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Präsentation Prof. Dr. Pfaff

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Universität zu Köln<br />

Humanwissenschaftliche Fakultät<br />

Medizinische Fakultät<br />

Institut für<br />

Medizinsoziologie,<br />

Versorgungsforschung und<br />

Rehabilitationswissenschaft<br />

Beruflicher Stress –<br />

Ursachen und Vermeidungsstrategien<br />

Univ.-<strong>Prof</strong>. Holger <strong>Pfaff</strong><br />

20.09.2011, Köln<br />

AOK Rheinland/Hamburg:<br />

Burnout im Gesundheitswesen


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Versorgungsforschung und<br />

Rehabilitationswissenschaft<br />

Referenzunternehmen: Gesundheits- und<br />

Sozialunternehmen


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Medizinsoziologie,<br />

Versorgungsforschung und<br />

Rehabilitationswissenschaft<br />

Publikationen des Instituts (Bücher 2077 – 2011)


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Medizinsoziologie,<br />

Versorgungsforschung und<br />

Rehabilitationswissenschaft<br />

1. Die heutige Welt: voller Modernisierungsrisiken<br />

2. Ursachen des beruflichen Stress<br />

3. Vermeidungsstrategien<br />

4. Fazit


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Medizinsoziologie,<br />

Versorgungsforschung und<br />

Rehabilitationswissenschaft<br />

Verunsicherte Märkte<br />

F.A.Z. 25.08.2010. Text: Norbert Kuls, New York: Gewinnprognosen kaum noch haltbar


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Versorgungsforschung und<br />

Rehabilitationswissenschaft<br />

Mega-Trends<br />

1. Individualisierung => „Entbindung“ => Single-Dasein =><br />

Überalterung<br />

2. Technisierung => Entmaterialisierung => Globalisierung<br />

3. Ökonomisierung => Flexibilisierung => Prekarisierung =><br />

Verunsicherung<br />

4. Kolonialisierung der Lebenswelt => Entgrenzung<br />

5. Wandel => Dynamisierung<br />

6. Vernetzung & Optionsgesellschaft => Zunahme der<br />

Komplexität


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Versorgungsforschung und<br />

Rehabilitationswissenschaft<br />

Die drei zentralen Überforderungstreiber<br />

Alles muss im Beruf heute<br />

• schneller,<br />

• billiger und/oder<br />

• besser gehen!


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Versorgungsforschung und<br />

Rehabilitationswissenschaft<br />

Kombi-Trend: Dynaxität (Dynamik & Komplexität)<br />

1. Anforderungen<br />

steigen schneller als<br />

intellektuelles<br />

Potenzial<br />

2. Dynaxität fordert<br />

psychosoziale<br />

Beeinträchtigungen<br />

3. Demographische<br />

Entwicklung<br />

4. Brain-<strong>Dr</strong>ain<br />

5. Down-Shifting<br />

6. Attraktive Firmen bieten Work-Life-Balance<br />

Kastner, M. Selbstmanagement zur Work-Life-Balance. IAPAM. 2010.


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Versorgungsforschung und<br />

Rehabilitationswissenschaft<br />

Neue Arbeits-, Organisations- und Lebensformen<br />

Kastner, M: Selbstmanagement zur Work-Life-Balance. IAPAM. 2010.


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Rehabilitationswissenschaft<br />

Prekarisierung der Beschäftigung<br />

Rhein T. Ist Europa auf dem Weg zum „Turbo-Arbeitsmarkt?“. IAB-Kurzbericht 19/2010


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Medizinsoziologie,<br />

Versorgungsforschung und<br />

Rehabilitationswissenschaft<br />

Flexibilisierung<br />

Rhein T. Ist Europa auf dem Weg zum „Turbo-Arbeitsmarkt?“. IAB-Kurzbericht 19/2010


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Versorgungsforschung und<br />

Rehabilitationswissenschaft<br />

Schnelllebige Zeit – kein Pardon<br />

F.A.Z. 07.09.2010. Text: dpa/Reuters; Bildmaterial: dpa


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Dauer der Betriebszugehörigkeit<br />

Rhein T. Ist Europa auf dem Weg zum „Turbo-Arbeitsmarkt?“. IAB-Kurzbericht 19/2010


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Rehabilitationswissenschaft<br />

