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LSV kompakt Februar 2010

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<strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong><br />

Magazin für Sicherheit & Gesundheit<br />

www.nos.lsv.de <strong>Februar</strong> <strong>2010</strong><br />

Pflegepersonen<br />

entlasten<br />

Pflegeberatung<br />

PräventionsKampagne<br />

sicher Fahren und<br />

Transportieren


<strong>Februar</strong> l 10<br />

Inhalt<br />

Kopflosigkeit stoppen<br />

Wer mit dem Kopf nicht bei der<br />

Sache ist, riskiert einen Unfall. Die<br />

Kampagne „Risiko raus!“ macht<br />

darauf aufmerksam. 04<br />

Betriebs- und Haushaltshilfe<br />

Ein wichtiger Bestandteil des Leistungsspektrums<br />

der landwirtschaftlichen<br />

Sozialversicherung ist die Betriebsund<br />

Haushaltshilfe. 06<br />

❘❘❘■ www.watch-your-web.de<br />

Das Internet vergisst nichts<br />

Wie wäre das, wenn eigene Bilder überall im Web rumschwirren? Wem<br />

kann man im Netz Geheimnisse erzählen und wer kriegt das sonst noch<br />

mit? Merkt sich das Internet alles, was man jemals geschrieben hat? Fragen,<br />

auf die die Jugendkampagne „watch your web“ Antworten gibt. Und sie<br />

zeigt, wie man trotz der Risiken jede Menge Spaß im Web haben kann.<br />

Kinder und Jugendliche müssen das Internet-ABC lernen wie das Alphabet<br />

– so eine Botschaft anlässlich des 4. Europäischen Datenschutztages Ende<br />

Januar. Datenschutz bedeutet zu lernen, welchen Wert eigene Daten haben<br />

und wie sie zu schützen sind. Denn: Was einmal im Internet steht, kann<br />

sich schnell verbreiten. Das Netz vergisst nichts.<br />

Das Bundesministerium für Verbraucherschutz fördert deshalb die oben<br />

genannte Kampagne (www.watch-your-web.de). Sie erreicht die Jugendlichen<br />

dort, wo sie aktiv sind – in den sozialen Netzwerken.<br />

Weitere Informationsportale (www.verbraucher-sicher-online.de und<br />

www.surfer-haben-rechte.de) geben auch dem erwachsenen Nutzer Tipps<br />

für ein sicheres Internet und zum Schutz der eigenen Daten und Rechte.<br />

❘❘❘■ Haus und Garten<br />

Tipps für Lärmschutz<br />

Kostenfreie Pflegeberatung<br />

Es gibt mehrere Möglichkeiten, die<br />

Pflegeperson im Alltag oder in<br />

besonderen Situationen zu<br />

entlasten. 07<br />

Weg von der Leiter<br />

Leitern sind keine geeigneten Arbeitsplätze.<br />

Sie sind auch keine sicheren<br />

Auf-, Ab- oder Überstiege. 12<br />

Es geht auch günstiger<br />

Versicherte der LKK profitieren ab dem<br />

1. März <strong>2010</strong> von Rabattverträgen, die<br />

mit Herstellern von Arzneimitteln<br />

abgeschlossen wurden. 19<br />

Langjährige hohe Geräuschpegel können das Gehör unheilbar schädigen.<br />

Bei Lärm am Arbeitsplatz gelten strenge Schutzvorschriften. In der<br />

Freizeit wird den Ohren allerdings oft zu viel zugemutet.<br />

Grenzwerte wie am Arbeitsplatz – 85 Dezibel (A) – gelten für die Freizeit<br />

nicht. Trotzdem ist Lärmschutz auch dort wichtig, denn das Gehör<br />

macht keinen Unterschied zwischen Beruf und Freizeit.<br />

Nicht einfach die erstbesten Maschinen und Gerät nehmen, sondern<br />

immer mehrere vergleichen. Dabei helfen die Angaben auf der Verpackung<br />

oder in der Bedienungsanleitung. Viele Hersteller kennzeichnen<br />

mit Aufschriften wie „flüsterleise“, „besonders leise“ oder „schallgedämpft“.<br />

Ähnliches signalisiert das Umweltzeichen Blauer Engel mit<br />

dem Zusatz „weil lärmarm“. Es bedeutet: Dies ist ein Gerät, das deutlich<br />

leiser ist als vergleichbare Geräte anderer Hersteller.<br />

Fazit: Gehörschonende Maschinen und Geräte für den Freizeitbereich<br />

sind beim Kauf als solche erkennbar. Wer zusätzlich auf Nummer sicher<br />

gehen will: Einfach Gehörschutz tragen!<br />

<strong>LSV</strong>-Impressum<br />

Zum Titelbild: In der Futtermittel- und<br />

Dienstleistungs GmbH Sonnewalde wird<br />

bereits großes Augenmerk auf die Sicherung<br />

der Ladung gelegt. Die Hinweise im Rahmen<br />

der Kampagne „Risiko raus!“ sind dennoch<br />

willkommen und werden sofort umgesetzt.<br />

<strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> – Magazin für Sicherheit und Gesundheit<br />

Herausgeber: Land- und forstwirtschaftliche Sozialversicherung Niederbayern/Oberpfalz<br />

und Schwaben, Dr.-Georg-Heim-Allee 1, 84036 Landshut,<br />

Telefon 08 71 6 96 - 2 82, Fax 08 71 6 96 - 95 71 – Spitzenverband der landwirtschaftlichen<br />

Sozialversicherung, Weißensteinstraße 70 - 72, 34131 Kassel,<br />

Telefon 05 61 93 59 - 2 41, Fax 05 61 93 59-2 44<br />

Redaktion: Alois Brandlmeier, www.nos.lsv.de, E-Mail: pressestelle@landshut.lsv.de –<br />

Albert Münz, www.lsv.de, E-Mail: presse1@spv.lsv.de<br />

Erscheint fünf Mal pro Jahr. Der Bezugspreis ist durch den Mitgliedsbeitrag<br />

abge-golten. Keine Gewähr für unverlangte<br />

Manuskripte. Nachdruck ist nach Rücksprache<br />

mit der Redaktion möglich.<br />

Druck: Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG,<br />

Frankfurter Straße 168, 34121 Kassel. Bei den<br />

Adressangaben werden die Bestimmungen des<br />

Datenschutzes beachtet.<br />

PEFC zertifiziert<br />

Dieses Produkt stammt<br />

aus nachhaltig bewirtschafteten<br />

Wäldern und<br />

kontrollierten Quellen.<br />

www.pefc.de


aktuell ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />

❘❘❘■ Gesundheitswesen<br />

Fehlverhalten<br />

❘❘❘■ Informationen zu Pflegeeinrichtungen<br />

Pflegekompass zeigt Qualität<br />

Fälle von Fehlverhalten im Gesundheitswesen<br />

nehmen zu. Deshalb sind<br />

bei den Krankenkassen und ihren<br />

Verbänden „Stellen zur Bekämpfung<br />

von Fehlverhalten im Gesundheitswesen“<br />

eingerichtet worden.<br />

Auch bei der landwirtschaftlichen<br />

Krankenkasse (LKK) wurde eine solche<br />

Stelle eingerichtet. Jeder Versicherte<br />

kann diese aktiv unterstützen,<br />

Fälle von Fehlverhalten im Gesundheitswesen<br />

aufzudecken. Dazu muss<br />

bei bestimmten Verdachtsmomenten<br />

diese Stelle informiert werden. Dort<br />

wird der Angelegenheit nachgegangen,<br />

weitere notwendige Schritte werden<br />

eingeleitet. Zu finden sind diese Stellen<br />

bei jeder LKK.<br />

Pflegekassen müssen die Prüfergebnisse<br />

zur Qualität von Pflegeeinrichtungen<br />

übersichtlich und vergleichbar<br />

veröffentlichen. Deshalb gibt es<br />

jetzt unter www.lsv.de oder auf der<br />

Internetseite des landwirtschaftlichen<br />

Sozialversicherungsträgers unter der<br />

Rubrik Leistungen > Pflege den Pflegekompass.<br />

Die Datenbank hilft bei der Suche<br />

nach einer geeigneten Pflegeeinrichtung.<br />

Dem Versicherten / Interessierten<br />

werden über die Suchfunktion Informationen<br />

zu Leistungserbringern<br />

der häuslichen Krankenpflege sowie<br />

der ambulanten, vollstationären und<br />

teilstationären Pflege zur Verfügung<br />

gestellt (Adressdaten, pflegespezifische<br />

Daten, Preise). Über die Angabe<br />

der Postleitzahl / des Ortsnamens<br />

können die Einrichtungen vor Ort<br />

abgefragt werden.<br />

Mit der erweiterten Suchfunktion<br />

kann auch nach pflegefachlichen<br />

Schwerpunkten und nach besonderen<br />

Angeboten gesucht werden. Diese<br />

Angaben beruhen jedoch auf den<br />

Selbstauskünften der Pflegeeinrichtungen.<br />

Die Datenbank wird ständig<br />

ergänzt. Für Fragen zur Anwendung<br />

des Pflegekompasses steht die Pflegekasse<br />

gern zur Verfügung.<br />

❘❘❘■ www.netdoktor.de<br />

Was tun gegen den „Mausarm“<br />

❘❘❘■ Krebsinformation<br />

Anlaufstelle<br />

Die Meinungen zum Thema „Mausarm“<br />

gehen auseinander. Alles nur<br />

Einbildung? Wohl kaum, denn die<br />

Schmerzen in Hand und Unterarm<br />

lassen sich kaum leugnen. Zeitweise<br />

eher spöttisch „Sekretärinnenkrankheit“<br />

genannt, meinen manche Fachärzte<br />

hierzulande, die Belastung beim<br />

Arbeiten sei zu gering, um krank zu<br />

machen.<br />

In einem stimmen alle überein: Eine<br />

ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes<br />

kann bei Beschwerden<br />

helfen.<br />

Im Internetportal<br />

www.netdoktor.de<br />

> Krankheiten > Mausarm<br />

sind viele Informationen zu Ursachen,<br />

Symptomen oder Therapie zusammengestellt.<br />

Man kann jedoch auch<br />

vorbeugen, damit sich der „Mausarm“<br />

gar nicht erst entwickelt:<br />

n Arbeitsplatz so ergonomisch wie<br />

möglich gestalten und eine bequeme<br />

Körperhaltung vor dem<br />

Bildschirm einnehmen,<br />

n Maus locker in der Hand halten,<br />

n Doppelklick-Geschwindigkeit reduzieren,<br />

n möglichst häufig zwischen Maus<br />

und Tastatur beziehungsweise sogenannten<br />

Short-Cuts (Tastenkombinationen)<br />

wechseln,<br />

n Gelenke warm halten.<br />

Die Tipps gelten auch für Kinder, die<br />

sich gern und lange am Computer beschäftigen.<br />

Seit Mitte Januar <strong>2010</strong> gibt es unter<br />

( 0800 4203040 eine Anlaufstelle<br />

für alle Fragen zum Thema Krebs.<br />

Der Anruf ist für die Auskunft Suchenden<br />

kostenlos.<br />

Ob gesund oder an Krebs erkrankt,<br />

der Bedarf an zuverlässigen Informationen<br />

zum Thema Krebs ist sehr<br />

groß: Wer Krebsrisiken kennt, kann<br />

womöglich gezielter vorbeugen. Wer<br />

über die eigene Krebserkrankung gut<br />

aufgeklärt ist, kann Behandlungsabläufe<br />

mitbestimmen und erkrankte<br />

Angehörige optimal unterstützen.<br />

Das Informationszentrum will qualitätsgesicherte<br />

Informationen öffentlich<br />

zugänglich machen. Eine wichtige<br />

Aufgabe besteht in der Vermittlung<br />

von weiteren Adressen und Anlaufstellen<br />

für Hilfe Suchende.<br />

Die Hotline informiert zu allen relevanten<br />

Themen per Telefon, E-Mail<br />

und im Internet und ist täglich von<br />

8.00 bis 20.00 Uhr zu erreichen. Mehr<br />

Informationen sind zu finden unter:<br />

www.krebsinformationsdienst.de<br />

oder<br />

www.krebshilfe.de/informationsund-beratungsdienst.html<br />

<strong>Februar</strong> I 10 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 3


