Präsentation Prof. Dr. Pfaff
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Universität zu Köln<br />
Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Beruflicher Stress –<br />
Ursachen und Vermeidungsstrategien<br />
Univ.-<strong>Prof</strong>. Holger <strong>Pfaff</strong><br />
20.09.2011, Köln<br />
AOK Rheinland/Hamburg:<br />
Burnout im Gesundheitswesen
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Medizinsoziologie,<br />
Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Referenzunternehmen: Gesundheits- und<br />
Sozialunternehmen
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Medizinsoziologie,<br />
Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Publikationen des Instituts (Bücher 2077 – 2011)
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Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
1. Die heutige Welt: voller Modernisierungsrisiken<br />
2. Ursachen des beruflichen Stress<br />
3. Vermeidungsstrategien<br />
4. Fazit
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Medizinsoziologie,<br />
Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Verunsicherte Märkte<br />
F.A.Z. 25.08.2010. Text: Norbert Kuls, New York: Gewinnprognosen kaum noch haltbar
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Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Mega-Trends<br />
1. Individualisierung => „Entbindung“ => Single-Dasein =><br />
Überalterung<br />
2. Technisierung => Entmaterialisierung => Globalisierung<br />
3. Ökonomisierung => Flexibilisierung => Prekarisierung =><br />
Verunsicherung<br />
4. Kolonialisierung der Lebenswelt => Entgrenzung<br />
5. Wandel => Dynamisierung<br />
6. Vernetzung & Optionsgesellschaft => Zunahme der<br />
Komplexität
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Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Die drei zentralen Überforderungstreiber<br />
Alles muss im Beruf heute<br />
• schneller,<br />
• billiger und/oder<br />
• besser gehen!
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Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Kombi-Trend: Dynaxität (Dynamik & Komplexität)<br />
1. Anforderungen<br />
steigen schneller als<br />
intellektuelles<br />
Potenzial<br />
2. Dynaxität fordert<br />
psychosoziale<br />
Beeinträchtigungen<br />
3. Demographische<br />
Entwicklung<br />
4. Brain-<strong>Dr</strong>ain<br />
5. Down-Shifting<br />
6. Attraktive Firmen bieten Work-Life-Balance<br />
Kastner, M. Selbstmanagement zur Work-Life-Balance. IAPAM. 2010.
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Medizinsoziologie,<br />
Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Neue Arbeits-, Organisations- und Lebensformen<br />
Kastner, M: Selbstmanagement zur Work-Life-Balance. IAPAM. 2010.
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Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Prekarisierung der Beschäftigung<br />
Rhein T. Ist Europa auf dem Weg zum „Turbo-Arbeitsmarkt?“. IAB-Kurzbericht 19/2010
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Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Flexibilisierung<br />
Rhein T. Ist Europa auf dem Weg zum „Turbo-Arbeitsmarkt?“. IAB-Kurzbericht 19/2010
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Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Schnelllebige Zeit – kein Pardon<br />
F.A.Z. 07.09.2010. Text: dpa/Reuters; Bildmaterial: dpa
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Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Dauer der Betriebszugehörigkeit<br />
Rhein T. Ist Europa auf dem Weg zum „Turbo-Arbeitsmarkt?“. IAB-Kurzbericht 19/2010
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Versorgungsforschung und<br />
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70 %<br />
60 %<br />
Zunahme der Arbeitsintensität 1990-2000:<br />
Ergebnisse einer europäischen Panel-Befragung<br />
Zunahme des<br />
Arbeitstempos<br />
% Antwort „Ja“<br />
50 %<br />
40 %<br />
Arbeiten<br />
unter<br />
Termindruck<br />
P. Paoli, D. Merllie (2001)<br />
1990 1995<br />
2000
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Medizinsoziologie,<br />
Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
1. Die heutige Welt: voller Modernisierungsrisiken<br />
2. Ursachen des beruflichen Stress<br />
3. Vermeidungsstrategien<br />
4. Fazit
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Medizinsoziologie,<br />
Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Der Mensch als Mängelwesen ist nicht gerüstet für<br />
den modernen Stress<br />
Passung von Anforderungen und Ressourcen<br />
Kastner, M. Selbstmanagement zur Work-Life-Balance. IAPAM. 2010.
