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Medicine-Worldwide: HIV - Infektion und AIDS - FAMA-Online

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<strong>Medicine</strong>-<strong>Worldwide</strong>: <strong>HIV</strong> - <strong>Infektion</strong> <strong>und</strong> <strong>AIDS</strong><br />

Jeder alltägliche soziale Kontakt im Beruf <strong>und</strong> Privatleben mit Händereichen, Umarmen<br />

usw. ist völlig unbedenklich. Auch das gemeinsame Benutzen von Besteck, Geschirr,<br />

Gläsern, Toiletten, Handtüchern u. ä. ist unbedenklich. Es gibt keinerlei Hinweise auf ein<br />

erhöhtes <strong>Infektion</strong>srisiko für Menschen, die mit einer infizierten Person im selben Haushalt<br />

leben. Dabei sollten natürlich gewisse Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden <strong>und</strong> z. b.<br />

keine gemeinsame Zahnbürste benutzt werden, da hier über kleinere Verletzungen beim<br />

Zähneputzen ein Restrisiko vorhanden sein kann.<br />

Risikoreich sind dagegen intime Beziehungen - gleichgültig ob hetero- oder homosexuelle.<br />

Die deutschen <strong>AIDS</strong>-Hilfen haben in den vergangenen Jahren wertvolle Aufklärungsarbeit<br />

geleistet, u.a. dadurch, dass sie eine eindeutige, unverklemmte Sprache benutzt haben, die<br />

jeder verstehen kann. Gr<strong>und</strong>lage eines effektiven Schutzes vor einer <strong>HIV</strong>-<strong>Infektion</strong> ist die<br />

konsequente Anwendung von safer sex. Aufforderungen wie "lebe enthaltsam" oder "sei<br />

immer treu" gehen an unserer Lebenswirklichkeit vorbei, da sie nicht der menschlichen<br />

Biologie entsprechen. Sie schaden deshalb mehr, als sie nützen; denn: was verboten ist,<br />

macht man heimlich!<br />

Safer Sex<br />

Es ist ein Vorurteil, dass safer sex keinen Spaß macht! Mit safer sex kann man lustvoll<br />

seine Sexualität leben <strong>und</strong> hat gleichzeitig große Chancen, nach einem langen <strong>und</strong> erfüllten<br />

Leben eines natürlichen Todes zu sterben. Sicherlich braucht man eine gewisse<br />

Einübungszeit, aber die hat ja jeder <strong>und</strong> keiner muss sich schämen, wenn es nicht gleich auf<br />

Anhieb klappt. Die Gr<strong>und</strong>regel von safer sex ist ganz einfach: keine der infektiösen<br />

Flüssigkeiten Blut, Sperma oder Vaginalsekret darf auf Schleimhäute oder<br />

verletzte/erkrankte Haut gelangen. Beim Anal- oder Vaginalverkehr müssen also Kondome<br />

benutzt werden. Sowohl für den aktiven als auch für den passiven Partner besteht hier ohne<br />

Kondom ein großes <strong>Infektion</strong>srisiko, da immer kleine Verletzungen entstehen. Beim<br />

Lecken oder Blasen ist wichtig, dass kein Sperma oder Vaginalsekret auf die<br />

M<strong>und</strong>schleimhaut, Zunge oder Lippen gelangt. Küssen ist ungefährlich, da es sich bei <strong>HIV</strong><br />

nicht um eine Tröpfcheninfektion handelt (anders als Hepatitis B); allerdings dürfen hierbei<br />

keine blutenden W<strong>und</strong>en vorhanden sein oder entstehen.<br />

Unter Beachtung dieser Vorsichtsmaßnahmen ist ein Zusammenleben unbedenklich. Es gibt<br />

viele Beispiele von Paaren, die seit Jahren zusammenleben, bei denen ein Partner<br />

<strong>HIV</strong>-positiv ist <strong>und</strong> der andere Partner nicht infiziert wurde.<br />

Jede Ausgrenzung von <strong>HIV</strong>-Infizierten ist daher nicht nur dumm <strong>und</strong> unmenschlich,<br />

sondern entbehrt darüber hinaus jeder wissenschaftlich-rationalen Gr<strong>und</strong>lage.<br />

Umgang mit <strong>HIV</strong>-infizierten Kindern<br />

Kleine Kinder pflegen normalerweise miteinander zu raufen, sich zu kratzen, zu schlagen<br />

oder zu beißen. Das ist ein Teil ihrer Entwicklung <strong>und</strong> kaum mit Argumenten zu<br />

unterbinden. Trotzdem ist ein infiziertes Kind in diesem Alter für andere Kinder keine<br />

Gefahr. Weltweit hat es durch "raufende" Kinder keinen dokumentierten Fall einer<br />

Übertragung gegeben. Eine Meldung der <strong>Infektion</strong> an die Erzieher zum Schutz der anderen<br />

Kinder ist nicht vorgeschrieben <strong>und</strong> auch nicht notwendig. Zum Schutz des infizierten<br />

Kindes ist eine Information der Erzieher über die <strong>HIV</strong> <strong>Infektion</strong> eventuell sinnvoll, um z.B.<br />

bei einem Masernfall im Kindergarten das Kind zu Hause zu lassen. Eine offene W<strong>und</strong>e<br />

sollte sowieso, auch wegen anderer Viruserkrankungen, immer von Erziehern mit der<br />

gebotenen Vorsicht behandelt werden.<br />

Schwangerschaft <strong>und</strong> <strong>AIDS</strong><br />

Allgemeines<br />

Von den r<strong>und</strong> 40.000 <strong>HIV</strong>-Infizierten in Deutschland befinden sich r<strong>und</strong> 75% im<br />

fortpflanzungsfähigen Alter zwischen 20 <strong>und</strong> 40 Jahren. Noch vor einigen Jahren wurde bei<br />

einer <strong>HIV</strong>-infizierten Schwangeren aus medizinischer Sicht zur Unterbrechung der<br />

Schwangerschaft geraten. Das Risiko einer Ansteckung für das Kind war unkalkulierbar<br />

hoch (bis 30%). Inzwischen kann mit wirksamen Maßnahmen (Transmissionsprophylaxe<br />

http://www.m-ww.de/krankheiten/infektionskrankheiten/aids.html (14 von 16) [16.08.2002 17:42:11]

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