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Während des Zweiten Weltkrieges wuchs die Zahl der Mitglieder der NAACP auf eine<br />
halbe Million an. Sie forderten die Beseitigung der Wahlschranken und ein Verbot der<br />
Diskriminierung beim Militär. Weiters setzten sie sich für ein gesetzliches Verbot des<br />
Lynchens ein, denn zwischen den Jahren 1882 und 1927 wurden mindestens 3 500<br />
Afroamerikaner gelyncht. 36 Die Bürgerrechtsorganisation „Congress of Racial Equality“<br />
wurde 1942 gegründet und versuchte nach dem Vorbild Mahatma Gandhis die<br />
Abschaffung des Rassismus durch friedliche Proteste zu erreichen.<br />
Durch die Furcht vor einem erneuten Protestmarsch der schwarzen Bevölkerung stand<br />
Präsident Franklin D. Roosevelt unter großem Druck und verbot schließlich die<br />
Diskriminierung der afroamerikanischen Bevölkerung in Bundesbehörden und in der<br />
Kriegsindustrie. Durch den Rüstungsboom wurden zahlreiche neue Arbeitsplätze<br />
geschaffen, was zu einer Verbesserung der Situation im Süden des Landes führte. Die<br />
rund eine Million schwarze Soldaten durften nun im Gegensatz zum Ersten Weltkrieg<br />
auch bei Marine oder Küstenwache dienen, doch die schwarzen und weißen<br />
Garnisonen blieben trotzdem weiterhin voneinander getrennt.<br />
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges sollten sich endlich positive Veränderungen<br />
in Bezug auf die moralische Grundeinstellung der amerikanischen Bevölkerung<br />
entwickeln, denn die Bürgerrechtsbewegung fand immer mehr Gehör und auch<br />
Politiker sollten bald einsehen, dass das System der Rassentrennung keine dauerhafte<br />
Zukunft hatte.<br />
4.5. Integrationsversuche der Präsidenten<br />
Nach dem Ende des Amerikanischen Bürgerkrieges wurde die Sklaverei durch die<br />
stätige Entwicklung der Rassentrennung ersetzt. Jahrelang sahen Politiker tatenlos<br />
über die ungerechte Behandlung und Diskriminierung der schwarzen Bevölkerung<br />
hinweg, doch nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Harry S. Truman auf die gesellschaftlichen<br />
Probleme aufmerksam. Der 33. Präsident der Vereinigten Staaten war der<br />
erste, der sich mit dem Problem der Rassentrennung nach dem Bürgerkrieg auseinandersetzte<br />
und versuchte, die Lage zum Besseren zu wenden. Truman forderte die<br />
Aufhebung sämtlicher Jim-Crow-Gesetze, die die farbige Bevölkerung in der Wahl<br />
ihres Berufes, Wohnortes und Ehepartners einschränkten. Viele Republikaner teilten<br />
seine Ansichten und befürworteten die Abschaffung der Rassentrennung in allen<br />
öffentlichen Einrichtungen. Der Präsident wollte die Schranken, die die beiden Rassen<br />
voneinander trennten, aufheben, da sie seiner Meinung nach nicht mit der Verfassung<br />
vereinbar waren. Die Trennung der Gesellschaft wäre rechtlich inakzeptabel und nach<br />
den Beiträgen der Afroamerikaner in den beiden Weltkriegen hätten sie die Gleichstellung<br />
in der Gesellschaft verdient. 37 Bis zum Ende seiner Regierungszeit konnte<br />
Truman seine vorgenommenen Ziele nicht verwirklichen, doch mit der Dursetzung des<br />
Verbotes der Diskriminierung von Afroamerikanern im öffentlichen Dienst gelang ihm<br />
der erste Schritt in die richtige Richtung.<br />
36 Raeithel, Gert (1988): Geschichte der Nordamerikanischen Kultur Band 2: Vom Bürgerkrieg bis zum<br />
….New Deal, Weinheim: Quadriga, Seite 273<br />
37 Flemming, Thomas und Steilberg, Hays A. (1998): Chronik Handbuch Amerika, Gütersloh: Chronik<br />
….Verlag, Seite 152<br />
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