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ sicherheit<br />

Kampagne „Risiko raus!“<br />

Kopflosigkeit stoppen<br />

Wer mit dem Kopf nicht bei der Sache ist, riskiert einen Unfall. Die Folgen<br />

unüberlegten Handelns im Betrieb, auf dem Arbeits- oder Schulweg<br />

können verheerend sein. Mit einer zweijährigen Kampagne wollen die<br />

landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften die Verantwortung der<br />

Menschen für sich und andere stärken. Das Motto: „Risiko raus!“.<br />

Eigentlich hätte er darauf achten<br />

müssen. Aber an diesem<br />

Vormittag ist Peter B. mit dem Kopf<br />

schon im Stall. Die Zeit drängt, Stroh<br />

muss noch geholt werden. In Gedanken<br />

geht er die nächs ten Aufgaben des<br />

Tages durch, während er vom Feld auf<br />

die Straße abbiegt. Der große Traktor<br />

zieht weit auf die schma le, wenig befahrene<br />

Fahrbahn. Wo kommt plötzlich<br />

der Motorradfahrer her? Der, viel<br />

zu schnell unterwegs, weicht zwar<br />

noch aus, landet aber unsanft auf<br />

dem Asphalt.<br />

Zu viele Unfälle<br />

Ein typisches Beispiel von tausenden.<br />

20 Prozent aller Unfälle, die die<br />

landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften<br />

jährlich verzeichnen, passieren<br />

im öffentlichen und innerbetrieblichen<br />

Bereich. Bei den tödlichen Unfällen<br />

ereignet sich jeder dritte Unfall<br />

in diesem Bereich. Landwirtschaftliche<br />

Fahrzeuge und Geräte oder unzureichend<br />

gesicherte Ladegüter beeinträchtigen<br />

bei einem Unfall noch<br />

häufiger Gesundheit und Leben Dritter.<br />

Der Unfallverursacher bleibt körperlich<br />

unversehrt, muss aber rechtliche<br />

Konsequenzen tragen und mit<br />

Schuldgefühlen leben.<br />

Auch Wege zur Arbeit, zur Schule<br />

oder in der Freizeit bergen Gefahren.<br />

Aufmerksamkeit und Rücksicht müssen<br />

deshalb ständige Begleiter sein.<br />

Prävention tut not<br />

Fest steht: Das Bewusstsein für die Risiken<br />

beim Fahren und Transportieren<br />

muss gefördert, das Verantwortungsgefühl<br />

der Menschen fürein ander gestärkt<br />

werden. Die Träger der gesetzlichen<br />

Unfallversicherung haben deshalb<br />

gemeinsam mit ihren Partnern,<br />

dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat<br />

(DVR) und den Bundesländern,<br />

die neue Präventionskampag ne ins<br />

Leben gerufen.<br />

Mensch im Mittelpunkt<br />

Bei „Risiko raus!“ steht der Mensch<br />

im Mittelpunkt. Die Kampagne setzt<br />

da an, wo Sicherheitstechnik nicht<br />

mehr weiterhilft. Der Blick für die<br />

4 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> <strong>Februar</strong> I 10


sicherheit ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />

Verkehrs- und Ladungssicherheit im<br />

land- und forstwirtschaftlichen oder<br />

Gartenbau-Betrieb und auf der Straße<br />

muss schärfer werden. Das bedeutet<br />

auch, Arbeitsorganisation und<br />

persönliches Verhalten auf den Prüfstand<br />

zu stellen, denn Zeitdruck erhöht<br />

die Unfallgefahr.<br />

Mit der Kampagne soll es auch im<br />

übrigen Straßenverkehr sicherer zugehen.<br />

Stichwort Kinder: Sie sind die<br />

schwächs te Gruppe – das zeigen die<br />

vielen Unfälle von 10- bis 16-jährigen<br />

Schülern. Zum einen sollen alle Verkehrsteilnehmer<br />

mehr Rücksicht auf<br />

Kinder nehmen. Zum anderen müssen<br />

Schüler und Eltern mehr über sichere<br />

Schulwege wissen und untereinander<br />

darauf achten.<br />

Gegen die Kopflosigkeit<br />

Zeitdruck, Hektik, Unachtsamkeit –<br />

das alles bezeichnet der Volksmund<br />

gern als kopfloses Verhalten. Das<br />

Konzept setzt diese Kopflosigkeit und<br />

ihre Folgen ins Bild – auf Plakaten,<br />

Postkarten, in Broschüren, im Internet.<br />

Wer mit dem Kopf nicht bei der<br />

Sache ist, gefährdet sich und andere.<br />

Klug – lieber ohne Unfall<br />

Der Motorradfahrer trug durch den<br />

Sturz schwere Verletzungen davon.<br />

Er hat sich nach langer Zeit erholt.<br />

Der Landwirt erlitt einen Schock. Er<br />

trägt die rechtlichen Folgen. Nicht zuletzt<br />

lebt er mit dem Wissen, einen<br />

schweren Unfall verursacht zu haben.<br />

Für beide steht fest: Sie wollen zukünftig<br />

auf Sicherheit setzen. Und<br />

die fängt beim eigenen Verhalten<br />

an. Kopflosigkeit darf keine Chance<br />

haben.<br />

Vielfalt bei „Risiko Raus!“ –<br />

Aktionen und Medien<br />

Informationen, Handlungshilfen und<br />

Aktionen helfen, das Kampagnenziel zu<br />

erreichen:<br />

n Der Technische Aufsichtsdienst (TAD)<br />

stellt in ausgewählten Betrieben Fragen<br />

zur Verkehrs- und Ladungs sicherheit<br />

und berät gezielt. Die Checkliste auf<br />

der Rückseite dieser Ausgabe hilft bei<br />

der Vorbereitung oder bei einer Gefährdungsbeurteilung.<br />

n Begleitend wurde eine Broschüre zum<br />

Thema „Ladungssicherung in der<br />

Landwirtschaft“ zusammengestellt.<br />

Sie kann beim TAD angefordert<br />

werden und steht auch im Internet<br />

bereit.<br />

n Während der zweijährigen Laufzeit<br />

wird in <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> regelmäßig<br />

informiert, beispielsweise über die<br />

Arbeits- und Verkehrssicherheit an<br />

Hofladern und Gabelstaplern oder<br />

über den richtigen Ballentransport,<br />

die Kenntlichmachung von Fahrzeugen<br />

und den Einsatz von Zurrmitteln.<br />

n Vorträge und Schulungen werden<br />

angeboten.<br />

n Auf Messen und Ausstellun gen wird<br />

die Kampagne vorgestellt. Besucher<br />

Egal ob bei der Arbeit oder im Straßenverkehr<br />

– am besten fährt man<br />

mit dem Motto „Risiko raus!”. n<br />

können vor Ort<br />

die Medien<br />

testen und sich<br />

zu ihren Fragen<br />

beraten lassen.<br />

n Im Internet unter<br />

www.lsv.de und<br />

www.risiko-raus.de<br />

sind Broschüren,<br />

Fotos, Plakate,<br />

Fachtexte und vieles<br />

mehr zusammengestellt.<br />

Stöbern lohnt sich.<br />

n Auch „neue“ Medien haben ihren<br />

Platz bei „Risiko raus!“. So gibt es ein<br />

Multimediaquiz, mit dem man den<br />

eigenen Risikotyp ermitteln kann –<br />

ideal für den Einsatz bei Unterweisungen<br />

und Seminaren.<br />

Für Jugendliche gibt es Webclips, die<br />

die Risiken des Fahrradfahrens thematisieren.<br />

Personalisiert an Freunde<br />

und Verwandte weitergeschickt,<br />

verbreitet sich die Botschaft wie von<br />

selbst im Internet.<br />

n Alle Fragen zum Thema und<br />

darüber hinaus beantworten die<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

des TAD gern.<br />

„Unfälle führen uns vor Augen, welch tragische Folgen Leichtsinn, Zeitdruck und<br />

Selbstüberschätzung haben können. Leider vergessen die Menschen diese Lektion nur<br />

allzu schnell wieder“, so Leo Blum, Vorstandsvorsitzender der landwirtschaftlichen<br />

Sozialversicherung, beim Kampagnestart anlässlich der Internationalen Grünen<br />

Woche in Berlin – hier am Stand der <strong>LSV</strong> im Gespräch mit Christiane Jordan vom DVR<br />

nach dem Testen der eigenen Reaktions fähigkeit im Fahrsimulator<br />

Dr. Walter Eichendorf, Präsident des Deutschen<br />

Verkehrssicherheitsrates, auf der Eröffnungsveranstaltung:<br />

„Die traurige Wahrheit hinter diesen<br />

Unfällen ist – mit Rücksicht und Verantwortung<br />

hätten viele von ihnen vermieden werden<br />

können.“<br />

<strong>Februar</strong> I 10 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 5


