörteile.<br />
www.mikado-online.de 31
Promotion Rückblick Dach + Holz<br />
Klammer- und Nagelgeräte von ITW<br />
Neue Lösungen für Sanierung und Neubau<br />
und zweitem Handgriff erlauben die<br />
Breitrücken-Klammer geräte sicheres<br />
und ergonomisches Arbeiten.<br />
Durch ständig weiterentwickelte<br />
Klammern ermöglicht ITW eine hochwertige,<br />
sichere Befestigung bei geringem<br />
Kosten- und Zeiteinsatz.<br />
<strong>Die</strong> ITW Befestigungssysteme<br />
GmbH ist ein Unternehmen des<br />
internationalen Konzerns Illinois Tool<br />
Works (ITW). Sitz der Gesellschaft in<br />
Deutschland ist Hemmingen bei Hannover.<br />
Hauptgeschäftsfelder sind Herstellung,<br />
Vertrieb und Vermarktung von<br />
Produkten für die Baubranche. Im Bereich<br />
der Nagel- und Klammertechnik<br />
hält das Unternehmen die Marken<br />
Paslode, Duofast, Haubold und Toolmatic,<br />
dazu kommt die hsbCAD-Software<br />
für die Bauindustrie.<br />
Im Bereich Sanierung/Modernisierung<br />
hat ITW in den letzten Monaten<br />
das Programm kontinuierlich weiterentwickelt.<br />
Mit den neuen Geräten lassen sich<br />
<strong>zum</strong> Beispiel bei extremen Einsatzbedingungen<br />
(Temperaturen bis zu<br />
-15 °C) Rillen-und Glattschaftnägel bis<br />
90 mm Länge, Rundkopfnägel bis<br />
220 mm Länge, Breitrückenklammern<br />
bis 180 mm und bauzugelassene<br />
Schmalrückenklammern bis 120 mm<br />
verarbeiten.<br />
Breitrücken-Klammergerät PN<br />
29180 D<br />
Das PN 29180 D ermöglicht es, Wärmedämmverbundsysteme<br />
(Holzfaserplatten<br />
oder Holzwolleleichtbauplatten<br />
bis 150 mm Stärke) mit einer<br />
Breitrückenklammer der Serie BS<br />
29000 Rostfrei direkt auf dem Holzständer<br />
zu befestigen. <strong>Die</strong> Klammern,<br />
die es mittlerweile in Längen von 75–<br />
180 mm Länge gibt, haben einen<br />
Drahtdurchmesser von 2,0 mm und<br />
eine Rückenbreite von 27 mm. Man<br />
erreicht mit der Klammer sehr gute<br />
Plattendurchzugswerte und kann sehr<br />
niedrige Randabstände im Holzrahmenbau<br />
wählen. Mit Schalldämpfung,<br />
Komforthandgriff, ausgewogener Gerätebalance,<br />
robustem und bequemem<br />
Oberladermagazin, aufklappbarer<br />
Vorderplatte, Auslösesperre<br />
mit Eintreibbegrenzer, Gleitschutz<br />
Der Impulse<br />
Ankernagler PPN<br />
50i mit Lochfindestift<br />
bietet mehr<br />
Arbeitssicherheit<br />
durch gehärtete<br />
Nägel. Er arbeitet<br />
auch bei extremen<br />
Temperaturen<br />
(-15 bis 49 °C)<br />
einwandfrei<br />
Klammergerät PN 91120 D<br />
Das PN 91120 D ist derzeit das weltweit<br />
einzige Klammergerät, das 65<br />
bis 120 mm lange Schmalrücken-<br />
Klam mern verarbeitet. Der Hauptvorteil<br />
der größeren Klammerlänge liegt<br />
darin, dass entsprechende Verbindungen<br />
nicht nur für starke Scherkräfte,<br />
sondern auch für ständig auf Zug<br />
belastete Verbindungen zugelassen<br />
sind. So ist es <strong>zum</strong> Beispiel mit dem<br />
PN 91120 D möglich, Unterdeckplatten<br />
zu befestigen oder an der Decke<br />
eine Traglattung auf die Grundlattung<br />
zu klammern.<br />
<strong>Die</strong> ca. 10 mm breiten und 2 mm<br />
starken Klammern sind in etwa so belastbar<br />
wie ein 130 mm langer Rundkopfnagel,<br />
allerdings dem Nagel wegen<br />
Handhabung, Verarbeitungsgeschwindigkeit<br />
und konstruktiver Vorzüge<br />
vorzuziehen: Klammern spalten<br />
das Holz nicht und sind elastischer als<br />
Nägel, damit gibt der PN 91120 D<br />
Tragwerksplanern mehr Sicherheit.<br />
Nagelgerät RN 220 R<br />
Das Nagelgerät RN 220 R verarbeitet<br />
Nägel von 145 bis 220 mm Länge mit<br />
Durchmessern bis 4,6 mm. Bevorzugte<br />
Einsatzgebiete sind Holzbau<br />
und Verpackungsbereich. Anwender<br />
profitieren vor allem von der Schlagleistung<br />
des Nagelgeräts, die mit<br />
5000 Joule deutlich über den 3000<br />
Joule des bisherigen Spitzengeräts<br />
RN 160 R liegt.<br />
Ringschaftnägel von 150 bis<br />
160 mm lassen sich mit dieser Leistung<br />
mühelos und ohne Nachschlagen<br />
ins Holz treiben. Dabei benötigt<br />
der neue Nagler mit 6,5 Bar wenig<br />
Druck und erleichtert die Verarbei-<br />
32 mikado 5.2010
Promotion Rückblick Dach + Holz<br />
tung großer Formate durch ein geringes<br />
Gewicht von 9,5 kg.<br />
Als sinnvolle Ergänzung entwickelt<br />
ITW momentan eine Nagelschraube<br />
mit 120 mm Länge und 4,2/4,6 mm<br />
Durchmesser, die ebenfalls mit dem<br />
RN 220 R verarbeitet werden kann.<br />
Bei der Befestigung von Aufsparrendämmungen<br />
bis 120 mm sind diese<br />
Nagelschrauben die deutlich schnellere<br />
Alternative zur konventionellen<br />
Spaxschraube – <strong>zum</strong>al sie sich nach<br />
dem Einschießen wieder lösen und<br />
erneut eindrehen lassen. Fachgerecht<br />
ausgeführte Verbindungen mit der<br />
Nagelschraube sollen laut Hersteller<br />
die Tragfähigkeitsklasse 3 erreichen.<br />
Ein weiterer Vorzug: die Höhe des<br />
Naglers macht auf dem Dach allzu<br />
tiefes Bücken überflüssig.<br />
Impulse Ankernagler PPN 50i<br />
Der neue von ITW patentierte Lochfindestift<br />
garantiert eine optimale Verarbeitung<br />
der papiermagazinierten<br />
Ankernägel in den Abmessungen 4,0<br />
x 40 und 4,0 x 50, bietet ein hohes<br />
Maß an Arbeitssicherheit und ermöglicht<br />
eine punktgenaue Platzierung.<br />
Das Gerät ist für Winkelverbinder,<br />
Lochbleche, Balkenschuhe, Balkenträger<br />
und Sparrenpfettenanker konzipiert.<br />
Da man es ohne Kompressor<br />
verwenden kann, erlaubt es sogar sicheres<br />
Arbeiten auf der Hebebühne.<br />
Bei Temperaturen von -15 bis<br />
+49 °C ist ein optimales Verarbeiten<br />
der Befestigungsmittel gewährleistet,<br />
ein Vorwärmen der Gaskartusche ist<br />
nicht mehr nötig. Sensoren steuern je<br />
nach Umgebungstemperatur die für<br />
eine perfekte Befestigung nötige Gasmenge.<br />
Service auf höchstem Niveau<br />
<strong>Die</strong> ITW Befestigungssysteme GmbH<br />
arbeitet in vielen Ausschüssen und<br />
Verbänden mit. Zu ihren Partnern zählen<br />
Holzbau Deutschland, Dachkomplett,<br />
Egger, Eternit, Glunz, Gutex,<br />
Mit dem Breitrücken-Klammergerät<br />
PN 29180 D<br />
lassen sich<br />
Wärmedämm-<br />
Verbundsysteme<br />
direkt auf dem<br />
Holzständer<br />
befestigen. <strong>Die</strong><br />
Klammerlänge<br />
reicht von 75 bis<br />
180 mm<br />
Heraklith, Knauf, Pavatex, Rigips, Steico,<br />
Sto, Weinmann, Xella und andere.<br />
In Forschungsprojekten mit diesen<br />
Partnern entwickelt das Unternehmen<br />
neue professionelle Anwendungen<br />
und sinnvolle Komplettlösungen.<br />
Das mit den Partnern erarbeitete<br />
Wissen wird – teilweise in Schulungen<br />
– von der Haubold-Akademie<br />
an die Anwender weitergegeben. So<br />
macht das Unternehmen seine Kunden<br />
fit für die kostengünstige und<br />
schonende Anwendung von Verbindungsmitteln<br />
und verhilft ihnen zu<br />
einem Marktvorteil durch mehr Kompetenz.<br />
Vorteile haben Kunden auch dadurch,<br />
dass die ITW Befestigungssysteme<br />
GmbH eine Tochterfirma des<br />
international tätigen Unternehmens Illinois<br />
Tool Works (ITW) aus Chicago<br />
ist. Das Unternehmen profitiert von<br />
den weitreichenden Verbindungen<br />
und dem bedeutenden Leistungspotenzial<br />
des Mutterkonzerns und kann<br />
sein Wissen ständig durch weltweit<br />
gesammelte Erfahrungen ergänzen.<br />
Das Nagelgerät RN 220 R<br />
verarbeitet Nägel von 145 bis<br />
220 mm Länge. Anwender<br />
profitieren von seiner hohen<br />
Schlagleistung (5000 Joule)<br />
www.mikado-online.de 33
Promotion Rückblick Dach + Holz<br />
hsbCAD 2010<br />
Durchgängiges Konzept<br />
ohne Schnittstellen<br />
Am Stand von hsbCAD konnte<br />
man sich auf der „Dach+Holz<br />
International“ mit neuen Funktionen<br />
und Möglichkeiten der aktuellen Software-Version<br />
2010 vertraut machen.<br />
Seit mehr als zwei Jahren ist der Software-Anbieter<br />
aus Kaufbeuren Teil<br />
des weltweiten ITW-Konzerns, zu<br />
dem in Deutschland auch die Befestigungsspezialisten<br />
Paslode, Duo-Fast<br />
und Haubold gehören. Im Konzern-<br />
Netzwerk profitieren die Einzelunternehmen<br />
von verschiedenen Synergieeffekten,<br />
etwa bei der gemeinsamen<br />
Entwicklung von Lösungen nach Maß<br />
für Zielgruppen im Holzbau.<br />
Wie das Planungsprogramm Auto-<br />
CAD Architecture 2010, auf dessen<br />
Basis sie arbeiten, unterstützen die<br />
Module von hsbCAD 2010 für Abbund,<br />
Elementierung, Fertighausbau,<br />
Massivholzbauweise (Brettsperrholz,<br />
Blockhausbau) das neue Betriebssystem<br />
Windows 7 (64 bit). Außerdem<br />
weisen sie neue Funktionen auf,<br />
die für Holzbauer interessant sind.<br />
Statik, Energie, Bemaßung<br />
Holzbau-Unternehmen mit eigener<br />
Planungskompetenz bringt die neue<br />
Anbindung an Rstab von Dlubal eine<br />
Verschlankung ihres Projektablaufs.<br />
Daten, die im Rahmen der Planung<br />
und der Visualisierung mit hsbCAD<br />
erarbeitet wurden, können jetzt als<br />
3D-Drahtmodell an die leistungsfähige<br />
Statik-Software übergeben werden.<br />
Architekt oder Statiker müssen<br />
Basierend auf<br />
AutoCAD<br />
Architecture,<br />
bietet hsbCAD<br />
Holzbauern einen<br />
durchgängigen<br />
Datenfluss vom<br />
Verkauf über die<br />
Planung bis zur<br />
Maschine<br />
anschließend nur noch die Lastannahmen<br />
eingeben, um die Statik des Bauprojekts<br />
berechnen zu lassen.<br />
<strong>Die</strong> Wärmebedarfsrechnung kann<br />
durch eine neue Anbindung an die<br />
Software Solar-Computer künftig auf<br />
der Basis der Planung bzw. Arbeitsvorbereitung<br />
erstellt werden. Durch<br />
die beiderseitige AutoCAD-Basis (Solar-Computer<br />
nutzt die Gebäudetechniklösung<br />
AutoCAD MEP) ist eine effiziente<br />
Datenübernahme möglich.<br />
Gleiches gilt für hsbKALK und hsb-<br />
VIZ, mit denen sich 3D-Modelle<br />
schnell und intelligent kalkulieren<br />
bzw. visualisieren lassen.<br />
Mehr Effektivität für kleine Zimmereien<br />
ohne Abbundanlage bringt die<br />
überarbeitete Einzelstabausgabe, die<br />
34 mikado 5.2010
Promotion Rückblick Dach + Holz<br />
jetzt automatisch bemaßte Einzelstabzeichnungen<br />
liefert. Dabei kann<br />
der Anwender – und das ist die Neuheit<br />
– in hsbCAD 2010 die Automatik<br />
konfigurieren, um die Bemaßung an<br />
die Besonderheiten seines Betriebs<br />
anzupassen. So können <strong>zum</strong> Beispiel<br />
bei Kehl- oder Gratsparren die Maßpunkte<br />
und deren Kennzeichnung in<br />
der Zeichnung individuell definiert<br />
werden – bislang musste hier oft manuell<br />
nachkorrigiert werden, der Zeitgewinn<br />
durch die automatische Vermaßung<br />
ging dabei teilweise verloren.<br />
Da die zweidimensionale Einzelstabausgabe<br />
mit dem 3D-Modell verknüpft<br />
bleibt, werden Änderungen,<br />
<strong>zum</strong> Beispiel während der Arbeitsvorbereitung,<br />
automatisch in die aktuelle<br />
Einzelstabdarstellung übernommen.<br />
Durchgängiges Konzept<br />
<strong>Die</strong> hohe Durchgängigkeit der Daten<br />
in alle Richtungen des Workflows entsteht<br />
bei hsbCAD dadurch, dass alle<br />
Module auf AutoCAD-Basis und ohne<br />
die Notwendigkeit einer Datenübergabe<br />
oder Schnittstelle im gleichen<br />
3D-Modell arbeiten. Das Modell bildet<br />
dabei ein gemeinsam genutztes<br />
Kontinuum, dessen Bearbeitung sich<br />
sofort auf alle betroffenen Applikationen<br />
auswirkt, weshalb <strong>zum</strong> Beispiel<br />
die Veränderung einer Fensterposition<br />
in der Arbeitsvorbereitung gleichzeitig<br />
auch zu einer Veränderung der<br />
Bauantragsunterlagen führt. Umgekehrt<br />
können Änderungswünsche der<br />
Bauherrschaft auch nach Abschluss<br />
der Werkplanung noch schnell und sicher<br />
in die Arbeitsvorbereitung übernommen<br />
werden. Damit vereint die<br />
Software alle Planungsphasen eines<br />
Holzhausprojekts – vom Vorentwurf<br />
bis zur Nachkalkulation – in einem klaren,<br />
durchgängigen Konzept.<br />
Daten aus Planung und Visualisierung<br />
mit AutoCAD Architecure stehen<br />
im 3D-Kontinuum ohne Informations-<br />
oder Zeitverlust als Basis für<br />
die Arbeitsvorbereitung zur Verfügung.<br />
Nach den Vorgaben eines vom<br />
Holzbauer erstellten Detailkatalogs<br />
rechnet die CAD-Software automatisch<br />
die komplette Elementkonstruktion<br />
mit allen Bauteilschichten in die<br />
leeren Wandcontainer hinein. hsb-<br />
CAD erzeugt auch die Daten für die<br />
Alle Objekte sind im<br />
3D-Modell darstellbar.<br />
Nachträgliche<br />
Änderungen<br />
in der Arbeitsvorbereitung<br />
– etwa<br />
bei einer Fensterposition<br />
– wirken<br />
sich auch auf die<br />
Bauantragsunterlagen<br />
aus<br />
Mit hsbBLOCK<br />
bietet die Software<br />
auch ein Modul für<br />
die Planung und<br />
Produktion von<br />
Blockhäusern<br />
– inklusive<br />
Festlegung von<br />
Eckverkämmungen,<br />
Fensterprofilierungen<br />
etc.<br />
Maschinenansteuerung, die im BTLoder<br />
anderen Formaten an alle gängigen<br />
Maschinenschnittstellen ausgegeben<br />
werden können.<br />
Lösungen für jeden Bedarf<br />
Dabei werden die maschinellen Bearbeitungsschritte<br />
bereits auf der Ebene<br />
der Arbeitsvorbereitung sichtbar<br />
gemacht. Zum Beispiel bei einer Multifunktionsbrücke:<br />
Sägelinien, Nagelreihen,<br />
Fräsungen oder Sperrflächen<br />
werden 1 : 1 im 3D-Modell dargestellt<br />
und können bei Bedarf also schon<br />
während der Arbeitsvorbereitung mit<br />
absoluter Sicherheit und Fehlerfreiheit<br />
erzeugt und abschließend kontrolliert<br />
werden, freie Improvisationen<br />
in der Vorfertigung gehören der Vergangenheit<br />
an.<br />
Der modulare Aufbau der CAD-<br />
Software ermöglicht ihre individuelle<br />
Anpassung an die Anforderungen im<br />
Holzbauunternehmen. Basismodul ist<br />
hsbABBUND, eine 3D-Abbund-Software<br />
für Zimmerei und Holzbau mit<br />
grafischer Einzelstabeditierung, die<br />
für den Holz- und Fertighausbau durch<br />
zwei Module für die Arbeitsvorbereitung<br />
(Wandelemente, Dach- und Deckenelemente)<br />
ergänzt werden kann.<br />
Weitere Module ermöglichen dem<br />
Anwender die Abwicklung von Projekten<br />
im Brettsperrholzbau, im Ingenieurholzbau<br />
mit geradem oder gebogenem<br />
Brettschichtholz oder im<br />
Blockhausbau. Daneben bietet der<br />
Software-Hersteller kostengünstige<br />
Lösungen für die planerischen Bedürfnisse<br />
von Architekten und Ingenieuren,<br />
zur Kontrolle des Workflows<br />
und zur Erweiterung der Software-<br />
Möglichkeiten durch sogenannte „Dynamische<br />
Makros“ an.<br />
www.mikado-online.de 35
Promotion Rückblick Dach + Holz<br />
27 Jahre Isofloc<br />
Kreativ in Sachen Dämmung<br />
Wie dämmen wir heute? Wie<br />
dämmen wir morgen? Wie<br />
kommen Ökonomie und Ökologie unter<br />
einen Hut? Als 1983 der erste<br />
Sack Isofloc das Förderband verließ,<br />
war das ein Thema – und ist es bis<br />
heute. „Wir dämmen wie die Schweden“<br />
bedeutete damals im Kern das<br />
Bemühen, jederzeit die geforderte<br />
Mindestdämmstärke zu übertreffen.<br />
Lösungsorientiert arbeitete Isofloc<br />
von Anfang an in der energetischen<br />
Bestandssanierung und in der Dämmungsoptimierung<br />
für den Neubau.<br />
Als vor fast 30 Jahren von Vollsparrendämmung<br />
und Windschutz noch<br />
keine Rede war, entwickelte das Unternehmen<br />
das Regenschutzprofil der<br />
Celit 4D-Unterdachplatte und stritt<br />
für kondensatfreie, windgeschützte<br />
Dämmungen in Dach und Fassade.<br />
Ebenfalls vor 27 Jahren – zu einem<br />
Zeitpunkt, als von Winddichtung noch<br />
niemand etwas wissen wollte (obwohl<br />
die Hinweise auf die Notwendigkeit<br />
hierauf im sogenannten „Stand<br />
der Technik“ bereits längst nachlesbar<br />
waren) – nahm sich der Dämmstoffhersteller<br />
dieses Themas an und<br />
entwickelte gemeinsam mit anderen<br />
Luftdichtungssysteme und Details,<br />
propagierte Installationsebenen, immer<br />
die Bauphysik mit im Gepäck.<br />
<strong>Die</strong>s führte schon bald zu den heute<br />
praktizierten Standards, besonders<br />
bei der Luftdichtheit von Gebäuden.<br />
Und als besonderen Bonus bietet<br />
isofloc, verglichen mit anderen<br />
Dämmsystemen, einen eigenen Beitrag<br />
zur Luftdichtung durch seine besondere<br />
Dämmstoffstruktur.<br />
Energieoptimierung nach Maß<br />
Gespickt mit Ausnahmeregeln und<br />
seit einem Jahr schon wieder veraltet,<br />
verpflichtet die EnEV 2009 Immo-<br />
Begehbare<br />
Dämmung der<br />
obersten<br />
Geschossdecke<br />
bilienbesitzer zur Einhaltung von Mindestdämmstärken.<br />
Unberücksichtigt<br />
bleiben jedoch sowohl Energiepreissteigerungen<br />
als auch eine klare Ausarbeitung<br />
der finanziellen und ökologischen<br />
Vorteile von höheren Dämmstärken.<br />
So verwundert es nicht, dass<br />
36 mikado 5.2010
Promotion Rückblick Dach + Holz<br />
die aus den EnEV-Anforderungen resultierenden<br />
Energiesparmaßnahmen<br />
sich stets eher am Rande des absoluten<br />
Minimums bewegen. Das ist ökologisch<br />
schädlich und ökonomisch fatal:<br />
<strong>Die</strong> erzielbaren Renditen einer Investition<br />
in den energiesparenden<br />
Passivhausstandard (moderate Energiepreissteigerungen<br />
angenommen)<br />
belaufen sich nämlich ganz schnell<br />
auf 10 und mehr Prozent – und dies<br />
dann auch noch nachhaltig sicher!<br />
<strong>Die</strong>s wird besonders deutlich bei<br />
der Dämmung der obersten Geschossdecke:<br />
Mit dem Isofloc-Dämmhülsensystem<br />
kann im Bestand zu<br />
konkurrenzlos günstigen Preisen die<br />
oberste Geschossdecke energetisch<br />
auf den Passivhausstandard nachgerüstet<br />
werden und bleibt dennoch begehbar<br />
und belastbar. Kein anderes<br />
Dämmsystem ist bei begehbar bleibenden<br />
Geschossdecken so ökonomisch<br />
und ökologisch sinnvoll einsetzbar!<br />
Bei obersten Geschossdecken<br />
(auch Kuppeln, Gewölben, abgehängten<br />
Decken), die nicht begehbar<br />
bleiben müssen, bietet der Dämmstoffhersteller<br />
die perfekte Lösung<br />
mit dem Aufblas- und CSO-Verfahren.<br />
Eine homogene Dämmschicht<br />
ohne Zuschnittlöcher und mit passgenauer<br />
Ausführung von der Waagerechten<br />
bis hin zur Dämmung von<br />
senkrecht aufsteigenden Wänden ist<br />
das Resultat.<br />
Weil viele Hausbesitzer aus Gründen<br />
der Optik gerne ihre verputzte<br />
Fassade auch nach der Dämmung<br />
„wieder sehen“ wollen, bietet Isofloc<br />
alternativ zu den an ihre (Dämmstärken-)Grenzen<br />
gekommenen bisher<br />
üblichen Wärmedämmverbundsystemen<br />
passende Systemlösungen für<br />
die nachträgliche oder zusätzliche<br />
Wärmedämmung der Fassade.<br />
Mit Unterkonstruktionselementen<br />
wie dem Lambda-plus-System oder<br />
den Upsi-Leitern in Verbindung mit<br />
Holzfaserdämmplatten lässt sich nahezu<br />
jede beliebige Fassade energietechnisch<br />
aufrüsten und optimieren,<br />
denn die freie Wahl der Dämmstärken<br />
ist ebenso Programm wie die freie<br />
Wahl der Außenhaut: Ob verputzt<br />
oder als Vorhangfassade, hier ist<br />
Raum für Gestaltung, Passivhausstandard<br />
inklusive. Passivhaus – ja<br />
bitte! Nicht nur für Fachwerkhäuser,<br />
Bungalows oder Wohnblocks sind Lösungen<br />
vorhanden: Schulen, Kindergärten<br />
oder Hallen im Passivhausstandard<br />
sind ebenfalls möglich, ganz<br />
gleich, ob es sich dabei um einen<br />
Neubau oder die nachträgliche energetische<br />
Ertüchtigung von Bestandsbauten<br />
handelt.<br />
Isofloc eignet sich<br />
gleichermaßen zur<br />
Dämmung<br />
historischer<br />
Altbauten wie für<br />
moderne<br />
Holzkonstruktionen<br />
Infokasten<br />
Enge Zusammenarbeit mit<br />
Fachleuten<br />
Dabei arbeitet der Dämmstoffhersteller<br />
eng mit führenden Holzbaufachleuten<br />
und anderen am Bau Beteiligten<br />
zusammen. Dadurch ist gewährleistet,<br />
dass stets die aktuellen Ergebnisse<br />
aus Forschung, Wissenschaft<br />
und Praxis in die Unterstützung unserer<br />
Partner einfließen. <strong>Die</strong> Produktentwicklung<br />
– in eigenen Entwicklungsabteilungen<br />
– ist dabei eine<br />
feste Größe: Hier arbeiten wir an den<br />
Innovationen, mit denen die bau- und<br />
dämmtechnischen Herausforderungen<br />
der Gegenwart und Zukunft<br />
gemeistert werden können.<br />
Das geht nur zusammen mit gut<br />
geschulten Verarbeitern: <strong>Die</strong> Fachbauleiterschulungen<br />
bei Isofloc sind<br />
anerkanntermaßen führend in ihrer<br />
Qualität der Vermittlung von Theorie<br />
und Praxis.<br />
Wir vermitteln Verarbeitern fundierte<br />
Kenntnisse der Bauphysik. Anwender<br />
werden in unserem Schulungszentrum<br />
an praxisnahen Modellen<br />
in der Verarbeitung von Isofloc unterwiesen.<br />
Bei der täglichen Arbeit<br />
steht ihnen unsere Technikhotline verlässlich<br />
mit Rat und Tat zur Seite, ergänzend<br />
zur Unterstützung in gedruckter<br />
Form und über das Internet.<br />
Unsere Fachberater im Außendienst<br />
helfen außerdem kompetent vor Ort.<br />
Auf der DEUBAU 2010 errang Isofloc beim Publikumspreis<br />
den 3. Platz mit dem Dämmhülsensystem:<br />
Ein weiterer Beleg für die Vorteile dieses zukunftsweisenden<br />
Systems ist <strong>zum</strong> Beispiel das Projekt der<br />
ca. 50 Kölner Schulen, die in einer beispielhaften Aktion<br />
mit dem Isofloc Dämmhülsensystem im Bereich<br />
der obersten Geschossdecke auf Passivhausstandard<br />
gebracht wurden.<br />
www.mikado-online.de 37
Promotion Rückblick Dach + Holz<br />
Neue Produktserie von Klaas<br />
Aluminiumkrane der Premiumklasse<br />
keit des schnellen und werkzeugfreien<br />
Umbaus zur Arbeitsbühne.<br />
<strong>Die</strong> Premium-Klasse der Klaas<br />
Alu-Kranbau GmbH in Ascheberg<br />
setzt neue Maßstäbe im Bereich<br />
der Alu-Krane. <strong>Die</strong> bei Dachdeckern,<br />
Holzbauern und Zimmereien beliebten<br />
Geräte erreichen aktuell eine Tragkraft<br />
von 650 kg bis 4,5 t.<br />
Sicher, langlebig, komfortabel<br />
Neben der hohen Leistungskraft stehen<br />
bei der Klaas-Premium-Serie Sicherheit,<br />
Komfort und Langlebigkeit<br />
im Vordergrund. So verfügt sie serienmäßig<br />
über eine doppelte SPS-Steuerung<br />
nach neuestem Arbeitsbühnenstandard.<br />
Der leistungsfähige und<br />
verbrauchsarme Yanmar-<strong>Die</strong>selmotor<br />
ist noch einmal extra geräuschgedämmt,<br />
sodass eine gepflegte Unterhaltung<br />
direkt neben dem im Betrieb<br />
befindlichen Kran möglich ist. <strong>Die</strong> Geräuschemissionen<br />
werden auf ein gut<br />
verträgliches Mindestmaß reduziert.<br />
Ebenfalls neu in der Premium-Klasse<br />
ist die Teleskopierwinde: <strong>Die</strong>se bereits<br />
im Feuerwehrbereich erfolgreich<br />
eingesetzte Windengeneration verbindet<br />
die Vorteile hydraulisch/kettengeführter<br />
Mastteleskopiereinrichtungen<br />
mit den Vorteilen von seilwindengeführten<br />
Teleskopkranen. So<br />