70 %<br />

60 %<br />

Zunahme der Arbeitsintensität 1990-2000:<br />

Ergebnisse einer europäischen Panel-Befragung<br />

Zunahme des<br />

Arbeitstempos<br />

% Antwort „Ja“<br />

50 %<br />

40 %<br />

Arbeiten<br />

unter<br />

Termindruck<br />

P. Paoli, D. Merllie (2001)<br />

1990 1995<br />

2000


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Versorgungsforschung und<br />

Rehabilitationswissenschaft<br />

1. Die heutige Welt: voller Modernisierungsrisiken<br />

2. Ursachen des beruflichen Stress<br />

3. Vermeidungsstrategien<br />

4. Fazit


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Versorgungsforschung und<br />

Rehabilitationswissenschaft<br />

Der Mensch als Mängelwesen ist nicht gerüstet für<br />

den modernen Stress<br />

Passung von Anforderungen und Ressourcen<br />

Kastner, M. Selbstmanagement zur Work-Life-Balance. IAPAM. 2010.


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Versorgungsforschung und<br />

Rehabilitationswissenschaft<br />

Verunsicherung führt zu Massenprotesten<br />

F.A.Z. 06.09.2010. Text: F.A.Z.; Bildmaterial: AFP, F.A.Z.


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Rehabilitationswissenschaft<br />

BKK Gesundheitsreport 2007, Gesundheit in Zeiten der Globalisierung


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Versorgungsforschung und<br />

Rehabilitationswissenschaft<br />

Psychische Erkrankungen<br />

Aktuelle Studie von Wittchen:<br />

„Jedes Jahre leiden gut 38 % aller Europäer unter<br />

neuropsychiatrischen Erkrankung (…)<br />

Bei Kindern und Jugendlichen werden heute fünfmal so viel<br />

Depressionen festgestellt wie noch vor einer Generation“<br />

(FAZ, 07.09.2011)<br />

Publikation: European Neuropsychopharmacology, Bd. 25, S. 655


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Rehabilitationswissenschaft<br />

Stress und Doping: Enhancer<br />

Permanenter Leistungsdruck, Stress, Müdigkeit, dazu ein Gefühl, nicht mehr<br />

mithalten oder den eigenen Ansprüchen gerecht werden zu können: Immer<br />

mehr Deutsche behelfen sich mit verschreibungspflichtigen Medikamenten, um<br />

mit Belastungen im Beruf fertig zu werden. Das ist das Ergebnis einer<br />

Untersuchung der Krankenversicherung DAK.


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Rehabilitationswissenschaft<br />

Burnout in aller Munde<br />

1. Emotionale Erschöpfung<br />

•Übernahme zu hoher Verpflichtungen<br />

•keine Erholungsphasen<br />

•sich durch den engen Kontakt zu Klienten leer fühlen<br />

2. Depersonalisierung<br />

•Abneigung<br />

•Gefühllosigkeit<br />

Maslach & Jackson (1984) S. 134. In Enzmann & Kleiber (1989): S. 32 / Foto: 2011 Microsoft Corporation<br />

3. Reduzierte Leistungsfähigkeit<br />

•Kraftlosigkeit<br />

•Versagensgefühle<br />

•Sozialer Rückzug<br />

... kann bei Individuen, die in irgendeiner Weise mit Menschen arbeiten,<br />

auftreten“


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Versorgungsforschung und<br />

Rehabilitationswissenschaft<br />

Wie steht es um Ihr Burnout?<br />

Maslach Burnout Inventory - general survey (MBI-GS)<br />

Subskala “emotionalen Erschöpfung”<br />

0=nie, 6=täglich<br />

Ich fühle mich emotional leer in meiner Arbeit.<br />

Ich fühle mich am Ende des Arbeitstages verbraucht.<br />

Ich fühle mich müde, wenn ich morgens aufstehe und<br />

an die Arbeit denke.<br />

Jeden Tag zu arbeiten, ist wirklich eine Belastung für<br />

mich.<br />

Ich fühle mich durch meine Arbeit ausgebrannt.