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ Im FoKus<br />

Im Überblick<br />

Betriebs- und<br />

Haushaltshilfe<br />

Ein wichtiger Bestandteil des Leistungsspektrums<br />

der landwirtschaftlichen Sozialversicherung ist die<br />

Betriebs- und Haushaltshilfe.<br />

Damit der landwirtschaftliche<br />

Betrieb weitergeführt werden<br />

kann, stellt die <strong>LSV</strong> eine Ersatzkraft<br />

oder übernimmt die Kosten für eine<br />

selbstbeschaffte Ersatzkraft – damit<br />

soll die Einkommensgrundlage für<br />

die Landwirtsfamilie sichergestellt<br />

werden.<br />

Anders als Versicherte im gewerblichen<br />

Bereich, beantragt der Landwirt<br />

die Leistung nur bei einer Stelle<br />

der <strong>LSV</strong> – und die ist Berufsgenossenschaft,<br />

Krankenkasse und Rentenversicherung<br />

(Alterskasse) in<br />

einem. Die <strong>LSV</strong> erbringt dann die Betriebs-<br />

und Haushaltshilfe (BHH)<br />

nach dem Grundsatz: „Soziale Sicherheit<br />

aus einer Hand“. Sie leistet, vom<br />

Versicherten meist unbemerkt, nach<br />

den jeweiligen gesetzlichen Grundlagen.<br />

In der betrieblichen Notsituation<br />

ist es für den Betroffenen auch völlig<br />

unbedeutend, wer die Kosten der Ersatzkraft<br />

übernimmt. Hier ist schnelle<br />

Unterstützung erforderlich.<br />

Damit in Zukunft Leistungsansprüche<br />

von unseren Mitgliedern erkannt<br />

und durch eine rechtzeitige Antragstellung<br />

von der <strong>LSV</strong> verwirklicht<br />

werden können, geben wir im Folgenden<br />

einen Überblick über die Einsatzgründe<br />

bei den einzelnen Versicherungszweigen.<br />

BHH durch die landwirtschaftliche<br />

Alterskasse (LAK)<br />

Durch die LAK wird Betriebs- und<br />

Haushaltshilfe bei Ausfall des versicherten<br />

landwirtschaftlichen Unternehmers<br />

oder seines versicherten<br />

mitarbeitenden Ehegatten gewährt:<br />

n in Zusammenhang mit einer<br />

medizinischen Rehabilitation und<br />

einer sich anschließenden Schonungszeit,<br />

n während einer Arbeitsunfähigkeit,<br />

Schwangerschaft oder Mutterschaft,<br />

sowie einer durch eine<br />

nichtlandwirtschaftliche Krankenkasse<br />

gewährte Vorsorge- oder<br />

Rehabilitationsleistung,<br />

n im Todesfall.<br />

BHH durch die landwirtschaftliche<br />

Krankenkasse (LKK)<br />

Fällt ein versicherter landwirtschaftlicher<br />

Unternehmer, ein versicherter<br />

mitarbeitender Ehegatte oder eingetragener<br />

Lebenspartner oder ein versicherter<br />

mitarbeitender Familienangehöriger<br />

- sofern er die Aufgaben des<br />

landwirtschaftlichen Unternehmers,<br />

des Ehegatten oder des eingetragenen<br />

Lebenspartners ständig wahrnimmt -<br />

aus, wird Betriebs- und Haushaltshilfe<br />

bei folgenden Einsatzgründen geleistet:<br />

n während einer von der LKK übernommenen<br />

Krankenhausbehandlung,<br />

n in Ergänzung zu einer gewährten<br />

ambulanten oder stationären<br />

Vorsorge- oder Rehabilitationsleistung,<br />

n bei Arbeitsunfähigkeit, Schwangerschaft<br />

oder Mutterschaft.<br />

Dasselbe gilt für sonstige Versicherte,<br />

wie zum Beispiel freiwillig Versicherte<br />

oder als Rentner versicherte Mitglieder<br />

der LKK. Für die Gewährung<br />

von Haushaltshilfe an die beiden<br />

letztgenannten Personengruppen ist<br />

es aber wichtig, dass im Haushalt ein<br />

Kind unter zwölf Jahren oder ein behindertes<br />

Kind lebt. Der Gesetzgeber<br />

verlangt hier jedoch eine Zuzahlung.<br />

BHH durch die landwirtschaftliche<br />

Berufsgenossenschaft (LBG)<br />

Fällt der landwirtschaftliche Unternehmer<br />

oder sein im Unternehmen<br />

mitarbeitender Ehegatte oder eingetragener<br />

Lebenspartner aufgrund<br />

eines landwirtschaftlichen Arbeitsunfalls<br />

oder einer Berufkrankheit aus, ist<br />

Betriebs- und Haushaltshilfe bei folgenden<br />

Ausfallgründen möglich:<br />

n während einer stationären Behandlung<br />

in Krankenhäusern und<br />

Rehabilitationseinrichtungen,<br />

n bei Arbeitsunfähigkeit.<br />

Die Versicherten müssen sich<br />

jedoch an den Kosten beteiligen.<br />

Bei allen drei Versicherungszweigen<br />

der Landwirtschaftlichen Sozialversicherung<br />

wird Betriebs- und Haushaltshilfe<br />

nur dann genehmigt, wenn damit<br />

das Unternehmen oder der Haushalt<br />

aufrechterhalten wird. In ganz Deutschland<br />

müssen die <strong>LSV</strong>en nach den gleichen<br />

Kriterien die Erforderlichkeit der<br />

Betriebs- und Haushaltshilfe bei der<br />

Genehmigung prüfen.<br />

n<br />

Harald Fischer<br />

<strong>LSV</strong>-info<br />

In den nächsten Ausgaben von <strong>LSV</strong><br />

<strong>kompakt</strong> werden wir darüber mehr<br />

berichten.<br />

6 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> <strong>Februar</strong> I 10


Kostenfreie Serviceleistung<br />

Pflegeberatung<br />

Es gibt mehrere Möglichkeiten die Pflegeperson im<br />

Alltag oder in besonderen Situationen zu entlasten.<br />

Pflege ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />

Benötigen Sie Hilfe bei der Auswahl<br />

der geeigneten Angebote<br />

für Ihren pflegebedürftigen Angehörigen?<br />

Die Pflegeberater stehen Ihnen<br />

hierfür gerne am Telefon und auf<br />

Wunsch auch vor Ort bei Ihnen zu<br />

Hause zur Verfügung. Als neue und<br />

kostenfreie Serviceleistung bieten sie<br />

konkrete Unterstützung in allen Angelegenheiten<br />

rund um die Pflegebedürftigkeit<br />

aus einer Hand.<br />

Tagespflege<br />

Als Bindeglied zwischen häuslicher<br />

Pflege und Seniorenruhesitz hat sich die<br />

Tagespflege etabliert. Wenn die Pflege<br />

zu Hause nicht den ganzen Tag gewährleistet<br />

ist, zum Beispiel weil die Pflegeperson<br />

in die Arbeit geht, kann diese<br />

Lücke mit der Tagespflege aufgefüllt<br />

werden. In dieser wird der Pflegebedürftige<br />

tagsüber umsorgt - nachts schläft<br />

der Pflegebedürftige in seiner gewohnten<br />

Umgebung. Den Großteil der<br />

Kosten übernimmt die Pflegekasse.<br />

Die Vorteile: Oft kann so ein unvermeidlich<br />

erscheinender Heimaufenthalt<br />

verzögert oder vermieden werden;<br />

vielleicht fällt es der Pflegeperson<br />

abends dann auch wieder leichter,<br />

sich auf die Bedürfnisse des älteren<br />

Menschen einzustellen.<br />

Als kleinen Bonus hat der Gesetzgeber<br />

den Gesamtanspruch für Grundleistung<br />

mit Tagespflege auf 150 Prozent<br />

angehoben. Wie der Pflegebedürftige<br />

dieses Budget gestaltet, entscheidet<br />

er selbst. Jede Leistung für<br />

sich kann allerdings nur bis zu 100<br />

Prozent ausgeschöpft werden.<br />

n Beispiel:<br />

Bisher erhält der Pflegebedürftige<br />

Sachleistungen der Pflegestufe II in<br />

Höhe von 980 Euro (= 100 Prozent).<br />

Der Pflegeberater der LPK<br />

empfiehlt der Pflegeperson zur Entlastung<br />

die Tagespflege. Damit<br />

kann die Pflegekasse weitere 490<br />

Euro (= 50 Prozent der Sachleistung)<br />

zur Verfügung stellen. Das<br />

Gesamtbudget von nunmehr 1.470<br />

Euro (= 150 Prozent) kann frei auf<br />

diese beiden Leistungen verteilt<br />

werden. Allerdings darf jede Leistung<br />

für sich nur maximal 100<br />

Prozent betragen. Das heißt, wenn<br />

der Pflegebedürftige beispielsweise<br />

die Tagespflege voll ausschöpft (980<br />

Euro = 100 Prozent der Sachleistung),<br />

kann die Pflegekasse noch<br />

Sachleistungen bis maximal 490<br />

Euro übernehmen.<br />

Kurzzeitpflege<br />

Die Entlassung des Pflegebedürftigen<br />

aus dem Krankenhaus steht an, aber<br />

die Pflege zu Hause muss erst noch an<br />

die neuen Verhältnisse angepasst werden<br />

- die häusliche Pflege scheint für<br />

mehrere Tage, wenn nicht Wochen,<br />

unmöglich. Eine von vielen möglichen<br />

Krisensituationen aus dem Alltag,<br />

die eine Pflege selbst unter Zuhilfenahme<br />

der Tagespflege zeitweise<br />

unmöglich machen.<br />

Hier ist es wichtig, dass die Angehörigen<br />

einen kühlen Kopf bewahren und<br />

sich auf die Organisation der häuslichen<br />

Pflege konzentrieren. Um den<br />

Pflegebedürftigen während dieser<br />

Zeit gut versorgt zu wissen, bietet die<br />

Pflegekasse die Kurzzeitpflege an. Als<br />

vollstationäre Pflege für einen absehbaren<br />

Zeitraum kann die Kurzzeitpflege<br />

für bis zu 4 Wochen und höchstens<br />

1.470 Euro größtenteils durch<br />

die Pflegekasse getragen werden.<br />

Übrigens: Falls es notwendig werden<br />

sollte, kann die Kurzzeitpflege durch<br />

die Verhinderungspflege verlängert<br />

werden. Eine ideale Lösung also,<br />

Foto: Elisabeth Ammer<br />

wenn die Pflege zu Hause vorübergehend<br />

nicht gewährleistet ist.<br />

Zusätzliche Angebote bei Demenz<br />

Menschen mit Demenz, geistiger Behinderung<br />

oder psychiatrischer Erkrankung<br />

fordern die Pflegeperson in<br />

besonderem Maße - ständige Anwesenheit<br />

und Aufmerksamkeit sind<br />

notwendig, damit nichts passiert.<br />

Um pflegenden Angehörigen eine Ruhepause<br />

zu ermöglichen, stellt die<br />

Pflegekasse Gelder für zusätzliche Betreuungsleistungen<br />

zur Verfügung -<br />

je nach Schwere der Erkrankung monatlich<br />

100 oder 200 Euro. Mit diesem<br />

Budget können anerkannte<br />

Dienstleister für die Beaufsichtigung<br />

und Betreuung des Pflegebedürftigen<br />

genutzt werden. Eine Auszahlung zusammen<br />

mit dem Pflegegeld ist nicht<br />

möglich. Ob der Pflegebedürftige zusätzliche<br />

Betreuungsleistungen bekommen<br />

kann, steht im Grundleistungsbescheid<br />

– oder fragen Sie einfach<br />

bei der Pflegekasse nach. n<br />

Robert Hirsch<br />

<strong>LSV</strong>-Kontakt<br />

Ihre Ansprechpartner sind:<br />

für Schwaben Katrin Franz,<br />

( 0821 4081-110<br />

E-Mail: pflegeberatung@augsburg.lsv.de<br />

sowie für Niederbayern und Oberpfalz<br />

Robert Hirsch, ( 0871696-731<br />

E-Mail: pflegeberatung@landshut.lsv.de<br />

<strong>Februar</strong> I 10 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 7


