Praxisbeispiel Endress+Hauser Wetzer GmbH [PDF, 98KB]
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Der Mensch ist das Thema<br />
Der Messtechnikhersteller <strong>Endress+Hauser</strong> <strong>Wetzer</strong> sorgt mit immer neuen Programmen und Ideen<br />
für gute Geschäftszahlen und zufriedene, gesunde Mitarbeiter.<br />
Saftige Weiden und grüne Wiesen:<br />
Die Klischees über das Allgäu stimmen<br />
tatsächlich. Dass das Urlaubsparadies<br />
auch ein sehr geeigneter<br />
Standort für ein Technologieunternehmen sein kann, zeigt sich bei <strong>Endress+Hauser</strong><br />
<strong>Wetzer</strong> in Nesselwang. Fast scheint es, als sei die schöne Umgebung fester Bestandteil<br />
einer Unternehmenskultur, in der Gesundheit und Motivation der Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter als Schlüssel für den geschäftlichen Erfolg gesehen werden.<br />
<strong>Endress+Hauser</strong> <strong>Wetzer</strong> ist der Allgäuer Zweig einer schweizerischen Unternehmensgruppe,<br />
die führend im Markt für Messtechnik ist. Wo immer in Raffinerien, Brauereien,<br />
Molkereien oder Stahlwerken Temperaturen, Drücke oder Füllstände gemessen und<br />
überwacht werden müssen, liefert <strong>Endress+Hauser</strong> <strong>Wetzer</strong> die notwendige Technik<br />
dafür. Durch Innovationen in industriellen Herstellungsprozessen werden ständig neue<br />
Anforderungen an die Mess-, Überwachungs- und Regeltechnik gestellt. Deshalb kümmert<br />
sich bei <strong>Endress+Hauser</strong> <strong>Wetzer</strong> etwa ein Drittel der Mitarbeiter um die Entwicklung<br />
neuer Produkte. Neben Innovation zählen Service und die Flexibilität. Bleibt<br />
irgendwo auf der Welt eine Anlage stehen, weil ein Messgerät defekt ist, darf sich die<br />
Lieferzeit eher in Stunden denn in Tagen bemessen<br />
– Time is money. Bei <strong>Endress+Hauser</strong><br />
<strong>Wetzer</strong> hat man die Herausforderungen des<br />
Marktes angenommen und 1999 unter dem<br />
Titel <strong>Wetzer</strong> for excellence ein ehrgeiziges Programm<br />
gestartet, dessen wichtigstes Ziel<br />
schlicht lautet: Die Kunden sollen von der<br />
Leistung des Unternehmens begeistert sein.<br />
Die Geschäftszahlen deuten darauf hin, dass<br />
man diesem Ziel recht nah ist. Der Weg dorthin<br />
führte über die Zufriedenheit der Mitarbeiter.<br />
»Qualität ist ein menschliches,<br />
kein technisches Thema. Die<br />
Aufgabe des Managements<br />
besteht darin, die Menschen im<br />
Unternehmen zu Höchstleistungen<br />
zu bringen. Dazu muss das<br />
entsprechende Umfeld geschaffen<br />
werden.«<br />
(Wilfried Meissner, Geschäftsführer)
2<br />
Datenbank Gute Praxis<br />
Leistung und Gegenleistung<br />
Wilfried Meissner, Geschäftsführer des Unternehmens, lässt keinen Zweifel aufkommen:<br />
»Die Leistung muss stimmen«. Doch in Nesselwang ist es gelungen, eine Unternehmenskultur<br />
zu etablieren, die klare Zielvorgaben mit dem Blick für die Belange der<br />
Mitarbeiter vereint. Geben und Nehmen – so lautet die Kurzformel für den Erfolg der<br />
letzten Jahre.<br />
Geben ist für die Geschäftsleitung nicht notgedrungenes Übel, sondern wird mit<br />
einem Augenzwinkern als ›Inhouse Marketing‹ gesehen: Die Mitarbeiter sollen für die<br />
Ziele des Unternehmens gewonnen werden und sich diese zu eigen machen. Dazu darf<br />
– ja muss – Arbeit auch Freude, Spaß, Zufriedenheit und vor allem Sinnhaftigkeit vermitteln.<br />
Dies gelingt bei <strong>Endress+Hauser</strong> <strong>Wetzer</strong> durch ein Bündel von Maßnahmen,<br />
von der Arbeitsorganisation über das Arbeitszeitsystem bis hin zur Vereinbarkeit von<br />
Beruf, Familie und gesellschaftlichem Engagement. Denn auch das ist wichtig: Es muss<br />
ein Leben neben der Arbeit geben, will man bei der Arbeit erfolgreich sein.<br />
»Unser Arbeitszeitsystem bietet<br />
genügend Flexibilität, dass die<br />
Mitarbeiter im Winter auch mal<br />
Gelegenheit haben, die wenigen<br />
Sonnenstrahlen am Mittag<br />
draußen zu genießen und die<br />
dunklen Stunden in der Produktion<br />
zu verbringen. Dabei ist unsere<br />
Ware innerhalb von zwei Tagen<br />
beim Kunden.«<br />
(Bernd Kunert, Qualitätsmanager)<br />
Vertrauen schafft Vertrauen<br />
Transparenz, Vorhersehbarkeit, Vertrauen – in Nesselwang sind dies keine bloßen<br />
Schlagworte. Die Mitarbeiter in Entwicklung und Produktion kennen die Ziele des<br />
Unternehmens und ihre Vorgaben. Sie erfahren in regelmäßigen Abständen, wie die<br />
Dinge stehen. Bei der Organisation der Arbeit vertraut die Geschäftsleitung voll auf die<br />
Mitarbeiter. Die Teams beratschlagen selbst, wie die anfallende Arbeit am besten<br />
bewältigt werden kann. Um den Boom zum Jahresende zu schaffen, muss manchmal<br />
sechs Tage in der Woche gearbeitet werden, in schwächeren Zeit ist auch mal die<br />
Mittagspause auf der Skipiste drin. Möglich wird dies durch ein flexibles Arbeitszeitmodell<br />
und technisch-organisatorische Vorkehrungen in der Produktion. In der Platinenfertigung<br />
beispielsweise erfahren die Mitarbeiter<br />
per Monitor den Auftragsbestand und die Dringlichkeit:<br />
Rot muss sofort erledigt werden, Gelb hat ein<br />
wenig Zeit, Grün kann noch warten. Wer an seinem<br />
Arbeitsplatz nur noch Grün sieht, hat alle dringenden<br />
Fälle abgearbeitet und kann in Absprache mit dem<br />
Team nach Hause gehen oder eine lange Mittagspause<br />
einlegen. Was für die Mitarbeiter attraktiv ist,<br />
schadet auch dem Unternehmen nicht. Es gewinnt<br />
Flexibilität, vermeidet Kosten und glänzt trotzdem mit<br />
extrem kurzen Lieferzeiten.
