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„Was geht da in Deinem Kopf vor?“ – Die Entwicklung ... - HIT eV Trier

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<strong>„Was</strong> <strong>geht</strong> <strong>da</strong> <strong>in</strong> De<strong>in</strong>em <strong>Kopf</strong> <strong>vor</strong>?<strong>“</strong> <strong>–</strong> <strong>Die</strong> <strong>Entwicklung</strong><br />

des Gehirns von der Zeugung bis nach der Pubertät<br />

Allgeme<strong>in</strong>e <strong>Entwicklung</strong> des Gehirns bis zur Pubertät<br />

Bereits während der Embryonalphase wird <strong>da</strong>s Gehirn so aufgebaut, <strong>da</strong>ss es die lebenswichtigen<br />

Körperfunktionen steuern kann. In der Embryonalphase produzieren die wachsenden<br />

Gehirne 15 Millionen Zellen pro Stunde. Etwa 10-12 Wochen nach der Zeugung beg<strong>in</strong>nen die<br />

Nervenzellen mit zielgerichteter Aktivität, werden Schaltkreise angelegt, Verb<strong>in</strong>dungen<br />

geknüpft, die auch die Form des Gehirns verändern. Seit neuestem sche<strong>in</strong>t auch e<strong>in</strong> Gen<br />

identifiziert, ASPM genannt, <strong>da</strong>s maßgeblichen E<strong>in</strong>fluss auf die <strong>Entwicklung</strong> der Großhirnr<strong>in</strong>de<br />

hat. Auch die Ernährung spielt e<strong>in</strong>e wichtige Rolle: so entwickeln sich die Gehirne ungeborener<br />

K<strong>in</strong>der bei e<strong>in</strong>em Mangel an langkettigen Fettsäuren deutlich schlechter als sonst. Bei der<br />

Geburt beträgt <strong>da</strong>s Gewicht des Gehirns nur e<strong>in</strong> Viertel von dem e<strong>in</strong>es Erwachsenen, <strong>da</strong> die<br />

Nervenzellen noch kle<strong>in</strong> und wenig vernetzt s<strong>in</strong>d.<br />

<strong>Die</strong> <strong>in</strong>dividuelle Architektur des Gehirns, se<strong>in</strong> Potenzial sche<strong>in</strong>t sich jedoch erst nach der<br />

Geburt aus e<strong>in</strong>em Wechselspiel von Genen und Umwelte<strong>in</strong>flüssen zu entwickeln. Das ist wie<br />

mit e<strong>in</strong>em Ball, der e<strong>in</strong>en Berghang h<strong>in</strong>unterläuft: die Gene s<strong>in</strong>d die Schwerkraft, die ihn nach<br />

unten ziehen; welchen Weg der Ball aber genau nimmt, hängt von der Umgebung ab, von<br />

Ste<strong>in</strong>en und Bäumen, die se<strong>in</strong>en Weg umleiten. Bei der Geburt hat e<strong>in</strong> menschliches Gehirn<br />

etwa 100 Milliarden Nervenzellen, e<strong>in</strong>e Zahl, die sich bis zu se<strong>in</strong>em Lebensende nicht<br />

wesentlich verändert. Das <strong>vor</strong> der Geburt angelegte grobe Schaltkreismuster muss nun<br />

verfe<strong>in</strong>ert werden. Kurz nach der Geburt beg<strong>in</strong>nt <strong>da</strong>s Säugl<strong>in</strong>gsgehirn <strong>da</strong>mit, neue<br />

Verb<strong>in</strong>dungen (Synapsen) zu knüpfen <strong>–</strong> mehr, als es jemals gebrauchen kann. Bereits mit Zwei<br />

Jahren entspricht die Anzahl der Synapsen derjenigen von Erwachsenen. Das Gehirn e<strong>in</strong>es<br />

Dreijährigen hat e<strong>in</strong>e doppelt so große Anzahl an Verknüpfungen und e<strong>in</strong>en mehr als doppelt so<br />

großen Energieverbrauch wie e<strong>in</strong> Erwachsener, allerd<strong>in</strong>gs ist die Leitungsgeschw<strong>in</strong>digkeit ca.<br />