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ Gesundheit<br />

Arzneimittel richtig einnehmen<br />

Die „Fünf Mal Richtig“-Regel<br />

Werden Arzneimittel falsch eingenommen, kann<br />

das gefährlich sein. Der gewünschte therapeutische<br />

Erfolg wird in Frage gestellt.<br />

Im schlimmsten Fall drohen sogar<br />

schwere gesundheitliche Schäden.<br />

Um Arzneimittel bestwirksam einzunehmen,<br />

gibt es allerdings eine sehr<br />

einfache Faustregel: Die „Fünf Mal<br />

Richtig“-Regel. Diese stellt anhand der<br />

folgenden Punkte sicher, dass Verwechslungen<br />

bei der Arzneimitteleinnahme<br />

vermieden werden:<br />

Telemedizin für<br />

Chronisch und akut herzkranke<br />

Patienten<br />

Seit Anfang des Jahres haben die<br />

Land- und forstwirtschaftlichen Krankenkassen<br />

in Bayern nun auch ergänzende<br />

telemedizinische Versorgungsleistungen<br />

für chronisch und akut herzkranke<br />

Versicherte in ihrem Programm. Ein<br />

entsprechender integrierter Versorgungsvertrag<br />

mit der Firma SHL Telemedizin,<br />

Düsseldorf, wurde kürzlich abgeschlossen.<br />

Für die Patienten ist dies ein Zusatzangebot<br />

zur Versorgung durch ihren<br />

Haus- und Facharzt. Die Ärzte wiederum<br />

erhalten laufend Informationen über den<br />

Krankheitsverlauf der Patienten aus dem<br />

telemedizinischen Zentrum von SHL, die<br />

es ihnen ermöglichen, die Therapie enger<br />

zu steuern und schnell auf mögliche<br />

Verschlechterungen des Gesundheitszustandes<br />

zu reagieren. Dieses Angebot<br />

richtet sich während der Pilotphase<br />

zunächst an einen ausgewählten Personenkreis,<br />

der von der LKK separat<br />

angeschrieben wird.<br />

Weitere Informationen finden Sie dazu in<br />

unserem Internet unter www.nos.lsv.de<br />

(im Bereich Leistungen).<br />

Weitere Informationen erhalten Sie bei<br />

Ralf Bücheler, LKK NOS, Telefon 0871<br />

696-330<br />

Den vollständigen Artikel finden Sie unter<br />

www.nos.lsv.de > publikationen.<br />

1. Die richtige Person<br />

Verwechslungen passieren leicht, wenn<br />

mehrere Personen im Haushalt Arzneimittel<br />

einnehmen. Dies lässt sich jedoch<br />

einfach vermeiden, indem man<br />

die Medikamente jeweils getrennt nach<br />

Person aufbewahrt. Auch wenn ein Familienmitglied<br />

vergleichbare Krankheitssymptome<br />

zeigt, darf nicht auf ein<br />

bereits im Haushalt vorhandenes Medikament<br />

zurückgegriffen werden. Der<br />

Grund: Der Arzt verordnet Arzneimittel<br />

jeweils für eine Person und der bei<br />

ihr festgestellten Erkrankung. Nur so<br />

kann man Unverträglichkeiten, Allergien<br />

oder Wechselwirkungen mit anderen<br />

Medikamenten ausschließen.<br />

2. Das richtige Arzneimittel<br />

Oft haben Medikamente ähnliche<br />

Namen oder sehen ähnlich aus. Hier ist<br />

es ganz besonders wichtig, genau zu<br />

schauen, ob man auch das richtige Arzneimittel<br />

in den Händen hält. Hilfreich<br />

sind selbst aufgebrachte farbliche Markierungen<br />

oder Aufkleber auf der Arzneimittelverpackung.<br />

Diese erleichtern<br />

es, die verschiedenen Medikamente zu<br />

unterscheiden.<br />

3. Die richtige Zeit<br />

Auch die „Innere Uhr“ des Körpers<br />

muss bei der Medikamenteneinnahme<br />

beachtet werden. Bei vielen Medikamenten<br />

ist es ausschlaggebend, dass sie<br />

zur richtigen Tageszeit und in den richtigen<br />

Zeitspannen eingenommen werden.<br />

Auch der Abstand zu den Mahlzeiten<br />

oder zu anderen Arzneien spielt<br />

häufig eine wichtige Rolle. Manche Medikamente<br />

können nämlich zu ungewollten<br />

Wechselwirkungen führen,<br />

wenn sie zusammen mit einem anderen<br />

eingenommen werden.<br />

4. Die richtige Dosierung<br />

Medikamente werden oft in verschiedenen<br />

Dosierungen angeboten. Sind<br />

im Haushalt noch Restbestände eines<br />

Arzneimittels mit einem stärkeren oder<br />

schwächeren Wirkstoffgehalt vorhanden,<br />

kann es schnell zu einer Verwechslung<br />

kommen. Dann droht eine riskante<br />

Über- oder Unterdosierung. Die<br />

Entsorgung alter oder abgelaufener<br />

Arzneimittel hilft Verwechslungen zu<br />

vermeiden. Aber bitte nicht über die<br />

Toilette oder den Restmüll! Der einfachste<br />

Weg ist über die Apotheke.<br />

Diese nimmt die betroffenen Medikamente<br />

kostenfrei zurück und entsorgt<br />

sie fachgerecht.<br />

5. Die richtige Darreichungsform<br />

Wichtig ist auch, wie die Arzneimittel<br />

eingenommen werden sollen. So verlieren<br />

zum Beispiel verlangsamt wirkende<br />

Retard-Arzneien, die eine Schutzhülle<br />

um den eigentlichen Wirkstoff haben,<br />

ihre vorgesehene Wirkung, wenn sie<br />

für eine einfachere Einnahme zerkleinert<br />

werden. Bei Schluckbeschwerden<br />

ist es deshalb sinnvoll, zunächst<br />

den Arzt oder Apotheker zu fragen, ob<br />

das Medikament zerkleinert oder in<br />

Wasser aufgelöst werden kann.<br />

Übrigens: Am einfachsten nimmt man<br />

Tabletten oder Kapseln im Stehen oder<br />

aufrecht sitzend zusammen mit einem<br />

Glas Wasser ein. Andere Flüssigkeiten<br />

wie Kaffee, Tee, Milch oder alkoholische<br />

Getränke können zu Wechselwirkungen<br />

führen und sind deshalb<br />

ungeeignet.<br />

Bei Fragen oder Unsicherheiten rund<br />

um die richtige Einnahme Ihrer Medikamente<br />

wenden Sie sich am Besten an<br />

Ihren Arzt oder Apotheker. n<br />

Robert Hirsch<br />

8 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> <strong>Februar</strong> I 10


Gesundheit ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />

Gesundheitsversorgung aus einer Hand<br />

Hausarztverträge<br />

Ein wesentliches Element zur Verbesserung der medizinischen<br />

Versorgung ist die Koordination der ärztlichen<br />

Behandlung durch den Hausarzt.<br />

Daher besteht schon seit Juli<br />

2006 ein Hausarztvertrag zwischen<br />

den Landwirtschaftlichen Krankenkassen<br />

in Bayern und der Kassenärztlichen<br />

Vereinigung Bay erns,<br />

dem bislang schon eine große Zahl unserer<br />

Versicherten und viele Hausärzte<br />

beigetreten sind. Aufgrund einer verpflichtenden<br />

Vorgabe durch den Gesetzgeber<br />

haben die LKKen in Bayern<br />

nun einen weiteren zusätzlichen Hausarztvertrag<br />

mit dem Bayerischen Hausärzteverband<br />

geschlossen.<br />

Das bedeutet für Sie:<br />

Die generelle Teilnahme am Hausarztmodell<br />

ist für Sie auch weiterhin<br />

freiwillig. Sind Sie bereits in dem<br />

alten Hausarztvertrag eingeschrieben,<br />

dann können Sie das auch weiterhin<br />

bleiben. Für Sie ändert sich<br />

nichts. Allerdings müssen Sie – wenn<br />

Ihr Hausarzt dem neuen Vertrag beigetreten<br />

ist – auch eine neue Teilnahmeerklärung<br />

unterschreiben. Dies<br />

geschieht bei Ihrem Hausarzt.<br />

Wenn Sie bislang noch nicht im Hausarztmodell<br />

eingeschrieben sind, dann<br />

können Sie dies jederzeit bei einem<br />

Hausarzt tun, der selbst an einem<br />

Hausarztvertrag teilnimmt – unabhängig<br />

davon, ob es sich dabei um<br />

den alten oder den neuen Vertrag<br />

handelt.<br />

Ihre Vorteile<br />

Für den neuen Vertrag mit dem Bayerischen<br />

Hausärzteverband gilt:<br />

n Wie beim „Altvertrag“ sparen Sie<br />

die Praxisgebühr von bis zu 40<br />

Euro im Jahr.<br />

n Verkürzte Wartezeiten und Einrichtung<br />

einer Abendsprechstunde<br />

pro Woche bis mindestens 20.00<br />

Uhr abends.<br />

n Vermeidung unnötiger Doppeluntersuchungen.<br />

n Sie können Frauen-, Augen- oder<br />

Kinder- und Jugendärzte auch<br />

ohne Überweisung des Hausarztes<br />

aufsuchen.<br />

n Jährliche Gesundheitsuntersuchung<br />

und Hautkrebsscreening ab<br />

dem 36. Lebensjahr.<br />

n Betreuung durch den Hausarzt vor<br />

und nach stationären Behandlungen<br />

sowie Operationen.<br />

Und so geht’s:<br />

n Teilnahmeberechtigt sind alle<br />

Versicherten der LKKen - unabhängig<br />

von ihrem Alter.<br />

n Steuerung aller Behandlungsschritte<br />

durch Ihren Hausarzt:<br />

Dieser berät Sie und überweist bei<br />

Bedarf!<br />

n Ist der gewählte Hausarzt im<br />

Urlaub, muss er mindestens einen<br />

Vertreterarzt, der ebenfalls an dem<br />

neuen Vertrag teilnimmt, benennen.<br />

Diesen sollen Sie aufsuchen.<br />

n Als LKK-Versicherter sind Sie<br />

zunächst zwölf Monate an Ihre<br />

Wahl gebunden. Ihre Teilnahme<br />

verlängert sich danach automatisch<br />

um weitere 12 Monate.<br />

n Kündigungsmöglichkeit: bei<br />

Umzug, bei nachhaltig gestörtem<br />

Arzt-Patienten-Verhältnis.<br />

Für weitere Auskünfte stehen wir jederzeit<br />

gerne zur Verfügung! Rufen<br />

Sie uns an. <br />

n<br />

<strong>LSV</strong>-Kontakt<br />

Für Versicherte der LKK Niederbayern/<br />

Oberpfalz und Schwaben<br />

0871 696-364 oder 0821 4081-193.<br />

<strong>Februar</strong> I 10 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 9