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Versorgungsforschung und<br />

Rehabilitationswissenschaft<br />

Ihre Schätzung:<br />

Wie viele Klinikärzte haben ein Burnout?<br />

Verteilung der “emotionalen Erschöpfung”<br />

Burnout-Classification<br />

nach Kalimo et al. (2003)<br />

keine Burnout-Symptome<br />

(0 – 1.49)<br />

Vorhandene Burnout-Symptome<br />

(1.50 – 3.49)<br />

Schwerwiegende Burnout-Symptome<br />

(3.5 – 6)<br />

Häufigkeit<br />

Verteilung<br />

N 175 100.0%


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Rehabilitationswissenschaft<br />

Burnout-Studienergebnisse<br />

Krankenhausärzte (U-BIKE-Studie)<br />

Verteilung der Subskala “emotionale Erschöpfung”<br />

Burnout-Classification<br />

nach Kalimo et al. (2003)<br />

keine Burnout-Symptome<br />

(0 – 1.49)<br />

Vorhandene Burnout-Symptome<br />

(1.50 – 3.49)<br />

Schwerwiegende Burnout-Symptome<br />

(3.5 – 6)<br />

Häufigkeit<br />

Verteilung<br />

72 26%<br />

150 54%<br />

55 20%<br />

N 277 100.0%<br />

26%<br />

74%


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Versorgungsforschung und<br />

Rehabilitationswissenschaft<br />

1. Die heutige Welt: voller Modernisierungsrisiken<br />

2. Ursachen des beruflichen Stress<br />

3. Vermeidungsstrategien<br />

4. Fazit


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Rehabilitationswissenschaft<br />

Wer bekommt eher einen Herzinfarkt?<br />

• Der Manager oder<br />

• der einfache Arbeiter oder<br />

• der Angestellte?


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Rehabilitationswissenschaft<br />

Altersangepasste Sterblichkeitsraten nach beruflicher<br />

Stellung bei Angestellten des öffentlichen Dienstes: (40-64<br />

Jahre; n = 17530; sog. Whitehall Study) Quelle: Marmot 1994<br />

Zehnjahressterblichkeit (%)<br />

15<br />

10<br />

5<br />

Schichtgradient als inverse Beziehung<br />

zwischen sozialer Schicht und<br />

Mortalität/Morbidität<br />

TOP-Management<br />

Mittleres<br />

Management<br />

Sachbearbeiter<br />

Sonstige Tätigkeiten<br />

0<br />

alle Fälle KHK ohne KHK<br />

Siegrist, Johannes: Medizinische Soziologie, 5. Auflage, München et al., Urban und Schwarzenberg, 1995, S. 192<br />

Krankheitsunspezifische<br />

Wirkung


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Rehabilitationswissenschaft<br />

Das General-Modell<br />

Krankheitsanfälligkeit<br />

Belastung<br />

Beanspruchung/Stress<br />

Bewältigung<br />

Ressourcen<br />

Demotivation<br />

Es gilt:<br />

Je weiter die Belastung-<br />

Ressourcen-Schere auseinander<br />

geht, desto kritischer wird es<br />

gesundheitlich!<br />

• Belastungen erhöhen die Krankheitsanfälligkeit<br />

• Ressourcen senken die Krankheitsanfälligkeit


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Rehabilitationswissenschaft<br />

„High-Touch“-Berufe sind Burn-Out gefährdet<br />

Helfer in so genannten „High-Touch“-Berufen leiden besonders<br />

häufig unter Symptomen wie emotionaler Erschöpfung,<br />

nachlassender Leistungsfähigkeit und einer zunehmenden<br />

Gleichgültigkeit bzw. Depersonalisierung.<br />

„High-Touch“-Berufe = Menschen, die sich um andere Menschen<br />

kümmern (z.B. Angehörige der medizinischen, pflegerischen und<br />

pädagogischen Berufe)


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Rehabilitationswissenschaft<br />

Gesundheitsberufe & Burnout<br />

Tab.: Anteil der Personen, die<br />

angaben, „während oder<br />

unmittelbar nach der Arbeit<br />

häufig“ an Burnout zu leiden,<br />

gruppiert nach <strong>Prof</strong>ession. Die<br />

rechte Spalte zeigt den Anteil<br />

der Betroffenen innerhalb<br />

einer <strong>Prof</strong>ession an, die<br />

spezifische professionelle Hilfe<br />

in Anspruch genommen<br />

haben. * zeigen<br />

Signifikanzniveau an<br />

(Logistische Regression).<br />

Hasselhorn HM, Nübling M. Arbeitsbedingte psychische Erschöpfung bei Erwerbstätigen in Deutschland. Arbeitsmed. Sozialmed. Umweltmed.<br />