16fach kle<strong>in</strong>er. Dann werden nach und nach Verb<strong>in</strong>dungen, die selten oder nie genutzt<br />

werden, wieder aussortiert.<br />

Es ist sicher, <strong>da</strong>ss es <strong>in</strong> der Gehirnentwicklung des Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>des so etwas wie kritische Phasen<br />

gibt, <strong>da</strong>s heißt: unterschiedliche Gehirnbereiche zeigen auch zu unterschiedlichen Zeiten<br />

besondere Aktivitäten. Um etwa die Augen und den gesamten Sehapparat optimal zu<br />

entwickeln, braucht es gezielte optische Stimulationen während der ersten beiden<br />

Lebensjahre. Für die Sprachentwicklung s<strong>in</strong>d die ersten fünf bis sechs Jahre entscheidend.<br />

Und: je mehr Stimulationen e<strong>in</strong> Gehirn erhält, desto mehr Verb<strong>in</strong>dungen bleiben bestehen,<br />

oder anders ausgedrückt: reiche Erfahrung produziert viel Gehirn. Entscheidend für die<br />

Leistungsfähigkeit e<strong>in</strong>es Gehirns ist die Verknüpfung se<strong>in</strong>er Nervenzellen untere<strong>in</strong>ander.<br />

Erfolgt die Verschaltung nicht <strong>in</strong>nerhalb der <strong>da</strong>für <strong>vor</strong>gesehenen Zeitfenster, kann sie offenbar<br />

nicht oder nur schwer nachgeholt werden. Hier e<strong>in</strong>ige wichtige Phasen <strong>in</strong> der<br />

Gehirnentwicklung des Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>des:<br />

• Erst im Alter von drei bis vier Jahren kann auf <strong>da</strong>s Gedächtnis zurückgegriffen werden. Für<br />

die <strong>vor</strong>hergehende Zeit können ke<strong>in</strong>e Erfahrungen und Erlebnisse aus dem<br />

Langzeitgedächtnis abgerufen werden (<strong>in</strong>fantile Amnesie) und auch für die beiden<br />

nachfolgenden Jahre nur wenige.<br />

• Etwa ab vier Jahren kann sich e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Rollen und die Ge<strong>da</strong>nken und Gefühle anderer<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>versetzen. <strong>Die</strong>s beruht auf e<strong>in</strong>er verstärkten Kommunikation zwischen den beiden<br />

Gehirnhälften.


- 2 -<br />

• <strong>Die</strong> zunehmende Reife der Stirnlappen führt mit etwa sechs Jahren <strong>da</strong>zu, <strong>da</strong>ss <strong>da</strong>s K<strong>in</strong>d<br />

konzentrierter und zielgerichteter lernen kann und auch lernt, sich zu beherrschen und die<br />

eigenen Gefühle zu kontrollieren.<br />

• zwischen dem sechsten und dem zwölften Lebensjahr vermehrt sich die graue Substanz der<br />

h<strong>in</strong>teren Hirnregionen stark: die sprachlichen Fähigkeiten und <strong>da</strong>s räumliche<br />

Vorstellungsvermögen werden besser.<br />

• ab dem zehnten Lebensjahr gew<strong>in</strong>nt <strong>da</strong>s Pr<strong>in</strong>zip „use it or loose it<strong>“</strong> an Bedeutung: <strong>Die</strong><br />

Struktur des Gehirns spiegelt zunehmend die <strong>vor</strong>herrschenden Aktivitäten der jeweiligen<br />

Person wider. <strong>Die</strong> grauen Zellen verdünnen sich mit e<strong>in</strong>er Rate von 0,7% pro Jahr, dieser<br />

Prozess endet etwa mit dem 20. Lebensjahr. Gleichzeitig verdichten sich die weißen<br />

Zellen, e<strong>in</strong> Prozess, der vermutlich bis zum 40. Lebensjahr an<strong>da</strong>uern kann. Dabei werden<br />

die Nervenbahnen dicker und <strong>da</strong>mit schneller. Der Preis, den man <strong>da</strong>für zahlt, ist die<br />

E<strong>in</strong>schränkung der Lernfähigkeit.<br />

Damit s<strong>in</strong>d die ersten zehn bis zwölf Jahre entscheidend <strong>da</strong>für, wie vielseitig der spätere<br />

Erwachsene se<strong>in</strong> wird. Bis <strong>da</strong>h<strong>in</strong> muss <strong>da</strong>s K<strong>in</strong>d Lernen gelernt haben, um auch später mit<br />

wenig Aufwand neue D<strong>in</strong>ge zu lernen. Je vielfältiger und breiter die <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dheit<br />

ausgeprägte Struktur des Gehirns ist, umso mehr Bereiche gibt es, <strong>in</strong> denen der Jugendliche<br />

oder der Erwachsene Fortschritte machen kann. Dabei ist Erfahrung der Hauptarchitekt des<br />