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ Sicherheit<br />

Neue Sicherheitsverriegelung<br />

für Grünlandeggen<br />

Ein tragischer Unfall<br />

war Anlass für eine<br />

Produktverbesserung.<br />

Vermutlich wegen eines Bedienungsfehlers<br />

öffnete ein Traktorfahrer<br />

während der Straßenfahrt<br />

seine Grünlandegge. In diese geöffnete<br />

Egge fuhr ein Pkw, ein Unfall mit Todesfolge.<br />

Obwohl die besagte Grünlandegge<br />

nicht von Düvelsdorf geliefert<br />

wurde, machte man sich dort Gedanken<br />

über eine Verbesserung der Verrie-<br />

gelung der klappbaren Seitenteile speziell<br />

für Straßenfahrten. Die alte Sicherung<br />

bestand aus einer Kette zwischen<br />

den Seitenteilen und einem hydraulischen<br />

Absperrhahn. Beide Sicherungsmaßnahmen<br />

verlangten jedoch<br />

ein Absteigen von der Traktorkabine<br />

jeweils beim Ver- und Entriegeln.<br />

Die neue Sicherheitsverriegelung von<br />

Düvelsdorf verriegelt automatisch beim<br />

Anklappen der Seitenteile. Die Verriegelung<br />

erfolgt mechanisch. Ein Bedienungsfehler<br />

wie das versehentliche Betätigen<br />

des Steuergerätes, der ein Öffnen<br />

der Egge zur Folge haben würde,<br />

bleibt damit ohne die oben beschriebenen<br />

Folgen. Auch zum Entriegeln<br />

muss der Fahrer nicht absteigen, die<br />

Entriegelung erfolgt bequem vom Fahrersitz<br />

aus.<br />

Diese neue Sicherheitsverriegelung<br />

stellt auch eine Verbesserung der Sicherheitssituation<br />

entsprechend der<br />

neuen Maschinenrichtlinie 2006/42/<br />

EG dar. Sie ist zum 29.12.2009 in Kraft<br />

getreten. <br />

n<br />

Pressemeldung der Firma Düvelsdorf<br />

Geschenkidee fürs Osternest<br />

Rückfahrkamera<br />

Rückfahrkamera und Monitor mit Farbwiedergabe als<br />

Geschenk im Osternest – eine bessere Idee für den technikverliebten<br />

Landwirt und die sicherheitsbewusste Bäuerin gibt<br />

es nicht. Besonders, wenn Kinder auf dem Hof sind, entwickelt<br />

ein Kamera-Monitor-System seine Schutzwirkung über<br />

das Osterhasennest weit hinaus.<br />

Folgende Merkmale muss ein qualitativ hochwertiges System<br />

aufweisen:<br />

Eine witterungsbeständige,<br />

gut auflösende Kamera<br />

(Farbkamera). Einen Monitor<br />

mit sehr guter Bildwiedergabe,<br />

auch bei sehr hellem<br />

Tageslicht.<br />

Eine funktionale, störungsfreie<br />

Verbindung zwischen<br />

Kamera und Monitor - je nach<br />

Einsatzzweck mit Kabel- oder<br />

Funkübertragung.<br />

Wer eine Rückfahrkamera als<br />

Ostergeschenk bekommt,<br />

sollte viel Wert auf die<br />

optimale Montagestelle legen.<br />

Ein Tipp: Ein kleiner Teil der<br />

Maschine sollte noch auf dem<br />

Monitor zu sehen sein, damit<br />

der Abstand zu Personen oder<br />

Bauwerksteilen besser<br />

abschätzbar ist.<br />

Fritz Allinger Kameras und Monitore kosten wenig und können viel – gleich laufen und kaufen<br />

10 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> <strong>Februar</strong> I 10


Sicherheit ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />

Riskante Fällung<br />

bei Vorhängern<br />

Geschlossenes System - automatischer Auswurf in die Gitterbox oder Ladeschaufel<br />

Brennholzaufbereitung<br />

Seniorengerecht<br />

„Ich bin fast achtzig und Holz ist mein Hobby“. Das<br />

ist ein Ergebnis der <strong>LSV</strong>-Befragung 55plus.<br />

Wer im Alter noch Brennholz schneiden möchte,<br />

sollte unbedingt eine sichere Technik verwenden.<br />

Kreissägen, Wippen- oder Rolltischkreissägen<br />

– seit Jahrzehnten<br />

auf dem Betrieb – werden am<br />

liebsten von Austragslandwirten verwendet,<br />

oder wenn kleineres, dünneres<br />

Holz geschnitten wird, die kleine<br />

Tischkreissäge.<br />

Eine unbedachte Bewegung, ein unsicherer<br />

Stand, oder auch ein voreiliges<br />

Wegnehmenwollen des abgeschnittenen<br />

Holzstückes, können zu unangenehmen<br />

Kontakten mit dem Sägeblatt<br />

führen, was die Unfälle beweisen.<br />

Es sollte deshalb der landwirtschaftliche<br />

Betriebsunternehmer<br />

n ein Brennholzsystem einführen,<br />

das einfacher, wirtschaftlicher und<br />

vor allem sicher ist, zum Beispiel<br />

eine Hackschnitzel-Anlage,<br />

n oder ein geschlossenes Sägesystem,<br />

bei dem die Sägegarnituren erst<br />

anlaufen, wenn der Sägekanal<br />

geschlossen ist,<br />

n oder ein Sägespaltautomat, bei<br />

dem die gespaltenen und gesägten<br />

Stücke über das Förderband auf<br />

den Anhänger oder in die<br />

Stapelkis te fallen.<br />

Diese Einrichtungen bieten eine hohe<br />

Leistung und mehr Sicherheit, als die<br />

herkömmlichen Rolltisch-, Wippoder<br />

Tischkreissägen.<br />

n<br />

Simon Piegendorfer<br />

Schneidspaltautomat mit Förderband<br />

Viele Motorsägenführer sind bei der<br />

Fällung von Vorhängern überfordert, ja<br />

schlimmer noch, sie können mit der<br />

passenden Schnitttechnik nichts<br />

anfangen. Jährlich verunglücken in<br />

Niederbayern, Oberpfalz und Schwaben<br />

circa 30 Personen, weil sie Hänger fällen.<br />

Vorhänger sind Bäume, die nicht<br />

senkrecht gewachsen sind, sondern in<br />

die Fällrichtung hängen. Fällt der<br />

Motorsägenführer nun den Baum in<br />

diese Richtung und setzt zum Fällschnitt<br />

an, so schneidet er in die Zugseite. Der<br />

Stamm befindet sich unter enormer<br />

Spannung. Oftmals reißt dieser nach<br />

oben auf. Besonders gefährlich ist dies<br />

bei Laubbäumen. Der Stamm bricht<br />

schlagartig in 3 – 5 Meter Höhe ab und<br />

fällt nach unten. Dabei kann der Motorsägenführer<br />

erfasst und schwer verletzt<br />

werden.<br />

Derartige Bäume fällt der Fachmann mit<br />

einem sog. Stechschnitt. Die Fallkerbanlage<br />

legt er wie gewohnt an, doch dann<br />

wird eingestochen. Auf der Zugseite<br />

bleibt ein „Halteband“ stehen, das dann<br />

mit langem Arm durchtrennt wird.<br />

Alternativ und noch sicherer fällt der<br />

Harvester diesen Baum. Der Fahrer sitzt<br />

in einer Sicherheitskabine und die<br />

Maschine erledigt diese gefährliche<br />

Arbeit. Dazu wurde der Harvester<br />

schließlich auch gebaut.<br />

Wir raten Ihnen:<br />

n Finger weg von gefährlichen Waldarbeiten.<br />

n Erkennen Sie die eigenen Grenzen und<br />

überschätzen Sie sich nicht.<br />

n Nutzen Sie Holzerntemaschinen.<br />

n Beauftragen und fragen Sie Fachleute,<br />

die ihr Handwerk gelernt haben.<br />

n Nutzen Sie Fortbildungsangebote und<br />

setzen Sie das Gelernte in die Praxis um.<br />

Alois Schilling<br />

Der Stamm reißt an der Zugseite nach oben<br />

auf und fällt nach unten auf den Boden<br />

<strong>Februar</strong> I 10 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 11


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ Sicherheit<br />

Altbatterien mit Potenzial<br />

Alte Batterien sind sofort zu entsorgen, weil<br />

sie für genügend Gefahren sorgen.<br />

Ein Funkenflug reicht zum Explodieren<br />

der alten Batterie.<br />

Durch Beschädigungen oder durch<br />

Schwitzen der Batterie tritt Säure aus,<br />

die die Haut und Atemwege schädigen<br />

kann.<br />

Aber auch Brände durch Auftreffen –<br />

beispielsweise von Stahlwolle auf Batteriepole<br />

– können entstehen. Deshalb<br />

ist die alte Batterie sofort beim<br />

Fachgeschäft zu entsorgen.<br />

Die Batteriepole sind abgedeckt:<br />

Sicherheit und Schutz vor Verwechslung<br />

Intakte Batterien von stillgelegten<br />

Maschinen sind am besten abgeklemmt<br />

(Minuspol immer zuerst abklemmen)<br />

im Fahrzeug zu belassen<br />

oder in einem abgeschlossenen, separaten<br />

Raum (unzugänglich) aufzubewahren.<br />

Beim Kauf einer neuen Batterie ist<br />

unbedingt darauf zu achten, dass die<br />

Batteriepole schon vom Hersteller mit<br />

einer Kunststoffkappe abgedeckt<br />

sind. Diesen Batterien ist der Vorzug<br />

beim Kauf zu geben.<br />

n<br />

Johannes Holzer<br />

Weg von der Leiter<br />

Arbeitsplätze, die<br />

eine ständige<br />

Kontrolltätigkeit in<br />

der Höhe erfordern,<br />

müssen mit sicheren<br />

Aufgängen und<br />

einem geschützten<br />

Arbeitspodest<br />

ausgerüstet sein.<br />

Leitern sind keine geeigneten Arbeitsplätze.<br />

Sie sind auch keine sicheren Auf-, Ab- oder<br />

Überstiege.<br />

Sie sind eine Erfindung der<br />

Steinzeitmenschen und sie<br />

wurden seither sicherheitstechnisch<br />

nicht wesentlich verbessert. Und es<br />

gibt Alternativen zu Leitern:<br />

n Arbeitsplätze oder Lagerplätze von<br />

der Höhe in die Ebene verlegen.<br />

n Treppen und Arbeitspodeste dort<br />

einrichten, wo häufig in der Höhe<br />

gearbeitet werden muss (beispielsweise<br />

Füllstandskontrolle an<br />

Behältern bei Schüttgütern).<br />

n Mobile, sichere Arbeitskörbe an<br />

sicheren Trägerfahrzeugen (zum<br />

Beispiel an großen Traktoren oder<br />

Teleskopladern).<br />

n Ersatz von Hochstammobstbäumen<br />

durch Niedrigsorten.<br />

Wer das Risiko für sich und die Seinen<br />

richtig betrachtet, merkt schnell,<br />

dass bei den Leitern Handlungsbedarf<br />

besteht.<br />

n<br />

Fritz Allinger<br />

<strong>LSV</strong>-info<br />

Die land- und forstwirtschaftlichen<br />

Berufsgenossenschaften zeigen ihren<br />

Kunden, wie die Leiter überflüssig wird<br />

• für Augsburg: Rita Kanjo, Telefon<br />

0821 4081232,<br />

E-mail praev@augsburg.lsv.de;<br />

• für Landshut: Dagmar Kühl, Telefon<br />

0871 696280,<br />

E-mail praev@landshut.lsv.de<br />

12 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> <strong>Februar</strong> I 10