sorgt die Klaas-Spezial-Teleskopierwinde<br />
für eine ständige Führung des<br />
Mastes, was ein sicheres Ein- und<br />
Austeleskopieren auch in flacher Neigung<br />
sowie unter Last ermöglicht.<br />
Gleichzeitig sorgt diese hochmoderne<br />
Seiltechnik mit ihrem niedrigen Eigengewicht<br />
für optimale Reichweiten im<br />
Kranbetrieb. Ein zusätzlicher Vorteil<br />
ist der geringe Wartungsaufwand mit<br />
niedrigen Folgekosten.<br />
Ein weiteres Merkmal der Premiumklasse<br />
sind die im Mast geführten<br />
Leitungen. Natürlich verfügen die<br />
Klaas Premium-Krane auch über die<br />
„normalen“ Merkmale der Klaas-<br />
Krane wie endlose Drehbarkeit, einen<br />
sparsamen separaten Kranantrieb, eine<br />
Vollverkleidung und die Möglich-<br />
Dank ihres<br />
geringen Gewichts<br />
lassen sich die<br />
Premium-Anhängerkrane<br />
sehr<br />
vielseitig<br />
verwenden<br />
<strong>Die</strong> Tragkraft der<br />
neuen Premium-<br />
Klasse auf Lkw<br />
reicht von 1,3 bis 4<br />
Tonnen<br />
Drei Modelle in verschiedenen<br />
Varianten<br />
In der Premium-Ausstattung bietet<br />
Klaas inzwischen folgende Krane an:<br />
– Der K 20-30 TSP ist der Anhängerkran<br />
aus der neuen Baureihe.<br />
Mit einem Eigengewicht von 3,5<br />
Tonnen trägt er Lasten von bis zu<br />
1,6 Tonnen. Seine maximale seitliche<br />
Reichweite mit 250 kg liegt<br />
bei fast 20 m. Dank seines neuen<br />
leistungsstarken Selbstfahrantriebs<br />
lässt er sich an scheinbar<br />
„unzugängliche“ Stellen verfahren.<br />
– Aufgebaut auf einen Lkw mit 7,49<br />
Tonnen gibt es die Modelle K 25-<br />
30 TS, K 27-35 TS und K 29-34<br />
TS. Ihre Tragkraft reicht von 1,3<br />
bis 3,5 Tonnen.<br />
– Aufgebaut auf einen Lkw mit<br />
11,99 Tonnen gibt es die Modelle<br />
K 29-36 TS und K 31-40 TS mit<br />
einer Tragkraft von bis zu 4 Tonnen.<br />
Mit der neuen Premium-Klasse ist<br />
der Firma Klaas ein großer Schritt<br />
nach vorne in der Entwicklung ihrer<br />
Alu-Krane gelungen. Das erweiterte<br />
Leistungsspektrum erschließt dem<br />
Anwender eine Vielzahl neuer Einsatzbereiche.<br />
38 mikado 5.2010
Promotion Rückblick Dach + Holz<br />
Vergrauungslasur von Pinus<br />
Gleichmäßiges Silbergrau<br />
Almhütten und andere Holzgebäude<br />
fügen sich mit ihren silbergrau<br />
schimmernden Holzoberflächen<br />
harmonisch in die Landschaft<br />
ein. <strong>Die</strong> natürliche Vergrauung des<br />
nachwachsenden Baustoffs wird von<br />
Wind und Wetter, Sonne und Frost<br />
hervorgerufen, die ihre Spuren auf<br />
dem Holz im Außenbereich hinterlassen.<br />
Vom braunen Ton des frischen<br />
Werkstoffs geht die Farbe der Oberfläche<br />
nach und nach in den silbergrauen<br />
Ton über, der hölzernen Fassaden<br />
einen ganz eigenen Look gibt.<br />
Grauton ohne partielle Färbungen<br />
<strong>Die</strong> Vergrauung von Bauteilen und<br />
Fassadenverkleidungen aus Holz entwickelt<br />
sich aber nicht an allen Stellen<br />
vollkommen gleichmäßig. So schreitet<br />
sie an der Wetterseite des Hauses<br />
besonders schnell voran.<br />
Vor allem sonnenexponierte Bauteile<br />
verändern ihre Farbe schneller.<br />
Stellen unter Dachüberständen, Balkonen<br />
oder Fensterbrettern bleiben<br />
dagegen länger holzfarben, sodass<br />
sich über die Jahre hinweg ein uneinheitliches<br />
Fassadenbild entwickeln<br />
kann. Eine sichere Methode, um fleckige<br />
oder partielle Färbungen der<br />
Holzflächen zu verhindern, ist eine so<br />
genannte Vergrauungslasur.<br />
Eine solche Vergrauungslasur<br />
nimmt den natürlichen Prozess vorweg,<br />
sodass das Fassadenholz von<br />
Anfang an einen gleichmäßigen silbergrauen<br />
Ton aufweist. Der große<br />
Vorteil für den Bauherrn ist ein weitgehend<br />
gleichmäßiges Farbbild im Alterungsprozess,<br />
auch in konstruktiv<br />
geschützten Bereichen wie <strong>zum</strong> Beispiel<br />
unter dem Dachüberstand.<br />
Vollholzspezialisten wie Pinus bieten<br />
darüber hinaus Vollholzprofile zur<br />
Fassadenverkleidung an, die bereits<br />
mit der Vergrauungslasur behandelt<br />
sind. <strong>Die</strong> Lasurfarbe ist atmungsaktiv<br />
und umweltfreundlich auf Wasserbasis<br />
hergestellt.<br />
So beeinträchtigt sie die natürlichen<br />
Holzeigenschaften in keiner<br />
Weise. Einmal damit eingelassen, benötigt<br />
die Fassade danach nie mehr<br />
einen zusätzlichen Anstrich zur Auffrischung.<br />
Vergrauungslasuren<br />
nehmen<br />
den natürlichen<br />
Vergrauungsprozess<br />
vorweg,<br />
sodass die Fassade<br />
von Anfang an<br />
einen gleichmäßig<br />
silbergrauen Ton<br />
aufweist<br />
Vollholzspezialisten<br />
wie Pinus bieten<br />
Holzprofile zur<br />
Fassadenverkleidung<br />
an, die<br />
bereits mit der<br />
Vergrauungslasur<br />
behandelt sind<br />
Gleich, ob man sich für das Parallelogramm,<br />
für die Schalungs-Variante<br />
mit sanfter Abschrägung oder für eine<br />
schmale, schnörkellose Optik entscheidet:<br />
<strong>Die</strong> feingesägten Vollholzprofile<br />
bieten dem Bauherren eine<br />
breite Palette an Gestaltungsmöglichkeiten<br />
für seine Fassade. Dank der<br />
vorgefertigten Unterkonstruktionen,<br />
speziellen Abschlüssen für Innen- und<br />
Außenecken oder Fensterlaibungen<br />
sowie anderen konstruktiven Besonderheiten<br />
können versierte Heimwerker<br />
die Verkleidung der Fassade in der<br />
Regel sogar selbst vornehmen. Weitere<br />
Informationen zu Vergrauungslasur<br />
und Vollholzprofilen gibt es unter<br />
www.pinus.de.<br />
Neben der silbergrauen Patina können<br />
Bauherren sich natürlich auch für<br />
eine breite Palette von Fassadenfarben<br />
entscheiden. Pinus bietet hier mit<br />
seiner Holz-Farbe einen dauerhaften<br />
Holzanstrich für Fassaden im Außenbereich.<br />
<strong>Die</strong> Lackierung hat ein hohes<br />
Deckvermögen, ist einfach zu verarbeiten,<br />
diffusionsoffen, wetterbeständig<br />
und schützt das Holz vor UV-<br />
Strahlung und Vergrauung.<br />
djd/PINUS<br />
www.mikado-online.de 39
Promotion Rückblick Dach + Holz<br />
Windsogsicherungen von Ossenberg-Schule<br />
Schutz vor Kyrill, Xynthia & Co.<br />
dem in Europa führenden Hersteller<br />
die enge Zusammenarbeit mit den<br />
Dachziegel- und Dachsteinherstellern.<br />
So ist FOS immer auf dem technisch<br />
neuesten Stand und kann größtmögliche<br />
Praxisnähe garantieren. Auf der<br />
Dach+Holz International unterstrich<br />
das Unternehmen darüber hinaus seine<br />
enge Verbundenheit mit dem<br />
Handwerk. Schwerpunkt der Präsentation<br />
waren die gemeinsam mit dem<br />
Dachdeckerhandwerk und der Industrie<br />
entwickelten Befestigungssysteme<br />
für Dach und Fassade.<br />
<strong>Die</strong> in Deutschland hergestellten<br />
Produkte liefert das Unternehmen<br />
deutschlandweit binnen 48 Stunden<br />
nach Bestelleingang. So gehören kostenintensive<br />
Zeitverzögerungen auf<br />
der Baustelle der Vergangenheit an.<br />
<strong>Die</strong> Lieferung erfolgt dabei immer<br />
über Industrie- und Handelspartner.<br />
S<br />
ie heißen Gudrun, Kyrill, Emma<br />
oder Xynthia. Sie stürmen durch<br />
unser Land, reißen Dachpfannen von<br />
den Dächern und verletzen Menschen.<br />
Und Jahr um Jahr werden sie<br />
stärker. Wenn es um die Lagesicherheit<br />
der Dacheindeckung geht, sind<br />
Stürme für Zimmerer und Dachdecker<br />
ein ernst zu nehmendes Thema. Vor<br />
allem Objekte in den Windzonen 2–4<br />
sowie generell die Rand- und Eckbereiche<br />
auf den Dächern sind bei<br />
starkem Wind und Wetter sehr gefährdet.<br />
Kein Wunder, dass die Gesetzgeber<br />
entsprechend reagieren<br />
und die Vorschriften für die Dacheindeckung<br />
und zur Dachpfannensicherung<br />
immer wieder verschärft werden.<br />
Sicherheit auf dem Dach bietet<br />
die Firma Fr. Ossenberg-Schule +<br />
Söhne GmbH + Co. KG (FOS) in Altena.<br />
Seit über 100 Jahren Spezialist für<br />
Windsogsicherung, liefert FOS für alle<br />
gängigen Dachpfannen und Fassadenbekleidungen<br />
die richtige Befestigung.<br />
Zusammenarbeit mit Industrie<br />
und Handwerk<br />
Dabei legt das Unternehmen sehr viel<br />
Wert auf Qualität: Es überprüft nicht<br />
nur, welche Sturmklammern für die<br />
jeweilige Anwendung am besten geeignet<br />
sind, sondern prüft die Klammern<br />
auf der firmeneigenen Testanlage<br />
nach DIN EN 14437. Wichtig ist<br />
Angesichts<br />
zunehmender<br />
Stürme wird die<br />
Lagesicherheit der<br />
Dacheindeckung<br />
für Zimmerer und<br />
Dachdecker ein<br />
immer wichtigeres<br />
Thema<br />
FOS Know-how, Sonderlösungen<br />
und Schulung<br />
Außer der Herstellung qualitativ hochwertiger<br />
Produkte hat sich FOS einen<br />
guten Service für Handwerk und Handel<br />
auf die Fahnen geschrieben.<br />
So entwickelt das Unternehmen<br />
Sonderlösungen für spezielle Aufgabenstellungen,<br />
<strong>zum</strong> Beispiel bei außergewöhnlichen<br />
oder historischen<br />
Dachziegeln, bei einer Metallunterkonstruktion,<br />
bei ungewöhnlich großen<br />
Dachlattenquerschnitten, bei der<br />
Neueindeckung besonderer Objekte<br />
oder bei einer 11 m hohe Fassade, die<br />
komplett mit Dachziegeln ausgeführt<br />
werden soll.<br />
Qualifizierte Mitarbeiter führen<br />
Schulungen vor Ort durch und beraten<br />
Anwender kompetent und praxisnah.<br />
Darüber hinaus können sich Zimmerer<br />
oder Dachdecker mit Fragen an<br />
den Telefon-Beratungsservice des<br />
Unternehmens wenden. Außerdem<br />
wurde der FOS-Katalog so überarbeitet,<br />
dass der Leser bereits hier zu jedem<br />
Produktbild eine Darstellung findet,<br />
wie das Produkt in der Praxis an-<br />
40 mikado 5.2010
Promotion Rückblick Dach + Holz<br />
In der firmeneigenen<br />
Windsogtestanlage<br />
wird<br />
die Leistungsfähigkeit<br />
der<br />
Windsogsicherungen<br />
nach<br />
DIN EN 14437<br />
geprüft<br />
zuwenden ist. Ergänzt werden diese<br />
Darstellungen bei allen Produktgruppen<br />
durch vertiefende Erklärungen<br />
zur Anwendung und Verarbeitung.<br />
Umfassender Online-Service<br />
Da die Auswahl an Dachpfannen sehr<br />
groß ist, fällt die Wahl der passenden<br />
Windsogsicherung schwer. Klar ist:<br />
„Klammern zur Windsogsicherung<br />
müssen für diesen Zweck geeignet<br />
und auf den jeweiligen Deckwerkstoff<br />
abgestimmt sein.“ (Zitat aus der Fachregel<br />
des ZVDH, Ausgabe 9/97, Absatz<br />
1.2.6) Das bedeutet: Nicht jede<br />
Klammer ist beliebig auf jeden Deckwerkstoff<br />
anzuwenden. <strong>Die</strong> Hersteller<br />
von Dachziegeln, Dachsteinen und<br />
Sturmklammern müssen deshalb<br />
durch eine gemeinsam erarbeitete<br />
Zuordnung klären, welche Sturmklammer<br />
für den jeweiligen Deckwerkstoff<br />
geeignet ist.<br />
FOS macht es dem Handwerk an<br />
dieser Stelle leicht: Auf der Internetseite<br />
des Unternehmens (www.fos.<br />
de) findet der Nutzer mit ein paar<br />
Mausklicks die tagesaktuellen Zuordnungen<br />
für nahezu alle Dachpfannentypen<br />
und gelangt in fünf Schritten<br />
zur richtigen Windsogbefestigung für<br />
das Bauobjekt: Einfach einloggen, im<br />
Servicebereich unter der Klammerzuordnung<br />
die Sturmklammern wählen,<br />
Land, Dachpfannenhersteller oder<br />
Dachpfanne eingeben, Dachziegel<br />
oder Dachstein und Lattung auswählen.<br />
Mit diesen Schritten gelang er zu<br />
einer Übersicht, die ihm die zugeordneten<br />
Sturmklammern mit Artikelnummer<br />
und Zusatzinformationen<br />
zeigt.<br />
Für Bauobjekte in Deutschland<br />
kann im Online-Service für die ausgewählte<br />
Sturmklammer eine Windsogberechnung<br />
durchgeführt und durch<br />
die Eingabe des Ortes oder der PLZ<br />
die Windzone ermittelt werden.<br />
www.mikado-online.de 41
Promotion Rückblick Dach + Holz<br />
Neue Maschinen von Weinmann<br />
Hightech für Abbund und Massivholz<br />
Auf der diesjährigen „Dach+Holz<br />
International“ standen am<br />
Stand der Weinmann Holzbausystemtechnik<br />
GmbH vor allem zwei<br />
Maschinen im Mittelpunkt: das neue<br />
Balkenbearbeitungszentrum WBZ<br />
160 und die Powerline-Multifunktionsbrücke<br />
WMP 250, eine Neuentwicklung<br />
zur Bearbeitung von Massivelementen<br />
(Massivholzplatten, Leimholzbinder,<br />
Brettschichtholz, Magnumboard,<br />
Sandwichelemente etc.).<br />
Topmodell der von Weinmann angebotenen<br />
Balkenbearbeitungszentren,<br />
die seit der Markteinführung des Sägezentrums<br />
WBS 120 im letzten Jahr<br />
noch flexibler geworden sind. Mit der<br />
für das Sägezentrum entwickelten<br />
Das WBZ 160<br />
erreicht eine<br />
Schnelligkeit und<br />
Präzision, die<br />
ihresgleichen<br />
suchen<br />
<strong>Die</strong> WMP 250<br />
bearbeitet<br />
Massivholzelemente<br />
bis zu<br />
einer Länge von<br />
über 50 Metern<br />
Technik wurde jetzt auch die gesamte<br />
WBZ-Baureihe ausgestattet. So erreicht<br />
die WBS/WBZ-Baureihe eine<br />
Schnelligkeit und Präzision, die ihresgleichen<br />
suchen. Hochdynamische<br />
Antriebe, ein prozessoptimierter Arbeitsablauf,<br />
ein 5-Achs-Aggregat<br />
(Flex25) und ein hochauflösendes Positioniersystem<br />
ermöglichen eine Zufuhrgeschwindigkeit<br />
von bis zu 2,5 m/<br />
sec bei einer Positioniergenauigkeit<br />
von ± 0,1 mm.<br />
Dabei sind Querschnitte zwischen<br />
20 x 50 mm und 200 x 420 mm, Gehrungs-,<br />
Schifter- und Kervenschnitte<br />
möglich. Auf Wunsch kann der Anwender<br />
die Werkstücke per Etikettendrucker<br />
oder Inkjet-Einheit markieren<br />
oder beschriften lassen. Um die Kapazität<br />
der Säge zu erhöhen, ist auch<br />
mehrlagiges Sägen möglich.<br />
Für die komplexere Balkenbearbeitung<br />
ist das WBZ 160 mit einer Hochleistungsspindel<br />
plus Zwölffach-<br />
Werkzeugwechsler ausgerüstet. Zum<br />
Repertoire der Maschine gehören<br />
<strong>zum</strong> Beispiel Verzapfungen, Schwalbenschwanzverbindungen,<br />
die Herstellung<br />
verzierter Balkenköpfe, Aus-<br />
WBZ 160: Ein Topmodell für den<br />
Abbund<br />
2008 auf der „Dach+Holz International“<br />
in Stuttgart erstmals vorgestellt,<br />
hat das Balkenbearbeitungszentrum<br />
gerade eine einjährige Felderprobung<br />
bei ausgewählten Kunden hinter sich<br />
und steht jetzt unmittelbar vor der<br />
Markteinführung. <strong>Die</strong> wird anlässlich<br />
des 25-jährigen Firmenjubiläums mit<br />
einem Paukenschlag beginnen: Für einen<br />
befristeten Zeitraum bietet Weinmann<br />
ein gut ausgestattetes Sondermodell<br />
<strong>zum</strong> Jubiläumspreis von 198<br />
000 Euro an. Das WBZ 160 ist das<br />
42 mikado 5.2010
lattungen verschiedenster Art und<br />
mehr. Damit eignet sie sich gleichermaßen<br />
für den Abbund, die Fertigung<br />
von Nagelbindern und die Holzhausproduktion.<br />
WMP 250: Massivholzbearbeitung<br />
in hoher Präzision<br />
<strong>Die</strong> neue Powerline-Multifunktionsbrücke<br />
WMP250 fährt auf einem<br />
hochpräzisen, viersträngigen Schienensystem<br />
über die stationär eingelegten<br />
Massivelemente. Eine Stahlprofilkonstruktion<br />
und besonders<br />
starke Aggregatführungen mit Zahnstangenantrieb<br />
verleihen ihr die notwendige<br />
Stabilität. So werden lange<br />
Standzeiten mit gleichbleibend hoher<br />
Bearbeitungspräzision möglich.<br />
<strong>Die</strong> WMP 250 ist das Topmodell<br />
der neuen WMP-Baureihe, die mit<br />
sechs Maschinen ein breites Preisund<br />
Leistungsspektrum in der Massivholzbearbeitung<br />
abdeckt. Alle Maschinen<br />
bearbeiten Werkstücke nicht<br />
nur von oben, sondern auch von den<br />
Stirnseiten her. Dank einem Verfahrweg<br />
von 50,00 m und einer maximalen<br />
Elementbreite von 4,00 m ist auch<br />
die Bearbeitung von Massivholzwänden<br />
oder Leimbindern kein Problem.<br />
Prinzipiell sind sogar längere Verfahrwege<br />
möglich. <strong>Die</strong> maximal bearbeitete<br />
Elementstärke liegt beim Topmodell<br />
WMP 250 bei 35 cm.<br />
Passend zur WMP-Baureihe bietet<br />
Weinmann stationäre Arbeitstische in<br />
drei Varianten an: einen einfachen Ablagetisch<br />
mit Anschlägen, eine Variante<br />
mit verschiebbaren Konsolen <strong>zum</strong><br />
Einspannen problematischer Bauteile<br />
und einen Schmetterlingswender für<br />
Bauteile, die beidseitig bearbeitet<br />
werden. Standardmäßig ist die<br />
WMP250 mit zwei 20-kW-Hochleistungsspindeln<br />
ausgestattet. Ihre<br />
große Leistung ermöglicht zusammen<br />
mit der soliden Konstruktion eine<br />
hohe Schnittqualität und Präzision<br />
am Bauteil. Zusätzlich zu den beiden<br />
Spindeln lässt sich die WMP250 mit<br />
zwei Nagelgeräten ausrüsten.<br />
<strong>Die</strong> Hauptspindel wird durch einen<br />
18-fach-Werkzeugwechsler ergänzt,<br />
der die Rüstzeiten minimiert und die<br />
Maschine flexibel und zukunftssicher<br />
macht. Highlight unter den Werkzeugen<br />
ist ein von Weinmann entwickelter<br />
Eckenfräser: Nachdem der<br />
Fingerfräser einen Ausschnitt aus<br />
dem Bauteil gefräst hat, lassen sich<br />
die runden Ecken mit diesem Werkzeug<br />
rechtwinklig ausfräsen – ein<br />
deutlicher Vorteil, etwa beim Einbau<br />
von Fenstern und Türen.<br />
Angeboten werden außerdem ein<br />
Fünfachs-Kettensägeaggregat mit<br />
400 mm Schnitttiefe für den Schifterschnitt,<br />
ein Etikettendrucker, eine Anreißnadel<br />
und ein Schreibstift. Auf der<br />
<strong>Die</strong> Zufuhrgeschwindigkeit<br />
für<br />
die Fünfachs-<br />
Kreissäge des<br />
WBZ 160 liegt bei<br />
bis zu 2,5 m/sec bei<br />
einer Positioniergenauigkeit<br />
von ± 0,1 mm<br />
Das Kreissäge der<br />
WMP 250 erreicht<br />
eine Schnittiefe bis<br />
350 mm, kann um<br />
360 Grad gedreht<br />
und bis 90 Grad<br />
geschwenkt<br />
werden<br />
Der Eckenfräser<br />
der WMP 250 fräst<br />
runde Ecken rechtwinklig<br />
aus – ein<br />
entscheidendes<br />
Plus beim Fensterund<br />
Türeinbau<br />
zweiten Spindel der WMP 250 befindet<br />
sich eine schwenkbare Kreissäge<br />
mit einer maximalen Schnitttiefe von<br />
350 mm. <strong>Die</strong> Säge kann um 360 Grad<br />
gedreht und bis zu 90 Grad geschwenkt<br />
werden.<br />
<strong>Die</strong> Belastung der Arbeitsumgebung<br />
durch Staub, Späne und fliegende<br />
Teile wird durch eine Absaughaube<br />
und eine Vollkapselung der Maschine<br />
minimiert. Neu entwickelte<br />
Scanner, die vor und hinter der Maschine<br />
die Flächen abtasten, dienen<br />
der Sicherheit des Bedienpersonals.<br />
Bearbeitungsdaten können als btloder<br />
mpr-Format aus der CAD-Software<br />
übernommen oder vom Bediener<br />
manuell eingegeben werden. <strong>Die</strong><br />
WMP250 ist mit einer Windows-basierten<br />
Steuersoftware (Wup-Works),<br />
einem Netzwerkanschluss und für die<br />
Ferndiagnose mit dem Teleservice-<br />
Net ausgestattet.<br />
Zum angebotenen Softwarepaket<br />
gehört außerdem ein Programm für<br />
die Bearbeitungsoptimierung. Es ermöglicht<br />
die Weiterverwendung von<br />
Gutteilen und die Bearbeitung von<br />
Verschachtelungen und Multiwänden.<br />
Letztere macht es dem Anwender<br />
möglich, mehrere Elemente auf dem<br />
Arbeitstisch in Serie zu bearbeiten.<br />
So lässt sich die Kapazität des Tischs<br />
besser nutzen und die Effektivität der<br />
WMP250 steigern.<br />
Darüber hinaus bietet Wup-Works<br />
dem Bediener mit der Ablaufoptimierung<br />
eine automatische Werkzeugauswahl<br />
und Werkzeugzuordnung an. Bei<br />
Bedarf können Werkzeugauswahl<br />
und –zuordnung dennoch manuell an<br />
der Maschine geändert werden.<br />
www.mikado-online.de 43
Architektur<br />
Der neue Kindergarten im vorarlbergischen Bizau liegt in der Ortsmitte.<br />
Passivhausstandard war gewünscht, doch bei so einer zentralen Lage<br />
muss das Gebäude auch mit seiner schönen Umgebung „kommunizieren“.<br />
44<br />
mikado 5.2010
Architektur<br />
Architektur<br />
Jörg Pfäffinger<br />
◂◂<strong>Die</strong> Gebäudeform<br />
des<br />
Kindergartens<br />
orientiert<br />
sich an den historischen<br />
Bauernhöfen<br />
der<br />
Nachbarschaft,<br />
die Fassade<br />
an modernen Vorbildern<br />
Dorfzentrum zu thematisieren. „Eine<br />
alleinige Sichtöffnung nach Süden<br />
wäre hier der falsche Ansatz gewesen,<br />
denn es gibt überall schöne<br />
dörfliche Situationen“, erläutert<br />
er seinen Gedankengang. „Der Bezug<br />
<strong>zum</strong> Ort sollte in mehr als einer<br />
Himmelsrichtung hergestellt werden.<br />
Daher war es die große Herausforderung,<br />
ein Passivhaus mit Fensteröffnungen<br />
an verschiedenen Seiten zu<br />
gestalten.“<br />
Kommunales Servicepaket<br />
fördert Passivhausstandard<br />
Baders Entwurf ging als Sieger aus<br />
einem geladenen Wettbewerb hervor.<br />
Sein Entwurf sah den Neubau<br />
in prägender Stellung innerhalb der<br />
bestehenden Siedlungsstruktur vor.<br />
„Es gibt nicht mehr viele Dörfer, die<br />
im Zentrum noch so viele bestehende<br />
schöne Bauernhäuser aufweisen,<br />
wie Bizau. Wir wollten mit dem Neubau<br />
zeigen, dass sich eine moderne<br />
Architektursprache durchaus mit<br />
einem traditionellen Satteldach verwirklichen<br />
lässt“, erzählt Bader.<br />
Schon vorher hatte sich die Gemeinde<br />
für Passivhausstandard,<br />
Holzbauweise und aus der Region<br />
stammende Handwerksbetriebe entschieden.<br />
In Vorarlberg ist das heute<br />
schon fast selbstverständlich. Grund<br />
dafür ist auch ein Servicepaket des<br />
Gemeindeverbandes, der seine 96<br />
Mitgliedsgemeinden beim Thema<br />
„ökologisches und energiesparendes<br />
Bauen“ tatkräftig unterstützt. Neben<br />
einem Baukostenzuschuss von bis zu<br />
40 % gibt es eine Begleitung durch<br />
das Energieinstitut Dornbirn – teilweise<br />
schon in der Ausschreibungsphase<br />
von Architekturwettbewerben<br />
– sowie baubiologische und bauphysikalische<br />
Beratungen, juristische<br />
Unterstützung in Fragen des<br />
Vergabewesens, eine Moderierung<br />
des Bauprozesses und Informationsveranstaltungen<br />
für Handwerker.<br />
„<strong>Die</strong>ses Paket“, betont Bader, „hat<br />
zu einem Bewusstseinswandel in<br />
Richtung Gebäudeoptimierung entscheidend<br />
beigetragen. Für die Gemeinden<br />
rechnet sich energieeffizientes<br />
Bauen immer mehr, denn für<br />
öffentliche Gebäude wie z. B. Kindergärten<br />
gibt es hohe öffentliche<br />
Zuschüsse bei den Baukosten, anschließend<br />
jedoch keine für die laufenden<br />
Energiekosten. Da ist es nur<br />
logisch, gleich im Passivhausstandard<br />
zu bauen.”<br />
Möglichst viel Holz als ökologisch<br />
motiviertes Ziel<br />
Bei dem Kindergarten in Bizau handelt<br />
es sich um einen kompletten<br />
Holzbau. Lediglich der Keller, der als<br />
Lagerraum genutzt wird, besteht aus<br />
ür den Architekten Bernardo<br />
Bader liegt die große Herausforderung<br />
bei Passivhäusern darin,<br />
sich trotz der besonderen Anforderungen<br />
an Wärmedämmung und<br />
Energieversorgung eine souveräne<br />
gestalterische Haltung zu bewahren.<br />