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Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Verunsicherung führt zu Massenprotesten<br />
F.A.Z. 06.09.2010. Text: F.A.Z.; Bildmaterial: AFP, F.A.Z.
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Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
BKK Gesundheitsreport 2007, Gesundheit in Zeiten der Globalisierung
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Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Psychische Erkrankungen<br />
Aktuelle Studie von Wittchen:<br />
„Jedes Jahre leiden gut 38 % aller Europäer unter<br />
neuropsychiatrischen Erkrankung (…)<br />
Bei Kindern und Jugendlichen werden heute fünfmal so viel<br />
Depressionen festgestellt wie noch vor einer Generation“<br />
(FAZ, 07.09.2011)<br />
Publikation: European Neuropsychopharmacology, Bd. 25, S. 655
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Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Stress und Doping: Enhancer<br />
Permanenter Leistungsdruck, Stress, Müdigkeit, dazu ein Gefühl, nicht mehr<br />
mithalten oder den eigenen Ansprüchen gerecht werden zu können: Immer<br />
mehr Deutsche behelfen sich mit verschreibungspflichtigen Medikamenten, um<br />
mit Belastungen im Beruf fertig zu werden. Das ist das Ergebnis einer<br />
Untersuchung der Krankenversicherung DAK.
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Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Burnout in aller Munde<br />
1. Emotionale Erschöpfung<br />
•Übernahme zu hoher Verpflichtungen<br />
•keine Erholungsphasen<br />
•sich durch den engen Kontakt zu Klienten leer fühlen<br />
2. Depersonalisierung<br />
•Abneigung<br />
•Gefühllosigkeit<br />
Maslach & Jackson (1984) S. 134. In Enzmann & Kleiber (1989): S. 32 / Foto: 2011 Microsoft Corporation<br />
3. Reduzierte Leistungsfähigkeit<br />
•Kraftlosigkeit<br />
•Versagensgefühle<br />
•Sozialer Rückzug<br />
... kann bei Individuen, die in irgendeiner Weise mit Menschen arbeiten,<br />
auftreten“
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Medizinsoziologie,<br />
Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Wie steht es um Ihr Burnout?<br />
Maslach Burnout Inventory - general survey (MBI-GS)<br />
Subskala “emotionalen Erschöpfung”<br />
0=nie, 6=täglich<br />
Ich fühle mich emotional leer in meiner Arbeit.<br />
Ich fühle mich am Ende des Arbeitstages verbraucht.<br />
Ich fühle mich müde, wenn ich morgens aufstehe und<br />
an die Arbeit denke.<br />
Jeden Tag zu arbeiten, ist wirklich eine Belastung für<br />
mich.<br />
Ich fühle mich durch meine Arbeit ausgebrannt.