Sicherheit ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />

Knapp vorbei<br />

Schlepper ade<br />

Mehr als 70 Prozent der über 75-jährigen Männer, die in der Landwirtschaft<br />

leben und arbeiten, fahren regelmäßig Schlepper.<br />

Eine Umfrage hat diese Aussage<br />

bestätigt. Leider spiegelt sich<br />

diese Erkenntnis auch im Unfallgeschehen<br />

der <strong>LSV</strong> Niederbayern/Oberpfalz<br />

und Schwaben wieder: Fünf Senioren<br />

kamen 2009 mit dem Schlepper<br />

ums Leben.<br />

Häufig ist unfallursächlich, dass der<br />

Schlepper von unten angelassen wird<br />

oder unter der Fahrt aufgestiegen wird<br />

- alte Gewohnheiten. Schuld ist aber<br />

auch, dass im Alter die Sehkraft nachlässt<br />

und das Sichtfeld einschränkt<br />

wird und es deshalb zu gefährlichen<br />

Situationen kommt.<br />

„Wer bemerkt, dass er in letzter Zeit<br />

des Öfteren knapp an der Hofeinfahrt<br />

vorbeigeschrammt ist oder dass das<br />

Einrangieren in die Maschinenhalle<br />

Schwierigkeiten bereitet, sollte seine<br />

Augen untersuchen lassen. Vielleicht<br />

lässt sich ja mit einer Korrektur der<br />

Brille was verbessern. Eventuell<br />

kommt man aber auch zu der Erkenntnis,<br />

dass das Schlepperfahren nicht<br />

mehr gefahrlos möglich ist”, sagt Dr.<br />

Kathrin Zirngibl, Betriebsärztin der<br />

<strong>LSV</strong> in Landshut. Wer zu der zwar<br />

harten, aber ehrlichen Erkenntnis gelangt,<br />

soll aber nicht den Kopf in den<br />

Sand stecken. Es gibt viele Dinge, die<br />

im Alter auf einem Hof sicher erledigt<br />

werden können, die Spaß machen und<br />

auch den ”Jungen” helfen - auch das<br />

hat die Befragung 55plus gezeigt. n<br />

Michael Holzer<br />

<strong>LSV</strong>-info<br />

Wer mehr über 55plus wissen möchte,<br />

kann nachfragen bei<br />

• Michael Holzer (Telefon 0871 696-471,<br />

Fax 0871 696-9471,<br />

E-Mail pressestelle@landshut.lsv.de)<br />

• Fritz Allinger (Telefon 0871 696-450,<br />

Fax 0871 696-9499,<br />

E-Mail praev@landshut.lsv.de).<br />

Stäbchen statt Karo<br />

Schneckenförderer, auch Getreidekanonen<br />

genannt, sind serienmäßig mit<br />

Schutzeinrichtungen an den Einfülltrichtern<br />

ausgestattet. Sie sollen die<br />

Finger und Hände vor der gefährlichen<br />

Scherstelle von A mputationsverletzungen<br />

schützen.<br />

Den Mitarbeitern der landwirtschaftlichen<br />

Berufsgenossenschaft fällt aber<br />

auf, dass diese Schutzgitter von<br />

manchen Landwirten ausgebaut<br />

werden. „Mit Gitter funktioniert´s<br />

nicht„ – so die Aussage von den<br />

Landwirten. „Mit Stäbchen schon“, rät<br />

der Außendienstmitarbeiter.<br />

Stroh im Getreide kann auf dem<br />

Schutzgitter mit Karoform eine Brücke<br />

bilden, es verstopft und das Getreide<br />

läuft nicht selbstständig nach. Damit es<br />

störungsfrei läuft, wird dieses Schutzgitter<br />

ausgebaut. Das ist sehr gefährlich<br />

und bedarf einer Verbesserung:<br />

Schutzgitter in Stabform funktionieren<br />

und bieten den notwendigen Schutz vor<br />

Verletzungen.<br />

Wer sich und seine Mitarbeiter vor<br />

Verletzungen und vor Haftung schützen<br />

will, betreibt seine Getreidekanonen<br />

nur mit Schutz.<br />

Markus Fechter<br />

Schutzgitter mit Längsstäben an Schne -<br />

ckenförderern funktionieren störungsfrei<br />

und schützen sicher gegen Zugriff<br />

<strong>Februar</strong> I 10 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 13


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ sicherheit<br />

Mit letzter Kraft<br />

Dem Silogas entkommen<br />

Aus diesem Silo konnte sich Landwirt Gutser<br />

über eine Leiter ins Freie retten<br />

„Ich habe mich in letzter<br />

Sekunde aus dem Silo<br />

gerettet.“<br />

So die Aussage eines Landwirts<br />

gegenüber der Berufsgenossenschaft<br />

mit der Bitte, dies als warnendes<br />

Beispiel an seine Berufskollegen<br />

weiterzugeben. Schon beim Abstieg<br />

mit der Leiter in das circa vier<br />

Meter tiefe Silo hatte er das lebensbedrohliche<br />

Gas eingeatmet.<br />

Beim Silogas handelt es sich um Kohlendioxyd<br />

(CO 2<br />

). Es ist ein farb- und<br />

geruchloses Gas, schwerer als Luft und<br />

es setzt sich immer am tiefsten Punkt<br />

ab. Ist das Silo verschlossen, durch<br />

einen Seegerverschluss oder durch<br />

einen oben aufliegenden Deckel, kann<br />

dieses Gas nicht entweichen.<br />

Aber auch bei offenem Silo bleibt es<br />

im Behälter und muss dann vor dem<br />

Einsteigen herausgeblasen werden.<br />

Dazu muss eine fest installierte Belüftung<br />

vor Ort sein, die mindestens<br />

1500 Kubikmeter Luftleistung hat.<br />

Nur so ist es möglich, gefahrlos in das<br />

Silo einzusteigen.<br />

Deshalb unsere Bitte: Informieren Sie<br />

alle Personen über die Gefahr durch<br />

Silogase. Schutz vor Silogasunfälle<br />

geben technische Maßnahmen wie<br />

n Schutzgitter/Schutznetz,<br />

n Gebläse und<br />

n Rettungsgeschirr.<br />

Deshalb gilt:<br />

n Eine Silobelüftung mit ausreichender<br />

Leistung installieren, die<br />

schnell und einfach zu bedienen ist.<br />

n Vor dem Einsteigen Sicherheitsgurt<br />

anlegen und nur in Anwesenheit<br />

von zwei weiteren Person arbeiten.<br />

n Silorettungsmaterial sauber und<br />

griffbereit in der Nähe aufbewahren.<br />

n Alle Personen auf dem Hof über<br />

das Silogas informieren.<br />

Er nahm gerade den dritten Sandsack<br />

weg, weil er Grassilage nachsilieren<br />

wollte. Das Silo ist mit einer Folie und<br />

Sandsäcken abgedeckt. Weil sich der<br />

umsichtige Landwirt der Gefahr bewusst<br />

ist, hat er ein Körnergebläse zur<br />

Frischluftzufuhr installiert. Er lässt es<br />

ungefähr 15 Minuten laufen, doch es<br />

passiert etwas Verhängnisvolles. Das<br />

Gebläse ist falsch angeklemmt und so ist<br />

die Luftleistung stark reduziert. Das Gas<br />

im Silo wird nicht herausgeblasen und<br />

er atmet Silogas ein. Augenblicklich<br />

sucht er den Weg ins Freie und es gelingt<br />

ihm mit letzter Kraft, den lebensbedrohlichen<br />

Bereich zu verlassen. Was<br />

passiert, wenn er nur einen Augenblick<br />

später reagiert? Bewusstlosigkeit und<br />

anschließende Bergungsaktion, mit all<br />

den Problemen und Gefährdungen für<br />

andere Personen sind die Folge.<br />

Und vielleicht eine Schlagzeile in der<br />

Zeitung „Mehrere Personen bei Rettungsversuch<br />

ums Leben gekommen:<br />

Silogas“.<br />

n<br />

Alois Schilling<br />

Morsche Oberböden:<br />

Jetzt ist Zeit zur Kontrolle<br />

Morsche Oberböden müssen erneuert werden, sonst droht<br />

Absturz. Immer wieder werden der Landwirtschaftlichen<br />

Berufsgenossenschaft Unfälle gemeldet, bei denen Personen<br />

durch morsche oder brüchige Oberböden brechen und<br />

abstürzen. Insbesondere Holzzwischenböden in Ställen und<br />

Scheunen verlieren im Laufe der Zeit ihre Stabilität. Durch<br />

Stalldunst und Holzschädlinge können die Bodenbretter<br />

morsch und brüchig werden. Die schadhaften Stellen werden<br />

oftmals nicht rechtzeitig erkannt. Vielfach sind die Oberböden<br />

mit Stroh und Heu bedeckt. Im Frühjahr, wenn die<br />

Scheunen entleert werden, ist die beste Gelegenheit, die<br />

Zwischenböden auf Tragfähigkeit zu prüfen. Nicht nur die<br />

Holzbohlen sind zu kontrollieren, auch das Balkenlager<br />

verdient einen kritischen Blick. Morsche oder brüchige<br />

Holzbretter und Balken sind unverzüglich auszutauschen.<br />

Neue Bodenbeläge müssen hinsichtlich ihrer Stabilität und<br />

Ausführung dem Verwendungszweck und den jeweiligen<br />

Belastungen ausgewählt werden.<br />

Müssen Bodenluken zum Abwurf von Heu oder Stroh in den<br />

Zwischenboden integriert werden, so hat der Unternehmer<br />

dafür zu sorgen, dass der Personenabsturz durch diese<br />

Bodenöffnungen wirksam verhindert ist. Dazu gibt es<br />

verschiedene Möglichkeiten. Je nach betrieblichen Verhältnissen<br />

können Geländer, angebänderte Deckel mit Hubbegrenzung<br />

oder Lukentische eine wirksame Lösung darstellen.<br />

Meinrad Fußeder<br />

14 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> <strong>Februar</strong> I 10