2004;39:568-576


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Rehabilitationswissenschaft<br />

Was führt zu Burnout?<br />

• Hohe Arbeitsbelastung<br />

• Anzahl der Arbeitsstunden<br />

• Administrative Tätigkeiten<br />

(Schreibaufwand)<br />

• Managed Care<br />

• Klientenstress<br />

• Überengagement bezüglich<br />

Klient<br />

• Führungstätigkeit<br />

• Rollenkonflikte<br />

• Rollenambiguität<br />

• Wertekonflikte<br />

• Anzahl der Klienten<br />

• Klientenkontakte<br />

• Krisenintervention<br />

(vgl. Alexander et al. 1998: Janssen et al. 1999; Schaufeli & Enzmann 1998: Evans et al.; Rupert & Morgan; Acker 1999; Johnson & Rubin 1983; Rubin<br />

1983) / Himle et al. 1986; Koeske & Koeske 1989


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Versorgungsforschung und<br />

Rehabilitationswissenschaft<br />

1. Die heutige Welt: voller Modernisierungsrisiken<br />

2. Ursachen des beruflichen Stress<br />

3. Vermeidungsstrategien<br />

4. Fazit


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Medizinsoziologie,<br />

Versorgungsforschung und<br />

Rehabilitationswissenschaft<br />

Was hilft?: Belastungen vermeiden<br />

Gesundheit<br />

3. Mauer: biologische „Schutzmauer“<br />

2. Mauer: psychische „Schutzmauer“<br />

1. Mauer: soziale „Schutzmauer“<br />

Angriffe auf die Gesundheit: Soziale, psychische und biologische Risiken<br />

<strong>Pfaff</strong>, H.: 1999


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Medizinsoziologie,<br />

Versorgungsforschung und<br />

Rehabilitationswissenschaft<br />

Belastungen reduzieren<br />

• Innere Anforderungen<br />

• Äußere Anforderungen


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Versorgungsforschung und<br />

Rehabilitationswissenschaft<br />

Äußere Anforderungen verringern<br />

Ziel: Arbeitsintensität vermindern<br />

Mittel:<br />

•Bessere Ablauforganisation (Geschäftsprozessoptimierung)<br />

•Schlanke Organisation<br />

•Weniger Bürokratie und Dokumentation<br />

•Mehr Fokussierung<br />

•Mehr Zielorientierung<br />

•Mehr Stellen<br />

•Organisationsgemachte Belastungen reduzieren (Unnötiger<br />

Stress)<br />

•Input-Kontrolle!


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Versorgungsforschung und<br />

Rehabilitationswissenschaft<br />

Burnout im Pflegeberuf:<br />

Identitätskrise &<br />

Anspruchsinflation<br />

• Rollen aufschreiben<br />

• Rollen analysieren<br />

• Rollen neu definieren<br />

Bortis C, Brigger M: Burnout im Pflegeberuf; Februar 2001


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Medizinsoziologie,<br />

Versorgungsforschung und<br />

Rehabilitationswissenschaft<br />

Was hilft noch?: Die soziale Schutzmauer<br />

Gesundheit<br />

3. Mauer: biologische „Schutzmauer“<br />

2. Mauer: psychische „Schutzmauer“<br />

1. Mauer: soziale „Schutzmauer“<br />

Angriffe auf die Gesundheit: Soziale, psychische und biologische Risiken<br />

<strong>Pfaff</strong>, H.: 1999


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Medizinsoziologie,<br />

Versorgungsforschung und<br />

Rehabilitationswissenschaft<br />

Maßnahmen zur Erhöhung von „sozialer<br />

Unterstützung“<br />

Verhaltensebene<br />

•Oberste Führungsebene muss mit gutem Beispiel in Sachen<br />

Unterstützung vorangehen<br />

•Unterstützungsklima Gegenstand von Tagesordnungen werden<br />

•Gegenseitige Unterstützung muss belohnt, unsolidarisches<br />

Verhalten bestraft werden<br />

•Neue Mitglieder unterstützend begleiten (Mentorensystem)<br />

•Wir-Gefühl durch gemeinschaftliches Feiern stärken


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Versorgungsforschung und<br />