„Es macht für mich keinen großen<br />
Unterschied, ein Passivhaus oder ein<br />
konventionelles Gebäude zu planen“,<br />
betont er. „Ich will räumlich<br />
identisch denken.“ Was das konkret<br />
bedeutet, zeigt sich beim Neubau eines<br />
Kindergartens in der Vorarlberger<br />
1000-Seelen-Gemeinde Bizau.<br />
Ziel seines Gebäudekonzepts war,<br />
vom Kindergarten aus recht unterschiedliche<br />
Ausblicke auf das umgebende<br />
Dorfgeschehen möglich<br />
zu machen und damit die Lage im<br />
▸▸So wirkt<br />
der Neubau nicht<br />
als Fremdkörper,<br />
sondern<br />
als behutsame<br />
Fortsetzung<br />
des Gebäudeensembles<br />
und<br />
lokaler<br />
Bautradition<br />
Bernardo Bader<br />
www.mikado-online.de 45
Architektur<br />
Bernardo Bader<br />
Beton. <strong>Die</strong> Außenwände sind wärmebrückenoptimiert<br />
und besitzen 34 cm<br />
Wärmedämmung plus 4 cm Vorsatzschale.<br />
<strong>Die</strong> hohe Qualität der Planung<br />
und Bauausführung dokumentierte<br />
der Blower-Door-Test mit einem<br />
Ergebniswert von 0,33.<br />
<strong>Die</strong> Fassade und das Dach sind<br />
mit Holzschindeln belegt – eine Referenz<br />
an das klassische „Bregenzer<br />
Wälderhaus“. <strong>Die</strong> großformatigen<br />
3-Scheiben-Verglasungen stellen<br />
kein Loch in der Fassade dar, sondern<br />
sind wie ihre historischen Vorbilder<br />
von einem Massivholzrahmen<br />
gefasst. Hergestellt hat sie der örtliche<br />
Tischler, denn „in der Gemeinde<br />
Bizau ist das Holzhandwerk zu<br />
Hause, da bestellt man keine Kunststofffenster“,<br />
klärt Bader auf.<br />
Der Eingang besteht aus einem<br />
Holzrahmen mit einem 120 cm breiten<br />
Glaselement, das die Glasanteile<br />
der Fassade fortführt. <strong>Die</strong> Breite, die<br />
wegen der 3-Scheiben-Verglasung<br />
zu einem hohen Gewicht führt, ergibt<br />
sich aus den gesetzlichen Vorschriften<br />
für Fluchtwege.<br />
Sommerliche Überhitzung verhindert<br />
ein Verschattungssystem mit<br />
außenliegenden Screens. Außerdem<br />
sitzen die großen Glasflächen nicht<br />
fassadenbündig. Vor allem die südseitige<br />
Verglasung liegt tief in einer<br />
Laibung, die fast schon eine Loggia<br />
darstellt. Beim Anblick der stützenfreie<br />
Südfassade wird klar, dass<br />
dieses Gebäude auch konstruktiv<br />
anspruchsvoll ist: Eine Massivholzwand<br />
teilt nicht nur die Gruppenräume,<br />
sondern steift auch die Fassade<br />
aus und trägt die Decke mit.<br />
„Mir liegt keine spektakuläre Statik,<br />
die lediglich dem Äußeren dient. Wir<br />
haben hier das geplant, was man mit<br />
Holz problemlos bewältigen kann”,<br />
gibt sich Bader bescheiden.<br />
Mit Holz kann er aber gekonnt<br />
umgehen und so ist das Gebäude<br />
konsequent in diesem Material errichtet.<br />
Sogar der Treppenhauskern<br />
und der Liftschacht bestehen aus<br />
Brettsperrholz.<br />
Bei den Gruppenräumen im Erdgeschoss<br />
mussten jeweils 10 m stützenfrei<br />
überspannt werden. „Wir haben<br />
dafür mehrere Varianten untersucht.<br />
Unser ökologischer Anspruch war es<br />
aber, möglichst viel Vollholz einzusetzen.<br />
Wir haben deshalb eine Balkenlage<br />
über diese 10 m Länge verwendet:<br />
12 x 40 cm große Balken<br />
einfach nebeneinandergelegt. Da das<br />
Nadelholz auch noch aus der Umgebung<br />
stammt, ist die Ökobilanz sehr<br />
gut“, erklärt Bader seine ungewöhnliche<br />
Lösung.<br />
Intelligente Haustechnik rundet<br />
Gebäudekonzept ab<br />
Eine kontrollierte Be- und Entlüftung<br />
erfolgt durch eine zentrale Anlage,<br />
die jedoch keine Heizfunktion<br />
übernimmt. Um eine gesunde Raumluftfeuchte<br />
zu erzielen, arbeitet die<br />
Lüftungstechnik aber mit einer<br />
◂◂<strong>Die</strong> Innenräume<br />
sind nicht<br />
stur nach Süden<br />
ausgerichtet,<br />
sondern bieten<br />
auf allen<br />
Seiten Ausblicke<br />
in die reizvolle<br />
Umgebung<br />
▾▾<strong>Die</strong> Fenster der<br />
Südfassade<br />
liegen tief in einer<br />
loggiaartigen<br />
Laibung, die im<br />
Sommer vor<br />
der Sonnenstrahlung<br />
schützt<br />
Feuchterückgewinnung. <strong>Die</strong> Anlage<br />
wird über Bewegungsmelder aktiviert:<br />
Wenn keine Personen im Raum<br />
sind, schaltet sie sich selber ab. In<br />
den Gruppenräumen sind für die Zuluft<br />
Schlitze im Boden eingebracht,<br />
denn Kinder spielen meist dort. <strong>Die</strong><br />
Abluft erfolgt durch schallgedämmte<br />
Überströmöffnungen zu den Umkleide-<br />
und Sanitärräumen hin.<br />
<strong>Die</strong> erforderliche Restwärme<br />
kommt von der Heizöl-Anlage des<br />
Jugendzentrums nebenan. Errechnet<br />
ist ein Mehrbedarf von etwa 1000 l<br />
pro Jahr. <strong>Die</strong> Wärmeabgabe erfolgt<br />
durch eine Fußbodenheizung.<br />
Der Brandschutz gestaltete sich<br />
unproblematisch: Beide Geschosse<br />
wurden als ein Brandabschnitt<br />
anerkannt. Es musste jedoch eine<br />
Brandmeldeanlage installiert werden.<br />
Durch die starken Wandaufbauten<br />
erübrigten sich zusätzliche bauliche<br />
Brandschutzmaßnahmen. In<br />
Vorarlberg wissen die Brandschutzbehörden<br />
schon lange, dass Holz<br />
nicht nur Wärme gut dämmt, sondern<br />
auch Feuer.<br />
Jörg Pfäffinger, Tengen-Blumenfeld ▪<br />
jörg pfäffinger<br />
46<br />
mikado 5.2010
Architektur Mai 2010<br />
Obergeschoss<br />
Steckbrief<br />
Geräteraum<br />
Bewegungsraum<br />
Erdgeschoss<br />
Zugang extern<br />
WC<br />
Garderobe<br />
Gruppenraum<br />
Flur<br />
Lift<br />
Flur<br />
WC<br />
Büro/Aufenthalt<br />
WC<br />
Spielgruppe<br />
Eingang<br />
WC<br />
Garderobe<br />
Gruppenraum<br />
Bauprojekt:<br />
Neubau eines Kindergartens<br />
A-6874 Bizau/Bregenzerwald<br />
www.bizau.at →<br />
Schule/Bildung → Kindergarten<br />
Bauweise:<br />
Außenwände: Holzrahmenbau<br />
Innenwände: Massivholz<br />
Decke EG/OG: Massivholz<br />
Keller: Stahlbeton<br />
Bauzeit:<br />
März bis August 2009<br />
Bruttogeschossfläche:<br />
886 m 2<br />
Nutzfläche:<br />
720 m 2<br />
Heizwärmebedarf:<br />
12 kWh/(m 2 a)<br />
Architektur:<br />
DI Bernardo Bader<br />
A-6850 Dornbirn<br />
www.bernardobader.com<br />
Statik:<br />
Merz Kley Partner ZT GmbH<br />
A-6850 Dornbirn<br />
www.mkp-bauingenieure.com<br />
Holzbau:<br />
oa.sys baut GmbH<br />
A-6861 Alberschwende<br />
www.oa-sys.com<br />
Kellergeschoss<br />
Querschnitt<br />
Bewegungsraum<br />
Gruppenraum<br />
www.mikado-online.de 47
Architektur Mai 2010<br />
Fassadenschnitte<br />
Wandaufbau<br />
Schindeln, Weißtanne<br />
3,0 cm<br />
Schindelschalung<br />
2,7 cm<br />
Hinterlüftung<br />
4,0 cm<br />
Winddichtbahn –<br />
Diagonalschalung<br />
2,0 cm<br />
Balken, Konstruktionsvollholz,<br />
dazwischen Zellulosedämmung 30,0 cm<br />
Vollschalung<br />
2,0 cm<br />
Dampfbremse –<br />
Schafwolle in Installationsebene 4,0 cm<br />
Holztäfer, Weißtanne<br />
2,0 cm<br />
Situation Fenster innenbündig (OG)<br />
Deckenaufbau<br />
Riemboden Esche<br />
2,5 cm<br />
Heizestrich<br />
6,5 m<br />
Trennlage –<br />
Trittschalldämmplatte<br />
3,0 cm<br />
Kiesschüttung<br />
5,0 cm<br />
OSB<br />
2,0 cm<br />
Balken, Konstruktionsvollholz 40,0 cm<br />
Schafwolle<br />
4,0 cm<br />
Gipskarton<br />
1,2 cm<br />
Luftraum<br />
3,0 cm<br />
Schafwolle<br />
4,0 cm<br />
Akustikvlies –<br />
Holztäfer<br />
2,0 cm<br />
Situation Fenster außenliegend / Fixverglasung<br />
Deckenaufbau (gegen Keller)<br />
Riemboden Esche<br />
2,5 cm<br />
Heizestrich<br />
6,5 m<br />
Trennlage –<br />
Trittschalldämmplatte<br />
3,0 cm<br />
Perlite expandiert, gebunden 2,0 cm<br />
Stahlbetondecke<br />
20,0 cm<br />
48<br />
mikado 5.2010
Details im Griff Mai 2010<br />
Dachanhebung<br />
Zweiter Dachstuhl verdoppelt die Last<br />
Außergewöhnliche Ideen brauchen eine besonders sorgfältige<br />
Planung und Ausführung. Bei der Erneuerung eines Dachstuhls wollte<br />
ein Zimmermeister das Notdach einsparen. Das lief schief.<br />
Objekt<br />
Bei der Sanierung und Erweiterung<br />
eines Einfamilienhauses sollte das<br />
ausführende Zimmereiunternehmen<br />
den Kniestock des bestehenden Dachstuhls<br />
um rund 50 cm anheben, damit<br />
im Dachraum mehr nutzbare Fläche<br />
entsteht, die den Wohnbereich<br />
erweitert. Das Gebäude sollte während<br />
der Umbaumaßnahme bewohnt<br />
bleiben. Um eine kostspielige Notabdichtungsmaßnahme<br />
oder eine Einhausung<br />
mit einem Notdach einzusparen,<br />
hatte der Zimmermann die<br />
Idee, das alte Dach zunächst zu belassen,<br />
das neue Dach komplett darüber<br />
zu montieren und erst dann<br />
das alte Dach darunter zu entfernen.<br />
Grundsätzlich eine interessante Herangehensweise,<br />
wären da nicht die<br />
Tücken des Tragwerks gewesen.<br />
◂◂Durch die<br />
Anhebung des<br />
Dachs wollte<br />
der Bauherr die<br />
nutzbare<br />
Fläche erweitern<br />
▸▸<strong>Die</strong> beiden<br />
neuen<br />
Mittelpfetten<br />
stoßen<br />
„schwebend“<br />
aufeinander<br />
tischen Grundsätze hinsichtlich der<br />
Lastabtragung grob missachtet. Dadurch<br />
kippte der Kniestock um mehrere<br />
Zentimeter nach außen weg. <strong>Die</strong><br />
Dachpfette gab ebenfalls nach und<br />
kippte in ihrer Längsachse.<br />
Der neue Kniestock war auf den<br />
alten Balkenköpfen der Decken aufgestellt<br />
worden. <strong>Die</strong>se Balkenköpfe<br />
waren aber im Bereich des Wandauflagers<br />
durch Feuchteeinwirkung<br />
Auf einen Blick<br />
Objekt<br />
Schadensbild<br />
Schadensbild<br />
Es passt hier so ziemlich nichts. Neben<br />
maßlichen Ungenauigkeiten, die<br />
zu fast unlösbaren Problemen für das<br />
Wärmedämmverbundsystem führten,<br />
wurden die wesentlichen sta<br />
Schadensursachen<br />
Schadensbeseitigung<br />
Schadensvermeidung<br />
bereits erheblich in Mitleidenschaft<br />
gezogen und nicht mehr in der Lage,<br />
die Lasten aus dem neuen Dachtragwerk<br />
in die tragende Wandkonstruktion<br />
einzuleiten.<br />
Durch den unsachgemäßen Rückbau<br />
der alten Dachpfette wurde das<br />
Tragsystem des Giebelfachwerks<br />
empfindlich gestört. Das Giebelrähm,<br />
das als „Ringanker“ für den Verbund<br />
der Wand und die Ableitung horizontal<br />
wirkender Kräfte zuständig<br />
ist, kann diese Funktion nun nicht<br />
mehr wahrnehmen.<br />
<strong>Die</strong> Pfettenauflager auf der Giebelwand<br />
sind weder für die vertikale<br />
Lastabtragung noch für die Weiterleitung<br />
horizontaler Kräfte aus Wind<br />
und Stabilisierung ausreichend ausgelegt.<br />
Der Anschluss der Mittelpfette<br />
an die auskragende Dachpfette des<br />
Anbaus entspricht nicht der Zulassung<br />
der dafür verwendeten Balkenschuhe.<br />
<strong>Die</strong> angeschifteten Sparren<br />
treffen an manchen Stellen nur<br />
knapp den Kehlsparren.<br />
Einfamilienhaus – Erneuerung des Dachstuhls mit<br />
Anhebung des Kniestocks<br />
Versagen des statischen Systems; Kippen von Kniestock,<br />
Pfette und Giebelwand<br />
Fehleinschätzung des statischen Systems; Feuchteschäden<br />
im Bestand<br />
Rückbau und Neubau des gesamten Dachstuhls inkl.<br />
Giebelwänden<br />
Kompetente Fachplanung mit gründlichen statischen<br />
Berechnungen<br />
www.mikado-online.de 49
Details im Griff Mai 2010<br />
Schadensursachen<br />
<strong>Die</strong> Schäden gehen auf mehrere Ursachen<br />
zurück. Der Zimmerer beurteilte<br />
den Bestand falsch, wählte ein<br />
ungeeignetes statisches System und<br />
führte die Konstruktion zudem auch<br />
noch unfachmännisch aus.<br />
Das Kehlbalkendach ist im Wesentlichen<br />
abhängig von der ausreichenden<br />
Dimensionierung und einer<br />
kraftschlüssigen Montage der Kehlbalken<br />
oder Zangen in Höhe der<br />
Downloadtipp:<br />
<strong>Die</strong> Langfassung des Schadensfalls<br />
können mikado-Abonnenten im<br />
Internet kostenlos herunterladen:<br />
www.mikado-online.de<br />
→ Downloads<br />
Dachpfetten <strong>zum</strong> Ableiten der vertikalen<br />
und horizontalen Auflagerkräfte.<br />
Beides ist hier völlig unzureichend<br />
beachtet. Eine ausreichend<br />
dimensionierte Kehlbalkenlage fehlt.<br />
Stattdessen sind nur vereinzelte Bretter<br />
vorhanden, die allenfalls als Montagehilfen<br />
dienen können. Das System<br />
ist sowohl für vertikale als auch<br />
horizontale Lasten instabil. Es hat<br />
sich bei Belastung zu einem labilen<br />
Gleichgewichtszustand verformt, erkennbar<br />
an den gekippten Pfetten<br />
und den aus der Vertikalen geneigten<br />
Kniestockwänden.<br />
<strong>Die</strong> Weiterleitung der Kräfte aus<br />
der neuen Dachkonstruktion in die<br />
darunter liegenden Wände ist nicht<br />
sichergestellt. <strong>Die</strong>s gilt sowohl für die<br />
vertikalen Lasten aus dem Eigengewicht<br />
der Konstruktion als auch die<br />
◂◂<strong>Die</strong> neue Pfette<br />
ist um rund<br />
3 cm nach außen<br />
weggekippt<br />
▸▸Das Auflager<br />
der neuen<br />
Mittelpfette auf<br />
der bestehenden<br />
Giebelwand<br />
▸▸Der Kniestock<br />
ruht auf <strong>zum</strong> Teil<br />
erheblich<br />
zerstörten Balkenköpfen<br />
der<br />
Geschossdecke<br />
und ist um<br />
rund 4 cm nach<br />
außen gekippt<br />
horizontalen Lasten aus Wind. <strong>Die</strong><br />
Standsicherheit der alten Giebelwände<br />
ist nicht mehr gewährleistet.<br />
<strong>Die</strong> Auflagerung des hofseitigen<br />
Kniestocks auf den Balkenköpfen der<br />
alten Konstruktion ist statisch fragwürdig.<br />
<strong>Die</strong> Balkenköpfe sind durch<br />
Feuchtigkeit im Mauerauflager in<br />
Teilen zerstört und nicht mehr tragfähig.<br />
Sie haben bereits nachgegeben<br />
und die Verformungen der neuen<br />
Bauteile zugelassen.<br />
Nach Aussage der Bauherrschaft<br />
war zu keinem Zeitpunkt ein Statiker<br />
oder Tragwerksplaner auf der Baustelle.<br />
<strong>Die</strong>s wäre hier allerdings zwingend<br />
erforderlich gewesen, das hätte<br />
der Zimmerer erkennen müssen.<br />
Nicht zuletzt sind die Arbeiten unfachmännisch<br />
ausgeführt und entsprechen<br />
in weiten Teilen nicht den<br />
technischen Regeln und dem Niveau<br />
eines kompetenten Fachbetriebes.<br />
Thomas Kies<br />
Schadensbehebung<br />
Angesichts der undefinierten Situation<br />
reichen punktuelle Maßnahmen<br />
nicht aus. Zum einen ist es<br />
nicht möglich, die bereits vorhandenen<br />
Verformungen der Pfetten und<br />
des Kniestocks rückgängig zu machen.<br />
Zum anderen ist nicht auszuschließen,<br />
dass sich an anderer Stelle<br />
weitere Verformungen durch Lastumlagerungen<br />
einstellen. Nur eine<br />
generelle Sanierung der gesamten<br />
Konstruktion kann <strong>zum</strong> gewünschten<br />
<strong>Erfolg</strong> führen:<br />
▸▸ Sicherung der Kehle und des<br />
Kehlsparrens am Anbau<br />
▸▸ Abbau der Dachkonstruktion<br />
über dem Altbau<br />
▸▸ Abbruch der alten Fachwerkgiebel<br />
▸▸ Öffnung des gesamten Auflagerbereiches<br />
der Geschossdecke auf<br />
den Außenwänden<br />
▸▸ Sanierung und Wiederherstellung<br />
der Deckenbalkenköpfe<br />
▸▸ Herstellung eines Ringankers auf<br />
der alten Außenwand<br />
▸▸ Herstellung der Giebelwände und<br />
der Kniestockwandteile als Holzrahmenwände<br />
▸▸ Wiederherstellung der Dachkonstruktion<br />
unter Berücksichtigung<br />
einer definierten Lastabtragung<br />
in die darunter liegenden Bauteile<br />
(Abstützung der Dachpfetten)<br />
Durch eine vorgehängte Fassadenkonstruktion<br />
sollte das Dachgeschoss<br />
zudem vom Wärmedämmverbundsystem<br />
der Massivgeschosse getrennt<br />
werden, damit sich durch den Materialwechsel<br />
oder eventuelle Verformungen<br />
keine Risse in der Fassadenoberfläche<br />
bilden können.<br />
Schadensvermeidung<br />
Mit einer guten Fachplanung hätte<br />
sich der Schaden vermeiden lassen:<br />
Ein Sachverständiger und ein<br />
Tragwerksplaner hätten eine vernünftige<br />
Bestandsaufnahme und<br />
Untersuchung des statischen Systems<br />
vornehmen und dann unter Berücksichtigung<br />
dieser Ergebnisse eine<br />
umfassende Planung mit statischen<br />
Berechnungen durchführen müssen.<br />
Bei der baulichen Umsetzung ist es<br />
besser, zuerst den alten Dachstuhl<br />
zu demontieren, den Bestand ausreichend<br />
vorzubereiten und dann den<br />
neuen Dachstuhl zu errichten.<br />
Dipl.-Ing. Thomas Kies, ö.b.u.v.<br />
<br />
Sachverständiger, Karlsbad ▪<br />
50<br />
mikado 5.2010
Management Ihr gutes Recht<br />
Arbeitsverträge<br />
Flexible Arbeitszeit steigert Produktivität<br />
Um wettbewerbsfähig zu sein, müssen sich gerade Zimmereibetriebe gut an<br />
eine schwankende Auftragssituation anpassen können. Flexible Arbeitszeiten sind dabei<br />
unumgänglich. Was möglich ist, regelt das Gesetz.<br />
Während der Wintermonate<br />
erhalten Zimmereibetriebe<br />
bei wirtschaftlich oder witterungsbedingten<br />
Arbeitsausfällen Saison-<br />
Kurzarbeitergeld. Für den Rest des<br />
Jahres sollte die Arbeitszeitregelungen<br />
so flexibel wie möglich gestaltet<br />
sein. So lässt sich die Anzahl der produktiven<br />
Arbeitsstunden gegenüber<br />
den unproduktiven erhöhen, was die<br />
betrieblichen Lohnzusatzkosten senkt<br />
und die Produktivität erhöht. Außerdem<br />
lassen sich kostenträchtige<br />
Überstunden, die einen tariflichen<br />
Mehrarbeitszuschlag von 25 Prozent<br />
auslösen, vermeiden. Nicht zuletzt<br />
kann eine flexible Arbeitszeitregelung<br />
die negativen Folgen der Kurzarbeit<br />
reduzieren.<br />
Gesetz regelt die tarifliche<br />
Wochenarbeitszeit<br />
<strong>Die</strong> Höchstarbeitszeiten sind durch<br />
das Arbeitszeitgesetz genau geregelt.<br />
<strong>Die</strong> werktägliche Arbeitszeit kann<br />
von acht auf zehn Stunden ausgedehnt<br />
werden, wenn innerhalb von<br />
sechs Monaten wieder die normalen<br />
acht Stunden je Tag erreicht werden.<br />
Im Baugewerbe wurde dieser Ausgleichszeitraum<br />
auf zwölf Kalendermonate<br />
verlängert. Für die Werktage<br />
Montag bis Samstag sind zehn<br />
Stunden pro Tag und 60 Stunden pro<br />
Woche zulässig.<br />
<strong>Die</strong> tarifliche Wochenarbeitszeit<br />
im Baugewerbe von durchschnittlich<br />
40 Stunden ist im Winter und Sommer<br />
unterschiedlich verteilt:<br />
„In Betrieben ohne Betriebsrat bedarf die Einführung<br />
der Arbeitszeitflexibilisierung einer Vereinbarung.“<br />
▸▸ April bis November: Montag bis<br />
Donnerstag 8,5 Stunden/Tag und<br />
Freitag 7 Stunden/Tag, 41 Stunden/Woche<br />
▸▸ Dezember bis März: Montag bis<br />
Donnerstag 8 Stunden/Tag und<br />
Freitag 6 Stunden/Tag, 38 Stunden/Woche<br />
Flexible Arbeitszeit muss<br />
vertraglich vereinbart sein<br />
In Betrieben ohne Betriebsrat bedarf<br />
die Einführung der Arbeitszeitflexibilisierung<br />
einer Vereinbarung zwischen<br />
Arbeitgeber und Arbeitnehmer.<br />
Autor<br />
Eine einseitige Anordnung des Arbeitgebers<br />
reicht nicht aus. Der Arbeitgeber<br />
kann jedoch schon bei<br />
Neueinstellungen vorsorgen, indem<br />
er den Arbeitnehmer bereits im Arbeitsvertrag<br />
seine Bereitschaft erklären<br />
lässt, eine Vereinbarung über die<br />
betriebliche Arbeitszeitverteilung abzuschließen.<br />
In größeren Betrieben mit einem<br />
Betriebsrat ist die Einführung der<br />
Arbeitszeitflexibilisierung mitbestimmungspflichtig.<br />
Hier ist eine Betriebsvereinbarung<br />
abzuschließen.<br />
Mustertexte für eine Vereinbarung<br />
über die betriebliche Arbeitszeitverteilung<br />
innerhalb eines zwölfmonatigen<br />
Ausgleichszeitraumes stellen die<br />
Verbände zur Verfügung.<br />
▪<br />
<strong>Die</strong> betriebliche Umsetzung und die<br />
Auswirkung der Arbeitszeitflexibilisierung<br />
ist Thema der nächsten<br />
mikado-Ausgabe 6.2010.<br />
Ulf Mosenthin ist Rechtsanwalt und<br />
seit 1990 beim Verband Baugewerblicher<br />
Unternehmer Niedersachsen<br />
e.V. tätig. Er leitet dort die Abteilung<br />
„Arbeits- und Sozialrecht“.<br />
Holzfaserdämmung<br />
macht den<br />
Unterschied! www.inthermo.de<br />
INTHERMO hat ein<br />
WDV-System für<br />
jedes Haus!<br />
WDVS<br />
Mauerwerk<br />
www.mikado-online.de 51
Management<br />
Visualisierung<br />
Software erfüllt Kundenwünsche<br />
▴▴Zimmermeister<br />
Werner<br />
Dangel aus Bad<br />
Wurzach<br />
bei der Arbeit mit<br />
FotoPlus<br />
Mit der Software FotoPlus von Braas können Zimmerer ihren Kunden das neue Dach<br />
oder andere Umbaumaßnahmen vorab am PC präsentieren.<br />
Sei es bei Sanierung oder Neubau<br />
– viele Bauherren wünschen<br />
sich vorab einen Blick auf das neue<br />
Dach. Um die Wirkung eines Daches<br />
im Voraus beurteilen zu können,<br />
kann moderne Software helfen. Mit<br />
dem Programm FotoPlus von Braas<br />
lassen sich die Dächer fotografierter<br />
Objekte schnell und einfach neu gestalten.<br />
Der anbietende Verarbeiter<br />
kann Kompetenz zeigen und zusammen<br />
mit dem Angebot verschiedene<br />
Varianten des zukünftigen Daches fotorealistisch<br />
präsentieren. Selbst bei<br />
komplexen Dachformen ist die Bestimmung<br />
der Perspektive einfach<br />
möglich. Das Programm errechnet<br />
aus einem Foto heraus die Dachneigung.<br />
Der Anwender kann fertige<br />
Bilder als Bilddateien speichern und<br />
ausdrucken. Der direkte Vergleich realitätsnaher<br />
Abbildungen hilft dem<br />
Kunden bei seiner Entscheidung für<br />
das Dachpfannen-Modell und die<br />
Farbe, die seinem Haus am besten<br />
steht. <strong>Die</strong> Integration von Sattel-,<br />
Trapez-, Schlepp-, Walm- und Spitzgauben<br />
zeigt die vielfältigen Möglichkeiten<br />
der Dachgestaltung.<br />
Software unterstützt Akquise<br />
Für Werner Dangel, Zimmerermeister<br />
und Chef des gleichnamigen Holzbauunternehmens<br />
in Bad Wurzach,<br />
ist das Arbeiten mit dem Visualisierungsprogramm<br />
FotoPlus von Braas<br />
zur Selbstverständlichkeit geworden.<br />
„Ich kann zu einem frühen Zeitpunkt<br />
meinem Kunden zeigen, wie die neue<br />
Dachdeckung wirkt und wie auch<br />
neue Dachelemente wie Gauben und<br />
Dachfenster das Dach prägen“, erklärt<br />
Dangel. „Ich setze die Software<br />
vor allem in der Sanierungsberatung<br />
ein. Dabei ist der Vorher-Nachher-<br />
Vergleich bei der Akquise besonders<br />
hilfreich. <strong>Die</strong> Software bietet<br />
eine Vielzahl von realistischen Gestaltungsmöglichkeiten<br />
und ist eine<br />
wichtige Basis für die Kommunikation<br />
mit meinen Kunden“, erzählt der<br />
Zimmermeister. „Nach kurzer Einarbeitungszeit<br />
kann ich die Funktionalitäten<br />
einsetzen und bin selber<br />
begeistert von den vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten.“<br />
<strong>Die</strong> Arbeit beginnt mit dem Einlesen<br />
eines digitalen Bildes. Am einfachsten<br />
funktioniert es mit dem Bild,<br />
52<br />
mikado 5.2010
Management<br />
aufgenommen mit einer Digitalkamera.<br />
Alternativ kann der Anwender<br />
auch ein analoges Bild über den<br />
Scanner einlesen. Für Neubauten ist<br />
eine Bearbeitung möglich, z. B. wenn<br />
ein Foto vom Rohbau vorliegt. Auch<br />
