Wiedemann- Rautenstrauch- Syndrom - Kindernetzwerk
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Entropium oder Ektropium mit Ein- bzw. Ausstülpen des Unterlids kommt<br />
vor.<br />
Die normal geformten Ohrmuscheln sitzen tief.<br />
Die Nase nimmt im Verlauf der Entwicklung zunehmend „Schnabelform“ an.<br />
Bei kleinem Oberkiefer steht das Kinn etwas vor.<br />
Nicht selten sind angeborene Schneidezähne vorhanden, die bald ausfallen;<br />
später durchbrechende Zähne weisen meist dysplastische Veränderungen<br />
auf.<br />
• Bei dünnen Armen und Beinen sind Hände und Füße sowie Finger und<br />
Zehen auffallend groß, die Nägel hypoplastisch. Allgemein ist nur wenig<br />
subkutanes Fettgewebe vorhanden; andererseits kommen paradoxe<br />
Fettansammlungen vor, so im Bereich von Flanken, Gesäß und Genitalien.<br />
Bei Knaben bleiben die Hoden oft im Bauchraum (Kryptorchismus).<br />
• Früh entwickelt sich eine Arteriosklerose.<br />
• Die Infektneigung ist deutlich vermehrt.<br />
• Das Wachstum verläuft langsam, es resultiert Kleinwuchs.<br />
• Bei verzögerter statomotorischer Entwicklung kommt es später mitunter<br />
zu mäßig bis schwer ausgeprägter geistiger Behinderung.<br />
• Als neurologische Symptome sind Koordinationsstörungen (Ataxie,<br />
Dysmetrie), Tremor (Zittern) und Nystagmus (Augenzittern) beschrieben.<br />
Wegen zunehmender körperlicher Behinderung kann ein Rollstuhl nötig<br />
werden.<br />
• Die Röntgenuntersuchung des Skeletts deckt Ossifikationsstörungen auf,<br />
die eine Tendenz zur Normalisierung haben. Kleinere Anomalien am Becken<br />
und Kyphoskoliose (Verbiegung der Wirbelsäule) kommen vor.<br />
• Bildgebende Diagnostik zeigt am Gehirn eine Erweiterung der<br />
Seitenventrikel sowie deutliche Veränderungen der weißen Substanz.<br />
Bei neuropathologischer Untersuchung wurden vor allem Störungen der<br />
Myelinisierung mit ausgedehnter Entmarkung gefunden, die als sudanophile<br />
Leukodystrophie anzusehen sind und sich von der Pelizaeus-Merzbacher-<br />
Erkrankung unterscheiden lassen.<br />
• Bei einzelnen Patienten wurden Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion),<br />
Hyperprolaktinämie (Vermehrung eines Hormons der Hirnanhangsdrüse),<br />
vermehrt Triglyzeride (Blutfette) und veränderte Gammaglobuline