Gehirns. <strong>Die</strong>s gilt auch für Stress: K<strong>in</strong>der, die früh im Leben physisch misshandelt wurden,<br />

reagieren später bei der kle<strong>in</strong>sten Bedrohung mit Herzrasen und massiver Ausschüttung von<br />

Stresshormonen.<br />

Individuelle Unterschiede<br />

Wir wissen heute, <strong>da</strong>ss rund 60% aller menschlichen Gene auf die Gehirnentwicklung E<strong>in</strong>fluss<br />

haben. Der Intelligenzgrad ist aber zu nur 50% genetisch bed<strong>in</strong>gt, der Lernerfolg <strong>in</strong> der Schule<br />

sogar zu nur 20%. Schon <strong>vor</strong> der Geburt wirken äußere E<strong>in</strong>flüsse auf die <strong>Entwicklung</strong> des<br />

Gehirns e<strong>in</strong> (Ernährung der Mutter, Stimme und Emotionen der Mutter und auch von Vater und<br />

Geschwistern). Nach der Geburt kann die <strong>Entwicklung</strong> z.B. durch längere<br />

Krankenhausaufenthalte gehemmt werden, <strong>da</strong> <strong>in</strong> dieser Zeit nur wenige E<strong>in</strong>drücke auf <strong>da</strong>s K<strong>in</strong>d<br />

e<strong>in</strong>wirken. Positiv wirkt sich z.B. <strong>da</strong>s Stillen aus: gestillte K<strong>in</strong>der schneiden beim IQ-Test mit<br />

acht Jahren durchschnittlich um 8 Punkte besser ab, der Vorsprung ist um so größer, je länger<br />

gestillt wurde.<br />

E<strong>in</strong>en weiteren großen E<strong>in</strong>fluss hat die Umgebung des K<strong>in</strong>des. Je anregungsreicher diese ist,<br />

desto besser entwickelt sich <strong>da</strong>s Gehirn. Wichtig ist die Förderung der Neugierde (durch<br />

Beantwortung ihrer vielen Fragen). Je schwieriger und komplexer die Aufgaben s<strong>in</strong>d, die ihnen<br />

<strong>in</strong>nerhalb der Familie gestellt werden, umso mehr Gehirnregionen werden aktiviert.<br />

Interessant ist auch folgendes: Im Durchschnitt schneiden Erstgeboren bei IQ-Tests besser ab<br />

als ihre Geschwister, diese stufen sich <strong>in</strong> der Reihenfolge ihres Alters ab. Hierfür gibt es im<br />

Wesentlichen zwei Gründe: zum e<strong>in</strong>en erfahren Erstgeborene mehr Aufmerksamkeit seitens<br />

der Familie, zum anderen profitieren sie vom „Lernen durch Lehren<strong>“</strong>. Zugleich werden<br />

Selbstvertrauen und Selbstbewusstse<strong>in</strong> gestärkt. Damit schneiden sie sogar besser ab als<br />

E<strong>in</strong>zelk<strong>in</strong>der, die die ungeteilte Aufmerksamkeit der Eltern haben.<br />

Individuelle Unterschiede gibt es auch zwischen den Geschlechtern. Mädchen fangen früher<br />

mit dem Sprechen an, s<strong>in</strong>d sprachbegabter und schneiden <strong>da</strong>mit bei sprachorientierten IQ-<br />

Tests besser ab. Jungen <strong>da</strong>gegen zeigen bessere Leistungen bei nichtverbalen Tests, im<br />

Rechnen, beim naturwissenschaftlich-technischen Verständnis und bei visuell-räumlichen<br />

Analysen. <strong>Die</strong>se Unterschiede s<strong>in</strong>d wohl nur zum Teil genetisch bed<strong>in</strong>gt.