CAD-Zeichnungen kann der Anwender<br />
umgestalten. Geeignet sind alle<br />
Bilddateien in den Formaten *.jpg,<br />
*.tiff, *.bmp oder *.png. Es empfiehlt<br />
sich, mindestens eine Bildgröße von<br />
2000 Pixel zu wählen. Idealerweise<br />
fotografiert der Zimmerer das Foto<br />
bereits mit einem Referenzmaß, um<br />
bei der Erzeugung der Geometrie und<br />
der Bemaßung der Berechnungslinien<br />
eine Bezugsgröße zu haben.<br />
Perspektivische Darstellung<br />
<strong>Die</strong> Besonderheit des Programms<br />
liegt darin, dass der Anwender nach<br />
dem Einlesen des naturgemäß perspektivisch<br />
verzerrten Fotos in Foto<br />
Plus die Perspektive bestimmen und<br />
die Dachneigung und die weiteren<br />
▴▴ Festlegung der<br />
Ebenengeometrie<br />
durch<br />
Markierung der<br />
Umrisse<br />
des Daches<br />
◂◂Das Programm<br />
unterstützt<br />
die Auswahl verschiedener<br />
Gaubentypen<br />
Maße mit einer großen Genauigkeit<br />
errechnen kann. Hierzu ist als erster<br />
Schritt nach dem Einlesen des Bildes<br />
die Beschreibung der Projektgeometrie<br />
vorzunehmen. Zwei lotrechte<br />
Kanten des Gebäudes werden mit<br />
zwei roten Linien markiert. Darauf<br />
folgt in einem nächsten Schritt die<br />
Festlegung der Ebenengeometrie für<br />
die zu gestaltende Dachfläche.<br />
<strong>Die</strong> Markierung der Umrisse legt<br />
die Ebenengeometrie des Daches fest.<br />
Mit einem Maus-Werkzeug kann der<br />
Anwender die Fläche markieren, die<br />
er umgestalten will. Jetzt erfolgt die<br />
Bemaßung einer Linie. Wird <strong>zum</strong> Beispiel<br />
die Trauflinie vermaßt, ergeben<br />
sich automatisch die Werte für die<br />
Länge des Ortgangs, des Firstes und<br />
der Dachneigungswinkel. Sind diese<br />
Werte plausibel, kann der Anwender<br />
weiterarbeiten, ansonsten muss er<br />
die geometrische Form korrigieren.<br />
Schwierigere Dachformen wie Man<br />
Systemanforderungen<br />
▸▸ IBM-PC oder kompatibel<br />
▸▸ mindestens 700 MB freier<br />
Festplattenspeicher<br />
▸▸ mindestens 256 MB RAM<br />
Arbeitsspeicher<br />
▸▸ mindestens SVGA-Bildschirmauflösung<br />
▸▸ DVD-Laufwerk<br />
▸▸ Betriebssystem Windows<br />
2000, XP, Vista & 7<br />
▸▸ Microsoft Internet Explorer ab<br />
Version 6.0<br />
▸▸ Bilddatei von einer Digitalkamera,<br />
einem Scanner oder<br />
einem Bildbearbeitungsprogramm<br />
▸▸ Ein integriertes Handbuch<br />
und eine Videohilfe unterstützen<br />
die Arbeit mit der<br />
Visualisierungssoftware<br />
Das ist neu in FotoPlus 3.1.1<br />
FotoPlus 3.1.1 enthält alle<br />
aktuellen Braas-Produkte und<br />
Velux-Dachfenster. Bei der<br />
Fassadengestaltung kann der<br />
Anwender jetzt auch Türen und<br />
Fenster einsetzen.<br />
www.mikado-online.de 53
Management<br />
sarddächer kann er mit abhängigen<br />
Geometrien ebenfalls umgestalten.<br />
Bei einfachen Dachformen kann<br />
der Anwender den entsprechenden<br />
Dachbaustoff auswählen und für weitere<br />
zu gestaltende Flächen einsetzen.<br />
Hierzu wird die Dachfläche markiert<br />
und mit dem neuen Dachbaustoff<br />
„gefüllt“. Eine Voransicht zeigt die<br />
neue Dachfläche. Es ist möglich, die<br />
Produktauswahl zu einem späteren<br />
Zeitpunkt zu verändern. Der Zimmerer<br />
kann sich auch Varianten in z. B.<br />
unterschiedlichen Dachfarben oder<br />
Dachstein- oder Dachziegel-Modellen<br />
anzeigen lassen.<br />
Systemteile und Zubehör<br />
Nun werden aus der Werkzeugleiste<br />
noch die Firste bzw. Grate mit dem<br />
passenden Firststein oder Firstziegel<br />
belegt sowie die Ortgänge markiert<br />
und „eingedeckt“. In der „Nachher“-<br />
Ansicht lassen sich die bereits erfolgten<br />
„Dacharbeiten“ verfolgen.<br />
Auf diese Art und Weise kann der<br />
Anwender alle Zubehörprodukte und<br />
▴▴<strong>Die</strong> Vorher-<br />
Nachher-<br />
Darstellung für<br />
das Akquise-<br />
Gespräch mit dem<br />
Kunden<br />
Braas<br />
Systemlösungen in die Dachfläche<br />
einbauen. Neben den Dachsystemteilen<br />
zur Schneefangsicherung und<br />
zur Dachbegehung geben auch Belichtungselemente<br />
oder neue Gauben<br />
ein realistisches Bild von der geplanten<br />
Dacheindeckung.<br />
Für eine realistische Optik können<br />
bestehende Bereiche wie Kaminanschlüsse<br />
oder existierende Dachfenster<br />
durch einfaches „Freistellen“ aus<br />
der Dachfläche ausgeschnitten werden.<br />
Auch hierzu gibt es ein effektives<br />
Werkzeug. Der Zimmerer kann<br />
selbstverständlich auch Dacheinbauten<br />
wie den Thermokollektor in seinen<br />
unterschiedlichen Ausführungen<br />
in die Dachfläche integrieren.<br />
Gauben peppen Dächer auf<br />
In vielen Fällen wünscht sich der<br />
Bauherr nicht nur die Neueindeckung,<br />
sondern auch die Umgestaltung<br />
des Dachraumes mit Gauben und<br />
Dachfenstern. Gerade diese Elemente<br />
verändern die gewohnte Optik eines<br />
Gebäudes. Hier zeigen sich die besonderen<br />
Vorteile der Software: Das<br />
Programm bietet unter dem Menüpunkt<br />
„Dachgauben“ eine intuitive<br />
Auswahlmöglichkeit für Gauben.<br />
Der Verarbeiter kann die gängigen<br />
Autokrane · Anhängerkrane · Bau- und Möbelaufzüge · Gebrauchtgeräte · Vermietung · Service<br />
Alu-Krane · Schrägaufzüge · Service · Vermietung<br />
Das richtige Gerät für jeden Einsatz!<br />
54<br />
mikado 5.2010<br />
KLAAS Service- und Vertriebs GmbH · Reiffeisenstr. 26 · D-59387 Ascheberg · Telefon: +49 (0) 2593 9592-0 · Fax: +49 (0) 2593 9592-15 www.klaas.com
Management<br />
Formen wie Spitz-, Schlepp-, Trapez-,<br />
Sattel- und Walmgauben auswählen<br />
und die neu zu gestaltende<br />
Dachfläche integrieren. Er kann natürlich<br />
auch die Maße an das neue<br />
Dach-Element anpassen.<br />
Mit dieser Programmfunktion lassen<br />
sich die Wirkungen unterschiedlicher<br />
Gaubenarten für die Dachfläche<br />
schnell beurteilen.<br />
Fassaden machen Häuser<br />
dann ein neues Modell oder eine neue<br />
Farbe auswählen. Varianten kann er<br />
mit allen verfügbaren Farben und<br />
Dach-Stein- und Dach-Ziegel-Modellen<br />
durchführen.<br />
<strong>Die</strong> Vorher-Nachher-Show<br />
Der Verarbeiter kann das fertige<br />
„Nachher-Bild“ entweder ausgedruckt<br />
oder als gespeicherte Bilddatei verwenden<br />
und es als gute Ergänzung zu<br />
einem Angebot und zu einem Kundengespräch<br />
nutzen.<br />
<strong>Die</strong> Ausgabe der entsprechenden<br />
Neugestaltung im Vergleich <strong>zum</strong> Bestand<br />
erläutert dem Bauherrn die umfassenden<br />
Maßnahmen und beweist<br />
die Kompetenz des Unternehmens.<br />
Hanns-Christoph Zebe, Kaiserslautern ▪<br />
Häufig beauftragt der Bauherr den<br />
Handwerker mit einer umfassenden<br />
Sanierung eines Gebäudes. Dabei<br />
werden Fenster und Türen entsprechend<br />
den Vorgaben an die energetische<br />
Sanierung erneuert und die<br />
Fassaden gedämmt. Auch diese Elemente<br />
stellt die Software dar. Sie<br />
zeigt bei einer Fassadenmodernisierung<br />
<strong>zum</strong> einen unterschiedlich<br />
geputzte Flächen in diversen Oberflächenstrukturen<br />
und Farben, <strong>zum</strong><br />
anderen auch Verklinkerungen oder<br />
Verschalungen.<br />
Ist die zu gestaltende Fläche markiert<br />
und bemaßt, kann der User<br />
sehr schnell und komfortabel verschiedene<br />
Gestaltungsvarianten erzeugen.<br />
Hierzu muss er einfach die<br />
Produktauswahl zurücksetzen und<br />
Arbeitsabläufe kurz gefasst<br />
1. Umzugestaltendes Objekt fotografieren oder Bild oder Zeichnung<br />
einscannen<br />
2. Bilddatei in das Programm einlesen<br />
3. Projektgeometrie für die erste umzugestaltende Ebene die<br />
Ebenengeometrie bestimmen<br />
4. Werkzeug auswählen, mit dem eine Fläche umgestaltet werden soll,<br />
Fläche markieren<br />
5. Aus Produktauswahl gewünschtes Produkt auswählen<br />
5. Weitere Flächen oder Objekte in dieser Ebene bestimmen<br />
7. Wenn weitere Ebenen gestaltet werden sollen, Punkte 1-6 für die<br />
weiteren Ebenen wiederholen<br />
8. Ergebnis der Umgestaltung im Register „Nachher“ kontrollieren<br />
9. Wenn gewünscht, Fassaden umgestalten und Sonnenstand an die<br />
Beleuchtung des Fotos anpassen<br />
10. Bilder ausdrucken oder exportieren. Ausgabe als PDF ist ebenfalls<br />
möglich<br />
www.plexiglas.de<br />
Lieber relaxen als putzen!<br />
Weltneuheit: PLEXIGLAS RESIST® AAA Stegplatten<br />
mit AntiAlgenAusstattung<br />
www.mikado-online.de 55
Management Büro kompakt<br />
Kommunikation<br />
Mit E-Mails punkten<br />
Für das Verfassen von E-Mails gelten Regeln. Dazu gehören Höflichkeit,<br />
Korrektheit und Schnelligkeit. Mit folgenden Tipps hinterlassen Ihre Mails einen<br />
positiven ersten Eindruck.<br />
Bei E-Mails erwarten die Kunden<br />
Schnelligkeit. <strong>Die</strong> ideale Reaktionszeit<br />
liegt bei zwei bis fünf<br />
Stunden. Auch ein Tag ist kein Problem<br />
– länger sollten Sie sich allerdings<br />
nicht Zeit lassen.<br />
Bei der schnellen Beantwortung<br />
hilft ein standardisierter Text, in den<br />
Sie nur noch den Namen des Empfängers<br />
eintragen. Mit der Botschaft<br />
„Wir haben Ihre Mail erhalten und<br />
kümmern uns schnellstmöglich“ weiß<br />
der Kunde, dass Sie an ihn denken.<br />
Am besten kombinieren Sie das mit<br />
Infomaterial zu Ihrer Firma.<br />
Höflichkeitsformen beachten und<br />
authentisch sein<br />
80 % der Kunden ist es wichtig, dass<br />
Mails keine Rechtschreibfehler enthalten.<br />
Es ist ihnen ebenfalls wichtig,<br />
dass E-Mails die klassischen Höflichkeitsformen<br />
einhalten. Eine Grußzeile<br />
ist Pflicht. Außerdem sind korrekte<br />
Rechtschreibung und Grammatik<br />
wichtig, sonst hinterlassen Sie einen<br />
unprofessionellen oder gar unseriösen<br />
Eindruck. Eine Mail muss nicht<br />
mit „Sehr geehrter“ beginnen. Bleiben<br />
Sie authentisch: Wer sonst zu<br />
seinen Kunden „Moin“ sagt, bei dem<br />
ist das auch in der E-Mail kein Tabu,<br />
sondern ein Zeichen von Natürlichkeit.<br />
Natürlich spielt es eine Rolle, um<br />
welche Zielgruppe es sich dreht.<br />
180 mm:<br />
lang - einzigartig - einfach unglaublich<br />
Das kann nur ein haubold-Gerät<br />
NEU!<br />
Für die Befestigung von Wärmedämmverbundsystemen<br />
auf Holzunterkonstruktionen,<br />
Holzfaserplatten,<br />
Holzwolleleichtbauplatten bis 150 mm<br />
Stärke!<br />
PN 29180 D<br />
56<br />
mikado 5.2010<br />
Mehr Infos unter<br />
www.haubold-paslode.de
Management Büro kompakt<br />
Unvollständige Anfragen<br />
Oft schicken Kunden Anfragen wie<br />
„Ich interessiere mich für Ihre Leistungen,<br />
was kostet das und das? Gruß<br />
P. Müller“. <strong>Die</strong> Lage des Kunden: Er<br />
wühlt sich durch zig Websites, kann<br />
die Kosten einer Leistung nicht einschätzen<br />
und will zuerst den Preis<br />
wissen, um abschätzen zu können,<br />
ob er das Gewünschte bezahlen kann<br />
oder will. Reagieren Sie freundlich,<br />
versuchen Sie, die Fragen zu beantworten,<br />
und nennen Sie eine grobe<br />
Preisspanne.<br />
Effizient antworten<br />
Mit Textbausteinen lassen sich Mails<br />
effizient beantworten. Sie sollten so<br />
angelegt sein, dass nur noch einzelne<br />
Passagen zu ändern sind. Trotzdem<br />
ist darauf zu achten, individuell<br />
auf die Mail einzugehen. Dabei reicht<br />
meist schon ein Satz, den Sie ändern<br />
oder hinzufügen. Sprechen Sie dabei<br />
den Kunden immer namentlich an.<br />
Konkreter Betreff<br />
Der Betreff einer Mail entscheidet<br />
darüber, ob sie direkt in den Papierkorb<br />
geht oder ob sie geöffnet wird.<br />
Er sollte nicht länger als sieben Worte<br />
sein. Schreiben Sie, worum es geht,<br />
und machen Sie kenntlich, von wem<br />
die Mail kommt. Dabei klingt „Angebot“<br />
deutlich weniger attraktiv als<br />
„Ihr persönliches Angebot für die<br />
Treppenrenovierung“.<br />
Es bedarf nicht viel, um gute kundenfreundliche<br />
Mails zu verfassen.<br />
Bedenken Sie, dass jede Auswirkungen<br />
auf den Ruf der Firma hat. Auch<br />
bei Mails lesen die Adressaten „zwischen<br />
den Zeilen“.<br />
▪<br />
3d-cad/cam für den holzsystembau<br />
auf der basis von autocad ® und autocad ® architecture<br />
Steigern Sie Ihre Produktivität mit hsbCAD 2010!<br />
Denn hsbCAD bietet Ihnen einen durchgängigen Datenfluss<br />
von der Skizze bis zur Produktion. Das umfassende<br />
intelligente 3D-Gebäudemodell (BIM = Building Information<br />
Modeling) ermöglicht Ihnen nicht nur kürzere Planungszeiten,<br />
mit der konsequenten 3D-Dynamik erreichen Sie zugleich<br />
eine höhere Planungsqualität und Fehler ver meidung.<br />
hsbCAD – die universelle Gesamtlösung für alle Bereiche<br />
des Holzbaus und der Fertighausindustrie. Kontaktieren Sie<br />
uns, wir beraten Sie gerne.<br />
Der Autor<br />
Daniel Dirkes ist Inhaber der auf<br />
Handwerker spezialisierten Agentur<br />
Artland Marketing. Deutschlandweit<br />
berät er Handwerker zu allen<br />
Fragen des Marketings.<br />
www.handwerk-artland-marketing.de<br />
hsbCAD – eine marke der ITW Befestigungssysteme GmbH hohe buchleuthe 9a<br />
d-87600 kaufbeuren tel +49 (0)8341-90810-0 fax -20 info@hsbcad.de www.hsbCAD.de<br />
Besuchen Sie uns auf folgenden Messen und Veranstaltungen:<br />
WOODBUILD, ENERGY & TECHNOLOGIES, St. Petersburg<br />
(Russland), 2. bis 4. 6. 2010<br />
holz 2010, Basel (Schweiz), 12. bis 16. 10. 2010<br />
SAIE 2010, Bologna (Italien), 27. bis 30. 10. 2010<br />
Internationales Holzbau-Forum (IHF 2010),<br />
www.mikado-online.de Garmisch Partenkirchen, 1. bis 3. 12. 2010 57
Produkt & Praxis<br />
Dämmstoffnagel<br />
TYP II<br />
Dämmsystem<br />
Pappröhren für alte Dächer<br />
AUF HOLZ<br />
Dass ökologische Bauweisen auch preisgünstig sein können, beweist ein<br />
neues Dämmsystem aus Pappröhren, Holzzementplatten und Zellulosedämmung.<br />
<strong>Die</strong> simple Konstruktion hat in Köln ihr großes Können unter Beweis gestellt.<br />
Dämmstoffschraube<br />
DS<br />
patentiert<br />
AUF HOLZ<br />
Dämmputzschraube<br />
DPS<br />
patentiert<br />
AUF HOLZ<br />
Dämmstoffbefestiger<br />
VT<br />
Dämmstoffschraube<br />
DK<br />
DGBM-Nr.<br />
203 20600.2<br />
AUF BETON +<br />
MAUERWERK<br />
GmbH<br />
AUF HOLZ<br />
Rahmedestr. 161 . D-58762 Altena<br />
TEL +49(0)23 52 / 95 96 96<br />
FAX +49(0)23 52 / 59 05<br />
Friedr.Trurnit-GmbH@t-online.de<br />
http://www.Trurnit-Friedr.de<br />
Bei vielen Altbauten sorgen ungedämmte<br />
Dächer für hohe Wärmeverluste.<br />
Bei öffentlichen Gebäuden<br />
ist der Dachausbau aber meist<br />
kein Thema. Da sollte dann die oberste<br />
Geschossdecke eine gute Dämmung<br />
erhalten. <strong>Die</strong> Stadt Köln hat<br />
das erkannt und 2009 ein Sanierungsprogramm<br />
für 55 Schulen gestartet.<br />
Ein neuartiges Dämmsystem<br />
brachte 33 300 m 2 oberste Geschossdecke<br />
auf Passivhausstandard.<br />
Verblüffend einfache Lösung<br />
„Das Dämmhülsensystem eignet sich<br />
für alle Gebäudetypen. Es ist dank<br />
des geringen Planungsaufwands<br />
und der schnellen Ausführung ohne<br />
Kran und Gerüst auch kurzfristig<br />
realisierbar“, erklärt Arnold Drewer,<br />
Geschäftsführer der ausführenden<br />
▴▴Einfach und<br />
schnell zu<br />
installieren: Für<br />
die 600 m 2<br />
große Fläche<br />
im Dachboden<br />
der Kölner<br />
Kopernikus-Schule<br />
brauchten<br />
die beiden Handwerker<br />
zehn Arbeitstage<br />
Firma InnoDämm. „Im Vergleich zur<br />
Kreuzbalkenkonstruktion ist es um<br />
ca. 30 Prozent kostengünstiger und<br />
amortisiert sich bei Passivhausqualität<br />
schon nach zehn Jahren.“<br />
Als Erstes füllen die Handwerker die<br />
Pappröhren mit Zellulose. Dann beginnen<br />
sie mit deren Verlegung. Drei bis<br />
vier benötigt die Konstruktion pro m 2<br />
Deckenfläche. Jede lässt sich mit bis<br />
zu 420 kg belasten. <strong>Die</strong> Handwerker<br />
verbinden sie mit Brettern und<br />
fixieren beide mit handelsüblichen<br />
Klammergeräten. Vier Klammern genügen<br />
in der Regel, damit aus den<br />
Einzelteilen während des Aufbaus<br />
ein stabiles Ganzes wird. Auf diese<br />
Unterkonstruktion legen sie die<br />
Holzzementplatte „Duripanel“ von<br />
Eternit und fixieren sie ebenfalls<br />
wieder mit Klammern. So entsteht<br />
eine robuste, begehbare Oberfläche.<br />
58 mikado 5.2010
Produkt & Praxis<br />
Eternit AG/Bernhard Marks<br />
◂◂Bretter<br />
verbinden die<br />
Dämmhülsen.<br />
Darauf<br />
werden<br />
belastbare<br />
Holzzementplatten<br />
verlegt und<br />
dann in den Hohlraum<br />
darunter<br />
Zellulosedämmung<br />
eingeblasen<br />
Einblasmaschinen füllen dann noch<br />
den Hohlraum darunter mit Zellulose<br />
– fertig.<br />
Da das Dämmhülsensystem natürlich<br />
weder Dreiecksverbände noch<br />
biegesteife Ecken aufweist, muss der<br />
Baubestand für die notwendige Stabilität<br />
sorgen. Eine bündige Verlegung<br />
mit schmalen Fugen genügt.<br />
<strong>Die</strong> Handwerker fangen an einer Giebelwand<br />
an und enden an der gegenüberliegenden.<br />
„Bei den recht großen<br />
Dachböden der Kölner Schulgebäude<br />
haben wir uns Stück für Stück vorgearbeitet“,<br />
erinnert sich Drewer. „In<br />
Abständen von etwa zwei Metern:<br />
Konstruktion aufbauen, Zellulose<br />
einblasen, Konstruktion aufbauen,<br />
Zellulose einblasen usw. So schafften<br />
an der Kopernikus-Grundschule<br />
zwei Personen in zehn Tagen 600 m 2<br />
Geschossdeckendämmung.“<br />
Ökologisch durch und durch<br />
Entwickelt und marktfähig gemacht<br />
wurde das Dämmhülsensystem<br />
vom IpeG-Institut. Als Systempartner<br />
holte es im Jahr 2009 Eternit<br />
mit deren Holzzementplatte<br />
„Duripanel“ und Isofloc mit deren<br />
Zellulosedämmung mit ins Boot –<br />
vor allem weil diese Produkte sehr<br />
ökologisch sind.<br />
<strong>Die</strong> „Duripanel“ ist eine zementgebundene<br />
Spanplatte. Ihre brandschutztechnischen<br />
Eigenschaften<br />
(Duripanel B1 ist schwerentflammbar,<br />
Duripanel A2 nichtbrennbar)<br />
verschaffen dem System zusätzliche<br />
Sicherheit. Zudem ist sie aus<br />
einheimischen Nadelhölzern und<br />
Portlandzement ohne Holzschutzmittel,<br />
Isozyanat oder Formaldehyd<br />
hergestellt.<br />
Das Dämmhülsensystem gewann<br />
den „Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
für nachwachsende<br />
Rohstoffe 2008“ und erhielt auf der<br />
„Deubau 2010“ den Publikumspreis<br />
„Innovation Praxis Altbau“. ▪<br />
Downloadtipp:<br />
Eine ausführliche Langfassung<br />
dieses Artikel gibt es im<br />
Downloadpaket zu diesem Heft:<br />
www.mikado-online.de →<br />
Magazin → Archiv<br />
Produkte in Kürze<br />
Papp-Dämmhülsen<br />
Vertrieb:<br />
Isofloc Wärmetechnik GmbH<br />
D-34253 Lohfelden<br />
www.isofloc.de<br />
Zellulose-Dämmung<br />
Herstellung und Vertrieb:<br />
Isofloc Wärmetechnik GmbH<br />
D-34253 Lohfelden<br />
www.isofloc.de<br />
Holzzement-Platte „Duripanel B1“<br />
Herstellung und Vertrieb:<br />
Eternit AG<br />
D-69126 Heidelberg<br />
www.eternit.de<br />
Dämmhülsen-System<br />
Entwicklung und Schulungen:<br />
IpeG-Institut GmbH<br />
D-33102 Paderborn<br />
www.ipeg-institut.de<br />
www.mikado-online.de 59
mikado Holzbau-Branchenführer<br />
Baustoffe<br />
Dämmstoffe<br />
Betriebsmittel<br />
Abdichtungen<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Lager<br />
Kragarm-Regale<br />
Neu und gebraucht<br />
Tel.: 08064-91 84 • Fax -91 86<br />
Singer Regale & Hallenbau, 83075 Au<br />
www.regale-singer.de<br />
Paletten-Regale<br />
Plattenträger, Türheber,<br />
Kantenzwingen, Uni-Zwingen,<br />
Korpuszwingen, Gehrungszwingen,<br />
Balkenzüge, Pressenputzer<br />
Schwaiger GmbH<br />
A-6130 Schwaz, Fiecht-Au 32<br />
Tel. +43(0)5242-71235, Fax-DW 5<br />
www.spezialmaschinen.at / www.schwaigertools.at<br />
<strong>Die</strong>nstleistung<br />
Abbund<br />
Absturzsicherung<br />
Schweizer Holzfaserplatten.<br />
Baustoffe der Natur.<br />
PAVATEX GmbH<br />
Wangener Strasse 58<br />
D-88299 Leutkirch<br />
Telefon +49 (0)7561 9855-0<br />
Telefax +49 (0)7561 9855-30<br />
www.pavatex.de<br />
Montage-/Transporthilfen<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Aufstockungen<br />
leicht gemacht!<br />
Holzrahmenbau & Dachelemente<br />
- die geniale Kombination<br />
Wir liefern -<br />
Sie montieren!<br />
Nutzen Sie unsere langjährige Erfahrung!<br />
Wir freuen uns auf Ihre Anfragen.<br />
Brettschichtholz<br />
Qualitätsprodukte für<br />
Handel & Handwerk<br />
Nagelplattenbinder<br />
Nagelplattenkonstruktionen<br />
HAMMER<br />
ABBUNDTECHNIK GMBH<br />
74427 Fichtenberg 07607 Königshofen<br />
Tel. 0 79 71/95 05- 0, Fax 0 79 71/95 05-20<br />
e-mail: info@abbund.de<br />
www.abbund.de<br />
Partner des Handwerks<br />
für Lohn-Abbund und<br />
Holzelementbau<br />
HAAS-Massivholzplatte<br />
<br />
Nahezu jede<br />
architektonische<br />
Form realisierbar!<br />
HAAS Holzprodukte GmbH<br />
Industriestraße 8<br />
D-84326 Falkenberg<br />
Telefon 08727/18-585<br />
Telefax 08727/18-554<br />
info@haas-holzindustrie.com<br />
www.haas-holzindustrie.com<br />
KERSCHBAUM<br />
HAUS<br />
Tel.: (09847) 97 97-0<br />
Triebweg 3, Buchheim<br />
91593 Burgbernheim<br />
www.kerschbaum-haus.de<br />
Werkzeuge<br />
Bei der Talmühle 3<br />
78052 VS-Tannheim<br />
Tel. 07705/92 99 0 · Fax 07705/92 99 15<br />
e-mail:<br />
riegger@Schwarzwald-Abbund.de<br />
www.Schwarzwald-Abbund.de<br />
<br />
<br />
EDV<br />
Bauteile<br />
KLH Massivholzplatten<br />
für Decke, Dach und Wand<br />
Z-9.1-482<br />
Tel. (0 82 94) 80 24 07 • Fax. (0 82 94) 80 24 08<br />
www.aba-holz.de<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Alpha-Software GmbH<br />
Kapellenweg 4<br />
88339 Bad Waldsee<br />
Fon: +49-7524-48644<br />
Fax: +49-7524-48660<br />
Alphaschift@gmx.de<br />
ww w . a l ph a- s of t ware.eu<br />
60 mikado 5.2010
mikado Holzbau-Branchenführer<br />
Einheimisches<br />
Lärchenholz für<br />
Hausverschalung<br />
Ingenieurholzbau<br />
Machen Sie Markt<br />
mit unseren<br />
Systemen!<br />
• Top-Rauteschalung<br />
verschiedene Maße<br />
• Außenschalungen<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Untertal 37<br />
77978 Schuttertal<br />
Tel: 0 78 23 / 20 55<br />
Fax: 0 78 23 / 55 93<br />
obert@laerchenholz.de<br />
• Wetterkeilschalung<br />
roh + gehobelt<br />
• Fußboden<br />
Lärche + Douglasie<br />
• <strong>Die</strong>len, Kantholz<br />
• Bauholz nach Liste<br />
www.laerchenholz.de<br />
Holzbau<br />
Dachelemente<br />
Deckenelemente<br />
Nagelplattenkonstruktionen<br />
Wandelemente<br />
High-Tech-Abbund<br />
Komplettbausätze<br />
BRANDENBURG · 16816 Neuruppin<br />
Philipp-Oehmigke-Str. 2<br />
(0 33 91) 51 96-0 · Fax: 51 96-33<br />
SACHSEN-ANHALT · 06386 Elsnigk<br />
Scheudersche Str. 11<br />
(03 49 73) 2 83-0 · Fax: 2 83-33<br />
NRW · 53894 Mechernich<br />
Veynaustr. 9<br />
(0 22 56) 95 7175 · Fax: 94 08 20<br />
www.opitz-holzbau.de<br />
OPITZ 45-93 3-2007<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Grafische und numerische<br />