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Medizinsoziologie,<br />
Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Ihre Schätzung:<br />
Wie viele Klinikärzte haben ein Burnout?<br />
Verteilung der “emotionalen Erschöpfung”<br />
Burnout-Classification<br />
nach Kalimo et al. (2003)<br />
keine Burnout-Symptome<br />
(0 – 1.49)<br />
Vorhandene Burnout-Symptome<br />
(1.50 – 3.49)<br />
Schwerwiegende Burnout-Symptome<br />
(3.5 – 6)<br />
Häufigkeit<br />
Verteilung<br />
N 175 100.0%
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Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Burnout-Studienergebnisse<br />
Krankenhausärzte (U-BIKE-Studie)<br />
Verteilung der Subskala “emotionale Erschöpfung”<br />
Burnout-Classification<br />
nach Kalimo et al. (2003)<br />
keine Burnout-Symptome<br />
(0 – 1.49)<br />
Vorhandene Burnout-Symptome<br />
(1.50 – 3.49)<br />
Schwerwiegende Burnout-Symptome<br />
(3.5 – 6)<br />
Häufigkeit<br />
Verteilung<br />
72 26%<br />
150 54%<br />
55 20%<br />
N 277 100.0%<br />
26%<br />
74%
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Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
1. Die heutige Welt: voller Modernisierungsrisiken<br />
2. Ursachen des beruflichen Stress<br />
3. Vermeidungsstrategien<br />
4. Fazit
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Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Wer bekommt eher einen Herzinfarkt?<br />
• Der Manager oder<br />
• der einfache Arbeiter oder<br />
• der Angestellte?
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Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Altersangepasste Sterblichkeitsraten nach beruflicher<br />
Stellung bei Angestellten des öffentlichen Dienstes: (40-64<br />
Jahre; n = 17530; sog. Whitehall Study) Quelle: Marmot 1994<br />
Zehnjahressterblichkeit (%)<br />
15<br />
10<br />
5<br />
Schichtgradient als inverse Beziehung<br />
zwischen sozialer Schicht und<br />
Mortalität/Morbidität<br />
TOP-Management<br />
Mittleres<br />
Management<br />
Sachbearbeiter<br />
Sonstige Tätigkeiten<br />
0<br />
alle Fälle KHK ohne KHK<br />
Siegrist, Johannes: Medizinische Soziologie, 5. Auflage, München et al., Urban und Schwarzenberg, 1995, S. 192<br />
Krankheitsunspezifische<br />
Wirkung
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Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Das General-Modell<br />
Krankheitsanfälligkeit<br />
Belastung<br />
Beanspruchung/Stress<br />
Bewältigung<br />
Ressourcen<br />
Demotivation<br />
Es gilt:<br />
Je weiter die Belastung-<br />
Ressourcen-Schere auseinander<br />
geht, desto kritischer wird es<br />
gesundheitlich!<br />
• Belastungen erhöhen die Krankheitsanfälligkeit<br />
• Ressourcen senken die Krankheitsanfälligkeit
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Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
„High-Touch“-Berufe sind Burn-Out gefährdet<br />
Helfer in so genannten „High-Touch“-Berufen leiden besonders<br />
häufig unter Symptomen wie emotionaler Erschöpfung,<br />
nachlassender Leistungsfähigkeit und einer zunehmenden<br />
Gleichgültigkeit bzw. Depersonalisierung.<br />
„High-Touch“-Berufe = Menschen, die sich um andere Menschen<br />
kümmern (z.B. Angehörige der medizinischen, pflegerischen und<br />
pädagogischen Berufe)
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Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Gesundheitsberufe & Burnout<br />
Tab.: Anteil der Personen, die<br />
angaben, „während oder<br />
unmittelbar nach der Arbeit<br />
häufig“ an Burnout zu leiden,<br />
gruppiert nach <strong>Prof</strong>ession. Die<br />
rechte Spalte zeigt den Anteil<br />
der Betroffenen innerhalb<br />
einer <strong>Prof</strong>ession an, die<br />
spezifische professionelle Hilfe<br />
in Anspruch genommen<br />
haben. * zeigen<br />