- 3 -<br />

<strong>Die</strong> Vorgänge während der Pubertät<br />

Das Gehirn entwickelt sich <strong>in</strong> der Jugend von h<strong>in</strong>ten nach <strong>vor</strong>ne. Der letzte Teil des Gehirns,<br />

der sich fertig ausbildet, ist der präfrontale Kortex oder Stirnlappen. Es ist der Bereich, der für<br />

die höheren geistigen Operationen zuständig ist: Planung, ge<strong>da</strong>nkliche Kontrolle,<br />

Unterdrückung von Impulsen, Abwägen von Konsequenzen, Motivation, Wertehaltung und<br />

Entscheidungsbildung.<br />

In den 90er Jahren entdeckten Amerikanische Forscher folgendes mit Hilfe der<br />

Magnetresonanztomografie: Vor der Pubertät werden über Jahre h<strong>in</strong>weg Nervenbahnen im<br />

Überschuss produziert; mit Beg<strong>in</strong>n der Pubertät kämpfen diese Nervenbahnen untere<strong>in</strong>ander<br />

aus, welche Verb<strong>in</strong>dungen auf Dauer erhalten bleiben. Am stärksten ist <strong>da</strong>von der Bereich der<br />

Stirnlappen betroffen, wo S<strong>in</strong>nese<strong>in</strong>drücke aus anderen Arealen verbunden werden:<br />

Emotionen, Er<strong>in</strong>nerungen werden hier gespeichert, Pläne entworfen, Konsequenzen be<strong>da</strong>cht,<br />

Handlungen e<strong>in</strong>geleitet oder unterbunden. Da, wo eigentlich logisch ge<strong>da</strong>cht werden soll und<br />

Impulse gesteuert werden, <strong>geht</strong> es drunter und drüber, bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e riesige Baustelle.<br />

Zum<strong>in</strong>dest die notorische Vergesslichkeit der Teenager sche<strong>in</strong>t <strong>in</strong> diesem massiven Umbau<br />

begründet zu se<strong>in</strong>, gleichzeitig werden emotionale Signale anderer wesentlich schlechter<br />

verarbeitet als sonst. Hier geschieht offenbar <strong>da</strong>s, was nach der Geburt im ganzen Gehirn<br />

stattfand, <strong>in</strong> ausgewählten Bereichen noch e<strong>in</strong>mal. In der Pubertät ist dieser Bereich des<br />

Gehirns gewissermaßen „wegen Umbaus <strong>vor</strong>übergehend geschlossen<strong>“</strong>. Gleichzeitig wird <strong>da</strong>s<br />

Gehirn durch hormonelle E<strong>in</strong>flüsse mit neurochemischen Stoffen überflutet, die unmittelbaren<br />

E<strong>in</strong>fluss auf Stimmungen und Erregungspotential nehmen. Sexualhormone s<strong>in</strong>d im limbischen<br />

System hochgradig aktiv und schaffen e<strong>in</strong> Pulverfass der Gefühle. Obwohl der Bereich für die<br />

Abwägung von Konsequenzen „außer Betrieb<strong>“</strong> ist, suchen die Jugendlichen aktiv nach<br />

Erfahrungen, die <strong>in</strong>tensive Gefühle auslösen. Sie suchen nach Aufregung und starken<br />

Gefühlse<strong>in</strong>drücken. Ihr Handeln und Urteilen wird von der sog. Amyg<strong>da</strong>la bestimmt, e<strong>in</strong>er<br />

Gehirnregion, die für emotionale Reaktionen zuständig ist. In dieser Zeit können Jugendliche<br />

Emotionen nur schwer oder falsch deuten. Sie sehen Ablehnung dort, wo ke<strong>in</strong>e ist.<br />

Bis <strong>vor</strong> kurzem g<strong>in</strong>g man <strong>da</strong>von aus, <strong>da</strong>ss spätestens beim erwachsenen Menschen <strong>da</strong>s Gehirn<br />

voll ausgereift ist und e<strong>in</strong>e weitere <strong>Entwicklung</strong> nur noch <strong>in</strong> negativer Richtung stattf<strong>in</strong>den<br />

kann. <strong>Die</strong>s sche<strong>in</strong>t aber nach neueren Untersuchungen nicht zu stimmen. Unabhängig<br />

vone<strong>in</strong>ander fanden zwei Forschergruppen bei Patienten neue Zellen im Gehirn, die offenbar<br />

aus der Region des Hippocampus stammen, jener Hirnregion, die mit Lernen und Gedächtnis zu<br />

tun hat.<br />

Konsequenzen für die Familienerziehung<br />

• Ernähren Sie sich während der Schwangerschaft gesund, verzichten Sie auf Alkohol und<br />

Nikot<strong>in</strong> und (soweit möglich) auf Medikamente. Gehen Sie regelmäßig zu den<br />