sicherheit ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />

Lasten anhängen und anschlagen<br />

Sicher am Haken<br />

Sicheres Anhängen und Anschlagen von Lasten<br />

schützt vor Unfällen und Haftungsrisiken<br />

Beim Absetzen eines Betonteiles<br />

für ein Fahrsilo löste sich der<br />

Haken der Kette vorzeitig aus der Öse,<br />

wobei die umstürzende schwere Platte<br />

den Sohn des Landwirts unter sich begrub.<br />

Glück im Unglück, denn unter<br />

der Platte war eine Bodenmulde.<br />

Der Haken der alten, verschlissenen<br />

Kette löste sich beim Aufsetzen, als sich<br />

die Kette lockerte. Ein Sicherheitshaken<br />

war an der Kette nicht vorhanden.<br />

Ebenso kann dies vorkommen, wenn<br />

eine Baumzange oder ein landwirtschaftliches<br />

Gerät mit einer Kette<br />

oder einem Seil ohne Sicherheitshaken<br />

angehoben bzw. abgesetzt wird.<br />

Deshalb ist folgendes zu beachten:<br />

n Alte, verschlissene Seile, Ketten<br />

und Gurte sind rechtzeitig zu<br />

erneuern.<br />

n Sie müssen mit einem Sicherheitshaken<br />

ausgerüstet sein.<br />

n Bei Querschnittsminderung an<br />

Kettengliedern um mehr als 10 %<br />

oder bei Längung der Glieder um<br />

mehr als 5 Prozent sind die Ketten<br />

zu erneuern.<br />

n Anschlagmittel dürfen erst gelöst<br />

werden, wenn die Last sicher<br />

abgesetzt ist.<br />

n Anschlagmittel, Seile und Gurte<br />

nach Einsatzbedingungen, jedoch<br />

mindestens einmal jährlich, von<br />

einer befähigten Person (Sachkundiger)<br />

prüfen lassen und dokumentieren.<br />

n Niemals unter angehobene Lasten<br />

treten.<br />

Denn: Es kann auch einmal die beste<br />

Technik versagen.<br />

n<br />

Simon Piegendorfer<br />

Sicherheitshaken verhindert vorzeitiges Lösen.<br />

Spuren Jetzt Beseitigen<br />

Der strenge Frost der vergangenen Wochen hat in den<br />

Höfen und vor den Hauszufahrten vereiste Spuren<br />

zurückgelassen. Wenn das Tauwetter nicht sehr schnell<br />

und sehr stark kommt, sind die Eisbahnen noch<br />

wochenlang gefährlich. Ein unglücklicher Ausrutscher<br />

kann für Monate die ganze Lebensqualität, Beweglichkeit<br />

und Gesundheit kosten. Wenn es schlimm kommt,<br />

bedeutet ein Eisausrutscher Pflegebedürftigkeit oder<br />

Tod.<br />

Festgefahrene Eisspuren lassen sich leicht beseitigen.<br />

Neun Teile grober Split mit einem Teil Salz fressen<br />

Eisspuren weg und sorgen für griffigen Untergrund.<br />

Wenn der Split wegen Regens oder starkem Tau absäuft<br />

und es nach einer Frostnacht wieder glatt ist – Behandlung<br />

wiederholen.<br />

Für Lehrherren gilt: Spuren beseitigen und alle anderen<br />

Sicherheitsmaßnahmen an den Lehrling zu bringen,<br />

zählen zur höheren Schule der Lehrlingsausbildung.<br />

Sorglosigkeit hat da keinen Platz, weil Ausrutscher<br />

immer teuer kommen, egal wen es trifft.<br />

Fritz Allinger<br />

<strong>Februar</strong> I 10 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 15


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ gesundheit<br />

Wenn Schnarchen krank macht<br />

30 Millionen Deutsche<br />

schnarchen. Was dem Partner<br />

den Schlaf raubt, kann beim<br />

Schnarcher ein gravierendes<br />

Krankheitsbild darstellen:<br />

Atemaussetzer, medizinisch<br />

als Schlafapnoe-Syndrom bezeichnet.<br />

Doch es gibt Hilfe.<br />

Wieso schnarchen Menschen<br />

überhaupt? Im Schlaf entspannt<br />

sich die Muskulatur. Zusätzlich<br />

verengen sich die oberen Atemwege<br />

und beschleunigen die Atemluft.<br />

So wird das erschlaffte Rachengewebe,<br />

insbesondere Gaumensegel und<br />

Zäpfchen, zum Vibrieren gebracht.<br />

Schnarchgeräusche sind die Folge.<br />

Etwa jeder dritte Mann schnarcht im<br />

Alter bis 40 Jahre, über 50 schon mehr<br />

als jeder zweite. Bei Frauen nimmt das<br />

Schnarchen nach den Wechseljahren<br />

erheblich zu. Die lautesten Schnarcher<br />

verursachen Geräusche bis zu 90 Dezibel.<br />

Zum Vergleich: Wenn der dauerhafte<br />

Lärmpegel am Arbeitsplatz 85<br />

Dezibel überschreitet, muss ein Arbeitnehmer<br />

Gehörschutz tragen.<br />

Foto: f1 online<br />

Wenn die Atmung stoppt<br />

Das eigentliche Schnarchen stört zwar<br />

den Schlaf des Partners, für den Verursacher<br />

aber ist es unschädlich. Gefährlich<br />

wird es jedoch, wenn es zu Atempausen<br />

(Schlafapnoe) kommt. In diesem<br />

Fall legt sich die erschlaffte Zunge<br />

wie ein Bolzen vor die Luftröhre und<br />

die Atemwege kollabieren regelrecht.<br />

In schweren Fällen haben Patienten bis<br />

zu 50 solcher Atemaussetzer in einer<br />

Stunde, die jeweils bis zu zwei Minuten<br />

andauern können.<br />

Dies führt zu mangelnder Sauerstoffzufuhr,<br />

erhöhtem Blutdruck und jedes<br />

Mal zu einer automatischen unterbewussten<br />

Weckreaktion durch das Gehirn.<br />

Die Atmung setzt dann wieder<br />

ein. An den wichtigen erholsamen Tiefschlaf<br />

ist dabei nicht zu denken.<br />

Oft sind Betroffene morgens müde,<br />

gereizt und fühlen sich wie gerädert,<br />

obwohl sie meinen, die Nacht durchgeschlafen<br />

zu haben. Auch morgendliche<br />

Kopfschmerzen und ein trockener<br />

Mund sind ebenso typische<br />

Symptome wie Konzentrations- und<br />

Leistungsschwäche. Sind viele Betroffene<br />

tagsüber noch recht fit und agil,<br />

rutschen sie nach Feierabend in einen<br />

starken Erschöpfungszustand und<br />

schlafen früh ein.<br />

Lebensbedrohliche Folgen<br />

Die Atemaussetzer verursachen, dass<br />

Stresshormone ausgeschüttet werden.<br />

Dadurch werden Herz und Kreislauf<br />

belastet, das Risiko von Infarkten und<br />

Schlaganfällen steigt. Auch Potenzstörungen<br />

bei Männern und sexuelle<br />

Lustlosigkeit bei Frauen können die<br />

Folge sein.<br />

Aber auch eine ganz alltägliche Situation<br />

kann durch Schlafapnoe lebensgefährlich<br />

werden: Experten schätzen,<br />

dass jeder fünfte Verkehrsunfall<br />

auf den Sekundenschlaf am Steuer zurückgeht.<br />

Die Diagnose Schlafapnoe betrifft etwa<br />

zwei bis vier Prozent der Bevölkerung.<br />

Da die Atemaussetzer vom Schnarchenden<br />

jedoch selbst nicht bemerkt<br />

werden, sind 80 Prozent der Patienten<br />

mit dieser Krankheit noch undiagnostiziert.<br />

Ob nachts Atemaussetzer vorkommen,<br />

weiß allenfalls der Partner.<br />

Weg zu gesundem Schlaf<br />

Ein erholsamer Schlaf ist Voraussetzung<br />

für körperliche und geistige Leistungsfähigkeit.<br />

Wer schlecht schläft,<br />

riskiert seine Gesundheit. Wer morgens<br />

unausgeschlafen ist, unter Tagesmüdigkeit<br />

leidet oder vom Partner auf<br />

lautes Schnarchen oder Atemaussetzer<br />

hingewiesen wird, sollte sich an einen<br />

Lungenfacharzt überweisen lassen.<br />

Dieser erstellt die Diagnose anhand<br />

einer Schlafaufzeichnung. Sie kann mit<br />

einem mobilen Gerät zu Hause im eigenen<br />

Bett erfolgen. Die Aufzeichnung<br />

zeigt dem Arzt dann, welche Therapie<br />

für den Patienten die geeignete ist.<br />

Verschiedene Therapien<br />

Bei einer starken Apnoe hilft zum Beispiel<br />

eine Atemmaske (CPAP), die im<br />

Schlaf getragen wird. Sie versorgt den<br />

Patienten über einen Schlauch mit<br />

Maske kontinuierlich mit individuell<br />

eingestellter Druckluft und stabilisiert<br />

so den Atem. Diese Therapie gilt seit<br />

gut 20 Jahren als wirksam und sicher.<br />

Allerdings muss man sich erst an das<br />

Maskentragen gewöhnen. Nach zwei<br />

bis drei Wochen wird die Behandlung<br />

von den meisten Patienten gut angenommen.<br />

Bei einer leichten bis mittleren Apnoe<br />

kann je nach Einzelfall eine sogenannte<br />

Protrusionsschiene das geeignete<br />

Mittel sein. Ähnlich wie bei<br />

einer Zahnspange, wie sie Millionen<br />

Kinder tragen, wird dieses Hilfsmittel<br />

vor dem Schlafengehen eingesetzt. Sie<br />

schiebt den Unterkiefer ein wenig nach<br />

vorne, dieser nimmt Zunge und Gaumensegel<br />

mit. So wird der Atemweg<br />

freigehalten. „Wichtig ist“, so Zahnärztin<br />

Dr. Susanne Schwarting, „dass<br />

diese Schienentherapie von schlafmedizinisch<br />

fortgebildeten Zahnärzten<br />

durchgeführt wird.“<br />

Übrigens: Übermäßiger Alkoholkonsum,<br />

ausgiebige Mahlzeiten vor dem<br />

Schlafengehen und starkes Übergewicht<br />

sind die Hauptursachen für<br />

starkes Schnarchen und Atemaussetzer.<br />

Hier stößt selbst die Zahnschiene<br />

zumeist an ihre Grenzen.<br />

n<br />

<strong>LSV</strong>-info<br />

Weitere Infos unter<br />

www.schlafapnoezahnmedizin.de<br />

16 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> <strong>Februar</strong> I 10