Rehabilitationswissenschaft<br />

Ebene der Organisationskultur:<br />

• Vertrauensklima schaffen<br />

• Unterstützungsklima schaffen<br />

Ebene des Organisationssystems:<br />

• Unterstützungsregeln und -normen schaffen<br />

• Stress eindämmen („Stress frisst Kommunikation“)<br />

• Anti-Mobbing-Regeln aufstellen<br />

• Reziprozität sicherstellen


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Medizinsoziologie,<br />

Versorgungsforschung und<br />

Rehabilitationswissenschaft<br />

Was hilft noch?: Belohnung<br />

hohe<br />

Verausgabung<br />

niedrige<br />

Belohnung<br />

extrinsisch<br />

intrinsisch<br />

Siegrist, J.: 1995<br />

• Anforderungen<br />

• Verpflichtungen<br />

• kritische Bewältigung,<br />

z.B. berufliche<br />

Kontrollbestrebungen<br />

• Einkommen<br />

• Anerkennung<br />

• Statuskontrolle


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Medizinsoziologie,<br />

Versorgungsforschung und<br />

Rehabilitationswissenschaft<br />

Was hilft noch?: Kontrolle über die Arbeit<br />

quantitative Anforderungen<br />

gering<br />

hoch<br />

Stress<br />

gering<br />

Entscheidungsspielraum<br />

/<br />

Kontrolle<br />

hoch


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Versorgungsforschung und<br />

Rehabilitationswissenschaft<br />

Maßnahmen zur Erhöhung der „Kontrolle“<br />

1.Erweiterung des horizontalen Spielraums:<br />

• Mehr verschiedenartige Tätigkeiten auf demselben<br />

Qualifikationsniveau: „job enlargement“<br />

2.Erweiterung des vertikalen Spielraums:<br />

• Mehr Entscheidungsspielraum (mehr Delegation): „job enrichment“<br />

3.Teilautonome Gruppenarbeit<br />

• Gruppe bekommt Entscheidungsbefugnisse vom Gruppenleiter<br />

• Gruppenmitglieder müssen viele Tätigkeiten übernehmen können<br />

(Polyvalenz)


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Versorgungsforschung und<br />

Rehabilitationswissenschaft<br />

Was hilft noch?: Die psychische Schutzmauer<br />

Gesundheit<br />

3. Mauer: biologische „Schutzmauer“<br />

2. Mauer: psychische „Schutzmauer“<br />

1. Mauer: soziale „Schutzmauer“<br />

Angriffe auf die Gesundheit: Soziale, psychische und biologische Risiken<br />

<strong>Pfaff</strong>, H.: 1999


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Rehabilitationswissenschaft<br />

Was hilft noch?:<br />

Selbstbewußtsein und Resilienz<br />

Foto: 2011 Microsoft Corporation


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Rehabilitationswissenschaft<br />

Was hilft noch?: Gutes Team +<br />

(wieder) Selbstbewusstsein


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Versorgungsforschung und<br />

Rehabilitationswissenschaft<br />

Persönliche Ressourcen & Resilienz stärken<br />

Alter schützt vor Burnout<br />

Berufliche Erfahrung mindert Burnout<br />

Selbstvertrauen schützt vor Burnout<br />

Persönliches Involvment erhöht<br />

Burnout<br />

Jugend braucht Hilfe!<br />

Erfahrung an die Jungen<br />

weitergeben<br />

Selbstbehauptungskurse<br />

Stressmanagementkurse<br />

Lloyd C., KING R., CHENOWETH L. Social work, stress and burnout: A review. Journal of Mental Health. 2002; 11, 3, 255-265. / Schwartz R.H., Tiamiyu<br />

M.F., Dwyer D.J. Social Worker Hope and Perceived Burnout: The Effects of Age, Years in Practice, and Setting. Administration in Social Work, 31(4),<br />

103-119. / Nelson T., Johnson S., Bebbington P. Satisfaction and burnout among staff of crisis resolution, assertive outreach and community mental<br />

health teams. A multicentre cross sectional survey. Soc Psychiatry Psychiatr Epidemiol. 2009 Jul;44(7):541-9. / Acker 1999. / Blankertz & Robinson


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Medizinsoziologie,<br />

Versorgungsforschung und<br />

Rehabilitationswissenschaft<br />

Was hilft noch?: Die Sicht des Problems ändern<br />

Beispiele:<br />

1. Wie kann ich meine Mails positiv sehen?<br />

2. Wie kann ich meinen Vorgesetzten positiv sehen?<br />

3. Habe ich die richtige Landkarte?


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Versorgungsforschung und<br />