Informationstechniken<br />
EINZIGARTIG.<br />
WIE IHRE<br />
AUFGABEN.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
.com<br />
Wählen Sie aus den<br />
Rubriken<br />
Baustoffe<br />
Bauteile/-systeme<br />
Betriebsmittel<br />
<strong>Die</strong>nstleistungen<br />
Fassade<br />
Haustechnik<br />
Holzbau<br />
Trockenbau<br />
GranIT GmbH<br />
Uhlandstr. 73<br />
D-72793 Pfullingen<br />
Tel. +49 (0)7121/34 92-0<br />
www.granit.de<br />
KOMPLETT-<br />
LÖSUNGEN<br />
FÜR DEN<br />
HAUSBAU<br />
CAD / CAM<br />
Unternehmermagazin<br />
Hier könnte Ihre<br />
Anzeige stehen<br />
Tel.: +49 82 33.23-71 35<br />
Fax: +49 82 33.23-71 11<br />
E-Mail:<br />
Amelia.Perez-Moya@weka.de<br />
Fassade<br />
www.laerchenholz-falter.de<br />
Hersteller für Profi lholz<br />
aus europäischer, alpiner<br />
und sibirischer Lärche.<br />
seit 1919<br />
Ich möchte bei meinen Kunden immer präsent sein<br />
und nutze die Möglichkeit des Eintrages.<br />
Bestellung unter 0 82 33.23-71 35 oder per Fax -71 11<br />
oder per E-Mail: Amelia.Perez-Moya@weka.de<br />
❑ Eintrag 45 x 30 mm 55,– € pro Ausgabe<br />
❑ Eintrag 45 x 40 mm 75,– € pro Ausgabe<br />
❑ Eintrag 45 x 50 mm 90,– € pro Ausgabe<br />
❑ Weitere Formate und Rubriken auf Anfrage<br />
Bezugszeitraum mindestens 12 aufeinander folgende Ausgaben<br />
Firma:<br />
Name:<br />
Straße:<br />
PLZ/Ort:<br />
Tel./Fax:<br />
E-Mail:<br />
www.mikado-online.de<br />
61
Zimmermeisterdach Kunststoffabdichtungen, Teil 1<br />
Kunststoffabdichtungen, Teil 1<br />
Flach und dicht<br />
Kleinere Dachflächen wie Carports oder Garagen dichten die Holzbauer schon mal<br />
selber ab. Meistens führen sie die Abdichtungen mit Kunststoff-Dachbahnen aus, weil sie<br />
dabei ohne offene Flamme auskommen.<br />
Flachdachabdichtungen sind normalerweise<br />
kein Thema für Zimmerer.<br />
Das ist Aufgabe der Dachdecker.<br />
Im Gegensatz <strong>zum</strong> Dachdecker<br />
kann der Zimmerer jedoch ein komplettes<br />
Gebäude anbieten. Um das<br />
Angebot zu vervollständigen – auch<br />
mit Blick auf die Leistung aus einer<br />
Hand –, stellt der Beitrag die am<br />
Markt befindlichen Materialien für<br />
Abdichtungen mit Kunststoff- und<br />
Elastomerbahnen vor.<br />
Zwei Gruppen<br />
Kunststoff-Dachbahnen werden entweder<br />
auf Basis von Kunststoffen<br />
oder auf Basis von Kautschuk hergestellt.<br />
Man unterteilt sie in Werkstoffgruppen.<br />
Dabei verwendet jeder<br />
Hersteller seine eigenen produktspezifischen<br />
Rezepturen.<br />
<strong>Die</strong> synthetisch hergestellten Rohstoffe<br />
der Kunststoff-Dachbahnen<br />
gelten als hochmolekularer Werkstoff.<br />
Hochmolekular bedeutet, dass<br />
die verwendeten Moleküle aus weit<br />
mehr als 1000 Atomen bestehen,<br />
auch Makromoleküle genannt. <strong>Die</strong><br />
Kunststoff-Dachbahnen nehmen<br />
bei ihrer Herstellung und späteren<br />
Verarbeitung einen plastischen, also<br />
formbaren Zustand ein.<br />
Kautschuk- oder auch Elastomerbahnen<br />
enthalten Kautschuk. <strong>Die</strong>ser<br />
gummiartige Stoff kann natürlichen<br />
Ursprungs oder auch synthetisch hergestellt<br />
sein. Aufgrund der erforderlichen<br />
Mengen verwendet die Industrie<br />
heute in Elastomerbahnen den synthetisch<br />
hergestellten Rohstoff. Durch<br />
Vulkanisation erhält die Bahn ihre<br />
Gummielastizität. Chemikalien<br />
und Temperatur wandeln<br />
den Rohstoff Kautschuk durch<br />
Vernetzung in Gummi um.<br />
Aus vielen gleichen Teilen<br />
Kunststoffe sind chemische Verbindungen<br />
aus synthetischen oder halbsynthetischen<br />
gleichartigen Einheiten,<br />
den sog. „Monomeren“. Aus<br />
diesem Grund heißen die Kunststoffe<br />
Polymere, was soviel bedeutet<br />
wie: „aus vielen gleichen Teilen<br />
aufgebaut“. Kunststoff-Dachbahnen<br />
heißen Hochpolymerbahnen,<br />
obwohl der<br />
Begriff chemisch<br />
nicht korrekt<br />
ist. Thermoplaste,<br />
Elastomere und Duromere<br />
sind Hochpolymere. Hochpolymerbahnen<br />
unterteilt man in Kunststoff-<br />
Dachbahnen aus Thermoplasten und<br />
Elastomerbahnen aus Elastomeren.<br />
62 mikado 5.2010
Zimmermeisterdach Kunststoffabdichtungen, Teil 1<br />
Weich verformbar<br />
Thermoplaste sind Kunststoffe, die bei<br />
höheren Temperaturen weich werden<br />
und sich dann verformen lassen. Der<br />
Vorgang ist durch Abkühlung und<br />
erneute Erwärmung<br />
diese Art auch untereinander fügen.<br />
Mit geeigneten Quellschweißmitteln<br />
werden die sauberen Verbindungsflächen<br />
angelöst und dann durch Druck<br />
miteinander verbunden.<br />
Thermoplaste bilden die größte<br />
Gruppe bei den heute üblicherweise<br />
verwandten Kunststoff-Dach<br />
Thermoplastische Elastomere verbinden<br />
die elastischen Eigenschaften<br />
von Gummi mit den Möglichkeiten<br />
der thermoplastischen Verarbeitbarkeit.<br />
Dachbahnen und Formteile dieser<br />
Gruppe lassen sich deshalb auch<br />
durch Heißluftschweißen untereinander<br />
fügen.<br />
Bunte Materialvielfalt<br />
Marktreife<br />
Kunststoff-<br />
Dachbahnen<br />
gibt es bereits<br />
seit Anfang<br />
der 1950er-<br />
Jahre. Heute werden<br />
gut 45 % der bundesweiten<br />
Flachdachflächen mit<br />
Kunststoff-Dachbahnen abgedichtet.<br />
Zu den verwendeten Kunststoffen<br />
zählen PVC, PIB, ECB, EVA,<br />
PE-C, TPE, FPO und EPDM.<br />
beliebig oft<br />
wiederholbar.<br />
Thermoplaste lassen<br />
sich mittels Heißluft<br />
verschweißen. Dabei<br />
werden die sauberen Verbindungsflächen<br />
mit Heißluft plastifiziert<br />
und danach unter Druck<br />
verbunden. Durch die wiederholbare<br />
Verformung und Verschweißung<br />
unterscheiden sich Thermoplaste von<br />
den Elastomeren.<br />
<strong>Die</strong> meisten Thermoplaste lassen<br />
sich in Lösungsmittel lösen und auf<br />
▴▴Selbstklebende<br />
Dachund<br />
Dichtungsbahn<br />
mit<br />
integrierter<br />
Brandschutzlage<br />
bahnen. Das ist<br />
vor allem auf ihre<br />
vergleichsweise leichte<br />
Verarbeitbarkeit zurückzuführen.<br />
Elastische Rückstellkraft<br />
Elastomere sind Kunststoffe, die sich<br />
durch Wärme oder Druck- bzw. Zugbelastung<br />
elastisch verformen. Fällt<br />
die entsprechende Belastung weg,<br />
finden Elastomere wieder in ihre ursprüngliche,<br />
unverformte Gestalt zurück.<br />
Bestes Beispiel dafür ist ein<br />
Gummiband. Elastomere können<br />
durch Lösungsmittel weder an- noch<br />
aufgelöst und damit auch nicht mittels<br />
Quellschweißmittel verschweißt<br />
werden. Dachabdichtungen aus vernetzten<br />
Elastomeren werden deshalb<br />
häufig in großen Planen mit bis zu<br />
800 m² Fläche im Werk vorkonfektioniert.<br />
Solche Planen oder auch Bahnen<br />
lassen sich vor Ort mit Kontaktklebern<br />
oder Dichtungsbändern<br />
untereinander fügen. Mittlerweile<br />
gibt es auch Elastomer-Bahnen mit<br />
einem verschweißbaren Fügerand.<br />
Damit lassen sie sich auch mittels<br />
Heißluft untereinander fügen.<br />
PVC – Polyvinylchlorid<br />
PVC-Weich-Bahnen (PVC-P) zählen<br />
zu den Standardprodukten und kommen<br />
heute in der Regel in einer Dicke<br />
von 1,5 mm <strong>zum</strong> Einsatz. Sie gibt es<br />
in der Variante bitumenverträglich<br />
(BV) und nicht bitumenverträglich<br />
(NB). PVC-P-Bahnen lassen sich mit<br />
Quellschweißen oder Heißluftschweißen<br />
untereinander fügen.<br />
PIB – Polyisobutylen<br />
Bahnenmaterial aus diesem Kunststoff,<br />
der von fester Konsistenz,<br />
dehnbar, flexibel und von kautschukartiger<br />
Beschaffenheit ist, weist ein<br />
elastisch-plastisches Verformungsverhalten<br />
auf. PIB-Bahnen sind<br />
weichmacher- und halogenfrei. Sie<br />
werden mit integriertem Dichtrand<br />
und unterseitigem Kunststoffvlies<br />
angeboten. Eine neuere Variante der<br />
bitumenverträglichen PIB-Bahn ist<br />
unkaschiert, mit Glasvlieseinlage und<br />
lässt sich mittels Heißluftschweißen<br />
fügen. Darüber hinaus ist eine Fügung<br />
der Bahnen auch mit einer speziellen<br />
Quellschweißpaste möglich.<br />
ECB – Ethylencopolymerisat-<br />
Bitumen<br />
<strong>Die</strong>se Dachbahn kombiniert die Eigenschaften<br />
von Bitumen mit denen<br />
alwitra<br />
www.mikado-online.de 63
Zimmermeisterdach Kunststoffabdichtungen, Teil 1<br />
Make-up<br />
für die Fassade<br />
Vergrauungslasur - Zeitlos...<br />
www.pinus.de<br />
PINUS<br />
des Kunststoffes. Der Kunststoffanteil<br />
liegt zwischen 50 und 60 %. Gefügt<br />
werden die bitumenverträglichen<br />
Bahnen untereinander mit Heißluftschweißen.<br />
EVA – Ethylen-Vinylacetat-<br />
Terpolymer<br />
Durch eine sog. „Polymerlegierung“<br />
der bekannten Kunststoffe Ethylen-<br />
Vinylacetat-Terpolymer und PVC-<br />
Granulat wird diese Dachbahn elastifiziert<br />
(innere Weichmachung).<br />
Als bitumenverträgliche Bahn<br />
ist sie weichelastisch und kann mit<br />
Quellschweißmittel oder mit Heißluft<br />
gefügt werden. <strong>Die</strong> homogenen EVA-<br />
Bahnen sind unkaschiert sowie mit<br />
Kunststoffvlies, integrierter Brandschutzlage<br />
oder mit einer Kaschierung<br />
aus Glasvlies/Kunststoffgelege<br />
im Angebot.<br />
PE-C – chloriertes Polyethylen<br />
Mit der Weiterentwicklung von<br />
weichmacherfreien PVC-Bahnen<br />
entstand ein mit Chlor nachgerüstetes<br />
Polyethylen. PE-C-Bahnen weisen<br />
ähnliche Eigenschaften wie PVC-<br />
Bahnen auf, sind bitumenverträglich<br />
und werden mit Gewebeverstärkung<br />
oder Kaschierung angeboten.<br />
Analog zu den PVC-Bahnen erfolgt<br />
die Fügung bei den PE-C-Bahnen<br />
auch mit Heißluft oder Quellschweißmittel.<br />
▴▴Eine kongeniale<br />
Kombination:<br />
Dachabdichtung<br />
und Photovoltaik-Modul<br />
in<br />
einem<br />
▾▾Interessante<br />
Materialkombination:<br />
PIB-<br />
Dachbahn<br />
mit Zinkblechattika<br />
und<br />
Stehfalzverkleidung<br />
TPE – thermoplastische<br />
Elastomere<br />
Dach- und Dichtungsbahnen aus TPE<br />
bestehen aus einer Hochpolymerlegierung<br />
aus EPDM und Polypropylen<br />
(PP). <strong>Die</strong> weichmacher- und halogenfreien<br />
TPE-Bahnen sind bitumenverträglich<br />
und lassen sich durch Heißluftschweißen<br />
fügen. Sie verbinden<br />
die elastischen Eigenschaften des<br />
EPDM mit den Verarbeitungsmöglichkeiten<br />
der Thermoplaste.<br />
FPO – flexible Polyolefine<br />
Bahnen auf der Rohstoffbasis<br />
von flexiblen Polyolefinen sind<br />
FDT alwitra<br />
64 mikado 5.2010
Zimmermeisterdach Kunststoffabdichtungen, Teil 1<br />
weichmacher- und halogenfrei, bitumenverträglich<br />
und lassen sich<br />
untereinander nur mit Heißluft verschweißen.<br />
EPDM – Elastomerbahnen<br />
<strong>Die</strong> gebräuchlichsten Kautschukbahnen<br />
bestehen aus EPDM, dem Synthese-Kautschuktyp<br />
Ethylen-Propylen-<strong>Die</strong>n-Terpolymer.<br />
Gefügt werden<br />
vernetzte EPDM-Bahnen mit Klebstoffen,<br />
Heißluft durch aufkaschierte,<br />
vorkonfektionierte thermoplastische<br />
Materialien im Nahtsaumbereich oder<br />
mit speziellen Nahtbändern. Haben<br />
EPDM-Bahnen Anteile von thermoplastischen<br />
Elastomeren, können sie<br />
wie Kunststoffbahnen durch Heißluft<br />
verformt und materialhomogen untereinander<br />
verschweißt werden.<br />
Verschiedene Ausführungen<br />
Kunststoff-Dachbahnen gibt es in<br />
unterschiedlichen Dicken (1,1 mm<br />
bis 2,5 mm) und in unterschiedlichen<br />
Ausführungen:<br />
▸▸ unkaschiert, unverstärkt und ohne<br />
Einlage. Hier sind die Eigenschaften<br />
der Bahn abhängig von den<br />
Eigenschaften des verwendeten<br />
Werkstoffes. Man spricht von homogener<br />
Dichtschicht.<br />
▸▸ unterseitig kaschiert. <strong>Die</strong> unterseitigen<br />
Kaschierungen können<br />
z. B. aus Kunststoffvlies, Glasgewebe<br />
oder Glasvlies bestehen. Dadurch<br />
wird die Hafteigenschaft bei<br />
Verklebungen sowie die Schutzwirkung<br />
bei rauer Unterlage verbessert.<br />
Unterseitig mit Kunststoffvlies<br />
kaschierte Bahnen können in<br />
der Regel für alle Verlegearten<br />
(lose Verlegung mit Auflast, mechanisch<br />
befestigt oder verklebt)<br />
eingesetzt werden. Bei der mechanischen<br />
Fixierung im Klettsystem<br />
dient das Vlies zur Verklettung.<br />
▸▸ innen liegende Verstärkung. Gewebefäden<br />
im Inneren der Bahn<br />
sorgen für eine Erhöhung der<br />
Festigkeitseigenschaften (Höchstzugkraft)<br />
und sind deshalb für die<br />
mechanisch befestigte Verlegung<br />
besonders gut geeignet.<br />
▸▸ mit Einlage. Einlagen aus Glasvlies<br />
oder Glasgelege beeinflussen<br />
das Maßänderungsverhalten der<br />
Bahn positiv. <strong>Die</strong>se Bahnen werden<br />
in der Regel lose unter Auflast<br />
verlegt.<br />
Selbstklebende Bahnen<br />
Seit Anfang der 1990er-Jahre gibt es<br />
Selbstklebebahnen. Sie verfügen über<br />
eine unterseitig werksmäßig aufgebrachte<br />
Selbstklebeschicht. Wird die<br />
Schutzfolie nach dem Verlegen abgezogen,<br />
muss die Bahn nur auf dem<br />
Untergrund angedrückt werden.<br />
<br />
Sven-Erik Tornow, Köln ▪<br />
Der zweite Teil des Beitrags dreht<br />
sich um Verlegearten,<br />
Fügetechniken und Dachaufbauten.<br />
◂◂PIB-Kunststoff-<br />
Dachbahn<br />
lose verlegt unter<br />
Kiesauflast<br />
Für Goldgräber<br />
Sie wollen<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
in Ihrer Region Spitze sein.<br />
mehr <strong>Erfolg</strong> in<br />
wachsenden Märkten.<br />
Ihre Kunden mit Qualität<br />
überzeugen.<br />
Wettbewerbsvorsprung<br />
durch Wissen und Können.<br />
Teil eines starken<br />
Verbundes sein.<br />
eine starke Marke an<br />
Ihrer Seite haben.<br />
DachKomplett<br />
<strong>Die</strong> starke Marke für<br />
attraktive Aufträge.<br />
FDT<br />
Werden Sie jetzt Mitglied.<br />
Profitieren Sie sofort!<br />
+49 89 36085-140<br />
koerner@dachkomplett.de<br />
www.mikado-online.de 65<br />
www.partner.dachkomplett.de
Zimmermeisterdach Dachdetails, Teil 1<br />
Unbelüftete Konstruktion ohne Schalung: geschlossene Unterdeckung<br />
Unterspann-/Unterdeck-/<br />
Schalungsbahn<br />
First/Gratrolle<br />
für Steildachkonstruktionen<br />
Stoß/Überdeckung<br />
nach Verlegeanleitung<br />
Stoß/Überdeckung<br />
nach Verlegeanleitung<br />
Luftdichtheitsschicht<br />
Randan-/abschluss<br />
(geklebt/gepresst)<br />
mechanisch befestigt<br />
(optional)<br />
Luftdichtheitsschicht<br />
Dachdetails, Teil 1<br />
Von Fall zu Fall verschieden<br />
<strong>Die</strong> fachgerechte Firstausbildung hängt immer von der Art der Zusatzmaßnahme<br />
und der jeweiligen Konstruktion ab.<br />
Zusatzmaßnahmen schützen die<br />
Konstruktion und die darunter<br />
liegenden Räume vor Feuchtigkeit.<br />
<strong>Die</strong> fachgerechte Ausbildung der Details<br />
hängt davon ab, welche Art der<br />
Zusatzmaßnahme vorliegt, z. B. Unterdeckung,<br />
Unterspannung oder Unterdach.<br />
<strong>Die</strong> Ausführung wird davon<br />
bestimmt, ob es sich um eine belüftete<br />
oder unbelüftete Konstruktion<br />
handelt, ob die Fläche geschalt ist<br />
oder die Bahnen direkt auf den Sparren<br />
verlegt werden. Ist die Dachkonstruktion<br />
unbelüftet, also in voller<br />
Sparrenhöhe bis in die Firstspitze gedämmt,<br />
werden die diffusionsoffenen<br />
Bahnen über den First geführt. <strong>Die</strong><br />
Überdeckung wird wie in der Fläche<br />
ausgeführt. Verklebt der Handwerker<br />
die Bahnen in der Fläche, gilt das<br />
auch für die Ausbildung am First.<br />
Bei einer belüfteten, nicht geschalten<br />
Fläche kommt eine Unterspannung<br />
<strong>zum</strong> Einsatz. Sie endet ca. 5 cm<br />
vor dem Firstscheitelpunkt. Belüftete<br />
regensichere Unterdächer oder Unterdeckungen<br />
auf Schalung enden –<br />
wie die Schalung – maximal 3 cm davor.<br />
Wasserdichte Unterdächer sind<br />
grundsätzlich unbelüftet und haben<br />
keine Be- und Entlüftungsöffnungen<br />
am First.<br />
Sonderfall Spitzboden<br />
Bei Dächern mit nicht genutzten<br />
Spitzböden ist die Dachfläche meist<br />
ungedämmt. Der Handwerker sorgt<br />
für eine ausreichende Querlüftung<br />
des Spitzbodens, um zu vermeiden,<br />
dass es bei kälteren Witterungsverhältnissen<br />
zu Tauwasserausfällen<br />
an Unterspannbahn, Schalung oder<br />
Sparrenflanken kommt. Das wird<br />
oft mit Undichtigkeiten der Dachdeckung<br />
in Verbindung gebracht, stellt<br />
sich jedoch meist ein, wenn die durch<br />
die Bodenluke aufsteigende feuchte<br />
Raumluft nicht abtransportiert wird.<br />
66 mikado 5.2010
Zimmermeisterdach Dachdetails, Teil 1<br />
Belüftete Konstruktion ohne Schalung: Unterspannung ohne Abdeckung der Lüftungsöffnung<br />
Unterspann-/Unterdeck-/<br />
Schalungsbahn<br />
First/Gratrolle<br />
für Steildachkonstruktionen<br />
Stoß/Überdeckung<br />
nach Verlegeanleitung<br />
Stoß/Überdeckung<br />
nach Verlegeanleitung<br />
Luftdichtheitsschicht<br />
Randan-/abschluss<br />
(geklebt/gepresst)<br />
mechanisch befestigt<br />
(optional<br />
Luftdichtheitsschicht<br />
Einfache Abhilfe schafft die Öffnung<br />
der Bahnen und einer ggf. vorhandenen<br />
Schalung im Firstbereich. <strong>Die</strong><br />
erwähnten 3 bzw. 5 cm reichen dabei<br />
meist aus. Bei kurzen Firstlängen<br />
oder erhöhter Raumluftfeuchte können<br />
größere Öffnungen oder weitere<br />
Maßnahmen erforderlich werden.<br />
<strong>Die</strong> so entstehende Öffnung ist<br />
bei belüfteten Konstruktionen mit<br />
Unterdeckung oder beim regensicheren<br />
Unterdach abzudecken, um den<br />
Eintrieb von Flugschnee und Schlagregen<br />
zu reduzieren. Das empfiehlt<br />
sich auch bei Unterspannungen mit<br />
Querlüftung in nicht gedämmten<br />
Spitzböden. <strong>Die</strong> Abdeckung kann aus<br />
einem Bahnenstreifen bestehen, der<br />
auf der Konterlattung aufgebracht<br />
wird und die Zusatzmaßnahme um<br />
mindestens 15 cm überdeckt. Dabei<br />
sind die erforderlichen Lüftungsquerschnitte<br />
einzuhalten. Ein Eintrag geringer<br />
Mengen von Flugschnee oder<br />
Schlagregen durch die Öffnung kann<br />
jedoch, wie auch bei allen Öffnungen<br />
in belüfteten Konstruktionen, nie<br />
ganz ausgeschlossen werden.<br />
Dipl.-Ing. (FH) und Dachdeckermeister<br />
Sascha Diver, Herdecke ▪<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
www.mikado-online.de 67
Zimmermeisterdach Dachdetails, Teil 1<br />
Querbelüfteter Spitzboden ohne Schalung: Unterspannung mit abgedeckter Lüftungsöffnung<br />
Zulage-/<br />
Anschlussstreifen<br />
First/Gratrolle<br />
fürSteildachkonstruktionen<br />
Unterspann-/Unterdeck-/<br />
Schalungsbahn<br />
Stoß/Überdeckung nach<br />
Verlegeanleitung<br />
Luftdichtheitsschicht<br />
Randan-/abschluss (geklebt/gepresst)<br />
Querbelüfteter Spitzboden mit Schalung: Unterdeckung mit abgedeckter Lüftungsöffnung<br />
Zulage-/<br />
Anschlussstreifen<br />
First/Gratrolle<br />
fürSteildachkonstruktionenl<br />
Unterspann-/Unterdeck-/<br />
Schalungsbahn<br />
Stoß/Überdeckung nach<br />
Verlegeanleitung<br />
Luftdichtheitsschicht<br />
Randan-/abschluss (geklebt/gepresst)<br />
Dörken GmbH & Co. KG<br />
68 mikado 5.2010
Innovation, Präzision und Creation? Nennen Sie das einfach CREATON.<br />
CREATON · MEINDL · PFLEIDERER · TROST<br />
Creative Dachgestaltung in erstklassiger Qualität.<br />
Als Schrittmacher der Branche bieten wir Dachdeckern und Verarbeitern<br />
beispielhafte Spitzenqualität und mit weit über tausend Form- und<br />
Farbvarianten ein einzigartiges Sortiment, das Ihre Kunden begeistert.<br />
Denn bei CREATON bündeln sich Kompetenz und Creativität zu<br />
einer innovativen Kraft, die in der Dachgestaltung immer wieder neue<br />
Maßstäbe setzt. Das beginnt bei den hervorragenden Rohstoffen, reicht<br />
über modernste und hochtechnische Produktionsanlagen und hört bei<br />
der lebenslangen Sicherheit noch lange nicht auf. Hinzu kommen viele<br />
Ideen und zahlreiche technische Vorteile, mit denen wir Ihnen die Arbeit,<br />
vor allem unter wirtschaftlichen Aspekten, deutlich erleichtern. Nutzen<br />
Sie diesen tonangebenden Vorsprung, setzen Sie auf höchste CREATON-<br />
Markenqualität und entscheiden Sie sich damit für grenzenlose Dachästhetik<br />
und qualitative Sicherheit – bei jeder Eindeckung.<br />
CREATON AG · Dillinger Straße 60 · D-86637 Wertingen<br />
Telefon: +49 (0) 82 72 86 0 · Telefax: +49 (0) 82 72 86 139<br />
vertrieb@creaton.de · www.creaton.de
Vorgefertigte Wand-, Dach-, Decken- und<br />
Gaubenelemente<br />
in allen Varianten mit U-Zeichen inklusiv Arbeitsvorbereitung<br />
liefert – schnell - preiswert<br />
73084 Salach – Tel. 07162/8420<br />
info@holzbau-moser.de<br />
09634 Hirschfeld – Tel. 035242/62349<br />
hirschfeld@holzbau-moser.de<br />
Kragarm- und Palettenregale<br />
alle Größen – Hallen –<br />
Paletten und Container von:<br />
Layher Bautechnik GmbH<br />
89079 Ulm, Boschstraße 8<br />
Tel. 0731/4006-0, Fax. 0731/4006-100<br />
www.layher-bautechnik.de<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
ORIGINAL<br />
EICHEN-HOLZNÄGEL<br />
EICHEN-RUNDSTÄBE<br />
Auf den Nagel kommt es<br />
an, wenn es die optimale<br />
Verbindung sein soll!<br />
Keine mühsame Einzelanfertigung.<br />
Wir fertigen in Serie in verschiedenen<br />
Größen und Formen aus massivem<br />
Eichenholz.<br />
Holznagelproduktion<br />
Osterfeldstr.1 · 49326 Melle<br />
Tel.:054 29/92 90-0<br />
Fax: 054 29/92 90-50<br />
E-Mail: info@holznaegel.de<br />
Internet: www.holznaegel.de<br />
Hier könnte<br />
Ihre Werbung stehen!<br />
Partner des Holzbaus<br />
Tel.: +49 82 33.23-71 35 Fax: +49 82 33.23-71 11<br />
E-Mail: Amelia.Perez-Moya@weka.de
Lohnabbund und Massiv-Holz-Mauer<br />
aus Sachsen<br />
Abbundzentrum Dahlen GmbH &Co. KG<br />
-Massiv<br />
Gewerbestrasse 3<br />
- Ökologisch, ohne Leim<br />
04774 Dahlen -Gesund und Behaglich<br />
Tel.: +49 (0) 34361 - 532 52<br />
-Schnell<br />
Fax: +49 (0) 34361 - 532 53<br />
-Ökonomisch<br />
-Freies Bauen<br />
Internet: www.abbund-dahlen.de; E-Mail: info@abbund-dahlen.de<br />
Kragarmregale ·Palettenregale<br />
neu·gebraucht·feuerverzinkt·lackiert<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
DIREKT vom Hersteller<br />
Lothar Bruckamp GmbH<br />
Tel.: 05741/90209·Fax: 05741/90205<br />
info@bruckamp.de ·www.bruckamp.de<br />
Wer plant sich<br />
heute klimatisch<br />
und sozial lieber<br />
in die Herzen statt<br />
ins Abseits? Macher mit Herz!<br />
Verkauf<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Stellenangebot<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
• <br />
<br />
• <br />
<br />
• <br />
<br />
• <br />
• <br />
<br />
•<br />
•
Fortbildung<br />
1. Internationale Holzbrückentage<br />
Standards statt Prototypen<br />
In Bad Wörishofen veranstaltete Forum Holzbau die 1. Internationalen Holzbrückentage<br />
am 25. und 26. März 2010. Etwa 190 Teilnehmer interessierten sich für Kriterien,<br />
Bemessung und Unterhalt von <strong>Brücke</strong>n – dem „Aushängeschild“ des Ingenieurholzbaus.<br />
„Der Holzbrückenbau braucht mehr<br />
Standards. Aktuell bauen wir nur<br />