Vorsorgeuntersuchungen.<br />

• Stillen Sie <strong>da</strong>s K<strong>in</strong>d solange wie möglich.<br />

• Achten Sie <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> den ersten Lebensjahren auf e<strong>in</strong>e vitam<strong>in</strong>- und<br />

m<strong>in</strong>eralstoffreiche Ernährung des K<strong>in</strong>des.<br />

• Bieten Sie dem K<strong>in</strong>d möglichst viel Körperkontakt, umgeben Sie es mit Sprache. Lesen Sie<br />

dem K<strong>in</strong>d <strong>vor</strong>.<br />

• Spielen sie viel mit dem K<strong>in</strong>d, lassen Sie sich bei geme<strong>in</strong>samen Aktivitäten vom K<strong>in</strong>d leiten,<br />

akzeptieren Sie es, wenn es ke<strong>in</strong>e Lust mehr hat.<br />

• Schaffen Sie e<strong>in</strong>e anregungsreiche Umgebung, <strong>in</strong> der <strong>da</strong>s K<strong>in</strong>d viel beobachten, erforschen<br />

und untersuchen kann.<br />

• Verwenden Sie Spielsachen, die vielseitig verwendbar s<strong>in</strong>d: Bauklötze oder Malutensilien<br />

statt Elektroauto und Radiorecorder. Vermeiden Sie aber e<strong>in</strong>e Überflutung mit Spielsachen.


- 4 -<br />

• Beteiligen Sie ihr K<strong>in</strong>d an dem, was Sie selber tun und passen Sie den Schwierigkeitsgrad<br />

dem Alter des K<strong>in</strong>des an. Damit fördern Sie Selbstachtung und Selbstvertrauen sowie<br />

Leistungsmotivation und Aus<strong>da</strong>uer.<br />

• Ermutigen und helfen Sie bei auftauchenden Schwierigkeiten, aber fordern Sie ihr K<strong>in</strong>d<br />

auch.<br />

• Geben Sie dem K<strong>in</strong>d Zeit, neue Umgebungen zu erkunden (z.B. bei Spaziergängen).<br />

Entdecken Sie den Reiz der Langsamkeit und der kle<strong>in</strong>en, sonst unbeachteten D<strong>in</strong>ge.<br />

• Fördern Sie Kontakte zu anderen K<strong>in</strong>dern, aber auch mit anderen Erwachsenen. Damit<br />

fördern Sie soziale Fertigkeiten und die Sprachentwicklung.<br />

• Sprechen Sie viel mit dem K<strong>in</strong>d und beantworten Sie möglichst alle se<strong>in</strong>e Fragen.<br />

• Schauen Sie Bilderbücher an und lassen Sie <strong>da</strong>s K<strong>in</strong>d erzählen, was es sieht.<br />

• Erzählen Sie Geschichten und lassen Sie sich vom K<strong>in</strong>d Geschichten erzählen.<br />

• Achten Sie die E<strong>in</strong>zigartigkeit Ihres K<strong>in</strong>des und akzeptieren Sie se<strong>in</strong> Temperament.<br />

• Loben Sie!<br />

• Lassen Sie Ihrem K<strong>in</strong>d Freiräume.<br />

• Denken Sie <strong>da</strong>ran, <strong>da</strong>ss Sie noch <strong>da</strong>s wichtigste Vorbild für Ihr K<strong>in</strong>d s<strong>in</strong>d, auch mit Ihren<br />

„schlechten<strong>“</strong> Seiten.<br />

• Vermeiden Sie Reizüberflutungen durch zu langes fernsehen oder laute Musik.<br />

• Wenn Sie bei Teenagern etwas erreichen wollen, müssen Sie (im guten wie im schlechten)<br />

mit kurzfristigen Konsequenzen arbeiten und nicht mit möglichen späteren Folgen des<br />

Verhaltens drohen.<br />

Literatur:<br />

Lise Eliot: Was <strong>geht</strong> <strong>da</strong> dr<strong>in</strong>nen <strong>vor</strong>? <strong>Die</strong> Gehirnentwicklung <strong>in</strong> den ersten fünf Lebensjahren.<br />

Berl<strong>in</strong> Verlag 2001, ISBN 3827002044 , 29,--€<br />

Barbara Strauch: Warum sie so seltsam s<strong>in</strong>d. Gehirnentwicklung bei Teenagern. Berl<strong>in</strong> Verlag<br />

2003, ISBN: 3827004373, 19,90 € ( bei www.amazon.de )

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