Rehabilitationswissenschaft<br />

Alles muss durch das Nadelöhr der Wahrnehmung<br />

objektive<br />

Situation<br />

subjektive Sicht<br />

der Situation<br />

„außerhalb der<br />

Haut“<br />

„innerhalb der<br />

Haut“<br />

Sprichwort: „Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß!“


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Versorgungsforschung und<br />

Rehabilitationswissenschaft<br />

Die Stresskette (Die Kugel und die Dominosteine)<br />

• Kugel = psychische<br />

Belastung<br />

= Beispiel Opel:<br />

Gefahr der Insolvenz<br />

• Dominostein 1 = Wahrnehmung = Objektive<br />

Arbeitsplatzgefährdung<br />

• Dominostein 2 = Bewertung = Ich habe keine Alternative<br />

=> Bedrohung<br />

• Dominostein 3 = Stress = „Das belastet mich und<br />

beeinträchtigt mein<br />

Wohlbefinden“


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Medizinsoziologie,<br />

Versorgungsforschung und<br />

Rehabilitationswissenschaft<br />

Ein „Grundgesetz“ der Sozialwissenschaften:<br />

Das Thomas-Theorem<br />

„Was der Mensch als real ansieht,<br />

ist real hinsichtlich der Konsequenzen“


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Institut für<br />

Medizinsoziologie,<br />

Versorgungsforschung und<br />

Rehabilitationswissenschaft<br />

Eustress = „guter“ Stress<br />

• Anforderung wird als Herausforderung & Bereicherung erlebt<br />

Disstress = „schlechter“ Stress<br />

• Anforderung wird als Belastung & Angriff erlebt


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Versorgungsforschung und<br />

Rehabilitationswissenschaft<br />

Beispiel: Disko-Musik vs. Prüfungslärm<br />

Der Lärm, der in einer Diskothek auf die<br />

Jugendlichen einwirkt, wird von diesen<br />

Jugendlichen anders (nicht so „stressend“)<br />

bewertet wie derselbe Lärm am Tag<br />

danach während einer Klassenarbeit.<br />

Fazit:<br />

Die subjektive Bewertung hängt von der<br />

Situation ab.<br />

Foto: 2011 Microsoft Corporation


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Rehabilitationswissenschaft<br />

Ihre Sicht ändern: Was sind meine Starkmacher -<br />

Was meine Schwachmacher?<br />

Was sind meine Starkmacher?<br />

• Was bestärkt mich?<br />

• Wer bestärkt mich?<br />

Was sind meine Schwachmacher?<br />

• Was laugt mich aus?<br />

• Was saugt mich aus?<br />

• Wer kritisiert mich ständig<br />

Manfred Weck


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Rehabilitationswissenschaft<br />

Was hilft noch?: Die biologische Schutzmauer stärken<br />

Gesundheit<br />

3. Mauer: biologische „Schutzmauer“<br />

2. Mauer: psychische „Schutzmauer“<br />

1. Mauer: soziale „Schutzmauer“<br />

Angriffe auf die Gesundheit: Soziale, psychische und biologische Risiken<br />

<strong>Pfaff</strong>, H.: 1999


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Rehabilitationswissenschaft<br />

Herausforderungen gesund meistern<br />

Risikofaktoren für das Herz<br />

Kardiovaskulare Mortalität<br />

(Fälle/1000 über 5 Jahre)<br />

in Abhängigkeit von<br />

diastolischem Blutdruck und<br />

Serumcholesterin für<br />

Nichtraucher (links) und<br />

Raucher (rechts)<br />

Meister, W.: Risikofaktoren und Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen. In: Der Internist, 1989, 30, S. 277


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Rehabilitationswissenschaft<br />

1. Die heutige Welt: voller Modernisierungsrisiken<br />

2. Ursachen des beruflichen Stress<br />

3. Vermeidungsstrategien<br />

4. Fazit


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Rehabilitationswissenschaft<br />

Fazit<br />

• Die moderne Welt steckt voller Modernisierungsrisiken<br />

• Belastungen müssen an ihren Wurzeln angepackt werden<br />

• Soziale Schutzmauer stärken<br />

• Psychische Schutzmauer stärken<br />

• Biologische Schutzmauer stärken


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Kontakt<br />

Univ.-<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. Holger <strong>Pfaff</strong>

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