KATER MORITZ<br />

Bist du wie Moritz ein Morgenmuffel oder eher ein Frühaufsteher?<br />

Egal, zu welchem Schlaftyp du gehörst, als Grundschulkind<br />

brauchst du ungefähr zehn Stunden Schlaf. Damit du gut schlummern<br />

kannst, solltest du immer etwa zur gleichen Zeit abends ins<br />

Bett gehen, dich tagsüber viel an der frischen Luft bewegen und<br />

über Erlebtes sprechen. Vor dem Einschlafen statt fern zu sehen<br />

lieber noch ein paar Seiten lesen.<br />

Im Schlaf geschehen ganz nebenbei wichtige Dinge:<br />

• du wächst,<br />

• deine Abwehrkräfte werden gestärkt,<br />

• Erlebtes wird verarbeitet,<br />

• der Schlaf hilft beim Lernern.<br />

Viele gute Gründe,<br />

mal wieder ins Kissen zu horchen …<br />

Wie wäre es mal mit einer ordentlichen<br />

Kissenschlacht am<br />

Morgen? Danach<br />

sind alle ganz<br />

bestimmt<br />

wach und aufmerksam!<br />

Sorge<br />

aber vorher dafür, dass<br />

nichts im Raum kaputt<br />

gehen kann.<br />

Milch kann dir beim Einschlafen helfen, denn<br />

aus bestimmten Milcheiweißen stellt der<br />

Körper Glückshormone her. Die sorgen für<br />

schnelles und friedliches Einschlummern.<br />

Probier doch mal warme Milch mit Honig.<br />

Gründlich umrühren, genießen und entspannen.<br />

Danach das Zähneputzen nicht<br />

vergessen.<br />

Die Milchstraße:<br />

www3.ndr.de/sendungen/das/archiv/<br />

das_forscht/milchstrasse108.html<br />

Linktipps<br />

Radiogeschichten für kleine Leute:<br />

www.ohrenbaer.de/start/<br />

nachhoeren0/nachhoeren.html<br />

Schattenfiguren: www.zzzebra.de


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ gesundheit<br />

Gebärmutterhalskrebs<br />

Vorsorge spart Zuzahlung<br />

Junge Frauen müssen sich<br />

über die Früh erkennung von<br />

Gebärmutterhalskrebs beraten<br />

lassen, wenn sie höhere<br />

Zahlungsbelas tungen vermeiden<br />

wollen.<br />

Versicherte haben maximal zwei<br />

Prozent der jährlichen Bruttoeinnahmen<br />

zum Lebensunterhalt (wie<br />

Einkommen aus selbstständiger Arbeit<br />

oder Rente) an Zuzahlungen zu leisten.<br />

Für chronisch Kranke, die wegen derselben<br />

schwerwiegenden Krankheit in<br />

Dauerbehandlung sind, gilt eine Belastungsgrenze<br />

von nur einem Prozent.<br />

Hierfür besteht seit dem 1. Januar 2008<br />

eine erweiterte Nachweispflicht über<br />

durchgeführte Krebsfrüherkennungsuntersuchungen.<br />

Fristen beachten<br />

Von der Neuregelung erstmals betroffen<br />

sind junge Frauen, die vom<br />

2. April 1987 bis zum 31. Dezember<br />

1988 geboren wurden, also 2008 20<br />

Jahre alt geworden sind. Sie müssen,<br />

wenn sie später an Gebärmutterhalskrebs<br />

er kranken sollten, nachweisen,<br />

dass sie eine ärztliche Bera tung über<br />

seine Früher kennung in Anspruch<br />

genommen ha ben.<br />

Dieser Nachweis kann sogar noch<br />

binnen zwei Jahren nach Vollendung<br />

des 20. Lebensjahres erbracht werden.<br />

Nur wenn in dieser Zeit eine Beratung<br />

durchgeführt wurde, kann später<br />

die Belastungsgrenze von zwei auf<br />

ein Prozent ge senkt werden!<br />

Präventionspass aufbewahren<br />

Über die ärztliche Beratung stellt der<br />

Arzt einen Präventionspass aus. Dieser<br />

ist kostenlos.<br />

Wer bereits 2007 20 Jahre alt geworden<br />

ist, kann sich die Untersuchung sogar<br />

noch nachträglich bestätigen lassen.<br />

Gesundheit ist nichts Selbstverständliches.<br />

Jeder Einzelne kann und muss<br />

für seine Gesundheit etwas tun. Neben<br />

einer ausgewo genen Ernährung sollte<br />

auch auf aus reichend Bewegung geachtet<br />

werden. Aber eine gesunde Lebensweise<br />

allein reicht nicht aus. Ganz<br />

besonders wichtig ist zusätzlich, regelmäßig<br />

zu den empfohlenen Vorsorgeund<br />

Früherkennungsuntersuchungen<br />

zu gehen. Eine Übersicht gibt die nebenstehende<br />

Zusammenstellung.<br />

Bei Fragen stehen die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der landwirtschaftlichen<br />

Krankenkasse gern beratend<br />

zur Verfügung.<br />

n<br />

Das Vorsorgeprogramm<br />

der LKK im Überblick<br />

Für diese Untersuchungen ist<br />

keine Praxisgebühr zu entrichten.<br />

Für Frauen und Männer<br />

n Check-up (allgemeine Gesundheitsuntersuchung)<br />

Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen,<br />

Nierenerkrankungen,<br />

Zucker krankheit<br />

Alter: ab 35<br />

Häufigkeit: alle zwei Jahre<br />

n Früherkennung von Hautkrebs<br />

Hautkrebs-Screening<br />

Alter: ab 35<br />

Häufigkeit: alle zwei Jahre<br />

n Früherkennung von Darmkrebs<br />

- Dickdarm- und Rektumuntersuchung<br />

Alter: ab 50<br />

Häufigkeit: einmal im Jahr<br />

- Darmspiegelung<br />

Alter: ab 55<br />

Häufigkeit: zwei Untersuchungen<br />

im Abstand von zehn<br />

Jahren<br />

Für Frauen<br />

n Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs<br />

Alter: ab 20<br />

Häufigkeit: einmal im Jahr<br />

n Früherkennung von Brustkrebs<br />

Brustuntersuchung (in Verbindung<br />

mit einer Untersuchung der<br />

entsprechenden Hautregion)<br />

Alter ab 30<br />

Häufigkeit: einmal im Jahr<br />

n Mammographie-Screening<br />

Alter: ab 50 bis 69<br />

Häufigkeit: alle zwei Jahre<br />

Für Männer<br />

n Früherkennung von Prostatakrebs<br />

Prostatauntersuchung, Genitaluntersuchung<br />

(in Verbindung<br />

mit einer Untersuchung der<br />

entsprechenden Hautregion)<br />

Alter: ab 45<br />

Häufigkeit: einmal im Jahr<br />

18 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> <strong>Februar</strong> I 10


gesundheit ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />

Arzneimittel<br />

Es geht auch günstiger<br />

Versicherte der landwirtschaftlichen<br />

Krankenkasse<br />

profitieren ab dem<br />

1. März <strong>2010</strong> von Rabattverträgen,<br />

die mit Herstellern<br />

von Arzneimitteln<br />

abgeschlossen wurden.<br />

Arzneimittel werden immer<br />

teurer und kosten die Gesetzliche<br />

Krankenversicherung rund<br />

28 Milliarden Euro pro Jahr. Hinzu<br />

kommen die Eigenanteile, die die<br />

Versicherten seit Jahren in der Apotheke<br />

leisten müssen. Zwar ist damit<br />

zu rechnen, dass Bundesgesundheitsminister<br />

Philipp Rösler demnächst<br />

gesetzliche Änderungen anstößt,<br />

aber die landwirtschaftlichen Krankenkassen<br />

(LKKen) wollten nicht<br />

länger warten und haben über ihren<br />

Spitzenverband Rabattverträge mit<br />

namhaften Arzneimittelherstellern<br />

abgeschlossen. Ab 1. März <strong>2010</strong> werden<br />

deshalb günstigere Arzneimittel<br />

abgegeben. Zusätzlicher Nutzen für<br />

die Versicherten: die Rabattarzneimittel<br />

sind zuzahlungsfrei. <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong><br />

beantwortet Fragen zu den Änderungen.<br />

Ausführliche Informationen sind im<br />

Internet unter www.lsv.de nachzulesen.<br />

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

der LKK beraten auch gern persönlich.<br />

n<br />

Was die Rabattverträge bringen –<br />

Fragen und Antworten<br />

Was ändert sich für mich?<br />

Welche Vorteile habe ich?<br />

Es ändert sich nichts, außer, dass<br />

künftig Medikamente von anderen<br />

Herstellern sein können. Der<br />

Versicherte braucht nichts weiter<br />

zu tun. Die LKK hat die Kassenärztlichen<br />

Vereinigungen und die<br />

Apotheken informiert und aktualisiert<br />

die Angaben monatlich.<br />

Vorteile der Rabattverträge sind:<br />

n hochwertige Arzneimittelversorgung<br />

durch die Wahl der<br />

Rabattpartner,<br />

n Zuzahlungsbefreiung für alle<br />

rabattierten Arzneimittel über<br />

die gesamte zweijährige Laufzeit<br />

der Verträge.<br />

Wer entscheidet, welches Medikament<br />

ich bekomme?<br />

Die Verordnung von Arzneimitteln<br />

liegt allein in der Verantwortung<br />

des Arztes.<br />

Bestehen Gefahren beim Wechsel<br />

auf ein Rabattarzneimittel?<br />

Ein Austausch des verordneten<br />

Arzneimittels mit einem rabattierten<br />

kann nur erfolgen, wenn<br />

beide Arzneimittel grundsätzlich<br />

identisch sind. Sie unterscheiden<br />

sich mitunter in den Hilfsstoffen.<br />

Diese können im Einzelfall unverträglich<br />

sein (z. B. Milchzucker)<br />

oder auch zu unerwünschten<br />

Arzneimittelwirkungen führen.<br />

Der Arzt hat die Möglichkeit, den<br />

Austausch in der Apotheke durch<br />

ein Aut-Idem-Kreuz auszuschließen.<br />

Dann bestimmt der Arzt<br />

exakt, welches Arzneimittel ein<br />

Versicherter erhalten soll.<br />

Was bedeutet „Aut Idem“?<br />

Aut Idem (lat.) bedeutet „oder das<br />

Gleiche“. Die Apotheke kann das<br />

verordnete Medikament durch ein<br />

wirkstoffgleiches Mittel austauschen,<br />

wenn der Arzt auf dem<br />

Rezept das „Aut-Idem Feld“ nicht<br />

durchstreicht und so den Austausch<br />

ausschließt. Das wirkstoffgleiche<br />

Arzneimittel muss dem<br />

verordneten in Wirkstärke, Darreichungsform,<br />

Packungsgröße und<br />

Anwendungsbereich entsprechen.<br />

Kann ich mein bekanntes, nicht<br />

rabattiertes Arzneimittel haben?<br />

Die Apotheken müssen sich an die<br />

Rabattverträge der Krankenkassen<br />

halten. Nur über ein Privatrezept,<br />

was jedoch voll zu zahlen<br />

ist, ist der Austausch möglich.<br />

Auch die Übernahme der Kaufpreisdifferenz<br />

durch den Versicherten<br />

ist nicht möglich.<br />

<strong>Februar</strong> I 10 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 19


Checkliste<br />

Schlepper und Anbaugeräte<br />

für die betriebliche Gefährdungsbeurteilung<br />

Fahrer sind ausgebildet, unterwiesen und beauftragt<br />

Betriebsanweisungen vorhanden, werden umgesetzt<br />

Sicherheitsvorrichtungen und -hinweise am Schlepper<br />

sind vorhanden<br />

(Masterschild, Umsturzschutzvorrichtung, Keilriemenschutz)<br />

<br />

<br />

<br />

Verkehrssicheren Zustand vor Fahrtantritt gecheckt<br />

(Scheibenwischer, Warnblinkanlage, Bereifung und Luftdruck, Bremsen,<br />

Fahrersitz, Kontrollinstrumente, Hydraulikschläuche, Spiegel,<br />

Beleuchtung, Arretierung der Anbaugeräte in Transportstellung beim<br />

Straßentransport)<br />

Schlepper und Anbaugeräte sind aufeinander abgestimmt<br />

Aufstiege sind in funktionssicherem Zustand<br />

(rutschfest, seitliche Begrenzung, selbstreinigend, Drei-Punkt-Kontakt)<br />

<br />

<br />

<br />

Kennzeichnung / Erkennbarkeit<br />

<br />

Ausnahmegenehmigung nötig und vorhanden<br />

Geeignete Persönliche Schutzausrüstung<br />

(Warnweste, Sicherheitsschuhe, Schutzhandschuhe, Wetterschutzkleidung,<br />

Gehörschutz bei Überschreitung von 80 dB(A) – Ausnahmegenehmigung<br />

für den Straßenverkehr)

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