Prototypen.“ Das war die einhellige<br />
Meinung bei den 1. Internationalen<br />
Holzbrückentagen (IHB) in Bad Wörishofen.<br />
Ein Grund mehr für die neu<br />
gegründete Qualitätsgemeinschaft<br />
Holzbrückenbau (QHB), sich der Qualität<br />
zu verschreiben. Frank Miebach<br />
vom Ingenieurbüro Miebach stellt die<br />
QHB vor: Der Zusammenschluss von<br />
Firmen, Ingenieurbüros und Hochschulvertretern<br />
möchte z. B. technisch<br />
verbindliche und wirtschaftliche<br />
Qualitätsstandards erarbeiten<br />
und öffentlich machen.<br />
◂◂Dr. Karl<br />
Kleinhanß<br />
berichtete über<br />
die Chancen<br />
des Holzbaus bei<br />
Grünbrücken<br />
▸▸Frank Miebach<br />
stellte die neu<br />
gegründete<br />
Qualitätsgemeinschaft<br />
Holzbrückenbau<br />
vor (www.<br />
holzbrueckenbau.<br />
de)<br />
Holzbrücken sind fester<br />
Bestandteil der Bautradition<br />
Neben einigen Großprojekten, die in<br />
jüngerer Vergangenheit erfolgreich<br />
umgesetzt wurden, hob sich der Bau<br />
von Wildbrücken über Deutschlands<br />
Autobahnen besonders hervor: Dr. Karl<br />
Kleinhanß von Deges in Berlin stellte<br />
die deutschlandweit erste und bisher<br />
einzige Grünbrücke in Holzbauweise<br />
vor. 2004 erbaut, führt sie über die B 96<br />
zwischen Ostseeautobahn und Stralsund.<br />
Aktuell sind in den neuen Bundesländern<br />
mehr als 15 Grünbrücken<br />
geplant. Kleinhanß ist von den Grünbrücken<br />
aus Holz überzeugt: „Ich wundere<br />
mich, dass ich nicht schon früher<br />
darauf gekommen bin.“ Über standardisierte<br />
Detaillösungen und Wartung<br />
sprach Dr. Wilhelm Luggin von Luggin<br />
– Ziviltechniker für Bauwesen aus<br />
Wien. Ein Forschungsprojekt „Standardisierter<br />
Holzbrückenbau“ des Holzcluster<br />
Salzburg und proHolz hat<br />
<strong>zum</strong> Ziel, den Einsatz von Holz im<br />
<strong>Brücke</strong>nbau zu erhöhen. <strong>Die</strong> im<br />
Forschungsprojekt ausgearbeiteten<br />
Leitdetails sollen die Richtung vorgeben<br />
und den Konstrukteur leiten.<br />
Integrale Planung der Konstruktion<br />
und Unterhaltsarbeiten sind das<br />
A und O im Holzbrückenbau. <strong>Die</strong><br />
◂◂Prof. Dr.<br />
Jan-Willem van de<br />
Kuilen (TU<br />
München) sprach<br />
über<br />
leistungsfähige<br />
Verbindungen<br />
für Holzbrücken<br />
▸▸Der Vortrag von<br />
Prof. Dr.<br />
Johann Pravida<br />
von der<br />
Hochschule<br />
Rosenheim<br />
drehte sich<br />
um Details<br />
an Holzbrücken<br />
gelungene Prämiere zeigte, dass sich<br />
der Holzbrückenbau auf einem guten<br />
Weg befindet. Doch es gibt noch viel<br />
zu tun.<br />
cv ▪<br />
Weitere Fotos: www.mikadoonline.de<br />
→ Bildergalerie<br />
72 mikado 5.2010
Fortbildung<br />
Tipps und Termine<br />
München<br />
Messe Intersolar Europe<br />
Köln<br />
Energieeffizientes Bauen mit Holz<br />
München<br />
Abnahme am Bau nach VOB<br />
Nürnberg ı Stuttgart ı Augsburg ı Karlsruhe<br />
Praxiswissen DIN 1052<br />
Solar Promotion GmbH<br />
Auf der internationalen Fachmesse „Intersolar Europe“ zeigen<br />
rund 1500 Aussteller auf 120 000 m 2 aktuelle Entwicklungen<br />
in der Solarenergienutzung. <strong>Die</strong> Veranstalter erwarten über<br />
60 000 Besucher aus aller Welt. Parallel findet die „Intersolar<br />
Europe Conference“ mit Vorträgen zu den Themen Photovoltaik,<br />
Solarthermie und Concentrating Solar Thermal statt.<br />
Veranstaltungsort: München ı Termin: 9. bis 11. Juni 2010<br />
Tageskarte: 25 Euro (online 15 Euro)<br />
Dauerkarte: 40 Euro (online 30 Euro)<br />
Informationen: www.intersolar.de<br />
Um die drei Themen Holzhausbau, Haustechnik und Klimadesign<br />
dreht sich der 3. Europäische Kongress für energieeffizientes Bauen mit Holz (EBH 2010).<br />
An zwei Veranstaltungstagen finden dazu mehr als 30 Vorträge statt – größtenteils in parallel<br />
laufenden Themenblöcken. Neu ist dabei unterer anderem ein Themenblock über das Bauen mit<br />
Brettsperrholz. Eine Fachausstellung rundet den Kongress ab.<br />
Veranstaltungsort: Köln ı Termin: 9. und 10. Juni 2010<br />
Teilnahmegebühr: 355 Euro (beide Tage), 230 Euro (Mittwoch), 190 Euro (Donnerstag)<br />
Informationen: www.forum-holzbau.com<br />
<strong>Die</strong> Abnahme ist Voraussetzung dafür, dass das Handwerksunternehmen einen fälligen Anspruch<br />
auf Werklohn erlangt und nicht mehr für eventuelle Beschädigungen durch Dritte verantwortlich<br />
gemacht werden kann. Außerdem beginnt erst ab der Abnahme die Gewährleistungsfrist. Das Seminar<br />
erläutert die verschiedenen Formen der Abnahme – die förmliche, ausdrückliche, fiktive,<br />
konkludente und Teil-Abnahme – und deren rechtliche Folgen.<br />
Veranstaltungsort: München ı Termin: 20. Mai 2010<br />
Teilnahmegebühr: 299 Euro ı Informationen: www.weka-akademie.de → Handwerk<br />
Das Karlsruher „Ingenieurbüro Holzbau“ bietet wieder Praxis-Seminare zur neuen Holzbaunorm<br />
DIN 1052:2008-12 „Entwurf, Berechnung und Bemessung von Holzbauwerken“ an.<br />
Veranstaltungsort: Nürnberg (Startseminar) ı Termin: 11. und 12. Juni 2010<br />
Veranstaltungsort: Stuttgart (Startseminar) ı Termin: 23. und 24. September 2010<br />
Veranstaltungsort: Augsburg (Aufbauseminar) ı Termin: 28. und 29. Oktober 2010<br />
Veranstaltungsort: Karlsruhe (Aufbauseminar) ı Termin: 2. und 3. Dezember 2010<br />
Teilnahmegebühr: 585 Euro ı Informationen: www.ib-holzbau.de<br />
I AT +43 (0) 7472 / 61 282-0 I DE +49 (0) 89 / 90 47 556-0<br />
Besuchen Sie unsere Webseite unter www.knapp-verbinder.com/mikado und Sie erhalten dafür ein kleines Dankeschön.<br />
www.knapp-verbinder.com 24h online bestellen<br />
Entdecken Sie KNAPP® ganz neu ...<br />
Wir verbinden Ihre Ideen ...<br />
Unsichtbar I Selbstspannend I Zerlegbar<br />
Besuchen Sie uns:<br />
Xylexpo | Mailand 3/C31<br />
www.mikado-online.de 73
Unternehmen<br />
Roto Dach- und Solartechnologie<br />
Auf dem Weg zur Medaille<br />
▴▴Ruhe vor dem (An-)Sturm auf dem FOS-Stand in Köln<br />
Auf der Dach+Holz international 2010 in Köln nahm der<br />
Olympiasieger im Fechten, Benjamin Kleibrink, das neueste<br />
Modell seines Roto Minis entgegen. Der Fechter erklärte:<br />
„Ich bin sehr dankbar für die großartige Unterstützung, die<br />
in unserem Sport nicht gerade selbstverständlich ist.“ Erich<br />
Rosenkranz, Vorstand der Roto Dach- und Solartechnologie,<br />
beteuerte, dass das Unternehmen aus Bad Mergentheim<br />
den Goldmedaillengewinner auf seinem Weg zur Titelverteidigung<br />
2012 in London bei zahlreichen nationalen und<br />
internationalen Wettkämpfen unterstützen werde.<br />
Roto Dach- und Solartechnologie GmbH<br />
D-97980 Bad Mergentheim ı www.roto-frank.com<br />
FOS<br />
Orkantief erläutert Produkt<br />
Das Orkantief Xynthia erläuterte den Besuchern während<br />
der Dach+Holz 2010 in Köln deutlich, wie wichtig Befestigungssysteme<br />
zur Windsogsicherung sind. Geschäftsführer<br />
Jan Kaemper betonte, dass ein hoher Bedarf an Systemlösungen<br />
zur Windsogsicherung bestehe. Viele Besucher aus<br />
dem In- und Ausland interessierten sich vor allem für Befestigungslösungen<br />
für Steildächer und Dachpfannen.<br />
Fr. Ossenberg-Schule + Söhne GmbH + Co. KG<br />
D-58762 Altena-Dahle ı www.FOS.de<br />
▴▴Fecht-Olympiasieger Benjamin Kleibrink und Erich Rosenkranz,<br />
Vorstand der Roto Dach- und Solartechnologie, vor dem neuen Mini<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
74<br />
mikado 5.2010
Unternehmen<br />
Egger<br />
<strong>Die</strong> perfekte Welle<br />
◂◂Egger-Laminatfußboden liegt im<br />
Treppenhaus des preisgekrönten Hauses<br />
Ein Privathaus im österreichischen<br />
Enns zeigt, dass sich Holz und moderne<br />
Architektur ideal ergänzen. Der<br />
konstruktive Holzbau und der Innenausbau<br />
des Objektes wurden mit<br />
Egger-Produkten ausgeführt. Besonderes<br />
Augenmerk lag beim Bau des<br />
Niedrigenergiehauses auf einer passenden<br />
architektonischen Lösung für<br />
das Grundstück, das 1,5 m unter Straßenniveau<br />
liegt. <strong>Die</strong> Architektur trägt<br />
diesem Niveauunterschied durch eine<br />
Wellenbewegung im Baukörper von<br />
der Straße in den Garten Rechnung.<br />
Der Verlauf der Treppe im Inneren ist auch in der Außenfassade<br />
sichtbar. Nord- und ostseitig präsentiert sich das Gebäude als geschlossener<br />
Baukörper, südseitig öffnet sich das Objekt im Erdgeschoss<br />
Richtung Pool, westseitig zur Terrasse. Kinder- und Elternschlafzimmer<br />
verfügen im Obergeschoss über eine gemeinsam<br />
begehbare Terrasse, die außerdem über eine Glasbrücke im Gangbereich<br />
erreichbar ist. „Durch die Verwendung des Baustoffes Holz<br />
in Verbindung mit großzügigen Glasflächen konnten wir das Gefühl<br />
des Wohnens im Grünen schaffen“, resümiert Architekt Christoph<br />
Haas. Das Material für den Wand- und Deckenaufbau stammt<br />
aus Brilon, ebenso wie Teile des Interieurs. <strong>Die</strong> Hausherren zeigten<br />
sich von dem Raumklima, der Schall-und Trittfestigkeit und der<br />
schnellen Bauzeit ihres neuen Holzhauses begeistert. Das Projekt<br />
erhielt den Publikumspreis des Oberösterreichischen Holzbaupreises.<br />
Von 58 000 abgegebenen Stimmen entfielen 13 000 auf das<br />
Haus der Familie Troppmann. <strong>Die</strong>ser Preis ist die erste große Auszeichnung<br />
für das junge Architekten-Team.<br />
Egger Holzwerkstoffe Brilon<br />
D-59929 Brilon ı www.egger.com<br />
Maßgeschneiderte Lösungen<br />
für Neubau und Sanierung<br />
Ein ungedämmtes Dach über ausgebautem<br />
Wohnraum, die Abdichtung der Bauanschlussfuge,<br />
die Anbindung von Dampfbremsen an Ziegel<br />
und Beton, ein überputzbares Klebeband usw.<br />
Sie haben die Anforderung - wir haben die<br />
Zellulosedämmung und das Luftdichtheitssystem.<br />
▴▴Westseitig präsentiert sich das Gebäude mit einer großen überdachten<br />
Terrasse <strong>zum</strong> Wohlfühlen<br />
WWW.ISOCELL.AT<br />
www.mikado-online.de 75
Unternehmen<br />
HECO-UNIX ®<br />
– <strong>Die</strong> Vollgewindeschraube<br />
mit dem Zusammenzieheffekt<br />
Patentiertes HECO-UNIX ® -Vollgewinde<br />
Zusammenzieheffekt durch das<br />
Vollgewinde mit veränderlicher Steigung<br />
<strong>Die</strong> HECO-UNIX ®<br />
kombiniert die<br />
Eigenschaften einer Teilgewindeschraube<br />
mit den Vorteilen eines Vollgewindes<br />
Unternehmen<br />
Elascon<br />
Nachwuchs für den Verbundbau<br />
Patentierter Kombikopf für Montagen<br />
im Beschlag und auf Holz<br />
Passgenauer Sitz im Beschlag<br />
Fräswirkung im Holz dank Frästaschen<br />
HECO-Schrauben GmbH & Co.KG<br />
Dr.-Kurt-Steim-Straße 28, D-78713 Schramberg<br />
Tel.: +49 (0 )74 22 / 9 89-0, info@heco-schrauben.de<br />
▴▴Holger Rupprecht, der<br />
in Deutschland das Holz-Beton-<br />
Verbundsystem der com-ing<br />
etabliert hat, ist der Kopf der neu<br />
gegründeten Elascon GmbH<br />
<strong>Die</strong> neu gegründete Elascon<br />
GmbH mit Sitz in Waldkirch bei<br />
Freiburg bietet Holz-Beton-Verbundbau<br />
von der Beratung über<br />
die Planung bis zur Ausführung<br />
an. Außenstellen in Hamburg,<br />
Berlin und Dresden, ein Netz aus<br />
kooperierenden Planungsbüros<br />
und ein eigenes Bauteam sorgen<br />
für kurze Wege. Auf der Agenda<br />
des Unternehmens stehen eine<br />
Befestigungslösung für die vorgehängte<br />
hinterlüftete Fassade<br />
auf Holz und auf Aluminium<br />
und Montagelösungen für den<br />
Solarbereich.<br />
Elascon GmbH ı D-79183 Waldkirch<br />
www.elascon.de<br />
<br />
<br />
Heco<br />
Doppelsieg<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
berechenbar<br />
Kriterien mit „Holzbau Deutschland“<br />
(BDZ) vereinbart<br />
ohne Keilzinkenverbindungen,<br />
daher universell einsetzbar<br />
<br />
<br />
<br />
Für Heco-Schrauben war der Besuch auf der Eisenwarenmesse<br />
in Köln doppelt erfolgreich. Das vierte Jahr in Folge erhielt<br />
das Schramberger Unternehmen die Auszeichnung „Partner des<br />
Produktionsverbindungshandels (PVH)“ und belegte in der Kategorie<br />
Befestigungstechnik <strong>zum</strong> wiederholten Mal den ersten<br />
Platz. Heco-Unix schaffte es ganz nach oben aufs Treppchen<br />
und erhielt den „Innovationspreis Befestigungstechnik 2010“. <strong>Die</strong><br />
Vollgewindeschraube besitzt eine veränderlicher Gewindesteigung.<br />
Dadurch kombiniert sie die Eigenschaften einer Teilgewindeschraube<br />
mit den Vorteilen eines Vollgewindes.<br />
HECO-Schrauben GmbH & Co. KG<br />
D-78713 Schramberg ı www.heco-schrauben.de<br />
▴▴<strong>Die</strong> Preisträger „Partner des Produktionsverbindungshandels (PVH)“:<br />
Stefan Hettich, Geschäftsführer und Sprecher der Geschäftsführung<br />
(vordere Reihe, 4. v. l.), vertrat Heco-Schrauben<br />
76<br />
mikado 5.2010
Unternehmen<br />
Wir geben Holz eine neue Dimension<br />
Pro Clima<br />
Wissen für ein reines Gewissen<br />
Mit dem neuen Handbuch<br />
„Wissen 2010/11“ legt Pro<br />
Clima 372 Seiten Knowhow<br />
für die Wärmedämmkonstruktion<br />
vor. Das<br />
Handbuch enthält alle Informationen<br />
zu den Produkten<br />
des Spezialisten<br />
für Luft- und Winddichtung<br />
und zu den aktuellen<br />
Neuheiten. Dazu kommt ein<br />
ausführliches Kapitel zur<br />
Bauphysik. Zwei wissenschaftliche Studien zur Berechnung des<br />
Bauschadenfreiheitspotenzials und zur sicheren Sanierung von<br />
Dachkonstruktionen komplettieren diesen Abschnitt. Außerdem<br />
informiert das kostenlose Handbuch über Serviceangebote und<br />
gewährt einen Blick hinter die Kulissen des Herstellers.<br />
MOLL bauökologische Produkte GmbH<br />
D-68723 Schwetzingen ı www.proclima.de<br />
Inthermo<br />
Zuwachs bringt Zuwächse<br />
BS-Holzbauteile für den Ingenieurholzbau<br />
Gerade und gekrümmte Träger bis 60 m Länge<br />
Bögen, keilgezinkte Rahmen und Sonderformen, CNC-Abbund<br />
Gerades Brettschichtholz aus dem Expressprogramm<br />
Alle Querschnitte bis 1 m Höhe und 18 m Länge<br />
Just-in-time-Lieferung frei Haus<br />
Auf Wunsch abgebunden als montagefertiger Bausatz<br />
W. u. J. Derix GmbH & Co · Dam 63<br />
41372 Niederkrüchten · info@derix.de<br />
Tel 02163/89880 · Fax 02163/898887<br />
Internet: www.derix.de<br />
Industriestr. 24·49492 Westerkappeln<br />
Tel 05456/93 03 0 · Fax 05456/93 03 30<br />
E-Mail: info@poppensieker-derix.de<br />
Internet: www.poppensieker-derix.de<br />
Eine Auswahl unserer Referenzen finden Sie hier: www.derix.de<br />
<strong>Die</strong> ganze Bandbreite des Holzleimbaus<br />
<br />
<br />
▴▴Stefan Berbner (33) fungiert<br />
beim WDVS-Anbieter Inthermo<br />
als Leiter des Vertriebs<br />
▴▴Willi Janker (47) ist für<br />
Inthermo in Südbayern und<br />
Österreich aktiv<br />
Ein Umsatzplus von 21 % im Geschäftsjahr 2009 gegenüber<br />
2008 veranlasste Inthermo dazu, sich personell zu<br />
verstärken. Stefan Berbner hat die Vertriebsleitung in<br />
Ober-Ramstadt übernommen. Der Holzbau- und Wirtschaftsingenieur<br />
wird über das deutschsprachige Vertriebsgebiet<br />
hinaus auch die internationale Vermarktung<br />
in Tschechien und weiteren europäischen Ländern forcieren.<br />
Bereits seit November 2009 ist der gelernte Großhandelskaufmann<br />
und Schreinermeister Willi Janker im<br />
Vertriebsgebiet Bayern-Süd und in Österreich aktiv.<br />
INTHERMO ı D-64372 Ober-Ramstadt ı www.inthermo.de<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
www.mikado-online.de 77
Holzwelten Chinesische Holzbaukunst<br />
Während in Europa alle paar Jahrhunderte die Stilepochen wechselten,<br />
herrschte im Alten China über Jahrtausende Kontinuität. Fast jedes öffentliche<br />
Gebäude kann deshalb als Sinnbild chinesischer Holzbaukunst dienen.<br />
Typisches<br />
Konsolensystem<br />
chinesischer<br />
Dachkonstruktionen<br />
(Song-Dynastie,<br />
960–1279)<br />
78<br />
mikado 5.2010
Holzwelten Chinesische Holzbaukunst<br />
immerer galten im Alten<br />
China als gefährlich. Man<br />
glaubte, sie könnten mit List<br />
und Zauber den Bauherren und seine<br />
Familie ins Unglück stürzen. Deshalb<br />
waren sie sowohl gefürchtet als<br />
auch wegen ihrer unverzichtbaren<br />
Fachkenntnisse und Fertigkeiten geachtet<br />
und gefragt.<br />
Modelle machen heute<br />
Renovierungen erst möglich<br />
<strong>Die</strong> wenigsten Zimmerer waren des<br />
Lesens und Schreibens kundig. Erfahrung<br />
und Wissen wurden mündlich<br />
weitergegeben, manchmal in Form<br />
von Reimen und Sprüchen. Dennoch<br />
entstanden im Alten China mit<br />
den heute noch erhaltenen Tempeln<br />
und Palastanlagen außergewöhnliche<br />
Baukunstwerke. <strong>Die</strong> Konstruktionen<br />
sind dabei derart kompliziert, dass<br />
sie heute auf der Basis zeichnerischer<br />
▴▴Pavillon<br />
der Zehntausend<br />
Buddhas,<br />
Zhihua-Kloster,<br />
Peking<br />
(Ming-Dynastie,<br />
1443)<br />
Darstellung nicht einmal mehr restauriert<br />
werden könnten. Erst im 20.<br />
Jahrhundert begann man, sie wissenschaftlich<br />
zu untersuchen.<br />
Der chinesische Architekt und<br />
Bauforscher Liang Sicheng ließ<br />
nach jahrelangen Bestandsaufnahmen<br />
in den 1950er- und 1960er-<br />
Jahren zahlreiche Modelle erstellen,<br />
die die Originalbauten exakt<br />
nachbilden. Sie lagern seither in der<br />
Chinese Academy of Cultural Heritage<br />
in Peking. Oktober 2009 bis<br />
Februar 2010 waren sie in der Münchener<br />
Pinakothek der Moderne erstmals<br />
öffentlich ausgestellt.<br />
Der Holzskelettbau war im Alten<br />
China bedeutender als der Massivbau.<br />
<strong>Die</strong> Konstuktionsprinzipien<br />
haben sich bereits im fünften vorchristlichen<br />
Jahrhundert entwickelt<br />
und im Lauf der Zeit nur leicht gewandelt.<br />
Zur Stablisierung sind die<br />
vertikalen Stützen leicht nach innen<br />
geneigt und mit kräftigen, in sie eingezapften,<br />
horizontal liegenden Balken<br />
verbunden. Auf diesem „Balkenring“<br />
lagert eine hochkomplizierte<br />
Dachkonstruktion, die der chinesischen<br />
Architektur ihre unverwechselbare<br />
Form gibt.<br />
Typische Dachform ergibt sich<br />
aus der Konstruktion<br />
Alle öffentlichen Gebäude in China<br />
entstanden nach den gleichen<br />
Prinzipien und sehen deshalb ähnlich<br />
aus: Auf hölzernen Säulen ruht<br />
ein mächtiges, mit Ziegeln gedecktes<br />
Walmdach. Dessen weite Auskragung<br />
macht ein mehrfach gestuftes System<br />
ineinandergesteckter Platten, Kragarme<br />
und Schrägarme möglich. <strong>Die</strong>se<br />
Bauelemente sind jeweils relativ<br />
kurz und miteinander verzapft bzw.<br />
über andere zimmermannsmäßige<br />
www.mikado-online.de 79
Holzwelten Chinesische Holzbaukunst<br />
Steckverbindungen miteinander gekoppelt.<br />
<strong>Die</strong> schrägen Träger wirken<br />
nach dem Prinzip eines Hebelarms,<br />
der die Dachlast auf der einen Seite<br />
über eine Pfette aufnimmt und an der<br />
anderen Seite die Traufe nach oben<br />
drückt. <strong>Die</strong> für die chinesische Architektur<br />
typische Dachform entsteht,<br />
weil zwischen Grat und Traufe mehrere<br />
kurze Sparren über Pfetten montiert<br />
sind. Ihre Abstände und Höhen<br />
werden von den rechteckigen, horizontal<br />
übereinander angeordneten<br />
Balkenlagen bestimmt. <strong>Die</strong> oberen<br />
Sparrenenden sind so auf die Pfetten<br />
genagelt, dass die unteren lose auf<br />
▴▴Haupthalle des<br />
Nanchan-<br />
Tempels,<br />
Wutai, Provinz<br />
Shanxi<br />
(Tang-Dynastie,<br />
782)<br />
darunter platzierten Pfetten liegen.<br />
Auf den eng nebeneinander liegenden<br />
Sparren lagert eine Holzschalung<br />
als Basis für die mit Mörtel befestigten<br />
Ziegel. Nägel finden nur bei<br />
den Sparren Anwendung, die anderen<br />
Bauteile sind aufeinandergesteckt<br />
bzw. miteinander verzapft.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
80<br />
mikado 5.2010
Holzwelten Chinesische Holzbaukunst<br />
Massenfertigung und perfekte<br />
Logistik<br />
<strong>Die</strong> Bauweise mit vielen kurzen statt<br />
wenigen langen Balken machte es<br />
möglich, die Baumstämme besser<br />
auszunutzen. <strong>Die</strong> einzelnen Bauteile<br />
konnten darüber hinaus normiert und<br />
quasi in Serie vorgefertigt werden.<br />
▴▴Guanyin-Turm<br />
des Dule-<br />
Tempels, Jixian,<br />
Provinz<br />
Hebei (Liao-<br />
Dynastie, 984)<br />
Sofern erfahrene Zimmerer das Zusammenstecken<br />
der mit Namen wie<br />
„Wandarm“ oder „Blumenarm“ bezeichneten<br />
Bauteile koordinierten,<br />
ließen sich somit auch weniger geübte<br />
Handwerker und Hilfskräfte<br />
beim Bau der Tempel- und Palastanlagen<br />
einsetzen. Weil die Baumaße<br />
der Anlagen zudem jeweils das Vielfache<br />
einer Grundeinheit betrugen,<br />
ließen sich die Gebäude bzw. deren<br />
Bestandteile in ihren Dimensionen<br />
auf Basis des Grundmaßes auf einfache<br />
Weise verkleinern oder vergrößern,<br />
während die Proportionen<br />
immer erhalten blieben.<br />
GH-HT 22<br />
GH-HT-ZUGANKER<br />
Lieferbar ab Lager<br />
GH-HT 16<br />
Vorteile GH-HT<br />
• Reduzierte Gesamthöhe<br />
• Hohe Zugfestigkeit<br />
• Kurze Steghöhe (150 mm)<br />
• Breite 60 und 80 mm<br />
• Optimiertes Lochbild<br />
• Druckplatten optional<br />
GH-HT 16<br />
GH-HT 22<br />
GH-HT 28<br />
GH-HT 34<br />
Druckplatte<br />
Zulassung<br />
Material<br />
Oberfläche<br />
Befestigungsmittel<br />
Anschlüsse<br />
Artikel Abmessungen [mm] nH 1 nH 2 Werte in kN ohne Druckplatte<br />
Nr. H L B T Ø 5,0 Ø kurz mittel ständig Charak.<br />
11060340<br />
11060440<br />
11060540<br />
11060620<br />
340<br />
440<br />
540<br />
620<br />
63<br />
63<br />
63<br />
83<br />
60<br />
60<br />
60<br />
80<br />
3,0<br />
3,0<br />
3,0<br />
3,0<br />
20<br />
30<br />
42<br />
52<br />
ETA 10/0010*<br />
S 355<br />
galv. (ca.12 m) NKL 1-2<br />
GH-Rillennägel TF III 4,0x40 bis 100<br />
GH-Schraube Z-9.1-375 5,0x25 bis 70<br />
Bolzenanker<br />
Schraubbolzen<br />
Stütze<br />
Stütze/Schwelle<br />
über Zwischenschicht<br />
GH-HT-Zuganker zeichnen sich durch die Vielfältigkeit, kompakte Bauweise und hohe Tragfähigkeit bei<br />
Zuglasten speziell im Holzrahmenbau aus. <strong>Die</strong> Befestigung an der Stütze kann sowohl mit GH-Ankernägel<br />
oder der GH-Schraube auch über Zwischenschichten erfolgen. <strong>Die</strong> Verankerung in der Bodenplatte erfolgt<br />
mittels Dübel. Im mehrgeschossigen Holzbau kann die Zuglast durch eine Decken-/Bodenverbindung<br />
mittels Bauschrauben verankert werden. Bei allen Anwendungen kann die Zuglast durch Einsatz einer<br />
Druckplatte um über 45% erhöht werden. Siehe Tabelle unten.<br />
17<br />
17<br />
17<br />
22<br />
26,7 23,8 17,8 38,6<br />
38,2 35,6 26,7 42,0<br />
38,2 38,2 37,4 42,0<br />
38,2 38,2 38,2 42,0<br />
GH-Baubeschläge GmbH<br />
Austraße 34<br />
73235 Weilheim/Teck<br />
Telefon 07023/ 74 3323-0<br />
Telefax 07023/743323-29<br />
Vorsprung durch<br />
Spezialisierung!<br />
GH-Rillennägel 4,0x60<br />
Typ 60 1107077<br />
77 72 20<br />
22 Bemessung nach<br />
DIN EN 1995-1-1/NA<br />