Signifikanzniveau an<br />
(Logistische Regression).<br />
Hasselhorn HM, Nübling M. Arbeitsbedingte psychische Erschöpfung bei Erwerbstätigen in Deutschland. Arbeitsmed. Sozialmed. Umweltmed.<br />
2004;39:568-576
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Medizinsoziologie,<br />
Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Was führt zu Burnout?<br />
• Hohe Arbeitsbelastung<br />
• Anzahl der Arbeitsstunden<br />
• Administrative Tätigkeiten<br />
(Schreibaufwand)<br />
• Managed Care<br />
• Klientenstress<br />
• Überengagement bezüglich<br />
Klient<br />
• Führungstätigkeit<br />
• Rollenkonflikte<br />
• Rollenambiguität<br />
• Wertekonflikte<br />
• Anzahl der Klienten<br />
• Klientenkontakte<br />
• Krisenintervention<br />
(vgl. Alexander et al. 1998: Janssen et al. 1999; Schaufeli & Enzmann 1998: Evans et al.; Rupert & Morgan; Acker 1999; Johnson & Rubin 1983; Rubin<br />
1983) / Himle et al. 1986; Koeske & Koeske 1989
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Medizinsoziologie,<br />
Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
1. Die heutige Welt: voller Modernisierungsrisiken<br />
2. Ursachen des beruflichen Stress<br />
3. Vermeidungsstrategien<br />
4. Fazit
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Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Was hilft?: Belastungen vermeiden<br />
Gesundheit<br />
3. Mauer: biologische „Schutzmauer“<br />
2. Mauer: psychische „Schutzmauer“<br />
1. Mauer: soziale „Schutzmauer“<br />
Angriffe auf die Gesundheit: Soziale, psychische und biologische Risiken<br />
<strong>Pfaff</strong>, H.: 1999
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Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Belastungen reduzieren<br />
• Innere Anforderungen<br />
• Äußere Anforderungen
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Medizinsoziologie,<br />
Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Äußere Anforderungen verringern<br />
Ziel: Arbeitsintensität vermindern<br />
Mittel:<br />
•Bessere Ablauforganisation (Geschäftsprozessoptimierung)<br />
•Schlanke Organisation<br />
•Weniger Bürokratie und Dokumentation<br />
•Mehr Fokussierung<br />
•Mehr Zielorientierung<br />
•Mehr Stellen<br />
•Organisationsgemachte Belastungen reduzieren (Unnötiger<br />
Stress)<br />
•Input-Kontrolle!
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Medizinsoziologie,<br />
Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Burnout im Pflegeberuf:<br />
Identitätskrise &<br />
Anspruchsinflation<br />
• Rollen aufschreiben<br />
• Rollen analysieren<br />
• Rollen neu definieren<br />
Bortis C, Brigger M: Burnout im Pflegeberuf; Februar 2001
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Medizinsoziologie,<br />
Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Was hilft noch?: Die soziale Schutzmauer<br />
Gesundheit<br />
3. Mauer: biologische „Schutzmauer“<br />
2. Mauer: psychische „Schutzmauer“<br />
1. Mauer: soziale „Schutzmauer“<br />
Angriffe auf die Gesundheit: Soziale, psychische und biologische Risiken<br />
<strong>Pfaff</strong>, H.: 1999
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Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
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Medizinsoziologie,<br />
Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Maßnahmen zur Erhöhung von „sozialer<br />
Unterstützung“<br />
Verhaltensebene<br />
•Oberste Führungsebene muss mit gutem Beispiel in Sachen<br />
Unterstützung vorangehen<br />
•Unterstützungsklima Gegenstand von Tagesordnungen werden<br />
•Gegenseitige Unterstützung muss belohnt, unsolidarisches<br />
Verhalten bestraft werden<br />
•Neue Mitglieder unterstützend begleiten (Mentorensystem)<br />
•Wir-Gefühl durch gemeinschaftliches Feiern stärken
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Medizinsoziologie,<br />
Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Ebene der Organisationskultur:<br />
• Vertrauensklima schaffen<br />
• Unterstützungsklima schaffen<br />
Ebene des Organisationssystems:<br />
• Unterstützungsregeln und -normen schaffen<br />
• Stress eindämmen („Stress frisst Kommunikation“)<br />
• Anti-Mobbing-Regeln aufstellen<br />
• Reziprozität sicherstellen
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Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Was hilft noch?: Belohnung<br />
hohe<br />
Verausgabung<br />
niedrige<br />
Belohnung<br />
extrinsisch<br />
intrinsisch<br />
Siegrist, J.: 1995<br />
• Anforderungen<br />
• Verpflichtungen<br />
• kritische Bewältigung,<br />
z.B. berufliche<br />
Kontrollbestrebungen<br />
• Einkommen<br />
• Anerkennung<br />
• Statuskontrolle
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Medizinsoziologie,<br />
Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Was hilft noch?: Kontrolle über die Arbeit<br />
quantitative Anforderungen<br />
gering<br />
hoch<br />
Stress<br />
gering<br />
Entscheidungsspielraum<br />
/<br />
Kontrolle<br />
hoch
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Medizinsoziologie,<br />
Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Maßnahmen zur Erhöhung der „Kontrolle“<br />
1.Erweiterung des horizontalen Spielraums:<br />
• Mehr verschiedenartige Tätigkeiten auf demselben<br />
Qualifikationsniveau: „job enlargement“<br />
2.Erweiterung des vertikalen Spielraums:<br />
• Mehr Entscheidungsspielraum (mehr Delegation): „job enrichment“<br />
3.Teilautonome Gruppenarbeit<br />
• Gruppe bekommt Entscheidungsbefugnisse vom Gruppenleiter<br />
• Gruppenmitglieder müssen viele Tätigkeiten übernehmen können<br />
(Polyvalenz)
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Medizinsoziologie,<br />
Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Was hilft noch?: Die psychische Schutzmauer<br />
Gesundheit<br />
3. Mauer: biologische „Schutzmauer“<br />
2. Mauer: psychische „Schutzmauer“<br />
1. Mauer: soziale „Schutzmauer“<br />
Angriffe auf die Gesundheit: Soziale, psychische und biologische Risiken<br />
<strong>Pfaff</strong>, H.: 1999
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Medizinsoziologie,<br />
Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Was hilft noch?:<br />
Selbstbewußtsein und Resilienz<br />
Foto: 2011 Microsoft Corporation
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Medizinsoziologie,<br />
Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Was hilft noch?: Gutes Team +<br />
(wieder) Selbstbewusstsein
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Medizinsoziologie,<br />
Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Persönliche Ressourcen & Resilienz stärken<br />
Alter schützt vor Burnout<br />
Berufliche Erfahrung mindert Burnout<br />
Selbstvertrauen schützt vor Burnout<br />
Persönliches Involvment erhöht<br />
Burnout<br />
Jugend braucht Hilfe!<br />
Erfahrung an die Jungen<br />
weitergeben<br />
Selbstbehauptungskurse<br />
Stressmanagementkurse<br />
Lloyd C., KING R., CHENOWETH L. Social work, stress and burnout: A review. Journal of Mental Health. 2002; 11, 3, 255-265. / Schwartz R.H., Tiamiyu<br />
M.F., Dwyer D.J. Social Worker Hope and Perceived Burnout: The Effects of Age, Years in Practice, and Setting. Administration in Social Work, 31(4),<br />
103-119. / Nelson T., Johnson S., Bebbington P. Satisfaction and burnout among staff of crisis resolution, assertive outreach and community mental<br />
health teams. A multicentre cross sectional survey. Soc Psychiatry Psychiatr Epidemiol. 2009 Jul;44(7):541-9. / Acker 1999. / Blankertz & Robinson
Universität zu Köln<br />
Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Was hilft noch?: Die Sicht des Problems ändern<br />