Datenbank Gute Praxis 3<br />
Vier Wochen Smart für eine gute<br />
Idee: Daniel Scherer machte<br />
den Vorschlag, eine Frässpannvorrichtung<br />
zu verbessern.<br />
Fit for Excellence<br />
Das Bessere ist der Feind des Guten, das gilt auch bei <strong>Endress+Hauser</strong> <strong>Wetzer</strong>. Unter<br />
dem Motto ›Fit for Excellence‹ wird systematisch nach Optimierungspotenzialen im<br />
Unternehmen gesucht. Dabei spielt die Gesundheit der Mitarbeiter eine wichtige Rolle.<br />
Das Themenspektrum reicht vom Rauchen bis zur gesunden Ernährung. Letzteres<br />
geschieht natürlich in Zusammenarbeit mit der Kantine. Schließlich hat das Unternehmen<br />
auch hier eine Vorbildfunktion. Ergonomisch eingerichtete Arbeitsplätze verstehen<br />
sich von selbst, wenn es um Qualität geht. Und auch hier haben die Mitarbeiter Mitspracherecht,<br />
weil sie selbst am<br />
besten wissen, wo ›der Schuh<br />
drückt‹. Mitdenken und Initiative<br />
zeigen wird natürlich belohnt.<br />
So erhielt ein Mitarbeiter<br />
für den Vorschlag, die Beleuchtung<br />
an seinem Arbeitsplatz zu<br />
optimieren, den Firmen-Smart<br />
kostenlos für vier Wochen.<br />
Nicht die einzige exzellente Idee<br />
in Nesselwang.<br />
»Beim Thema Gesundheitsmanagement geht es nicht nur<br />
darum, den Krankenstand zu senken, der ist mit zwei Prozent<br />
ohnehin schon sehr niedrig. ›Deine Firma setzt sich für dich<br />
ein‹ lautet die Botschaft.«<br />
(Norbert Christlbauer, Personalmanager)<br />
<strong>Endress+Hauser</strong> <strong>Wetzer</strong> <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />
Norbert Christlbauer (Leiter Personal)<br />
Obere Wank 1, 87484 Nesselwang<br />
Telefon 08361.308351<br />
E-Mail: norbert.christlbauer@wetzer.endress.com<br />
http://www.wetzer.endress.com
4<br />
Datenbank Gute Praxis<br />
Datenbank Gute Praxis<br />
Nehmen Sie sich ruhig ein Beispiel!<br />
Durch die INQA-Datenbank Gute Praxis wird<br />
der Erfahrungsaustausch zwischen den<br />
Unternehmen gefördert. Lernen Sie die<br />
Erfahrungen aus unterschiedlichen Betrieben<br />
kennen und ziehen Sie daraus möglichst<br />
großen Nutzen für Ihren eigenen Betrieb oder<br />
Ihren Arbeitsplatz. Die Denkmodelle und<br />
Lösungswege anderer Unternehmen stehen Ihnen offen. Nehmen Sie sich also ruhig ein<br />
Beispiel.<br />
Geben Sie anderen ein Beispiel!<br />
Gibt es auch in Ihrem Unternehmen konkrete Maßnahmen und Lösungen für eine Gute<br />
Praxis – für eine Neue Qualität der Arbeit? Dann sollten Sie in unserer Datenbank von<br />
sich Reden machen.<br />
Schicken Sie uns dazu einfach Ihre Kontaktdaten. Wir übermitteln Ihnen dann gern ein<br />
Passwort und eine Kurzanleitung für die bequeme Selbsteingabe. Wenn Sie Ihre Gute<br />
Praxis lieber ›offline‹ notieren und uns per Post schicken möchten – kein Problem, wir<br />
senden Ihnen gern ein Formular zu. Auf Wunsch unterstützen Sie unsere Redakteure bei<br />
der Aufbereitung Ihres Datensatzes.<br />
Kontakt<br />
Dr.-Ing. Kathrin Thurau<br />
INQA-Datenbankredaktion Gute Praxis<br />
c/o Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin<br />
Nöldnerstraße 40–42<br />
10317 Berlin<br />
Telefon 030.51548-4231<br />
Fax 030.51548-4743<br />
E-Mail gutepraxis.inqa@baua.bund.de<br />
http://gutepraxis.inqa.de