Typ 80 1105056<br />
56 52 10<br />
18 (Entwurf:2009-04)<br />
www.mikado-online.de *ab Mai 2010<br />
81<br />
*<br />
www.holzverbinder.de
Holzwelten Chinesische Holzbaukunst<br />
Chinese Academy of Cultural Heritage, Beijing<br />
Konstruktion hält Erdbeben und<br />
Stürmen stand<br />
Trotz der in China häufig auftretenden<br />
Erdbeben und orkanartigen Stürme<br />
sind die oft über 1000 Jahre alten<br />
öffentlichen Bauwerke des Landes<br />
heute größtenteils noch erhalten. Ihre<br />
Widerstandsfähigkeit verdanken sie<br />
<strong>zum</strong> einen ihrem Baumaterial: dem<br />
Holz der weißen Zeder, das etwa so<br />
viel Zug aushält wie Stahl und sechsmal<br />
so viel Druck wie Beton. Zum<br />
anderen reduzieren die ohne Nägel<br />
zusammengefügten Konsolen und<br />
Platten die von Erdbeben verursachten<br />
Schwingungen durch Reibung<br />
der beweglichen und ineinander verzahnten<br />
Holzverbindungen. Während<br />
die in der europäischen Baukunst üblichen<br />
Dreiecksverbände sofort bersten<br />
würden, wirken die viel komplexeren<br />
chinesischen Konstruktionen<br />
als „Stoßdämpfer“ und federn die Horizontalbewegungen<br />
ab. Darüber hinaus<br />
erhöhen die kurzen Sparren die<br />
Schwingfähigkeit des Dachs.<br />
Dem Wind bieten die weit ausladenden<br />
Dächer der Gebäude zwar eine<br />
große Angriffsfläche, doch aufgrund<br />
ihres hohen Eigengewichts halten sie<br />
auch starken Stürmen stand. Während<br />
europäische Ziegeldächer ein<br />
Eigengewicht von rund 100 kg/m 2<br />
aufweisen, wiegen die chinesischen<br />
zwischen 280 und 400 kg/m 2 . <strong>Die</strong><br />
Ziegel liegen dabei nicht auf Dachlatten,<br />
sondern in einem Mörtelbett<br />
auf komplett mit Brettern verschalten<br />
Sparren.<br />
Mix aus Geomantik, Intuition<br />
und Erfahrung<br />
Auch die Gesamtkomposition der Palast-<br />
und Tempelanlagen war streng<br />
geregelt. <strong>Die</strong> Gebäude standen in einem<br />
gemauerten Hof, dessen Längsachse<br />
in Nord-Süd-Richtung verlief,<br />
das Hauptgebäude in der Mitte mit<br />
der Eingangsfront nach Süden. <strong>Die</strong>se<br />
Ordnung basiert auf geomantischen<br />
Vorstellungen über günstige<br />
und ungünstige Himmelsrichtungen,<br />
ist aber auch ein Abbild des hierarchischen<br />
Gesellschafts- und Weltbildes.<br />
Das weit auskragende Dach<br />
schützt vor Regen und im Sommer<br />
vor starker Sonneneinstrahlung. Seine<br />
Form entwickelte sich aber nicht<br />
▴▴Tragsystem<br />
der östlichen<br />
Haupthalle<br />
des Buddhaglanz-Tempels,<br />
Wutai,<br />
Provinz Shanxi<br />
(Tang-<br />
Dynastie, 857)<br />
Buchtipp<br />
aus funktionalen Überlegungen, sondern<br />
aus Intuition und Erfahrung.<br />
<strong>Die</strong>se Vorgehensweise ist typisch für<br />
die chinesische Kultur. Ähnliches findet<br />
sich z. B. auch in ihrer Medizin,<br />
wo sich die Wirkung der Akupunktur<br />
mit unseren Methoden bis heute<br />
nicht erklären lässt. Und so verhält<br />
es sich auch mit der Holzbaukunst.<br />
Auf wundersame Weise erreichte sie<br />
schon sehr früh eine Qualität, die Statiker<br />
nur staunen lässt und in Europa<br />
bis heute unerreicht blieb.<br />
<br />
Christine Ryll, München ▪<br />
Winfried Nerdinger (Hrsg.)<br />
<strong>Die</strong> Kunst der Holzkonstruktion<br />
Chinesische Architekturmodelle<br />
Jovis Verlag, Berlin<br />
November 2009 ı 176 Seiten<br />
170 farbige Abbildungen<br />
23 x 30 cm ı 42 Euro<br />
ISBN 978-3-86859-049-4<br />
82<br />
mikado 5.2010
Vorschau mikado 6.2010 erscheint am 4. Juni 2010<br />
Haacke-Haus/Gerhard Zwickert<br />
Thema des Monats<br />
Mischbauweisen<br />
Jedes Baumaterial hat seine Stärken und Schwächen. Eine intelligente<br />
Kombination ist deshalb für Gebäude oft eine gute Lösung. Während<br />
Holz früher vor allem bei Decken und Dachstühlen von Massivbauten<br />
<strong>zum</strong> Einsatz kam, ist es heute häufig umgekehrt: Das Gebäudeinnere<br />
ist massiv und großflächige Holzelemente bilden die Außenwand. <strong>Die</strong><br />
Gründe dafür sind vor allem der hohe Vorfertigungsgrad, die vielfältigen<br />
Gestaltungsmöglichkeiten und die hervorragenden Wärmedämmeigenschaften.<br />
Ingenieurholzbau<br />
Logistikhalle in München<br />
Das neue Logistik-Center der Immogate AG erhielt von der<br />
Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) das<br />
erstmals in der Kategorie „Industriebau“ vergebene „Gütesiegel<br />
in Gold“. Selbstverständlich ist die Dachkonstruktion<br />
der weit gespannten Halle aus Holz.<br />
Holzwelten<br />
Holzskulpturen – Natur und Kultur<br />
Hans Panschar lernte ursprünglich<br />
den Beruf des Holzbootsbauers,<br />
wechselte dann ins Schreinerhandwerk<br />
und arbeitete als Möbelbauer.<br />
Doch seine große Leidenschaft war<br />
immer die Holzbildhauerei. <strong>Die</strong><br />
machte er dann eines Tages zu<br />
seinem Beruf, denn hier konnte er<br />
sein vielfältiges Talent am besten<br />
entfalten. Sein Atelier liegt am Starnberger<br />
See, Ausstellungen macht er<br />
inzwischen aber in ganz Deutschland.<br />
Hans Panschar<br />
Immogate AG<br />
Außerdem<br />
mikadoplus: Mehr <strong>Erfolg</strong><br />
mit Innovationsmanagement<br />
Impressum<br />
Offizielles Organ von Holzbau Deutschland<br />
Bund Deutscher Zimmermeister im Zentralverband des Deutschen<br />
Baugewerbes e.V. (ZDB), Berlin, Offizielles Organ der<br />
Europäischen Vereinigung des Holzbaus (E.V.H.), Luxemburg<br />
Verlag:<br />
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />
Römerstraße 4<br />
86438 Kissing<br />
Telefon +49 82 33.23-0<br />
www.weka.de ı www.mikado-online.de<br />
<strong>Die</strong>se Anschrift gilt auch für folgende Personen und<br />
Gesellschaften, sofern nicht anderslautend:<br />
Herausgeber:<br />
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer:<br />
Stephan Behrens ı Michael Bruns ı Werner Pehland<br />
Zeitschriftenleitung Bauhandwerk:<br />
Christoph Maria Dauner<br />
Chefredakteur:<br />
Dipl.-Betriebsw. (FH) Christoph M. Dauner (cm) (verantw.)<br />
Christoph.Dauner@weka.de<br />
Redaktion:<br />
Dipl.-Ing. (FH) Claudia Vielweib (cv) (CvD)<br />
Claudia.Vielweib@weka.de<br />
Dipl.-Ing. Günther Hartmann (gh)<br />
Guenther.Hartmann@weka.de<br />
Redaktionsbeirat:<br />
Bernard Gualdi ı Dipl.-Ing. Ekkehard Fritz ı<br />
RA Michael Hafner ı Dipl.-Betriebsw. Joachim Hörrmann ı<br />
RA Alexander Habla ı Dipl.-Ing. Rainer Kabelitz-Ciré ı<br />
Dipl.-Ing. Matthias Krauss ı Matthias Link ı<br />
Dipl.-Designer Jochen Wenzel<br />
Anzeigen:<br />
WEKA MEDIA GmbH & Co. KG<br />
Römerstraße 4 ı 86438 Kissing<br />
Fax +49 82 33.23 71 11 ı Ihre.Werbung@weka.de<br />
Anzeigendisposition:<br />
Amelia Pérez-Moya<br />
Telefon +49 82 33.23 71 35<br />
Amelia.Perez-Moya@weka.de<br />
Verlagsrepräsentantin:<br />
Henriette Stoll-Loof ı Telefon +49 81 43.93 15 10<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 18/2010<br />
Aboverwaltung:<br />
Telefon +49 82 33.23 40 40 ı Fax +49 82 33.23 72 30<br />
service.handwerk@weka.de<br />
Abonnementpreis:<br />
11 Ausgaben (Inland): 98,00 €<br />
11 Ausgaben Studenten/<br />
Meisterschüler: 75,00 €<br />
Einzelheft: 12,80 €<br />
Produktion:<br />
Helmut Göhl (verantw.) ı Silke Schwer<br />
Konzeptionslayout, Grafik und Satz:<br />
Popp Media Service ı Herrenbachstraße 17 ı 86161 Augsburg<br />
Lithografie:<br />
high end dtp-service ı Lothar Hellmuth<br />
Druck:<br />
Firmengruppe APPL ı sellier druck GmbH<br />
Angerstraße 54 ı 85354 Freising<br />
ISSN<br />
0944-5749<br />
Erscheinungsweise:<br />
11 Ausgaben jährlich<br />
WEKA ist bemüht, ihre Produkte jeweils nach neuesten<br />
Erkenntnissen zu erstellen. <strong>Die</strong> inhaltliche Richtigkeit und<br />
Fehlerfreiheit wird ausdrücklich nicht zugesichert. Bei<br />
Nichtlieferung durch höhere Gewalt, Streik oder Aussperrung<br />
besteht kein Anspruch auf Ersatz. Zum Abdruck angenommene<br />
Beiträge und Abbildungen gehen im Rahmen der gesetzlichen<br />
Bestimmungen in das Veröffentlichungs- und Verbreitungsrecht<br />
des Verlags über. Für unaufgefordert eingesandte Beiträge<br />
übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr. Namentlich<br />
ausgewiesene Beiträge liegen in der Verantwortlichkeit des<br />
Autors. <strong>Die</strong> Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge<br />
und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jeglicher<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit ausdrücklicher<br />
schriftlicher Genehmigung des Verlags und mit Quellenangabe<br />
gestattet. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine<br />
Verwertung ohne Einwilligung des Verlags strafbar.<br />
Redaktionelle Änderungen vorbehalten.<br />
www.mikado-online.de 83
Verband aktuell<br />
Fachversammlung Holzbau Deutschland<br />
Ullrich Huth einstimmig wiedergewählt<br />
Eigentlich waren die Vorstandswahlen der wichtigste Tagesordnungspunkt.<br />
Hauptgesprächsthema war dann aber die kurz vorher eingeleitete Gründung einer<br />
gGmbH als Nachfolgeorganisation des Holzabsatzfonds (HAF).<br />
im Haus der Land- und Ernährungswirtschaft<br />
in Berlin-Mitte.<br />
Für die Aufnahme des Geschäftsbetriebes<br />
und den Aufbau der<br />
Organisation ist zunächst auch<br />
Thomas Wiedenmann zuständig.<br />
Er gestaltete als Mitarbeiter<br />
im Übergangsprojekt „Zentrale<br />
Holzabsatzförderung“ in<br />
den vergangenen Monaten das<br />
Projekt intensiv mit.<br />
▴▴Der neue Vorstand von Holzbau Deutschland (v.l.n.r.): Ullrich Huth (Vorsitzender), Josef Schlosser (Stellvertretender<br />
Vorsitzender), Karl Hoffmeister (Niedersachsen), Peter Aicher (Bayern), Walter Maiß (Hessen) und Michael<br />
Schönk (Schleswig-Holstein). Olaf Korr (Nordrhein) und Rolf Kuri (Baden) wurden in Abwesenheit gewählt<br />
Beim Betreten des Hotels<br />
„Berlin“ fühlen sich die<br />
Gäste durch das poppig-spacige<br />
Ambiente wie auf einer Zeitreise<br />
zurück in die 1970er-Jahre.<br />
Doch für nostalgische Träumereien<br />
hatten die Vertreter<br />
der Landesverbände bei ihrer<br />
Fachversammlung am 23. März<br />
2010 keine Zeit. Es waren wichtige<br />
Entscheidungen zu fällen<br />
und der Blick ging in die Zukunft.<br />
Gleich nach seiner Begrüßung<br />
schnitt der Vorsitzende<br />
Ullrich Huth im Rahmen der<br />
„Kurzberichte über aktuelle Verbandsthemen“<br />
ein Thema an,<br />
das wegen seiner Bedeutung<br />
dann doch einige Zeit in An-<br />
spruch nahm: die Gründung<br />
einer Nachfolgeorganisation für<br />
den Holzabsatzfonds (HAF).<br />
Zukunft Holz gGmbH<br />
gegründet<br />
Nach dem „Eklat von Garmisch“<br />
Anfang Dezember 2009 hatte es<br />
zahlreiche Gespräche auf verschiedenen<br />
Verbandsebenen gegeben<br />
und eine Woche vor der<br />
Fachversammlung beschlossen<br />
der Deutsche Holzwirtschaftsrat<br />
(DHWR) und der Deutsche<br />
Forstwirtschaftsrat (DFWR), gemeinsam<br />
eine gemeinnützige<br />
GmbH (gGmbH) zu gründen –<br />
auch ohne die von den Großsägern<br />
ursprünglich zugesagten<br />
Organ von Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister<br />
Finanzmittel. Nachdem sich Ullrich<br />
Huth dieses Vorhaben von<br />
der Holzbau-Deutschland-Fachversammlung<br />
absegnen ließ,<br />
konnte er noch am gleichen<br />
Nachmittag <strong>zum</strong> Notar fahren<br />
und die Gründung der „Zukunft<br />
Holz gGmbH“ mit seiner Unterschrift<br />
Realität werden lassen.<br />
<strong>Die</strong> Stelle des hauptamtlichen<br />
Geschäftsführers schreiben die<br />
Spitzenverbände demnächst<br />
aus. Bis zur Neubesetzung übernimmt<br />
Rainer Kabelitz-Ciré,<br />
Geschäftsführer von Holzbau<br />
Deutschland, diese Position in<br />
ehrenamtlicher Funktion. Für<br />
den Sitz ihrer gGmbH fanden die<br />
Gesellschafter Räumlichkeiten<br />
Personelle Kontinuität im<br />
Vorstand<br />
Angesichts dieses für die Zukunft<br />
des Holzbaus wichtigen<br />
Vorhabens gerieten die turnusgemäßen<br />
Vorstandswahlen<br />
von Holzbau Deutschland fast<br />
in den Hintergrund. <strong>Die</strong> standen<br />
ganz im Zeichen personeller<br />
Kontinuität. Ullrich Huth,<br />
Holzbauunternehmer aus dem<br />
rheinland-pfälzischen Alzey<br />
und seit vier Jahren Vorsitzender<br />
des Bundesverbandes,<br />
wurde einstimmig in<br />
seinem Amt bestätigt und bleibt<br />
somit für weitere vier Jahre an<br />
der Spitze. Zum neuen Stellvertretenden<br />
Vorsitzenden wählte<br />
die Fachversammlung Josef<br />
Schlosser, Holzbauunternehmer<br />
aus dem schwäbischen Jagstzell<br />
und Präsident von Holzbau<br />
Baden-Württemberg.<br />
Weitere Vorstandsmitglieder<br />
sind Peter Aicher aus Bayern,<br />
Olaf Korr aus Nordrhein, Rolf<br />
Kuri aus Baden, Walter Maiß<br />
aus Hessen, Karl Hoffmeister<br />
aus Niedersachsen und Michael<br />
Schönk aus Schleswig-Holstein.<br />
Bis auf Peter Aicher gehörten<br />
alle bereits dem Vorstand an.<br />
I
Verband aktuell<br />
Aicher ist Nachfolger von Georg<br />
König, der 71-jährig nach<br />
22 Jahren Mitgliedschaft im<br />
Vorstand der Zimmererorganisation,<br />
acht Jahre davon als<br />
Stellvertreter, ausschied. „Nach<br />
meiner Meisterprüfung im Alter<br />
von 25 Jahren habe ich begriffen,<br />
dass man sich selbst um die<br />
Zukunft seines Handwerks kümmern<br />
muss. Es tut kein anderer<br />
für uns“, erklärte König bei<br />
seiner Abschiedsansprache seine<br />
Motivation und fügte hinzu:<br />
„Ich habe es gerne für unsere<br />
Mitglieder gemacht.“<br />
Rückblick auf erfolgreiche<br />
vier Jahre<br />
Vor seiner Wiederwahl hatte<br />
Huth die wichtigsten Ergebnisse<br />
seiner ersten Amtszeit aufgezählt.<br />
Zu den herausragenden<br />
Projekten gehörte die Umbenennung<br />
des Verbands in „Holzbau<br />
Deutschland“, das neue<br />
Corporate Design mit neuer<br />
Bild-Wort-Marke und der zur<br />
Messe „Dach+Holz International<br />
2010“ online geschaltete<br />
Internetauftritt www.holzbaudeutschland.de.<br />
Aus dem technischen Bereich<br />
nannte Huth die beiden Fachregeln<br />
„Außenwandbekleidungen“<br />
und „Balkone und Terrassen“<br />
sowie die Überarbeitung<br />
der bisherigen Mappe „Technik“<br />
und deren Neuveröffentlichung<br />
unter dem Titel „Technik<br />
im Holzbau“.<br />
Highlight aus dem betriebswirtschaftlichen<br />
Bereich ist der<br />
jährliche Lagebericht auf der<br />
Grundlage einer Konjunkturumfrage.<br />
Im Bereich der Bildung wurde<br />
ein bundeseinheitlicher Rahmenlehrplan<br />
zur Meisterprüfung<br />
vorgelegt, die „Offensive<br />
zur Aufstiegsqualifikation“ verabschiedet<br />
sowie die Zertifizierung<br />
von Meisterschulen und<br />
die Anerkennung von Bildungsstätten<br />
durch Holzbau Deutschland<br />
angeschoben.<br />
Zur Gewinnung von Nachwuchs<br />
diente die intensivere<br />
Werbung mit der Zimmerer-<br />
Nationalmannschaft.<br />
Zusammen mit den Leistungspartnern<br />
von Holzbau<br />
Deutschland wurde das Internetportal<br />
www.zimmermeistersuche.de<br />
ausgebaut und die<br />
▸▸Ullrich Huth (links) verabschiedet<br />
den 71 Jahre alten<br />
Georg König (rechts), der 22 Jahre<br />
Mitglied im Bundesvorstand<br />
des Verbands war, davon<br />
acht Jahre als<br />
Stellvertretender Vorsitzender<br />
◂◂Bevor ihn die Fachversammlung<br />
einstimmig als<br />
Vorsitzenden wiederwählte,<br />
lies Ullrich Huth<br />
die wichtigsten Projekte seiner<br />
vierjährigen Amtszeit<br />
nochmals Revue passieren<br />
Kampagne „Komplett modernisieren<br />
mit dem Zimmererhandwerk“<br />
mit den Bautagebüchern<br />
gestartet.<br />
Abschließend verwies Huth<br />
auf die verstärkte Zusammenarbeit<br />
mit dem Zentralverband<br />
des Deutschen Dachdeckerhandwerks<br />
(ZVDH), die sich vor allem<br />
in der gemeinsamen Durchführung<br />
der Messe „Dach+Holz<br />
International“ und von Bundeskongressen<br />
zeigt.<br />
Fachversammlung stellt<br />
wichtige Weichen<br />
Seit der Messe „Dach+Holz International<br />
2010“ tritt der Verband<br />
vollständig im neuen<br />
Corporate Design auf, was auf<br />
durchweg positive Resonanz<br />
stieß. Nun steht die nächste Phase<br />
der Umsetzung an: <strong>Die</strong> Übertragung<br />
des Erscheiungsbildes<br />
auf die Landesverbände. Ziel<br />
dieser Maßnahme ist, die Verbandsstärke<br />
und Führungsrolle<br />
für den Holzbau in Deutschland<br />
nach außen überzeugend zu<br />
signalisieren und nach innen<br />
das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />
zu stärken. <strong>Die</strong> Fachversammlung<br />
beauftragte den<br />
„Ausschuss für Marketing und<br />
Öffentlichkeitsarbeit“ (AMÖ),<br />
Umsetzungsvorschläge zu erarbeiten,<br />
um die momentane<br />
Vielfalt der Bild-Wort-Marken<br />
zu harmonisieren.<br />
Mit dem Beschluss der „Offensive<br />
Aufstiegsqualifizierung“<br />
setzte die Fachversammlung<br />
einen deutlichen Maßstab<br />
in Richtung Qualität der Meisterausbildung.<br />
Damit wird teilweise<br />
korrigiert, was der Verordnungsgeber<br />
an Voraussetzungen<br />
abgebaut hat. So erhalten beispielsweise<br />
Zimmermeister, die<br />
vor der Ablegung ihrer Meisterprüfung<br />
mindestens drei Jahre<br />
berufliche Praxis nachweisen<br />
können, eine Urkunde <strong>zum</strong><br />
„Zimmermeister anerkannt von<br />
Holzbau Deutschland“. Ein weiteres<br />
Kriterium ist der Besuch<br />
einer von Holzbau Deutschland<br />
anerkannten Meisterschule. <strong>Die</strong>ser<br />
Nachweis hilft den Betrieben<br />
bei der Einstellung von jungen<br />
Meistern.<br />
gh ▪<br />
Weitere Fotos der Fachversammlung<br />
stehen auf<br />
www.mikado-online.de →<br />
Bildergalerie<br />
mikado<br />
II<br />
mikado 5.2010
Verband aktuell<br />
Akademie des Zimmerer- und Holzbaugewerbes (AZH)<br />
Helmut Sippel feierte 60.<br />
Helmut Sippel, Präsident der<br />
Akademie des Zimmererund<br />
Holzbaugewerbes, feierte<br />
am 9. März 2010 seinen 60. Geburtstag.<br />
Sippel steht seit 2003<br />
als Präsident an der Spitze der<br />
Akademie des Zimmerer- und<br />
Holzbaugewerbes.<br />
Der Diplom-Ingenieur und<br />
Zimmermeister ist Geschäftsführer<br />
der Ingenieurholzbau<br />
Sippel GmbH im hessischen<br />
Lohfelden und engagiert sich<br />
seit über 20 Jahren ehrenamtlich<br />
für den Holzbau.<br />
Im November 1989 übernahm<br />
er das Amt des Sprechers im<br />
neu gegründeten Arbeitskreis<br />
junger Holzbauunternehmer<br />
im vormaligen Bund Deutscher<br />
Zimmermeister (BDZ), die heute<br />
als „Holzbau-Junioren“ von<br />
Holzbau Deutschland firmieren.<br />
In dieser Eigenschaft arbeitete<br />
Sippel bis 1995 auch als beratendes<br />
Mitglied im Vorstand des<br />
damaligen BDZ mit. Anschließend<br />
war er lange Jahre Obermeister<br />
der Zimmererinnung<br />
Kassel und wurde Mitglied im<br />
Vorstand der Bundesfachschule<br />
des Deutschen Zimmererhandwerks<br />
in Kassel.<br />
▪<br />
Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB)<br />
Gesellen zeigen ihr Können<br />
Unter dem Motto „Das ist<br />
mein Ding!“ stellte der<br />
Zentralverband des Deutschen<br />
Baugewerbes (ZDB) auf dem<br />
Ausbildungstag für Schüler und<br />
Schülerinnen auf der Berliner<br />
Baufachmesse „Bautec 2010“ die<br />
Chancen und Perspektiven von<br />
verschiedenen Bauberufen vor.<br />
Mit von der Partie waren<br />
die Vize-Europameister 2008<br />
im Zimmererhandwerk Florian<br />
Braun, Thomas Schleicher<br />
und Thomas Zinßmeister, der<br />
Drittplatzierte bei der Deutschen<br />
Meisterschaft 2009 (Bundesleistungswettbewerb)<br />
im Maurerhandwerk,<br />
Roberto Vacirca aus<br />
dem Saarland, und der WM-<br />
Bronzemedaillensieger 2009<br />
im Fliesenlegerhandwerk, Georg<br />
Leicht aus Bayern.<br />
Alle fünf Junggesellen demonstrierten<br />
ganztätig mit<br />
praktischen Arbeiten ihre Berufe.<br />
Maurergeselle Vacirca mauerte<br />
eine Wand mit Bären-Relief,<br />
der Fliesenlegergeselle Leicht<br />
flieste eine Wand mit bekannten<br />
Berliner Stadtmotiven und die<br />
Organ von Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister<br />
◂◂Der parlamentarische Staatssekretär<br />
im Bauministerium Jan<br />
Mücke (2.r. oben) ließ sich im<br />
Rahmen seines Messerundgangs<br />
die Berufsperspektiven im<br />
Zimmererhandwerk erklären. Im<br />
Bild unten v.l.:<br />
Thomas Schleicher, Florian Braun<br />
und Thomas Zinßmeister.<br />
Oben links: Jens Volkmann, Dozent<br />
im Bundesbildungszentrum für<br />
das Zimmerer- und Ausbaugewerbe<br />
in Kassel und Trainer der<br />
Zimmerer-Nationalmannschaft,<br />
ZDB-Vizepräsident Frank Dupré,<br />
Staatssekretär Jan Mücke und<br />
ZDB-Geschäftsführer Felix Pakleppa<br />
Zimmerer-Nationalmannschaft<br />
von Holzbau Deutschland zeigte,<br />
wie eine Zeltdachkonstruktion<br />
gekonnt aufgestellt wird.<br />
Der Viva- und MTV-Moderator<br />
Klaas Heufer-Umlauf führte<br />
mit seinen Interviews und vielen<br />
Gesprächen locker durch<br />
den Tag.<br />
Im Mittelpunkt standen die<br />
verschiedenen Aspekte der Bauberufe,<br />
die Anforderungen für<br />
den jeweiligen Ausbildungsberuf<br />
sowie Zukunftsperspektiven<br />
für die Lehrlinge.<br />
▪<br />
Rahmenlehrplan<br />
Der Berufsbildungsausschuss<br />
von Holzbau<br />
Deutschland hat den bundeseinheitlichen<br />
Rahmenlehrplan<br />
zur Vorbereitung<br />
auf die Meisterprüfung<br />
im Zimmererhandwerk<br />
verabschiedet. <strong>Die</strong> Inhalte<br />
der Vorbereitungslehrgänge<br />
auf die Meisterprüfung<br />
stehen auf der Internetseite<br />
www.holzbau-deutschland.<br />
de unter dem Handlungsfeld<br />
„Aus- und Weiterbildung“<br />
kostenlos <strong>zum</strong><br />
Download zur Verfügung.<br />
<strong>Die</strong> Veröffentlichung enthält<br />
neben der Verordnung<br />
die wesentlichen Änderungen<br />
und Neuerungen,<br />
die Struktur und Gliederung<br />
der Meisterprüfung,<br />
eine Kurzfassung des Rahmenlehrplans<br />
sowie den<br />
detaillierten Rahmenlehrplan<br />
mit den Hinweisen zu<br />
den jeweiligen Verknüpfungen<br />
zu den Handlungsfeldern<br />
der Verordnung.<br />
Den Rahmenlehrplan<br />
erstellte das Bundesbildungszentrum<br />
des<br />
Zimmerer- und Ausbaugewerbes<br />
in Kassel. Nach<br />
der Abstimmung mit den<br />
Fachgremien verabschiedete<br />
Holzbau Deutschland<br />
den Plan am 8. März 2010.<br />
III
Verband aktuell Aus den Landesverbänden<br />
Holzbau Baden-Württemberg<br />
Zufriedene Zimmerer<br />
Bei der jüngsten Konjunkturumfrage von Holzbau Baden-Württemberg zeigen<br />
sich die Holzbauer mit der derzeitigen Wirtschaftssituation überwiegend „zufrieden“:<br />
82 Prozent der Teilnehmer beurteilen die gegenwärtige Auftragslage als „top“.<br />
Der Landesverband Holzbau<br />
Baden-Württemberg führt<br />
zweimal im Jahr eine Konjunktur-Umfrage<br />
unter den Innungsbetrieben<br />
durch. Rund 200 Innungsbetriebe<br />
des bundesweit<br />
zweitgrößten Landesinnungsverbands<br />
im Holzbaugewerbe<br />
mit rund 1100 Mitgliedsbetrieben<br />