Beispiele:<br />
1. Wie kann ich meine Mails positiv sehen?<br />
2. Wie kann ich meinen Vorgesetzten positiv sehen?<br />
3. Habe ich die richtige Landkarte?
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Medizinsoziologie,<br />
Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Alles muss durch das Nadelöhr der Wahrnehmung<br />
objektive<br />
Situation<br />
subjektive Sicht<br />
der Situation<br />
„außerhalb der<br />
Haut“<br />
„innerhalb der<br />
Haut“<br />
Sprichwort: „Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß!“
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Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Die Stresskette (Die Kugel und die Dominosteine)<br />
• Kugel = psychische<br />
Belastung<br />
= Beispiel Opel:<br />
Gefahr der Insolvenz<br />
• Dominostein 1 = Wahrnehmung = Objektive<br />
Arbeitsplatzgefährdung<br />
• Dominostein 2 = Bewertung = Ich habe keine Alternative<br />
=> Bedrohung<br />
• Dominostein 3 = Stress = „Das belastet mich und<br />
beeinträchtigt mein<br />
Wohlbefinden“
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Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Ein „Grundgesetz“ der Sozialwissenschaften:<br />
Das Thomas-Theorem<br />
„Was der Mensch als real ansieht,<br />
ist real hinsichtlich der Konsequenzen“
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Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Eustress = „guter“ Stress<br />
• Anforderung wird als Herausforderung & Bereicherung erlebt<br />
Disstress = „schlechter“ Stress<br />
• Anforderung wird als Belastung & Angriff erlebt
Universität zu Köln<br />
Humanwissenschaftliche Fakultät<br />
Medizinische Fakultät<br />
Institut für<br />
Medizinsoziologie,<br />
Versorgungsforschung und<br />
Rehabilitationswissenschaft<br />
Beispiel: Disko-Musik vs. Prüfungslärm<br />
Der Lärm, der in einer Diskothek auf die<br />
Jugendlichen einwirkt, wird von diesen<br />
Jugendlichen anders (nicht so „stressend“)<br />
bewertet wie derselbe Lärm am Tag<br />
danach während einer Klassenarbeit.<br />
Fazit:<br />
Die subjektive Bewertung hängt von der<br />
Situation ab.<br />
Foto: 2011 Microsoft Corporation
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Ihre Sicht ändern: Was sind meine Starkmacher -<br />
Was meine Schwachmacher?<br />
Was sind meine Starkmacher?<br />
• Was bestärkt mich?<br />
• Wer bestärkt mich?<br />
Was sind meine Schwachmacher?<br />
• Was laugt mich aus?<br />
• Was saugt mich aus?<br />
• Wer kritisiert mich ständig<br />
Manfred Weck
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Was hilft noch?: Die biologische Schutzmauer stärken<br />
Gesundheit<br />
3. Mauer: biologische „Schutzmauer“<br />
2. Mauer: psychische „Schutzmauer“<br />
1. Mauer: soziale „Schutzmauer“<br />
Angriffe auf die Gesundheit: Soziale, psychische und biologische Risiken<br />
<strong>Pfaff</strong>, H.: 1999
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Rehabilitationswissenschaft<br />
Herausforderungen gesund meistern<br />
Risikofaktoren für das Herz<br />
Kardiovaskulare Mortalität<br />
(Fälle/1000 über 5 Jahre)<br />
in Abhängigkeit von<br />
diastolischem Blutdruck und<br />
Serumcholesterin für<br />
Nichtraucher (links) und<br />
Raucher (rechts)<br />
Meister, W.: Risikofaktoren und Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen. In: Der Internist, 1989, 30, S. 277
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1. Die heutige Welt: voller Modernisierungsrisiken<br />
2. Ursachen des beruflichen Stress<br />
3. Vermeidungsstrategien<br />
4. Fazit
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Fazit<br />
• Die moderne Welt steckt voller Modernisierungsrisiken<br />
• Belastungen müssen an ihren Wurzeln angepackt werden<br />
• Soziale Schutzmauer stärken<br />
• Psychische Schutzmauer stärken<br />
• Biologische Schutzmauer stärken
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Kontakt<br />
Univ.-<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. Holger <strong>Pfaff</strong>