hatten sich an der aktuellen<br />
Umfrage im Frühjahr beteiligt.<br />
Fördermaßnahmen greifen<br />
82 Prozent der Teilnehmer beantworteten<br />
die Frage nach der<br />
gegenwärtigen Auftragslage mit<br />
„top“ oder mit „okay“.<br />
Für den Hauptgeschäftsführer<br />
von Holzbau Baden-Württemberg,<br />
Diplom-Betriebswirt Joachim<br />
Hörrmann, ist das positive<br />
Ergebnis keine Überraschung:<br />
„Angesichts der allgemeinen<br />
Konjunktur für energetische<br />
Modernisierungen versteht<br />
man, dass die Betriebe derzeit<br />
gerne über ihre gute Auftragslage<br />
berichten. <strong>Die</strong> gezielten<br />
Fördermaßnahmen der Regierung<br />
greifen und werden von<br />
vielen unserer Innungsbetriebe<br />
vor Ort abgerufen. Erfreulich<br />
ist, dass eine beruhigende<br />
Auslastung insbesondere im Bereich<br />
der Umbauten, Anbauten<br />
und der energetischen Erneuerungsmaßnahmen<br />
vorliegt. Darüber<br />
hinaus ist eine positive Erwartungshaltung<br />
bezüglich der<br />
wirtschaftlichen Aussichten für<br />
das ganze Jahr festzustellen.“<br />
Beim Auftraggeber „Öffentliche<br />
Hand“ zeigt sich jedoch auch<br />
im Frühjahr 2010 erneut eine<br />
starke Zurückhaltung. Gerade<br />
mal 21 Prozent aller Befragten<br />
äußern hierzu eine gute Auftragslage.<br />
Nach einem Zwischenhoch<br />
im Herbst des vergangenen<br />
Jahres mit immerhin<br />
39 Prozent bewegen sich die öffentlichen<br />
Bauaufträge weiter<br />
auf dem absteigenden Ast.<br />
21 Prozent der Befragten bewerten<br />
das Kundeninteresse<br />
an Holzhäusern mit „top“ oder<br />
„okay“ (Vorjahr 22 %). Demgegenüber<br />
stehen jedoch knapp 48<br />
Prozent, die die Nachfrage mit<br />
einem zögerlichen „na ja“ beurteilen,<br />
gefolgt von sogar 31<br />
Prozent mit einem eindeutigen<br />
„o weh“ .<br />
Spitzenreiter energetische<br />
Modernisierung<br />
Bei der Nachfrage <strong>zum</strong> Thema<br />
Dachausbau sieht es da<br />
schon ganz anders aus. Rund<br />
58 Prozent der Befragten schildern<br />
die derzeitige Situation als<br />
„top“ und „okay“. Gerade mal 5<br />
Prozent klagen über zu wenig<br />
Nachfrage.<br />
Absoluter Spitzenreiter ist die<br />
Nachfrage bei der energetischen<br />
Modernisierung. Rund 85 Prozent<br />
bewerten die Auftragslage<br />
als „top“ oder „okay“. Hauptgeschäftsführer<br />
Hörrmann: „Der<br />
Markt für energetische Modernisierungen<br />
ist so gut wie noch<br />
nie und er wird noch eine lange<br />
Zeit tragen. Viele Betriebe legen<br />
dennoch Hoffnung auf den wieder<br />
erstarkenden Gewerbebau,<br />
denn die Ausführung ingenieurmäßiger<br />
Holzbauten verspricht<br />
ein ungleich größeres Umsatzvolumen.“<br />
Erfreulich: Jeder zweite Holzbaubetrieb<br />
ist im Frühjahr 2010<br />
mit den erzielbaren Preisen zufrieden.<br />
Nur jeder zehnte Betrieb<br />
klagt über schlechte Preise.<br />
Ähnlich verhält es sich mit<br />
der Zahlungsmoral der Auftraggeber.<br />
In diesem Frühjahr erleben<br />
bereits über 13 Prozent die<br />
Zahlungsmoral ihrer Kunden als<br />
sehr gut. Knapp 70 Prozent beurteilen<br />
sie als „okay“.<br />
Anspruchsvolles Handwerk<br />
erfordert hohe Kompetenz<br />
<strong>Die</strong> positive Gesamteinschätzung<br />
ist sicherlich auch als<br />
Hauptgrund dafür zu sehen,<br />
dass exakt 20 Prozent, also jeder<br />
fünfte Betrieb, bis <strong>zum</strong> Jahresende<br />
2010 zusätzliche Mitarbeiter<br />
einstellen möchte. Rund<br />
75 Prozent wollen die derzeitige<br />
Größe der Mannschaft beibehalten<br />
und nur 5 Prozent sagen,<br />
bis <strong>zum</strong> Jahresende Mitarbeiter<br />
zu entlassen.<br />
Positives gibt es auch <strong>zum</strong><br />
Thema Nachwuchs zu berichten.<br />
Waren im Jahr 2006 nur knapp<br />
70 Prozent der Befragten bereit,<br />
neue Lehrlinge einzustellen, so<br />
sprechen sich in diesem Frühjahr<br />
rund 84 Prozent für eine<br />
Ausbildung von Lehrlingen im<br />
Zimmererhandwerk aus.<br />
Auftragsbestand und<br />
gesamtbetriebliche Aussicht<br />
Gleichfalls erfreulich ist die<br />
kontinuierliche Steigerung des<br />
durchschnittlichen Auftragsbestandes.<br />
Knapp 20 Prozent<br />
der teilnehmenden Betriebe sagen,<br />
einen Auftragsbestand von<br />
mehr als zwölf Wochen zu haben.<br />
Durchschnittlich beträgt<br />
die Wochenanzahl genau zehn<br />
Wochen. Doch auch die Zahl der<br />
Betriebe, die ihren Auftragsbestand<br />
mit „bis vier Wochen“ angeben,<br />
liegt mit 17 Prozent nicht<br />
gerade niedrig.<br />
Ob sicheres Arbeitspolster<br />
oder eher knappe Auftragslage,<br />
drei Viertel der Befragten bewerten<br />
ihre gesamtbetriebliche<br />
Aussicht bis Ende dieses Jahres<br />
als „top“ oder als „okay“. Gerade<br />
mal etwas über ein Prozent<br />
der Unternehmer sehen einen<br />
eher unsicheren Ausgang<br />
bis <strong>zum</strong> 31.12.<br />
Bankgespräche gut<br />
vorbereiten<br />
Bei der Kreditvergabe durch die<br />
Banken und Geldinstitute zeichnet<br />
sich keine wesentliche Änderung<br />
ab. „Problemlos“ nannten<br />
62 Prozent die Vergabe und<br />
35 Prozent „erschwert“. Komplett<br />
abgelehnt wurden Anträge<br />
nur zwischen 3 bis 4 Prozent.<br />
Der durchschnittliche Kontokorrent-Zinssatz<br />
ist von durchschnittlich<br />
10,30 Prozent (März<br />
2009) auf 9,70 Prozent (März<br />
2010) leicht gesunken.<br />
Dazu Hauptgeschäftsführer<br />
Joachim Hörrmann: „Aus betriebswirtschaftlicher<br />
Sicht ist<br />
bemerkenswert, welche Spanne<br />
bei den Kontokorrentzinskonditionen<br />
ermittelt wurde, der<br />
tiefste Zins ist mit 6,00 % angegeben<br />
und der höchste Zins mit<br />
15,00 %. Hier zeigt sich deutlich,<br />
dass ein gut vorbereitetes<br />
Bankgespräch mit professionellem<br />
Businessplan und selbstbewusstem<br />
Auftreten mehrere Prozentpunkte<br />
Zinsaufwand sparen<br />
kann.“<br />
▪<br />
IV<br />
mikado 5.2010
Verband aktuell Aus den Landesverbänden<br />
Landesinnungsverband des Bayerischen Zimmererhandwerks<br />
Würfeln für das Klima<br />
Er ist aus Holz und einen Kubikmeter groß: Der Klima-Holzwürfel.<br />
Er symbolisiert die Menge Holz, die in jeder Sekunde in Bayerns Wäldern<br />
nachwächst und damit eine Tonne CO 2<br />
bindet.<br />
Auf der Internationalen<br />
Handwerksmesse IHM in<br />
München (16.–22. März 2010)<br />
machten Bayerns Ministerpräsident<br />
Horst Seehofer, Bayerns<br />
Wirtschaftsminister Martin Zeil<br />
und Bundeswirtschaftsminister<br />
Rainer Brüderle beim Klimawürfel<br />
Station. Er stand an einem<br />
prominenten Platz und wies auf<br />
einen Schwerpunkt der IHM hin:<br />
Modernisieren, Sanieren und<br />
CO 2<br />
-Sparen. Bei der Bedeutung<br />
dieses Themas waren sich quer<br />
mbw<br />
◂◂v.l.n.r.: Präsident des Landesinnungsverbandes<br />
des Bayerischen<br />
Zimmererhandwerks Peter Aicher,<br />
Aufsichtsratsvorsitzender GHM<br />
Heinrich Traublinger, Staatsminister<br />
Martin Zeil, Ministerpräsident des<br />
Freistaates Bayern Horst Seehofer,<br />
Obermeister der Zimmerer-Innung<br />
München Werner Trollmann,<br />
Präsident des Zentralverbands des<br />
Deutschen Handwerks Otto Kentzler<br />
durch die Parteien alle Teilnehmer<br />
der Podiumsdiskussion zur<br />
Eröffnung der Messe einig.<br />
Allerdings: Absichtserklärungen<br />
reichen nicht – getan werde<br />
noch viel zu wenig, so Peter<br />
Aicher, Präsident des Landesinnungsverbands<br />
des Bayerischen<br />
Zimmererhandwerks: „Bei der<br />
jetzigen Geschwindigkeit der<br />
Modernisierungen von Gebäuden<br />
dauert es noch an die 100<br />
Jahre, bis der erneuerungsbedürftige<br />
Immobilienbestand<br />
saniert ist.“ Dabei nutze eine<br />
Wärmedämmung oder ein neues<br />
Dach nicht nur der Umwelt,<br />
sondern diene auch dem Werterhalt<br />
des Hauses. Aicher will<br />
das Zimmererhandwerk als Klimaschutzhandwerk<br />
verstanden<br />
wissen. Denn die Zimmerer verarbeiteten<br />
nicht nur den ökologischen<br />
Baustoff Holz, sondern<br />
seien auch Experten für Energiesparmaßnahmen<br />
an Gebäuden.<br />
Den Freistaat und die Kommunen<br />
sieht der Aicher in der<br />
Pflicht, ihrer Vorbildfunktion<br />
gerecht zu werden und mit mehr<br />
Holzverwendung einen Beitrag<br />
<strong>zum</strong> Klimaschutz zu leisten. ▪<br />
Bayern besuchen Brüssel<br />
Der Vorsitzende der CSU-<br />
Europagruppe im Europäischen<br />
Parlament, Markus Ferber,<br />
konnte in Brüssel den Gesamtvorstand<br />
des Landesinnungsverbands<br />
des Bayerischen Zimmererhandwerks<br />
begrüßen. Im<br />
Mittelpunkt des Treffens stand<br />
die Nutzung von Holz als Bauund<br />
Werkstoff vor dem Hintergrund<br />
des Klimaschutzes. „Ich<br />
teile die Ansichten der Vertreter<br />
des Zimmererhandwerks und bin<br />
der Auffassung, dass das Bauen<br />
und Wohnen mit Holz ein aktiver<br />
Beitrag <strong>zum</strong> Klima- und<br />
Umweltschutz ist, den jeder leisten<br />
kann“, sagte Ferber nach<br />
dem intensiven Meinungsaustausch<br />
mit den Holzbau-Experten<br />
aus dem Freistaat.<br />
<strong>Die</strong> bayerischen Zimmerer<br />
machten deutlich, dass Holz<br />
auf Grund der guten Wärmedämmung<br />
zur Reduzierung des<br />
Heizenergieverbrauchs beiträgt<br />
und den CO 2<br />
-Ausstoß vermindert.<br />
<strong>Die</strong>ser wichtige Umweltaspekt<br />
müsse bei der Umsetzung<br />
der EU-Gebäudeenergieeffizienzrichtlinie<br />
in den Vordergrund<br />
gestellt werden. ▪<br />
▴▴v.l.n.r: Werner Trollmann, Josef Ambros, Hermann Lang, Udo Kunkel,<br />
Markus Ferber (Vorsitzender der CSU-Europagruppe), Alexander Habla,<br />
Präsident Peter Aicher, Alexander Gumpp, Anton Bammer, Xaver Haas,<br />
Thomas Dess, Alexander Kirst<br />
mbw<br />
Organ von Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister<br />
V
Verband aktuell Verbände & Vereinigungen<br />
Europäische Vereinigung des Holzbaus (E.V.H.)<br />
Den Eurocode 5 voll im Griff<br />
<strong>Die</strong> Europäische Vereinigung des Holzbaus (E.V.H.) kann nach gut eineinhalb<br />
Jahren seit der Einführung des Holzbau-Bemessungsprogramms „dc.Statik“ eine<br />
durchweg positive Zwischenbilanz ziehen.<br />
März 2009<br />
März 2009<br />
Themenmagazin für Zimmermeister<br />
Themenmagazin für Zimmermeister<br />
Normung<br />
plus<br />
Holzbaubemessung<br />
plus<br />
Normung<br />
nach EC 5 und DIN 1052<br />
Mit dem Holzbau-Bemessungsprogramm<br />
dc-Statik<br />
„ist ein marktorientiertes<br />
EDV-Programm entstanden,<br />
das in der Praxis auf außerordentlich<br />
positive Resonanz<br />
stößt“, so Hans Rupli, Vorsitzender<br />
der Technischen Kommission<br />
der E.V.H. auf einer<br />
Sitzung der Technischen Kommission.<br />
Dort berichtete Uwe<br />
Emmer, Vorstandsvorsitzender<br />
der <strong>Die</strong>trich’s AG, dass das Programm<br />
bei den Vorstellungen in<br />
Österreich, Deutschland, Südtirol<br />
und der Schweiz einen sehr<br />
guten Zuspruch erfahren habe.<br />
„Es zeigt sich, dass die Praxis<br />
für die Anwendung des Eurocode<br />
5 mit den jeweiligen nationalen<br />
Regelungen ein einfach zu<br />
handhabendes und klar strukturiertes<br />
Programm benötigt.“<br />
Holzbaubemessung<br />
nach EC 5 und DIN 1052<br />
Grundlagen und Grundsätze<br />
Unterschiede und Neuerungen<br />
Grundlagen und Grundsätze<br />
Ausführliche Beispiele<br />
Unterschiede und Neuerungen<br />
EDV-Programm DC-Statik<br />
Ausführliche Beispiele<br />
EDV-Programm DC-Statik<br />
◂◂mikado-Abon-<br />
nenten<br />
wissen schon seit<br />
einem Jahr,<br />
was das<br />
EC5-Programm<br />
der E.V.H.<br />
alles draufhat<br />
Leistung laufend ergänzen<br />
Innerhalb von eineinhalb Jahren<br />
haben die <strong>Die</strong>trich’s AG und<br />
das Ingenieurbüro F. Colling das<br />
Leistungspaket der E.V.H. umgesetzt.<br />
Dabei wurden aufgrund<br />
der zahlreichen Informationsveranstaltungen<br />
einige Punkte<br />
wie z. B. die automatische Lastgenerierung<br />
sowie die regionalen<br />
Lastannahmen <strong>zum</strong> Wind<br />
ergänzt, ohne dass das Programm<br />
teurer wurde. Das Ingenieurbüro<br />
F. Colling hat die<br />
Grundlagen für eine solide und<br />
holzbaugerechte statische Berechnung<br />
und Bemessung geliefert.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Die</strong>trich’s AG hat in<br />
bewährter Weise eine nutzerorientierte<br />
Menüführung und Programmsteuerung<br />
entwickelt.<br />
<strong>Die</strong> Ansicht auf dem Bildschirm<br />
gliedert sich in zwei<br />
Bereiche. Eine zeigt den Eingabebereich,<br />
die andere den Grafikbereich.<br />
Alle Eingaben werden<br />
unmittelbar in der Grafik<br />
umgesetzt, wobei der Nutzer die<br />
jeweilige Darstellung individuell<br />
wählen kann. Von der Praxis besonders<br />
hervorgehoben wurden<br />
die Auswahlmöglichkeiten verschiedener<br />
Querschnitte, zu denen<br />
in einer Dialogbox die jeweilige<br />
Ausnutzung angezeigt<br />
wird.<br />
Werbetrommel rühren<br />
Richard Rothböck, Präsident<br />
von Holzbau Austria und Vizepräsident<br />
der E.V.H., zeigte<br />
sich mit dem Ergebnis und<br />
mit der guten Zusammenarbeit<br />
sehr zufrieden. Er forderte,<br />
stärker in die Werbung zu gehen<br />
und vor allem die Meisterschulen<br />
und Hochschulen über<br />
das Programm zu informieren.<br />
dc-Statik ist in verschiedenen<br />
Sprachfassungen erhältlich.<br />
Auch hierin zeige sich die hohe<br />
Kompetenz, von der der europäische<br />
Holzbau insgesamt profitieren<br />
werde.<br />
Aber nicht nur die Bemessung<br />
nach dem Eurocode 5 in<br />
Verbindung mit den nationalen<br />
Anwendungsdokumenten<br />
ist Bestandteil des Programms,<br />
sondern auch die nationalen<br />
Übergangsnormen in der<br />
Schweiz (SIA 264) sowie der<br />
DIN 1052:2008 (Deutschland).<br />
„Das Programm wird modulartig<br />
weiter ausgebaut“, so Uwe Emmer<br />
weiter. So wird beispielsweise<br />
die Bemessung eines<br />
Grat-/Kehlsparrens sowie der<br />
Nachweis der Gebrauchstauglichkeit<br />
angeboten werden.<br />
Obwohl dc-Statik die Vorteile<br />
und das Know-how der<br />
<strong>Die</strong>trich’s-Programme beispielsweise<br />
auch in der Projektverwaltung<br />
beinhaltet, ist es ein<br />
eigenständiges Programm, das<br />
unabhängig von anderen läuft.<br />
Ein Import und Export von Daten<br />
in andere CAD-Systeme ist<br />
selbstverständlich möglich.<br />
Punktgenaue Umsetzung<br />
„Wir freuen uns, dass der von<br />
der E.V.H. initiierte Gedanke<br />
so treffend von der <strong>Die</strong>trich’s<br />
AG und von Professor Dr. Colling<br />
aufgegriffen und umgesetzt<br />
wurde“, erklärte <strong>Die</strong>ter Kuhlenkamp,<br />
Sekretär der Technischen<br />
Kommission der E.V.H. Das Programm<br />
„dc-Statik“ stelle damit<br />
einen gewaltigen Fortschritt für<br />
den Holzbau dar und erleichtere<br />
Zimmermeistern und Ingenieuren<br />
die Arbeit erheblich.<br />
Kontakt:<br />
Technisches Komitee<br />
Sekretariat<br />
Holzbau Deutschland<br />
Kronenstraße 55-58<br />
D-10117 Berlin<br />
Telefon 0 30/20 31 45 40<br />
Telefax 0 30/20 31 45 61<br />
Im Internet:<br />
www.evh.eu: Europäische Vereinigung<br />
des Holzbaus,<br />
www.eftc.eu: European Federation<br />
of Timber Construction und<br />
www.fecb.eu: Fédération Européenne<br />
de la Construction<br />
en Bois<br />
▪<br />
VI<br />
mikado 5.2010
Verband aktuell Verbände & Vereinigungen<br />
Leistungspartner von Holzbau Deutschland<br />
Kunden gehen gern ins Netz<br />
<strong>Die</strong> Leistungspartner von Holzbau Deutschland, ein Zusammenschluss führender<br />
Hersteller von Baustoffen, -elementen und -maschinen, stellen gemeinsam mit<br />
Holzbau Deutschland die professionelle Suchmaschine Zimmermeister-Suche.de<br />
Alle Innungsbetriebe in der<br />
Verbandsorganisation von<br />
Holzbau Deutschland werden<br />
automatisch und kostenfrei in<br />
die Suchmaschine eingetragen.<br />
Doch am Ende haben es die Zimmermeister<br />
selbst in der Hand,<br />
mit welchen Informationen sie<br />
in der Zimmermeister-Suche.de<br />
erscheinen. Standardmäßig erfolgt<br />
der Eintrag mit den beim<br />
Landesverband hinterlegten Daten<br />
wie dem Betriebsnamen, der<br />
Adresse und der Telefonnummer.<br />
Betriebe, deren Daten bei<br />
Zimmermeister-Suche.de nicht<br />
korrekt auftauchen, sollten sich<br />
deshalb direkt mit ihrem zuständigen<br />
Landesverband in Verbindung<br />
setzen.<br />
Für alle darüber hinausgehenden<br />
Informationen muss der<br />
Zimmermeister selbst sorgen,<br />
will er die Chance auf neue Kunden<br />
nicht vergeben. Doch keine<br />
Sorge: Ein umfassenderes Profil<br />
ist schnell und einfach eingetragen.<br />
Dafür steht auf der Internetseite<br />
www.zimmermeistersuche.de<br />
oben rechts ein Button<br />
„Log-in“ zur Verfügung. Hier<br />
meldet sich der Betrieb mit dem<br />
von der Zimmermeister-Suche.<br />
de übermittelten Benutzernamen<br />
und Passwort an. Sollten<br />
diese Zugangsdaten nicht mehr<br />
bekannt sein, kann der Zimmermeister<br />
mit der in der Zimmermeister-Suche.de<br />
aufgeführten<br />
Mailadresse ein neues Passwort<br />
beantragen. Er erhält kurz darauf<br />
eine E-Mail mit einem Link,<br />
über den er sich einen neuen<br />
Benutzernamen und ein neues<br />
Passwort anlegen kann.<br />
Erster Eindruck entscheidet<br />
Nach dem erfolgreichen Einloggen<br />
findet der Holzbaubetrieb<br />
zwei Datenblätter vor. <strong>Die</strong> Daten<br />
im Datenblatt „Daten des<br />
Landesverbandes“ kann nur der<br />
Landesverband korrigieren. Im<br />
Datenblatt „Ihre Daten“ kann<br />
der Nutzer seine Angaben ergänzen.<br />
Besonders wichtig ist<br />
hier der Eintrag der Firmenhomepage.<br />
Denn viele Bauherren<br />
wollen sich direkt einen<br />
ersten Eindruck über den Holzbaubetrieb<br />
verschaffen. Sie klicken<br />
auf die Internetseite, auch<br />
weil sie neugierig beispielsweise<br />
auf Referenzobjekte sind, die<br />
ein Betrieb auf seine Firmenhomepage<br />
gestellt hat. Dazu<br />
kommt: Durch die Verlinkung<br />
Ihrer Internetseite in der Zimmermeister-Suche.de<br />
steigern<br />
Sie Ihre Chance, bei Suchmaschinen<br />
wie Google möglichst<br />
weit vorne aufgeführt zu werden.<br />
Dadurch werden Sie besser<br />
gefunden.<br />
Ebenso wichtig ist es, die Leistungen,<br />
die der Holzbaubetrieb<br />
bietet, im Detail zu zeigen. Bei<br />
der erweiterten Suche kann der<br />
Bauherr in der Zimmermeister-<br />
Suche.de nach Leistungen wie<br />
„Holzhausbau“, „Modernisierung<br />
und Sanierung“ oder „<strong>Brücke</strong>nbau“<br />
suchen und bekommt<br />
nur Betriebe angezeigt, die die<br />
konkreten Leistungen anbieten.<br />
Betriebe, die hier nichts angegeben<br />
haben, werden folglich<br />
nicht gefunden.<br />
Qualität im Logo<br />
Darüber hinaus lässt sich noch<br />
das Firmenlogo hinzufügen.<br />
Durch die Einbindung Ihres firmenspezifischen<br />
Logos wird Ihr<br />
Firmenprofil in der Zimmermeister-Suche.de<br />
umfassender.<br />
Am Ende sind es nur wenige<br />
Klicks und wenige Eintragungen.<br />
Aber dadurch erhöht ein<br />
Holzbaubetrieb seine Chance,<br />
von potenziellen Neukunden<br />
angesprochen zu werden, um<br />
ein Vielfaches.<br />
<br />
www.zimmermeister-suche.de ▪<br />
Organ von Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister<br />
VII
Verband aktuell Verbände & Vereinigungen<br />
Qualitätsverbund DachKomplett<br />
Stark im Wettbewerb<br />
Im Winter 2009/10 haben 22<br />
Teilnehmer aus dem Landesinnungsverband<br />
des Bayerischen<br />
Zimmererhandwerks<br />
und dem Verband Hessischer<br />
Zimmermeister e.V. (LIV) die<br />
Modulreihe besucht und am 6.<br />
März 2010 beim Marktpartner<br />
Bayerwald in Neukirchen vorm<br />
Wald ihr Zertifikat erhalten.<br />
Mitgliedsbetriebe bei Dach<br />
Komplett profitieren:<br />
▸▸ Attraktive Kunden mit durchdachten<br />
Marketing-, Vertriebs-<br />
und Kommunikationswerkzeugen<br />
gewinnen<br />
▸▸ Höhere Chancen für Aufträge<br />
mit mehr Umsatz und Deckungsbeitrag<br />
durch Erschließung<br />
neuer Geschäftsfelder<br />
▸▸ Starke Glaubwürdigkeit als<br />
Komplettanbieter durch gewerkeübergreifendes<br />
Knowhow<br />
◂◂<strong>Die</strong> Teilnehmer der DachKomplett-<br />
Qualifizierung 2009/10<br />
▸▸ Qualitätvolle Abgrenzung<br />
vom Wettbewerb durch wertvolles<br />
Schlüsselwissen<br />
▸▸ Schnelle Informationen und<br />
praxistaugliche Lösungen<br />
durch offenen Austausch mit<br />
DachKomplett-Partnern<br />
▸▸ Mehr Marktgeltung ihres Betriebes<br />
vor Ort durch Unterstützung<br />
ihrer einmaligen<br />
Positionierung mit der Verbundmarke<br />
DachKomplett<br />
▸▸ Erhebliche Begünstigung von<br />
Innovationen in ihrem Betrieb<br />
durch systematische Weiterbildung<br />
und Schulungen<br />
Europaweit zählt der Verbund<br />
430 Unternehmen. Im Internet:<br />
www.partner.dachkomplett.de▪<br />
Bundesvereinigung Bauwirtschaft (BVB)<br />
Positives Signal für Sanierungen<br />
BVB-Geschäftsführer Prof. Dr. Karl Robl wertet die geplante Aufstockung<br />
der Haushaltsmittel als ein „positives Signal“. Für 2011 fordert er, ausreichende<br />
KfW-Mittel bereitzustellen.<br />
<strong>Die</strong> nun geplante Aufstockung<br />
der KfW-Mittel für<br />
die energetische Gebäudesanierung<br />
auf insgesamt 1,5 Mrd.<br />
Euro ist ein positives Signal für<br />
Unternehmen und Mitarbeiter<br />
der mittelständischen Bauwirtschaft.“<br />
<strong>Die</strong>s sagte Prof. Dr. Karl<br />
Robl, Geschäftsführer der Bundesvereinigung<br />
Bauwirtschaft,<br />
auf einer Pressekonferenz in<br />
Berlin.<br />
„Deutschland steht an der<br />
Spitze der europäischen Anstrengungen<br />
zur Energieeinsparung<br />
im Gebäudebereich. <strong>Die</strong>s<br />
hat dazu geführt, dass seit 1990<br />
der Energiebedarf der Haushalte<br />
um rund 22 % zurückgegangen<br />
ist“, sagte Robl.<br />
Bis 2020 will Deutschland<br />
insgesamt 40 % einsparen. <strong>Die</strong>s<br />
könne nur gelingen, wenn für<br />
die privaten Bauherren verlässliche<br />
Förderrahmenbedingungen<br />
bestehen. Hierzu leisteten<br />
die Programme der KfW<br />
einen wichtigen Beitrag. Robl<br />
weiter: „Daher ist es von großer<br />
Bedeutung, dass die nun im<br />
Bundeshaushalt 2010 vorgezogenen<br />
Mittel aus der Haushaltsplanung<br />
2011 in Höhe von 310<br />
Mio. Euro bei der Aufstellung<br />
des Haushaltsplanes 2011 durch<br />
eine echte Erhöhung des Ansatzes<br />
sichergestellt werden, da<br />
andernfalls ein Absturz von 1,5<br />
Mrd. Euro in 2010 auf 790 Mio.<br />
Euro in 2011 drohen würde.“<br />
<strong>Die</strong> BVB geht davon aus, dass<br />
die Wirtschafts- und Finanzkrise<br />
der Gesamtwirtschaft die<br />
Baubranche erst 2011 mit voller<br />
Wucht treffen werde. ▪<br />
▸▸Prof. Dr. Karl Robl: „Deutschland<br />
steht an der Spitze der<br />
europäischen Anstrengungen zur<br />
Energieeinsparung<br />
im gesamten Gebäudebereich.“<br />
VIII<br />
mikado 5.2010